Marburger Zeitung. Nr. 148, Marburg, 10.12.1907.Marburger Zeitung. Nr. 148, 10. Dezember 1907. [Spaltenumbruch] dem Titel "Gründung eines Spar- und Darlehens- kassenvereines" erschienenen Bericht, ersuche ich um gefällige Aufnahme nachstehender Zeilen zur Steuer der Wahrheit. Ich schicke voraus, daß folgende Zeilen nicht den Zweck haben, den Herrn Gemeinde- rat Kral und den in dieselbe Kerbe schlagenden Herrn Kammerrat Zollenstein aufzuklären, da dieselben ja ohnehin bei dem Gange der vertraulichen Verhand- lungen in der Ausschußsitzung der gewerblichen Fortbildungsschule (nicht des Stadtschulrates, wie es in dem Berichte heißt) anwesend waren, sondern für die ruhig, vernünftig und gerecht denkenden Herren des Gewerbestandes bestimmt sind, die in der oben erwähnten Versammlung durch das Heraus- greifen von Bruchstücken aus der erwähnten ver- traulichen Sitzung mit nur teilweiser Namens- nennung und ohne den Gründen und Anführungen der Wechselreden, ein falsches Bild auf Grund der von Herrn Gemeinderat Kral und Herrn Kammer- rat Zollenstein, der in dieselbe Kerbe schlug, ange- führten unwahren terroristischen Behauptungen er- halten haben. Es ist eine von Herrn Gemeinderat Kral gebrachte Unwahrheit, daß ich kein gewerb- liches Interesse habe. Es müßte Herrn Kral hin- sichtlich meiner Stellung schon begreiflich sein, daß ich ein Interesse am Gewerbestande besitze, was auch von mir als Privatmann dadurch dokumentiert wird, daß ich schon seit Jahren Mitglied des Ge- werbevereines bin. Auch ist im Protokoll der Aus- schußsitzung der gewerblichen Fortbildungsschule er- sichtlich, daß ich ausdrücklich betont habe, daß ich nicht gewerbefeindlich gesinnt bin, da Herr Ge- meinderat Kral den Ausspruch tat, wer nicht dafür ist, ist Gewerbefeind. In der Ausschußsitzung der gewerblichen Fortbildungsschule vam 30. November 1907 wurde nun bei dem Punkte "Verlegung der Unterrichtsstunden an der gewerblichen Fortbildungs- schule" der Antrag von Seite des Herrn Kral ge- stellt, die Lehrstunden von 5--7 Uhr auf 6--8 Uhr zu verlegen. Nun ist es eine von pädagogischen Autoritäten erhobene Tatsache, daß jugendliche Leute, die während des Tages körperlich angestrengt sind, am Abend eine verminderte Auffassung, Geistesfrische und Unlust zum Lernen destomehr zeigen, je später die Unterrichtsstunde angesetzt wird; abgesehen davon, daß auch noch die Magenfrage ins Treffen kommt, welche bei jungen Leuten mit regem Stoffwechsel ganz bedeuteud zu berücksichtigen ist. Ich überlasse es nun den ruhig, vernünftig und gerecht denkenden Herren Gewerbetreibenden, -- denn die anderen werden nicht zu überzeugen sein, -- zu beurteilen, ob die anderen Herren und ich das Interesse des Gewerbestandes geschädigt haben und ob wir eine Schande empfinden müssen, da- durch, daß wir vor dem Gewerbestande die Achtung haben und ihn hochschätzen, wenn wir, eingedenk des Spruches: "Wissen ist Macht", darnach trachten, jeden schädigenden Einfluß auf den Lehrgang in den Schulen fernzuhalten, oder ob wir dem Gewerbestande nützen würden, wenn wir ihn als minderwertig betrachtend, zur Verdummung und minderen Leistungsfähigkeit da- durch beitragen, daß wir den Schulstunden den letzten Platz anweisen und der Jugend das Lernen und die Aufnahmsfähigkeit dadurch erschweren und verweise ich auf das Gesetz vom 5. Februar 1907, R.G.Bl. Nr. 26 der Gewerbeordnung, § 99 3. Ab- satz und § 100, Absatz 3, Pflichten des Lehrlings und des Lehrherrn. "Hand aufs Herz!" Hier muß jeder Egoismus, jedes Ausnützungssystem fallen und jeder ehrlich denkende Gewerbemann muß sich sagen: "Ich achte meinen Stand in der tüchtigen Erziehung der gewerblichen Jugend, aus der wir uns ergänzen! Ich habe keinen Auftrag, mich der Herren Leeb und Peyer anzunehmen, aber das kann ich mit ruhigem Gewissen sagen, daß Herr Ge- meinderat Kral den beiden Herren gröblich Unrecht getan hat. Er hat in unschöner Weise, wo der Gegner abwesend war und sich nicht verteidigen konnte, angegriffen und uns in terroristischer Weise verunglimpft, das ist nicht deutsche Art und Sitte. Das Resultat der Abstimmung in der Sitzung, be- treffend die Verlegung der Stunde von 5--7 auf 6--8 Uhr, war, daß wir das Ersuchen der Ge- werbetreibenden um Verlegung der Stunde der hohen k. k. Statthalterei zur Entscheidung vorlegen werden, ohne dagegen zu stimmen. In der weiteren vertraulichen Sitzung wurde