Mährisches Tagblatt. Nr. 299, Olmütz, 31.12.1888.[Spaltenumbruch]
1889. Olmütz, 31. December. = An jede kommende Stunde knüpft der Am 18. Juni erschien die Proclamation Noch war die öffentliche Discussion über Erfreuliches aus Südtirol. Olmütz, 31. December. Vor uns liegt eine Correspondenz, die einige [Spaltenumbruch] Gar Vieles bleibt daher unbeachtet und wird Der Grund-Unterschied zwischen Jugend und Selten ist der Gedanke des Menschen an "Das Leben", sagt Jean Paul, "gleicht Ganz zutreffend ist Jean Paul's Gleichniß So lästig die Sitte, unseren Freunden und Man mag die Sehnsucht nach diesem Gut [Spaltenumbruch]
1889. Olmütz, 31. December. = An jede kommende Stunde knüpft der Am 18. Juni erſchien die Proclamation Noch war die öffentliche Discuſſion über Erfreuliches aus Südtirol. Olmütz, 31. December. Vor uns liegt eine Correſpondenz, die einige [Spaltenumbruch] Gar Vieles bleibt daher unbeachtet und wird Der Grund-Unterſchied zwiſchen Jugend und Selten iſt der Gedanke des Menſchen an „Das Leben“, ſagt Jean Paul, „gleicht Ganz zutreffend iſt Jean Paul’s Gleichniß So läſtig die Sitte, unſeren Freunden und Man mag die Sehnſucht nach dieſem Gut <TEI> <text> <body> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div xml:id="jahr1" next="#jahr2" type="jArticle" n="2"> <pb facs="#f0002" n="[2]"/> <cb/> </div> </div> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">1889.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Olmütz,</hi> 31. December.</dateline><lb/> <p>= An jede kommende Stunde knüpft der<lb/> Menſch neues Hoffen, friſches Wünſchen. 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Zwar iſt es im verfloſſenen<lb/> Jahre um manche Enttäuſchung reicher, um<lb/> manches Hoffen ärmer geworden; allein es ver-<lb/> ſank darob nicht in muthloſes Zagen, in ſtarre<lb/> Willen- und Thatenloſigkeit. Was widriges Ge-<lb/> ſchick, und ein Syſtem, das ſeinen politiſchen und<lb/> nationalen Widerſachern dienlich iſt, ihm auch an<lb/> Machtbeſitz zu entreißen bemüht war, hat nur<lb/> dazu beigetragen, das Bewußtſein der eigenen<lb/> Kraft und Bedeutung in ihm zu wecken, es auf-<lb/> zurütteln aus langjähriger, gutmüthiger Unthätig-<lb/> keit und es mit dem heißen, drangvollen Streben<lb/> zu durchdringen, daß es ſeine Kraft geltend mache,<lb/> und bewähre in mitten des Anſturmes feindlicher<lb/> Gewalten. 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Jetzt aber erſchrak es, als es den ſtolzen<lb/> Kaiſerjüngling mitten unter ſeinen Großen und<lb/> Paladinen ſah.</p><lb/> <p>Noch war die öffentliche Discuſſion über<lb/> die Frage nicht abgeſchloſſen, ob Wilhelm <hi rendition="#aq">II.