Mährisches Tagblatt. Nr. 133, Olmütz, 10.06.1884.zur Mappirung bestimmt worden war, zu seinem Mit dieser Brigade machte Lieutenant von Nach dem Feldzuge 1848 kam Fröhlich als Hierauf erhielt er im Mai 1849 den Auf- Am 8. November 1849 wurde Fröhlich Im Jahre 1851 wurde er von der früher 1854 wurde Hauptmann Fröhlich bei der Auf- Vom Monate Juni 1855 bis Frühjahr Im April 1857 wurde er zu einer Grenz- In Folge dieses Ereignisses wurden jedoch Im Jahre 1858 wurde er als Hauptmann Nach dem Feldzuge 1859, dann 1860 -- Mit Anfang Mai 1862 wurde er zum Vom Präsidium des deutschen Bundes wur- Im Jahre 1863 wurde Fröhlich der Mit Allerhöchster Entschließung vom 9. Dez. Am 9. April 1866 wurde er für den Fall Die Relation des Corpscommandanten [Spaltenumbruch] bei einem starken Blitzen die tiefsten Schluchten Nun sagt man eben, wenn von den Das ist wohl richtig und verdient volle Be- zur Mappirung beſtimmt worden war, zu ſeinem Mit dieſer Brigade machte Lieutenant von Nach dem Feldzuge 1848 kam Fröhlich als Hierauf erhielt er im Mai 1849 den Auf- Am 8. November 1849 wurde Fröhlich Im Jahre 1851 wurde er von der früher 1854 wurde Hauptmann Fröhlich bei der Auf- Vom Monate Juni 1855 bis Frühjahr Im April 1857 wurde er zu einer Grenz- In Folge dieſes Ereigniſſes wurden jedoch Im Jahre 1858 wurde er als Hauptmann Nach dem Feldzuge 1859, dann 1860 — Mit Anfang Mai 1862 wurde er zum Vom Präſidium des deutſchen Bundes wur- Im Jahre 1863 wurde Fröhlich der Mit Allerhöchſter Entſchließung vom 9. Dez. Am 9. April 1866 wurde er für den Fall Die Relation des Corpscommandanten [Spaltenumbruch] bei einem ſtarken Blitzen die tiefſten Schluchten Nun ſagt man eben, wenn von den Das iſt wohl richtig und verdient volle Be- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0002" n="[2]"/> <div type="jLocal" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <div next="#groara3" xml:id="groara2" prev="#graoara1" type="jArticle" n="3"> <p>zur Mappirung beſtimmt worden war, zu ſeinem<lb/> Regimente einrücken zu dürfen, das vor dem<lb/> Feinde ſtand. In Verona angelangt, wurde er<lb/> jedoch vom Feldmarſchall <hi rendition="#g">Radetzky</hi> zur Divi-<lb/> ſion Feldmarſchall-Lieutenant Lichnowsky und von<lb/> da zur Brigade Zobel in Süd-Tirol eingetheilt.</p><lb/> <p>Mit dieſer Brigade machte Lieutenant von<lb/> Fröhlich den Feldzug und ſpeciell nachſtehende<lb/> Affairen mit: das Gefecht bei Bardolino am<lb/> 29. Mai, die Erſtürmung von Calmaſino und<lb/> Ciſano am 29. Mai, das Gefecht bei Laziſe am<lb/> 29. Mai, die Vertheidigung der Stellung von<lb/> Rivoli am 10. Juni, die Gefechte bei Brentino<lb/> am 10. Juni, bei Madonna della coronna am<lb/> 18. Juni, bei Peri am 30. Juni, bei <hi rendition="#g">Groara</hi><lb/> am 1. Juli, bei Dolce am 8. Juli, die Erſtür-<lb/> mung der Höhe bei Valfredda am Monte Baldo<lb/> am 22. Juli, das Gefecht bei Rivoli am 22. Juli,<lb/> die Belagerung von Peschiera am 25. Juli und<lb/> 11. Auguſt und endlich die Gefechte bei Peschiera<lb/> am 30. und 31. Juli. Er zeichnete ſich dabei<lb/> derart aus, und legte ſo viel Umſicht und Tapfer-<lb/> keit an den Tag, daß ſein Brigadier und Divi-<lb/> ſionär ihn zu einer höheren Officiers-Decoration<lb/> in Vorſchlag brachten. Am 13. Juni 1848 wurde<lb/> er zum Oberlieutenant im General-Quartier-<lb/> meiſteramte ernannt und wegen ſeines vorzügli-<lb/> chen Verhaltens im Gefechte bei Calmaſino im<lb/> Armee-Bulletin vom 13. 