Marburger Zeitung. Nr. 5, Marburg, 11.01.1910.Marburger Zeitung Nr. 5, 11. Jänner 1910 [Spaltenumbruch] Pausen, sowie der Herren Brecher, Goebel, Perre- noud und Rieger, der auch die Spielleitung inne hat. Die Einführung der Parisiana-Abende hat sich bei den bisherigen Auffühungen so bewährt, daß für Donnerstag abermals ein solcher Abend angesetzt ist, wobei drei neue Einakter zur Dar- stellung gelangen. Es sind dies "Die Dirne", "Der Glockenzug" und "Das starke Stück". Alle diese kleinen amüsanten Werke haben sich in "Venedig in Wien" während der Sommerspielzeit auf dem Spiel- plane mit bestem Erfolge erhalten. Beschäftigt sind in diesen Einaktern die Damen Blanche, Hellborn, Holm, Jalda und die Herren Brecher, Goebel, Rieger und Perrenoud. Für Samstag ist der Ehren- abend für Frl. Mizzi Hellborn angesetzt. Mit diesem Benefize ist gleichzeitig die Uraufführung der Tragi- komödie "Der Arzt" verbunden, dessen Autor in Marburg eine wohlbekannte Persönlichkeit ist, näm- lich Hermann Frisch, der Sohn des k. k. Schulrates Herrn Direktor Franz Frisch. Verein "Frauenhilfe." Die volkstüm- Vom Kinematographen. Die hübschen Wohltätigkeitsfest zu Gunsten des Postkränzchen. Das angekündigte Kränzchen Pauorama International. Diese Woche Versammlungen des Abg. Malik. Abg. Malik wird am 13. Jänner in Kapfenberg, Steirerabend. Wie im Vorjahre veran- Eislauf. Morgen Mittwoch den 12. Jänner Einhebung der Telephongebühren. Die im Berelche der Post- und Telegraphendirektion Schulvereiusfest in St. Leonhard. Aus St. Leonhard W. B. schreibt man uns: Am Philharmonischer Verein. Für die Auf- Der Verein Volkswohl hielt letzten Von einer Marienstatue niederge- schlagen. Gestern nachmittags verunglückte bei der Für Nervöse und Schwache, besonders Marburger Zeitung Nr. 5, 11. Jänner 1910 [Spaltenumbruch] Pauſen, ſowie der Herren Brecher, Goebel, Perre- noud und Rieger, der auch die Spielleitung inne hat. Die Einführung der Pariſiana-Abende hat ſich bei den bisherigen Auffühungen ſo bewährt, daß für Donnerstag abermals ein ſolcher Abend angeſetzt iſt, wobei drei neue Einakter zur Dar- ſtellung gelangen. Es ſind dies „Die Dirne“, „Der Glockenzug“ und „Das ſtarke Stück“. Alle dieſe kleinen amüſanten Werke haben ſich in „Venedig in Wien“ während der Sommerſpielzeit auf dem Spiel- plane mit beſtem Erfolge erhalten. Beſchäftigt ſind in dieſen Einaktern die Damen Blanche, Hellborn, Holm, Jalda und die Herren Brecher, Goebel, Rieger und Perrenoud. Für Samstag iſt der Ehren- abend für Frl. Mizzi Hellborn angeſetzt. Mit dieſem Benefize iſt gleichzeitig die Uraufführung der Tragi- komödie „Der Arzt“ verbunden, deſſen Autor in Marburg eine wohlbekannte Perſönlichkeit iſt, näm- lich Hermann Friſch, der Sohn des k. k. Schulrates Herrn Direktor Franz Friſch. Verein „Frauenhilfe.“ Die volkstüm- Vom Kinematographen. Die hübſchen Wohltätigkeitsfeſt zu Gunſten des Poſtkränzchen. Das angekündigte Kränzchen Pauorama International. Dieſe Woche Verſammlungen des Abg. Malik. Abg. Malik wird am 13. Jänner in Kapfenberg, Steirerabend. Wie im Vorjahre veran- Eislauf. Morgen Mittwoch den 12. Jänner Einhebung der Telephongebühren. Die im Berelche der Poſt- und Telegraphendirektion Schulvereiusfeſt in St. Leonhard. Aus St. Leonhard W. B. ſchreibt man uns: Am Philharmoniſcher Verein. Für die Auf- Der Verein Volkswohl hielt letzten Von einer Marienſtatue niederge- ſchlagen. Geſtern nachmittags verunglückte bei der Für Nervöſe und Schwache, beſonders <TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="4"/><fw place="top" type="header">Marburger Zeitung Nr. 5, 11. Jänner 1910</fw><lb/><cb/> Pauſen, ſowie der Herren Brecher, Goebel, Perre-<lb/> noud und Rieger, der auch die Spielleitung inne<lb/> hat. Die Einführung der Pariſiana-Abende hat<lb/> ſich bei den bisherigen Auffühungen ſo bewährt,<lb/> daß für Donnerstag abermals ein ſolcher Abend<lb/> angeſetzt iſt, wobei drei neue Einakter zur Dar-<lb/> ſtellung gelangen. Es ſind dies „Die Dirne“, „Der<lb/> Glockenzug“ und „Das ſtarke Stück“. Alle dieſe<lb/> kleinen amüſanten Werke haben ſich in „Venedig in<lb/> Wien“ während der Sommerſpielzeit auf dem Spiel-<lb/> plane mit beſtem Erfolge erhalten. Beſchäftigt ſind<lb/> in dieſen Einaktern die Damen Blanche, Hellborn,<lb/> Holm, Jalda und die Herren Brecher, Goebel,<lb/> Rieger und Perrenoud. Für Samstag iſt der Ehren-<lb/> abend für Frl. Mizzi Hellborn angeſetzt. Mit dieſem<lb/> Benefize iſt gleichzeitig die Uraufführung der Tragi-<lb/> komödie „Der Arzt“ verbunden, deſſen Autor in<lb/> Marburg eine wohlbekannte Perſönlichkeit iſt, näm-<lb/> lich Hermann Friſch, der Sohn des k. k. Schulrates<lb/> Herrn Direktor Franz Friſch.