</hi> es<lb/> ernſt meine mit ſeinem Friedensprogramme, als<lb/> der Kaiſer am 14. Juli von Kiel aus ſeine<lb/> Nordlandsfahrten antrat, um Rußland, Schweden<lb/> und Dänemark zu beſuchen um die dortigen<lb/> Gewalthaber für die Erhaltung des Weltfriedens<lb/> zu gewinnen. Auf ſeiner Rückreiſe hielt er ſich<lb/> in Friedrichsruhe auf, für 24 Stunden ein Gaſt<lb/> des Reichskanzlers, dem Wilhelm <hi rendition="#aq">II,</hi> eine wo-<lb/><cb/> möglich noch größere Verehrung entgegenbringt,<lb/> als ſein kaiſerlicher Großvater. Im October er-<lb/> folgten die Beſuche in Baden, Württemberg und<lb/> Baiern, in Wien und Rom. Die Nordlands-<lb/> fahrt ging zu den Verwandten, die Reiſe nach<lb/> dem Süden aber galt den Freunden und Bundes-<lb/> genoſſen. Feſter als jemals ſteht ſeither die<lb/> Friedensliga, feſter als jemals auch unſer Ver-<lb/> trauen, daß, was immer auch kommen möge,<lb/> die phantaſtiſchen Pläne jener ſlaviſchen Politiker<lb/> ſich verwirklichen könnten, die auf dem Nacken<lb/> des deutſchen Volkes zur Höhe emporſteigen<lb/> möchten. Inmitten des großen Weltgetriebes ſteht<lb/> unſer Reich, und die Weltereigniſſe ſind mächti-<lb/> ger, als die kleinlichen Mühen und Künſte, die<lb/> man aufwendet, um unſeren Staat entgegen der<lb/> großen Strömung nach Concentrirung aller<lb/> ſchaffenden Kräfte in die ſumpfigen Gewäſſer des<lb/> Rückſchrittes und der Spaltung zu leiten. Das<lb/> iſt unſere Ueberzeugung heute wie immer. Man<lb/> kann die föderaliſtiſchen Aſpirationen künſtlich<lb/> züchten und mit Hilfe der tſchechiſchen und cleri-<lb/> calen Heerhaufen eine Weile nach rückwärts<lb/> ſteuern: allein auf die Dauer wird ſolcher Curs<lb/> nicht eingehalten werden können. Mit dieſem un-<lb/> erſchütterten Vertrauen zu unſerer eigenen, zur<lb/> Kraft unſeres Volkes, begrüßen wir das neue<lb/> Jahr. Möge es unſerem Vaterlande im treuen<lb/> Bunde mit dem alten deutſchen Genoſſen auch<lb/> den alten Glanz und das alte Glück bringen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div xml:id="südtirol1" next="#südtirol2" type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Erfreuliches aus Südtirol.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Olmütz,</hi> 31. December.</dateline><lb/> <p>Vor uns liegt eine Correſpondenz, die einige<lb/> erfreuliche Mittheilungen über die Entwicklung<lb/> des deutſchen Elementes, in Südtirol enthält und<lb/> von den Deutſchen, die ſich ſeit Jahren überall<lb/> in unſerer Monarchie im Nord und Süd, Oſt<lb/> und Weſt zurückgedrängt, ja nicht ſelten in ihrer<lb/> nationalen Exiſtenz bedroht ſehen, ſicherlich mit<lb/> Befriedigung geleſen werden wird. Im Gegen-<lb/> ſatze zu den Verluſten, welche das deutſche Sprach-<lb/> gebiet im ſüdlichen Tirol im Laufe der letzten<lb/> Jahrhunderte erlitten hat — das Suganer Thal,<lb/> die Thäler oſtwärts von Roveredo, die