Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mährisches Tagblatt. Nr. 124, Olmütz, 01.06.1894.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
[Spaltenumbruch]

Truppendivisionärs FML. Ritter v. Gold ein
viertägiger tactischer Uebungsritt statt. An dem-
selben nimmt Se. kais. Hoheit der Herr Erz-
herzog Eugen, und sämmtliche Generalstabs-
und Stabsofficiere von Olmütz und Mähr.-
Schönberg theil. Der Rendezvousplatz für den
morgigen Uebungsritt ist vor der Landwehrkaserne,
von wo aus um 6 Uhr Morgens die Theil-
nehmer desselben abreiten.

(Abgesagte Frühjahrs-Juspicirung.)

Die
für heute Morgens a[n]beraumt gewesene Früh-
jahrs-Inspicirung der Infanterie-Regtr. Nr. 54
und 93 wurde abgesagt.

(Das Gartenfest des "Rothen Krenzes".)

Am nächsten Sonntag findet auf der Schießstätte
und auf dem Ausstellungsplatze das vom Olmützer
Zweigvereine des patriotischen Frauen hilfsvereines
von Mähren zu Gunsten des "Rothen Kreuzes" ver-
anstaltete große Gartenfest statt. Nach den für
dieses Fest getroffenen Vorbereitungen wird sich
dasselbe seinen Vorgängern nicht nur würdig an
reihen, sondern dieselben noch in vielfacher Be-
ziehung übertreffen. Dank der eifrigen Bemühun-
gen der Präsidentin des Vereines Gräfin
Ernestine Zierotin und der anderen Vorstands-
damen wird das Fest sich nicht nur sehr abwechs-
lungsreich, sondern auch sehr genußvoll gestalten und
dem Publicum auch so manche Ueberraschung bieten.
Auf dem Festplatze werden Verkaufsbuden errich[-]
tet, in welchen junge Damen unserer Stadt Blu-
men, Obst, Champagner, Liquere, Lebkuchen,
Backwerk, dann Kinderspielzeug, kleine Toilette-
gegenstände etc. feilbieten werden. Eine Gotscheer-
Familie wird in einer separaten Bude ihr Ge-
schäft, bestehend im Verkaufe von Südfrüchten,
betreiben. Außerdem ist es gelungen einen
Schnell-Fotografen für das Fest zu engagiren,
dessen Leistungen als vorzügliche gerühmt wer-
den und der den Festtheilnehmern Gelegenheit
hieten wird sich am Festplatze abconterfeien
zu lassen. Zur Freude der Kleinen wird
die Frodl'sche Rutschbahn wieder in Thätigkeit
sein. Auf dem Festplatze wird im "Moravia-
Pavillon" die Conditorei Hellmann untergebracht
sein und außerdem von Herrn Restaurateur Pusch
eine Buschenschank errichtet werden. Für reichen
musikalischen Genuß ist bestens gesorgt, denn unsere
beiden Militärcapellen werden unter Leitung ihrer
Herren Capellmeister ein sehr gewähltes Musikpro-
gramm zur Aufführung bringen. Den Schluß
des Festes wird ein großer Fackel- und Lampions-
umzug bilden, für welche Veranstaltung, wie
im Vorjahre, Herr Papierfabriksinhaber Grätzer
Lampions sammt Kerzen und Stäben a 10, 20,
und 30 kr. am Festplatze selbst, in Verschleiß
bringt. Zu einem vollständigen Gelingen des
Festes fehlt nur noch schönes Wetter, das dem-
selben hoffentlich bescheert sein wird.

(Von der Krankencassa der Genossen-
schaft der Bangewerbe in Olmütz.)

Aus dem
soeben veröffentlichten Geschäftsberichte und dem
Rechnungsabschlusse der "Krankencassa der Ge-
nossenschaft der Baugewerbe in Olmütz" entneh-
men wir, daß die Cassa mit Jahresschluß 1893
906 Mitglieder zählte. Von den Mitgliedern er-
krankten im Jahre 1893 536 männliche und 81
weibliche, zusammen daher 617 Mitglieder. Ge-
storben sind 15 männliche Mitglieder. An Kran-
kentagen wurde ausgezahlt: den männlichen Mit-
gliedern 7621 Tage, den weiblichen 1007 Tage,
zusammen 8628 Tage. Außerdem wurde neun
Wöchnerinnen das Krankengeld für 252 Tage
ausbezahlt. Der Reservefond beträgt Ende 1893
10.116 fl. 10 kr.

(Für den Capellenbau in Kamsau)

find bei der Section Olmütz des mähr.-schles.
Sudctengebirgsvereines folgende Spenden ein-
geflossen: von Frl. E. Ony 1 fl, von Dr.
Schrötter's Apotheke 2 fl. und von der Dolleiner
Bierniederlage 1 fl.; dann von den Herren
Hans Tschauner 3 fl., J. H. und Josef John
je 2 fl.; Johann Aulegk, Franz Böhm, Hans
Chytil, Albert Freißler, Dr. Franz Groh, Georg
Grund, Johann Krommer, Anton Mayer, Wil-
helm Mika, Albert Müller, Wilhelm Seethaler,
Apotheker Josef Tropper, Fr. Vymetal, Alois
Witzke, Carl Wlaka, Rudolf Wlaka nnd Hans
Zbitek je 1 fl., zusammen 28 fl. Hiezn die von
der genannten Section für denselben Zweck ge-
widmete Spende von 10 fl., daher im Ganzen
38 fl. -- Weitere Beiträge werden bis längstens
15. Juni l. J., an welchem Tage die einge-
leitete Subscription geschlossen wird, erbeten.


[Spaltenumbruch]
(Beginn der Parkmusiken.)

Für den
Monat Juni wurde der Beginn der Stadtpark-
musiken auf 6 Uhr Abrnds anberaumt.

(Selbstmordversuch.)

Gestern in der sechs-
ten Abendstunde unternahm der Sohn des hies.
Landwehrbüchsenmachers Herrn Kain in der Land-
wehrkaserne einen Selbstmordversuch, indem er
eine aus blauen Streichholzköpfchen hergestellte
Phosphorlösung trank. Der im besten Mannes-
alter stehende Selbstmordcandidat verweigerte,
jedes Gegenmittel zu nehmen und dürfte sich
schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken eines
Selbstmordes getragen haben. Der herbeigerufene
Arzt ordnete die Ueberführung des Erkrankten in
das Spital an. Der junge Mann befindet sich,
wie wir erfahren heute im guten Zustande und
dürfte gerettet werden.

(Falscher Feuer-Allarm.)

Gestern gegen
halb 9 Uhr Abends wurde ein Bodenfeuer im
Hause Nr. 25 neu der Sporergasse signalisirt.
Die freiw. Feuerwehr, welche gerade von einer
Geräthübung zurückkehrte erschien sofort und
gleichzeitig mit der Berufsfeuerwehr auf dem an-
geblichen Brandplatze. Dort stellte es sich sofort
heraus, daß der Fenerlärm, vermuthlich durch
größere Rauchentwicklung veranlaßt, ein falscher
gewesen war. Die Feuerwehren konnten sohin,
ohne weiter in Action getreten zu sein,
wieder abrücken. Am angeblichen Brandplatze
wa[r]en nebst den beiden Feuerwehrcommandanten,
Herr Stadtrath Kornauth, Herr Oberingenieur
Linde mann und Herr Ingenieur Cerwenka
erschienen.

(Eine schulfreundliche landwirthschaftliche
Vorschutzcassa)

ist jene von Nebotein, welche
aus ihrem Reingew[i]nne alljährlich bedeutende
Spenden für Schulzwecke macht. Dieselbe wid-
mete vom Jahre 1878--1893 folgende Spenden:
1878 157 fl. 33 kr., 1879 162 fl. 86 kr., 1880
200 fl. 72 kr., 1881 135 fl. 59 kr., 1882 303 fl.
17 kr., 1883 373 fl., 1884 427 fl. 98 kr.,
1885 464 fl. 58 kr., 1886 527 fl. 42 kr., 1887
247 fl. 31 kr., 1888 287 fl. 89 kr., 1889 317 fl.
71 kr., 1890 352 fl. 37 kr., 1891 300 fl.,
1892 200 fl., 1893 268 fl. 33 kr., zusammen
4726 fl. 26 kr. Möge dieses schöne Beispiel
auch andere Institute zu gleicher Schnlfreundlich-
keit aneifern.

(Die Sonntagsruhe im Lebensmittel-
verkehr.)

