Mährisches Tagblatt. Nr. 124, Olmütz, 01.06.1894.[Spaltenumbruch]
passionirter -- Schwammerlsucher. Das ist doch (Das Testament eines Sonderlings.) In (Verhaftete Banditen.) Wie dem "Berl. (Fräulein Redacteur.) Ein italienisches (Ein Auflehen erregender Giftmord- proceß) wird gegenwärtig in Newyork gegen Dr. (Winke für Frühlingsdichter.) Ein Telegramme des "Mährischen Tagblattes". (Vom Correspondenz-Bureau.) Breslan, 31. Mai. Der internationale, Berlin, 31. Mai. Das Landgericht ver- Berlin, 31. Mai. Anknüpfend an die Be- Paris, 31. Mai. Paul Bourget und [Spaltenumbruch] Warnsdorf, 31. Mai. In der hiesigen Die Vorgänge in Sofia. Sofia, 31. Mai. Die Krise dauert fort. Sofia, 31. Mai. Stoilow und Geschow Sofia, 31. Mai. Die Stadt ist fortdau- Petersburg, 31. Mai. Die hiesigen Zei- Die Erklärung des neuen französischen Ministeriums. Paris, 31. Mai. Die im Parlamente ver- [Spaltenumbruch]
paſſionirter — Schwammerlſucher. Das iſt doch (Das Teſtament eines Sonderlings.) In (Verhaftete Banditen.) Wie dem „Berl. (Fräulein Redacteur.) Ein italieniſches (Ein Auflehen erregender Giftmord- proceß) wird gegenwärtig in Newyork gegen Dr. (Winke für Frühlingsdichter.) Ein Telegramme des „Mähriſchen Tagblattes“. (Vom Correſpondenz-Bureau.) Breslan, 31. Mai. Der internationale, Berlin, 31. Mai. Das Landgericht ver- Berlin, 31. Mai. Anknüpfend an die Be- Paris, 31. Mai. Paul Bourget und [Spaltenumbruch] Warnsdorf, 31. Mai. In der hieſigen Die Vorgänge in Sofia. Sofia, 31. Mai. Die Kriſe dauert fort. Sofia, 31. Mai. Stoilow und Geſchow Sofia, 31. Mai. Die Stadt iſt fortdau- Petersburg, 31. Mai. Die hieſigen Zei- Die Erklärung des neuen franzöſiſchen Miniſteriums. Paris, 31. Mai. Die im Parlamente ver- <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0006" n="[6]"/><cb/> paſſionirter — Schwammerlſucher. Das iſt doch<lb/> wenigſtens eine praktiſche Leidenſchaft, da der<lb/> Czar Pilzlinge und Champignons ſehr gern ißt<lb/> und ſich die geſammelten Schwämme von dem<lb/> ihn ſtets begleitenden Koch zubereiten läßt. Man<lb/> erzählt ſich, daß der Czar oft ganze Nachmittage<lb/> nach Schwämmen ſucht und nie ſo heiter iſt,<lb/> als wenn er einen großen Korb mit Schwäm-<lb/> men ſeinem Koch übergeben hat. Das iſt wenig-<lb/> ſtens wieder ein Motiv für eine neue Oper<lb/> „Cza<supplied>r</supplied> und Schwammerlſucher.“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Das Teſtament eines Sonderlings.)</hi> </head> <p>In<lb/> Wien ſtarb jüngſt ein 74jähriger Mann, Namens<lb/> Ludwig Sabel, der ſein Leben lang ängſtlich ge-<lb/> ſpart hatte und ein Vermögen von 40.000 fl.<lb/> hinterließ, wovon er 37.000 fl. der Wiener<lb/> Findelanſtalt vermachte; das übrige Geld beſtimmte<lb/> Sabel zu kleineren Legaten. Sabel ging immer<lb/> in den ärmlichſten Kleidern umher, auf den<lb/> Straßen jedes Papier und jeden alten Fetzen<lb/> zuſammenleſend; zwei Seſſel, ein Bett, ein<lb/> Kaſten und eine halbe Holzkiſte, an der drei<lb/> Schlöſſer angebracht waren, deren Schlüſſel<lb/> er an einer Schnur immer um den Hals<lb/> mit ſich trug, bildeten die Einrichtung<lb/> ſeiner Wohnung. Seiner Hausfrau, die ihm ſeit<lb/> zehn Jahren Wohnung in ihrem Hauſe gab,<lb/> pflegte er, ſtatt zu zahlen, zu verſprechen, er<lb/> werde ſie in ſeinem Teſtamente bedenken; mehr<lb/> als hundert Perſonen hatte er aber das Gleiche<lb/> verſprochen. Als nach ſeinem Tode der Notar die<lb/> Habſeligkeit Sabel’s ordnete, wurde in der er-<lb/> wähnten Kiſte ein zu einem Knäuel zuſammen-<lb/> gewundenes altes Tuch gefunden, in welchem<lb/> Depotſcheine, Sparcaſſabücher, Gold-, Silber-<lb/> und Kronenrente im Werthe von 40.000 fl. ent-<lb/> halten waren. Der alte Geizhals hatte zwei —<lb/> Geliebte, denen er, höchſt nobel, 100 fl. ver-<lb/> machte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Verhaftete Banditen.)