nur noch bezüglich der Lehrlinge die Bestimmung des Zahlenverhältnisses der Lehrlinge laut § 100, Gesetz vom 5. Juli 1907, G.G.Bl. Nr. 26, erörtert, daß z. B. beim Schlosser- gewerbe hier nur gestattet ist, auf einen Gehilfen im Höchstausmaße zwei Lehrlinge zu halten. Eine Beurteilung meiner Person, ob ich gewerbefreundlich [Spaltenumbruch] bin, muß ich schon vernünftiger denkenden Herren überlassen, als dem Herrn Gemeinderat Kral, der vom Wahne befallen scheint, daß er die öffentliche Meinung darstellt und damit terroristische Popula- ritätshascherei betreibt. Für die freundliche Auf- nahme vorstehender Zeilen bestens Dank sagend, zeichnet sich mit Hochachtung Marburg, 10. Dezember. Vom Postdienste. Zu Postoberoffizialen Die "Drauwacht" hielt vorgestern abends Vom Theater. Morgen (Mittwoch) nach- Die Weihnachtsfeier der freiwilligen Feuerwehr, die letzten Samstag im Kasino statt- Politische Versammlung im Kasino. Die vorgestern nachmittags im Kasino (1. Stock) Marburger Zeitung. Nr. 148, 10. Dezember 1907. [Spaltenumbruch] dem Titel „Gründung eines Spar- und Darlehens- kaſſenvereines“ erſchienenen Bericht, erſuche ich um gefällige Aufnahme nachſtehender Zeilen zur Steuer der Wahrheit. Ich ſchicke voraus, daß folgende Zeilen nicht den Zweck haben, den Herrn Gemeinde- rat Kral und den in dieſelbe Kerbe ſchlagenden Herrn Kammerrat Zollenſtein aufzuklären, da dieſelben ja ohnehin bei dem Gange der vertraulichen Verhand- lungen in der Ausſchußſitzung der gewerblichen Fortbildungsſchule (nicht des Stadtſchulrates, wie es in dem Berichte heißt) anweſend waren, ſondern für die ruhig, vernünftig und gerecht denkenden Herren des Gewerbeſtandes beſtimmt ſind, die in der oben erwähnten Verſammlung durch das Heraus- greifen von Bruchſtücken aus der erwähnten ver- traulichen Sitzung mit nur teilweiſer Namens- nennung und ohne den Gründen und Anführungen der Wechſelreden, ein falſches Bild auf Grund der von Herrn Gemeinderat Kral und Herrn Kammer- rat Zollenſtein, der in dieſelbe Kerbe ſchlug, ange- führten unwahren terroriſtiſchen Behauptungen er- halten haben. Es iſt eine von Herrn Gemeinderat Kral gebrachte Unwahrheit, daß ich kein gewerb- liches Intereſſe habe. Es müßte Herrn Kral hin- ſichtlich meiner Stellung ſchon begreiflich ſein, daß ich ein Intereſſe am Gewerbeſtande beſitze, was auch von mir als Privatmann dadurch dokumentiert wird, daß ich ſchon ſeit Jahren Mitglied des Ge- werbevereines bin. Auch iſt im Protokoll der Aus- ſchußſitzung der gewerblichen Fortbildungsſchule er- ſichtlich, daß ich ausdrücklich betont habe, daß ich nicht gewerbefeindlich geſinnt bin, da Herr Ge- meinderat Kral den Ausſpruch tat, wer nicht dafür iſt, iſt Gewerbefeind. In der Ausſchußſitzung der gewerblichen Fortbildungsſchule vam 30. November 1907 wurde nun bei dem Punkte „Verlegung der Unterrichtsſtunden an der gewerblichen Fortbildungs- ſchule“ der Antrag von Seite des Herrn Kral ge- ſtellt, die Lehrſtunden von 5—7 Uhr auf 6—8 Uhr zu verlegen. Nun iſt es eine von pädagogiſchen Autoritäten erhobene Tatſache, daß jugendliche Leute, die während des Tages körperlich angeſtrengt ſind, am Abend eine verminderte Auffaſſung, Geiſtesfriſche und Unluſt zum Lernen deſtomehr zeigen, je ſpäter die Unterrichtsſtunde angeſetzt wird; abgeſehen davon, daß auch noch die Magenfrage ins Treffen kommt, welche bei jungen Leuten mit regem Stoffwechſel ganz bedeuteud zu berückſichtigen iſt. Ich überlaſſe es nun den ruhig, vernünftig und gerecht denkenden Herren Gewerbetreibenden, — denn die anderen werden nicht zu überzeugen ſein, — zu beurteilen, ob die anderen Herren und ich das Intereſſe des Gewerbeſtandes geſchädigt haben und ob wir eine Schande empfinden müſſen, da- durch, daß wir vor dem Gewerbeſtande die Achtung haben und ihn hochſchätzen, wenn wir, eingedenk des Spruches: „Wiſſen iſt Macht“, darnach trachten, jeden ſchädigenden Einfluß auf den Lehrgang in den Schulen fernzuhalten, oder ob wir dem Gewerbeſtande nützen würden, wenn wir ihn als minderwertig betrachtend, zur Verdummung und minderen Leiſtungsfähigkeit da- durch beitragen, daß wir den Schulſtunden den letzten Platz anweiſen und der Jugend das Lernen und die Aufnahmsfähigkeit dadurch erſchweren und verweiſe ich auf das Geſetz vom 5. Februar 1907, R.G.Bl. Nr. 26 der Gewerbeordnung, § 99 3. Ab- ſatz und § 100, Abſatz 3, Pflichten des Lehrlings und des Lehrherrn. „Hand aufs Herz!