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Verein „Frauenhilfe.“</hi> </head> <p>Die volkstüm-<lb/> lichen Vorträge des Vereines „Frauenhilfe“,<lb/> welche jeden Freitag um 5 Uhr in einem Schul-<lb/> zimmer des k. k. Staatsgymnaſiums ſtattfinden,<lb/> ſind allgemein und zugänglich. Freitag den<lb/> 14. und 21. Jänner wird Herr Direktor Glowacki<lb/> über den „Urſprung unſerer heimiſchen Pflanzen-<lb/> welt“ ſprechen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vom Kinematographen.</hi> </head> <p>Die hübſchen<lb/> Vorführungen dieſer Woche finden viel Beifall.<lb/> Die landſchaftlichen Bilder aus der Schweiz und<lb/> aus Norwegen zeigen uns herrliche Gegenden. Von<lb/> den Dramen bringt eines ein Stück aus dem Groß-<lb/> ſtadtleben; das zweite iſt ein ſzenenreiches franzö-<lb/> ſiſches Schauſpiel aus der Zeit des Kardinals<lb/> Richelieu. Beſonders kommen aber Lachluſtige dies-<lb/> mal auf ihre Rechnung, denn nicht weniger als<lb/> fünf außerordentlich heitere Nummern bringt das<lb/> Programm. Die Vorſtellungen beginnen um 8 Uhr;<lb/> am Mittwoch iſt Kinder- und Schülervorſtellung.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Wohltätigkeitsfeſt</hi> </head> <p>zu Gunſten des<lb/> Hebammen-Unterſtützungs- und Altersverſorgungs-<lb/> vereines. Man ſchreibt uns: Wir konſtatieren mit<lb/> Vergnügen, daß das Intereſſe für dieſes Feſt ein<lb/> außerordentlich großes iſt und eine große Anzahl<lb/> Karten ſchon jetzt verkauft ſind. Das Wiener-Feſt<lb/> zu dem gleichen Zweck findet am 14. Jänner in<lb/> den Sofienſälen unter dem Protektorate der<lb/> Prinzeſſin Hohenlohe ſtatt und wirken unter<lb/> anderen Künſtlern Alex. Girardi, Mitglieder des<lb/> Hofopern- und Burgtheaters, Quartett Baehrich,<lb/> der Geſangverein Wiener Sängerbund und viele<lb/> andern mit.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Poſtkränzchen.</hi> </head> <p>Das angekündigte Kränzchen<lb/> des Penſionsunterſtützungsvereines der k. k. Poſt-<lb/> bedienſteten und deren Witwen und Waiſen unter<lb/> dem Protektorate des Oberpoſtverwalters Herrn<lb/> Theodor <hi rendition="#g">Nendl</hi> findet nicht am 5., ſondern am<lb/> 1. Februar in den unteren Kaſinolokalitäten ſtatt.<lb/> Mit der Ausſendung von Einladungen wird dem-<lb/> nächſt begonnen werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Pauorama International.</hi> </head> <p>Dieſe Woche<lb/> beſichtigen wir das herrliche Italien, die bekannt<lb/> ſchönen Städte Mailand, Pavia und Turin. Die<lb/> hochintereſſanten ſchönen Monumente, die pracht-<lb/> vollen Plätze dieſer drei Perlen Italiens feſſeln das<lb/> Auge des Beſchauers. Italien wird nicht umſonſt<lb/> das Land der ſchönen Künſte genannt, denn überall,<lb/> in den Kirchen, auf den Straßen und Friedhöfen,<lb/> in den Klöſtern und Schlöſſern finden wir die herr-<lb/> lichſte Kunſt und Pracht in allen Ausſtattungen;<lb/> eines der großartigſten dieſer Bilder iſt der Mailänder<lb/> Dom, deſſen Pracht und Herrlichkeit wir naturwahr<lb/> bewundern können. Die königlichen Schlöſſer bieten<lb/> dem Auge viel Schönes.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Verſammlungen des Abg. Malik.</hi> </head><lb/> <p>Abg. <hi rendition="#g">Malik</hi> wird am 13. Jänner in Kapfenberg,<lb/> am 14. d. in Ehrenhauſen (hier über den Ausgleich<lb/> mit Ungarn), am 15. d. in Leutſchach und am 16.