[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.gin bereitet gewesen ist. Jedoch gehört auch zu diesem vnserm Trost / das er nicht allein Gott / sondern zugleich warhafftiger Mensch / fleisch / gebein / vnd geblüt von dem vnsern sey / auff das wir jn mit aller freudigkeit / vmb der nahen verwandtschafft Ephes. 5.willen / ansprechen / vnd vns seines eigenen Liebspruchs trösten möchten / das niemand jemals sein eigen Fleisch vnd Blut gehasset / sondern er nehret es / vnd pfleget sein / gleich wie auch Christus die Gemein. Denn nach dem er der Schiedeman sein soll / zwischen Gott vnd vns / so mus er beydes sein / Gott vnd Mensch. Sonsten als blosser Gott / wer er vns viel zu hoch / vnd dürfften wir nicht für jhn tretten / dieweil Gott / in seiner Herrligkeit Deut. 4.blos betrachtet / ein verzehrendes Fewer ist. Als blosser Mensch aber / wer er zu diesem hohen Werck viel zu schwach vnd zu wenig. Bißher von den Vrsachen / warümb sichs anders nicht gebüret / denn das der Mitler beyde Naturen / die Göttliche vnd Menschliche / an sich hette. Wer nun dieselbigen in warer furcht vnd anruffung Gottes / aus der H. Schrifft mit gleubigem Hertzen ohne fürwitz betracht / der schöpfft aus diesem vnbegreifflichen Geheimnis der Menschwerdung des ewigen eingebornen Sohns Gottes / krefftigen Trost vnd Leben / vnd kan sich aller Ketzerey vnd verführung mit Gottes hülffe wol erwehren. Denn hiedurch nicht allein die heilige Menschwerdung des ewigen Worts / sondern auch / warümb sie geschehen / vnd wie hoch vnser Wz eigent lich die Menschwerdung des Sons Gottes seyFleisch vnd Blut in Christo gezieret vnd erhöhet sey / auffs richtigst vnd einfeltigst erkleret vnd angedeutet wird. Nemlich / das die Menschwerdung des Sohns Gottes / ein solch vnaufflößlich Bandt oder Vereinigung ist / der vnendlichen Gottheit des ewigen Worts / vnd der angenommenen menschlichen Natur / das der Sohn nach dem Beschluss vnd Rath der heiligen Dreyfaltigkeit / welchen Er selbst / als der Mitler / so sich von anfang der Kirchen zu vnserm Heyl hat senden lassen / aus dem geheimbten Schos des Vaters geoffenbaret vnd aus- gin bereitet gewesen ist. Jedoch gehört auch zu diesem vnserm Trost / das er nicht allein Gott / sondern zugleich warhafftiger Mensch / fleisch / gebein / vnd geblüt von dem vnsern sey / auff das wir jn mit aller freudigkeit / vmb der nahen verwandtschafft Ephes. 5.willen / ansprechen / vnd vns seines eigenen Liebspruchs trösten möchten / das niemand jemals sein eigen Fleisch vnd Blut gehasset / sondern er nehret es / vnd pfleget sein / gleich wie auch Christus die Gemein. Denn nach dem er der Schiedeman sein soll / zwischen Gott vnd vns / so mus er beydes sein / Gott vnd Mensch. Sonsten als blosser Gott / wer er vns viel zu hoch / vnd dürfften wir nicht für jhn tretten / dieweil Gott / in seiner Herrligkeit Deut. 4.blos betrachtet / ein verzehrendes Fewer ist. Als blosser Mensch aber / wer er zu diesem hohen Werck viel zu schwach vnd zu wenig. Bißher von den Vrsachen / warümb sichs anders nicht gebüret / denn das der Mitler beyde Naturen / die Göttliche vnd Menschliche / an sich hette. Wer nun dieselbigen in warer furcht vnd anruffung Gottes / aus der H. Schrifft mit gleubigem Hertzen ohne fürwitz betracht / der schöpfft aus diesem vnbegreifflichen Geheimnis der Menschwerdung des ewigen eingebornen Sohns Gottes / krefftigen Trost vnd Leben / vnd kan sich aller Ketzerey vnd verführung mit Gottes hülffe wol erwehren. Deñ hiedurch nicht allein die heilige Menschwerdung des ewigen Worts / sondern auch / warümb sie geschehen / vnd wie hoch vnser Wz eigent lich die Menschwerdung des Sons Gottes seyFleisch vnd Blut in Christo gezieret vnd erhöhet sey / auffs richtigst vnd einfeltigst erkleret vnd angedeutet wird. Nemlich / das die Menschwerdung des Sohns Gottes / ein solch vnaufflößlich Bandt oder Vereinigung ist / der vnendlichen Gottheit des ewigen Worts / vnd der angenommenen menschlichen Natur / das der Sohn nach dem Beschluss vnd Rath der heiligen Dreyfaltigkeit / welchen Er selbst / als der Mitler / so sich von anfang der Kirchen zu vnserm Heyl hat senden lassen / aus dem geheimbten Schos des Vaters geoffenbaret vñ aus- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0522" n="520"/> gin bereitet gewesen ist. 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gin bereitet gewesen ist. Jedoch gehört auch zu diesem vnserm Trost / das er nicht allein Gott / sondern zugleich warhafftiger Mensch / fleisch / gebein / vnd geblüt von dem vnsern sey / auff das wir jn mit aller freudigkeit / vmb der nahen verwandtschafft willen / ansprechen / vnd vns seines eigenen Liebspruchs trösten möchten / das niemand jemals sein eigen Fleisch vnd Blut gehasset / sondern er nehret es / vnd pfleget sein / gleich wie auch Christus die Gemein. Denn nach dem er der Schiedeman sein soll / zwischen Gott vnd vns / so mus er beydes sein / Gott vnd Mensch. Sonsten als blosser Gott / wer er vns viel zu hoch / vnd dürfften wir nicht für jhn tretten / dieweil Gott / in seiner Herrligkeit blos betrachtet / ein verzehrendes Fewer ist. Als blosser Mensch aber / wer er zu diesem hohen Werck viel zu schwach vnd zu wenig.
Ephes. 5.
Deut. 4. Bißher von den Vrsachen / warümb sichs anders nicht gebüret / denn das der Mitler beyde Naturen / die Göttliche vnd Menschliche / an sich hette. Wer nun dieselbigen in warer furcht vnd anruffung Gottes / aus der H. Schrifft mit gleubigem Hertzen ohne fürwitz betracht / der schöpfft aus diesem vnbegreifflichen Geheimnis der Menschwerdung des ewigen eingebornen Sohns Gottes / krefftigen Trost vnd Leben / vnd kan sich aller Ketzerey vnd verführung mit Gottes hülffe wol erwehren. Deñ hiedurch nicht allein die heilige Menschwerdung des ewigen Worts / sondern auch / warümb sie geschehen / vnd wie hoch vnser Fleisch vnd Blut in Christo gezieret vnd erhöhet sey / auffs richtigst vnd einfeltigst erkleret vnd angedeutet wird. Nemlich / das die Menschwerdung des Sohns Gottes / ein solch vnaufflößlich Bandt oder Vereinigung ist / der vnendlichen Gottheit des ewigen Worts / vnd der angenommenen menschlichen Natur / das der Sohn nach dem Beschluss vnd Rath der heiligen Dreyfaltigkeit / welchen Er selbst / als der Mitler / so sich von anfang der Kirchen zu vnserm Heyl hat senden lassen / aus dem geheimbten Schos des Vaters geoffenbaret vñ aus-
Wz eigent lich die Menschwerdung des Sons Gottes sey
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