Mährisches Tagblatt. Nr. 166, Olmütz, 24.07.1893.[Spaltenumbruch]
(Zur Errichtung eines Obergymnasiums in Währisch-Schönberg.) Der mährische (Verbesserung der Lage der Eisenbahn- Diurnisten.) Der Verein der Hilfsbeamten der (Amtausch von Eisenbahn Frachtbriefen.) Nachdem die mit der Verordnung der Ministerien (In Verlust gerathen) ist am letzten Vom Tage. (Zur Kosegger-Feier.) Aus Mürzzuschlag (Franz Nissel +.) Die Leiche des am (Der neueste Distanzsport.) Distanzreiten, (Koketterie und Hygiene.) Aus Paris (Eine Erinnerung an die Ristori) hat (Ein lebensmüder Journalist,) der, bis (Die Ausgrabungen in Troja.) Nach (Hebung des gesunkenen englischen Kriegsschiffes "Victoria".) Die schreckliche [Spaltenumbruch]
(Zur Errichtung eines Obergymnaſiums in Währiſch-Schönberg.) Der mähriſche (Verbeſſerung der Lage der Eiſenbahn- Diurniſten.) Der Verein der Hilfsbeamten der (Amtauſch von Eiſenbahn Frachtbriefen.) Nachdem die mit der Verordnung der Miniſterien (In Verluſt gerathen) iſt am letzten Vom Tage. (Zur Koſegger-Feier.) Aus Mürzzuſchlag (Franz Niſſel †.) Die Leiche des am (Der neueſte Diſtanzſport.) Diſtanzreiten, (Koketterie und Hygiene.) Aus Paris (Eine Erinnerung an die Riſtori) hat (Ein lebensmüder Journaliſt,) der, bis (Die Ausgrabungen in Troja.) Nach (Hebung des geſunkenen engliſchen Kriegsſchiffes „Victoria“.) Die ſchreckliche <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <pb facs="#f0006" n="[6]"/> <cb/> </div> </div> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Zur Errichtung eines Obergymnaſiums<lb/> in Währiſch-Schönberg.)</hi> </head> <p>Der mähriſche<lb/> Landesausſchuß hat mit einem am 13. Juli l. 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Die Südbahn<lb/> Nordbahn und die Staatseiſenbahngeſellſchaft haben<lb/> aus eigener Initiative die Diurniſten-Frage<lb/> günſtig gelöſt, indem ſie Diurniſten definitiv<lb/> anſtellten und ſo denſelben eine Altersverſorgung<lb/> ſicherten. Wie das „N. Wr. Adbl.“ erfährt, hat<lb/> nun die General-Inſpection der öſterr. Eiſen-<lb/> bahnen im Auftrage des Handelsminiſteriums<lb/> einen Erlaß ergehen laſſen, in welchem ſie Bericht-<lb/> erſtattung bis Ende Auguſt verlangt über die<lb/> Modalitäten, unter welchen Diurniſten aufge-<lb/> nommen werden, über die Höhe des Diurnums<lb/> und der Anzahl der Diurniſten, über die Bela-<lb/> ſtungen, welche den Verwaltungen und den Pen-<lb/> ſionsfonds aus der Erfüllung der genannten<lb/> Wünſche der Diurniſten erwachſen dürften.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Amtauſch von Eiſenbahn Frachtbriefen.)</hi> </head><lb/> <p>Nachdem die mit der Verordnung der Miniſterien<lb/> der Finanzen und des Handels vom 1. 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Ebenſo<lb/> können innerhalb derſelben Friſt auch jene alt-<lb/> artigen Frachtbrief-Blankette, welche mit Hand-<lb/> oder mit Druckſchrift hergeſtellte Eintragungen<lb/> enthalten, von denen aber ein eiſenbahnamtlicher<lb/> Gebrauch nicht gemacht wurde, jedoch nur unter<lb/> Beobachtung der diesfalls beſtehenden Vorſichten<lb/> und Vergütung der Blankettengebühr von ½<lb/> Kreuzer gegen neue Frachtbriefblankette der Emiſ-<lb/> ſion 1893 umgetauſcht werden. 