“ Hier muß jeder Egoismus, jedes Ausnützungsſyſtem fallen und jeder ehrlich denkende Gewerbemann muß ſich ſagen: „Ich achte meinen Stand in der tüchtigen Erziehung der gewerblichen Jugend, aus der wir uns ergänzen! Ich habe keinen Auftrag, mich der Herren Leeb und Peyer anzunehmen, aber das kann ich mit ruhigem Gewiſſen ſagen, daß Herr Ge- meinderat Kral den beiden Herren gröblich Unrecht getan hat. Er hat in unſchöner Weiſe, wo der Gegner abweſend war und ſich nicht verteidigen konnte, angegriffen und uns in terroriſtiſcher Weiſe verunglimpft, das iſt nicht deutſche Art und Sitte. Das Reſultat der Abſtimmung in der Sitzung, be- treffend die Verlegung der Stunde von 5—7 auf 6—8 Uhr, war, daß wir das Erſuchen der Ge- werbetreibenden um Verlegung der Stunde der hohen k. k. Statthalterei zur Entſcheidung vorlegen werden, ohne dagegen zu ſtimmen. In der weiteren vertraulichen Sitzung wurde nur noch bezüglich der Lehrlinge die Beſtimmung des Zahlenverhältniſſes der Lehrlinge laut § 100, Geſetz vom 5. Juli 1907, G.G.Bl. Nr. 26, erörtert, daß z. B. beim Schloſſer- gewerbe hier nur geſtattet iſt, auf einen Gehilfen im Höchſtausmaße zwei Lehrlinge zu halten. Eine Beurteilung meiner Perſon, ob ich gewerbefreundlich [Spaltenumbruch] bin, muß ich ſchon vernünftiger denkenden Herren überlaſſen, als dem Herrn Gemeinderat Kral, der vom Wahne befallen ſcheint, daß er die öffentliche Meinung darſtellt und damit terroriſtiſche Popula- ritätshaſcherei betreibt. Für die freundliche Auf- nahme vorſtehender Zeilen beſtens Dank ſagend, zeichnet ſich mit Hochachtung Marburg, 10. Dezember. Vom Poſtdienſte. Zu Poſtoberoffizialen Die „Drauwacht“ hielt vorgeſtern abends Vom Theater. Morgen (Mittwoch) nach- Die Weihnachtsfeier der freiwilligen Feuerwehr, die letzten Samstag im Kaſino ſtatt- Politiſche Verſammlung im Kaſino. Die vorgeſtern nachmittags im Kaſino (1. Stock) <TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0004" n="4"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Marburger Zeitung. Nr. 148, 10. Dezember 1907.</hi></fw><lb/><cb/> dem Titel „Gründung eines Spar- und Darlehens-<lb/> kaſſenvereines“ erſchienenen Bericht, erſuche ich um<lb/> gefällige Aufnahme nachſtehender Zeilen zur Steuer<lb/> der Wahrheit. 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Dezember.</dateline> </div> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vom Poſtdienſte.</hi> </head> <p>Zu Poſtoberoffizialen<lb/> wurden in Marburg ernannt die Herren: Johann<lb/><hi rendition="#g">Amreich,</hi> Rudolf <hi rendition="#g">Ernſtberger,</hi> Ferdinand<lb/><hi rendition="#g">Fulterer</hi> und Alexander <hi rendition="#g">Reinhofer;</hi> in Cilli:<lb/> Joſef <hi rendition="#g">Hackl.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die „Drauwacht“</hi> </head> <p>hielt vorgeſtern abends<lb/> im Kaſino eine zahlreich beſuchte Weihnachtsfeier<lb/> ab, die einen ſchönen Verlauf nahm. Wegen Raum-<lb/> mangel müſſen wir den Bericht darüber für die<lb/> nächſte Nummer zurückſtellen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vom Theater.</hi> </head> <p>Morgen (Mittwoch) nach-<lb/> mittags findet die erſte Kindervorſtellung bei er-<lb/> mäßigten Preiſen ſtatt. Zur Aufführung gelangt<lb/><hi rendition="#g">„Prinz Adolar und das Tauſendſchönchen“,</hi><lb/> Weihnachtsmärchen in ſechs Bildern mit Muſik von<lb/> Amalie Nikiſch. Die Verfaſſerin und Komponiſtin<lb/> iſt die Gattin des rühmlichſt bekannten Dirigenten<lb/> der Gewandhaus-Konzerte in Leipzig, Profeſſor<lb/> Artur <hi rendition="#g">Nikiſch.</hi> In dieſer Vorſtellung ſind alle<lb/> komiſchen Kräfte des Enſembles beſchäftigt. Die<lb/> Direktion hat weder Koſten noch Mühe geſcheut,<lb/> alles aufzubieten, um den kleinen Gäſten viele<lb/> Freuden zu bereiten. Am Abend halb 8 Uhr findet<lb/> das zweite und unwiderruflich letzte Gaſtſpiel des<lb/> Frl. Mitzi <hi rendition="#g">Wirth</hi> und des Herrn Ludwig <hi rendition="#g">Herold</hi><lb/> vom Theater an der Wien ſtatt. Zur Aufführung<lb/> gelangt neu einſtudiert <hi rendition="#g">„Der Zigeunerbaron“.</hi><lb/> Operette von Johann Strauß. In Anbetracht des<lb/> koloſſalen Andranges zu dieſem Gaſtſpiele hat Herr<lb/> Direktor Door verſucht, eine Verlängerung des Ur-<lb/> laubes der beiden Künſtler zu erwirken, leider ver-<lb/> gebens, da bereits Frl. Wirth und Herr Herold<lb/> am Donnerstag wieder in Wien beſchäftigt ſind.