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Baron Cſorich ernannt, das<lb/> damals ſein Hauptquartier in Graz hatte und<lb/> verſah hierauf durch 5 Monate die Dienſte des<lb/> Corps-Adjutanten bei dieſem Armee-Corps, wo-<lb/> für ihm wegen geſchickter und umſichtiger Leitung<lb/> die belobende Anerkennung des Corps-Comman-<lb/> dos zu Theil wurde.</p><lb/> <p>Vom Monate Juni 1855 bis Frühjahr<lb/> 1857 war Fröhlich im Landesbeſchreibungs-Bu-<lb/> reau des Auslandes in Wien zugetheilt, in wel-<lb/> cher Zeit er auch zweimal den Herbſtübungen der<lb/> Cavallerie-Diviſion Fürſt Montenuovo als Ge-<lb/> neralſtabsofficier zugezogen wurde.</p><lb/> <p>Im April 1857 wurde er zu einer Grenz-<lb/> regulirungs-Commiſſion am Apahavas, einem<lb/> moldauiſchen Grenzgebirge, befohlen. Als er im<lb/><hi rendition="#g">Juni</hi> ſeine Thätigkeit beginnen wollte, thürmten<lb/> ſich große Schwierigkeiten entgegen. Eine der<lb/> benachbarten bedeutendſten Gutsbeſitzerinnen auf<lb/> moldauiſcher Seite, eine Fürſtin Ghika wollte<lb/> ſeine Arbeit mit Gewalt verhindern und be-<lb/> waffnete zu dieſem Zwecke ihre geſammten Wald-<lb/> hüter 200 an der Zahl. Dieſelben rückten aus<lb/> allen Thälern, Schluchten und Höhen heran, von<lb/> Zeit zu Zeit ihre Gewehre abfeuernd. Fröhlich<lb/> war auf der Grenzſcheide von nur 5 Szeklern<lb/> umgeben, welche keine andere Waffe hatten, als<lb/> ihre Aexte. Fröhlich ging den Waldhütern trotz<lb/> ihres fortwährenden Geknalles entgegen und<lb/> fragte nach ihrem Begehr. Die Moldauer ver-<lb/> langten in kecker Weiſe ſeine Entfernung, im<lb/> entgegengeſetzten Falle würden ſie ihn, wenn er<lb/> ſich ihrer Forderung widerſetzen ſollte, gefangen<lb/> nehmen und nach Komanieſte (Reſidenz der<lb/> Fürſtin) führen. Sein unerſchrockenes Benehmen<lb/> ſchüchterte aber die bewaffnete Schaar derart<lb/> ein, daß ſie mit einem Schreiben an die Fürſtin<lb/> den Rückweg antrat.</p><lb/> <p>In Folge dieſes Ereigniſſes wurden jedoch<lb/> Fröhlich zum Schutze gegen eventuelle weitere<lb/><cb/> Beläſtigungen die Truppen des nächſten Militär-<lb/> Commandos zur Dispoſition geſtellt.</p><lb/> <p>Im Jahre 1858 wurde er als Hauptmann<lb/> zum Generalſtabschef des unter FML. Ritter<lb/> von Benedek zu Lemberg geſtandenen 4. Armee-<lb/> Corps ernannt und am 3. April 1859 zum<lb/> Major befördert. Er marſchirte in dieſer Eigen-<lb/> ſchaft mit dem 4. Corps in den Feldzug nach<lb/> Italien, mit welchem er leider erſt einige Tage<lb/> vor Abſchluß des Waffenſtillſtandes am 7. Juli<lb/> bei Sct. 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Die<lb/> Verleihung des königl. preuß. Kronenordens<lb/> 2. Claſſe, des würtembergiſchen Friedrich Ordens<lb/> 2. Claſſe und des großherzoglich heſſiſchen Or-<lb/> dens Philipp des Großmüthigen (Comthurkreuz)<lb/> folgte dieſer Empfehlung.</p><lb/> <p>Im Jahre 1863 wurde <hi rendition="#g">Fröhlich</hi> der<lb/> Bundes-Inſpections-Commiſſion des königl. wür-<lb/> tembergiſchen Bundes-Contingents als Commiſſi-<lb/> onsmitglied b<supplied>e</supplied>igezogen und wurde mit dem Be-<lb/> richt an den deutſchen Bund betraut.