deutſchen<lb/> Orte im Süden des Caldnazzoſees, die Dörfer<lb/> im Paneid (Piné) und einzelne Ortſchaften im<lb/> Etſchthale ſüdwärts von Salurn ſind faſt ganz<lb/> verwelſcht worden und nur noch ſpärliche Trüm-<lb/> mer deutſchen Lebens vermag der Forſcher heute<lb/> daſelbſt aufzufinden — wird jedenfalls in den<lb/> nächſten Jahrzehnten ein nicht unbeträchtliches<lb/> Gebiet nomaniſcher Bevolkerung, das durch ſeine<lb/> Spielwaaren- überhaupt Holzinduſtrie bekannte<lb/> Grödner Thal oſtwärts von Waidbruck der deut-<lb/> ſchen Zunge zufallen. Die Ortſchaften dieſes Tha-<lb/> les, St. Ulrich mit Außer-St.-Jakob, Pufels mit<lb/> Runpaditſch, Ueberwaſſer, St. Chriſtina mit<lb/> Inner-St.-Jakob und Wolkenſtein, werden von<lb/> ungefähr 3500 Bewohnern oſtladiniſchen Stam-</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div next="#jahr3" xml:id="jahr2" prev="#jahr1" type="jArticle" n="2"> <p>Gar Vieles bleibt daher unbeachtet und wird<lb/> bald vergeſſen. Außerdem haben wir in dieſem<lb/> Alter ſchon viele Illuſionen von uns geſtreift und<lb/> ſind in der Abſchätzung ſo mancher wirklichen<lb/> oder vermeintlichen menſchlichen Güter nüchterner<lb/> geworden, ſo daß ſelbſt neue und erfreuliche Er-<lb/> ſcheinungen nicht mehr in der ganzen früheren<lb/> Machtfülle auf uns wirken. 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Der Kampf des Helden mit<lb/> ſeinem Schickſal, er iſt unſer Kampf, ſeine Siege,<lb/> ſeine Niederlagen, ſeine Erfolge, ſeine Enttäu-<lb/> ſchungen, ſie ſind unſere Siege, unſere Nieder-<lb/> lagen, unſere Erfolge, unſere Enttäuſchungen,<lb/> ſeine Leiden und Freuden, ſie ſind unſere Leiden,<lb/> unſere Freuden, ſein Glück, ſein Unglück, ſie ſind<lb/> unſer Glück, unſer Unglück.</p><lb/> <p>So läſtig die Sitte, unſeren Freunden und<lb/> Bekannten zum Jahreswechſel Glück zu wün-<lb/> ſchen, ſein mag, wenn es weiter nichts als eine<lb/> leere Formalität iſt, ſo vernünftig iſt ſie, wenn<lb/> unſere Wünſche ernſt gemeint ſind. Denn was<lb/> liegt denn allen unſeren Wünſchen, Hoffnungen,<lb/> Beſtrebungen, Beſorgniſſen für uns und Dieje-<lb/> nigen, die uns theuer ſind, zu Grunde? Auch<lb/> der Selbſtloſeſte, wenn er tiefere Blicke in ſein<lb/> eigenes Ich gethan hat und der Wahrheit die<lb/> Ehre geben will, wird antworten müſſen, es ſei<lb/> der unſtillbare Durſt nach jenem idealen Gute,<lb/> das wir vollſtändig und dauernd zwar nirgends<lb/> verwirklicht ſehen, dem wir aber mit nimmer-<lb/> müder Ausdauer fort und fort entgegenſtreben:<lb/> das Glück.</p><lb/> <p>Man mag die Sehnſucht nach dieſem Gut<lb/> noch ſo ſehr bemänteln, man mag ſie als ſelbſt-<lb/> üchtig verdammen: ſie läßt ſich weder durch ſo-</p> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
1889.
Olmütz, 31. December.