<lb/> Am Donnerstag gelangt im Abonnement Suder-<lb/> manns Schauſpiel <hi rendition="#g">„Das Blumenboot“</hi> zur<lb/> Aufführung, das bei der Premiere einen großen<lb/> Erfolg errang.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Weihnachtsfeier der freiwilligen<lb/> Feuerwehr,</hi> </head> <p>die letzten Samstag im Kaſino ſtatt-<lb/> fand, erfreute ſich eines zahlreichen Beſuches aus<lb/> allen Kreiſen. Unter anderen waren auch erſchienen<lb/> Bürgermeiſter Dr. <hi rendition="#g">Schmiderer,</hi> Abg. <hi rendition="#g">Waſtian,</hi><lb/> eine Anzahl Gemeinderäte ꝛc. Wehrhauptmann Herr<lb/><hi rendition="#g">Ratzek</hi> konnte in ſeiner Eröffnungsanſprache die<lb/> Genannten, ferners die Vertretung des Veteranen-<lb/> vereines „Erzherzog Friedrich“, das Mitglied der<lb/> Bezirksvertretung Dr. <hi rendition="#g">Lorber</hi> d. J., Herrn <hi rendition="#g">Link</hi><lb/> (ehemaligen Kommandanten der Feuerwehr), die Ver-<lb/> tretungen der Feuerwehren von Gams, Poberſch uſw.<lb/> begrüßen. Redner gab die Verſicherung ab, daß die<lb/> Marburger Wehr immerdar raſtlos tätig ſein werde<lb/> in der Erfüllung der von ihr freiwillig übernommenen<lb/> Pflichten. Das Programm des Abendes war ein<lb/> reichhaltiges und ſehr abwechslunsgreiches, das die<lb/> fröhlichſte Stimmung erzeugte. Muſikvorträge der<lb/> Südbahnwerkſtätten-Kapelle wechſelten ab mit<lb/> Geſangsvorträgen der Mitglieder, („An der grünen<lb/> Mur“ und „Königskinder“, einem Viergeſang „Mei<lb/> Zartele“, geſungen von den Herren <hi rendition="#g">Borſtner,<lb/> Riha, Tſchernelz</hi> und <hi rendition="#g">Parzer,</hi> worauf der<lb/> von Wehrmitgliedern aufgeführte luſtige Feuerwehr-<lb/> ſchwank „Alarmiert“ folgte, der recht humorvoll<lb/> anſprach und in dem die Frl. Paula <hi rendition="#g">Reiſp</hi> und<lb/> Lina <hi rendition="#g">Reiſp</hi> und die Herren <hi rendition="#g">Filapitſch,<lb/> Borſtner, Mlaker</hi> und <hi rendition="#g">Hardinka</hi> beſchäftigt<lb/> waren. Auch das Stück „Der geniale Offiziers-<lb/> burſche“, in welchem die Herren <hi rendition="#g">Klauda, Pirch,<lb/> Turnſchek</hi> und <hi rendition="#g">Borſtner</hi> mitwirkten, fand leb-<lb/> haften Anklang. Lebhaften Beifall errangen die<lb/> vom Vereinsmitgliede Herrn <hi rendition="#g">Hardinka</hi> ſehr gut<lb/> pointierten Kouplets, das humoriſtiſche Terzett Hans,<lb/> Michl und Wenzl und der originelle Schwank<lb/> „Wem gehört die Frau?“ oder „Ein Zimmer mit<lb/> zwei Betten“, in welchem die Herren <hi rendition="#g">Reiſp, Pirch</hi><lb/> und <hi rendition="#g">Poſautz</hi> dem zahlreichen Publikum aus-<lb/> giebigſten Stoff zum Lachen boten. Gegen die<lb/> Mitternachtsſtunde ſprach vor dem leuchtenden<lb/> Weihnachtsbaume Herr Joſef <hi rendition="#g">Riha</hi> einen ſtimmungs-<lb/> vollen Chriſtbaumprolog, dem die Verloſung und<lb/> Verteilung der Geſchenke an die Feuerwehrmitglieder<lb/> folgten. Den Chriſtbaum gewann die Wachtmeiſters-<lb/> gattin Frau <hi rendition="#g">Verderber,</hi> die ihn in anerkennens-<lb/> werter Weiſe dem Kindergarten in Brunndorf<lb/><cb/> ſpendete. Den Abſchluß der Feier bildete ein Tanz<lb/> kränzchen, dem unter den Klängen der Südbahn<lb/> werkſtättenkapelle lange und eifrig gehuldigt wurde<lb/> Wieder einmal war es ein froher, gemütlicher<lb/> Weihnachtsabend, den unſere Wehr veranſtaltet<lb/> hatte, ſo wie wir es gewohnt ſind von ihr, ein<lb/> Abend, an dem man ſich gerne vornimmt, das<lb/> nächſtemal wieder zu erſcheinen. Heil unſerer<lb/> wackeren Feuerwehr!</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Politiſche Verſammlung im Kaſino.</hi> </head><lb/> <p>Die vorgeſtern nachmittags im Kaſino (1. Stock)<lb/> ſtattgefundene Wanderverſammlung des Alldeutſchen<lb/> Vereines Schönerer für Steiermark wies einen ſehr<lb/> guten Beſuch auf, nicht nur aus Marburg (Abge-<lb/> ordneter <hi rendition="#g">Waſtian</hi> und mehrere Gemeinderäte<lb/> waren ebenfalls anweſend), ſondern auch aus dem<lb/> 10. Wahlkreiſe, den Abg. <hi rendition="#g">Malik</hi> im Reichsrate<lb/> vertritt. Vikar <hi rendition="#g">Böhm</hi> eröffnete die Verſammlung<lb/> mit einer Begrüßung der Anweſenden von Marburg,<lb/> Pettau, Straß, Leibnitz, Roßwein, Poberſch, Graz,<lb/> worauf Bürgermeiſter <hi rendition="#g">Pucher</hi> von Straß den<lb/> Vorſitz übernahm, den Reichsratsabg. <hi rendition="#g">Malik</hi><lb/> begrüßte (ſtürmiſche Heil Malik!