</p><lb/> <p>Mit Allerhöchſter Entſchließung vom 9. Dez.<lb/> 1864 wurde <hi rendition="#g">Fröhlich</hi> gelegentlich der Abgabe<lb/> des Feſtungs-Gouvernements an Preußen zum<lb/> Chef des Generalſtabes des 6. Armee-Corps in<lb/> Peſt ernannt. In dieſer Eigenſchaft und auch,<lb/> als er am 15. Juni 1865 zum Oberſten im<lb/> Generalſtabe ernannt wurde, blieb er bis zum<lb/> Ausbruche des Krieges 1866 in Peſt.</p><lb/> <p>Am 9. April 1866 wurde er für den Fall<lb/> der Mobiliſirung als Generalſtabs-Chef bei dem<lb/> zur Armee im Norden der Monarchie beſtimm-<lb/> ten 6. Armeecorps ernannt. In dieſem Corps<lb/> machte er das Treffen bei Wiſſokow am 27. Juni<lb/> und die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli mit<lb/> und erhielt wegen ſeiner vorzüglichen Leiſtungen<lb/> in dieſem Feldzuge den Orden der eiſernen Krone.</p><lb/> <p>Die Relation des Corpscommandanten<lb/> FML. Baron Rommunz lautete: Im Kampfe<lb/> tapfer, rührig und geiſtesgegenwärtig, hat Oberſt<lb/> von Fröhlich mit ſicherer Orientirung und ſelbſt</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div next="#mensch3" xml:id="mensch2" prev="#mensch1" type="jArticle" n="2"> <p>bei einem ſtarken Blitzen die tiefſten Schluchten<lb/> ſeines Weſens mit einem Male erhellen. Er zeigt<lb/> wie er auffaßt — ſowohl was die Art, als die<lb/> Schnelligkeit und die Tiefe dieſer urſprünglichen<lb/> geiſtigen Function betrifft. Er zeigt wie er<lb/> denkt — ob es das Weſen oder die Schale der<lb/> Dinge iſt, die er zunächſt erfaßt — ob ihn die<lb/> Erſcheinung oder das Geſetz feſſelt, ob ihn Maß<lb/> und Gewicht oder Form und Farbe mehr an-<lb/> zieht. Er zeigt auch ſein Temperament und ein<lb/> Stück ſeines Characters, denn ob der Gegen-<lb/> ſtand ſein Wohl und Wehe, ſein engoiſtiſches<lb/> Intereſſe auch gar nicht berühre, ſchon darin,<lb/> daß er ſpricht oder nicht ſpricht, verräth er den<lb/> Grad der Theilnahme den er für die Dinge<lb/> und Menſchen hegt. Wir werden uns vielleicht<lb/> hüten, nach einem Geſpräche zu beurtheilen, ob<lb/> ein Menſch gut oder böſe ſein; ob er aber offen<lb/> oder verſchloſſen, heiter oder trübſelig, kalt oder<lb/> warm ſei, darüber werden wir immer einen<lb/> ziemlich decidirten Eindruck behalten. Das ganze<lb/> Bild erhält aber außerdem noch Ton und Farbe<lb/> durch ein Zufälliges, welches beim geſchriebenen<lb/> Worte wegfällt, und das iſt die Stimme. Dieſes<lb/> warme, zitternde Etwas, welches der größte<lb/> Heuchler, Philoſoph oder Schauſpieler nicht ganz<lb/> in der Gewalt hat, dieſer Bote aus den Tiefen,<lb/> welcher die Hälfte ſeiner Meldung ſchon auf dem<lb/> Geſichte. trägt dieſes geheimnißvolle Inſtrument<lb/> der Seele, welches man ſo ſchön mit „Organ“<lb/> bezeichnet, denn es iſt eine Art Orgel in dem<lb/> Dom des Menſchenbaues iſt in ſeiner ſinnlichen<lb/> Wirkung bei aller Zufälligkeit ſo mächtig, daß<lb/><cb/> wir uns von ſeiner Gewalt gar nie ganz be-<lb/> freien können; es gibt zugleich den Grundton<lb/> des Geſagten in ſeiner unveränderlichen Beſtän-<lb/> digkeit und ſchmiegt ſich belebend und färbend<lb/> jeder neuen Wendung ſo vielgeſtaltig an, daß<lb/> man ſagen muß: Wahrlich, der Stil hat viel<lb/> zu leiſten, wenn er auch nur die Stimme des<lb/> Sprechenden zu erſetzen berufen iſt.