</hi> </head> <p>Wie dem „Berl.<lb/> Tagebl.“ aus Rom gemeldet wird, iſt in Italien<lb/> das große Ereigniß des Tages, die vollzogene<lb/> Gefangennahme der berüchtigten ſardiniſchen Ban-<lb/> diten Deroſas und Nagius. Beide waren ſeit<lb/> Jahren der Schrecken der Provinz Saſſari. Sie<lb/> hatten zahlloſe Morde und andere Schandthaten<lb/> auf dem Gewiſſen, ohne je von dem Arm des<lb/> Geſetzes erreicht zu werden. Vor vierzehn Tagen<lb/> wurden nun beide in einem Gefecht mit Gen-<lb/> darmen verwundet und flüchteten ſich in eine eine<lb/> halbe Stunde von der Stadt Saſſari entfernte<lb/> kleine Villa, wo ſie von der Mutter Deroſas<lb/> gepflegt und von anderen bewaffneten Briganten<lb/> überwacht wurden. Durch Zufall erfuhr die<lb/> Gendarmerie ihr Verſteck und überrumpelte die<lb/> Villa. Bei einem hierbei entſtehenden Gefechte<lb/> wurde ein Corporal erſchoſſen, Deroſas und Na-<lb/> gius ſelbſt gefangen genommen, die übrigen<lb/> Banditen entkamen. Die beiden Briganten wur-<lb/> den im Triumph nach Saſſuri geführt, wo eine<lb/> ungeheure Menſchenmenge ſie mit Schmähungen<lb/> und Drohungen empfing.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Fräulein Redacteur.)</hi> </head> <p>Ein italieniſches<lb/> Blatt weiß Folgendes zu berichten: „Fräulein<lb/> Enrichetta Imovilli, die Tochter eines Lehrers<lb/> der italieniſchen Sprache in Boſton, iſt, obwohl<lb/> ſie noch nicht zwölf Jahre alt iſt, zuſammen mit<lb/> einer Schulfreundin, Miß Ethel Siloby, Leiterin<lb/> und Herausgeberin einer kleinen Zeitung „The<lb/> Youth’s Bell.“ Das zierliche Blatt iſt mit blauer<lb/> Tinte gedruckt und die erſten Nummern waren<lb/> mit verſchiedenfarbigen Seidenbändern gebunden.<lb/> Fräulein Imovilli iſt ſicherlich die jüngſte Jour-<lb/> naliſtin des Erdkreiſes, ſie ſpricht vortreff-<lb/> lich deutſch, engliſch, franzöſiſch und italieniſch.<lb/> Sie ſchreibt, wie ihre amerikaniſchen Bio-<lb/> graphen melden, mit Verſtand und Witz, und<lb/> vernachläſſigt dabei ihre Schularbeiten nicht —<lb/> Beweis dafür: ſie zählt zu den beſten Schülerin-<lb/> nen der Center School zu Boſton.“ — Alſo ein<lb/> Wunderkind!</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Ein Auflehen erregender Giftmord-<lb/> proceß)</hi> </head> <p>wird gegenwärtig in Newyork gegen Dr.<lb/> Henry C. F. Meyer und deſſen Genoſſen Arnold<lb/> Kirfel-Müller geführt. Um von Lebensverſicherungs-<lb/> anſtalten größere Summen zu erſchwindeln, hatte<lb/> Meyer mehrere Perſonen, die ſich entweder zu<lb/> ſeinen Gunſten oder zu Gunſten der betheiligten<lb/> Frau Meyer verſichern ließen, durch Gift beſei-<lb/> tigt. In den Verhandlungen vom 27. April und<lb/> und 2. Mai kam durch die Ausſagen des Ange-<lb/> klagten Müller zu Tage, in welch’ teufliſcher<lb/> Weiſe der Giftmiſcher ſeine Opfer zu umgarnen<lb/><cb/> wußte, ſo daß ſie ſich ihm willig zur Verfügung<lb/> ſtellten. Durch Ueberredungskünſte und Verſpre-<lb/> chungen bewog er in Chicago den Joſef Brandt-<lb/> Baum, mit ihm nach Newyork zu reiſen, wo er<lb/> ihm durch Eingabe von unſchädlichen Mitteln das<lb/> Ausſehen eines anſcheinend Schwerkranken ver-<lb/> leihen werde; man werde den gut Verſicherten<lb/> anſcheinend ſterben laſſen und im entſcheidenden<lb/> Moment eine Leiche unterſchieben, um den Todten-<lb/> ſchein und darauf von den Verſicherungsgeſellſchaf-<lb/> ten die Verſicherungsſummen zu erlangen. Baum<lb/> entſchloß ſich in der Ausſicht, von dem er-<lb/> ſchwindelten