-Rufe) und ihm das<lb/> Wort zu ſeinem Vortrage erteilte: „Über die<lb/> Schäden des Ausgleiches mit Ungarn“. Abgeordneter<lb/><hi rendition="#g">Malik</hi> erklärte, daß er nach dem ſtenographiſchen<lb/> Reichsratsprotokolle jene Rede wiedergeben werde,<lb/> die er zwei Tage vorher zu dieſem Gegenſtande im<lb/> Parlamente hielt. Bei dieſer Gelegenheit dankte<lb/> Abg. <hi rendition="#g">Malik</hi> der „Marburger Zeitung“ und ihrem<lb/> anweſenden Herausgeber Herrn Leopold <hi rendition="#g">Kralik</hi><lb/> für die Unterſtützung, die Redners Wahlbewerbung<lb/> im 10. Wahlkreiſe durch die „Marburger Zeitung“<lb/> erfuhr. (Lebhafter Beifall.) Die hierauf folgenden<lb/> Ausführungen des Abg. <hi rendition="#g">Malik</hi> — wir beginnen<lb/> mit ihrer Wiedergabe an anderer Stelle der heutigen<lb/> Nummer — wurden oft durch ſtürmiſchen Beifall<lb/> unterbrochen. Mit beſonderen Entrüſtungskund-<lb/> gebungen wurden die Schilderungen über das im<lb/> Widerſpruche zu ihren früheren Äußerungen und zu<lb/> ihren Wahlmanifeſten ſtehende jetzige Verhalten der<lb/> Chriſtlichſozialen gegenüber dem Ausgleiche bedacht.<lb/> Abg. Malik knüpfte an ſeine Parlamentsrede noch<lb/> allgemeine Betrachtungen, kennzeichnete die „Satten“<lb/> und „Fetten“ unſeres Volkes, die ſich um die<lb/> deutſche Volkspolitik nicht kümmern und nicht be-<lb/> denken, daß ja auch ſie für die Schäden einer<lb/> ſchlechten Politik mitaufkommen müſſen. Redner<lb/> frug, wo jetzt die Volksverſammlungen der ſozial-<lb/> demokratiſchen Führer bleiben, jetzt, wo es ſich um<lb/> das wichtigſte Kapitel unſerer Volkswirtſchaft, um<lb/> den Ausgleich handelt. Wir Alldeutſche, rief Redner<lb/> unter ſtürmiſchem Beifall, wollen lieber wie ein<lb/> Stück Antike fallen, als uns dem jetzt geübten<lb/> Volksverrate beugen! Redner ſagte, man könne mit<lb/> Rückſicht auf die vielen Verſammlungen, die er in<lb/> der letzten Zeit in verſchiedenen Ländern und Orten<lb/> hielt, vielleicht die Frage aufwerfen, warum er nicht<lb/> hauptſächlich in ſeinem eigenen Wahlkreiſe ſpreche. Dies<lb/> habe er, ſagte Abg. Malik, nicht not, weil er ſeinen<lb/> Wählern ſein <hi rendition="#g">Wort gehalten</hi> habe, das er<lb/> ihnen als Reichsratskandidat gab! (Stürmiſche Zu-<lb/> ſtimmung.) Er ſei derſelbe geblieben, der er <hi rendition="#g">vor</hi><lb/> der Reichsratswahl war. In einem Rückblick auf<lb/> ſeine Ausführungen bemerkte Abg. Malik noch, daß<lb/> er in das Meritum des ganzen Ausgleichskomplexes<lb/> deshalb nicht ausführlich eingegangen ſei, weil er<lb/> wiſſe, daß dies in Marburg bereits Abg. <hi rendition="#g">Waſtian</hi><lb/> getan habe. (Stürmiſche Heil Waſtian!-Rufe.) Abg.<lb/> Malik, der nochmals auf die „Marburger Zeitung“<lb/> zu ſprechen kam, für die von allen völkiſchen Kreiſen<lb/> lebhaft geworben werden müſſe, ſchloß unter lang-<lb/> andauerndem, ſtürmiſchen Beifall. Bürgermeiſter<lb/><hi rendition="#g">Pucher</hi> dankte dem Abg. Malik für ſeine Aus-<lb/> führungen, worauf Herr Vikar <hi rendition="#g">Boehm</hi> aus Pettau<lb/> die Annahme folgender Entſchließung beantragte:<lb/> „Die am 8. Dezember 1907 im Deutſchen Kaſino<lb/> zu. Marburg auf Einladung des „Alldeutſchen<lb/> Vereines Schönerer“ verſammelten Reichsratswähler<lb/> aus dem 10. ſteir. Wahlkreiſe ſowie aus der Stadt<lb/> Marburg ſprechen Herrn Reichsratsabg. Vinzenz<lb/><hi rendition="#g">Malik</hi> für ſeine Ausführungen über den ungari-<lb/> ſchen Ausgleich ihren herzlichſten <hi rendition="#g">Dank</hi> aus. Die<lb/> Verſammelten erblicken in dem Ausgleich eine<lb/><hi rendition="#g">ungeheuere Schädigung</hi> der geſamten<lb/> Öſterreichiſchen <hi rendition="#g">Volkswirtſchaft</hi> und dadurch<lb/> auch in erſter Linie des öſterreichiſchen Deutſch-<lb/> tums. Sie vermögen es nicht zu verſtehen, daß<lb/> deutſche Abgeordnete und Miniſter zu dieſer volks-<lb/> ſchädlichen Tätigkeit ihre Hand bieten können. Herrn<lb/><hi rendition="#g">Malik</hi> und den wenigen Abgeordneten, die in<lb/> energiſcher und zielbewußter Weiſe <hi rendition="#g">gegen</hi> den<lb/> Ausgleich Stellung nehmen, wird die lebhafteſte<lb/> Zuſtimmung der Verſammlung ausgeſprochen“.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0004]
Marburger Zeitung. Nr. 148, 10. Dezember 1907.