</p><lb/> <p>Nun ſagt man eben, wenn von den<lb/> Vorzügen des Stils die Rede iſt, der<lb/> beſte Stil ſei der, welcher der natürlichen<lb/> Sprache am nächſten liegt. Der Stil iſt die Art<lb/> der Mittheilung von Gedanken. (Gefühle äußert<lb/> er erſt in dem Stadium, wo ſie ſchon zum Ge-<lb/> danken abgeklärt ſind.) Das Organ der Gedan-<lb/> kenmittheilung iſt die Sprache. Da nun der Stil<lb/> die lebendige Sprache zu erſetzen hat, ſo wird er<lb/> ſeinen Beruf am beſten erfüllen, wenn er hinter<lb/> dem Zweck, das geſprochene Wort zu erſetzen,<lb/> nicht zurückbleibt, aber auch nicht über ihn hi-<lb/> nausgeht. Natürlichkeit iſt die Kunſt des Stils,<lb/> was darüber hinausgeht iſt Künſtelei.</p><lb/> <p>Das iſt wohl richtig und verdient volle Be-<lb/> herzigung. Wer aber glaubt, damit das oberſte<lb/> Stilgeſetz auf die einfache und goldene Regel<lb/> „Schreib, wie du ſprichſt“ zurückführen zu können,<lb/> der überſieht Eines, das von großer Wichtigkeit<lb/> iſt. Man ſpricht zu Hörern, man ſchreibt für<lb/> Leſer. Die Hörer ſprechen zu uns, die Leſer<lb/> ſchweigen. Die Anweſenheit des Zuhörenden wirkt<lb/> in doppelter Weiſe auf den Sprecher ein.<lb/> Erſtlich: Einwürfe und Zwiſchenreden lenken den<lb/> Gang und beſtimmen den Ton der Rede. Sie<lb/><cb/> erhält dadurch das Gepräge der Unmittelbarkeit,<lb/> der Nothwendigkeit, welche das Doppelſiegel der<lb/> Natürlichkeit ſind. Zweitens: Der Hörer ſpricht<lb/> auch wo er ſchweigt. Die Art, wie er zuhört,<lb/> der Eindruck des Verſtehens oder Nichtverſtehens,<lb/> des Zweifelns oder der Zuſtimmung wirkt wie<lb/> eine lebendige Gegenrede, wie eine Art Mitſpre-<lb/> chens und hält den Sprechenden damit wie mit<lb/> feſtem Bande an der Wirklichkeit und Gegen-<lb/> ſtändlichkeit des Geſpräches feſt. Da hat die Rede<lb/> leicht natürlich ſein. Der Sprechende fühlt ſo<lb/> unmittelbar, ſei es an den Worten, ſei es aus<lb/> den Blicken ſeines Gegenparts, daß er ſich von<lb/> der Natürlichkeit entfernt, daß ein Deklamiren<lb/> und Zerflattern in die bloße Form rein aus-<lb/> geſchloſſen iſt: er fühlt ſich augenblicklich als<lb/> Komödiant, ſobald er nicht aus der Wahr-<lb/> heit ſpricht. Dem Schreibenden fehlt dieſer<lb/> Widerwart. Er hört nur ſich und ſieht<lb/> nur ſeinen Gegenſtand. Daraus folgt eine<lb/> Gefahr und eine Lizenz. Die Gefahr iſt, daß er<lb/> ſich an dem eigenen Eifer entzündet und fort-<lb/> fährt, ehe er wiſſen kann, ob ihm die Anderen<lb/> folgen. Die Lizenz iſt die edle Freiheit, ſich von<lb/> der Sprechweiſe der Sprechenden zu entfernen.<lb/> Er darf, er kann, ja, er ſoll anders ſprechen,<lb/> als Jener, der mit ſeinem Nachbar disputirt.<lb/> Die rüde Uebertragung der alltäglichen Proſa<lb/> aus dem „Discurſe“ in die Literatur, welche<lb/> man heute vielfach als Natürlichkeit des Stils<lb/> preiſt, ſcheint mir Unnatur. Sie iſt eben ſo<lb/> affektirt, wie die Geſpreiztheit, welche Proſa in<lb/> Jamben ſchreibt. Warum? Weil es mir natür-</p> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
zur Mappirung beſtimmt worden war, zu ſeinem
Regimente einrücken zu dürfen, das vor dem
Feinde ſtand. In Verona angelangt, wurde er
jedoch vom Feldmarſchall Radetzky zur Divi-
ſion Feldmarſchall-Lieutenant Lichnowsky und von
da zur Brigade Zobel in Süd-Tirol eingetheilt.
