Mährisches Tagblatt. Nr. 20, Olmütz, 26.01.1891.[Spaltenumbruch]
Heimath liebte er aufrichtig und freute sich, wenn (Todesfall.) In Brünn verschied vorgestern (Ein seltenes Fest.) Am 1. Februar l. J. (Vom Männergesangverein.) Wir wer- (Die Kohlennoth.) Die Besorgniß vor Der "N. Fr. Pr." entnehmen wir nach- (Der Zonentarif der Nordbahn.) Die (Feuer im Schießstattsaale.) Bei dem (Brünner Musikverein.) Für das (Volksbibliothek in Zwittau.) Einem (Firma-Protokollirung.) Bei dem k. k. (Ein Wegaustreter wird gesncht.) In (Für die arme Familie.) Für den erblin- [Spaltenumbruch] Der Kathsherr von Olmütz. Erzählung ans dem 17. Jahrhundert.) (19.) Die übrigen Männer, Rathsherrn, Aelteste, Als sich der Saal bis zur Hälfte gefüllt "Spart die Worte," rief Zirkendorf dem Der Ausfall Zirkendorfs, welcher inmitten sei- "Wohlweise Rathsherren, ehrsame Meister "Fragt nur den Festungscommandanten, Es ist wahr, daß die Bürgerschaft heute vom [Spaltenumbruch]
Heimath liebte er aufrichtig und freute ſich, wenn (Todesfall.) In Brünn verſchied vorgeſtern (Ein ſeltenes Feſt.) Am 1. Februar l. J. (Vom Männergeſangverein.) Wir wer- (Die Kohlennoth.) Die Beſorgniß vor Der „N. Fr. Pr.“ entnehmen wir nach- (Der Zonentarif der Nordbahn.) Die (Feuer im Schießſtattſaale.) Bei dem (Brünner Muſikverein.) Für das (Volksbibliothek in Zwittau.) Einem (Firma-Protokollirung.) Bei dem k. k. (Ein Wegaustreter wird geſncht.) In (Für die arme Familie.) Für den erblin- [Spaltenumbruch] Der Kathsherr von Olmütz. Erzählung ans dem 17. Jahrhundert.) (19.) Die übrigen Männer, Rathsherrn, Aelteſte, Als ſich der Saal bis zur Hälfte gefüllt „Spart die Worte,“ rief Zirkendorf dem Der Ausfall Zirkendorfs, welcher inmitten ſei- „Wohlweiſe Rathsherren, ehrſame Meiſter „Fragt nur den Feſtungscommandanten, Es iſt wahr, daß die Bürgerſchaft heute vom <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0006" n="[6]"/> <cb/> <div type="jLocal" n="1"> <div xml:id="grohe2" prev="#grohe1" type="jArticle" n="2"> <p>Heimath liebte er aufrichtig und freute ſich, wenn<lb/> er zu ihrem Gedeihen beitragen konnte. Er gehörte<lb/> viele Jahre hindurch zu den treuen Mitarbeitern<lb/> unſeres Blattes, ſowie des früher hier erſchienenen<lb/> deutſchen Volksblattes.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Todesfall.)</hi> </head> <p>In Brünn verſchied vorgeſtern<lb/> der dortige Kaufmann, Herr N. <hi rendition="#g">Ryſchawi,</hi><lb/> der Schwiegervater des hieſigen Gerichts-Adjunc-<lb/> ten, Hernn Dr. Feigel.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Ein ſeltenes Feſt.)</hi> </head> <p>Am 1. Februar l. J.<lb/> feiert Herr <hi rendition="#g">Franz Weiß</hi> mit ſeiner Frau<lb/><hi rendition="#g">Amalie</hi> in der pröbſt. Pfarrkirche zu St.<lb/> Mauritius in Olmütz die goldene Hochzeit. Am<lb/> 1. Februar 1841 wurden beide von dem dama-<lb/> ligen Dechant Paul Heger in der Pfarrkirche zu<lb/> Maria Himmelfahrt in Neutitſchein getraut und<lb/> jetzt nach fünfzig Jahren ſchließen beide das<lb/> zweitemal den Bund fürs Leben. Der Jubilar,<lb/> der Schwiegervater unſeres allbekannten Kunſt-<lb/> ſchloſſers, des Herrn Lefenda, iſt ein geborener<lb/> Neutitſcheiner und zählt gegenwärtig 72, ſeine<lb/> Frau 68 Jahre. Beide erfreuen ſich der voll-<lb/> ſten körperlichen und geiſtigen Friſche. — Möge<lb/> es ihnen gegönnt ſein, noch viele Jahre in beſter<lb/> Geſundheit im Kreiſe ihrer zahlreichen Verwand-<lb/> ten und Freunde in unſeren Mauern zu verleben!