Gelde einen Antheil zu erhalten,<lb/> die gefährliche Rolle zu ſpielen und nahm, nach-<lb/> dem Meyer ihm feierlich verſprochen, daß er ihn<lb/> nicht tödten werde, die von dieſem gereichten<lb/> Arzneien, durch deren Genuß der Unglückliche<lb/> gar bald bettlägerig wurde. Der zur Behandlung<lb/> des Kranken herbeigerufene Dr. Minden erklärte<lb/> die Krankheit als Ruhr und verordnete ver-<lb/> ſchiedene Arzneien, die aber von Meyer dem<lb/> Kranken nicht gegeben wurden. Anſtatt deſſen<lb/> erhielt der Kranke Crotonöl und Brechweinſtein,<lb/> wodurch ſein Zuſtand von Tag zu Tag ſich<lb/> kr<supplied>i</supplied>tiſcher geſtaltete, ſo daß er am 25. März den<lb/> Meyer erſuchte, die unterzuſchiebende Leiche her-<lb/> beizuſchaffen. Statt deſſen brachte Meyer den<lb/> Bethörten mit Antimon und Arſenik vollends<lb/> um, und ließ auf Grund des als Todesurſache<lb/> chroniſche Ruhr angebenden Todtenſcheins von<lb/> Frau Meyer, die als Witwe Baums vorgeſchoben<lb/> war, die Verſicherungsſumme erheben, die unter<lb/> die drei Angeklagten vertheilt wurde. Während<lb/> der Verhandlungen erklärte der Zeuge John<lb/> Gardner, daß Meyer bereits in Chicago die<lb/> Abſicht hatte, den gut verſicherten Baum durch<lb/> Nitroglycerin aus dem Wege zu ſchaffen. Das<lb/> Mittel ſei tödtlich und rufe ähnliche Erſcheinungen<lb/> hervor, als wenn ein Menſch vom Sonnenſtich<lb/> befallen wäre.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Winke für Frühlingsdichter.)</hi> </head> <p>Ein<lb/> Boſtoner Blatt veröffentlicht Winke für Poeten,<lb/> die den Frühling beſingen wollen. Wir theilen<lb/> dieſe nachſtehend mit, da ihre Befolgung nicht<lb/> nur in Boſton practiſch erſcheint: Man ſchreibe<lb/> ſo deutlich wie möglich, aber nur auf eine Seite<lb/> des Papiers; man leſe das Gedicht ſchließlich<lb/> noch einmal aufmerkſam durch und bewundere<lb/> es; dann ſchreibe man ſelbſt unten daneben die<lb/> Worte: „Dankend abgelehnt“ und — werfe das<lb/> Ganze in’s Feuer!</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Telegramme<lb/> des „Mähriſchen Tagblattes“.</hi> </head><lb/> <bibl> <hi rendition="#b">(Vom Correſpondenz-Bureau.)</hi> </bibl><lb/> <div n="2"> <head/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Breslan,</hi> 31. Mai.</dateline> <p>Der <hi rendition="#g">internationale,</hi><lb/> ſehr reichhaltig beſchickte <hi rendition="#g">Maſchinenmarkt,</hi><lb/> wurde heute Vormittags eröffnet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 31. Mai.</dateline> <p>Das Landgericht ver-<lb/> urtheilte den Freiherrn v. <hi rendition="#g">Thuengen</hi> wegen<lb/> Beleidigung des Reichskanzlers Grafen von<lb/><hi rendition="#g">Caprivi</hi> zu 600 Mark, die Redacteure Volk<lb/> und Oberwinder zu 150 Mark Geldſtrafe. Der<lb/> Redacteur der „Neuen Baieriſchen Landeszeitung“,<lb/> Memminger, wurde freigeſprochen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 31. Mai.</dateline> <p>Anknüpfend an die Be-<lb/> merkungen des Pariſer „Matin“ über das colo-<lb/> nialpolitiſche Vorgehen Englands gegenüber Deutſch-<lb/> land und Frankreich ſagt die „Nationalzeitung“,<lb/> die Engländer beuten augenſcheinlich den von<lb/> ihnen in Afrika vorausgeſetzten Antagonismus<lb/> zwiſchen Deutſchland und Frankreich lediglich für<lb/> ihre Zwecke aus. In Frankreich ſcheine aber die<lb/> Ueberzeugung aufzudämmern, daß es lediglich<lb/> für die engliſchen Intereſſen arbeiten heißt,<lb/> wenn die Revancheidee auf das coloniale Ver-<lb/> hältniß übertragen wird. <hi rendition="#aq">„Travailler pour la<lb/> reine d’Angleterre“</hi> hieße es für die franzöſiſche<lb/> Colonialpolitik, wenn die leitenden Staatsmänner<lb/> hypnotiſch nach den Vogeſen blicken würden,<lb/> anſtatt die unmittelbaren eigenen Intereſſen zu<lb/> erwägen. Daß Deutſchland, wie in Europa, ſo<lb/> auch in den Colonien keinerlei Verſtimmung<lb/> Frankreich gegenüber zur Schau trägt, dafür<lb/> dürfte es gerade in jüngſter Zeit am Quai<lb/> d’Orſay nicht an untrüglichen Beweiſen gefehlt<lb/> haben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Paris,</hi> 31. Mai.