Im Wiener Gemeinderathe stellte vor-
gestern Gemeinderath Frauenberger folgen-
den Antrag: Das Handelsministerium hat
mittelst Verordnung vom 12. d. über die Ge-
stattung der gewerblichen Arbeit an Sonntagen
Bestimmungen getroffen, welche, ganz abgesehen
von der Bevormundung und Belästi-
gung des Publicums im Allgemeinen, ge-
eignet sind, Tausende unserer gewerbe- und han-
deltreibenden Mitbürger in ihrem ohnehin so
schweren Erwerbe auf das Allertiefste zu schädi-
gen, ja sogar ihre Existenz in Frage zu stellen.
Diese Bestimmungen haben für Wien Gesetzes-
kraft erlangt, ohne daß vorher die betheiligten
Factoren, wie das Gremium der Wiener Kauf-
leute, die Handels- und Gewerbekammer, die
Genossenschaft der Gemischtwaarenverschleißer, an-
gehört und deren Wohlmeinung eingeholt worden
wäre, und da dieselben in ihren Consequenzen
für die Meisten der Betroffenen geradezu ver-
nichtend wi[r]ken, hat die Verlautbarung und so-
fortige Durchführung derselben in diesen Kreisen
große und berechtigte Unruhe hervorgerufen.
Eine ganz besondere Härte und gewiß undurch-
führbare Maßregel ist unter Anderem auch die
etwas unklare Bestimmung, daß beim Handel
mit Lebensmitteln, welcher an Sonntagen von
12 Uhr Mittags an eingestellt ist, erst wieder
nach 6 Uhr Abends für die Dauer von höchstens
zwei Stunden der Verkauf gestattet ist -- eine
Zeit, welche durchaus unzulänglich ist, wenn
in Erwägung gezogen wird, daß ein großer
Theil der Bewohner Wiens, ja ganze Familien
aus allen Kreisen der Bevölkerung den Sonntag-
Nachmittag zur Erholung und Kräftigung ihrer
Gesundheit außerhalb der Stadt in der Umge-
bung Wiens verbringen und in der Regel erst
in den Abendstunden zurückkehren und nun ihre
Einkäufe für das Nachtmahl besorgen wollen, was
sich selbstredend nicht immer gerade in der Zeit
von 6 bis 8 Uhr oder von 7 bis 9 Uhr Abends
bewerkstelligen läßt. Geradezu aber unmöglich ist
es, dem einzelnen Geschäftsmann sein Verkaufs-
local angesichts der angesammelten wartenden
[Spaltenumbruch] Kunden zur bestimmten Zeit wieder zu schließen,
und würde eine solche Maßregel zu den schlimm-
sten Consequenzen aller Art, ja zu permanenten
Gesetzesübertretungen führen. Schließlich wird
beantragt: Der Herr Bürgermeister werde ersucht,
unverzüglich im Vereine mit den betreffenden
Genossenschaftsvorstehern und unter Mitwirkung
der Handels- und Gewerbekammer und des
Gremiums der Wiener Kaufmannschaft, über-
haupt aller hierbei betheiligten Factoren beim
hohen Ministerium alle jene Schritte einzuleiten,
welche geeignet sind, die im oben citirten Erlaß
vorkommenden, ganz besonders schädlich wirkenden
Härten des Gesetzes, wie insbesondere das vor-
zeitige nochmalige Schließen des Geschäftslocales
in den Abendstunden an Sonntagen zu beseitigen.
-- Der Antrag wurde der geschäftsordnungs-
mäßigen Behandlung zugewiesen.

(Vorconcession)

Das k. k. Handelsministerium
hat dem Wirthschaftsbesitzer und k. k. Professor
Herrn August Kopetzky die Bewilligung zur
Vornahme technischer Vorarbeiten für eine Local-
bahn von Otrokowitz nach Wisowitz
für die Dauer eines Jahres ertheilt.

(Zur Herstellung günstigerer Bahnver-
bindungen.)

Der Staatseisenbahnrath, welcher
dieser Tage in Wien versammelt war, hat betreffs
der auf eine bessere Zugsverbindung zwischen
Troppau und Prerau, ferner zwischen
Troppau und Wien, sowie Brünn, end-
lich zwischen Olmütz und Böhm.-Trübau,
weiters zwischen Brünn und Iglau abzielen-
den Anträge der Herren Lemach, Obratschai und
Brieß beschlossen, daß unter dem Vorfitze des Han-
delsministeriums eine Enquete zu veranstalten sei, zu
welcher Vertreter der Kaiser Ferdinands-Nordbahn
und der österr.-ungar. Staatseisenbahn-Gesellschaft
nebst Delegirten der Handelskammern von Troppau,
Olmütz und Brünn eingeladen werden sollen.
Bei dieser Enquete soll nun eine Fahrordnung
vereinbart werden, welche allen berechtigten Wün-
schen der Bevölkerung von Schlesien und Mähren
entspricht. Als Zeitpunct der Enquete wurde
Mitte Juni d. J. in Aussicht genommen.

(Deutscher Schulverein.)

In der Sitzung
am 29. Mai wird der Frauenortsgruppe Trau-
tenau für ein Kränzchen und der Frauen- und
Mädchenortsgruppe Zuckmantel i. B. für ein
Concert und verschiedene Spenden der Dank
ausgesprochen. Der Rücktritt der Vorsteherin der
Frauenortsgruppe Troppau, Frau Nina Horny,
in Folge ihres bevorstehenden Domici[l]wechsels
wird mit Bedauern zur Kenntniß genommen
und derselben für ihre bisherige Thätigkeit der
wärmste Dank ausgesprochen. Der Haushaltungs-
und Mädchenfortbildungsschule in Marburg wird
eine Subvention und der Schule in St. Oswald
a. d. Drau eine kleine Unterstützung gewährt.
Nach Kenntnißnahme von dem Einlangen des
Legates nach F. Zillinger in Wien, des Pro-
grammes des Höritzer Passionsspieles und des
Berichtes des Zahlmeisters über die am 26. Mai
erfolgte Scontrirung der Cassa und deren ord-
nungsgemäßen Befund, gelangten A[n]gelegenheiten
der Vereinsanstalten in Pilsen und Wallachisch-
Meseritsch zur Erledigung.



Vom Tage.
(Die Passionen gekrönter Häupter.)

Wir wollen hier nicht die Beispiele der Vorzeit,
den Blumenliebhaber Louis XIV., den Tabak-
raucher Friedrich den Großen und viele Andere
citiren, sondern bei den Potentaten der Gegen-
wart bleiben. Der Prinz von Wales liebt in
seinen Mußestunden nichts so sehr als das Schnal-
zen mit den Fingern, und er soll es darin zu
einer so erstaunlichen Virtuosität gebracht haben,
daß ihm Niemand so bald gleichkommt. Wenn der
englische Thronfolger guter Laune ist, dann
fordert er die ihn umgebenden Herren zur Con-
curenz im Fingerschnalzen auf, und trotzdem sich
so Mancher in dieser Kunst im Stillen übt, ist
der Prinz bisher immer noch Sieger geblieben
und die Anderen waren längst müde, während
der Prinz lustig fortschnalzte. Einer ähnlichen
Passion huldigt der sonst so ernste König Oskar
von Schweden, der eine prächtige Peitschensamm-
lung besitzt und besser knallen und schnalzen kann,
als es der Postillon von Lonjumeau je auf der
Bühne zustande bringt. Czar Alexander III., der
Selbstherrscher aller Reußen, ist während der
Sommermonate, die er in Dänemark verbringt,

[Spaltenumbruch]

Truppendiviſionärs FML. Ritter v. Gold ein
viertägiger tactiſcher Uebungsritt ſtatt. An dem-
ſelben nimmt Se. kaiſ. Hoheit der Herr Erz-
herzog Eugen, und ſämmtliche Generalſtabs-
und Stabsofficiere von Olmütz und Mähr.-
Schönberg theil. Der Rendezvousplatz für den
morgigen Uebungsritt iſt vor der Landwehrkaſerne,
von wo aus um 6 Uhr Morgens die Theil-
nehmer desſelben abreiten.

(Abgeſagte Frühjahrs-Juſpicirung.)

Die
für heute Morgens a[n]beraumt geweſene Früh-
jahrs-Inſpicirung der Infanterie-Regtr. Nr. 54
und 93 wurde abgeſagt.

(Das Gartenfeſt des „Rothen Krenzes“.)

Am nächſten Sonntag findet auf der Schießſtätte
und auf dem Ausſtellungsplatze das vom Olmützer
Zweigvereine des patriotiſchen Frauen hilfsvereines
von Mähren zu Gunſten des „Rothen Kreuzes“ ver-
anſtaltete große Gartenfeſt ſtatt. Nach den für
dieſes Feſt getroffenen Vorbereitungen wird ſich
dasſelbe ſeinen Vorgängern nicht nur würdig an
reihen, ſondern dieſelben noch in vielfacher Be-
ziehung übertreffen. Dank der eifrigen Bemühun-
gen der Präſidentin des Vereines Gräfin
Erneſtine Zierotin und der anderen Vorſtands-
damen wird das Feſt ſich nicht nur ſehr abwechs-
lungsreich, ſondern auch ſehr genußvoll geſtalten und
dem Publicum auch ſo manche Ueberraſchung bieten.
Auf dem Feſtplatze werden Verkaufsbuden errich[-]
tet, in welchen junge Damen unſerer Stadt Blu-
men, Obſt, Champagner, Liquere, Lebkuchen,
Backwerk, dann Kinderſpielzeug, kleine Toilette-
gegenſtände etc. feilbieten werden. Eine Gotſcheer-
Familie wird in einer ſeparaten Bude ihr Ge-
ſchäft, beſtehend im Verkaufe von Südfrüchten,
betreiben. Außerdem iſt es gelungen einen
Schnell-Fotografen für das Feſt zu engagiren,
deſſen Leiſtungen als vorzügliche gerühmt wer-
den und der den Feſttheilnehmern Gelegenheit
hieten wird ſich am Feſtplatze abconterfeien
zu laſſen. Zur Freude der Kleinen wird
die Frodl’ſche Rutſchbahn wieder in Thätigkeit
ſein. Auf dem Feſtplatze wird im „Moravia-
Pavillon“ die Conditorei Hellmann untergebracht
ſein und außerdem von Herrn Reſtaurateur Puſch
eine Buſchenſchank errichtet werden. Für reichen
muſikaliſchen Genuß iſt beſtens geſorgt, denn unſere
beiden Militärcapellen werden unter Leitung ihrer
Herren Capellmeiſter ein ſehr gewähltes Muſikpro-
gramm zur Aufführung bringen. Den Schluß
des Feſtes wird ein großer Fackel- und Lampions-
umzug bilden, für welche Veranſtaltung, wie
im Vorjahre, Herr Papierfabriksinhaber Grätzer
Lampions ſammt Kerzen und Stäben á 10, 20,
und 30 kr. am Feſtplatze ſelbſt, in Verſchleiß
bringt. Zu einem vollſtändigen Gelingen des
Feſtes fehlt nur noch ſchönes Wetter, das dem-
ſelben hoffentlich beſcheert ſein wird.