</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Vom Männergeſangverein.)</hi> </head> <p>Wir wer-<lb/> den erſucht, zu veröffentlichen, daß die Vereins-<lb/> proben von morgen <hi rendition="#g">Dienſtag</hi> den 27. ab,<lb/> wieder aufgenommen werden. Die P. T. aus-<lb/> übenden Mitglieder werden um vollzähliges<lb/> Erſcheinen erſucht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Die Kohlennoth.)</hi> </head> <p>Die Beſorgniß vor<lb/> einer großen Kohlennoth hat wohl mit dem<lb/> geſtrigen Tage bei uns ihr Ende erreicht. Das<lb/> eingetretene Thauwetter läßt erwarten, daß die<lb/> Verkehrsſchwierigkeiten der Bahnen raſch beſeitigt<lb/> ſein, und die Zufuhren ohne weiteres Hemaiß<lb/> werden erfolgen können. Unſere Fabriksetabliſſe-<lb/> ments waren ohnehin beſtens mit Kohle verſorgt.<lb/> Schwieriger ſcheint die Lage in Brünn geweſen zu<lb/> ſein. An die löbl. Handels- und Gewerbekammer<lb/> in Olmütz iſt von der Ferdinands-Norbahn noch<lb/> Samſtag Abends folgendes Telegramm gelangt:<lb/> „Unſere Mittheilung vom 20. d. M., daß<lb/> zwiſchen Oſtrau und Prerau ebenſo in der<lb/> Station Oſtrau ſelbſt Kohle für Olmütz nicht<lb/> zurückgehalten worden iſt, halten wir aufrecht.<lb/> Seitens der Kaiſer Ferdinands-Nordbahn iſt<lb/> bisher Alles aufgeboten worden um ſelbſt unter<lb/> den obwaltenden äußerſt ſchwierigen Verkehrs-<lb/> verhältniſſen der Kohlennoth, welche durch die<lb/> ganz außergewöhnlichen Elementarereigniſſe her-<lb/> beigeführt wurde, ſoweit als möglich abzuhelfen.<lb/> Laut Bericht unſeres Betriebs-Inſpectorates in<lb/> Oſtrau ſind in den letzten 24 Stunden 75<lb/> Waggon Kohle für und über Olmütz von Oſtrau<lb/> abgeſendet worden, darunter 19 Waggon für<lb/> loco Olmütz. 12 Waggon für loco Olmütz wer-<lb/> den im Laufe des Tages abgeſendet. Leere Wagen<lb/><cb/> werden den Gruben nach Thunlichkeit beigeſtellt.<lb/> Daß nicht alle zur Verfügung ſtehenden<lb/> leeren Wagen an die Gruben geſchoben werden<lb/> können, daran iſt die neuerliche erfolgte Schnee-<lb/> verwehung ſchuldtragend, an deren Beſeitigung<lb/> in Oſtrau allein bei 1000 Menſchen thätig ſind.<lb/> Die Handelskammer verdient für ihre erfolgreiche<lb/> Intervention den vollen Dank der Bevölkerung.</p><lb/> <p>Der „N. Fr. Pr.“ entnehmen wir nach-<lb/> ſtehende derſelben zugegangene Erklärung: „Nach<lb/> den im Publicum circulirenden Nachrichten iſt<lb/> der Kohlenverkehr auf der Hauptlinie der Nord-<lb/> bahn nicht unterbrochen und beſteht auch kein<lb/> Mangel an Waggons zur Beförderung der<lb/> Kohle. Dem entgegen ſehen wir uns veranlaßt,<lb/> die Kohlenconſumenten von den thatſächlichen<lb/> Verhältniſſen zu unterrichten und denſelben die<lb/> Mittheilung zu machen, daß der Kohlenverkehr<lb/> zwar nicht unterbrochen iſt, die Gewerkſchaften<lb/> des Oſtrau-Karwiner Reviers hingegen ſeit dem<lb/> 8. Januar nur mit einem ganz geringen Theile<lb/> des Bedarfes an Kohlenwaggons ſeitens der<lb/> Nordbahn gedeckt werden, ſo daß auch den ge-<lb/> ringſten Anforderungen der Conſumenten unmög-<lb/> lich entſprochen werden kann. Für die Gewerk-<lb/> ſchaften des Oſtrau-Karwiner Reviers excluſive<lb/> Nordbahn): M. Wanjek.“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Der Zonentarif der Nordbahn.)