</dateline> <p>Paul <hi rendition="#g">Bourget</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Sorel</hi> wurden zu Mitgliedern der Academie<lb/> gewählt.</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Warnsdorf,</hi> 31. Mai.</dateline> <p>In der hieſigen<lb/> großen Spinnfabrik der Firma Brüder Perutz<lb/> iſt heute Mittags um ½12 Uhr infolge Heiß-<lb/> laufens eines Lagers ein Brand zum Ausbruche<lb/> gekommen, der bis zur Stunde noch fortdauert.<lb/> Die Baumwollvorräthe, ſowie das Magazins-<lb/> gebäude ſind den Flammen zum Opfer gefallen,<lb/> dagegen iſt Hoffnung vorhanden, das Keſſel- und<lb/> das Maſchinenhaus zu retten.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Vorgänge in Sofia.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Sofia,</hi> 31. Mai.</dateline> <p>Die Kriſe dauert fort.<lb/> Grekow wird noch immer als der Chef des<lb/> künftigen Cabinets angeſehen; indeſſen iſt eine<lb/> poſitive Entſcheidung bisher nicht getroffen wor-<lb/> den. Die geſtrigen Demonſtrationen waren<lb/> ernſterer Natur, als es nach dem erſten Eindrucke<lb/> den Anſchein hatte. Der Polizei wird mehrſeitig<lb/> Parteilichkeit zum Vorwurfe gemacht; man be-<lb/> hauptet, daß die Truppen eingreifen mußten, um<lb/> willkürliches Vorgehen der Polizei zu hindern.<lb/> Seit heute Morgens ſind die Häuſer der her-<lb/> vorragendſten politiſchen Perſönlichkeiten zu deren<lb/> perſönlichem Schutze militäriſch beſetzt. Heute<lb/> Früh wiederholten ſich die Menſchenanſamm-<lb/> lungen, jedoch minder belangreich. Es verlautet,<lb/> daß der Polizeipräfect bedroht worden wäre;<lb/> indeſſen iſt es unmöglich, dieſes, ſowie überhaupt<lb/> die zahlreichen im Umlaufe befindlichen Gerüchte<lb/> auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Die aus dem<lb/> Innern des Landes einlaufenden Meldungen be-<lb/> zeugen den tiefen Eindruck, welchen dort der Re-<lb/> gierungswechſel hervorgerufen hat.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Sofia,</hi> 31. Mai.</dateline> <p>Stoilow und Geſchow<lb/> gaben Mittags die beſtimmte Erklärung ab, dem<lb/> Rufe in ein von Grekow zu bildendes Cabi-<lb/> net nicht folgen zu können. Man nimmt<lb/> daher an, daß Grekow, welcher ſich Vormittag<lb/> in das Palais begab, die Miſſion der Cabinets-<lb/> bildung zurücklegen werde. Infolge deſſen tritt<lb/> der Gedanke eines ausſchließlich aus den Reihen<lb/> der bisherigen Oppoſition zu bildenden Cabinets<lb/> in den Vordergrund.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Sofia,</hi> 31. Mai.</dateline> <p>Die Stadt iſt fortdau-<lb/> ernd ſehr belebt. Der Volksgarten iſt militäriſch<lb/> beſetzt, der Verkehr jedoch nicht behindert. Ein<lb/> Gerücht will wiſſen, daß einige Geheimpoliziſten<lb/> darunter einer, welcher bei den geſtrigen Demon-<lb/> ſtrationen einen Revolverſchuß abgab, verhaftet<lb/> worden wären.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Petersburg,</hi> 31. Mai.</dateline> <p>Die hieſigen Zei-<lb/> tungen verhalten ſich gegenüber der Demiſſion<lb/> des bulgariſchen Miniſterpräſidenten Stambulow<lb/> reſervirt. „Grashdanin“ meint, der Umſchwung<lb/> in Sofia ſei eine ausſchließlich innere Angelegen-<lb/> heit Bulgariens.