(Von der Krankencaſſa der Genoſſen-
ſchaft der Bangewerbe in Olmütz.)

Aus dem
ſoeben veröffentlichten Geſchäftsberichte und dem
Rechnungsabſchluſſe der „Krankencaſſa der Ge-
noſſenſchaft der Baugewerbe in Olmütz“ entneh-
men wir, daß die Caſſa mit Jahresſchluß 1893
906 Mitglieder zählte. Von den Mitgliedern er-
krankten im Jahre 1893 536 männliche und 81
weibliche, zuſammen daher 617 Mitglieder. Ge-
ſtorben ſind 15 männliche Mitglieder. An Kran-
kentagen wurde ausgezahlt: den männlichen Mit-
gliedern 7621 Tage, den weiblichen 1007 Tage,
zuſammen 8628 Tage. Außerdem wurde neun
Wöchnerinnen das Krankengeld für 252 Tage
ausbezahlt. Der Reſervefond beträgt Ende 1893
10.116 fl. 10 kr.

(Für den Capellenbau in Kamſau)

find bei der Section Olmütz des mähr.-ſchleſ.
Sudctengebirgsvereines folgende Spenden ein-
gefloſſen: von Frl. E. Ony 1 fl, von Dr.
Schrötter’s Apotheke 2 fl. und von der Dolleiner
Bierniederlage 1 fl.; dann von den Herren
Hans Tſchauner 3 fl., J. H. und Joſef John
je 2 fl.; Johann Aulegk, Franz Böhm, Hans
Chytil, Albert Freißler, Dr. Franz Groh, Georg
Grund, Johann Krommer, Anton Mayer, Wil-
helm Mika, Albert Müller, Wilhelm Seethaler,
Apotheker Joſef Tropper, Fr. Vymétal, Alois
Witzke, Carl Wlaka, Rudolf Wlaka nnd Hans
Zbitek je 1 fl., zuſammen 28 fl. Hiezn die von
der genannten Section für denſelben Zweck ge-
widmete Spende von 10 fl., daher im Ganzen
38 fl. — Weitere Beiträge werden bis längſtens
15. Juni l. J., an welchem Tage die einge-
leitete Subſcription geſchloſſen wird, erbeten.


[Spaltenumbruch]
(Beginn der Parkmuſiken.)

Für den
Monat Juni wurde der Beginn der Stadtpark-
muſiken auf 6 Uhr Abrnds anberaumt.

(Selbſtmordverſuch.)

Geſtern in der ſechs-
ten Abendſtunde unternahm der Sohn des hieſ.
Landwehrbüchſenmachers Herrn Kain in der Land-
wehrkaſerne einen Selbſtmordverſuch, indem er
eine aus blauen Streichholzköpfchen hergeſtellte
Phosphorlöſung trank. Der im beſten Mannes-
alter ſtehende Selbſtmordcandidat verweigerte,
jedes Gegenmittel zu nehmen und dürfte ſich
ſchon ſeit längerer Zeit mit dem Gedanken eines
Selbſtmordes getragen haben. Der herbeigerufene
Arzt ordnete die Ueberführung des Erkrankten in
das Spital an. Der junge Mann befindet ſich,
wie wir erfahren heute im guten Zuſtande und
dürfte gerettet werden.

(Falſcher Feuer-Allarm.)

Geſtern gegen
halb 9 Uhr Abends wurde ein Bodenfeuer im
Hauſe Nr. 25 neu der Sporergaſſe ſignaliſirt.
Die freiw. Feuerwehr, welche gerade von einer
Geräthübung zurückkehrte erſchien ſofort und
gleichzeitig mit der Berufsfeuerwehr auf dem an-
geblichen Brandplatze. Dort ſtellte es ſich ſofort
heraus, daß der Fenerlärm, vermuthlich durch
größere Rauchentwicklung veranlaßt, ein falſcher
geweſen war. Die Feuerwehren konnten ſohin,
ohne weiter in Action getreten zu ſein,
wieder abrücken. Am angeblichen Brandplatze
wa[r]en nebſt den beiden Feuerwehrcommandanten,
Herr Stadtrath Kornauth, Herr Oberingenieur
Linde mann und Herr Ingenieur Čerwenka
erſchienen.

(Eine ſchulfreundliche landwirthſchaftliche
Vorſchutzcaſſa)

iſt jene von Nebotein, welche
aus ihrem Reingew[i]nne alljährlich bedeutende
Spenden für Schulzwecke macht. Dieſelbe wid-
mete vom Jahre 1878—1893 folgende Spenden:
1878 157 fl. 33 kr., 1879 162 fl. 86 kr., 1880
200 fl. 72 kr., 1881 135 fl. 59 kr., 1882 303 fl.
17 kr., 1883 373 fl., 1884 427 fl. 98 kr.,
1885 464 fl. 58 kr., 1886 527 fl. 42 kr., 1887
247 fl. 31 kr., 1888 287 fl. 89 kr., 1889 317 fl.
71 kr., 1890 352 fl. 37 kr., 1891 300 fl.,
1892 200 fl., 1893 268 fl. 33 kr., zuſammen
4726 fl. 26 kr. Möge dieſes ſchöne Beiſpiel
auch andere Inſtitute zu gleicher Schnlfreundlich-
keit aneifern.

(Die Sonntagsruhe im Lebensmittel-
verkehr.)

Im Wiener Gemeinderathe ſtellte vor-
geſtern Gemeinderath Frauenberger folgen-
den Antrag: Das Handelsminiſterium hat
mittelſt Verordnung vom 12. d. über die Ge-
ſtattung der gewerblichen Arbeit an Sonntagen
Beſtimmungen getroffen, welche, ganz abgeſehen
von der Bevormundung und Beläſti-
gung des Publicums im Allgemeinen, ge-
eignet ſind, Tauſende unſerer gewerbe- und han-
deltreibenden Mitbürger in ihrem ohnehin ſo
ſchweren Erwerbe auf das Allertiefſte zu ſchädi-
gen, ja ſogar ihre Exiſtenz in Frage zu ſtellen.
Dieſe Beſtimmungen haben für Wien Geſetzes-
kraft erlangt, ohne daß vorher die betheiligten
Factoren, wie das Gremium der Wiener Kauf-
leute, die Handels- und Gewerbekammer, die
Genoſſenſchaft der Gemiſchtwaarenverſchleißer, an-
gehört und deren Wohlmeinung eingeholt worden
wäre, und da dieſelben in ihren Conſequenzen
für die Meiſten der Betroffenen geradezu ver-
nichtend wi[r]ken, hat die Verlautbarung und ſo-
fortige Durchführung derſelben in dieſen Kreiſen
große und berechtigte Unruhe hervorgerufen.
Eine ganz beſondere Härte und gewiß undurch-
führbare Maßregel iſt unter Anderem auch die
etwas unklare Beſtimmung, daß beim Handel
mit Lebensmitteln, welcher an Sonntagen von
12 Uhr Mittags an eingeſtellt iſt, erſt wieder
nach 6 Uhr Abends für die Dauer von höchſtens
zwei Stunden der Verkauf geſtattet iſt — eine
Zeit, welche durchaus unzulänglich iſt, wenn
in Erwägung gezogen wird, daß ein großer
Theil der Bewohner Wiens, ja ganze Familien
aus allen Kreiſen der Bevölkerung den Sonntag-
Nachmittag zur Erholung und Kräftigung ihrer
Geſundheit außerhalb der Stadt in der Umge-
bung Wiens verbringen und in der Regel erſt
in den Abendſtunden zurückkehren und nun ihre
Einkäufe für das Nachtmahl beſorgen wollen, was
ſich ſelbſtredend nicht immer gerade in der Zeit
von 6 bis 8 Uhr oder von 7 bis 9 Uhr Abends
bewerkſtelligen läßt. Geradezu aber unmöglich iſt
es, dem einzelnen Geſchäftsmann ſein Verkaufs-
local angeſichts der angeſammelten wartenden
[Spaltenumbruch] Kunden zur beſtimmten Zeit wieder zu ſchließen,
und würde eine ſolche Maßregel zu den ſchlimm-
ſten Conſequenzen aller Art, ja zu permanenten
Geſetzesübertretungen führen. Schließlich wird
beantragt: Der Herr Bürgermeiſter werde erſucht,
unverzüglich im Vereine mit den betreffenden
Genoſſenſchaftsvorſtehern und unter Mitwirkung
der Handels- und Gewerbekammer und des
Gremiums der Wiener Kaufmannſchaft, über-
haupt aller hierbei betheiligten Factoren beim
hohen Miniſterium alle jene Schritte einzuleiten,
welche geeignet ſind, die im oben citirten Erlaß
vorkommenden, ganz beſonders ſchädlich wirkenden
Härten des Geſetzes, wie insbeſondere das vor-
zeitige nochmalige Schließen des Geſchäftslocales
in den Abendſtunden an Sonntagen zu beſeitigen.
— Der Antrag wurde der geſchäftsordnungs-
mäßigen Behandlung zugewieſen.