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An ſämmtliche Reichs-<lb/> rathsabgeordnete und Bürgermeiſter Steiermarks<lb/> ergingen, vom Landmarſchall Grafen Wurmbrandt<lb/><cb/> und Bürgermeiſter Dr. Portugall unterfertigt,<lb/> Einladungen zu dem Feſte. Ungefähr 200<lb/> Bürgermeiſter haben auch ihre Bereitwilligkeit<lb/> zugeſagt. Das Programm wurde dieſer Tage<lb/> feſtgeſtellt. Zu den Anziehungspunkten des Feſtes<lb/> dürfte ein im großen Style arrangirter Feſtzug<lb/> zählen, in welchem die verſchiedenen Induſtrie-<lb/> und Wirthſchaftszweige Seiermarks dargeſtellt<lb/> werden ſollen. Ein aus intimen Freunden Ro-<lb/> ſeggers gebildetes engeres Comité hat in Kreiſen,<lb/> in denen der Dichter ſich beſonderer Sympathien<lb/> erfreut, eine Sammlung eingeleitet und die<lb/> Ueberreichung eines Ehrengeſchenkes angeregt. Die<lb/> Idee fand lebhafteſten Anklang. Rechnungsrath<lb/> Krauß in Graz war in der Lage, in einer vor-<lb/> geſtern abgehaltenen Sitzung zu berichten, daß<lb/> die bisher eingeleiteten Sammlungen einen über-<lb/> aus ſchönen Erfolg aufzuweiſen haben. In aner-<lb/> kenneswerther Weiſe betheiligt ſich an dem Lie-<lb/> beswerte die Lehrerſchaft Oeſterreichs.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Franz Niſſel †.)</hi> </head> <p>Die Leiche des am<lb/> 20. d. in Gleichenberg verſtorbenen Dichters<lb/> Franz Niſſel wurde Samſtag Abends nach Wien ge-<lb/> bracht und direct auf den Centralfriedhof geführt.<lb/> Heute wird die Leiche in der Friedhofskapelle<lb/> aufgebahrt. Morgen Nachmittags findet dort um<lb/> 3 Uhr die feierliche Einſegnung und die Bei-<lb/> ſetzung der ſterblichen Hülle des Dichters im<lb/> eigenen Grabe ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Der neueſte Diſtanzſport.)</hi> </head> <p>Diſtanzreiten,<lb/> Schwimmen, Diſtanzgehen, Diſtanzfahren zu<lb/> Wagen, Bicycle und Schiebkarren — das Alles<lb/> iſt bereits dageweſen. Der Diſtanzſport treibt aber<lb/> immer friſche Blüthen und das Neueſte iſt, daß<lb/> er ſie auch auf künſtleriſchem Gebiete ſucht. Der<lb/> nächſte Diſtanzwettſtreit wird ein — <hi rendition="#g">Diſtanz-<lb/> ſingen</hi> ſein, das berufen erſcheint, ſelbſt den<lb/> berühmten Wettgeſang auf der Wartburg in<lb/> Schatten zu ſtellen. Als Arrangeur des „Diſtanz-<lb/> ſingens wird der academiſche Geſangverein zu<lb/><hi rendition="#g">Wien</hi> fungiren, der damit ſeine erſte Veran-<lb/> ſtaltung nach den Ferien halten will. Für den<lb/> Zweck wird ein eigener <hi rendition="#g">„Canon“</hi> componirt<lb/> und die Preisbewerber werden ſich im Chor und<lb/> in Einzelleiſtung an deſſen Wiedergabe betheiligen.<lb/> Für die Preisrichter werden verſchiedene Factoren<lb/> maßgebend ſein. Die Höhe des Tones, die Schnel-<lb/> ligkeit und Geläufigkeit, mit welcher er gebracht,<lb/> die Ausdauer, mit welcher er feſtgehalten wird<lb/> u. ſ. w. Auch ein <hi rendition="#g">Weitſingen</hi> ſoll eine<lb/> Nummer des Programms bilden, nur darf man<lb/> da nicht an die bisher üblichen Diſtanzpoſten<lb/> zwiſchen Wien-Floridsdorf und Berlin-Tempel-<lb/> hofer Feld denken. Die Concurrenten, die man<lb/> in erſter Reihe unter den Mitgliedern des Acade-<lb/> miſchen Geſangvereins zu ſuchen haben wird,<lb/> werden ſich vorwiegend aus „Amateurs“ zu-<lb/> ſammenſetzen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Koketterie und Hygiene.)