</p> </div> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Erklärung des neuen franzöſiſchen<lb/> Miniſteriums.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Paris,</hi> 31. Mai.</dateline> <p>Die im Parlamente ver-<lb/> leſene <hi rendition="#g">miniſterielle Erklärung</hi> appellirt<lb/> an die Mitwirkung des Parlaments zur Löſung<lb/> der beſtehenden Schwierigkeiten und ſagt: Die<lb/> Regierung werde die öffentliche Ordnung in ent-<lb/> ſchloſſener Weiſe gegen alle Agitationen zu ſchützen<lb/> wiſſen; ſie werde ſtets die genaue Beobachtung<lb/> der republicaniſchen Geſetze ſichern und den demo-<lb/> cratiſchen Arbeiten, welche die gegenwärtige<lb/> Legislatur beſchäftigen ſollen, ihre eifrige Mit-<lb/> wirkung angedeihen laſſen. Jetzt ſei nicht die<lb/> Zeit für lange Programme. Die Regierung werde<lb/> beſtrebt ſein die zahlreichen dem Parlamente<lb/> vorliegende Geſetzentwürfe, namentlich diejenigen<lb/> zu Gunſten der arbeitenden Claſſe, der Erledi-<lb/> gung zuzuführen; den Hauptgegenſtand der ge-<lb/> ſetzgeberiſchen Thätigkeit bilde jedoch das finan-<lb/> zielle Problem; die fiscaliſchen Reformen müſſen<lb/> votirt werden. Wenn die vorgeſchrittene Zeit<lb/> Aenderungen der Budget. Anſchläge in gewiſſen<lb/> Puncten nöthig machen ſollten, ſo werde die<lb/> Regierung hiezu in loyaler Weiſe die Hand<lb/> bieten. Was die auswärtige Politik anbelangt,<lb/> fährt die Declaration fort, ſo werden wir<lb/> es uns angelegen ſein laſſen, jene Continuität<lb/> der Anſchauungen und Beziehungen zu erhal-<lb/> ten, welche es Frankreich geſtattet hat, un-<lb/> geachtet der Rivalität der politiſchen Meinun-<lb/> gen den ſeines Namens und ſeiner Geſchichte<lb/> würdigen Platz unter den Nationen einzunehmen.<lb/> Stark durch Ihre Unterſtützung, gleich Ihnen<lb/> durchdrungen vom Nationalgefühl, werden wir<lb/> bei jedem Anlaſſe aufmerkſame Hüter der In-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
paſſionirter — Schwammerlſucher. Das iſt doch
wenigſtens eine praktiſche Leidenſchaft, da der
Czar Pilzlinge und Champignons ſehr gern ißt
und ſich die geſammelten Schwämme von dem
ihn ſtets begleitenden Koch zubereiten läßt. Man
erzählt ſich, daß der Czar oft ganze Nachmittage
nach Schwämmen ſucht und nie ſo heiter iſt,
als wenn er einen großen Korb mit Schwäm-
men ſeinem Koch übergeben hat. Das iſt wenig-
ſtens wieder ein Motiv für eine neue Oper
„Czar und Schwammerlſucher.“
(Das Teſtament eines Sonderlings.) In
Wien ſtarb jüngſt ein 74jähriger Mann, Namens
Ludwig Sabel, der ſein Leben lang ängſtlich ge-
ſpart hatte und ein Vermögen von 40.000 fl.
hinterließ, wovon er 37.000 fl. der Wiener
Findelanſtalt vermachte; das übrige Geld beſtimmte
Sabel zu kleineren Legaten. Sabel ging immer
in den ärmlichſten Kleidern umher, auf den
Straßen jedes Papier und jeden alten Fetzen
zuſammenleſend; zwei Seſſel, ein Bett, ein
Kaſten und eine halbe Holzkiſte, an der drei
Schlöſſer angebracht waren, deren Schlüſſel
er an einer Schnur immer um den Hals
mit ſich trug, bildeten die Einrichtung
ſeiner Wohnung. Seiner Hausfrau, die ihm ſeit
zehn Jahren Wohnung in ihrem Hauſe gab,
pflegte er, ſtatt zu zahlen, zu verſprechen, er
werde ſie in ſeinem Teſtamente bedenken; mehr
als hundert Perſonen hatte er aber das Gleiche
verſprochen. Als nach ſeinem Tode der Notar die
Habſeligkeit Sabel’s ordnete, wurde in der er-
wähnten Kiſte ein zu einem Knäuel zuſammen-
gewundenes altes Tuch gefunden, in welchem
Depotſcheine, Sparcaſſabücher, Gold-, Silber-
und Kronenrente im Werthe von 40.000 fl. ent-
halten waren. Der alte Geizhals hatte zwei —
Geliebte, denen er, höchſt nobel, 100 fl. ver-
machte.