(Vorconceſſion)

Das k. k. Handelsminiſterium
hat dem Wirthſchaftsbeſitzer und k. k. Profeſſor
Herrn Auguſt Kopetzky die Bewilligung zur
Vornahme techniſcher Vorarbeiten für eine Local-
bahn von Otrokowitz nach Wiſowitz
für die Dauer eines Jahres ertheilt.

(Zur Herſtellung günſtigerer Bahnver-
bindungen.)

Der Staatseiſenbahnrath, welcher
dieſer Tage in Wien verſammelt war, hat betreffs
der auf eine beſſere Zugsverbindung zwiſchen
Troppau und Prerau, ferner zwiſchen
Troppau und Wien, ſowie Brünn, end-
lich zwiſchen Olmütz und Böhm.-Trübau,
weiters zwiſchen Brünn und Iglau abzielen-
den Anträge der Herren Lemach, Obratſchai und
Brieß beſchloſſen, daß unter dem Vorfitze des Han-
delsminiſteriums eine Enquete zu veranſtalten ſei, zu
welcher Vertreter der Kaiſer Ferdinands-Nordbahn
und der öſterr.-ungar. Staatseiſenbahn-Geſellſchaft
nebſt Delegirten der Handelskammern von Troppau,
Olmütz und Brünn eingeladen werden ſollen.
Bei dieſer Enquete ſoll nun eine Fahrordnung
vereinbart werden, welche allen berechtigten Wün-
ſchen der Bevölkerung von Schleſien und Mähren
entſpricht. Als Zeitpunct der Enquete wurde
Mitte Juni d. J. in Ausſicht genommen.

(Deutſcher Schulverein.)

In der Sitzung
am 29. Mai wird der Frauenortsgruppe Trau-
tenau für ein Kränzchen und der Frauen- und
Mädchenortsgruppe Zuckmantel i. B. für ein
Concert und verſchiedene Spenden der Dank
ausgeſprochen. Der Rücktritt der Vorſteherin der
Frauenortsgruppe Troppau, Frau Nina Horny,
in Folge ihres bevorſtehenden Domici[l]wechſels
wird mit Bedauern zur Kenntniß genommen
und derſelben für ihre bisherige Thätigkeit der
wärmſte Dank ausgeſprochen. Der Haushaltungs-
und Mädchenfortbildungsſchule in Marburg wird
eine Subvention und der Schule in St. Oswald
a. d. Drau eine kleine Unterſtützung gewährt.
Nach Kenntnißnahme von dem Einlangen des
Legates nach F. Zillinger in Wien, des Pro-
grammes des Höritzer Paſſionsſpieles und des
Berichtes des Zahlmeiſters über die am 26. Mai
erfolgte Scontrirung der Caſſa und deren ord-
nungsgemäßen Befund, gelangten A[n]gelegenheiten
der Vereinsanſtalten in Pilſen und Wallachiſch-
Meſeritſch zur Erledigung.



Vom Tage.
(Die Paſſionen gekrönter Häupter.)

