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Marburger Zeitung. Nr. 19, Marburg, 11.02.1905.

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Nr. 19, 11. Februar 1905. Marburger Zeitung

[Spaltenumbruch] fiel?" -- B.: "Daß mei' Alte schon schläft, wenn
ich nach Hause komm'!" -- A.: "Ich anch!" -- --
Amerikanisches Duell. Eulalia: "Ihr Antrag
ehrt mich sehr! Aber sagen Sie mal Herr Doktor,
wieso kommen Sie gerade auf die Idee, mich
heiraten zu wollen? -- Doktor (dumpf): "Ich bin
das Opfer eines amerikanischen Duells!"




Eigenberichte.
Brunndorf.

Der nächste Familienabend des
Vereines zur Unterstützung der deutschen Volksschule
in Brunndorf findet Samstag, den 18. Februar im
Gasthause "zum grünen Baum" statt.

(Evangelischer
Gottesdienst.)

Sonntag, den 12. d. um halb
5 Uhr nachmittags findet in der Gemeindestube in
Weitenstein ein für jedermann zugänglicher evan-
gelischer Gottesdienst statt.

(Ein
Schützenkränzchen)

wird am Sonntag, den
19. d. im Gasthause des Herrn Heinrich Schlauer
abgehalten werden.


(Das Südmarkkränzchen)

wurde verschoben
und findet am Samstag, den 4. März in den
Gasthausräumen des Herrn Hans Voldin, früher
Rattey, statt.


(Todesfall.)

Dienstag, den 7. d. M. starb in
Dobreng nach kurzem Leiden der Grund- und Fuhr-
werksbesitzer, früher Gemeindevorsteher und Kirchen-
probst, Herr Josef Tscherne im 77. Lebensjahre
und wurde gestern unter zahlreicher Begleitung auf
dem hiesigen Friedhofe zur ewigen Ruhe bestattet.
Die Erde sei ihm leicht! Ehre seinem Andenken!

(Jäger-
ball.)

Am Mittwoch, den 15. d. findet in Herrn
F. Zelzers Gasthausräumen ein Jägerball statt,
dessen allfälliges Reinerträgnis den beiden Schulen
von St. Egydi gewidmet wird. Der gereimten mund-
artlich gehaltenen Einladung entnehmen wir folgende
Proben: "D'rum hob'n mir St. Egydier Jager,
mir von die Feschen, -- Dö ma holt no a Schneid
hob'n, an Sinn und a Reschen, -- D'rum hob'n
ma uns z'sammg'mocht, wos ausz'spekulier'n, --
Hob'ns a glei banand g'hobt, an Ball wer'n ma
aranschiern, -- Und zwar an gemütlich'n, an lustig'n,
an steirisch Tonz, -- Und nit etwa so an nobl'n,
so an herrischen Pflonz. -- -- Mit'n Onlegen
koane G'schicht'n moch'n, -- Kemts wias dahoam
seid's banond, -- Bei uns wird nur auf's Herz
g'schaut, -- Auf's Gmüat, nit auf's Gwond. --
B'sunders d' Weibsleut sull'n mit die kurz'n Kittl
kemm, -- Nit mit die schleppenden Kladl, -- Daß
ma ban Tonzen a wos profitieren kon von die
feschen Wadl." -- Nach dem lustigen, gemütlichen
Tone, den die einladenden Jäger in der Einladung
anschlagen und nach der Beliebtheit zu schließen,
welcher sich die Jägergilde bei uns überall erfreut,
dürfte der Besuch des Jägerballes von St. Egydi
ein starker werden.

(Brand.)

Am 5. d.
entstand infolge mangelhafter Heizung eines eisernen
Ofens in der Wohnung der Keuschlerin Marie
Notsch in Podvin, Gemeinde Plainsdorf, ein
Schadenfeuer, welches das Wohnhaus der Notsch
teilweise einäscherte, wodurch dieselbe einen Schaden
von 516 K. erlitt.

(Frechheit.)

Der
"Slov. Stajerc", ein in Krain erscheinendes Gegen-
blatt des steirischen "Stajerc", brachte kürzlich einen
Artikel, in dem der Gemeindevorsteher von St.
Primon ob Saldenhofen, Herr Franz Kasper, in
der rüdesten Weise angegriffen wurde. Die flegel-
haften Bemerkungen, die er über den oben genannten
Ehrenmann zu machen sich erkühnte, spotten jed-
weder Beschreibung. Herr Kasper ist ein Mann, der
seines Amtes stets nur zu Nutz und Frommen der
ganzen Gemeinde waltete, was ihm auch kein einziger
offener Gegner absprechen kann. Daß er aber infolge-
dessen, weil er weder ins klerikale, noch ins per-
vakische Horn blasen will, einigen dortigen "Größen",
die sich besonders anläßlich der letzten Gemeinde-
ausschußwahl hervorgetan haben, sowie etlichen
slovenisch-nationalen Schürern aus der Nachbar-
gemeinde schon lange nicht mehr genehm ist, wird
durch das Erscheinen obigen Artikels neuerdings
bekräftigt. Dies sei die vorläusige Antwort auf den
Schmähartikel. Sollte sich aber der "kühne Held"
entpuppen, so wird man es keineswegs verabsäumen,
ihm in begreiflicher Weise für die geleistete Kraft-
[Spaltenumbruch] probe die gebührende Zutat zu verabreichen, auf
daß er nicht bald wieder die Lust verspüren werde,
ein derartiges Bubenstück aufzuführen.

(Hauptversammlung
des Männergesangvereines.)

In der eben
abgehaltenen 56. Jahreshauptversammlung dieses
Vereines wurden folgende Herren in den Ausschuß
berufen: Karl Teppei als Vorstand; Ing. Fritz
Wehrhan als Vorstand-Stellvertreter, Richard
Markhl als Sangwart; Karl Freyberger als Sang-
wart-Stellvertreter; Max Rauscher und Artur
Charwat als Sangräte; Aug. Hofer als Schrift-
wart; Leopold Wambrechtsamer als Säckelwart;
Alfred Kaiser als Notenwart; Mravlag und Eggers-
dorfer als Rechnungsprüfer und Fritz Hoppe als
Fahnenjunker. Im heurigen Jahre ist der Besuch
des Wiener Schubertbundes zu gewärtigen; außer-
dem wird in Cilli das 10. steirische Sängerbundes-
fest abgehalten, so daß der Vereinsausschuß auch
außer der gewohnten Tätigkeit eine schwierige, doch
ehrenvolle Aufgabe zu lösen haben wird.