(Verhaftete Banditen.) Wie dem „Berl.
Tagebl.“ aus Rom gemeldet wird, iſt in Italien
das große Ereigniß des Tages, die vollzogene
Gefangennahme der berüchtigten ſardiniſchen Ban-
diten Deroſas und Nagius. Beide waren ſeit
Jahren der Schrecken der Provinz Saſſari. Sie
hatten zahlloſe Morde und andere Schandthaten
auf dem Gewiſſen, ohne je von dem Arm des
Geſetzes erreicht zu werden. Vor vierzehn Tagen
wurden nun beide in einem Gefecht mit Gen-
darmen verwundet und flüchteten ſich in eine eine
halbe Stunde von der Stadt Saſſari entfernte
kleine Villa, wo ſie von der Mutter Deroſas
gepflegt und von anderen bewaffneten Briganten
überwacht wurden. Durch Zufall erfuhr die
Gendarmerie ihr Verſteck und überrumpelte die
Villa. Bei einem hierbei entſtehenden Gefechte
wurde ein Corporal erſchoſſen, Deroſas und Na-
gius ſelbſt gefangen genommen, die übrigen
Banditen entkamen. Die beiden Briganten wur-
den im Triumph nach Saſſuri geführt, wo eine
ungeheure Menſchenmenge ſie mit Schmähungen
und Drohungen empfing.
(Fräulein Redacteur.) Ein italieniſches
Blatt weiß Folgendes zu berichten: „Fräulein
Enrichetta Imovilli, die Tochter eines Lehrers
der italieniſchen Sprache in Boſton, iſt, obwohl
ſie noch nicht zwölf Jahre alt iſt, zuſammen mit
einer Schulfreundin, Miß Ethel Siloby, Leiterin
und Herausgeberin einer kleinen Zeitung „The
Youth’s Bell.“ Das zierliche Blatt iſt mit blauer
Tinte gedruckt und die erſten Nummern waren
mit verſchiedenfarbigen Seidenbändern gebunden.
Fräulein Imovilli iſt ſicherlich die jüngſte Jour-
naliſtin des Erdkreiſes, ſie ſpricht vortreff-
lich deutſch, engliſch, franzöſiſch und italieniſch.
Sie ſchreibt, wie ihre amerikaniſchen Bio-
graphen melden, mit Verſtand und Witz, und
vernachläſſigt dabei ihre Schularbeiten nicht —
Beweis dafür: ſie zählt zu den beſten Schülerin-
nen der Center School zu Boſton.“ — Alſo ein
Wunderkind!
(Ein Auflehen erregender Giftmord-
proceß) wird gegenwärtig in Newyork gegen Dr.
Henry C. F. Meyer und deſſen Genoſſen Arnold
Kirfel-Müller geführt. Um von Lebensverſicherungs-
anſtalten größere Summen zu erſchwindeln, hatte
Meyer mehrere Perſonen, die ſich entweder zu
ſeinen Gunſten oder zu Gunſten der betheiligten
Frau Meyer verſichern ließen, durch Gift beſei-
tigt. In den Verhandlungen vom 27. April und
und 2. Mai kam durch die Ausſagen des Ange-
klagten Müller zu Tage, in welch’ teufliſcher
Weiſe der Giftmiſcher ſeine Opfer zu umgarnen
wußte, ſo daß ſie ſich ihm willig zur Verfügung
ſtellten. Durch Ueberredungskünſte und Verſpre-
chungen bewog er in Chicago den Joſef Brandt-
Baum, mit ihm nach Newyork zu reiſen, wo er
ihm durch Eingabe von unſchädlichen Mitteln das
Ausſehen eines anſcheinend Schwerkranken ver-
leihen werde; man werde den gut Verſicherten
anſcheinend ſterben laſſen und im entſcheidenden
Moment eine Leiche unterſchieben, um den Todten-
ſchein und darauf von den Verſicherungsgeſellſchaf-
ten die Verſicherungsſummen zu erlangen. Baum
entſchloß ſich in der Ausſicht, von dem er-
ſchwindelten Gelde einen Antheil zu erhalten,
die gefährliche Rolle zu ſpielen und nahm, nach-
dem Meyer ihm feierlich verſprochen, daß er ihn
nicht tödten werde, die von dieſem gereichten
Arzneien, durch deren Genuß der Unglückliche
gar bald bettlägerig wurde. Der zur Behandlung
des Kranken herbeigerufene Dr. Minden erklärte