= An jede kommende Stunde knüpft der
Menſch neues Hoffen, friſches Wünſchen. Die
Summe dieſes Hoffens und Wünſchens drängt
er an den Wendepunkten der Zeit zuſammen, an
denen ihm zugleich klar wird, was von dem Gehoff-
ten und Gewünſchten ſich erfüllt, und welchen Wün-
ſchen die Erfüllung verſagt war. Manche Erwartung,
die das neue Jahr gebar, ſinkt mit dem ſcheiden-
den Jahre ins Grab. Doch der Menſch verlernt
das Hoffen nicht, und die Völker ſind wie die
Individuen, ſie pflanzen immer von Neuem die
Hoffnungsfahne auf. Sie iſt für ſie auch ein
Zeichen der inneren Lebenskraft, die in einem
Volke wohnt, ein Symptom unverwelklichen Lebens-
triebes. Nur wer zu hoffen aufgehört, hat von
der Zeit nichts mehr zu erwarten. Das deutſche
Bolk in Oeſterreich gehört nicht zu Jenen, die
ihr Hoffen aufgegeben. Zwar iſt es im verfloſſenen
Jahre um manche Enttäuſchung reicher, um
manches Hoffen ärmer geworden; allein es ver-
ſank darob nicht in muthloſes Zagen, in ſtarre
Willen- und Thatenloſigkeit. Was widriges Ge-
ſchick, und ein Syſtem, das ſeinen politiſchen und
nationalen Widerſachern dienlich iſt, ihm auch an
Machtbeſitz zu entreißen bemüht war, hat nur
dazu beigetragen, das Bewußtſein der eigenen
Kraft und Bedeutung in ihm zu wecken, es auf-
zurütteln aus langjähriger, gutmüthiger Unthätig-
keit und es mit dem heißen, drangvollen Streben
zu durchdringen, daß es ſeine Kraft geltend mache,
und bewähre in mitten des Anſturmes feindlicher
Gewalten. Dieſes erwachende und ſtetig wachſende
nationale Bewußtſein, das ein mächtiger Factor
geworden iſt in der Entwicklung des ſtaatlichen
Lebens, überwiegt weit an Bedeutung den Rück-
gang an äußerer Machtfülle, der unſerem Volke
auch im verfloſſenen Jahre nicht erſpart blieb.
Denn es hieße eigenſinnig die Augen ver-
ſchließen, wollten wir dieſen Rückgang nicht
merken, wollten wir nicht ſehen, wie von Oſt und
Süd die brandenden Wogen des überſchäumenden
ſlaviſchen Völkermeeres wild gegen die deutſchen
Ufer anprallen und Stück für Stück abbröckeln.
Schon ſind die wildfluthenden Gewäſſer tief in
deutſches Land gedrungen, ſchon haben ſie den
Grund, auf dem unſere feſten Burgen, die deut-
ſchen Städte ſtehen, vielfach unterwühlt und wäl-
zen nun ihre Wogen bis ins Herz des Reiches,
bis an die Thore der Reichshauptſtadt, der ſtol-
zen Vindobona. Wahrlich, es iſt kein freundliches
Bild, das uns zum neuen Jahre da entgegen-
lacht, und es wird nur noch häßlicher, wenn wir
es unter dem Geſichtspuncte jener Gleichberechti-
gung betrachten, in deren Namen man immer
von Neuem das Slaventhum auf Koſten des
Deutſchthums zu erheben bemüht iſt. Dem Bilde
läßt ſich auch dann keine Lichtſeite abgewinnen,
wenn wir es in die Beleuchtung rücken, welche
der Friedensbund, der uns mit dem deutſchen
Reiche eint, ausſtrahlt. Denn wie ſehr auch poli-
tiſche Heuchelei die Augen verdrehen, und tſchechiſche
Staatskunſt diplomatiſch ſchkau ſich winden mag,
man weiß es allerorten und nicht am wenigſten
dort, wo die Geſchicke der Völker heute entſchie-
den werden, daß die im Augenblicke herrſchenden
Parteien Oeſterreichs die deutſche Allianz miß-
günſtigen Blickes betrachten, daß ihnen das köſt-
lichſte Neujahrsgeſchenk die Nachricht wäre, dieſe
Allianz ſei geſprengt, und der Bund zerriſſen, der
Europas Frieden ſichert. Offen und laut wagt
ſich ſolche Geſinnung nicht hervor; aber im inner-
ſten Herzen da regt ſie ſich und wartet nur des
Anlaſſes ſich zu offenbaren. Die Deutſchen in
Oeſterreich ſind Freunde des Bündniſſes, weil ſie
Freunde des deutſchen Volkes, Freunde des Frie-
dens und des großen, neuerſtarkten deutſchen Rei-
ches ſind, das mit ſeinem ſtarken Schwerte dieſen
Frieden und damit auch Oeſterreich ſchützt und
ſchirmt. Dieſe unſere Freundſchaft trat im ver-
floſſenen Jahre deutlich zu Tage, als das deutſche
Volk raſch nacheinander ſeine großen National-
helden verlor, den 91jährigen erhabenen Gründer
des Reiches und ſeinen edlen Sohn, jenen Fried-
rich, der ein Held und Weiſer zugleich ſeinem
Volke ein leuchtendes Vorbild war. Mit dem ge-
ſammten deutſchen Volke betrauerten auch wir
den Hingang der großen Kronenträger; mit ihm
freuten wir uns, daß das deutſche Reich in Wil-
helm II. einen kräftigen, friedliebenden Regen-
ten fand.