Pettauer Nachrichten.
Familienabend des deutschen Turn-
vereines.

Der deutsche Turnverein Pettau er-
nannte in jüngster Zeit zwei seiner Turner, nämlich
Dr. Raiz und Hermann Kersche, zu Ehrenmit-
gliedern. Anläßlich dieser Ernennung veranstaltete
der Verein am 9. d. im Deutschen Vereinshause
einen Familienabend, welcher äußerst zahlreich be-
sucht war und ein Bild echten deutschen Zusammen-
haltens bot. Über den Verlauf dieses wirklich ge-
mütlichen und hiebei glänzenden Festes berichten
wir in nächster Nummer.

Leichenbegängnis des Altbürger-
meisters Strafella.

Wie wir bereits kurz mit-
geteilt haben, verstarb nach kurzem Leiden der Alt-
bürgermeister Herr Dr. Franz Strafella im
Alter von 87 Jahren. Der Lebenslauf des Ver-
sterbenen war ein wechselvoller. In St. Marxen
bei Pettau als der Sohn bemittelter Grundbesitzers-
leute geboren, studierte er als Knabe und Jüngling
mit emsigem Fleiß. Während der Gymnasialzeit
sowohl als auch während seiner juridischen Studien
hatte er durchwegs nur Zeugnisse mit Auszeich-
nungen aufzuweisen. Als einer der gewiegtesten
Juristen eröffnete er seine Advokaturskanzlei in
Pettau und hatte bald viele Klienten. Er genoß
allseitiges Vertrauen und als bester Beweis dafür
mag die Tatsache gelten, daß er in den Pettauer
Gemeinderat gewählt wurde. Der Gemeinderat
übertrug ihm den verantwortungsvollen Posten des
Bürgermeisters und hatte damit wahrlich keinen
Fehlgriff getan. Als Bürgermeister fungierte Dr.
Strafella ununterbrochen 9 Jahre und zwar von
1867 bis 1876. In diesen Jahren wurden in
Pettau die städtische Sparkasse (eines der zurzeit
blühendsten Geldinstitute Steiermarks), das Pettauer
Gymnasium, das Kranken- und Siechenhaus ins
Leben gerufen, bezw. erbaut. Vieles geschah auch
auf dem Gebiete des Volksschulwesens. -- Schick-
salsschläge drängten den rastlos arbeitenden, hoch-
begabten Mann in den Hintergrund, doch erfreute
er sich einer ausgezeichneten Gesundheit. Einen
klaren Beweis der allgemeinen Achtung des Ver-
storbenen gab das am 9. d. stattgefundene Leichen-
begängnis desselben. Prachtvolle Kränze deckten
den Leichenwagen fast völlig zu. Nach den Familien-
angehörigen folgten dem Sarge der vollzählige Ge-
meinderat mit Herrn Bürgermeister Ornig an der
Spitze, die Vertreter fast aller Beamtenkategorien,
darunter Herr Bezirkshauptmann v. Underrain
und Herr Bezirksrichter Dr. Glas. Den Kondukt
führte Herr Probst Fleck, welcher in ergreifenden
Worten am offenen Grabe den Lebenslauf des Ver-
blichenen schilderte. Der fast vollzählige deutsche
Männergesangverein sang sodann das wundervolle
Lied "Ruhe sanft" -- und die Erde kollerte hinab
auf einen Mann, der Pettau geliebt und für das-
selbe vieles getan hat. Möge der Vielgeprüfte in
Frieden ruhen!

Der Pettauer Gemeinderat

hielt am
8. d. eine Sitzung ab. Vorsitzender Bürgermeister
Ornig widmete vorerst dem verstorbenen Altbürger-
meister Dr. Franz Strafella einen warmen Nach-
ruf. Zur Kenntnis genommen wird u. a. eine Zu-
schrift dse Propstes und Stadtpfarrers, in der er
dem Gemeinderate den Nachweis für die ordnungs-
mäßige Verwendung der für die neue Orgel ge-
sammelten Beträge erbringt; ein Erlaß des Landes-
ausschusses über die Bewilligung der Branntwein-
und Bierumlage pro 1904, 1905 und 1906; der
[Spaltenumbruch] Erlaß des Reichskriegsministeriums, nach welchem
über die Frage der Verlegung eines Artillerieregie-
ments nach Pettan dermalen eine Entscheidung nicht
getroffen werden kann; der Tätigkeitsbericht der
städtischen Sicherheitswache und des Stadtamtes.
Als Vertrauensmann für die Personaleinkommen-
steuer-Schätzung wird Bürgermeister Ornig gewählt;
in die Stellungskommission die Gemeinderäte Steudte
und Strohmaier, in die Militärtaxbemessung
die Gemeinderäte Kratzer und Dr. Schöbinger.
Der vom Stadtamte ausgearbeitete Gesetzentwurf,
betreffend die 25jährige Befreiung von den Ge-
meindeumlagen für Neu-, Zu- und Umbauten zu
Wohnzwecken wird dem Landesausschusse vorzulegen
beschlossen. Die frei gewordene Dienstvermittlungs-
konzession der Marie Stanitz wird der Marie Machacz
verliehen. Das Ansuchen der Gemeinde Hölldorf um
Bewilligung zur Abhaltung von sechs Viehmärkten
wird ablehnend beantwortet. Der Obmann des Geld-
gebarungsausschusses berichtet über die Prüfung des
Rechnungsabschlusses pro 1903 und beantragt, dem
rechnungslegenden Bürgermeister die Entlastung zu
erteilen und dem Stadtbuchhalter die Anerkennung
auszusprechen. (Einstimmig angenommen.) Da das
Badehaus in städtischen Besitz übergegangen ist,
wird beschlossen, die den Mitgliedern des Bau-
vereines gehörenden Badekarten noch bis 30. Sep-
tember 1905 gelten zu lassen. Den städtischen Be-
amten und ihren Familienmitgliedern wird für die
Bäder eine 50prozentige Ermäßigung zugestanden.
Wegen Herstellung eines zweiten Fußweges in der
Bahnallee und Versetzung des Wächterhauses
Nr. 13 wird beschlossen, daß der Gemeinderat sich
zu einer Beitragsleistung für eine allfällige, durch
Gleisvermehrung bedingte Brückenverbreiterung nicht
verpflichten soll, da im Falle der Notwendigkeit
eines fünften Gleises die Südbahn selbst unbedingt
für alle Kosten aufkommen müßte. Einer Grund-
ablösung im Preise von 1 K. für den Quadratmeter
zur Herstellung eines Fußweges von den Arbeiter-
häusern zur Südbahnwerkstätte wird zugestimmt.
Bewilligt werden ferner die Kosten für nachstehende
Uferschutzherstellungen etc. an der Drau: 1. Ufer-
schutz beim linken Brückenkopf mit Steinsockel und
Eisengeländer; 2. Durchführung der Straßenver-
breiterung, jedoch auf Kosten des Bezirksausschusses;
3. Herstellung eines Stein- und Beton-Balkons an
der Stelle, wo sich die Kaimauer bricht; 4. Pilo-
tage beim ehemaligen Rulz'schen Bade; 5. Her-
stellung einer Zufahrtsstraße zum Badehaus.