Wir wollen hier nicht die Beiſpiele der Vorzeit,
den Blumenliebhaber Louis XIV., den Tabak-
raucher Friedrich den Großen und viele Andere
citiren, ſondern bei den Potentaten der Gegen-
wart bleiben. Der Prinz von Wales liebt in
ſeinen Mußeſtunden nichts ſo ſehr als das Schnal-
zen mit den Fingern, und er ſoll es darin zu
einer ſo erſtaunlichen Virtuoſität gebracht haben,
daß ihm Niemand ſo bald gleichkommt. Wenn der
engliſche Thronfolger guter Laune iſt, dann
fordert er die ihn umgebenden Herren zur Con-
curenz im Fingerſchnalzen auf, und trotzdem ſich
ſo Mancher in dieſer Kunſt im Stillen übt, iſt
der Prinz bisher immer noch Sieger geblieben
und die Anderen waren längſt müde, während
der Prinz luſtig fortſchnalzte. Einer ähnlichen
Paſſion huldigt der ſonſt ſo ernſte König Oskar
von Schweden, der eine prächtige Peitſchenſamm-
lung beſitzt und beſſer knallen und ſchnalzen kann,
als es der Poſtillon von Lonjumeau je auf der
Bühne zuſtande bringt. Czar Alexander III., der
Selbſtherrſcher aller Reußen, iſt während der
Sommermonate, die er in Dänemark verbringt,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jFeuilleton" n="1">
        <div type="jArticle" n="2">
          <pb facs="#f0005" n="[5]"/>
          <cb/>
        </div>
      </div>
      <div type="jPoliticalNews" n="1">
        <div xml:id="a3b" prev="#a3a" type="jArticle" n="2">
          <p>Truppendivi&#x017F;ionärs FML. Ritter v. <hi rendition="#g">Gold</hi> ein<lb/>
viertägiger tacti&#x017F;cher Uebungsritt &#x017F;tatt. An dem-<lb/>
&#x017F;elben nimmt Se. kai&#x017F;. Hoheit der Herr Erz-<lb/>
herzog <hi rendition="#g">Eugen,</hi> und &#x017F;ämmtliche General&#x017F;tabs-<lb/>
und Stabsofficiere von Olmütz und Mähr.-<lb/>
Schönberg theil. Der Rendezvousplatz für den<lb/>
morgigen Uebungsritt i&#x017F;t vor der Landwehrka&#x017F;erne,<lb/>
von wo aus um 6 Uhr Morgens die Theil-<lb/>
nehmer des&#x017F;elben abreiten.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Abge&#x017F;agte Frühjahrs-Ju&#x017F;picirung.)</hi> </head>
          <p>Die<lb/>
für heute Morgens a<supplied>n</supplied>beraumt gewe&#x017F;ene Früh-<lb/>
jahrs-In&#x017F;picirung der Infanterie-Regtr. Nr. 54<lb/>
und 93 wurde abge&#x017F;agt.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Das Gartenfe&#x017F;t des &#x201E;Rothen Krenzes&#x201C;.)</hi> </head><lb/>
          <p>Am näch&#x017F;ten Sonntag findet auf der Schieß&#x017F;tätte<lb/>
und auf dem Aus&#x017F;tellungsplatze das vom Olmützer<lb/>
Zweigvereine des patrioti&#x017F;chen Frauen hilfsvereines<lb/>
von Mähren zu Gun&#x017F;ten des &#x201E;Rothen Kreuzes&#x201C; ver-<lb/>
an&#x017F;taltete große Gartenfe&#x017F;t &#x017F;tatt. Nach den für<lb/>
die&#x017F;es Fe&#x017F;t getroffenen Vorbereitungen wird &#x017F;ich<lb/>
das&#x017F;elbe &#x017F;einen Vorgängern nicht nur würdig an<lb/>
reihen, &#x017F;ondern die&#x017F;elben noch in vielfacher Be-<lb/>
ziehung übertreffen. Dank der eifrigen Bemühun-<lb/>
gen der Prä&#x017F;identin des Vereines Gräfin<lb/>
Erne&#x017F;tine <hi rendition="#g">Zierotin</hi> und der anderen Vor&#x017F;tands-<lb/>
damen wird das Fe&#x017F;t &#x017F;ich nicht nur &#x017F;ehr abwechs-<lb/>
lungsreich, &#x017F;ondern auch &#x017F;ehr genußvoll ge&#x017F;talten und<lb/>
dem Publicum auch &#x017F;o manche Ueberra&#x017F;chung bieten.<lb/>
Auf dem Fe&#x017F;tplatze werden Verkaufsbuden errich<supplied>-</supplied><lb/>
tet, in welchen junge Damen un&#x017F;erer Stadt Blu-<lb/>
men, Ob&#x017F;t, Champagner, Liquere, Lebkuchen,<lb/>
Backwerk, dann Kinder&#x017F;pielzeug, kleine Toilette-<lb/>
gegen&#x017F;tände etc. feilbieten werden. Eine Got&#x017F;cheer-<lb/>
Familie wird in einer &#x017F;eparaten Bude ihr Ge-<lb/>
&#x017F;chäft, be&#x017F;tehend im Verkaufe von Südfrüchten,<lb/>
betreiben. Außerdem i&#x017F;t es gelungen einen<lb/>
Schnell-Fotografen für das Fe&#x017F;t zu engagiren,<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en Lei&#x017F;tungen als vorzügliche gerühmt wer-<lb/>
den und der den Fe&#x017F;ttheilnehmern Gelegenheit<lb/>
hieten wird &#x017F;ich am Fe&#x017F;tplatze abconterfeien<lb/>
zu la&#x017F;&#x017F;en. Zur Freude der Kleinen wird<lb/>
die Frodl&#x2019;&#x017F;che Rut&#x017F;chbahn wieder in Thätigkeit<lb/>
&#x017F;ein. Auf dem Fe&#x017F;tplatze wird im &#x201E;Moravia-<lb/>
Pavillon&#x201C; die Conditorei Hellmann untergebracht<lb/>
&#x017F;ein und außerdem von Herrn Re&#x017F;taurateur Pu&#x017F;ch<lb/>
eine Bu&#x017F;chen&#x017F;chank errichtet werden. Für reichen<lb/>
mu&#x017F;ikali&#x017F;chen Genuß i&#x017F;t be&#x017F;tens ge&#x017F;orgt, denn un&#x017F;ere<lb/>
beiden Militärcapellen werden unter Leitung ihrer<lb/>
Herren Capellmei&#x017F;ter ein &#x017F;ehr gewähltes Mu&#x017F;ikpro-<lb/>
gramm zur Aufführung bringen. Den Schluß<lb/>
des Fe&#x017F;tes wird ein großer Fackel- und Lampions-<lb/>
umzug bilden, für welche Veran&#x017F;taltung, wie<lb/>
im Vorjahre, Herr Papierfabriksinhaber Grätzer<lb/>
Lampions &#x017F;ammt Kerzen und Stäben á 10, 20,<lb/>
und 30 kr. am Fe&#x017F;tplatze &#x017F;elb&#x017F;t, in Ver&#x017F;chleiß<lb/>
bringt. Zu einem voll&#x017F;tändigen Gelingen des<lb/>
Fe&#x017F;tes fehlt nur noch &#x017F;chönes Wetter, das dem-<lb/>
&#x017F;elben hoffentlich be&#x017F;cheert &#x017F;ein wird.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Von der Krankenca&#x017F;&#x017F;a der Geno&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;chaft der Bangewerbe in Olmütz.)</hi> </head>
          <p>Aus dem<lb/>
&#x017F;oeben veröffentlichten Ge&#x017F;chäftsberichte und dem<lb/>
Rechnungsab&#x017F;chlu&#x017F;&#x017F;e der &#x201E;Krankenca&#x017F;&#x017F;a der Ge-<lb/>
no&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft der Baugewerbe in Olmütz&#x201C; entneh-<lb/>
men wir, daß die Ca&#x017F;&#x017F;a mit Jahres&#x017F;chluß 1893<lb/>
906 Mitglieder zählte. Von den Mitgliedern er-<lb/>
krankten im Jahre 1893 536 männliche und 81<lb/>
weibliche, zu&#x017F;ammen daher 617 Mitglieder. Ge-<lb/>
&#x017F;torben &#x017F;ind 15 männliche Mitglieder. An Kran-<lb/>
kentagen wurde ausgezahlt: den männlichen Mit-<lb/>
gliedern 7621 Tage, den weiblichen 1007 Tage,<lb/>
zu&#x017F;ammen 8628 Tage. Außerdem wurde neun<lb/>
Wöchnerinnen das Krankengeld für 252 Tage<lb/>
ausbezahlt. Der Re&#x017F;ervefond beträgt Ende 1893<lb/>
10.116 fl. 10 kr.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Für den Capellenbau in Kam&#x017F;au)</hi> </head><lb/>
          <p>find bei der Section Olmütz des mähr.-&#x017F;chle&#x017F;.<lb/>
Sudctengebirgsvereines folgende Spenden ein-<lb/>
geflo&#x017F;&#x017F;en: von Frl. E. Ony 1 fl, von Dr.<lb/>
Schrötter&#x2019;s Apotheke 2 fl. und von der Dolleiner<lb/>
Bierniederlage 1 fl.; dann von den Herren<lb/>
Hans T&#x017F;chauner 3 fl., J. H. und Jo&#x017F;ef John<lb/>
je 2 fl.; Johann Aulegk, Franz Böhm, Hans<lb/>
Chytil, Albert Freißler, Dr. Franz Groh, Georg<lb/>
Grund, Johann Krommer, Anton Mayer, Wil-<lb/>
helm Mika, Albert Müller, Wilhelm Seethaler,<lb/>
Apotheker Jo&#x017F;ef Tropper, Fr. Vymétal, Alois<lb/>
Witzke, Carl Wlaka, Rudolf Wlaka nnd Hans<lb/>
Zbitek je 1 fl., zu&#x017F;ammen 28 fl. Hiezn die von<lb/>
der genannten Section für den&#x017F;elben Zweck ge-<lb/>
widmete Spende von 10 fl., daher im Ganzen<lb/>
38 fl. &#x2014; Weitere Beiträge werden bis läng&#x017F;tens<lb/>
15. Juni l. J., an welchem Tage die einge-<lb/>
leitete Sub&#x017F;cription ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en wird, erbeten.</p><lb/>
          <cb/>
        </div>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Beginn der Parkmu&#x017F;iken.)</hi> </head>
          <p>Für den<lb/>
Monat Juni wurde der Beginn der Stadtpark-<lb/>
mu&#x017F;iken auf 6 Uhr Abrnds anberaumt.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Selb&#x017F;tmordver&#x017F;uch.)</hi> </head>
          <p>Ge&#x017F;tern in der &#x017F;echs-<lb/>
ten Abend&#x017F;tunde unternahm der Sohn des hie&#x017F;.<lb/>
Landwehrbüch&#x017F;enmachers Herrn Kain in der Land-<lb/>
wehrka&#x017F;erne einen Selb&#x017F;tmordver&#x017F;uch, indem er<lb/>
eine aus blauen Streichholzköpfchen herge&#x017F;tellte<lb/>
Phosphorlö&#x017F;ung trank. Der im be&#x017F;ten Mannes-<lb/>