Mit dieſer Brigade machte Lieutenant von
Fröhlich den Feldzug und ſpeciell nachſtehende
Affairen mit: das Gefecht bei Bardolino am
29. Mai, die Erſtürmung von Calmaſino und
Ciſano am 29. Mai, das Gefecht bei Laziſe am
29. Mai, die Vertheidigung der Stellung von
Rivoli am 10. Juni, die Gefechte bei Brentino
am 10. Juni, bei Madonna della coronna am
18. Juni, bei Peri am 30. Juni, bei Groara
am 1. Juli, bei Dolce am 8. Juli, die Erſtür-
mung der Höhe bei Valfredda am Monte Baldo
am 22. Juli, das Gefecht bei Rivoli am 22. Juli,
die Belagerung von Peschiera am 25. Juli und
11. Auguſt und endlich die Gefechte bei Peschiera
am 30. und 31. Juli. Er zeichnete ſich dabei
derart aus, und legte ſo viel Umſicht und Tapfer-
keit an den Tag, daß ſein Brigadier und Divi-
ſionär ihn zu einer höheren Officiers-Decoration
in Vorſchlag brachten. Am 13. Juni 1848 wurde
er zum Oberlieutenant im General-Quartier-
meiſteramte ernannt und wegen ſeines vorzügli-
chen Verhaltens im Gefechte bei Calmaſino im
Armee-Bulletin vom 13. Juni belobt; er erhielt
weiters die Allerhöchſte Zufriedenheit ausgedrückt
und wurde mit Armeebefehl vom 1. Juli 1850
mit dem Militär-Verdienſtkreuze belohnt.
Nach dem Feldzuge 1848 kam Fröhlich als
Brigade-Generalſtabs-Officier zur Brigade Gene-
ralmajor Graf Cavriani, mit welcher er an dem
kurzen Feldzug 1849 Theil nahm und außer der
Beſchießung, Erſtürmung des Brückenkopfes und
dem Angriffe auf die Stadt Caſale am 24. und
25. März nur noch die Einſchließung von Brescia
mitmachte.
Hierauf erhielt er im Mai 1849 den Auf-
trag nach Vorarlberg abzugehen, um daſelbſt die
Dislocation für das für Schleswig-Holſtein ſich
ſammelnde Schwarzenberg’ſche Armeecorps aus-
zumitteln, was anſtandslos bewirkt wurde.
Am 8. November 1849 wurde Fröhlich
zum Hauptmann im General-Quartiermeiſter-
ſtabe ernannt und zur Truppen-Diviſion FML.
Erzherzog Carl Ferdinand nach Brescia einge-
theilt; er machte als ſolcher mit weiland Seiner
kaiſerl. Hoheit eine längere Recognoscirungsreiſe
zur Beſichtigung der Uebergänge aus Italien
in die Schweiz und nach Tirol. Im Jahre
1851 führte ihn eine mehrmonatliche Dienſtreiſe
nach Mittel- und Unter-Italien.
Im Jahre 1851 wurde er von der früher
erwähnten Diviſion ab und zur Mappirung
nach Ungarn commandirt und erhielt ſeinen
Aufnahmsrayon im Bakonyerwalde, woſelbſt er
zweimal räuberiſche Anfälle der damals zahl-
reichen Szegény legények abzuweiſen hatte. —
1853 wurde er zur Mappirung nach Sieben-
bürgen beſtimmt, wo er in den gänzlich unwirth-
baren und auf viele Meilen ganz unbewohnten
Siebenbürger-Alpen weſtlich des Rothenthurm-
paſſes ſeinen Rayon erhielt.