</hi> </head> <p>Aus Paris<lb/> ſchreibt man der „N. Fr. Pr.: „Zwiſchen den<lb/> tonangebenden Pariſer Aerzten und den Pari-<lb/> ſerinnen am Meeresſtrande wird gegenwärtig eine<lb/> Fehde ausgetragen, bei welcher die mediciniſche<lb/> Facultät nicht den Kürzeren ziehen dürfte. Es<lb/> handelt ſich hier um eine Frage, die alljährlich<lb/> um dieſe Epoche auftaucht, die aber ſeitens der<lb/> Aerzte noch niemals ſo energiſch beantwortet<lb/> worden, als heuer. Wenn man nämlich die Vi-<lb/> ſitkarten <hi rendition="#aq">p. p. c.</hi> bei den Bekannten in Paris<lb/> abgegeben hat, pflegt man nicht lange Zeit darauf<lb/> im Reiche Neptuns ſeinen Antrittsbeſuch zu<lb/> machen, und jene Damen, die von einem allzu<lb/> freigebigen Geſchicke mit leiblicher Fülle bedacht<lb/> worden, lieben es, hiezu eines jener Waſſermieder<lb/> anzulegen, das ſich von den Stadt- und Land-<lb/> miedern nur dadurch unterſcheidet, daß es nicht<lb/> roſtet, wenn es in Contact mit dem feuchten Ele-<lb/> mente gebracht wird. Umſonſt berufen ſich die<lb/> Aerzte auf das Beiſpiel der antiken Nymphen,<lb/> die niemals zu ſolchen Mitteln der Koketterie<lb/> griffen und trotzdem ſich einer ſeit Jahrtauſenden<lb/> währenden ſchmeichelhaften Reputation erfreuen;<lb/> nein, die Damen wollten auch im Waſſer die<lb/> fünfzig Centimeter Taillenweite nicht überſchreiten.<lb/> Nun aber iſt den Aerzten die Geduld ausgegan-<lb/> gen, und ſie erklären in Wort und Schrift, daß<lb/> die Waſſermieder zu den ſchädlichen Erfindungen<lb/> gehören, daß dieſe beim Schwimmen ſogar Ohn-<lb/> machten und Uebelkeiten erzeugen können, welch’<lb/> erſtere ſich auf einem Wellenſofa viel ſchlechter<lb/> machen, als auf einem bequemen Fauteuil des Pa-<lb/> riſer Boudoirs. Umſonſt flehen die Damen, um-<lb/> ſonſt erbieten ſie ſich zu Conceſſionen, umſonſt<lb/><cb/> kündigen die Miederfabrikanten Mieder an, die<lb/> eigentlich keine ſind; die Aerzte bleiben feſt und<lb/> ſo ſehen die Pariſerinnen nur einen Ausweg,<lb/> den, zu gehorchen. Wie Gott Neptun die Sache<lb/> aufnehmen wird, das dürfte leider nicht ſo bald<lb/> ans Tageslicht kommen — es ſei denn, daß ihn<lb/> ein geſchickter Reporter zu interviewen verſteht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Eine Erinnerung an die Riſtori)</hi> </head> <p>hat<lb/> der kürzlich in Barcelona erfolgte Tod eines<lb/> früheren Galeerenſclaven wachgerufen. Als im<lb/> Jahre 1865 die Riſtori in Madrid gaſtirte, war<lb/> die Königin Iſabella von dem Spiel der Künſt-<lb/> lerin ſo hingeriſſen, daß ſie in einem Zwiſchenact<lb/> die Tragödin in ihre Loge befahl, einen koſtbaren<lb/> Ring vom Finger zog und denſelben der Schau-<lb/> ſpielerin mit dem Erſuchen überreichte, ſich eine<lb/> Gnade zu erbitten. Nun hatte die Riſtori, kurz<lb/> bevor ſie in das Theater fuhr, in der Zeitung<lb/> geleſen, daß die Königin das gegen einen gewiſſen<lb/> Manuel Gonzages gefällte Todesurtheil unter-<lb/> ſchrieben habe und daß dasſelbe in den nächſten<lb/> Tagen werde vollſtreckt werden. Bei der Auf-<lb/> forderung der Königin, ſich eine Gnade zu er-<lb/> bitten, fiel der Tragödin der Delinquent ein,<lb/> deſſen Schickſal ſie dauerte, denn Gonzages war<lb/> nur aus Verzweiflung darüber, daß Vater und<lb/> Bruder ſeiner Angebeteten von einer Verbindung<lb/> mit ihm nichts hatten wiſſen wollen, zum Mörder<lb/> geworden, indem er die beiden Zerſtörer ſeines<lb/> Glücks niederſchoß. So flehte denn die Künſtlerin<lb/> um Gnade für den Verurtheilten, welche Iſabella<lb/> im Hinblick darauf, daß ſie nunmehr ihre Unter-<lb/> ſchrift widerrufen mußte, mit dem ebenſo artigen<lb/> wie geiſtreichen Compliment gewährte: „Die<lb/> Riſtori ſpielt nicht nur Königinnen, ſie ſpielt<lb/> auch mit Königinnen!