alter &#x017F;tehende Selb&#x017F;tmordcandidat verweigerte,<lb/>
jedes Gegenmittel zu nehmen und dürfte &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;chon &#x017F;eit längerer Zeit mit dem Gedanken eines<lb/>
Selb&#x017F;tmordes getragen haben. Der herbeigerufene<lb/>
Arzt ordnete die Ueberführung des Erkrankten in<lb/>
das Spital an. Der junge Mann befindet &#x017F;ich,<lb/>
wie wir erfahren heute im guten Zu&#x017F;tande und<lb/>
dürfte gerettet werden.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Fal&#x017F;cher Feuer-Allarm.)</hi> </head>
          <p>Ge&#x017F;tern gegen<lb/>
halb 9 Uhr Abends wurde ein Bodenfeuer im<lb/>
Hau&#x017F;e Nr. 25 neu der Sporerga&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ignali&#x017F;irt.<lb/>
Die freiw. Feuerwehr, welche gerade von einer<lb/>
Geräthübung zurückkehrte er&#x017F;chien &#x017F;ofort und<lb/>
gleichzeitig mit der Berufsfeuerwehr auf dem an-<lb/>
geblichen Brandplatze. Dort &#x017F;tellte es &#x017F;ich &#x017F;ofort<lb/>
heraus, daß der Fenerlärm, vermuthlich durch<lb/>
größere Rauchentwicklung veranlaßt, ein fal&#x017F;cher<lb/>
gewe&#x017F;en war. Die Feuerwehren konnten &#x017F;ohin,<lb/>
ohne weiter in Action getreten zu &#x017F;ein,<lb/>
wieder abrücken. Am angeblichen Brandplatze<lb/>
wa<supplied>r</supplied>en neb&#x017F;t den beiden Feuerwehrcommandanten,<lb/>
Herr Stadtrath <hi rendition="#g">Kornauth,</hi> Herr Oberingenieur<lb/><hi rendition="#g">Linde mann</hi> und Herr Ingenieur <hi rendition="#g">&#x010C;erwenka</hi><lb/>
er&#x017F;chienen.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Eine &#x017F;chulfreundliche landwirth&#x017F;chaftliche<lb/>
Vor&#x017F;chutzca&#x017F;&#x017F;a)</hi> </head>
          <p>i&#x017F;t jene von <hi rendition="#g">Nebotein,</hi> welche<lb/>
aus ihrem Reingew<supplied>i</supplied>nne alljährlich bedeutende<lb/>
Spenden für Schulzwecke macht. Die&#x017F;elbe wid-<lb/>
mete vom Jahre 1878&#x2014;1893 folgende Spenden:<lb/>
1878 157 fl. 33 kr., 1879 162 fl. 86 kr., 1880<lb/>
200 fl. 72 kr., 1881 135 fl. 59 kr., 1882 303 fl.<lb/>
17 kr., 1883 373 fl., 1884 427 fl. 98 kr.,<lb/>
1885 464 fl. 58 kr., 1886 527 fl. 42 kr., 1887<lb/>
247 fl. 31 kr., 1888 287 fl. 89 kr., 1889 317 fl.<lb/>
71 kr., 1890 352 fl. 37 kr., 1891 300 fl.,<lb/>
1892 200 fl., 1893 268 fl. 33 kr., zu&#x017F;ammen<lb/>
4726 fl. 26 kr. Möge die&#x017F;es &#x017F;chöne Bei&#x017F;piel<lb/>
auch andere In&#x017F;titute zu gleicher Schnlfreundlich-<lb/>
keit aneifern.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Die Sonntagsruhe im Lebensmittel-<lb/>
verkehr.)</hi> </head>
          <p>Im Wiener Gemeinderathe &#x017F;tellte vor-<lb/>
ge&#x017F;tern Gemeinderath <hi rendition="#g">Frauenberger</hi> folgen-<lb/>
den Antrag: Das Handelsmini&#x017F;terium hat<lb/>
mittel&#x017F;t Verordnung vom 12. d. über die Ge-<lb/>
&#x017F;tattung der gewerblichen Arbeit an Sonntagen<lb/>
Be&#x017F;timmungen getroffen, welche, ganz abge&#x017F;ehen<lb/>
von der <hi rendition="#g">Bevormundung und Belä&#x017F;ti-<lb/>
gung des Publicums</hi> im Allgemeinen, ge-<lb/>
eignet &#x017F;ind, Tau&#x017F;ende un&#x017F;erer gewerbe- und han-<lb/>
deltreibenden Mitbürger in ihrem ohnehin &#x017F;o<lb/>
&#x017F;chweren Erwerbe auf das Allertief&#x017F;te zu &#x017F;chädi-<lb/>
gen, ja &#x017F;ogar ihre Exi&#x017F;tenz in Frage zu &#x017F;tellen.<lb/>
Die&#x017F;e Be&#x017F;timmungen haben für Wien Ge&#x017F;etzes-<lb/>
kraft erlangt, ohne daß vorher die betheiligten<lb/>
Factoren, wie das Gremium der Wiener Kauf-<lb/>
leute, die Handels- und Gewerbekammer, die<lb/>
Geno&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft der Gemi&#x017F;chtwaarenver&#x017F;chleißer, an-<lb/>
gehört und deren Wohlmeinung eingeholt worden<lb/>
wäre, und da die&#x017F;elben in ihren Con&#x017F;equenzen<lb/>
für die Mei&#x017F;ten der Betroffenen geradezu ver-<lb/>
nichtend wi<supplied>r</supplied>ken, hat die Verlautbarung und &#x017F;o-<lb/>
fortige Durchführung der&#x017F;elben in die&#x017F;en Krei&#x017F;en<lb/>
große und berechtigte Unruhe hervorgerufen.<lb/>
Eine ganz be&#x017F;ondere Härte und gewiß undurch-<lb/>
führbare Maßregel i&#x017F;t unter Anderem auch die<lb/>
etwas unklare Be&#x017F;timmung, daß beim Handel<lb/>
mit Lebensmitteln, welcher an Sonntagen von<lb/>
12 Uhr Mittags an einge&#x017F;tellt i&#x017F;t, er&#x017F;t wieder<lb/>
nach 6 Uhr Abends für die Dauer von höch&#x017F;tens<lb/>
zwei Stunden der Verkauf ge&#x017F;tattet i&#x017F;t &#x2014; eine<lb/>
Zeit, welche durchaus <hi rendition="#g">unzulänglich</hi> i&#x017F;t, wenn<lb/>
in Erwägung gezogen wird, daß ein großer<lb/>
Theil der Bewohner Wiens, ja ganze Familien<lb/>
aus allen Krei&#x017F;en der Bevölkerung den Sonntag-<lb/>
Nachmittag zur Erholung und Kräftigung ihrer<lb/>
Ge&#x017F;undheit außerhalb der Stadt in der Umge-<lb/>
bung Wiens verbringen und in der Regel er&#x017F;t<lb/>
in den Abend&#x017F;tunden zurückkehren und nun ihre<lb/>
Einkäufe für das Nachtmahl be&#x017F;orgen wollen, was<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;tredend nicht immer gerade in der Zeit<lb/>
von 6 bis 8 Uhr oder von 7 bis 9 Uhr Abends<lb/>
bewerk&#x017F;telligen läßt. Geradezu aber unmöglich i&#x017F;t<lb/>
es, dem einzelnen Ge&#x017F;chäftsmann &#x017F;ein Verkaufs-<lb/>
local ange&#x017F;ichts der ange&#x017F;ammelten wartenden<lb/><cb/>
Kunden zur be&#x017F;timmten Zeit wieder zu &#x017F;chließen,<lb/>
und würde eine &#x017F;olche Maßregel zu den &#x017F;chlimm-<lb/>
&#x017F;ten Con&#x017F;equenzen aller Art, ja zu permanenten<lb/>
Ge&#x017F;etzesübertretungen führen. Schließlich wird<lb/>
beantragt: Der Herr Bürgermei&#x017F;ter werde er&#x017F;ucht,<lb/>
unverzüglich im Vereine mit den betreffenden<lb/>
Geno&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaftsvor&#x017F;tehern und unter Mitwirkung<lb/>
der Handels- und Gewerbekammer und des<lb/>
Gremiums der Wiener Kaufmann&#x017F;chaft, über-<lb/>
haupt aller hierbei betheiligten Factoren beim<lb/>
hohen Mini&#x017F;terium alle jene Schritte einzuleiten,<lb/>
welche geeignet &#x017F;ind, die im oben citirten Erlaß<lb/>
vorkommenden, ganz be&#x017F;onders &#x017F;chädlich wirkenden<lb/>
Härten des Ge&#x017F;etzes, wie insbe&#x017F;ondere das vor-<lb/>
zeitige nochmalige Schließen des Ge&#x017F;chäftslocales<lb/>
in den Abend&#x017F;tunden an Sonntagen zu be&#x017F;eitigen.<lb/>
&#x2014; Der Antrag wurde der ge&#x017F;chäftsordnungs-<lb/>
mäßigen Behandlung zugewie&#x017F;en.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Vorconce&#x017F;&#x017F;ion)</hi> </head>
          <p>Das k. k. Handelsmini&#x017F;terium<lb/>
hat dem Wirth&#x017F;chaftsbe&#x017F;itzer und k. k. Profe&#x017F;&#x017F;or<lb/>
Herrn Augu&#x017F;t <hi rendition="#g">Kopetzky</hi> die Bewilligung zur<lb/>
Vornahme techni&#x017F;cher Vorarbeiten für eine <hi rendition="#g">Local-<lb/>
bahn</hi> von <hi rendition="#g">Otrokowitz</hi> nach <hi rendition="#g">Wi&#x017F;owitz</hi><lb/>
für die Dauer eines Jahres ertheilt.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Zur Her&#x017F;tellung gün&#x017F;tigerer Bahnver-<lb/>
bindungen.)</hi> </head>
          <p>Der Staatsei&#x017F;enbahnrath, welcher<lb/>
die&#x017F;er Tage in Wien ver&#x017F;ammelt war, hat betreffs<lb/>
der auf eine be&#x017F;&#x017F;ere Zugsverbindung zwi&#x017F;chen<lb/><hi rendition="#g">Troppau</hi> und <hi rendition="#g">Prerau,</hi> ferner zwi&#x017F;chen<lb/><hi rendition="#g">Troppau</hi> und <hi rendition="#g">Wien,</hi> &#x017F;owie <hi rendition="#g">Brünn,</hi> end-<lb/>
lich zwi&#x017F;chen <hi rendition="#g">Olmütz</hi> und <hi rendition="#g">Böhm.-Trübau,</hi><lb/>
weiters zwi&#x017F;chen <hi rendition="#g">Brünn</hi> und <hi rendition="#g">Iglau</hi> abzielen-<lb/>
den Anträge der Herren Lemach, Obrat&#x017F;chai und<lb/>
Brieß be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, daß unter dem Vorfitze des Han-<lb/>
delsmini&#x017F;teriums eine Enquete zu veran&#x017F;talten &#x017F;ei, zu<lb/>
welcher Vertreter der Kai&#x017F;er Ferdinands-Nordbahn<lb/>
und der ö&#x017F;terr.-ungar. Staatsei&#x017F;enbahn-Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft<lb/>