1854 wurde Hauptmann Fröhlich bei der Auf-
ſtellung der Armee in Siebenbürgen General-
ſtabs-Chef der Diviſion FML. Baron Gorizutti
des 12. Armee-Corps in Cſik-Szereda, marſchirte
mit dem Corps nach der Bukowina, wohin er
noch am Marſche in Siebenbürgen zur Ausmitt-
lung der Unterkünfte dieſes Corps vorausgeſendet
wurde. Während der Inſpicirung des Feldmar-
ſchalls Heß wurde er von Czernowitz aus als
Courier nach Bukareſt geſendet, von wo er am
rechten Donau-Ufer größere Recognoscirungsritte
auszuführen hatte. Im October 1854 wurde
er zum Generalſtabs-Sous-Chef des 3. Armee-
Corps unter FML. Baron Cſorich ernannt, das
damals ſein Hauptquartier in Graz hatte und
verſah hierauf durch 5 Monate die Dienſte des
Corps-Adjutanten bei dieſem Armee-Corps, wo-
für ihm wegen geſchickter und umſichtiger Leitung
die belobende Anerkennung des Corps-Comman-
dos zu Theil wurde.
Vom Monate Juni 1855 bis Frühjahr
1857 war Fröhlich im Landesbeſchreibungs-Bu-
reau des Auslandes in Wien zugetheilt, in wel-
cher Zeit er auch zweimal den Herbſtübungen der
Cavallerie-Diviſion Fürſt Montenuovo als Ge-
neralſtabsofficier zugezogen wurde.
Im April 1857 wurde er zu einer Grenz-
regulirungs-Commiſſion am Apahavas, einem
moldauiſchen Grenzgebirge, befohlen. Als er im
Juni ſeine Thätigkeit beginnen wollte, thürmten
ſich große Schwierigkeiten entgegen. Eine der
benachbarten bedeutendſten Gutsbeſitzerinnen auf
moldauiſcher Seite, eine Fürſtin Ghika wollte
ſeine Arbeit mit Gewalt verhindern und be-
waffnete zu dieſem Zwecke ihre geſammten Wald-
hüter 200 an der Zahl. Dieſelben rückten aus
allen Thälern, Schluchten und Höhen heran, von
Zeit zu Zeit ihre Gewehre abfeuernd. Fröhlich
war auf der Grenzſcheide von nur 5 Szeklern
umgeben, welche keine andere Waffe hatten, als
ihre Aexte. Fröhlich ging den Waldhütern trotz
ihres fortwährenden Geknalles entgegen und
fragte nach ihrem Begehr. Die Moldauer ver-
langten in kecker Weiſe ſeine Entfernung, im
entgegengeſetzten Falle würden ſie ihn, wenn er
ſich ihrer Forderung widerſetzen ſollte, gefangen
nehmen und nach Komanieſte (Reſidenz der
Fürſtin) führen. Sein unerſchrockenes Benehmen
ſchüchterte aber die bewaffnete Schaar derart
ein, daß ſie mit einem Schreiben an die Fürſtin
den Rückweg antrat.
In Folge dieſes Ereigniſſes wurden jedoch
Fröhlich zum Schutze gegen eventuelle weitere
Beläſtigungen die Truppen des nächſten Militär-
Commandos zur Dispoſition geſtellt.
Im Jahre 1858 wurde er als Hauptmann
zum Generalſtabschef des unter FML. Ritter
von Benedek zu Lemberg geſtandenen 4. Armee-
Corps ernannt und am 3. April 1859 zum
Major befördert. Er marſchirte in dieſer Eigen-
ſchaft mit dem 4. Corps in den Feldzug nach
Italien, mit welchem er leider erſt einige Tage
vor Abſchluß des Waffenſtillſtandes am 7. Juli
bei Sct. Bouifacio eintraf.
Nach dem Feldzuge 1859, dann 1860 —
in welchem Jahre er zum Oberſtlieutenant des
General-Quartiermeiſterſtabes ernannt wurde —
ferner 1861 bis April 1862 functionirte Fröhlich
als Chef der 2. Section des General-Commandos
Brünn unter S. k. Hoheit dem General der
Cavallerie Erzherzog Carl Ferdinand.