“ Zwanzig Jahre ſchmachtete<lb/> der ſo noch im letzten Moment dem Henker<lb/> Entriſſene im Kerker. Erſt im Jahre 1886 völlig<lb/> begnadigt, ſiedelte ſich Gonzages in Barcelona<lb/> an und begann hier, von einigen Menſchenfreun-<lb/> den unterſtützt, einen kleinen Handel, den er nicht<lb/> ohne Erfolg betrieb, bis ihn vor einigen Tagen<lb/> der Tod vor den höchſten Richter rief.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Ein lebensmüder Journaliſt,)</hi> </head> <p>der, bis<lb/> zum letzten Athemzug Zeitungsſchreiber, ſich den<lb/> Kopf darüber zerbricht, unter welcher Spitzmarke<lb/> die Nachricht von ſeinem Selbſtmorde eigentlich<lb/> zu veröffentlichen wäre — ſo etwas iſt natürlich<lb/> nur in Amerika möglich. In New-York hat ſich<lb/> nämlich ein ſechsunddreißigjähriger Journaliſt<lb/> ertränkt, nicht ohne ein Schriftſtück zu hinter-<lb/> laſſen, in dem er erklärt, ſieben Wochen ange-<lb/> ſtrengt die Für und Wider ſeiner That bedacht<lb/> zu haben. Kann man dem gegenüber, fragt er<lb/> zum Schluß, meinen Fall unter dem Titel: „Im<lb/> Augenblick des Selbſtmordes geiſtig geſtört“, ver-<lb/> öffentlichen?</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Die Ausgrabungen in Troja.)</hi> </head> <p>Nach<lb/> einer Athener Meldung des „Standard“ iſt<lb/> Dörpfeld, Director des deutſchen archäologiſchen<lb/> Inſtituts in Athen, von Hiſſarlik zurückgekehrt,<lb/> wo er die Ausgrabungen auf Koſten der Frau<lb/> Schliemann fortgeſetzt hat. Er glaubt, er habe<lb/> die Ueberreſte des eigentlichen Trojas Homers<lb/> entdeckt, indeß nicht in der zweiten Schicht, wie er<lb/> anfänglich wähnte, ſondern in der ſechſten. Er hat eine<lb/> große Anzahl von Gegenſtänden, die dem mykenäi-<lb/> ſchen Zeitalter zugeſchrieben werden können, bloßge-<lb/> legt, desgleichen mehrere Gebäude und einen Theil<lb/> der Mauern der Stadt, die zweimal ſo groß<lb/> wie die in der zweiten Schicht vorgefundenen<lb/> Spuren iſt. Die Gebäude ſind nicht wie die in<lb/> Tiryns zuſammenhängend, ſondern von einander<lb/> getrennt. Die großen Stadtmauern ſind nachezu<lb/> ſechs Fuß dick; die der Akropolis beſtehen aus<lb/> rieſigen, regelmäßig behauenen, 16 Fuß dicken<lb/> Quaderſteinen. Die Forſchungen werden bis<lb/> April auf Koſten der deutſchen Regierung fort-<lb/> geſetzt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Hebung des geſunkenen engliſchen<lb/> Kriegsſchiffes „Victoria“.)</hi> </head> <p>Die ſchreckliche<lb/> Cataſtrophe, welche vor wenigen Wochen den<lb/> Untergang des engliſchen Panzerſchiffes „Victoria“<lb/> und den Tod von hunderten von Menſchen zur<lb/> Folge hatte, bildet auch in materieller Hinſicht<lb/> einen großen Verluſt ſelbſt für das reiche Bri-<lb/> tannien. Wie immer in ſolchen Fällen, wird<lb/> auch hier der Plan erwogen, das geſunkene Schiff<lb/> zu heben. Ein Italiener Balſamello, welcher<lb/> ſchon neulich zu Civita Vecchia im Beiſein von<lb/> Sachverſtändigen ſehr befriedigende Verſuche mit<lb/> einem von ihm erfundenen Syſtem der Schiffs-<lb/> hebung anſtellte, hat ſich nach Mittheilung des<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
(Zur Errichtung eines Obergymnaſiums
in Währiſch-Schönberg.) Der mähriſche
Landesausſchuß hat mit einem am 13. Juli l. J.
