Marburger Zeitung. Nr. 77, Marburg, 10.07.1900.Marburger Zeitung Nr. 77, 10. Juli 1900 [Spaltenumbruch] davon 28, aus der übrigen Steiermark 101. Leibnitz, 10. Juli. (Unglück durch scheue Kühe.) Andreas Penitz, Knecht des hie- Leoben, 9. Juli. (Jubelfest des Leobner Männergesangvereines.) Aus Anlass des Troppau, 7. Juli. (Geflügel-Aus- stellung in Troppau.) Der österr. schles. Judenburg, 10. Juli. (Militärisches.) Morgen Mittwoch wird unsere Garnison die Haupt- Marburger Nachrichten. (Ernennungen im politischen Dienst.) Der Kaiser hat den Statthaltereirath Dr. Karl (Ernennung im Postverkehrsdienste.) Die Post- und Telegraphen-Direction hat die Post- (Dr. Othmar Reiser.) Der 70. Ge- [Spaltenumbruch] öfters in den fliegenden Blättern unter der Be- [Spaltenumbruch] Ja, derartige Originale gibt es heutigen Tages So sind wir denn beim Friedhofe angelangt [Spaltenumbruch] reiche Rechtsanwälte in Graz, Marburg und (Die Centralcommission für Kunst- und historische Denkmale) hat den Domherrn (Personales.) Herr Erich Strohbach, (Leichenbegängnis.) Am Sonntag um (Lehrstellen.) An der fünfclassigen Knaben- (Uebersetzung im Postverkehrsdienste.) Der Postassistent Ignaz Fleck in Dervent (Bosnien) (Besetzung von Postamtspraktikanten- stellen.) Die Grazer Post- und Telegraphen- (Das 25jährige Gründungsfest des k. k. I. Marburger Militär-Veteranen- Vereines) nahm unter großer Betheiligung aus- Marburger Zeitung Nr. 77, 10. Juli 1900 [Spaltenumbruch] davon 28, aus der übrigen Steiermark 101. Leibnitz, 10. Juli. (Unglück durch ſcheue Kühe.) Andreas Penitz, Knecht des hie- Leoben, 9. Juli. (Jubelfeſt des Leobner Männergeſangvereines.) Aus Anlaſs des Troppau, 7. Juli. (Geflügel-Aus- ſtellung in Troppau.) Der öſterr. ſchleſ. Judenburg, 10. Juli. (Militäriſches.) Morgen Mittwoch wird unſere Garniſon die Haupt- Marburger Nachrichten. (Ernennungen im politiſchen Dienſt.) Der Kaiſer hat den Statthaltereirath Dr. Karl (Ernennung im Poſtverkehrsdienſte.) Die Poſt- und Telegraphen-Direction hat die Poſt- (Dr. Othmar Reiſer.) Der 70. Ge- [Spaltenumbruch] öfters in den fliegenden Blättern unter der Be- [Spaltenumbruch] Ja, derartige Originale gibt es heutigen Tages So ſind wir denn beim Friedhofe angelangt [Spaltenumbruch] reiche Rechtsanwälte in Graz, Marburg und (Die Centralcommiſſion für Kunſt- und hiſtoriſche Denkmale) hat den Domherrn (Perſonales.) Herr Erich Strohbach, (Leichenbegängnis.) Am Sonntag um (Lehrſtellen.) An der fünfclaſſigen Knaben- (Ueberſetzung im Poſtverkehrsdienſte.) Der Poſtaſſiſtent Ignaz Fleck in Dervent (Bosnien) (Beſetzung von Poſtamtspraktikanten- ſtellen.) Die Grazer Poſt- und Telegraphen- (Das 25jährige Gründungsfeſt des k. k. I. Marburger Militär-Veteranen- Vereines) nahm unter großer Betheiligung aus- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0004" n="4"/> <fw place="top" type="header">Marburger Zeitung Nr. 77, 10. Juli 1900</fw><lb/> <cb/> <div type="jVarious" n="1"> <div xml:id="gymnasium2" prev="#gymnasium1" type="jArticle" n="2"> <p>davon 28, aus der übrigen Steiermark 101.<lb/> Deutſche waren 82, Slovenen 60, Katholiken 142,<lb/> Evangeliſche 2. Erſte Fortgangsclaſſe mit Vorzug<lb/> erhielten 16, erſte Fortgangsclaſſe 92, zweite Fort-<lb/> gangsclaſſe 13, dritte Fortgangsclaſſe 9. Zu Wieder-<lb/> holungsprüfungen werden 13 zugelaſſen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#g">Leibnitz,</hi> 10. Juli.