<lb/> in Arnfels in Verſammlungen ſprechen. In Ehren-<lb/> hauſen dürfte zugleich auch Landtagsabg. <hi rendition="#g">Feßler,</hi><lb/> in Leutfchach und Arnfels die Landtagsabg. <hi rendition="#g">Neger</hi><lb/> und Feßler ſprechen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Steirerabend.</hi> </head> <p>Wie im Vorjahre veran-<lb/> ſtaltet auch heuer wieder die Ortsgruppe Marburg<lb/> des Touriſtenvereines „Die Naturfreunde“ einen<lb/><hi rendition="#g">großen Steirerabend,</hi> der am Samstag<lb/> den 15. Jänner in ſämtlichen Lokalitäten des<lb/> Kreuzhofes ſtattfinden wird. Der Verein iſt eifrigſt<lb/> beſtrebt, die geehrten Beſucher in jeder Weiſe zu-<lb/> friedenzuſtellen und hat er auch für allerlei Be-<lb/> luſtigungen geſorgt. Von dieſen ſeien erwähnt:<lb/><cb/> Rodelbahn, Almhütte mit Almbläſern, Heirats- und<lb/> Bauernſtube, Preisjodeln uſw. Die Muſik wird die<lb/> beliebte, preisgekrönte Südbahnwerkſtätten-Kapelle<lb/> beſorgen. Da vom Reingewinn ein Teil unſerer<lb/> wackeren Rettungs-Abteilung zufällt, iſt auch ein<lb/> zahlreicher Beſuch zu erwarten. Für gute Speiſen<lb/> und Getränke werden Herr und Frau Musger in<lb/> bekannt vorzüglicher Weiſe Sorge tragen. Auch<lb/> diene den Beſuchern zur Kenntnis, daß auch heuer<lb/> wieder die Preiſe der Speiſen und Getränke mit<lb/> dem Reſtaurateur vereinbart wurden, die am Tage<lb/> der Veranſtaltung auf den aufliegenden Speiſekarten<lb/> erſichtlich ſein werden. Wer ſich alſo gut unter-<lb/> halten will, gehe beſtimmt am Samstag zum<lb/> Steirerabend, der gewiß vielen noch vom Vorjahre<lb/> in angenehmſter Erinnerung ſtehen wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Eislauf.</hi> </head> <p>Morgen Mittwoch den 12. Jänner<lb/> findet am Stadtteiche das erſte Eislaufen ſtatt.<lb/> Saiſonkarten für Mitglieder des Stadtverſchönerungs-<lb/> vereines ſind zu ermäßigten Preiſen beim Kaſſier<lb/> des Vereines Herrn Kokoſchinegg erhältlich.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Einhebung der Telephongebühren.</hi> </head><lb/> <p>Die im Berelche der Poſt- und Telegraphendirektion<lb/> für Steiermark und Kärnten bisher üblich geweſene<lb/> unmittelbare Einzahlung der Telephonabonnements-<lb/> und Nebengebühren durch die Abonnenten wurde<lb/> mit Beginn dieſes Monates außer Kraft geſetzt und<lb/> an deren Stelle die obligatoriſche Einhebung der<lb/> Gebühren durch Poſtbeſtellorgane eingeführt. Von<lb/> einer eigenen Zentralſtelle, der Telephonrechnungs-<lb/> abteilung in Graz (Hauptpoſtgebäude), werden nun<lb/> für die Telephonabonnenten des Direktionsbezirkes<lb/> termingemäß oder fallweiſe Rechnungen ausgeſtellt,<lb/> worin die jeweils fälligen, für Telephonabonnenten-<lb/> ſtationen und deren Nebeneinrichtungen vorgeſchrie-<lb/> benen Gebüren einzeln dargeſtellt werden. Allfällige<lb/> Rechnungsfehler befreien jedoch nicht von der Zah-<lb/> lungsverbindlichkeit; es wird vielmehr in ſolchen<lb/> Fällen unter Vorlage der bezahlten Rechnung um<lb/> die Richtigſtellung derſelben bei der Poſt- und Tele-<lb/> graphendirektion anzuſuchen ſein. Auf die den Abon-<lb/> nenten kreditierten interurbanen Sprechgebühren findet<lb/> dieſes Verfahren keine Anwendung. Die Begleichung<lb/> der Rechnungen kann entweder durch Ausfolgung<lb/> des entfallenden Betrages oder aber — und hierauf<lb/> werden die Teilnehmer des Poſtſparkaſſen-Scheckver-<lb/> kehres (Scheckkontobeſitzer) insbeſondere aufmerkſam<lb/> gemacht — durch Übergabe eines auf den einge-<lb/> forderten Betrag vorſchriftsmäßig ausgeſtellten, an<lb/> die k. k. Poſtdirektionskaſſe in Graz (Telephonge-<lb/> bühren) lautenden (Namens-)Scheck an das Beſtell-<lb/> organ erfolgen. Als Beſtätigung über den Erhalt<lb/> des Betrages hat das Beſtellorgan die ſaldierte<lb/> Rechnung zu übergeben. Bemerkt wird, daß die An-<lb/> nahme von Teilzahlungen unſtatthaft iſt. Nicht ſo-<lb/> gleich beglichene Rechnungen werden durch ſieben<lb/> Tage bei dem zuſtändigen Abgabepoſtamte hinter-<lb/> legt und können dort von 8 Uhr vormittags bis<lb/> 12 Uhr mittags beglichen werden. Eine neuerliche<lb/> Vorweiſung der Rechnung in der Wohnung des<lb/> Abonnenten