</hi> </head> <p>Die<lb/> Ferdinands-Nordbahn hat dem Handelsminiſterium<lb/> eine Eingabe unterbreitet, worin ſie ſich bereit<lb/> erklärt, auch auf den Localbahnen eine Ermäßi-<lb/> gung der Grundtaxe im Perſonenverkehr unter<lb/> Einführung der Zoneneintheilung und bei Auf-<lb/> hebung des Gepäcksfreigewichtes eintreten zu laſſen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Feuer im Schießſtattſaale.)</hi> </head> <p>Bei dem<lb/> Balle der Baubeamten, welcher Samſtag im<lb/> Schießſtattſaale abgehalten wurde, hängte ein<lb/> Officier ſeine Kappe an den Zapfen einer an<lb/> der Wand des Speiſeſaales angebrachten Petro-<lb/> leumlampe auf. Kaum war dies geſchehen, als<lb/> die Lampe, die ohnehin locker geweſen ſein mußte,<lb/> herunterfiel, explodirte und ihren brennenden<lb/> Inhalt derart verſpritzte, daß der Fenſtervorhang<lb/> ſofort Feuer fing und bis zur Decke lichterloh<lb/> brannte und die Kleider eines Ballbeſuchers aus<lb/> Prerau ebenfalls zu brennen anfingen. Herr<lb/><hi rendition="#g">Jungmann</hi> und Herr Baumeiſter <hi rendition="#g">Mader</hi> er-<lb/> faßten Letzteren ſogleich, riſſen ihn zu Boden und<lb/> erſtickten mit den Handen die Flammen, ſo daß<lb/> der Mann mit leichten Verletzungen davonkam.<lb/> Glücklicherweiſe fiel kein Tropfen des brennenden<lb/> Oels auf 2 in Mullkleidern daneben ſitzende<lb/> Damen, die mit anderen raſch aus dem Speiſe-<lb/> ſaale flüchteten. Das Feuer wurde raſch erſtickt,<lb/> und die Tanzenden im gegenüberliegenden Saale<lb/> ließen ſich in ihrem Bergnügen nicht weiter<lb/> ſtören.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Brünner Muſikverein.)</hi> </head> <p>Für das<lb/> nächſte Concert des Brünner Muſikvereines iſt<lb/> die Aufführung von Haydn’s „Die vier Jahres-<lb/><cb/> zeiten“ in Ausſicht genommen, die der hieſige<lb/> Muſikverein im Vorjahre und der Männerge-<lb/> ſangverein im heurigen Jahre bereits aufführte.<lb/> Die Dresner Hofopern- und Kammerſängerin<lb/> Frau Schuch Proska und der Wiener Hofopern-<lb/> ſänger Herr von Reichenberg werden die Solo-<lb/> partien (Sopran und Baß) zur Ausführung<lb/> bringen. Für den Tenorpart iſt der in Brünn<lb/> engagirte Sänger Herr Dr. Walter gewonnen<lb/> worden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Volksbibliothek in Zwittau.)</hi> </head> <p>Einem<lb/> uns gütigſt zur Einſichtnahme zur Verfügung<lb/> geſtellten Briefe aus Zwittau entnehmen wir<lb/> Folgendes: „Schon ſeit geraumer Zeit plante<lb/> Ottendorfer einem nothwendigen Bedürfniſſe un-<lb/> ſerer deutſchen Stadt dahin abzuhelfen, daß er<lb/> das Project faßte, ein Gebäude zum Zwecke der<lb/> Errichtung einer Volks-Bibliothek zu erbauen und<lb/> ſchrieb ſofort deſſenwegen an die hieſige Gemeinde-<lb/> vertretung, dieſelbe möge einen paſſenden Platz<lb/> hiefür in Vorſchlag bringen, eventuell ankaufen.<lb/> Die Gemeindevertretung glaubte vollkommen in<lb/> den Intentionen des hochherzigen Wohlthäters<lb/> zu handeln, wenn ſie zu dieſem Behufe das Ge-<lb/> burtshaus Ottendorfers, welches <hi rendition="#aq">vis a vis</hi> des<lb/> Pfeiffer’-ſchen Gaſthauſes gelegen iſt, käuflich um<lb/> den Betrag von 16.000 fl. an ſich brachte und<lb/> Ottendorfer hievon in Kenntniß ſetzte, welcher<lb/> damit vollkommen zufrieden ſich erklärte und auch<lb/><hi rendition="#g">ſogleich den Kaufſchillingsbetrag<lb/> der Gemeinde anweiſen ließ.