dem Titel „Gründung eines Spar- und Darlehens-
kaſſenvereines“ erſchienenen Bericht, erſuche ich um
gefällige Aufnahme nachſtehender Zeilen zur Steuer
der Wahrheit. Ich ſchicke voraus, daß folgende
Zeilen nicht den Zweck haben, den Herrn Gemeinde-
rat Kral und den in dieſelbe Kerbe ſchlagenden Herrn
Kammerrat Zollenſtein aufzuklären, da dieſelben ja
ohnehin bei dem Gange der vertraulichen Verhand-
lungen in der Ausſchußſitzung der gewerblichen
Fortbildungsſchule (nicht des Stadtſchulrates, wie
es in dem Berichte heißt) anweſend waren, ſondern
für die ruhig, vernünftig und gerecht denkenden
Herren des Gewerbeſtandes beſtimmt ſind, die in
der oben erwähnten Verſammlung durch das Heraus-
greifen von Bruchſtücken aus der erwähnten ver-
traulichen Sitzung mit nur teilweiſer Namens-
nennung und ohne den Gründen und Anführungen
der Wechſelreden, ein falſches Bild auf Grund der
von Herrn Gemeinderat Kral und Herrn Kammer-
rat Zollenſtein, der in dieſelbe Kerbe ſchlug, ange-
führten unwahren terroriſtiſchen Behauptungen er-
halten haben. Es iſt eine von Herrn Gemeinderat
Kral gebrachte Unwahrheit, daß ich kein gewerb-
liches Intereſſe habe. Es müßte Herrn Kral hin-
ſichtlich meiner Stellung ſchon begreiflich ſein, daß
ich ein Intereſſe am Gewerbeſtande beſitze, was
auch von mir als Privatmann dadurch dokumentiert
wird, daß ich ſchon ſeit Jahren Mitglied des Ge-
werbevereines bin. Auch iſt im Protokoll der Aus-
ſchußſitzung der gewerblichen Fortbildungsſchule er-
ſichtlich, daß ich ausdrücklich betont habe, daß ich
nicht gewerbefeindlich geſinnt bin, da Herr Ge-
meinderat Kral den Ausſpruch tat, wer nicht dafür
iſt, iſt Gewerbefeind. In der Ausſchußſitzung der
gewerblichen Fortbildungsſchule vam 30. November
1907 wurde nun bei dem Punkte „Verlegung der
Unterrichtsſtunden an der gewerblichen Fortbildungs-
ſchule“ der Antrag von Seite des Herrn Kral ge-
ſtellt, die Lehrſtunden von 5—7 Uhr auf 6—8
Uhr zu verlegen. Nun iſt es eine von pädagogiſchen
Autoritäten erhobene Tatſache, daß jugendliche Leute,
die während des Tages körperlich angeſtrengt
ſind, am Abend eine verminderte Auffaſſung,
Geiſtesfriſche und Unluſt zum Lernen deſtomehr
zeigen, je ſpäter die Unterrichtsſtunde angeſetzt wird;
abgeſehen davon, daß auch noch die Magenfrage
ins Treffen kommt, welche bei jungen Leuten mit
regem Stoffwechſel ganz bedeuteud zu berückſichtigen
iſt. Ich überlaſſe es nun den ruhig, vernünftig und
gerecht denkenden Herren Gewerbetreibenden, —
denn die anderen werden nicht zu überzeugen ſein,
— zu beurteilen, ob die anderen Herren und ich
das Intereſſe des Gewerbeſtandes geſchädigt haben
und ob wir eine Schande empfinden müſſen, da-
durch, daß wir vor dem Gewerbeſtande die Achtung
haben und ihn hochſchätzen, wenn wir, eingedenk
des Spruches: „Wiſſen iſt Macht“, darnach
trachten, jeden ſchädigenden Einfluß auf den
Lehrgang in den Schulen fernzuhalten,
oder ob wir dem Gewerbeſtande nützen würden,
wenn wir ihn als minderwertig betrachtend, zur
Verdummung und minderen Leiſtungsfähigkeit da-
durch beitragen, daß wir den Schulſtunden den
letzten Platz anweiſen und der Jugend das Lernen
und die Aufnahmsfähigkeit dadurch erſchweren und
verweiſe ich auf das Geſetz vom 5. Februar 1907,
R.G.Bl. Nr. 26 der Gewerbeordnung, § 99 3. Ab-
ſatz und § 100, Abſatz 3, Pflichten des Lehrlings
und des Lehrherrn. „Hand aufs Herz!“ Hier muß
jeder Egoismus, jedes Ausnützungsſyſtem fallen
und jeder ehrlich denkende Gewerbemann muß ſich
ſagen: „Ich achte meinen Stand in der tüchtigen
Erziehung der gewerblichen Jugend, aus der wir
uns ergänzen! Ich habe keinen Auftrag, mich der
Herren Leeb und Peyer anzunehmen, aber das kann
ich mit ruhigem Gewiſſen ſagen, daß Herr Ge-
meinderat Kral den beiden Herren gröblich Unrecht
getan hat. Er hat in unſchöner Weiſe, wo der
Gegner abweſend war und ſich nicht verteidigen
konnte, angegriffen und uns in terroriſtiſcher Weiſe
verunglimpft, das iſt nicht deutſche Art und Sitte.
Das Reſultat der Abſtimmung in der Sitzung, be-
treffend die Verlegung der Stunde von 5—7 auf
6—8 Uhr, war, daß wir das Erſuchen der Ge-
werbetreibenden um Verlegung der Stunde der
hohen k. k. Statthalterei zur Entſcheidung vorlegen
werden, ohne dagegen zu ſtimmen. In der weiteren
vertraulichen Sitzung wurde nur noch bezüglich der
Lehrlinge die Beſtimmung des Zahlenverhältniſſes
der Lehrlinge laut § 100, Geſetz vom 5. Juli 1907,
G.G.Bl. Nr. 26, erörtert, daß z. B. beim Schloſſer-
gewerbe hier nur geſtattet iſt, auf einen Gehilfen
im Höchſtausmaße zwei Lehrlinge zu halten. Eine
Beurteilung meiner Perſon, ob ich gewerbefreundlich
bin, muß ich ſchon vernünftiger denkenden Herren
überlaſſen, als dem Herrn Gemeinderat Kral, der
vom Wahne befallen ſcheint, daß er die öffentliche
Meinung darſtellt und damit terroriſtiſche Popula-
ritätshaſcherei betreibt. Für die freundliche Auf-
nahme vorſtehender Zeilen beſtens Dank ſagend,
zeichnet ſich mit Hochachtung
Ing. Camillo Walenta,
Oberinſpektor und Werkſtättenchef d. Südb.