Am 18. Juni erſchien die Proclamation
Kaiſer Wilhelm’s II. Der junge Kaiſer verſprach
in derſelben an die durch ſeinen verſchiedenen
Großvater geſchaffenen Bedingungen anknüpfen
und ein Fürſt des Friedens ſein zu wollen, ſo
lange dies mit der Ehre des deutſchen Namens
nur irgend verträglich iſt. Inzwiſchen hatten ſich
die deutſchen Herzöge und Könige in Berlin ver-
ſammelt, um der feierlichen Eröffnung des Reichs-
tages beizuwohnen. Dieſe erfolgte am 25. Juni.
Da war eine Pracht und Herrlichkeit zu ſehen,
wie man ſie ſeit den alten deutſchen Kaiſertagen zu
Aachen, Worws und Regensburg nicht mehr ge-
ſchen hatte. Das Ausland hatte, ſo weit es
feindlich iſt, von den Todesfällen im Hauſe
Hohenzollern eine Lockerung der Reichseinheit er-
wartet. Jetzt aber erſchrak es, als es den ſtolzen
Kaiſerjüngling mitten unter ſeinen Großen und
Paladinen ſah.
Noch war die öffentliche Discuſſion über
die Frage nicht abgeſchloſſen, ob Wilhelm II. es
ernſt meine mit ſeinem Friedensprogramme, als
der Kaiſer am 14. Juli von Kiel aus ſeine
Nordlandsfahrten antrat, um Rußland, Schweden
und Dänemark zu beſuchen um die dortigen
Gewalthaber für die Erhaltung des Weltfriedens
zu gewinnen. Auf ſeiner Rückreiſe hielt er ſich
in Friedrichsruhe auf, für 24 Stunden ein Gaſt
des Reichskanzlers, dem Wilhelm II, eine wo-
möglich noch größere Verehrung entgegenbringt,
als ſein kaiſerlicher Großvater. Im October er-
folgten die Beſuche in Baden, Württemberg und
Baiern, in Wien und Rom. Die Nordlands-
fahrt ging zu den Verwandten, die Reiſe nach
dem Süden aber galt den Freunden und Bundes-
genoſſen. Feſter als jemals ſteht ſeither die
Friedensliga, feſter als jemals auch unſer Ver-
trauen, daß, was immer auch kommen möge,
die phantaſtiſchen Pläne jener ſlaviſchen Politiker
ſich verwirklichen könnten, die auf dem Nacken
des deutſchen Volkes zur Höhe emporſteigen
möchten. Inmitten des großen Weltgetriebes ſteht
unſer Reich, und die Weltereigniſſe ſind mächti-
ger, als die kleinlichen Mühen und Künſte, die
man aufwendet, um unſeren Staat entgegen der
großen Strömung nach Concentrirung aller
ſchaffenden Kräfte in die ſumpfigen Gewäſſer des
Rückſchrittes und der Spaltung zu leiten. Das
iſt unſere Ueberzeugung heute wie immer. Man
kann die föderaliſtiſchen Aſpirationen künſtlich
züchten und mit Hilfe der tſchechiſchen und cleri-
calen Heerhaufen eine Weile nach rückwärts
ſteuern: allein auf die Dauer wird ſolcher Curs
nicht eingehalten werden können. Mit dieſem un-
erſchütterten Vertrauen zu unſerer eigenen, zur
Kraft unſeres Volkes, begrüßen wir das neue
Jahr. Möge es unſerem Vaterlande im treuen
Bunde mit dem alten deutſchen Genoſſen auch
den alten Glanz und das alte Glück bringen.