neb&#x017F;t Delegirten der Handelskammern von Troppau,<lb/><hi rendition="#g">Olmütz</hi> und Brünn eingeladen werden &#x017F;ollen.<lb/>
Bei die&#x017F;er Enquete &#x017F;oll nun eine Fahrordnung<lb/>
vereinbart werden, welche allen berechtigten Wün-<lb/>
&#x017F;chen der Bevölkerung von Schle&#x017F;ien und Mähren<lb/>
ent&#x017F;pricht. Als Zeitpunct der Enquete wurde<lb/>
Mitte Juni d. J. in Aus&#x017F;icht genommen.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Deut&#x017F;cher Schulverein.)</hi> </head>
          <p>In der Sitzung<lb/>
am 29. Mai wird der Frauenortsgruppe Trau-<lb/>
tenau für ein Kränzchen und der Frauen- und<lb/>
Mädchenortsgruppe Zuckmantel i. B. für ein<lb/>
Concert und ver&#x017F;chiedene Spenden der Dank<lb/>
ausge&#x017F;prochen. Der Rücktritt der Vor&#x017F;teherin der<lb/>
Frauenortsgruppe Troppau, Frau Nina Horny,<lb/>
in Folge ihres bevor&#x017F;tehenden Domici<supplied>l</supplied>wech&#x017F;els<lb/>
wird mit Bedauern zur Kenntniß genommen<lb/>
und der&#x017F;elben für ihre bisherige Thätigkeit der<lb/>
wärm&#x017F;te Dank ausge&#x017F;prochen. Der Haushaltungs-<lb/>
und Mädchenfortbildungs&#x017F;chule in Marburg wird<lb/>
eine Subvention und der Schule in St. Oswald<lb/>
a. d. Drau eine kleine Unter&#x017F;tützung gewährt.<lb/>
Nach Kenntnißnahme von dem Einlangen des<lb/>
Legates nach F. Zillinger in Wien, des Pro-<lb/>
grammes des Höritzer Pa&#x017F;&#x017F;ions&#x017F;pieles und des<lb/>
Berichtes des Zahlmei&#x017F;ters über die am 26. Mai<lb/>
erfolgte Scontrirung der Ca&#x017F;&#x017F;a und deren ord-<lb/>
nungsgemäßen Befund, gelangten A<supplied>n</supplied>gelegenheiten<lb/>
der Vereinsan&#x017F;talten in Pil&#x017F;en und Wallachi&#x017F;ch-<lb/>
Me&#x017F;erit&#x017F;ch zur Erledigung.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div type="jVarious" n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Vom Tage.</hi> </head><lb/>
        <div type="jArticle" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">(Die Pa&#x017F;&#x017F;ionen gekrönter Häupter.)</hi> </head><lb/>
          <p>Wir wollen hier nicht die Bei&#x017F;piele der Vorzeit,<lb/>
den Blumenliebhaber Louis <hi rendition="#aq">XIV.,</hi> den Tabak-<lb/>
raucher Friedrich den Großen und viele Andere<lb/>
citiren, &#x017F;ondern bei den Potentaten der Gegen-<lb/>
wart bleiben. Der Prinz von Wales liebt in<lb/>
&#x017F;einen Muße&#x017F;tunden nichts &#x017F;o &#x017F;ehr als das Schnal-<lb/>
zen mit den Fingern, und er &#x017F;oll es darin zu<lb/>
einer &#x017F;o er&#x017F;taunlichen Virtuo&#x017F;ität gebracht haben,<lb/>
daß ihm Niemand &#x017F;o bald gleichkommt. Wenn der<lb/>
engli&#x017F;che Thronfolger guter Laune i&#x017F;t, dann<lb/>
fordert er die ihn umgebenden Herren zur Con-<lb/>
curenz im Finger&#x017F;chnalzen auf, und trotzdem &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;o Mancher in die&#x017F;er Kun&#x017F;t im Stillen übt, i&#x017F;t<lb/>
der Prinz bisher immer noch Sieger geblieben<lb/>
und die Anderen waren läng&#x017F;t müde, während<lb/>
der Prinz lu&#x017F;tig fort&#x017F;chnalzte. Einer ähnlichen<lb/>
Pa&#x017F;&#x017F;ion huldigt der &#x017F;on&#x017F;t &#x017F;o ern&#x017F;te König Oskar<lb/>
von Schweden, der eine prächtige Peit&#x017F;chen&#x017F;amm-<lb/>
lung be&#x017F;itzt und be&#x017F;&#x017F;er knallen und &#x017F;chnalzen kann,<lb/>
als es der Po&#x017F;tillon von Lonjumeau je auf der<lb/>
Bühne zu&#x017F;tande bringt. Czar Alexander <hi rendition="#aq">III.,</hi> der<lb/>
Selb&#x017F;therr&#x017F;cher aller Reußen, i&#x017F;t während der<lb/>
Sommermonate, die er in Dänemark verbringt,<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[5]/0005] Truppendiviſionärs FML. Ritter v. Gold ein viertägiger tactiſcher Uebungsritt ſtatt. An dem- ſelben nimmt Se. kaiſ. Hoheit der Herr Erz- herzog Eugen, und ſämmtliche Generalſtabs- und Stabsofficiere von Olmütz und Mähr.- Schönberg theil. Der Rendezvousplatz für den morgigen Uebungsritt iſt vor der Landwehrkaſerne, von wo aus um 6 Uhr Morgens die Theil- nehmer desſelben abreiten. (Abgeſagte Frühjahrs-Juſpicirung.) Die für heute Morgens anberaumt geweſene Früh- jahrs-Inſpicirung der Infanterie-Regtr. Nr. 54 und 93 wurde abgeſagt. (Das Gartenfeſt des „Rothen Krenzes“.) Am nächſten Sonntag findet auf der Schießſtätte und auf dem Ausſtellungsplatze das vom Olmützer Zweigvereine des patriotiſchen Frauen hilfsvereines von Mähren zu Gunſten des „Rothen Kreuzes“ ver- anſtaltete große Gartenfeſt ſtatt. Nach den für dieſes Feſt getroffenen Vorbereitungen wird ſich dasſelbe ſeinen Vorgängern nicht nur würdig an reihen, ſondern dieſelben noch in vielfacher Be- ziehung übertreffen. Dank der eifrigen Bemühun- gen der Präſidentin des Vereines Gräfin Erneſtine Zierotin und der anderen Vorſtands- damen wird das Feſt ſich nicht nur ſehr abwechs- lungsreich, ſondern auch ſehr genußvoll geſtalten und dem Publicum auch ſo manche Ueberraſchung bieten. Auf dem Feſtplatze werden Verkaufsbuden errich- tet, in welchen junge Damen unſerer Stadt Blu- men, Obſt, Champagner, Liquere, Lebkuchen, Backwerk, dann Kinderſpielzeug, kleine Toilette- gegenſtände etc. feilbieten werden. Eine Gotſcheer- Familie wird in einer ſeparaten Bude ihr Ge- ſchäft, beſtehend im Verkaufe von Südfrüchten, betreiben. Außerdem iſt es gelungen einen Schnell-Fotografen für das Feſt zu engagiren, deſſen Leiſtungen als vorzügliche gerühmt wer- den und der den Feſttheilnehmern Gelegenheit hieten wird ſich am Feſtplatze abconterfeien zu laſſen. Zur Freude der Kleinen wird die Frodl’ſche Rutſchbahn wieder in Thätigkeit ſein. Auf dem Feſtplatze wird im „Moravia- Pavillon“ die Conditorei Hellmann untergebracht ſein und außerdem von Herrn Reſtaurateur Puſch eine Buſchenſchank errichtet werden. Für reichen muſikaliſchen Genuß iſt beſtens geſorgt, denn unſere beiden Militärcapellen werden unter Leitung ihrer Herren Capellmeiſter ein ſehr gewähltes Muſikpro- gramm zur Aufführung bringen. Den Schluß des Feſtes wird ein großer Fackel- und Lampions- umzug bilden, für welche Veranſtaltung, wie im Vorjahre, Herr Papierfabriksinhaber Grätzer Lampions ſammt Kerzen und Stäben á 10, 20, und 30 kr. am Feſtplatze ſelbſt, in Verſchleiß bringt. Zu einem vollſtändigen Gelingen des Feſtes fehlt nur noch ſchönes Wetter, das dem- ſelben hoffentlich beſcheert ſein wird. (Von der Krankencaſſa der Genoſſen- ſchaft der Bangewerbe in Olmütz.) Aus dem ſoeben veröffentlichten Geſchäftsberichte und dem Rechnungsabſchluſſe der „Krankencaſſa der Ge- noſſenſchaft der Baugewerbe in Olmütz“ entneh- men wir, daß die Caſſa mit Jahresſchluß 1893 906 Mitglieder zählte. Von den Mitgliedern er- krankten im Jahre 1893 536 männliche und 81 weibliche, zuſammen daher 617 Mitglieder. Ge- ſtorben ſind 15 männliche Mitglieder. An Kran- kentagen wurde ausgezahlt: den männlichen Mit- gliedern 7621 Tage, den weiblichen 1007 Tage, zuſammen 8628 Tage. Außerdem wurde neun Wöchnerinnen das Krankengeld für 252 Tage ausbezahlt. Der Reſervefond beträgt Ende 1893 10.116 fl. 10 kr. (Für den Capellenbau in Kamſau) find bei der Section Olmütz des mähr.