erfolgt nur über deſſen ausdrücklichen<lb/> Wunſch gegen Entrichtung einer Mahngebühr von<lb/> 25 Hellern. Eine Ausnahme hievon findet nur dann<lb/> ſtatt, wenn die Rechnung beim erſten Beſtellver-<lb/> ſuche dem Zahlungspflichtigen nicht präſentiert<lb/> werden konnte. Werden die fälligen Gebühren nach<lb/> Ablauf der Lagerfriſt von ſieben Tagen nicht be-<lb/> zahlt, ſo wird die bezügliche Telephonabonnenten-<lb/> ſtation geſperrt und die zwangsweiſe Hereinbringung<lb/> des Betrages veranlaßt. Mit der Ausſendung der<lb/> Rechnungen für dieſes Halbjahr dürfte Mitte Jänner<lb/> begonnen werden. Die Abonnenten werden im eigenen<lb/> Intereſſe und nicht minder im Intereſſe der unge-<lb/> hinderten Fortſetzung der Beſtellgänge dringend ein-<lb/> geladen, den zur Deckung der fälligen Gebühren er-<lb/> forderlichen Betrag, eventuell den entſprechend aus-<lb/> gefertigten, an die Poſtdirektionskaſſe in Graz<lb/> (Telephongebühren) lautenden Poſtſparkaſſenſcheck<lb/> zeitgerecht bereitzuhalten,</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schulvereiusfeſt in St. Leonhard.</hi> </head><lb/> <p>Aus St. Leonhard W. B. ſchreibt man uns: Am<lb/> 5. Februar wird in den Räumen des deutſchen<lb/> Vereinshauſes ein Schulvereinsfeſt der Ortsgruppe<lb/> St. Leonhard W. B. abgehalten werden. Es wird<lb/> vonſeite der Leitung alles aufgeboten, um den<lb/> Aufenthalt in den feſtlich geſchmückten Räumen ſo<lb/> angenehm als möglich zu machen. Alle Anſchriften,<lb/> ſich auf das Feſt beziehend, mögen an den Orga-<lb/> niſator der Herren- und Damenturnriege, der Herren-<lb/> und Damengeſangriege Herrn Hermann <hi rendition="#g">Hallecker</hi><lb/> gerichtet werden, der auch das Amt des Obmannes<lb/> des Feſtausſchuſſes übernommen hat. Es ergeht<lb/> hiemit an die deutſche Bevölkerung die Bitte, das<lb/><cb/> Feſt zu beſuchen oder in anderer Weiſe ihr Schärf-<lb/> lein beizutragen, umſomehr, da der Reinertag unſerem<lb/> Bollwerk gegen die ſlawiſche Hochflut, der Deut-<lb/> ſchen Schule in St. Leonhard zugeführt wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Philharmoniſcher Verein.</hi> </head> <p>Für die Auf-<lb/> führung des großen weltlichen Oratoriums von<lb/> Robert Schumann, „Das Paradies und die Peri“,<lb/> das beim vierten Konzerte im Monate März zur<lb/> Aufführung kommt, gibt ſich erfreulicherweiſe ſchon<lb/> jetzt das lebhafteſte Intereſſe kund; ſo waren bei<lb/> der erſten Chorprobe allein ſchon 115 Damen an-<lb/> weſend. Die nächſte Chorprobe für Damen findet<lb/> am Donnerstag den 13. Jänner um 8 Uhr abends<lb/> im Burgſaale ſtatt. Gleichzeitig ergeht an alle ſanges-<lb/> kundigen Herren die höfliche Einladung, an den<lb/> Proben und an der Aufführung dieſes ſchönen<lb/> Werkes zahlreich teilzunehmen. Die erſte Probe für<lb/> Herren wird Mittwoch den 12. Jänner abends<lb/> 8 Uhr im Burgſaale abgehalten. Wegen Kürze der<lb/> Zeit des Studiums iſt ein pünktlicher und regel-<lb/> mäßiger Beſuch der Proben dringend geboten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Verein Volkswohl</hi> </head> <p>hielt letzten<lb/> Samstag abends im Hotel Mohr ſeine Hauptver-<lb/> ſammlung ab. Herr Leopold <hi rendition="#g">Kralik</hi> berichtet über<lb/> die bekannten ſeinerzeitigen Beſtrebungen nach Er-<lb/> richtung des Teichbades, die leider geſcheitert ſind.<lb/> Die Errichtung eines Bades ſei aber für Marburg<lb/> nach wie vor eine dringende Notwendigkeit, ſchon<lb/> mit Rückſicht auf die Kinder, die noch weniger als<lb/> die Erwachſenen die Drau benützen können. Redner<lb/> gedachte dankend und mit warmen Worten der<lb/> ſelbſtloſen und mühevollen Tätigkeit, welche Herr<lb/> Dr. Flick im Intereſſe des Teichbades entfaltet hat<lb/> und verwies ſchließlich auf die durchgeführte<lb/> Änderung der Satzungen, die in der „Marburger<lb/> Zeitung“ kürzlich bereits beſprochen wurde. Der<lb/> Verein Volkswohl wolle und ſolle nicht als ein<lb/> Sportverein gelten; er bezwecke lediglich, die körper-<lb/> liche Geſundheit ſeiner Mitglieder zu fördern und<lb/> durch Errichtung einſchlägiger Einrichtungen dem<lb/> Gemeinwohle, der ganzen Stadt förderlich zu ſein.