Marburger Nachrichten.
Vermählungen.

Heute fand die bereits er-
wähnte Vermählung des Fräulein Amalia Krapetz
mit Herrn Josef Medwed, Adjunkten der Süd-
bahn und des Fräulein Rosa Krapetz mit Herrn
Luis Trummer, Assistenten der Südbahn statt.
Zu dieser Doppelhochzeit der beiden Schwestern er-
schienen als Trauzeugen für das erstgenannte Paar
Herr Karl Seydler, Stationschef in Marburg
(für den Bräutigam) und Herr Franz Philipsky,
Stationschef in Spielfeld; für das zweitgenannte
Paar und zwar für den Bräutigam erschien eben-
falls Herr Stationschef Seydler als Trauzeuge,
während als Trauzeuge für die Braut Herr Franz
Trummer, Sodawasser-Fabrikant und Hausbesitzer
in Graz fungierte. -- Am 21. d. findet wieder die
Vermählung eines "Südbahners" statt. Am ge-
nannten Tage erfolgt nämlich die Trauung des
Fräulein Mathilde Zaff mit Herrn Oswald
Arnusch, Südbahnbeamten.

Todesfälle.

Am 7. Februar starb hier der
k. k. Steueramtskontrollor i. R. Herr Michael
Tschmelitsch
im 80. Lebensjahre. -- Gestern
früh starb die Südbahnwerkführers-Witwe Frau
Anna Sokol, geb. Peik, 78 Jahre alt. Das
Leichenbegängnis findet Sonntag um halb 4 Uhr
von der Bankalarigasse 2 auf den kirchl. Friedhof
in Pobersch statt.

Deutscher Sprachverein.

Die am 8. d.
abgehaltene Hauptversammlung des Deutschen Sprach-
vereines war sehr gut besucht. Nachdem die Ver-
handlungsschrift des Vorjahres genehmigt worden
war, gab der Sprechwart des Vereines Herr kais.
Rat Dr. A. Mally einen kurzen Überblick über
die Tätigkeit des Gesamtvereines und dann des
Marburger Zweigvereines, der in tiefempfundene
und sehr beherzigenswerte Worte über nationale
Betätigung ausklang. Die von Herrn Stadtschul-
ratssekretär Steiner vorgelegte Rechnung wurde
richtig befunden und dankend zur Kenntnis genommen.
Die Wahlen, welche durch Zuruf vorgenommen

Nr. 19, 11. Februar 1905. Marburger Zeitung

[Spaltenumbruch] fiel?“ — B.: „Daß mei’ Alte ſchon ſchläft, wenn
ich nach Hauſe komm’!“ — A.: „Ich anch!“ — —
Amerikaniſches Duell. Eulalia: „Ihr Antrag
ehrt mich ſehr! Aber ſagen Sie mal Herr Doktor,
wieſo kommen Sie gerade auf die Idee, mich
heiraten zu wollen? — Doktor (dumpf): „Ich bin
das Opfer eines amerikaniſchen Duells!“




Eigenberichte.
Brunndorf.

Der nächſte Familienabend des
Vereines zur Unterſtützung der deutſchen Volksſchule
in Brunndorf findet Samstag, den 18. Februar im
Gaſthauſe „zum grünen Baum“ ſtatt.

(Evangeliſcher
Gottesdienſt.)

Sonntag, den 12. d. um halb
5 Uhr nachmittags findet in der Gemeindeſtube in
Weitenſtein ein für jedermann zugänglicher evan-
geliſcher Gottesdienſt ſtatt.

(Ein
Schützenkränzchen)

wird am Sonntag, den
19. d. im Gaſthauſe des Herrn Heinrich Schlauer
abgehalten werden.


(Das Südmarkkränzchen)

wurde verſchoben
und findet am Samstag, den 4. März in den
Gaſthausräumen des Herrn Hans Voldin, früher
Rattey, ſtatt.


(Todesfall.)

Dienstag, den 7. d. M. ſtarb in
Dobreng nach kurzem Leiden der Grund- und Fuhr-
werksbeſitzer, früher Gemeindevorſteher und Kirchen-
probſt, Herr Joſef Tſcherne im 77. Lebensjahre
und wurde geſtern unter zahlreicher Begleitung auf
dem hieſigen Friedhofe zur ewigen Ruhe beſtattet.
Die Erde ſei ihm leicht! Ehre ſeinem Andenken!

(Jäger-
ball.)