herabgelangten, an das Mähr.-Schönberger Bür-
germeiſteramt gerichteten Erlaſſe vom 1. Juli die
Erweiterung des beſtehenden vierclaſſigen Landes-
Realgymnaſiums in Mähr.-Schönberg zu einem
vollſtändigen achtclaſſigen Gymnaſium unter vor-
läufiger Beibehaltung des für die unteren vier
Claſſen beſtehenden Lehrplanes genehmigt und
den am Realgymnaſium angeſtellten Profeſſoren,
da dieſelben für das ganze Gymnaſium befähigt
ſind, auch die Lehrfreiheit für die zu errichtenden
vier Claſſen des Obergymnaſiums zugeſtanden.
Die Bewilligung des k. k. Miniſteriums für
Cultus und Unterricht zur Eröffnung der fünf-
ten Gymnaſialclaſſe mit Beginn des Schuljahres
1893/94, d. i. am 16. September 1893, wird
ſchon in den nächſten Tagen erwartet.
(Verbeſſerung der Lage der Eiſenbahn-
Diurniſten.) Der Verein der Hilfsbeamten der
öſterreichiſchen Eiſenbahnen hat an den Reichs-
rath eine Petition gerichtet, worin er um Ein-
flußnahme zur Verbeſſerung der materiellen In-
tereſſen der Diurniſten bittet. Das Abgeordneten-
haus hat dieſe Petition der Regierung zur ein-
gehendſten Würdigung und Unterſtützung ab-
getreten. Nach drei Richtungen hin ſoll nach der
Bitte des Vereines die Verbeſſerung der Lage
der Diurniſten vor ſich gehen, und zwar Erhöhung
des Diurnums, definitive Anſtellung als Beamte
nach einer beſtimmten zurückgelegten Dienſtzeit und
Gewährung der Altersverſorgung. Die Südbahn
Nordbahn und die Staatseiſenbahngeſellſchaft haben
aus eigener Initiative die Diurniſten-Frage
günſtig gelöſt, indem ſie Diurniſten definitiv
anſtellten und ſo denſelben eine Altersverſorgung
ſicherten. Wie das „N. Wr. Adbl.“ erfährt, hat
nun die General-Inſpection der öſterr. Eiſen-
bahnen im Auftrage des Handelsminiſteriums
einen Erlaß ergehen laſſen, in welchem ſie Bericht-
erſtattung bis Ende Auguſt verlangt über die
Modalitäten, unter welchen Diurniſten aufge-
nommen werden, über die Höhe des Diurnums
und der Anzahl der Diurniſten, über die Bela-
ſtungen, welche den Verwaltungen und den Pen-
ſionsfonds aus der Erfüllung der genannten
Wünſche der Diurniſten erwachſen dürften.
(Amtauſch von Eiſenbahn Frachtbriefen.)
Nachdem die mit der Verordnung der Miniſterien
der Finanzen und des Handels vom 1. April
1884 in Verſchleiß geſetzten Eiſenbahn-Frachtbrief-
Blankette mit eingedrucktem Stempelzeichen mit
1. Juli 1893 außer Gebrauch geſetzt worden
ſind, können die bis zum 30. Juni 1893 unver-
wendet gebliebenen Frachtbrief-Blankette der ge-
dachten Art, nach einer am 21. Juli in der
„Wr. Ztg.“ publicirten Verordnung des Finanz-
miniſteriums, bis Ende September 1893 bei
den hiezu berufenen Verſchleißämtern, ſofern dieſe
Blankette keinerlei Eintragungen enthalten, un-
entgeltlich gegen neue Frachtbrief-Blankette der
Emiſſion 1893 umgetauſcht werden. Ebenſo
können innerhalb derſelben Friſt auch jene alt-
artigen Frachtbrief-Blankette, welche mit Hand-
oder mit Druckſchrift hergeſtellte Eintragungen
enthalten, von denen aber ein eiſenbahnamtlicher
Gebrauch nicht gemacht wurde, jedoch nur unter
Beobachtung der diesfalls beſtehenden Vorſichten
und Vergütung der Blankettengebühr von ½
Kreuzer gegen neue Frachtbriefblankette der Emiſ-
ſion 1893 umgetauſcht werden. Nach dem 30.