<lb/> Die Wahlen hatten nachſtehendes Ergebnis: Doktor<lb/> Heinrich Lorber, Max Halfter, Dr. Joſef Jörg,<lb/> Karl Pirchan, Guſtav Scherbaum d. J., Doktor<lb/> Albert Leonhard, Franz Havli<hi rendition="#aq">č</hi>ek, Paul Heritſchko,<lb/> Leopold Kralik und Sparkaſſebeamter Friedrich<lb/> Staudinger. Nun folgte eine lange und anregende<lb/> Wechſelrede über die Badfrage. An der Wechſelrede<lb/> beteiligten ſich die Herren Stadtrat Julius<lb/> Pfrimer, der verſchiedene Aufklärungen vom<lb/> Standpunkte der Gemeindeverwaltung aus gab,<lb/> Halfter, der zu einer raſchen Tätigkeit des Aus-<lb/> ſchuſſes mahnte und auf die Badeeinrichtungen im<lb/> Deutſchen Reiche verwies, Gemeinderat Havli<hi rendition="#aq">č</hi>ek,<lb/> welcher ebenfalls die Aufgaben der Gemeinde und<lb/> ihr Verhalten zur Teichbadfrage erörterte. Gemeinde-<lb/> rat K<supplied>r</supplied>al, Leopold Kralik, Karl Pirchan, Norbert<lb/> Jahn, jur Axmann ꝛc. Sämtliche Redner drückten<lb/> den Wunſch aus, daß den gemeinnützigen Be-<lb/> ſtrebungen des Vereines Volkswohl die beſten<lb/> Erfolge beſchieden ſein mögen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Von einer Marienſtatue niederge-<lb/> ſchlagen.</hi> </head> <p>Geſtern nachmittags verunglückte bei der<lb/> Demolterung des Gruberſchen Hauſes in der Drau-<lb/> gaſſe der beim Baumeiſter Naſſimbeni beſchäftigte<lb/> Maurerpolier Franz Krempel, indem er von einem<lb/> drei Meter hohen Gerüſte herunterfiel, wobei er ſich<lb/> eine ſchwere Verletzung am linken Knie zuzog. Es<lb/> war eine Marienſtatue abzutragen, von welcher der<lb/> Verletzte geſtreift und vom Gerüſte geſchleudert<lb/> wurde. Nach Anlegung eines Notverbandes durch<lb/> den Kommunalarzt Herrn Urbaczek wurde Krempel<lb/> mittels Rettungswagen in ſeine Wohnung in der<lb/> Waldgaſſe überführt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Für Nervöſe und Schwache,</hi> </head> <p>beſonders<lb/> ſolche Perſonen, die ſich infolge überſtandener Krank-<lb/> heit elend, müde und ſchlaff fühlen, dürften die<lb/> großen Erfolge, die durch das ſeit vielen Jahren<lb/> rühmlich bekannte Sanatogen erzielt worden ſind,<lb/> von großem Intereſſe ſein. Das Sanatogen wird,<lb/> wie dies aus Äußerungen und Zuſchriften von nam-<lb/> haften ärztlichen Autoritäten hevorgeht, überall dort<lb/> unſchätzbare Dienſte leiſten, wo eine Kräftigung des<lb/> Organismus notwendig iſt, insbeſondere dort, wo<lb/> auch das Nervenſyſtem in Mitleidenſchaft gezogen<lb/> iſt. Aber auch bei allen denjenigen, die noch mitten<lb/> im Kampf um den Erfolg im Leben, ſei es auf<lb/> wirtſchaftlichem oder wiſſenſchaftlichem Gebiet, ſtehen,<lb/> wird der Gebrauch von Sanatogen die glücklichſten<lb/> Erfolge zeitigen, da der Organismus durch das<lb/> Präparat vorbeugend geſtärkt und ſeine Wider-<lb/> ſtandsfähigkeit außerordentlich geſteigert wird. Wir<lb/> verweiſen ausdrücklich auf den der heutigen Nummer<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0004]
Marburger Zeitung Nr. 5, 11. Jänner 1910
Pauſen, ſowie der Herren Brecher, Goebel, Perre-
noud und Rieger, der auch die Spielleitung inne
hat. Die Einführung der Pariſiana-Abende hat
ſich bei den bisherigen Auffühungen ſo bewährt,
daß für Donnerstag abermals ein ſolcher Abend
angeſetzt iſt, wobei drei neue Einakter zur Dar-
ſtellung gelangen. Es ſind dies „Die Dirne“, „Der
Glockenzug“ und „Das ſtarke Stück“. Alle dieſe
kleinen amüſanten Werke haben ſich in „Venedig in
Wien“ während der Sommerſpielzeit auf dem Spiel-
plane mit beſtem Erfolge erhalten. Beſchäftigt ſind
in dieſen Einaktern die Damen Blanche, Hellborn,
Holm, Jalda und die Herren Brecher, Goebel,
Rieger und Perrenoud. Für Samstag iſt der Ehren-
abend für Frl. Mizzi Hellborn angeſetzt. Mit dieſem
Benefize iſt gleichzeitig die Uraufführung der Tragi-
komödie „Der Arzt“ verbunden, deſſen Autor in
Marburg eine wohlbekannte Perſönlichkeit iſt, näm-
lich Hermann Friſch, der Sohn des k. k. Schulrates
Herrn Direktor Franz Friſch.