die Krankheit als Ruhr und verordnete ver-
ſchiedene Arzneien, die aber von Meyer dem
Kranken nicht gegeben wurden. Anſtatt deſſen
erhielt der Kranke Crotonöl und Brechweinſtein,
wodurch ſein Zuſtand von Tag zu Tag ſich
kritiſcher geſtaltete, ſo daß er am 25. März den
Meyer erſuchte, die unterzuſchiebende Leiche her-
beizuſchaffen. Statt deſſen brachte Meyer den
Bethörten mit Antimon und Arſenik vollends
um, und ließ auf Grund des als Todesurſache
chroniſche Ruhr angebenden Todtenſcheins von
Frau Meyer, die als Witwe Baums vorgeſchoben
war, die Verſicherungsſumme erheben, die unter
die drei Angeklagten vertheilt wurde. Während
der Verhandlungen erklärte der Zeuge John
Gardner, daß Meyer bereits in Chicago die
Abſicht hatte, den gut verſicherten Baum durch
Nitroglycerin aus dem Wege zu ſchaffen. Das
Mittel ſei tödtlich und rufe ähnliche Erſcheinungen
hervor, als wenn ein Menſch vom Sonnenſtich
befallen wäre.
(Winke für Frühlingsdichter.) Ein
Boſtoner Blatt veröffentlicht Winke für Poeten,
die den Frühling beſingen wollen. Wir theilen
dieſe nachſtehend mit, da ihre Befolgung nicht
nur in Boſton practiſch erſcheint: Man ſchreibe
ſo deutlich wie möglich, aber nur auf eine Seite
des Papiers; man leſe das Gedicht ſchließlich
noch einmal aufmerkſam durch und bewundere
es; dann ſchreibe man ſelbſt unten daneben die
Worte: „Dankend abgelehnt“ und — werfe das
Ganze in’s Feuer!
Telegramme
des „Mähriſchen Tagblattes“.
(Vom Correſpondenz-Bureau.)
Breslan, 31. Mai. Der internationale,
ſehr reichhaltig beſchickte Maſchinenmarkt,
wurde heute Vormittags eröffnet.
Berlin, 31. Mai. Das Landgericht ver-
urtheilte den Freiherrn v. Thuengen wegen
Beleidigung des Reichskanzlers Grafen von
Caprivi zu 600 Mark, die Redacteure Volk
und Oberwinder zu 150 Mark Geldſtrafe. Der
Redacteur der „Neuen Baieriſchen Landeszeitung“,
Memminger, wurde freigeſprochen.
Berlin, 31. Mai. Anknüpfend an die Be-
merkungen des Pariſer „Matin“ über das colo-
nialpolitiſche Vorgehen Englands gegenüber Deutſch-
land und Frankreich ſagt die „Nationalzeitung“,
die Engländer beuten augenſcheinlich den von
ihnen in Afrika vorausgeſetzten Antagonismus
zwiſchen Deutſchland und Frankreich lediglich für
ihre Zwecke aus. In Frankreich ſcheine aber die
Ueberzeugung aufzudämmern, daß es lediglich
für die engliſchen Intereſſen arbeiten heißt,
wenn die Revancheidee auf das coloniale Ver-
hältniß übertragen wird. „Travailler pour la
reine d’Angleterre“ hieße es für die franzöſiſche
Colonialpolitik, wenn die leitenden Staatsmänner
hypnotiſch nach den Vogeſen blicken würden,
anſtatt die unmittelbaren eigenen Intereſſen zu
erwägen. Daß Deutſchland, wie in Europa, ſo
auch in den Colonien keinerlei Verſtimmung
Frankreich gegenüber zur Schau trägt, dafür
dürfte es gerade in jüngſter Zeit am Quai
d’Orſay nicht an untrüglichen Beweiſen gefehlt
haben.
Paris, 31. Mai. Paul Bourget und
Sorel wurden zu Mitgliedern der Academie
gewählt.
Warnsdorf, 31. Mai. In der hieſigen
großen Spinnfabrik der Firma Brüder Perutz
iſt heute Mittags um ½12 Uhr infolge Heiß-
laufens eines Lagers ein Brand zum Ausbruche
gekommen, der bis zur Stunde noch fortdauert.
Die Baumwollvorräthe, ſowie das Magazins-
gebäude ſind den Flammen zum Opfer gefallen,
dagegen iſt Hoffnung vorhanden, das Keſſel- und
das Maſchinenhaus zu retten.