Mit Anfang Mai 1862 wurde er zum
Generalſtabschef des Gouvernements der Bundes-
feſtung Mainz ernannt, in welcher Eigenſchaft er
bis zum November 1864 blieb.
Vom Präſidium des deutſchen Bundes wur-
de er mit dem Entwurfe eines detaillirten Be-
feſtigungs-Planes der Bundesfeſtung Mainz und
Detail-Vertheidigungs-Inſtructionen für die ein-
zelnen Forts beauftragt, welchen Auftrages er ſich
derart entledigte, daß das Gouvernement in
Mainz ſich veranlaßt fand, ſein Elaborat der
beſonderen Berückſichtigung zu empfehlen. Die
Verleihung des königl. preuß. Kronenordens
2. Claſſe, des würtembergiſchen Friedrich Ordens
2. Claſſe und des großherzoglich heſſiſchen Or-
dens Philipp des Großmüthigen (Comthurkreuz)
folgte dieſer Empfehlung.
Im Jahre 1863 wurde Fröhlich der
Bundes-Inſpections-Commiſſion des königl. wür-
tembergiſchen Bundes-Contingents als Commiſſi-
onsmitglied beigezogen und wurde mit dem Be-
richt an den deutſchen Bund betraut.
Mit Allerhöchſter Entſchließung vom 9. Dez.
1864 wurde Fröhlich gelegentlich der Abgabe
des Feſtungs-Gouvernements an Preußen zum
Chef des Generalſtabes des 6. Armee-Corps in
Peſt ernannt. In dieſer Eigenſchaft und auch,
als er am 15. Juni 1865 zum Oberſten im
Generalſtabe ernannt wurde, blieb er bis zum
Ausbruche des Krieges 1866 in Peſt.
Am 9. April 1866 wurde er für den Fall
der Mobiliſirung als Generalſtabs-Chef bei dem
zur Armee im Norden der Monarchie beſtimm-
ten 6. Armeecorps ernannt. In dieſem Corps
machte er das Treffen bei Wiſſokow am 27. Juni
und die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli mit
und erhielt wegen ſeiner vorzüglichen Leiſtungen
in dieſem Feldzuge den Orden der eiſernen Krone.
Die Relation des Corpscommandanten
FML. Baron Rommunz lautete: Im Kampfe
tapfer, rührig und geiſtesgegenwärtig, hat Oberſt
von Fröhlich mit ſicherer Orientirung und ſelbſt
bei einem ſtarken Blitzen die tiefſten Schluchten
ſeines Weſens mit einem Male erhellen. Er zeigt
wie er auffaßt — ſowohl was die Art, als die
Schnelligkeit und die Tiefe dieſer urſprünglichen
geiſtigen Function betrifft. Er zeigt wie er
denkt — ob es das Weſen oder die Schale der
Dinge iſt, die er zunächſt erfaßt — ob ihn die
Erſcheinung oder das Geſetz feſſelt, ob ihn Maß
und Gewicht oder Form und Farbe mehr an-
zieht. Er zeigt auch ſein Temperament und ein
Stück ſeines Characters, denn ob der Gegen-
ſtand ſein Wohl und Wehe, ſein engoiſtiſches
Intereſſe auch gar nicht berühre, ſchon darin,
daß er ſpricht oder nicht ſpricht, verräth er den
Grad der Theilnahme den er für die Dinge
und Menſchen hegt. Wir werden uns vielleicht
hüten, nach einem Geſpräche zu beurtheilen, ob
ein Menſch gut oder böſe ſein; ob er aber offen
oder verſchloſſen, heiter oder trübſelig, kalt oder
warm ſei, darüber werden wir immer einen
ziemlich decidirten Eindruck behalten. Das ganze
Bild erhält aber außerdem noch Ton und Farbe
durch ein Zufälliges, welches beim geſchriebenen
Worte wegfällt, und das iſt die Stimme. Dieſes
warme, zitternde Etwas, welches der größte
Heuchler, Philoſoph oder Schauſpieler nicht ganz
in der Gewalt hat, dieſer Bote aus den Tiefen,
welcher die Hälfte ſeiner Meldung ſchon auf dem
Geſichte. trägt dieſes geheimnißvolle Inſtrument
der Seele, welches man ſo ſchön mit „Organ“
bezeichnet, denn es iſt eine Art Orgel in dem
Dom des Menſchenbaues iſt in ſeiner ſinnlichen
Wirkung bei aller Zufälligkeit ſo mächtig, daß
wir uns von ſeiner Gewalt gar nie ganz be-
freien können; es gibt zugleich den Grundton
des Geſagten in ſeiner unveränderlichen Beſtän-
digkeit und ſchmiegt ſich belebend und färbend
jeder neuen Wendung ſo vielgeſtaltig an, daß
man ſagen muß: Wahrlich, der Stil hat viel
zu leiſten, wenn er auch nur die Stimme des
Sprechenden zu erſetzen berufen iſt.