Am Mittwoch, den 15. d. findet in Herrn
F. Zelzers Gaſthausräumen ein Jägerball ſtatt,
deſſen allfälliges Reinerträgnis den beiden Schulen
von St. Egydi gewidmet wird. Der gereimten mund-
artlich gehaltenen Einladung entnehmen wir folgende
Proben: „D’rum hob’n mir St. Egydier Jager,
mir von die Feſchen, — Dö ma holt no a Schneid
hob’n, an Sinn und a Reſchen, — D’rum hob’n
ma uns z’ſammg’mocht, wos ausz’ſpekulier’n, —
Hob’ns a glei banand g’hobt, an Ball wer’n ma
aranſchiern, — Und zwar an gemütlich’n, an luſtig’n,
an ſteiriſch Tonz, — Und nit etwa ſo an nobl’n,
ſo an herriſchen Pflonz. — — Mit’n Onlegen
koane G’ſchicht’n moch’n, — Kemts wias dahoam
ſeid’s banond, — Bei uns wird nur auf’s Herz
g’ſchaut, — Auf’s Gmüat, nit auf’s Gwond. —
B’ſunders d’ Weibsleut ſull’n mit die kurz’n Kittl
kemm, — Nit mit die ſchleppenden Kladl, — Daß
ma ban Tonzen a wos profitieren kon von die
feſchen Wadl.“ — Nach dem luſtigen, gemütlichen
Tone, den die einladenden Jäger in der Einladung
anſchlagen und nach der Beliebtheit zu ſchließen,
welcher ſich die Jägergilde bei uns überall erfreut,
dürfte der Beſuch des Jägerballes von St. Egydi
ein ſtarker werden.

(Brand.)

Am 5. d.
entſtand infolge mangelhafter Heizung eines eiſernen
Ofens in der Wohnung der Keuſchlerin Marie
Notſch in Podvin, Gemeinde Plainsdorf, ein
Schadenfeuer, welches das Wohnhaus der Notſch
teilweiſe einäſcherte, wodurch dieſelbe einen Schaden
von 516 K. erlitt.

(Frechheit.)

Der
„Slov. Stajerc“, ein in Krain erſcheinendes Gegen-
blatt des ſteiriſchen „Stajerc“, brachte kürzlich einen
Artikel, in dem der Gemeindevorſteher von St.
Primon ob Saldenhofen, Herr Franz Kaſper, in
der rüdeſten Weiſe angegriffen wurde. Die flegel-
haften Bemerkungen, die er über den oben genannten
Ehrenmann zu machen ſich erkühnte, ſpotten jed-
weder Beſchreibung. Herr Kaſper iſt ein Mann, der
ſeines Amtes ſtets nur zu Nutz und Frommen der
ganzen Gemeinde waltete, was ihm auch kein einziger
offener Gegner abſprechen kann. Daß er aber infolge-
deſſen, weil er weder ins klerikale, noch ins per-
vakiſche Horn blaſen will, einigen dortigen „Größen“,
die ſich beſonders anläßlich der letzten Gemeinde-
ausſchußwahl hervorgetan haben, ſowie etlichen
ſloveniſch-nationalen Schürern aus der Nachbar-
gemeinde ſchon lange nicht mehr genehm iſt, wird
durch das Erſcheinen obigen Artikels neuerdings
bekräftigt. Dies ſei die vorläuſige Antwort auf den
Schmähartikel. Sollte ſich aber der „kühne Held“
entpuppen, ſo wird man es keineswegs verabſäumen,
ihm in begreiflicher Weiſe für die geleiſtete Kraft-
[Spaltenumbruch] probe die gebührende Zutat zu verabreichen, auf
daß er nicht bald wieder die Luſt verſpüren werde,
ein derartiges Bubenſtück aufzuführen.

(Hauptverſammlung
des Männergeſangvereines.)

In der eben
abgehaltenen 56. Jahreshauptverſammlung dieſes
Vereines wurden folgende Herren in den Ausſchuß
berufen: Karl Teppei als Vorſtand; Ing. Fritz
Wehrhan als Vorſtand-Stellvertreter, Richard
Markhl als Sangwart; Karl Freyberger als Sang-
wart-Stellvertreter; Max Rauſcher und Artur
Charwat als Sangräte; Aug. Hofer als Schrift-
wart; Leopold Wambrechtſamer als Säckelwart;
Alfred Kaiſer als Notenwart; Mravlag und Eggers-
dorfer als Rechnungsprüfer und Fritz Hoppe als
Fahnenjunker. Im heurigen Jahre iſt der Beſuch
des Wiener Schubertbundes zu gewärtigen; außer-
dem wird in Cilli das 10. ſteiriſche Sängerbundes-
feſt abgehalten, ſo daß der Vereinsausſchuß auch
außer der gewohnten Tätigkeit eine ſchwierige, doch
ehrenvolle Aufgabe zu löſen haben wird.




Pettauer Nachrichten.
Familienabend des deutſchen Turn-
vereines.

Der deutſche Turnverein Pettau er-
nannte in jüngſter Zeit zwei ſeiner Turner, nämlich
Dr. Raiz und Hermann Kerſche, zu Ehrenmit-
gliedern. Anläßlich dieſer Ernennung veranſtaltete
der Verein am 9. d. im Deutſchen Vereinshauſe
einen Familienabend, welcher äußerſt zahlreich be-
ſucht war und ein Bild echten deutſchen Zuſammen-
haltens bot. Über den Verlauf dieſes wirklich ge-
mütlichen und hiebei glänzenden Feſtes berichten
wir in nächſter Nummer.

Leichenbegängnis des Altbürger-
meiſters Strafella.