Erfreuliches aus Südtirol.
Olmütz, 31. December.
Vor uns liegt eine Correſpondenz, die einige
erfreuliche Mittheilungen über die Entwicklung
des deutſchen Elementes, in Südtirol enthält und
von den Deutſchen, die ſich ſeit Jahren überall
in unſerer Monarchie im Nord und Süd, Oſt
und Weſt zurückgedrängt, ja nicht ſelten in ihrer
nationalen Exiſtenz bedroht ſehen, ſicherlich mit
Befriedigung geleſen werden wird. Im Gegen-
ſatze zu den Verluſten, welche das deutſche Sprach-
gebiet im ſüdlichen Tirol im Laufe der letzten
Jahrhunderte erlitten hat — das Suganer Thal,
die Thäler oſtwärts von Roveredo, die deutſchen
Orte im Süden des Caldnazzoſees, die Dörfer
im Paneid (Piné) und einzelne Ortſchaften im
Etſchthale ſüdwärts von Salurn ſind faſt ganz
verwelſcht worden und nur noch ſpärliche Trüm-
mer deutſchen Lebens vermag der Forſcher heute
daſelbſt aufzufinden — wird jedenfalls in den
nächſten Jahrzehnten ein nicht unbeträchtliches
Gebiet nomaniſcher Bevolkerung, das durch ſeine
Spielwaaren- überhaupt Holzinduſtrie bekannte
Grödner Thal oſtwärts von Waidbruck der deut-
ſchen Zunge zufallen. Die Ortſchaften dieſes Tha-
les, St. Ulrich mit Außer-St.-Jakob, Pufels mit
Runpaditſch, Ueberwaſſer, St. Chriſtina mit
Inner-St.-Jakob und Wolkenſtein, werden von
ungefähr 3500 Bewohnern oſtladiniſchen Stam-
Gar Vieles bleibt daher unbeachtet und wird
bald vergeſſen. Außerdem haben wir in dieſem
Alter ſchon viele Illuſionen von uns geſtreift und
ſind in der Abſchätzung ſo mancher wirklichen
oder vermeintlichen menſchlichen Güter nüchterner
geworden, ſo daß ſelbſt neue und erfreuliche Er-
ſcheinungen nicht mehr in der ganzen früheren
Machtfülle auf uns wirken. In Folge deſſen er-
ſcheinen uns die Jahre, je älter wir werden, deſto
inhaltsleerer, daher kürzer und immer kürzer.
Der Grund-Unterſchied zwiſchen Jugend und
Alter — und auch darin müſſen wir Schopen-
hauer Recht geben — bleibt immer, daß jene
das Leben, dieſes den Tod vor ſich hat, daß alſo
jene eine kurze Vergangenheit und lange Zukunft
beſitzt: dieſes umgekehrt. Auch die Grundſtimmung
der verſchiedenen Altersperioden iſt in Betracht zu
ziehen. „Die Heiterkeit und der Lebensmuth unſe-
rer Jugend beruht zum Theil darauf, daß wir,
bergauf gehend, den Tod nicht ſehen, weil er am
Fuße der anderen Seite des Berges liegt. Haben
wir aber den Gipfel überſchritten, dann werden
wir den Tod, welchen wir bis dahin nur vom
Hörenſagen kannten, wirklich anſichtig, wodurch,
da zu derſelben Zeit die Lebenskraft zu ebben
beginnt, auch der Lebensmuth ſinkt.