Verein „Frauenhilfe.“ Die volkstüm-
lichen Vorträge des Vereines „Frauenhilfe“,
welche jeden Freitag um 5 Uhr in einem Schul-
zimmer des k. k. Staatsgymnaſiums ſtattfinden,
ſind allgemein und zugänglich. Freitag den
14. und 21. Jänner wird Herr Direktor Glowacki
über den „Urſprung unſerer heimiſchen Pflanzen-
welt“ ſprechen.
Vom Kinematographen. Die hübſchen
Vorführungen dieſer Woche finden viel Beifall.
Die landſchaftlichen Bilder aus der Schweiz und
aus Norwegen zeigen uns herrliche Gegenden. Von
den Dramen bringt eines ein Stück aus dem Groß-
ſtadtleben; das zweite iſt ein ſzenenreiches franzö-
ſiſches Schauſpiel aus der Zeit des Kardinals
Richelieu. Beſonders kommen aber Lachluſtige dies-
mal auf ihre Rechnung, denn nicht weniger als
fünf außerordentlich heitere Nummern bringt das
Programm. Die Vorſtellungen beginnen um 8 Uhr;
am Mittwoch iſt Kinder- und Schülervorſtellung.
Wohltätigkeitsfeſt zu Gunſten des
Hebammen-Unterſtützungs- und Altersverſorgungs-
vereines. Man ſchreibt uns: Wir konſtatieren mit
Vergnügen, daß das Intereſſe für dieſes Feſt ein
außerordentlich großes iſt und eine große Anzahl
Karten ſchon jetzt verkauft ſind. Das Wiener-Feſt
zu dem gleichen Zweck findet am 14. Jänner in
den Sofienſälen unter dem Protektorate der
Prinzeſſin Hohenlohe ſtatt und wirken unter
anderen Künſtlern Alex. Girardi, Mitglieder des
Hofopern- und Burgtheaters, Quartett Baehrich,
der Geſangverein Wiener Sängerbund und viele
andern mit.
Poſtkränzchen. Das angekündigte Kränzchen
des Penſionsunterſtützungsvereines der k. k. Poſt-
bedienſteten und deren Witwen und Waiſen unter
dem Protektorate des Oberpoſtverwalters Herrn
Theodor Nendl findet nicht am 5., ſondern am
1. Februar in den unteren Kaſinolokalitäten ſtatt.
Mit der Ausſendung von Einladungen wird dem-
nächſt begonnen werden.
Pauorama International. Dieſe Woche
beſichtigen wir das herrliche Italien, die bekannt
ſchönen Städte Mailand, Pavia und Turin. Die
hochintereſſanten ſchönen Monumente, die pracht-
vollen Plätze dieſer drei Perlen Italiens feſſeln das
Auge des Beſchauers. Italien wird nicht umſonſt
das Land der ſchönen Künſte genannt, denn überall,
in den Kirchen, auf den Straßen und Friedhöfen,
in den Klöſtern und Schlöſſern finden wir die herr-
lichſte Kunſt und Pracht in allen Ausſtattungen;
eines der großartigſten dieſer Bilder iſt der Mailänder
Dom, deſſen Pracht und Herrlichkeit wir naturwahr
bewundern können. Die königlichen Schlöſſer bieten
dem Auge viel Schönes.
Verſammlungen des Abg. Malik.
Abg. Malik wird am 13. Jänner in Kapfenberg,
am 14. d. in Ehrenhauſen (hier über den Ausgleich
mit Ungarn), am 15. d. in Leutſchach und am 16.
in Arnfels in Verſammlungen ſprechen. In Ehren-
hauſen dürfte zugleich auch Landtagsabg. Feßler,
in Leutfchach und Arnfels die Landtagsabg. Neger
und Feßler ſprechen.
Steirerabend. Wie im Vorjahre veran-
ſtaltet auch heuer wieder die Ortsgruppe Marburg
des Touriſtenvereines „Die Naturfreunde“ einen
großen Steirerabend, der am Samstag
den 15. Jänner in ſämtlichen Lokalitäten des
Kreuzhofes ſtattfinden wird. Der Verein iſt eifrigſt
beſtrebt, die geehrten Beſucher in jeder Weiſe zu-
friedenzuſtellen und hat er auch für allerlei Be-
luſtigungen geſorgt. Von dieſen ſeien erwähnt:
Rodelbahn, Almhütte mit Almbläſern, Heirats- und
Bauernſtube, Preisjodeln uſw. Die Muſik wird die
beliebte, preisgekrönte Südbahnwerkſtätten-Kapelle
beſorgen. Da vom Reingewinn ein Teil unſerer
wackeren Rettungs-Abteilung zufällt, iſt auch ein
zahlreicher Beſuch zu erwarten. Für gute Speiſen
und Getränke werden Herr und Frau Musger in
bekannt vorzüglicher Weiſe Sorge tragen. Auch
diene den Beſuchern zur Kenntnis, daß auch heuer
wieder die Preiſe der Speiſen und Getränke mit
dem Reſtaurateur vereinbart wurden, die am Tage
der Veranſtaltung auf den aufliegenden Speiſekarten
erſichtlich ſein werden. Wer ſich alſo gut unter-
halten will, gehe beſtimmt am Samstag zum
Steirerabend, der gewiß vielen noch vom Vorjahre
in angenehmſter Erinnerung ſtehen wird.