Wie wir bereits kurz mit-
geteilt haben, verſtarb nach kurzem Leiden der Alt-
bürgermeiſter Herr Dr. Franz Strafella im
Alter von 87 Jahren. Der Lebenslauf des Ver-
ſterbenen war ein wechſelvoller. In St. Marxen
bei Pettau als der Sohn bemittelter Grundbeſitzers-
leute geboren, ſtudierte er als Knabe und Jüngling
mit emſigem Fleiß. Während der Gymnaſialzeit
ſowohl als auch während ſeiner juridiſchen Studien
hatte er durchwegs nur Zeugniſſe mit Auszeich-
nungen aufzuweiſen. Als einer der gewiegteſten
Juriſten eröffnete er ſeine Advokaturskanzlei in
Pettau und hatte bald viele Klienten. Er genoß
allſeitiges Vertrauen und als beſter Beweis dafür
mag die Tatſache gelten, daß er in den Pettauer
Gemeinderat gewählt wurde. Der Gemeinderat
übertrug ihm den verantwortungsvollen Poſten des
Bürgermeiſters und hatte damit wahrlich keinen
Fehlgriff getan. Als Bürgermeiſter fungierte Dr.
Strafella ununterbrochen 9 Jahre und zwar von
1867 bis 1876. In dieſen Jahren wurden in
Pettau die ſtädtiſche Sparkaſſe (eines der zurzeit
blühendſten Geldinſtitute Steiermarks), das Pettauer
Gymnaſium, das Kranken- und Siechenhaus ins
Leben gerufen, bezw. erbaut. Vieles geſchah auch
auf dem Gebiete des Volksſchulweſens. — Schick-
ſalsſchläge drängten den raſtlos arbeitenden, hoch-
begabten Mann in den Hintergrund, doch erfreute
er ſich einer ausgezeichneten Geſundheit. Einen
klaren Beweis der allgemeinen Achtung des Ver-
ſtorbenen gab das am 9. d. ſtattgefundene Leichen-
begängnis desſelben. Prachtvolle Kränze deckten
den Leichenwagen faſt völlig zu. Nach den Familien-
angehörigen folgten dem Sarge der vollzählige Ge-
meinderat mit Herrn Bürgermeiſter Ornig an der
Spitze, die Vertreter faſt aller Beamtenkategorien,
darunter Herr Bezirkshauptmann v. Underrain
und Herr Bezirksrichter Dr. Glas. Den Kondukt
führte Herr Probſt Fleck, welcher in ergreifenden
Worten am offenen Grabe den Lebenslauf des Ver-
blichenen ſchilderte. Der faſt vollzählige deutſche
Männergeſangverein ſang ſodann das wundervolle
Lied „Ruhe ſanft“ — und die Erde kollerte hinab
auf einen Mann, der Pettau geliebt und für das-
ſelbe vieles getan hat. Möge der Vielgeprüfte in
Frieden ruhen!

Der Pettauer Gemeinderat

hielt am
8. d. eine Sitzung ab. Vorſitzender Bürgermeiſter
Ornig widmete vorerſt dem verſtorbenen Altbürger-
meiſter Dr. Franz Strafella einen warmen Nach-
ruf. Zur Kenntnis genommen wird u. a. eine Zu-
ſchrift dse Propſtes und Stadtpfarrers, in der er
dem Gemeinderate den Nachweis für die ordnungs-
mäßige Verwendung der für die neue Orgel ge-
ſammelten Beträge erbringt; ein Erlaß des Landes-
ausſchuſſes über die Bewilligung der Branntwein-
und Bierumlage pro 1904, 1905 und 1906; der
[Spaltenumbruch] Erlaß des Reichskriegsminiſteriums, nach welchem
über die Frage der Verlegung eines Artillerieregie-
ments nach Pettan dermalen eine Entſcheidung nicht
getroffen werden kann; der Tätigkeitsbericht der
ſtädtiſchen Sicherheitswache und des Stadtamtes.
Als Vertrauensmann für die Perſonaleinkommen-
ſteuer-Schätzung wird Bürgermeiſter Ornig gewählt;
in die Stellungskommiſſion die Gemeinderäte Steudte
und Strohmaier, in die Militärtaxbemeſſung
die Gemeinderäte Kratzer und Dr. Schöbinger.
Der vom Stadtamte ausgearbeitete Geſetzentwurf,
betreffend die 25jährige Befreiung von den Ge-
meindeumlagen für Neu-, Zu- und Umbauten zu
Wohnzwecken wird dem Landesausſchuſſe vorzulegen
beſchloſſen. Die frei gewordene Dienſtvermittlungs-
konzeſſion der Marie Stanitz wird der Marie Machacz
verliehen. Das Anſuchen der Gemeinde Hölldorf um
Bewilligung zur Abhaltung von ſechs Viehmärkten
wird ablehnend beantwortet. Der Obmann des Geld-
gebarungsausſchuſſes berichtet über die Prüfung des
Rechnungsabſchluſſes pro 1903 und beantragt, dem
rechnungslegenden Bürgermeiſter die Entlaſtung zu
erteilen und dem Stadtbuchhalter die Anerkennung
auszuſprechen. (Einſtimmig angenommen.) Da das
Badehaus in ſtädtiſchen Beſitz übergegangen iſt,
wird beſchloſſen, die den Mitgliedern des Bau-
vereines gehörenden Badekarten noch bis 30. Sep-
tember 1905 gelten zu laſſen. Den ſtädtiſchen Be-
amten und ihren Familienmitgliedern wird für die
Bäder eine 50prozentige Ermäßigung zugeſtanden.
Wegen Herſtellung eines zweiten Fußweges in der
Bahnallee und Verſetzung des Wächterhauſes
Nr. 13 wird beſchloſſen, daß der Gemeinderat ſich
zu einer Beitragsleiſtung für eine allfällige, durch
Gleisvermehrung bedingte Brückenverbreiterung nicht
verpflichten ſoll, da im Falle der Notwendigkeit
eines fünften Gleiſes die Südbahn ſelbſt unbedingt
für alle Koſten aufkommen müßte. Einer Grund-
ablöſung im Preiſe von 1 K. für den Quadratmeter
zur Herſtellung eines Fußweges von den Arbeiter-
häuſern zur Südbahnwerkſtätte wird zugeſtimmt.
Bewilligt werden ferner die Koſten für nachſtehende
Uferſchutzherſtellungen ꝛc. an der Drau: 1. Ufer-
ſchutz beim linken Brückenkopf mit Steinſockel und
Eiſengeländer; 2. Durchführung der Straßenver-
breiterung, jedoch auf Koſten des Bezirksausſchuſſes;
3. Herſtellung eines Stein- und Beton-Balkons an
der Stelle, wo ſich die Kaimauer bricht; 4. Pilo-
tage beim ehemaligen Rulz’ſchen Bade; 5. Her-
ſtellung einer Zufahrtsſtraße zum Badehaus.




Marburger Nachrichten.
Vermählungen.