September 1893 findet eine Auswechslung der
bezeichneten altartigen Frachtbriefblankette nicht ſtatt.
(In Verluſt gerathen) iſt am letzten
Samſtag auf dem Wege von der Johann-Allee
durch die Thereſiengaſſe zum Niederringe Adalbert
Stifter’s Werk: „Der Hochwald.“ Der
Finder wolle das Werk in der Adminiſtration
des „Mähriſchen Tagblattes“ abgeben, wo ihm
eine entſprechende Belohnung zu theil werden
wird.
Vom Tage.
(Zur Koſegger-Feier.) Aus Mürzzuſchlag
wird gemeldet: Das von einem Comité hervor-
ragender Perſönlichkeiten zu Ehren Roſeggers
veranſtaltete Nationalfeſt in Mürzzuſchlag wird
ſich zu einer impoſanten Huldigung für den
ſteiriſchen Dichter geſtalten. An ſämmtliche Reichs-
rathsabgeordnete und Bürgermeiſter Steiermarks
ergingen, vom Landmarſchall Grafen Wurmbrandt
und Bürgermeiſter Dr. Portugall unterfertigt,
Einladungen zu dem Feſte. Ungefähr 200
Bürgermeiſter haben auch ihre Bereitwilligkeit
zugeſagt. Das Programm wurde dieſer Tage
feſtgeſtellt. Zu den Anziehungspunkten des Feſtes
dürfte ein im großen Style arrangirter Feſtzug
zählen, in welchem die verſchiedenen Induſtrie-
und Wirthſchaftszweige Seiermarks dargeſtellt
werden ſollen. Ein aus intimen Freunden Ro-
ſeggers gebildetes engeres Comité hat in Kreiſen,
in denen der Dichter ſich beſonderer Sympathien
erfreut, eine Sammlung eingeleitet und die
Ueberreichung eines Ehrengeſchenkes angeregt. Die
Idee fand lebhafteſten Anklang. Rechnungsrath
Krauß in Graz war in der Lage, in einer vor-
geſtern abgehaltenen Sitzung zu berichten, daß
die bisher eingeleiteten Sammlungen einen über-
aus ſchönen Erfolg aufzuweiſen haben. In aner-
kenneswerther Weiſe betheiligt ſich an dem Lie-
beswerte die Lehrerſchaft Oeſterreichs.
(Franz Niſſel †.) Die Leiche des am
20. d. in Gleichenberg verſtorbenen Dichters
Franz Niſſel wurde Samſtag Abends nach Wien ge-
bracht und direct auf den Centralfriedhof geführt.
Heute wird die Leiche in der Friedhofskapelle
aufgebahrt. Morgen Nachmittags findet dort um
3 Uhr die feierliche Einſegnung und die Bei-
ſetzung der ſterblichen Hülle des Dichters im
eigenen Grabe ſtatt.
(Der neueſte Diſtanzſport.) Diſtanzreiten,
Schwimmen, Diſtanzgehen, Diſtanzfahren zu
Wagen, Bicycle und Schiebkarren — das Alles
iſt bereits dageweſen. Der Diſtanzſport treibt aber
immer friſche Blüthen und das Neueſte iſt, daß
er ſie auch auf künſtleriſchem Gebiete ſucht. Der
nächſte Diſtanzwettſtreit wird ein — Diſtanz-
ſingen ſein, das berufen erſcheint, ſelbſt den
berühmten Wettgeſang auf der Wartburg in
Schatten zu ſtellen. Als Arrangeur des „Diſtanz-
ſingens wird der academiſche Geſangverein zu
Wien fungiren, der damit ſeine erſte Veran-
ſtaltung nach den Ferien halten will. Für den
Zweck wird ein eigener „Canon“ componirt
und die Preisbewerber werden ſich im Chor und
in Einzelleiſtung an deſſen Wiedergabe betheiligen.