Marburg, 10. Dezember.
Vom Poſtdienſte. Zu Poſtoberoffizialen
wurden in Marburg ernannt die Herren: Johann
Amreich, Rudolf Ernſtberger, Ferdinand
Fulterer und Alexander Reinhofer; in Cilli:
Joſef Hackl.
Die „Drauwacht“ hielt vorgeſtern abends
im Kaſino eine zahlreich beſuchte Weihnachtsfeier
ab, die einen ſchönen Verlauf nahm. Wegen Raum-
mangel müſſen wir den Bericht darüber für die
nächſte Nummer zurückſtellen.
Vom Theater. Morgen (Mittwoch) nach-
mittags findet die erſte Kindervorſtellung bei er-
mäßigten Preiſen ſtatt. Zur Aufführung gelangt
„Prinz Adolar und das Tauſendſchönchen“,
Weihnachtsmärchen in ſechs Bildern mit Muſik von
Amalie Nikiſch. Die Verfaſſerin und Komponiſtin
iſt die Gattin des rühmlichſt bekannten Dirigenten
der Gewandhaus-Konzerte in Leipzig, Profeſſor
Artur Nikiſch. In dieſer Vorſtellung ſind alle
komiſchen Kräfte des Enſembles beſchäftigt. Die
Direktion hat weder Koſten noch Mühe geſcheut,
alles aufzubieten, um den kleinen Gäſten viele
Freuden zu bereiten. Am Abend halb 8 Uhr findet
das zweite und unwiderruflich letzte Gaſtſpiel des
Frl. Mitzi Wirth und des Herrn Ludwig Herold
vom Theater an der Wien ſtatt. Zur Aufführung
gelangt neu einſtudiert „Der Zigeunerbaron“.
Operette von Johann Strauß. In Anbetracht des
koloſſalen Andranges zu dieſem Gaſtſpiele hat Herr
Direktor Door verſucht, eine Verlängerung des Ur-
laubes der beiden Künſtler zu erwirken, leider ver-
gebens, da bereits Frl. Wirth und Herr Herold
am Donnerstag wieder in Wien beſchäftigt ſind.
Am Donnerstag gelangt im Abonnement Suder-
manns Schauſpiel „Das Blumenboot“ zur
Aufführung, das bei der Premiere einen großen
Erfolg errang.
Die Weihnachtsfeier der freiwilligen
Feuerwehr, die letzten Samstag im Kaſino ſtatt-
fand, erfreute ſich eines zahlreichen Beſuches aus
allen Kreiſen. Unter anderen waren auch erſchienen
Bürgermeiſter Dr. Schmiderer, Abg. Waſtian,
eine Anzahl Gemeinderäte ꝛc. Wehrhauptmann Herr
Ratzek konnte in ſeiner Eröffnungsanſprache die
Genannten, ferners die Vertretung des Veteranen-
vereines „Erzherzog Friedrich“, das Mitglied der
Bezirksvertretung Dr. Lorber d. J., Herrn Link
(ehemaligen Kommandanten der Feuerwehr), die Ver-
tretungen der Feuerwehren von Gams, Poberſch uſw.
begrüßen. Redner gab die Verſicherung ab, daß die
Marburger Wehr immerdar raſtlos tätig ſein werde
in der Erfüllung der von ihr freiwillig übernommenen
Pflichten. Das Programm des Abendes war ein
reichhaltiges und ſehr abwechslunsgreiches, das die
fröhlichſte Stimmung erzeugte. Muſikvorträge der
Südbahnwerkſtätten-Kapelle wechſelten ab mit
Geſangsvorträgen der Mitglieder, („An der grünen
Mur“ und „Königskinder“, einem Viergeſang „Mei
Zartele“, geſungen von den Herren Borſtner,
Riha, Tſchernelz und Parzer, worauf der
von Wehrmitgliedern aufgeführte luſtige Feuerwehr-
ſchwank „Alarmiert“ folgte, der recht humorvoll
anſprach und in dem die Frl. Paula Reiſp und
Lina Reiſp und die Herren Filapitſch,
Borſtner, Mlaker und Hardinka beſchäftigt
waren. Auch das Stück „Der geniale Offiziers-
burſche“, in welchem die Herren Klauda, Pirch,
Turnſchek und Borſtner mitwirkten, fand leb-
haften Anklang. Lebhaften Beifall errangen die
vom Vereinsmitgliede Herrn Hardinka ſehr gut
pointierten Kouplets, das humoriſtiſche Terzett Hans,
Michl und Wenzl und der originelle Schwank
„Wem gehört die Frau?“ oder „Ein Zimmer mit
zwei Betten“, in welchem die Herren Reiſp, Pirch
und Poſautz dem zahlreichen Publikum aus-
giebigſten Stoff zum Lachen boten. Gegen die
Mitternachtsſtunde ſprach vor dem leuchtenden
Weihnachtsbaume Herr Joſef Riha einen ſtimmungs-
vollen Chriſtbaumprolog, dem die Verloſung und
Verteilung der Geſchenke an die Feuerwehrmitglieder
folgten. Den Chriſtbaum gewann die Wachtmeiſters-
gattin Frau Verderber, die ihn in anerkennens-
werter Weiſe dem Kindergarten in Brunndorf
ſpendete. Den Abſchluß der Feier bildete ein Tanz
kränzchen, dem unter den Klängen der Südbahn
werkſtättenkapelle lange und eifrig gehuldigt wurde
Wieder einmal war es ein froher, gemütlicher
Weihnachtsabend, den unſere Wehr veranſtaltet
hatte, ſo wie wir es gewohnt ſind von ihr, ein
Abend, an dem man ſich gerne vornimmt, das
nächſtemal wieder zu erſcheinen. Heil unſerer
wackeren Feuerwehr!