Eislauf. Morgen Mittwoch den 12. Jänner
findet am Stadtteiche das erſte Eislaufen ſtatt.
Saiſonkarten für Mitglieder des Stadtverſchönerungs-
vereines ſind zu ermäßigten Preiſen beim Kaſſier
des Vereines Herrn Kokoſchinegg erhältlich.
Einhebung der Telephongebühren.
Die im Berelche der Poſt- und Telegraphendirektion
für Steiermark und Kärnten bisher üblich geweſene
unmittelbare Einzahlung der Telephonabonnements-
und Nebengebühren durch die Abonnenten wurde
mit Beginn dieſes Monates außer Kraft geſetzt und
an deren Stelle die obligatoriſche Einhebung der
Gebühren durch Poſtbeſtellorgane eingeführt. Von
einer eigenen Zentralſtelle, der Telephonrechnungs-
abteilung in Graz (Hauptpoſtgebäude), werden nun
für die Telephonabonnenten des Direktionsbezirkes
termingemäß oder fallweiſe Rechnungen ausgeſtellt,
worin die jeweils fälligen, für Telephonabonnenten-
ſtationen und deren Nebeneinrichtungen vorgeſchrie-
benen Gebüren einzeln dargeſtellt werden. Allfällige
Rechnungsfehler befreien jedoch nicht von der Zah-
lungsverbindlichkeit; es wird vielmehr in ſolchen
Fällen unter Vorlage der bezahlten Rechnung um
die Richtigſtellung derſelben bei der Poſt- und Tele-
graphendirektion anzuſuchen ſein. Auf die den Abon-
nenten kreditierten interurbanen Sprechgebühren findet
dieſes Verfahren keine Anwendung. Die Begleichung
der Rechnungen kann entweder durch Ausfolgung
des entfallenden Betrages oder aber — und hierauf
werden die Teilnehmer des Poſtſparkaſſen-Scheckver-
kehres (Scheckkontobeſitzer) insbeſondere aufmerkſam
gemacht — durch Übergabe eines auf den einge-
forderten Betrag vorſchriftsmäßig ausgeſtellten, an
die k. k. Poſtdirektionskaſſe in Graz (Telephonge-
bühren) lautenden (Namens-)Scheck an das Beſtell-
organ erfolgen. Als Beſtätigung über den Erhalt
des Betrages hat das Beſtellorgan die ſaldierte
Rechnung zu übergeben. Bemerkt wird, daß die An-
nahme von Teilzahlungen unſtatthaft iſt. Nicht ſo-
gleich beglichene Rechnungen werden durch ſieben
Tage bei dem zuſtändigen Abgabepoſtamte hinter-
legt und können dort von 8 Uhr vormittags bis
12 Uhr mittags beglichen werden. Eine neuerliche
Vorweiſung der Rechnung in der Wohnung des
Abonnenten erfolgt nur über deſſen ausdrücklichen
Wunſch gegen Entrichtung einer Mahngebühr von
25 Hellern. Eine Ausnahme hievon findet nur dann
ſtatt, wenn die Rechnung beim erſten Beſtellver-
ſuche dem Zahlungspflichtigen nicht präſentiert
werden konnte. Werden die fälligen Gebühren nach
Ablauf der Lagerfriſt von ſieben Tagen nicht be-
zahlt, ſo wird die bezügliche Telephonabonnenten-
ſtation geſperrt und die zwangsweiſe Hereinbringung
des Betrages veranlaßt. Mit der Ausſendung der
Rechnungen für dieſes Halbjahr dürfte Mitte Jänner
begonnen werden. Die Abonnenten werden im eigenen
Intereſſe und nicht minder im Intereſſe der unge-
hinderten Fortſetzung der Beſtellgänge dringend ein-
geladen, den zur Deckung der fälligen Gebühren er-
forderlichen Betrag, eventuell den entſprechend aus-
gefertigten, an die Poſtdirektionskaſſe in Graz
(Telephongebühren) lautenden Poſtſparkaſſenſcheck
zeitgerecht bereitzuhalten,
Schulvereiusfeſt in St. Leonhard.
Aus St. Leonhard W. B. ſchreibt man uns: Am
5. Februar wird in den Räumen des deutſchen
Vereinshauſes ein Schulvereinsfeſt der Ortsgruppe
St. Leonhard W. B. abgehalten werden. Es wird
vonſeite der Leitung alles aufgeboten, um den
Aufenthalt in den feſtlich geſchmückten Räumen ſo
angenehm als möglich zu machen. Alle Anſchriften,
ſich auf das Feſt beziehend, mögen an den Orga-
niſator der Herren- und Damenturnriege, der Herren-
und Damengeſangriege Herrn Hermann Hallecker
gerichtet werden, der auch das Amt des Obmannes
des Feſtausſchuſſes übernommen hat. Es ergeht
hiemit an die deutſche Bevölkerung die Bitte, das
Feſt zu beſuchen oder in anderer Weiſe ihr Schärf-
lein beizutragen, umſomehr, da der Reinertag unſerem
Bollwerk gegen die ſlawiſche Hochflut, der Deut-
ſchen Schule in St. Leonhard zugeführt wird.