Nun ſagt man eben, wenn von den
Vorzügen des Stils die Rede iſt, der
beſte Stil ſei der, welcher der natürlichen
Sprache am nächſten liegt. Der Stil iſt die Art
der Mittheilung von Gedanken. (Gefühle äußert
er erſt in dem Stadium, wo ſie ſchon zum Ge-
danken abgeklärt ſind.) Das Organ der Gedan-
kenmittheilung iſt die Sprache. Da nun der Stil
die lebendige Sprache zu erſetzen hat, ſo wird er
ſeinen Beruf am beſten erfüllen, wenn er hinter
dem Zweck, das geſprochene Wort zu erſetzen,
nicht zurückbleibt, aber auch nicht über ihn hi-
nausgeht. Natürlichkeit iſt die Kunſt des Stils,
was darüber hinausgeht iſt Künſtelei.
Das iſt wohl richtig und verdient volle Be-
herzigung. Wer aber glaubt, damit das oberſte
Stilgeſetz auf die einfache und goldene Regel
„Schreib, wie du ſprichſt“ zurückführen zu können,
der überſieht Eines, das von großer Wichtigkeit
iſt. Man ſpricht zu Hörern, man ſchreibt für
Leſer. Die Hörer ſprechen zu uns, die Leſer
ſchweigen. Die Anweſenheit des Zuhörenden wirkt
in doppelter Weiſe auf den Sprecher ein.
Erſtlich: Einwürfe und Zwiſchenreden lenken den
Gang und beſtimmen den Ton der Rede. Sie
erhält dadurch das Gepräge der Unmittelbarkeit,
der Nothwendigkeit, welche das Doppelſiegel der
Natürlichkeit ſind. Zweitens: Der Hörer ſpricht
auch wo er ſchweigt. Die Art, wie er zuhört,
der Eindruck des Verſtehens oder Nichtverſtehens,
des Zweifelns oder der Zuſtimmung wirkt wie
eine lebendige Gegenrede, wie eine Art Mitſpre-
chens und hält den Sprechenden damit wie mit
feſtem Bande an der Wirklichkeit und Gegen-
ſtändlichkeit des Geſpräches feſt. Da hat die Rede
leicht natürlich ſein. Der Sprechende fühlt ſo
unmittelbar, ſei es an den Worten, ſei es aus
den Blicken ſeines Gegenparts, daß er ſich von
der Natürlichkeit entfernt, daß ein Deklamiren
und Zerflattern in die bloße Form rein aus-
geſchloſſen iſt: er fühlt ſich augenblicklich als
Komödiant, ſobald er nicht aus der Wahr-
heit ſpricht. Dem Schreibenden fehlt dieſer
Widerwart. Er hört nur ſich und ſieht
nur ſeinen Gegenſtand. Daraus folgt eine
Gefahr und eine Lizenz. Die Gefahr iſt, daß er
ſich an dem eigenen Eifer entzündet und fort-
fährt, ehe er wiſſen kann, ob ihm die Anderen
folgen. Die Lizenz iſt die edle Freiheit, ſich von
der Sprechweiſe der Sprechenden zu entfernen.
Er darf, er kann, ja, er ſoll anders ſprechen,
als Jener, der mit ſeinem Nachbar disputirt.
Die rüde Uebertragung der alltäglichen Proſa
aus dem „Discurſe“ in die Literatur, welche
man heute vielfach als Natürlichkeit des Stils
preiſt, ſcheint mir Unnatur. Sie iſt eben ſo
affektirt, wie die Geſpreiztheit, welche Proſa in
Jamben ſchreibt. Warum? Weil es mir natür-
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