Heute fand die bereits er-
wähnte Vermählung des Fräulein Amalia Krapetz
mit Herrn Joſef Medwed, Adjunkten der Süd-
bahn und des Fräulein Roſa Krapetz mit Herrn
Luis Trummer, Aſſiſtenten der Südbahn ſtatt.
Zu dieſer Doppelhochzeit der beiden Schweſtern er-
ſchienen als Trauzeugen für das erſtgenannte Paar
Herr Karl Seydler, Stationschef in Marburg
(für den Bräutigam) und Herr Franz Philipsky,
Stationschef in Spielfeld; für das zweitgenannte
Paar und zwar für den Bräutigam erſchien eben-
falls Herr Stationschef Seydler als Trauzeuge,
während als Trauzeuge für die Braut Herr Franz
Trummer, Sodawaſſer-Fabrikant und Hausbeſitzer
in Graz fungierte. — Am 21. d. findet wieder die
Vermählung eines „Südbahners“ ſtatt. Am ge-
nannten Tage erfolgt nämlich die Trauung des
Fräulein Mathilde Zaff mit Herrn Oswald
Arnuſch, Südbahnbeamten.

Todesfälle.

Am 7. Februar ſtarb hier der
k. k. Steueramtskontrollor i. R. Herr Michael
Tſchmelitſch
im 80. Lebensjahre. — Geſtern
früh ſtarb die Südbahnwerkführers-Witwe Frau
Anna Sokol, geb. Peik, 78 Jahre alt. Das
Leichenbegängnis findet Sonntag um halb 4 Uhr
von der Bankalarigaſſe 2 auf den kirchl. Friedhof
in Poberſch ſtatt.

Deutſcher Sprachverein.

Die am 8. d.
abgehaltene Hauptverſammlung des Deutſchen Sprach-
vereines war ſehr gut beſucht. Nachdem die Ver-
handlungsſchrift des Vorjahres genehmigt worden
war, gab der Sprechwart des Vereines Herr kaiſ.
Rat Dr. A. Mally einen kurzen Überblick über
die Tätigkeit des Geſamtvereines und dann des
Marburger Zweigvereines, der in tiefempfundene
und ſehr beherzigenswerte Worte über nationale
Betätigung ausklang. Die von Herrn Stadtſchul-
ratsſekretär Steiner vorgelegte Rechnung wurde
richtig befunden und dankend zur Kenntnis genommen.
Die Wahlen, welche durch Zuruf vorgenommen