Philharmoniſcher Verein. Für die Auf-
führung des großen weltlichen Oratoriums von
Robert Schumann, „Das Paradies und die Peri“,
das beim vierten Konzerte im Monate März zur
Aufführung kommt, gibt ſich erfreulicherweiſe ſchon
jetzt das lebhafteſte Intereſſe kund; ſo waren bei
der erſten Chorprobe allein ſchon 115 Damen an-
weſend. Die nächſte Chorprobe für Damen findet
am Donnerstag den 13. Jänner um 8 Uhr abends
im Burgſaale ſtatt. Gleichzeitig ergeht an alle ſanges-
kundigen Herren die höfliche Einladung, an den
Proben und an der Aufführung dieſes ſchönen
Werkes zahlreich teilzunehmen. Die erſte Probe für
Herren wird Mittwoch den 12. Jänner abends
8 Uhr im Burgſaale abgehalten. Wegen Kürze der
Zeit des Studiums iſt ein pünktlicher und regel-
mäßiger Beſuch der Proben dringend geboten.
Der Verein Volkswohl hielt letzten
Samstag abends im Hotel Mohr ſeine Hauptver-
ſammlung ab. Herr Leopold Kralik berichtet über
die bekannten ſeinerzeitigen Beſtrebungen nach Er-
richtung des Teichbades, die leider geſcheitert ſind.
Die Errichtung eines Bades ſei aber für Marburg
nach wie vor eine dringende Notwendigkeit, ſchon
mit Rückſicht auf die Kinder, die noch weniger als
die Erwachſenen die Drau benützen können. Redner
gedachte dankend und mit warmen Worten der
ſelbſtloſen und mühevollen Tätigkeit, welche Herr
Dr. Flick im Intereſſe des Teichbades entfaltet hat
und verwies ſchließlich auf die durchgeführte
Änderung der Satzungen, die in der „Marburger
Zeitung“ kürzlich bereits beſprochen wurde. Der
Verein Volkswohl wolle und ſolle nicht als ein
Sportverein gelten; er bezwecke lediglich, die körper-
liche Geſundheit ſeiner Mitglieder zu fördern und
durch Errichtung einſchlägiger Einrichtungen dem
Gemeinwohle, der ganzen Stadt förderlich zu ſein.
Die Wahlen hatten nachſtehendes Ergebnis: Doktor
Heinrich Lorber, Max Halfter, Dr. Joſef Jörg,
Karl Pirchan, Guſtav Scherbaum d. J., Doktor
Albert Leonhard, Franz Havliček, Paul Heritſchko,
Leopold Kralik und Sparkaſſebeamter Friedrich
Staudinger. Nun folgte eine lange und anregende
Wechſelrede über die Badfrage. An der Wechſelrede
beteiligten ſich die Herren Stadtrat Julius
Pfrimer, der verſchiedene Aufklärungen vom
Standpunkte der Gemeindeverwaltung aus gab,
Halfter, der zu einer raſchen Tätigkeit des Aus-
ſchuſſes mahnte und auf die Badeeinrichtungen im
Deutſchen Reiche verwies, Gemeinderat Havliček,
welcher ebenfalls die Aufgaben der Gemeinde und
ihr Verhalten zur Teichbadfrage erörterte. Gemeinde-
rat Kral, Leopold Kralik, Karl Pirchan, Norbert
Jahn, jur Axmann ꝛc. Sämtliche Redner drückten
den Wunſch aus, daß den gemeinnützigen Be-
ſtrebungen des Vereines Volkswohl die beſten
Erfolge beſchieden ſein mögen.
Von einer Marienſtatue niederge-
ſchlagen. Geſtern nachmittags verunglückte bei der
Demolterung des Gruberſchen Hauſes in der Drau-
gaſſe der beim Baumeiſter Naſſimbeni beſchäftigte
Maurerpolier Franz Krempel, indem er von einem
drei Meter hohen Gerüſte herunterfiel, wobei er ſich
eine ſchwere Verletzung am linken Knie zuzog. Es
war eine Marienſtatue abzutragen, von welcher der
Verletzte geſtreift und vom Gerüſte geſchleudert
wurde. Nach Anlegung eines Notverbandes durch
den Kommunalarzt Herrn Urbaczek wurde Krempel
mittels Rettungswagen in ſeine Wohnung in der
Waldgaſſe überführt.
Für Nervöſe und Schwache, beſonders
ſolche Perſonen, die ſich infolge überſtandener Krank-
heit elend, müde und ſchlaff fühlen, dürften die
großen Erfolge, die durch das ſeit vielen Jahren
rühmlich bekannte Sanatogen erzielt worden ſind,
von großem Intereſſe ſein. Das Sanatogen wird,
wie dies aus Äußerungen und Zuſchriften von nam-
haften ärztlichen Autoritäten hevorgeht, überall dort
unſchätzbare Dienſte leiſten, wo eine Kräftigung des
Organismus notwendig iſt, insbeſondere dort, wo
auch das Nervenſyſtem in Mitleidenſchaft gezogen
iſt. Aber auch bei allen denjenigen, die noch mitten
im Kampf um den Erfolg im Leben, ſei es auf
wirtſchaftlichem oder wiſſenſchaftlichem Gebiet, ſtehen,
wird der Gebrauch von Sanatogen die glücklichſten
Erfolge zeitigen, da der Organismus durch das
Präparat vorbeugend geſtärkt und ſeine Wider-
ſtandsfähigkeit außerordentlich geſteigert wird. Wir
verweiſen ausdrücklich auf den der heutigen Nummer
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