</hi> Es<lb/> wird nun das jetzt beſtehende Haus im Früh-<lb/> jahre demolirt und an Stelle deſſen ein zur<lb/> Zierde unſerer Stadt gereichendes — ſtylvolles<lb/> Gebäude aufgeführt werden, welche ſämmtliche<lb/> Koſten ſelbſtredend Herr Ottendorfer trägt. Die<lb/> Höhe des Betrages, welchen Ottendorfer als<lb/> Stammcapital anlegen wird zur Beſtreitung eines<lb/> Cuſtos etc. iſt noch nicht bekannt.“ Die Stadt<lb/> Zwittau darf jedenfalls auf Ottendorfer, der ſo<lb/> ſeine Heimath ehrt, ſtolz ſein.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Firma-Protokollirung.)</hi> </head> <p>Bei dem k. k.<lb/> Kreis- als Handelsgerichte in Olmütz wurde in<lb/> das Handelsregiſter eingetragen: Am 16. Jänner<lb/> 1891: Die Löſchung der Einzelnfirma: J. Eißler,<lb/> des Iſaak Eißler, zum Betriebe der Gemiſcht-<lb/> waarenhandlung in Nakl.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Ein Wegaustreter wird geſncht.)</hi> </head> <p>In<lb/> dem Anzeigertheile der letzten Nummer des<lb/> „Kremſer Wochenblattes“ findet ſich folgende<lb/> merkwürdige Ankündigung: „Große Schneever-<lb/> wehung in Krems. Infolge der mangelhaften<lb/> Schneeauspflügung wird ein rüſtiger Wegaus-<lb/> treter mit großen Füßen geſucht, der von 5 bis<lb/> 7 Uhr Früh in Krems dieſes Geſchäft auf den<lb/> gangbarſten Fußwegen beſorgt. Näheres im<lb/> ſtädtiſchen Bauamt Krems.“</p> </div><lb/> <div xml:id="familie1" next="#familie2" type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Für die arme Familie.)</hi> </head> <p>Für den erblin-<lb/> deten Friſeur ſind bei der Adminiſtration dieſes<lb/> Blattes weiteres eingegangen: Von Herrn A.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div xml:id="olmütz1" next="#olmütz2" type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Kathsherr von Olmütz.<lb/><hi rendition="#g">Erzählung ans dem 17. 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Der Feſtungscommandant habe erſt<lb/> heute alle Werke beſichtigt und die Ueberzeugung<lb/> gewonnen, daß eine weitere Vertheidigung der<lb/> Stadt unmöglich ſei, wenn es auch den Anſchein<lb/> habe, als ſtehe noch alles gut. Nachdem die<lb/> Commandanten am Blaſi- und am Mitterthore<lb/> erklärt haben, daß ſie unmöglich weiter zu<lb/> kämpfen in der Lage ſeien, müſſe er es den<lb/> Bürgern anheimſtellen, darüber zu entſcheiden,<lb/> was geſchehen ſolle. Noch wiſſe der Schwede<lb/><cb/> nicht, wie ſtark oder wie ſchwach die Feſtung<lb/> ſei und wenn man ſofort einen Accord anſtrebe,<lb/> werde der Feind billigere Bedingungen machen,<lb/> als wenn man zuwarte und die Schwäche der<lb/> Vertheidigung offenbare.</p><lb/> <p>„Spart die Worte,“ rief Zirkendorf dem<lb/> Sprecher zu. „Nichtswürdig iſt der Antrag und<lb/> feige muß ich den Commandanten nennen, der<lb/> ſeine Soldaten in den Wachſtuben verbirgt und<lb/> die Bürger auf die Wälle ſchickt. Noch jetzt<lb/> liegen 500 kaiſerliche Soldaten in der Feſtung<lb/> und weder Ihr Bürgermeiſter, noch auch Ihr<lb/> Herr kaiſerlicher Richter wißt etwas davon;<lb/> denn wüßtet Ihr’s, ſo hättet Ihr wohl nicht<lb/> zugegeben, daß gebrechliche alte Bürger die Mus-<lb/> keten abbrennen, während junge, kräftige Kriegs-<lb/> knechte ein faules Leben in den Wachſtuben<lb/> führen.