Politiſche Verſammlung im Kaſino.
Die vorgeſtern nachmittags im Kaſino (1. Stock)
ſtattgefundene Wanderverſammlung des Alldeutſchen
Vereines Schönerer für Steiermark wies einen ſehr
guten Beſuch auf, nicht nur aus Marburg (Abge-
ordneter Waſtian und mehrere Gemeinderäte
waren ebenfalls anweſend), ſondern auch aus dem
10. Wahlkreiſe, den Abg. Malik im Reichsrate
vertritt. Vikar Böhm eröffnete die Verſammlung
mit einer Begrüßung der Anweſenden von Marburg,
Pettau, Straß, Leibnitz, Roßwein, Poberſch, Graz,
worauf Bürgermeiſter Pucher von Straß den
Vorſitz übernahm, den Reichsratsabg. Malik
begrüßte (ſtürmiſche Heil Malik!-Rufe) und ihm das
Wort zu ſeinem Vortrage erteilte: „Über die
Schäden des Ausgleiches mit Ungarn“. Abgeordneter
Malik erklärte, daß er nach dem ſtenographiſchen
Reichsratsprotokolle jene Rede wiedergeben werde,
die er zwei Tage vorher zu dieſem Gegenſtande im
Parlamente hielt. Bei dieſer Gelegenheit dankte
Abg. Malik der „Marburger Zeitung“ und ihrem
anweſenden Herausgeber Herrn Leopold Kralik
für die Unterſtützung, die Redners Wahlbewerbung
im 10. Wahlkreiſe durch die „Marburger Zeitung“
erfuhr. (Lebhafter Beifall.) Die hierauf folgenden
Ausführungen des Abg. Malik — wir beginnen
mit ihrer Wiedergabe an anderer Stelle der heutigen
Nummer — wurden oft durch ſtürmiſchen Beifall
unterbrochen. Mit beſonderen Entrüſtungskund-
gebungen wurden die Schilderungen über das im
Widerſpruche zu ihren früheren Äußerungen und zu
ihren Wahlmanifeſten ſtehende jetzige Verhalten der
Chriſtlichſozialen gegenüber dem Ausgleiche bedacht.
Abg. Malik knüpfte an ſeine Parlamentsrede noch
allgemeine Betrachtungen, kennzeichnete die „Satten“
und „Fetten“ unſeres Volkes, die ſich um die
deutſche Volkspolitik nicht kümmern und nicht be-
denken, daß ja auch ſie für die Schäden einer
ſchlechten Politik mitaufkommen müſſen. Redner
frug, wo jetzt die Volksverſammlungen der ſozial-
demokratiſchen Führer bleiben, jetzt, wo es ſich um
das wichtigſte Kapitel unſerer Volkswirtſchaft, um
den Ausgleich handelt. Wir Alldeutſche, rief Redner
unter ſtürmiſchem Beifall, wollen lieber wie ein
Stück Antike fallen, als uns dem jetzt geübten
Volksverrate beugen! Redner ſagte, man könne mit
Rückſicht auf die vielen Verſammlungen, die er in
der letzten Zeit in verſchiedenen Ländern und Orten
hielt, vielleicht die Frage aufwerfen, warum er nicht
hauptſächlich in ſeinem eigenen Wahlkreiſe ſpreche. Dies
habe er, ſagte Abg. Malik, nicht not, weil er ſeinen
Wählern ſein Wort gehalten habe, das er
ihnen als Reichsratskandidat gab! (Stürmiſche Zu-
ſtimmung.) Er ſei derſelbe geblieben, der er vor
der Reichsratswahl war. In einem Rückblick auf
ſeine Ausführungen bemerkte Abg. Malik noch, daß
er in das Meritum des ganzen Ausgleichskomplexes
deshalb nicht ausführlich eingegangen ſei, weil er
wiſſe, daß dies in Marburg bereits Abg. Waſtian
getan habe. (Stürmiſche Heil Waſtian!-Rufe.) Abg.
Malik, der nochmals auf die „Marburger Zeitung“
zu ſprechen kam, für die von allen völkiſchen Kreiſen
lebhaft geworben werden müſſe, ſchloß unter lang-
andauerndem, ſtürmiſchen Beifall. Bürgermeiſter
Pucher dankte dem Abg. Malik für ſeine Aus-
führungen, worauf Herr Vikar Boehm aus Pettau
die Annahme folgender Entſchließung beantragte:
„Die am 8. Dezember 1907 im Deutſchen Kaſino
zu. Marburg auf Einladung des „Alldeutſchen
Vereines Schönerer“ verſammelten Reichsratswähler
aus dem 10. ſteir. Wahlkreiſe ſowie aus der Stadt
Marburg ſprechen Herrn Reichsratsabg. Vinzenz
Malik für ſeine Ausführungen über den ungari-
ſchen Ausgleich ihren herzlichſten Dank aus. Die
Verſammelten erblicken in dem Ausgleich eine
ungeheuere Schädigung der geſamten
Öſterreichiſchen Volkswirtſchaft und dadurch
auch in erſter Linie des öſterreichiſchen Deutſch-
tums. Sie vermögen es nicht zu verſtehen, daß
deutſche Abgeordnete und Miniſter zu dieſer volks-
ſchädlichen Tätigkeit ihre Hand bieten können. Herrn
Malik und den wenigen Abgeordneten, die in
energiſcher und zielbewußter Weiſe gegen den
Ausgleich Stellung nehmen, wird die lebhafteſte
Zuſtimmung der Verſammlung ausgeſprochen“.
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