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Das Heller-Blatt. Nr. 26. Breslau, 28. Juni 1834.

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Das Heller=Blatt.
[Beginn Spaltensatz] sie reif werden, so gelb wie Citronen sind, liegen die
Cacao=Körner, und zwar bis sechszig in einem Stück.
Die Körne sind in der Regel so groß wie eine Mandel,
welcher sie auch an Form und äußerlichen Gestalt ganz
gleich kommen, außer daß sie etwas dicker und aufge-
blasener sind und ein röthliches Aussehn haben. Sie
[Spaltenumbruch] schmecken öligt und etwas bitter, haben aber keinen
Geruch, werden zur Grundlage unsrer Chocolade ge-
braucht, und sind sehr nahrhaft. Der Baum ist sehr
zart und gedeiht am besten unter dem Schutz größerer
Bäume im Schatten. Wir sehen eine Abbildung des
Baumes vor uns.

[Ende Spaltensatz] [Abbildung]

Der Cacao=Baum.

[Beginn Spaltensatz]
Die Anakonda oder Abgottsschlange.

Von der Furchtbarkeit dieser Schlange, deren Ab-
bildung wir hier sehen, erzählt der Engländer R. Ed-
win, Resident in Ostindien, Folgendes:

"Jch begab mich in Dienstgeschäften auf die ge-
würz-, gold=, diamanten=, aber auch schlangenreiche
Jnsel Ceylon, um eine wichtige Angelegenheit zu be-
[Spaltenumbruch] treiben, und erhielt eine Wohnung zwischen der Haupt-
stadt Colombo und einem nahen Walde. Jn einiger
Entfernung von meinem Fenster erhob sich eine kleine
Anhöhe, auf welcher drei oder vier große Palmbäume
standen. Eines Morgens, als ich auf die anmuthige
Baumgruppe hinsah, schien es mir, als bewege sich
ein mächtiger Ast auf eine seltsame Weise, obgleich kein
Wind ging. Jch betrachtete noch dies sonderbare
[Ende Spaltensatz]

Das Heller=Blatt.
[Beginn Spaltensatz] sie reif werden, so gelb wie Citronen sind, liegen die
Cacao=Körner, und zwar bis sechszig in einem Stück.
Die Körne sind in der Regel so groß wie eine Mandel,
welcher sie auch an Form und äußerlichen Gestalt ganz
gleich kommen, außer daß sie etwas dicker und aufge-
blasener sind und ein röthliches Aussehn haben. Sie
[Spaltenumbruch] schmecken öligt und etwas bitter, haben aber keinen
Geruch, werden zur Grundlage unsrer Chocolade ge-
braucht, und sind sehr nahrhaft. Der Baum ist sehr
zart und gedeiht am besten unter dem Schutz größerer
Bäume im Schatten. Wir sehen eine Abbildung des
Baumes vor uns.

[Ende Spaltensatz] [Abbildung]

Der Cacao=Baum.

[Beginn Spaltensatz]
Die Anakonda oder Abgottsschlange.

Von der Furchtbarkeit dieser Schlange, deren Ab-
bildung wir hier sehen, erzählt der Engländer R. Ed-
win, Resident in Ostindien, Folgendes:

„Jch begab mich in Dienstgeschäften auf die ge-
würz-, gold=, diamanten=, aber auch schlangenreiche
Jnsel Ceylon, um eine wichtige Angelegenheit zu be-
[Spaltenumbruch] treiben, und erhielt eine Wohnung zwischen der Haupt-
stadt Colombo und einem nahen Walde. Jn einiger
Entfernung von meinem Fenster erhob sich eine kleine
Anhöhe, auf welcher drei oder vier große Palmbäume
standen. Eines Morgens, als ich auf die anmuthige
Baumgruppe hinsah, schien es mir, als bewege sich
ein mächtiger Ast auf eine seltsame Weise, obgleich kein
Wind ging. Jch betrachtete noch dies sonderbare
[Ende Spaltensatz]

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[204/0004] Das Heller=Blatt. sie reif werden, so gelb wie Citronen sind, liegen die Cacao=Körner, und zwar bis sechszig in einem Stück. Die Körne sind in der Regel so groß wie eine Mandel, welcher sie auch an Form und äußerlichen Gestalt ganz gleich kommen, außer daß sie etwas dicker und aufge- blasener sind und ein röthliches Aussehn haben. Sie schmecken öligt und etwas bitter, haben aber keinen Geruch, werden zur Grundlage unsrer Chocolade ge- braucht, und sind sehr nahrhaft. Der Baum ist sehr zart und gedeiht am besten unter dem Schutz größerer Bäume im Schatten. Wir sehen eine Abbildung des Baumes vor uns. [Abbildung Der Cacao=Baum. ] Die Anakonda oder Abgottsschlange. Von der Furchtbarkeit dieser Schlange, deren Ab- bildung wir hier sehen, erzählt der Engländer R. Ed- win, Resident in Ostindien, Folgendes: „Jch begab mich in Dienstgeschäften auf die ge- würz-, gold=, diamanten=, aber auch schlangenreiche Jnsel Ceylon, um eine wichtige Angelegenheit zu be- treiben, und erhielt eine Wohnung zwischen der Haupt- stadt Colombo und einem nahen Walde. Jn einiger Entfernung von meinem Fenster erhob sich eine kleine Anhöhe, auf welcher drei oder vier große Palmbäume standen. Eines Morgens, als ich auf die anmuthige Baumgruppe hinsah, schien es mir, als bewege sich ein mächtiger Ast auf eine seltsame Weise, obgleich kein Wind ging. Jch betrachtete noch dies sonderbare

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Zitationshilfe: Das Heller-Blatt. Nr. 26. Breslau, 28. Juni 1834, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_heller26_1834/4>, abgerufen am 15.06.2024.