Für die Preisrichter werden verſchiedene Factoren
maßgebend ſein. Die Höhe des Tones, die Schnel-
ligkeit und Geläufigkeit, mit welcher er gebracht,
die Ausdauer, mit welcher er feſtgehalten wird
u. ſ. w. Auch ein Weitſingen ſoll eine
Nummer des Programms bilden, nur darf man
da nicht an die bisher üblichen Diſtanzpoſten
zwiſchen Wien-Floridsdorf und Berlin-Tempel-
hofer Feld denken. Die Concurrenten, die man
in erſter Reihe unter den Mitgliedern des Acade-
miſchen Geſangvereins zu ſuchen haben wird,
werden ſich vorwiegend aus „Amateurs“ zu-
ſammenſetzen.
(Koketterie und Hygiene.) Aus Paris
ſchreibt man der „N. Fr. Pr.: „Zwiſchen den
tonangebenden Pariſer Aerzten und den Pari-
ſerinnen am Meeresſtrande wird gegenwärtig eine
Fehde ausgetragen, bei welcher die mediciniſche
Facultät nicht den Kürzeren ziehen dürfte. Es
handelt ſich hier um eine Frage, die alljährlich
um dieſe Epoche auftaucht, die aber ſeitens der
Aerzte noch niemals ſo energiſch beantwortet
worden, als heuer. Wenn man nämlich die Vi-
ſitkarten p. p. c. bei den Bekannten in Paris
abgegeben hat, pflegt man nicht lange Zeit darauf
im Reiche Neptuns ſeinen Antrittsbeſuch zu
machen, und jene Damen, die von einem allzu
freigebigen Geſchicke mit leiblicher Fülle bedacht
worden, lieben es, hiezu eines jener Waſſermieder
anzulegen, das ſich von den Stadt- und Land-
miedern nur dadurch unterſcheidet, daß es nicht
roſtet, wenn es in Contact mit dem feuchten Ele-
mente gebracht wird. Umſonſt berufen ſich die
Aerzte auf das Beiſpiel der antiken Nymphen,
die niemals zu ſolchen Mitteln der Koketterie
griffen und trotzdem ſich einer ſeit Jahrtauſenden
währenden ſchmeichelhaften Reputation erfreuen;
nein, die Damen wollten auch im Waſſer die
fünfzig Centimeter Taillenweite nicht überſchreiten.
Nun aber iſt den Aerzten die Geduld ausgegan-
gen, und ſie erklären in Wort und Schrift, daß
die Waſſermieder zu den ſchädlichen Erfindungen
gehören, daß dieſe beim Schwimmen ſogar Ohn-
machten und Uebelkeiten erzeugen können, welch’
erſtere ſich auf einem Wellenſofa viel ſchlechter
machen, als auf einem bequemen Fauteuil des Pa-
riſer Boudoirs. Umſonſt flehen die Damen, um-
ſonſt erbieten ſie ſich zu Conceſſionen, umſonſt
kündigen die Miederfabrikanten Mieder an, die
eigentlich keine ſind; die Aerzte bleiben feſt und
ſo ſehen die Pariſerinnen nur einen Ausweg,
den, zu gehorchen. Wie Gott Neptun die Sache
aufnehmen wird, das dürfte leider nicht ſo bald
ans Tageslicht kommen — es ſei denn, daß ihn
ein geſchickter Reporter zu interviewen verſteht.