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[3/0003] Nr. 19, 11. Februar 1905. Marburger Zeitung fiel?“ — B.: „Daß mei’ Alte ſchon ſchläft, wenn ich nach Hauſe komm’!“ — A.: „Ich anch!“ — — Amerikaniſches Duell. Eulalia: „Ihr Antrag ehrt mich ſehr! Aber ſagen Sie mal Herr Doktor, wieſo kommen Sie gerade auf die Idee, mich heiraten zu wollen? — Doktor (dumpf): „Ich bin das Opfer eines amerikaniſchen Duells!“ Eigenberichte. Brunndorf. Der nächſte Familienabend des Vereines zur Unterſtützung der deutſchen Volksſchule in Brunndorf findet Samstag, den 18. Februar im Gaſthauſe „zum grünen Baum“ ſtatt. Weitenſtein, 10. Februar. (Evangeliſcher Gottesdienſt.) Sonntag, den 12. d. um halb 5 Uhr nachmittags findet in der Gemeindeſtube in Weitenſtein ein für jedermann zugänglicher evan- geliſcher Gottesdienſt ſtatt. Ober-Rothwein, 11. Februar. (Ein Schützenkränzchen) wird am Sonntag, den 19. d. im Gaſthauſe des Herrn Heinrich Schlauer abgehalten werden. St. Lorenzen ob Marburg, 10. Februar. (Das Südmarkkränzchen) wurde verſchoben und findet am Samstag, den 4. März in den Gaſthausräumen des Herrn Hans Voldin, früher Rattey, ſtatt. Unter-St. Kunigund, 10. Februar. (Todesfall.) Dienstag, den 7. d. M. ſtarb in Dobreng nach kurzem Leiden der Grund- und Fuhr- werksbeſitzer, früher Gemeindevorſteher und Kirchen- probſt, Herr Joſef Tſcherne im 77. Lebensjahre und wurde geſtern unter zahlreicher Begleitung auf dem hieſigen Friedhofe zur ewigen Ruhe beſtattet. Die Erde ſei ihm leicht! Ehre ſeinem Andenken! St. Egydi W.-B., 10. Februar. (Jäger- ball.) Am Mittwoch, den 15. d. findet in Herrn F. Zelzers Gaſthausräumen ein Jägerball ſtatt, deſſen allfälliges Reinerträgnis den beiden Schulen von St. Egydi gewidmet wird. Der gereimten mund- artlich gehaltenen Einladung entnehmen wir folgende Proben: „D’rum hob’n mir St. Egydier Jager, mir von die Feſchen, — Dö ma holt no a Schneid hob’n, an Sinn und a Reſchen, — D’rum hob’n ma uns z’ſammg’mocht, wos ausz’ſpekulier’n, — Hob’ns a glei banand g’hobt, an Ball wer’n ma aranſchiern, — Und zwar an gemütlich’n, an luſtig’n, an ſteiriſch Tonz, — Und nit etwa ſo an nobl’n, ſo an herriſchen Pflonz. — — Mit’n Onlegen koane G’ſchicht’n moch’n, — Kemts wias dahoam ſeid’s banond, — Bei uns wird nur auf’s Herz g’ſchaut, — Auf’s Gmüat, nit auf’s Gwond. — B’ſunders d’ Weibsleut ſull’n mit die kurz’n Kittl kemm, — Nit mit die ſchleppenden Kladl, — Daß ma ban Tonzen a wos profitieren kon von die feſchen Wadl.“ — Nach dem luſtigen, gemütlichen Tone, den die einladenden Jäger in der Einladung anſchlagen und nach der Beliebtheit zu ſchließen, welcher ſich die Jägergilde bei uns überall erfreut, dürfte der Beſuch des Jägerballes von St. Egydi ein ſtarker werden. Raun, 9. Februar. (Brand.) Am 5. d. entſtand infolge mangelhafter Heizung eines eiſernen Ofens in der Wohnung der Keuſchlerin Marie Notſch in Podvin, Gemeinde Plainsdorf, ein Schadenfeuer, welches das Wohnhaus der Notſch teilweiſe einäſcherte, wodurch dieſelbe einen Schaden von 516 K. erlitt. Drautal, 8. Februar. (Frechheit.) Der „Slov. Stajerc“, ein in Krain erſcheinendes Gegen- blatt des ſteiriſchen „Stajerc“, brachte kürzlich einen Artikel, in dem der Gemeindevorſteher von St. Primon ob Saldenhofen, Herr Franz Kaſper, in der rüdeſten Weiſe angegriffen wurde. Die flegel- haften Bemerkungen, die er über den oben genannten Ehrenmann zu machen ſich erkühnte, ſpotten jed- weder Beſchreibung. Herr Kaſper iſt ein Mann, der ſeines Amtes ſtets nur zu Nutz und Frommen der ganzen Gemeinde waltete, was ihm auch kein einziger offener Gegner abſprechen kann. Daß er aber infolge- deſſen, weil er weder ins klerikale, noch ins per- vakiſche Horn blaſen will, einigen dortigen „Größen“, die ſich beſonders anläßlich der letzten Gemeinde- ausſchußwahl hervorgetan haben, ſowie etlichen ſloveniſch-nationalen Schürern aus der Nachbar- gemeinde ſchon lange nicht mehr genehm iſt, wird durch das Erſcheinen obigen Artikels neuerdings bekräftigt. Dies ſei die vorläuſige Antwort auf den Schmähartikel. Sollte ſich aber der „kühne Held“ entpuppen, ſo wird man es keineswegs verabſäumen, ihm in begreiflicher Weiſe für die geleiſtete Kraft- probe die gebührende Zutat zu verabreichen, auf daß er nicht bald wieder die Luſt verſpüren werde, ein derartiges Bubenſtück aufzuführen. Cilli, 9. Februar. (Hauptverſammlung des Männergeſangvereines.) In der eben abgehaltenen 56. Jahreshauptverſammlung dieſes Vereines wurden folgende Herren in den Ausſchuß berufen: Karl Teppei als Vorſtand; Ing. Fritz Wehrhan als Vorſtand-Stellvertreter, Richard Markhl als Sangwart; Karl Freyberger als Sang- wart-Stellvertreter; Max Rauſcher und Artur Charwat als Sangräte; Aug. Hofer als Schrift- wart; Leopold Wambrechtſamer als Säckelwart; Alfred Kaiſer als Notenwart; Mravlag und Eggers- dorfer als Rechnungsprüfer und Fritz Hoppe als Fahnenjunker. Im heurigen Jahre iſt der Beſuch des Wiener Schubertbundes zu gewärtigen; außer- dem wird in Cilli das 10. ſteiriſche Sängerbundes- feſt abgehalten, ſo daß der Vereinsausſchuß auch außer der gewohnten Tätigkeit eine ſchwierige, doch ehrenvolle Aufgabe zu löſen haben wird. Pettauer Nachrichten. Familienabend des deutſchen Turn- vereines. Der deutſche Turnverein Pettau er- nannte in jüngſter Zeit zwei ſeiner Turner, nämlich Dr. Raiz und Hermann Kerſche, zu Ehrenmit- gliedern. Anläßlich dieſer Ernennung veranſtaltete der Verein am 9. d. im Deutſchen Vereinshauſe einen Familienabend, welcher äußerſt zahlreich be- ſucht war und ein Bild echten deutſchen Zuſammen- haltens bot. Über den Verlauf dieſes wirklich ge- mütlichen und hiebei glänzenden Feſtes berichten wir in nächſter Nummer. Leichenbegängnis des Altbürger- meiſters Strafella. Wie wir bereits kurz mit- geteilt haben, verſtarb nach kurzem Leiden der Alt- bürgermeiſter Herr Dr. Franz Strafella im Alter von 87 Jahren. Der Lebenslauf des Ver- ſterbenen war ein wechſelvoller. In St. Marxen bei Pettau als der Sohn bemittelter Grundbeſitzers- leute geboren, ſtudierte er als Knabe und Jüngling mit emſigem Fleiß. Während der Gymnaſialzeit ſowohl als auch während ſeiner juridiſchen Studien hatte er durchwegs nur Zeugniſſe mit Auszeich- nungen aufzuweiſen. Als einer der gewiegteſten Juriſten eröffnete er ſeine Advokaturskanzlei in Pettau und hatte bald viele Klienten. Er genoß allſeitiges Vertrauen und als beſter Beweis dafür mag die Tatſache gelten, daß er in den Pettauer Gemeinderat gewählt wurde. Der