“</p><lb/> <p>Der Ausfall Zirkendorfs, welcher inmitten ſei-<lb/> ner Kampfgenoſſen ſtehen geblieben war, brachte die<lb/> Herren am Rathstiſche in arge Verlegenheit und<lb/> Miniatti, welcher die Worte des Rathsherrn<lb/> nicht ganz verſtanden hatte, verlangte eindringlich<lb/> eine nähere Auskunft vom Bürgermeiſter, welchem<lb/> die Beſchuldigung Zirkendorfs unglaublich vor-<lb/> kam. Der Kaiſerrichter ſprang in lebhafter Erre-<lb/> gung von ſeinem Stuhle auf und erbat ſich das<lb/> Wort:</p><lb/> <p>„Wohlweiſe Rathsherren, ehrſame Meiſter<lb/> und Bürger, liebe Nachbarn! Zaghaft und voll<lb/> Furcht habe ich mit Eurem Oberhaupte dieſe<lb/> Halle betreten, denn gar traurig lautete die<lb/><cb/> Botſchaft, die uns Sr. Majeſtät General-<lb/> kriegswachtmeiſter Miniatti vor wenigen Mi-<lb/> nuten eben verkündete. Aus Eurer Mitte<lb/> ſelbſt ſei die Bitte gekommen, die Waffen nieder<lb/> zulegen und unmöglich ſei es ferner Widerſtand<lb/> zu leiſten, weil es an Mannſchaften und Ver-<lb/> theidigungsmitteln gebreche. Da weckt nun Euer<lb/> Wort, Rathsherr Zirkendorf, neue Hoffnung im<lb/> Herzen. Sagt denn! Iſt es wahr, was Ihr<lb/> ſprecht. Darf man’s glauben?“</p><lb/> <p>„Fragt nur den Feſtungscommandanten,<lb/> Kaiſerrichter. Ich behaupte, daß noch fünfhun-<lb/> dert Mann Fußtruppen in der Feſtung ſind,<lb/> noch heute in dieſer Stunde und zeihe den Com-<lb/> mandanten des Verrathes, denn dreihundert<lb/> Reiter hat Miniatti zur Stunde, da die Schwe-<lb/> den bereits vom heiligen Kreuz im Anmarſch<lb/> waren, als Bedeckungsmannſchaft mit einem<lb/> Transport von flüchtigen Leuten aus der Feſtung<lb/> entlaſſen. Auf ihn möge alle Verantwortung<lb/> fallen.</p><lb/> <p>Es iſt wahr, daß die Bürgerſchaft heute vom<lb/> viertägigem Kampfe ermattet iſt und dringend<lb/> der Ablöſung bedarf. Aber warum hat Miniatti<lb/> ſeine Soldaten gleichſam verborgen und ver-<lb/> läugnet. Warum gab er vor, nur 400 Mann<lb/> zu haben, während er hunderte Reiter von den<lb/> Regimentern Wachtenſtein und Hanau allein und<lb/> große Abtheilungen polniſcher Völker aus der<lb/> Stadt fortgeſchickt hat. Warum hat er die ſchwe-<lb/> diſchen Spione aus der Stadt frank und frei<lb/> entlaſſen, nachdem ſie ſelbſt die Erklärung ab-</p> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[6]/0006]
Heimath liebte er aufrichtig und freute ſich, wenn
er zu ihrem Gedeihen beitragen konnte. Er gehörte
viele Jahre hindurch zu den treuen Mitarbeitern
unſeres Blattes, ſowie des früher hier erſchienenen
deutſchen Volksblattes.
(Todesfall.) In Brünn verſchied vorgeſtern
der dortige Kaufmann, Herr N. Ryſchawi,
der Schwiegervater des hieſigen Gerichts-Adjunc-
ten, Hernn Dr. Feigel.
(Ein ſeltenes Feſt.) Am 1. Februar l. J.
feiert Herr Franz Weiß mit ſeiner Frau
Amalie in der pröbſt. Pfarrkirche zu St.
Mauritius in Olmütz die goldene Hochzeit. Am
1. Februar 1841 wurden beide von dem dama-
ligen Dechant Paul Heger in der Pfarrkirche zu
Maria Himmelfahrt in Neutitſchein getraut und
jetzt nach fünfzig Jahren ſchließen beide das
zweitemal den Bund fürs Leben. Der Jubilar,
der Schwiegervater unſeres allbekannten Kunſt-
ſchloſſers, des Herrn Lefenda, iſt ein geborener
Neutitſcheiner und zählt gegenwärtig 72, ſeine
Frau 68 Jahre. Beide erfreuen ſich der voll-
ſten körperlichen und geiſtigen Friſche. — Möge
es ihnen gegönnt ſein, noch viele Jahre in beſter
Geſundheit im Kreiſe ihrer zahlreichen Verwand-
ten und Freunde in unſeren Mauern zu verleben!
(Vom Männergeſangverein.) Wir wer-
den erſucht, zu veröffentlichen, daß die Vereins-
proben von morgen Dienſtag den 27. ab,
wieder aufgenommen werden. Die P. T. aus-
übenden Mitglieder werden um vollzähliges
Erſcheinen erſucht.