Selten iſt der Gedanke des Menſchen an
die Zukunft ſo lebhaft als am Beginne eines
neuen Jahres. Das Jahr iſt eben das wichtigſte
der größeren Zeitmaße. Nach Jahren berechnen
wir unſer Alter, nach Jahren rechnet die Ge-
ſchichtsſchreibung, auf der Jahresrechnung beruhen
eine Menge bürgerlicher Einrichtungen. Das Be-
wußtſein dieſer Bedeutung macht den Jahresan-
fang zu einem wichtigen Abſchnitt im Leben des
Einzelnen, gleichwie im Leben der Geſellſchaft
und des Staates. Wenn diejenigen, welche ſich
über den Werth des Lebens Rechenſchaft geben,
an dieſen Markſteinen der Zeit nicht gedanken-
los, ſondern in einer gewiſſen felerlichen Stim-
mung vorübergehen, ſo iſt das ganz natürlich.
„Das Leben“, ſagt Jean Paul, „gleicht
einem Buche, Thoren durchblättern es flüchtig,
Weiſe leſen es mit Bedacht, weil ſie wiſſen, daß
ſie es nur einmal leſen können.“ Halten wir
dieſes Gleichniß feſt, ſo iſt der Jahres-Anfang ein
neues Capitel, das wir beginnen. Wir haben um
ſo mehr Grund, unſere Aufmerkſamkeit zu verdop-
peln, als wir nicht wiſſen, ob dieſem Capitel noch
andere Capitel folgen werden, ja ob es nicht für
uns vielleicht gerade an einer recht intereſſanten
Stelle unvollendet abbricht.
Ganz zutreffend iſt Jean Paul’s Gleichniß
aber doch nicht. Bei einem guten Roman kann
es allerdings geſchehen, daß wir uns für den
Helden der Geſchichte lebhaft intereſſiren, daß
ſeine Geſchicke uns faſt ſo nahe gehen wie eigene
Erlebniſſe. Aber doch ſind wir dabei nur paſſive
Zuſchauer, während wir im Roman unſeres Le-
bens der Held ſelbſt ſind, der handelnd ſeine
Geſchicke geſtaltet oder wenigſtens, da auch äußere,
von uns unabhängige Umſtände in dieſelben ein-
greifen, modificirt. Das neue Lebens-Capitel, das
mit dem Jahreswechſel für uns beginnt, hat
alſo ein ungleich höheres Intereſſe für uns, als
ein gewöhnliches Roman-Capitel, das nur äſthe-
tiſch auf uns wirkt. Der Kampf des Helden mit
ſeinem Schickſal, er iſt unſer Kampf, ſeine Siege,
ſeine Niederlagen, ſeine Erfolge, ſeine Enttäu-
ſchungen, ſie ſind unſere Siege, unſere Nieder-
lagen, unſere Erfolge, unſere Enttäuſchungen,
ſeine Leiden und Freuden, ſie ſind unſere Leiden,
unſere Freuden, ſein Glück, ſein Unglück, ſie ſind
unſer Glück, unſer Unglück.
So läſtig die Sitte, unſeren Freunden und
Bekannten zum Jahreswechſel Glück zu wün-
ſchen, ſein mag, wenn es weiter nichts als eine
leere Formalität iſt, ſo vernünftig iſt ſie, wenn
unſere Wünſche ernſt gemeint ſind. Denn was
liegt denn allen unſeren Wünſchen, Hoffnungen,
Beſtrebungen, Beſorgniſſen für uns und Dieje-
nigen, die uns theuer ſind, zu Grunde? Auch
der Selbſtloſeſte, wenn er tiefere Blicke in ſein
eigenes Ich gethan hat und der Wahrheit die
Ehre geben will, wird antworten müſſen, es ſei
der unſtillbare Durſt nach jenem idealen Gute,
das wir vollſtändig und dauernd zwar nirgends
verwirklicht ſehen, dem wir aber mit nimmer-
müder Ausdauer fort und fort entgegenſtreben:
das Glück.
Man mag die Sehnſucht nach dieſem Gut
noch ſo ſehr bemänteln, man mag ſie als ſelbſt-
üchtig verdammen: ſie läßt ſich weder durch ſo-
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