Die Vorgänge in Sofia.
Sofia, 31. Mai. Die Kriſe dauert fort.
Grekow wird noch immer als der Chef des
künftigen Cabinets angeſehen; indeſſen iſt eine
poſitive Entſcheidung bisher nicht getroffen wor-
den. Die geſtrigen Demonſtrationen waren
ernſterer Natur, als es nach dem erſten Eindrucke
den Anſchein hatte. Der Polizei wird mehrſeitig
Parteilichkeit zum Vorwurfe gemacht; man be-
hauptet, daß die Truppen eingreifen mußten, um
willkürliches Vorgehen der Polizei zu hindern.
Seit heute Morgens ſind die Häuſer der her-
vorragendſten politiſchen Perſönlichkeiten zu deren
perſönlichem Schutze militäriſch beſetzt. Heute
Früh wiederholten ſich die Menſchenanſamm-
lungen, jedoch minder belangreich. Es verlautet,
daß der Polizeipräfect bedroht worden wäre;
indeſſen iſt es unmöglich, dieſes, ſowie überhaupt
die zahlreichen im Umlaufe befindlichen Gerüchte
auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Die aus dem
Innern des Landes einlaufenden Meldungen be-
zeugen den tiefen Eindruck, welchen dort der Re-
gierungswechſel hervorgerufen hat.
Sofia, 31. Mai. Stoilow und Geſchow
gaben Mittags die beſtimmte Erklärung ab, dem
Rufe in ein von Grekow zu bildendes Cabi-
net nicht folgen zu können. Man nimmt
daher an, daß Grekow, welcher ſich Vormittag
in das Palais begab, die Miſſion der Cabinets-
bildung zurücklegen werde. Infolge deſſen tritt
der Gedanke eines ausſchließlich aus den Reihen
der bisherigen Oppoſition zu bildenden Cabinets
in den Vordergrund.
Sofia, 31. Mai. Die Stadt iſt fortdau-
ernd ſehr belebt. Der Volksgarten iſt militäriſch
beſetzt, der Verkehr jedoch nicht behindert. Ein
Gerücht will wiſſen, daß einige Geheimpoliziſten
darunter einer, welcher bei den geſtrigen Demon-
ſtrationen einen Revolverſchuß abgab, verhaftet
worden wären.
Petersburg, 31. Mai. Die hieſigen Zei-
tungen verhalten ſich gegenüber der Demiſſion
des bulgariſchen Miniſterpräſidenten Stambulow
reſervirt. „Grashdanin“ meint, der Umſchwung
in Sofia ſei eine ausſchließlich innere Angelegen-
heit Bulgariens.
Die Erklärung des neuen franzöſiſchen
Miniſteriums.
Paris, 31. Mai. Die im Parlamente ver-
leſene miniſterielle Erklärung appellirt
an die Mitwirkung des Parlaments zur Löſung
der beſtehenden Schwierigkeiten und ſagt: Die
Regierung werde die öffentliche Ordnung in ent-
ſchloſſener Weiſe gegen alle Agitationen zu ſchützen
wiſſen; ſie werde ſtets die genaue Beobachtung
der republicaniſchen Geſetze ſichern und den demo-
cratiſchen Arbeiten, welche die gegenwärtige
Legislatur beſchäftigen ſollen, ihre eifrige Mit-
wirkung angedeihen laſſen. Jetzt ſei nicht die
Zeit für lange Programme. Die Regierung werde
beſtrebt ſein die zahlreichen dem Parlamente
vorliegende Geſetzentwürfe, namentlich diejenigen
zu Gunſten der arbeitenden Claſſe, der Erledi-
gung zuzuführen; den Hauptgegenſtand der ge-
ſetzgeberiſchen Thätigkeit bilde jedoch das finan-
zielle Problem; die fiscaliſchen Reformen müſſen
votirt werden. Wenn die vorgeſchrittene Zeit
Aenderungen der Budget. Anſchläge in gewiſſen
Puncten nöthig machen ſollten, ſo werde die
Regierung hiezu in loyaler Weiſe die Hand
bieten. Was die auswärtige Politik anbelangt,
fährt die Declaration fort, ſo werden wir
es uns angelegen ſein laſſen, jene Continuität
der Anſchauungen und Beziehungen zu erhal-
ten, welche es Frankreich geſtattet hat, un-
geachtet der Rivalität der politiſchen Meinun-
gen den ſeines Namens und ſeiner Geſchichte
würdigen Platz unter den Nationen einzunehmen.
Stark durch Ihre Unterſtützung, gleich Ihnen
durchdrungen vom Nationalgefühl, werden wir
bei jedem Anlaſſe aufmerkſame Hüter der In-
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