(Die Kohlennoth.) Die Beſorgniß vor
einer großen Kohlennoth hat wohl mit dem
geſtrigen Tage bei uns ihr Ende erreicht. Das
eingetretene Thauwetter läßt erwarten, daß die
Verkehrsſchwierigkeiten der Bahnen raſch beſeitigt
ſein, und die Zufuhren ohne weiteres Hemaiß
werden erfolgen können. Unſere Fabriksetabliſſe-
ments waren ohnehin beſtens mit Kohle verſorgt.
Schwieriger ſcheint die Lage in Brünn geweſen zu
ſein. An die löbl. Handels- und Gewerbekammer
in Olmütz iſt von der Ferdinands-Norbahn noch
Samſtag Abends folgendes Telegramm gelangt:
„Unſere Mittheilung vom 20. d. M., daß
zwiſchen Oſtrau und Prerau ebenſo in der
Station Oſtrau ſelbſt Kohle für Olmütz nicht
zurückgehalten worden iſt, halten wir aufrecht.
Seitens der Kaiſer Ferdinands-Nordbahn iſt
bisher Alles aufgeboten worden um ſelbſt unter
den obwaltenden äußerſt ſchwierigen Verkehrs-
verhältniſſen der Kohlennoth, welche durch die
ganz außergewöhnlichen Elementarereigniſſe her-
beigeführt wurde, ſoweit als möglich abzuhelfen.
Laut Bericht unſeres Betriebs-Inſpectorates in
Oſtrau ſind in den letzten 24 Stunden 75
Waggon Kohle für und über Olmütz von Oſtrau
abgeſendet worden, darunter 19 Waggon für
loco Olmütz. 12 Waggon für loco Olmütz wer-
den im Laufe des Tages abgeſendet. Leere Wagen
werden den Gruben nach Thunlichkeit beigeſtellt.
Daß nicht alle zur Verfügung ſtehenden
leeren Wagen an die Gruben geſchoben werden
können, daran iſt die neuerliche erfolgte Schnee-
verwehung ſchuldtragend, an deren Beſeitigung
in Oſtrau allein bei 1000 Menſchen thätig ſind.
Die Handelskammer verdient für ihre erfolgreiche
Intervention den vollen Dank der Bevölkerung.
Der „N. Fr. Pr.“ entnehmen wir nach-
ſtehende derſelben zugegangene Erklärung: „Nach
den im Publicum circulirenden Nachrichten iſt
der Kohlenverkehr auf der Hauptlinie der Nord-
bahn nicht unterbrochen und beſteht auch kein
Mangel an Waggons zur Beförderung der
Kohle. Dem entgegen ſehen wir uns veranlaßt,
die Kohlenconſumenten von den thatſächlichen
Verhältniſſen zu unterrichten und denſelben die
Mittheilung zu machen, daß der Kohlenverkehr
zwar nicht unterbrochen iſt, die Gewerkſchaften
des Oſtrau-Karwiner Reviers hingegen ſeit dem
8. Januar nur mit einem ganz geringen Theile
des Bedarfes an Kohlenwaggons ſeitens der
Nordbahn gedeckt werden, ſo daß auch den ge-
ringſten Anforderungen der Conſumenten unmög-
lich entſprochen werden kann. Für die Gewerk-
ſchaften des Oſtrau-Karwiner Reviers excluſive
Nordbahn): M. Wanjek.“
(Der Zonentarif der Nordbahn.) Die
Ferdinands-Nordbahn hat dem Handelsminiſterium
eine Eingabe unterbreitet, worin ſie ſich bereit
erklärt, auch auf den Localbahnen eine Ermäßi-
gung der Grundtaxe im Perſonenverkehr unter
Einführung der Zoneneintheilung und bei Auf-
hebung des Gepäcksfreigewichtes eintreten zu laſſen.
(Feuer im Schießſtattſaale.) Bei dem
Balle der Baubeamten, welcher Samſtag im
Schießſtattſaale abgehalten wurde, hängte ein
Officier ſeine Kappe an den Zapfen einer an
der Wand des Speiſeſaales angebrachten Petro-
leumlampe auf. Kaum war dies geſchehen, als
die Lampe, die ohnehin locker geweſen ſein mußte,
herunterfiel, explodirte und ihren brennenden
Inhalt derart verſpritzte, daß der Fenſtervorhang
ſofort Feuer fing und bis zur Decke lichterloh
brannte und die Kleider eines Ballbeſuchers aus
Prerau ebenfalls zu brennen anfingen. Herr
Jungmann und Herr Baumeiſter Mader er-
faßten Letzteren ſogleich, riſſen ihn zu Boden und
erſtickten mit den Handen die Flammen, ſo daß
der Mann mit leichten Verletzungen davonkam.