-ſchleſ. Sudctengebirgsvereines folgende Spenden ein- gefloſſen: von Frl. E. Ony 1 fl, von Dr. Schrötter’s Apotheke 2 fl. und von der Dolleiner Bierniederlage 1 fl.; dann von den Herren Hans Tſchauner 3 fl., J. H. und Joſef John je 2 fl.; Johann Aulegk, Franz Böhm, Hans Chytil, Albert Freißler, Dr. Franz Groh, Georg Grund, Johann Krommer, Anton Mayer, Wil- helm Mika, Albert Müller, Wilhelm Seethaler, Apotheker Joſef Tropper, Fr. Vymétal, Alois Witzke, Carl Wlaka, Rudolf Wlaka nnd Hans Zbitek je 1 fl., zuſammen 28 fl. Hiezn die von der genannten Section für denſelben Zweck ge- widmete Spende von 10 fl., daher im Ganzen 38 fl. — Weitere Beiträge werden bis längſtens 15. Juni l. J., an welchem Tage die einge- leitete Subſcription geſchloſſen wird, erbeten. (Beginn der Parkmuſiken.) Für den Monat Juni wurde der Beginn der Stadtpark- muſiken auf 6 Uhr Abrnds anberaumt. (Selbſtmordverſuch.) Geſtern in der ſechs- ten Abendſtunde unternahm der Sohn des hieſ. Landwehrbüchſenmachers Herrn Kain in der Land- wehrkaſerne einen Selbſtmordverſuch, indem er eine aus blauen Streichholzköpfchen hergeſtellte Phosphorlöſung trank. Der im beſten Mannes- alter ſtehende Selbſtmordcandidat verweigerte, jedes Gegenmittel zu nehmen und dürfte ſich ſchon ſeit längerer Zeit mit dem Gedanken eines Selbſtmordes getragen haben. Der herbeigerufene Arzt ordnete die Ueberführung des Erkrankten in das Spital an. Der junge Mann befindet ſich, wie wir erfahren heute im guten Zuſtande und dürfte gerettet werden. (Falſcher Feuer-Allarm.) Geſtern gegen halb 9 Uhr Abends wurde ein Bodenfeuer im Hauſe Nr. 25 neu der Sporergaſſe ſignaliſirt. Die freiw. Feuerwehr, welche gerade von einer Geräthübung zurückkehrte erſchien ſofort und gleichzeitig mit der Berufsfeuerwehr auf dem an- geblichen Brandplatze. Dort ſtellte es ſich ſofort heraus, daß der Fenerlärm, vermuthlich durch größere Rauchentwicklung veranlaßt, ein falſcher geweſen war. Die Feuerwehren konnten ſohin, ohne weiter in Action getreten zu ſein, wieder abrücken. Am angeblichen Brandplatze waren nebſt den beiden Feuerwehrcommandanten, Herr Stadtrath Kornauth, Herr Oberingenieur Linde mann und Herr Ingenieur Čerwenka erſchienen. (Eine ſchulfreundliche landwirthſchaftliche Vorſchutzcaſſa) iſt jene von Nebotein, welche aus ihrem Reingewinne alljährlich bedeutende Spenden für Schulzwecke macht. Dieſelbe wid- mete vom Jahre 1878—1893 folgende Spenden: 1878 157 fl. 33 kr., 1879 162 fl. 86 kr., 1880 200 fl. 72 kr., 1881 135 fl. 59 kr., 1882 303 fl. 17 kr., 1883 373 fl., 1884 427 fl. 98 kr., 1885 464 fl. 58 kr., 1886 527 fl. 42 kr., 1887 247 fl. 31 kr., 1888 287 fl. 89 kr., 1889 317 fl. 71 kr., 1890 352 fl. 37 kr., 1891 300 fl., 1892 200 fl., 1893 268 fl. 33 kr., zuſammen 4726 fl. 26 kr. Möge dieſes ſchöne Beiſpiel auch andere Inſtitute zu gleicher Schnlfreundlich- keit aneifern. (Die Sonntagsruhe im Lebensmittel- verkehr.) Im Wiener Gemeinderathe ſtellte vor- geſtern Gemeinderath Frauenberger folgen- den Antrag: Das Handelsminiſterium hat mittelſt Verordnung vom 12. d. über die Ge- ſtattung der gewerblichen Arbeit an Sonntagen Beſtimmungen getroffen, welche, ganz abgeſehen von der Bevormundung und Beläſti- gung des Publicums im Allgemeinen, ge- eignet ſind, Tauſende unſerer gewerbe- und han- deltreibenden Mitbürger in ihrem ohnehin ſo ſchweren Erwerbe auf das Allertiefſte zu ſchädi- gen, ja ſogar ihre Exiſtenz in Frage zu ſtellen. Dieſe Beſtimmungen haben für Wien Geſetzes- kraft erlangt, ohne daß vorher die betheiligten Factoren, wie das Gremium der Wiener Kauf- leute, die Handels- und Gewerbekammer, die Genoſſenſchaft der Gemiſchtwaarenverſchleißer, an- gehört und deren Wohlmeinung eingeholt worden wäre, und da dieſelben in ihren Conſequenzen für die Meiſten der Betroffenen geradezu ver- nichtend wirken, hat die Verlautbarung und ſo- fortige Durchführung derſelben in dieſen Kreiſen große und berechtigte Unruhe hervorgerufen. Eine ganz beſondere Härte und gewiß undurch- führbare Maßregel iſt unter Anderem auch die etwas unklare Beſtimmung, daß beim Handel mit Lebensmitteln, welcher an Sonntagen von 12 Uhr Mittags an eingeſtellt iſt, erſt wieder nach 6 Uhr Abends für die Dauer von höchſtens zwei Stunden der Verkauf geſtattet iſt — eine Zeit, welche durchaus unzulänglich iſt, wenn in Erwägung gezogen wird, daß ein großer Theil der Bewohner Wiens, ja ganze Familien aus allen Kreiſen der Bevölkerung den Sonntag- Nachmittag zur Erholung und Kräftigung ihrer Geſundheit außerhalb der Stadt in der Umge- bung Wiens verbringen und in der Regel erſt in den Abendſtunden zurückkehren und nun ihre Einkäufe für das Nachtmahl beſorgen wollen, was ſich ſelbſtredend nicht immer gerade in der Zeit von 6 bis 8 Uhr oder von 7 bis 9 Uhr Abends bewerkſtelligen läßt. Geradezu aber unmöglich iſt es, dem einzelnen Geſchäftsmann ſein Verkaufs- local angeſichts der angeſammelten wartenden Kunden zur beſtimmten Zeit wieder zu ſchließen, und würde eine ſolche Maßregel zu den ſchlimm- ſten Conſequenzen aller Art, ja zu permanenten Geſetzesübertretungen führen. Schließlich wird beantragt: Der Herr Bürgermeiſter werde erſucht, unverzüglich im Vereine mit den betreffenden Genoſſenſchaftsvorſtehern und unter Mitwirkung der Handels- und Gewerbekammer und des Gremiums der Wiener Kaufmannſchaft, über- haupt aller hierbei betheiligten Factoren beim hohen Miniſterium alle jene Schritte einzuleiten, welche geeignet ſind, die im oben citirten Erlaß vorkommenden, ganz beſonders ſchädlich wirkenden Härten des Geſetzes, wie insbeſondere das vor- zeitige nochmalige Schließen des Geſchäftslocales in den Abendſtunden an Sonntagen zu beſeitigen. — Der Antrag wurde der geſchäftsordnungs- mäßigen Behandlung zugewieſen. (Vorconceſſion) Das k. k. Handelsminiſterium hat dem Wirthſchaftsbeſitzer und k. k. Profeſſor Herrn Auguſt Kopetzky die Bewilligung zur Vornahme techniſcher Vorarbeiten für eine Local- bahn von Otrokowitz nach Wiſowitz für die Dauer eines Jahres ertheilt. (Zur Herſtellung günſtigerer Bahnver- bindungen.) Der Staatseiſenbahnrath, welcher dieſer Tage in Wien verſammelt war, hat betreffs der auf eine beſſere Zugsverbindung zwiſchen Troppau und Prerau, ferner zwiſchen Troppau und Wien, ſowie Brünn, end- lich zwiſchen Olmütz und Böhm.-Trübau, weiters zwiſchen Brünn und Iglau abzielen- den Anträge der Herren Lemach, Obratſchai und Brieß beſchloſſen, daß unter dem Vorfitze des Han- delsminiſteriums eine Enquete zu veranſtalten ſei, zu welcher Vertreter der Kaiſer Ferdinands-Nordbahn und der öſterr.-ungar. Staatseiſenbahn-Geſellſchaft nebſt Delegirten der Handelskammern von Troppau, Olmütz und Brünn eingeladen werden ſollen. Bei dieſer Enquete ſoll nun eine Fahrordnung vereinbart werden, welche allen berechtigten Wün- ſchen der Bevölkerung von Schleſien und Mähren entſpricht. Als Zeitpunct der Enquete wurde Mitte Juni d. J. in Ausſicht genommen. (Deutſcher Schulverein.) In der Sitzung am 29. Mai wird der Frauenortsgruppe Trau- tenau für ein Kränzchen und der Frauen- und Mädchenortsgruppe Zuckmantel i. B. für ein Concert und verſchiedene Spenden der Dank ausgeſprochen. Der Rücktritt der Vorſteherin der Frauenortsgruppe Troppau, Frau Nina Horny, in Folge ihres bevorſtehenden Domicilwechſels wird mit Bedauern zur Kenntniß genommen und derſelben für ihre bisherige Thätigkeit der wärmſte Dank ausgeſprochen. Der Haushaltungs- und Mädchenfortbildungsſchule in Marburg wird eine Subvention und der Schule in St. Oswald a. d. Drau eine kleine Unterſtützung gewährt. Nach Kenntnißnahme von dem Einlangen des Legates nach F. Zillinger in Wien, des Pro- grammes des Höritzer Paſſionsſpieles und des Berichtes des Zahlmeiſters über die am 26. Mai erfolgte Scontrirung der Caſſa und deren ord- nungsgemäßen Befund, gelangten Angelegenheiten der Vereinsanſtalten in Pilſen und Wallachiſch- Meſeritſch zur Erledigung. Vom Tage. (Die Paſſionen gekrönter Häupter.) Wir wollen hier nicht die Beiſpiele der Vorzeit, den Blumenliebhaber Louis XIV., den Tabak- raucher Friedrich den Großen und viele Andere citiren, ſondern bei den Potentaten der Gegen- wart bleiben. Der Prinz von Wales liebt in ſeinen Mußeſtunden nichts ſo ſehr als das Schnal- zen mit den Fingern, und er ſoll es darin zu einer ſo erſtaunlichen Virtuoſität gebracht haben, daß ihm Niemand ſo bald gleichkommt. Wenn der engliſche Thronfolger guter Laune iſt, dann fordert er die ihn umgebenden Herren zur Con- curenz im Fingerſchnalzen auf, und trotzdem ſich ſo Mancher in dieſer Kunſt im Stillen übt, iſt der Prinz bisher immer noch Sieger geblieben und die Anderen waren längſt müde, während der Prinz luſtig fortſchnalzte. Einer ähnlichen Paſſion huldigt der ſonſt ſo ernſte König Oskar von Schweden, der eine prächtige Peitſchenſamm- lung beſitzt und beſſer knallen und ſchnalzen kann, als es der Poſtillon von Lonjumeau je auf der Bühne zuſtande bringt. Czar Alexander III., der Selbſtherrſcher aller Reußen, iſt während der Sommermonate, die er in Dänemark verbringt,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T15:49:55Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T15:49:55Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T15:49:55Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches124_1894
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches124_1894/5
Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 124, Olmütz, 01.06.1894, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches124_1894/5>, abgerufen am 03.12.2024.