(Eine Erinnerung an die Riſtori) hat
der kürzlich in Barcelona erfolgte Tod eines
früheren Galeerenſclaven wachgerufen. Als im
Jahre 1865 die Riſtori in Madrid gaſtirte, war
die Königin Iſabella von dem Spiel der Künſt-
lerin ſo hingeriſſen, daß ſie in einem Zwiſchenact
die Tragödin in ihre Loge befahl, einen koſtbaren
Ring vom Finger zog und denſelben der Schau-
ſpielerin mit dem Erſuchen überreichte, ſich eine
Gnade zu erbitten. Nun hatte die Riſtori, kurz
bevor ſie in das Theater fuhr, in der Zeitung
geleſen, daß die Königin das gegen einen gewiſſen
Manuel Gonzages gefällte Todesurtheil unter-
ſchrieben habe und daß dasſelbe in den nächſten
Tagen werde vollſtreckt werden. Bei der Auf-
forderung der Königin, ſich eine Gnade zu er-
bitten, fiel der Tragödin der Delinquent ein,
deſſen Schickſal ſie dauerte, denn Gonzages war
nur aus Verzweiflung darüber, daß Vater und
Bruder ſeiner Angebeteten von einer Verbindung
mit ihm nichts hatten wiſſen wollen, zum Mörder
geworden, indem er die beiden Zerſtörer ſeines
Glücks niederſchoß. So flehte denn die Künſtlerin
um Gnade für den Verurtheilten, welche Iſabella
im Hinblick darauf, daß ſie nunmehr ihre Unter-
ſchrift widerrufen mußte, mit dem ebenſo artigen
wie geiſtreichen Compliment gewährte: „Die
Riſtori ſpielt nicht nur Königinnen, ſie ſpielt
auch mit Königinnen!“ Zwanzig Jahre ſchmachtete
der ſo noch im letzten Moment dem Henker
Entriſſene im Kerker. Erſt im Jahre 1886 völlig
begnadigt, ſiedelte ſich Gonzages in Barcelona
an und begann hier, von einigen Menſchenfreun-
den unterſtützt, einen kleinen Handel, den er nicht
ohne Erfolg betrieb, bis ihn vor einigen Tagen
der Tod vor den höchſten Richter rief.
(Ein lebensmüder Journaliſt,) der, bis
zum letzten Athemzug Zeitungsſchreiber, ſich den
Kopf darüber zerbricht, unter welcher Spitzmarke
die Nachricht von ſeinem Selbſtmorde eigentlich
zu veröffentlichen wäre — ſo etwas iſt natürlich
nur in Amerika möglich. In New-York hat ſich
nämlich ein ſechsunddreißigjähriger Journaliſt
ertränkt, nicht ohne ein Schriftſtück zu hinter-
laſſen, in dem er erklärt, ſieben Wochen ange-
ſtrengt die Für und Wider ſeiner That bedacht
zu haben. Kann man dem gegenüber, fragt er
zum Schluß, meinen Fall unter dem Titel: „Im
Augenblick des Selbſtmordes geiſtig geſtört“, ver-
öffentlichen?
(Die Ausgrabungen in Troja.) Nach
einer Athener Meldung des „Standard“ iſt
Dörpfeld, Director des deutſchen archäologiſchen
Inſtituts in Athen, von Hiſſarlik zurückgekehrt,
wo er die Ausgrabungen auf Koſten der Frau
Schliemann fortgeſetzt hat. Er glaubt, er habe
die Ueberreſte des eigentlichen Trojas Homers
entdeckt, indeß nicht in der zweiten Schicht, wie er
anfänglich wähnte, ſondern in der ſechſten. Er hat eine
große Anzahl von Gegenſtänden, die dem mykenäi-
ſchen Zeitalter zugeſchrieben werden können, bloßge-
legt, desgleichen mehrere Gebäude und einen Theil
der Mauern der Stadt, die zweimal ſo groß
wie die in der zweiten Schicht vorgefundenen
Spuren iſt. Die Gebäude ſind nicht wie die in
Tiryns zuſammenhängend, ſondern von einander
getrennt. Die großen Stadtmauern ſind nachezu
ſechs Fuß dick; die der Akropolis beſtehen aus
rieſigen, regelmäßig behauenen, 16 Fuß dicken
Quaderſteinen. Die Forſchungen werden bis
April auf Koſten der deutſchen Regierung fort-
geſetzt.
(Hebung des geſunkenen engliſchen
Kriegsſchiffes „Victoria“.) Die ſchreckliche
Cataſtrophe, welche vor wenigen Wochen den
Untergang des engliſchen Panzerſchiffes „Victoria“
und den Tod von hunderten von Menſchen zur
Folge hatte, bildet auch in materieller Hinſicht
einen großen Verluſt ſelbſt für das reiche Bri-
tannien. Wie immer in ſolchen Fällen, wird
auch hier der Plan erwogen, das geſunkene Schiff
zu heben. Ein Italiener Balſamello, welcher
ſchon neulich zu Civita Vecchia im Beiſein von
Sachverſtändigen ſehr befriedigende Verſuche mit
einem von ihm erfundenen Syſtem der Schiffs-
hebung anſtellte, hat ſich nach Mittheilung des
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