Glücklicherweiſe fiel kein Tropfen des brennenden
Oels auf 2 in Mullkleidern daneben ſitzende
Damen, die mit anderen raſch aus dem Speiſe-
ſaale flüchteten. Das Feuer wurde raſch erſtickt,
und die Tanzenden im gegenüberliegenden Saale
ließen ſich in ihrem Bergnügen nicht weiter
ſtören.
(Brünner Muſikverein.) Für das
nächſte Concert des Brünner Muſikvereines iſt
die Aufführung von Haydn’s „Die vier Jahres-
zeiten“ in Ausſicht genommen, die der hieſige
Muſikverein im Vorjahre und der Männerge-
ſangverein im heurigen Jahre bereits aufführte.
Die Dresner Hofopern- und Kammerſängerin
Frau Schuch Proska und der Wiener Hofopern-
ſänger Herr von Reichenberg werden die Solo-
partien (Sopran und Baß) zur Ausführung
bringen. Für den Tenorpart iſt der in Brünn
engagirte Sänger Herr Dr. Walter gewonnen
worden.
(Volksbibliothek in Zwittau.) Einem
uns gütigſt zur Einſichtnahme zur Verfügung
geſtellten Briefe aus Zwittau entnehmen wir
Folgendes: „Schon ſeit geraumer Zeit plante
Ottendorfer einem nothwendigen Bedürfniſſe un-
ſerer deutſchen Stadt dahin abzuhelfen, daß er
das Project faßte, ein Gebäude zum Zwecke der
Errichtung einer Volks-Bibliothek zu erbauen und
ſchrieb ſofort deſſenwegen an die hieſige Gemeinde-
vertretung, dieſelbe möge einen paſſenden Platz
hiefür in Vorſchlag bringen, eventuell ankaufen.
Die Gemeindevertretung glaubte vollkommen in
den Intentionen des hochherzigen Wohlthäters
zu handeln, wenn ſie zu dieſem Behufe das Ge-
burtshaus Ottendorfers, welches vis a vis des
Pfeiffer’-ſchen Gaſthauſes gelegen iſt, käuflich um
den Betrag von 16.000 fl. an ſich brachte und
Ottendorfer hievon in Kenntniß ſetzte, welcher
damit vollkommen zufrieden ſich erklärte und auch
ſogleich den Kaufſchillingsbetrag
der Gemeinde anweiſen ließ. Es
wird nun das jetzt beſtehende Haus im Früh-
jahre demolirt und an Stelle deſſen ein zur
Zierde unſerer Stadt gereichendes — ſtylvolles
Gebäude aufgeführt werden, welche ſämmtliche
Koſten ſelbſtredend Herr Ottendorfer trägt. Die
Höhe des Betrages, welchen Ottendorfer als
Stammcapital anlegen wird zur Beſtreitung eines
Cuſtos etc. iſt noch nicht bekannt.“ Die Stadt
Zwittau darf jedenfalls auf Ottendorfer, der ſo
ſeine Heimath ehrt, ſtolz ſein.
(Firma-Protokollirung.) Bei dem k. k.
Kreis- als Handelsgerichte in Olmütz wurde in
das Handelsregiſter eingetragen: Am 16. Jänner
1891: Die Löſchung der Einzelnfirma: J. Eißler,
des Iſaak Eißler, zum Betriebe der Gemiſcht-
waarenhandlung in Nakl.
(Ein Wegaustreter wird geſncht.) In
dem Anzeigertheile der letzten Nummer des
„Kremſer Wochenblattes“ findet ſich folgende
merkwürdige Ankündigung: „Große Schneever-
wehung in Krems. Infolge der mangelhaften
Schneeauspflügung wird ein rüſtiger Wegaus-
treter mit großen Füßen geſucht, der von 5 bis
7 Uhr Früh in Krems dieſes Geſchäft auf den
gangbarſten Fußwegen beſorgt. Näheres im
ſtädtiſchen Bauamt Krems.“
(Für die arme Familie.) Für den erblin-
deten Friſeur ſind bei der Adminiſtration dieſes
Blattes weiteres eingegangen: Von Herrn A.
Der Kathsherr von Olmütz.
Erzählung ans dem 17. Jahrhundert.)
Von Wilibald Müller.
(19.)
Die übrigen Männer, Rathsherrn, Aelteſte,
und Zunftmeiſter, Ringherren und Handwerker
ſtanden, bewaffnet und im Werkstagsgewande
wie ſie von den Schanzen kamen, mitten im
Raume und harrten der Dinge. Es mochten im
Ganzen etwa achtzig Perſonen ſein, welche von
den Vertheidigungswerken der Feſtung herbeige-
eilt waren. Bis in die Rathsſtube hörte man
den Donner der Geſchütze, doch war die Halle
ſicher vor den ſchwediſchen Geſchoſſen, welche
nicht bis ins Herz der Stadt reichten.