Gemeinderat übertrug ihm den verantwortungsvollen Poſten des Bürgermeiſters und hatte damit wahrlich keinen Fehlgriff getan. Als Bürgermeiſter fungierte Dr. Strafella ununterbrochen 9 Jahre und zwar von 1867 bis 1876. In dieſen Jahren wurden in Pettau die ſtädtiſche Sparkaſſe (eines der zurzeit blühendſten Geldinſtitute Steiermarks), das Pettauer Gymnaſium, das Kranken- und Siechenhaus ins Leben gerufen, bezw. erbaut. Vieles geſchah auch auf dem Gebiete des Volksſchulweſens. — Schick- ſalsſchläge drängten den raſtlos arbeitenden, hoch- begabten Mann in den Hintergrund, doch erfreute er ſich einer ausgezeichneten Geſundheit. Einen klaren Beweis der allgemeinen Achtung des Ver- ſtorbenen gab das am 9. d. ſtattgefundene Leichen- begängnis desſelben. Prachtvolle Kränze deckten den Leichenwagen faſt völlig zu. Nach den Familien- angehörigen folgten dem Sarge der vollzählige Ge- meinderat mit Herrn Bürgermeiſter Ornig an der Spitze, die Vertreter faſt aller Beamtenkategorien, darunter Herr Bezirkshauptmann v. Underrain und Herr Bezirksrichter Dr. Glas. Den Kondukt führte Herr Probſt Fleck, welcher in ergreifenden Worten am offenen Grabe den Lebenslauf des Ver- blichenen ſchilderte. Der faſt vollzählige deutſche Männergeſangverein ſang ſodann das wundervolle Lied „Ruhe ſanft“ — und die Erde kollerte hinab auf einen Mann, der Pettau geliebt und für das- ſelbe vieles getan hat. Möge der Vielgeprüfte in Frieden ruhen! Der Pettauer Gemeinderat hielt am 8. d. eine Sitzung ab. Vorſitzender Bürgermeiſter Ornig widmete vorerſt dem verſtorbenen Altbürger- meiſter Dr. Franz Strafella einen warmen Nach- ruf. Zur Kenntnis genommen wird u. a. eine Zu- ſchrift dse Propſtes und Stadtpfarrers, in der er dem Gemeinderate den Nachweis für die ordnungs- mäßige Verwendung der für die neue Orgel ge- ſammelten Beträge erbringt; ein Erlaß des Landes- ausſchuſſes über die Bewilligung der Branntwein- und Bierumlage pro 1904, 1905 und 1906; der Erlaß des Reichskriegsminiſteriums, nach welchem über die Frage der Verlegung eines Artillerieregie- ments nach Pettan dermalen eine Entſcheidung nicht getroffen werden kann; der Tätigkeitsbericht der ſtädtiſchen Sicherheitswache und des Stadtamtes. Als Vertrauensmann für die Perſonaleinkommen- ſteuer-Schätzung wird Bürgermeiſter Ornig gewählt; in die Stellungskommiſſion die Gemeinderäte Steudte und Strohmaier, in die Militärtaxbemeſſung die Gemeinderäte Kratzer und Dr. Schöbinger. Der vom Stadtamte ausgearbeitete Geſetzentwurf, betreffend die 25jährige Befreiung von den Ge- meindeumlagen für Neu-, Zu- und Umbauten zu Wohnzwecken wird dem Landesausſchuſſe vorzulegen beſchloſſen. Die frei gewordene Dienſtvermittlungs- konzeſſion der Marie Stanitz wird der Marie Machacz verliehen. Das Anſuchen der Gemeinde Hölldorf um Bewilligung zur Abhaltung von ſechs Viehmärkten wird ablehnend beantwortet. Der Obmann des Geld- gebarungsausſchuſſes berichtet über die Prüfung des Rechnungsabſchluſſes pro 1903 und beantragt, dem rechnungslegenden Bürgermeiſter die Entlaſtung zu erteilen und dem Stadtbuchhalter die Anerkennung auszuſprechen. (Einſtimmig angenommen.) Da das Badehaus in ſtädtiſchen Beſitz übergegangen iſt, wird beſchloſſen, die den Mitgliedern des Bau- vereines gehörenden Badekarten noch bis 30. Sep- tember 1905 gelten zu laſſen. Den ſtädtiſchen Be- amten und ihren Familienmitgliedern wird für die Bäder eine 50prozentige Ermäßigung zugeſtanden. Wegen Herſtellung eines zweiten Fußweges in der Bahnallee und Verſetzung des Wächterhauſes Nr. 13 wird beſchloſſen, daß der Gemeinderat ſich zu einer Beitragsleiſtung für eine allfällige, durch Gleisvermehrung bedingte Brückenverbreiterung nicht verpflichten ſoll, da im Falle der Notwendigkeit eines fünften Gleiſes die Südbahn ſelbſt unbedingt für alle Koſten aufkommen müßte. Einer Grund- ablöſung im Preiſe von 1 K. für den Quadratmeter zur Herſtellung eines Fußweges von den Arbeiter- häuſern zur Südbahnwerkſtätte wird zugeſtimmt. Bewilligt werden ferner die Koſten für nachſtehende Uferſchutzherſtellungen ꝛc. an der Drau: 1. Ufer- ſchutz beim linken Brückenkopf mit Steinſockel und Eiſengeländer; 2. Durchführung der Straßenver- breiterung, jedoch auf Koſten des Bezirksausſchuſſes; 3. Herſtellung eines Stein- und Beton-Balkons an der Stelle, wo ſich die Kaimauer bricht; 4. Pilo- tage beim ehemaligen Rulz’ſchen Bade; 5. Her- ſtellung einer Zufahrtsſtraße zum Badehaus. Marburger Nachrichten. Vermählungen. Heute fand die bereits er- wähnte Vermählung des Fräulein Amalia Krapetz mit Herrn Joſef Medwed, Adjunkten der Süd- bahn und des Fräulein Roſa Krapetz mit Herrn Luis Trummer, Aſſiſtenten der Südbahn ſtatt. Zu dieſer Doppelhochzeit der beiden Schweſtern er- ſchienen als Trauzeugen für das erſtgenannte Paar Herr Karl Seydler, Stationschef in Marburg (für den Bräutigam) und Herr Franz Philipsky, Stationschef in Spielfeld; für das zweitgenannte Paar und zwar für den Bräutigam erſchien eben- falls Herr Stationschef Seydler als Trauzeuge, während als Trauzeuge für die Braut Herr Franz Trummer, Sodawaſſer-Fabrikant und Hausbeſitzer in Graz fungierte. — Am 21. d. findet wieder die Vermählung eines „Südbahners“ ſtatt. Am ge- nannten Tage erfolgt nämlich die Trauung des Fräulein Mathilde Zaff mit Herrn Oswald Arnuſch, Südbahnbeamten. Todesfälle. Am 7. Februar ſtarb hier der k. k. Steueramtskontrollor i. R. Herr Michael Tſchmelitſch im 80. Lebensjahre. — Geſtern früh ſtarb die Südbahnwerkführers-Witwe Frau Anna Sokol, geb. Peik, 78 Jahre alt. Das Leichenbegängnis findet Sonntag um halb 4 Uhr von der Bankalarigaſſe 2 auf den kirchl. Friedhof in Poberſch ſtatt. Deutſcher Sprachverein. Die am 8. d. abgehaltene Hauptverſammlung des Deutſchen Sprach- vereines war ſehr gut beſucht. Nachdem die Ver- handlungsſchrift des Vorjahres genehmigt worden war, gab der Sprechwart des Vereines Herr kaiſ. Rat Dr. A. Mally einen kurzen Überblick über die Tätigkeit des Geſamtvereines und dann des Marburger Zweigvereines, der in tiefempfundene und ſehr beherzigenswerte Worte über nationale Betätigung ausklang. Die von Herrn Stadtſchul- ratsſekretär Steiner vorgelegte Rechnung wurde richtig befunden und dankend zur Kenntnis genommen. Die Wahlen, welche durch Zuruf vorgenommen

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Zitationshilfe: Marburger Zeitung. Nr. 19, Marburg, 11.02.1905, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marburger19_1905/3>, abgerufen am 21.11.2024.