Als ſich der Saal bis zur Hälfte gefüllt
hatte, erhob ſich der Bürgermeiſter und richtete
an die Verſammlung eine kurze Anſprache, in
welcher er von dem Stande der Dinge Mitthei-
lung machte. Der Feſtungscommandant habe erſt
heute alle Werke beſichtigt und die Ueberzeugung
gewonnen, daß eine weitere Vertheidigung der
Stadt unmöglich ſei, wenn es auch den Anſchein
habe, als ſtehe noch alles gut. Nachdem die
Commandanten am Blaſi- und am Mitterthore
erklärt haben, daß ſie unmöglich weiter zu
kämpfen in der Lage ſeien, müſſe er es den
Bürgern anheimſtellen, darüber zu entſcheiden,
was geſchehen ſolle. Noch wiſſe der Schwede
nicht, wie ſtark oder wie ſchwach die Feſtung
ſei und wenn man ſofort einen Accord anſtrebe,
werde der Feind billigere Bedingungen machen,
als wenn man zuwarte und die Schwäche der
Vertheidigung offenbare.
„Spart die Worte,“ rief Zirkendorf dem
Sprecher zu. „Nichtswürdig iſt der Antrag und
feige muß ich den Commandanten nennen, der
ſeine Soldaten in den Wachſtuben verbirgt und
die Bürger auf die Wälle ſchickt. Noch jetzt
liegen 500 kaiſerliche Soldaten in der Feſtung
und weder Ihr Bürgermeiſter, noch auch Ihr
Herr kaiſerlicher Richter wißt etwas davon;
denn wüßtet Ihr’s, ſo hättet Ihr wohl nicht
zugegeben, daß gebrechliche alte Bürger die Mus-
keten abbrennen, während junge, kräftige Kriegs-
knechte ein faules Leben in den Wachſtuben
führen.“
Der Ausfall Zirkendorfs, welcher inmitten ſei-
ner Kampfgenoſſen ſtehen geblieben war, brachte die
Herren am Rathstiſche in arge Verlegenheit und
Miniatti, welcher die Worte des Rathsherrn
nicht ganz verſtanden hatte, verlangte eindringlich
eine nähere Auskunft vom Bürgermeiſter, welchem
die Beſchuldigung Zirkendorfs unglaublich vor-
kam. Der Kaiſerrichter ſprang in lebhafter Erre-
gung von ſeinem Stuhle auf und erbat ſich das
Wort:
„Wohlweiſe Rathsherren, ehrſame Meiſter
und Bürger, liebe Nachbarn! Zaghaft und voll
Furcht habe ich mit Eurem Oberhaupte dieſe
Halle betreten, denn gar traurig lautete die
Botſchaft, die uns Sr. Majeſtät General-
kriegswachtmeiſter Miniatti vor wenigen Mi-
nuten eben verkündete. Aus Eurer Mitte
ſelbſt ſei die Bitte gekommen, die Waffen nieder
zulegen und unmöglich ſei es ferner Widerſtand
zu leiſten, weil es an Mannſchaften und Ver-
theidigungsmitteln gebreche. Da weckt nun Euer
Wort, Rathsherr Zirkendorf, neue Hoffnung im
Herzen. Sagt denn! Iſt es wahr, was Ihr
ſprecht. Darf man’s glauben?“
„Fragt nur den Feſtungscommandanten,
Kaiſerrichter. Ich behaupte, daß noch fünfhun-
dert Mann Fußtruppen in der Feſtung ſind,
noch heute in dieſer Stunde und zeihe den Com-
mandanten des Verrathes, denn dreihundert
Reiter hat Miniatti zur Stunde, da die Schwe-
den bereits vom heiligen Kreuz im Anmarſch
waren, als Bedeckungsmannſchaft mit einem
Transport von flüchtigen Leuten aus der Feſtung
entlaſſen. Auf ihn möge alle Verantwortung
fallen.
Es iſt wahr, daß die Bürgerſchaft heute vom
viertägigem Kampfe ermattet iſt und dringend
der Ablöſung bedarf. Aber warum hat Miniatti
ſeine Soldaten gleichſam verborgen und ver-
läugnet. Warum gab er vor, nur 400 Mann
zu haben, während er hunderte Reiter von den
Regimentern Wachtenſtein und Hanau allein und
große Abtheilungen polniſcher Völker aus der
Stadt fortgeſchickt hat. Warum hat er die ſchwe-
diſchen Spione aus der Stadt frank und frei
entlaſſen, nachdem ſie ſelbſt die Erklärung ab-
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