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Unglück durch<lb/> ſcheue Kühe.)</hi> </head> <p>Andreas Penitz, Knecht des hie-<lb/> ſigen Kaufmannes Herrn Othmar Götz, verunglückte<lb/> vor kurzem dadurch, daſs die ſeinem Gefährte vor-<lb/> geſpannten Kühe plötzlich ſcheu wurden und der<lb/> Wagen über den herabgeſtürzten Lenker rollte, ſo<lb/> daſs dieſer einen complicierten Bruch des linken<lb/> Armes und ſchwere Verletzungen im Geſichte erhielt.<lb/> Der Verunglückte wurde in das Krankenhaus nach<lb/> Graz geſchafft.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#g">Leoben,</hi> 9. Juli.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Jubelfeſt des Leobner<lb/> Männergeſangvereines.)</hi> </head> <p>Aus Anlaſs des<lb/> 50jähr. Beſtandes dieſes Vereines prangte die<lb/> Stadt Leoben ſeit 7. 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Der<lb/> Jubelverein beſtand ſeine Aufgabe glänzend, was<lb/> zur Ehre des Chormeiſters Herrn Anton Menacher<lb/> hiemit feſtgeſtellt ſei. Der zweite Tag, der 8. Juli,<lb/> brachte den üblichen Feſtzug, der um 3 Uhr nach-<lb/> mittags formiert wurde. Nach ſeiner Ankunft am<lb/> Hauptplatze folgte die öffentliche Begrüßung der<lb/> circa 800 Sänger durch den Bürgermeiſter Dr.<lb/> Buchmüller vom Balkon des Rathhauſes, woſelbſt<lb/> auch die Gemeinderäthe ſich eingefunden hatten.<lb/> Den Schluſs bildete die Abſingung des Bundes-<lb/> Wahlſpruches aus tauſend Kehlen. Hierauf wurde<lb/> in den Stadtpark marſchiert. Um halb 6 Uhr<lb/> abends begann im Stadtparke, wo vor der Sänger-<lb/> halle eine für circa 1000 Sänger berechnete Tribüne<lb/> errichtet war, die Feſtliedertafel. Der geräumige<lb/> Platz konnte die Feſttheilnehmer kaum faſſen. Dem<lb/> Geſammtchore, welcher den geſanglichen Theil ein-<lb/> leitete, folgten Einzelchöre, wobei ſich in der erſten<lb/> Abtheilung beſonders der Brucker und der Eggen-<lb/> berger Männergeſangsverein und zum Schluſſe der<lb/> Jubelverein ganz beſonders auszeichneten. Von<lb/> Grazer Vereinen war der Mäunergeſangverein in<lb/> anſehnlicher Stärke erſchienen, dirigiert vom Chor-<lb/> meiſter-Stellvertreter F. Weiß. Den Schluſs bil-<lb/> dete ein Commers in der Sängerhalle. Montag<lb/> wurde das Leobner Sängerfeſt durch einen heiteren<lb/> Frühſchoppen ꝛc. geſchloſſen. Dem Leobner Männer-<lb/><cb/> geſangverein muſs alles Lob ausgeſprochen werden,<lb/> daſs er unſeren gemeinſamen deutſchen Sache durch<lb/> die Pflege des deutſchen Liedes einen großen Dienſt<lb/> erwieſen hat. Es gebürt ihm daher unſer aufrich-<lb/> tig es „Heil!“</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#g">Troppau,</hi> 7. Juli.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Geflügel-Aus-<lb/> ſtellung in Troppau.)</hi> </head> <p>Der öſterr. ſchleſ.<lb/> Geflügelzuchtverein in Troppau veranſtaltet in der<lb/> Zeit vom 8. bis 11. September d. J. eine große<lb/> allgemeine Geflügelausſtellung, wozu alle Geflügel-<lb/> züchter zur Beſchickung derſelben eingeladen werden.<lb/> Für die Unterbringung der Ausſtellungsthiere iſt<lb/> in vollkommen gedeckten Räumen, ſowie für deren<lb/> Fütterung und Bewartung, Ab- und Zufuhr zur<lb/> Bahn ſeitens des Comit<hi rendition="#aq">é</hi>s beſtens Vorſorge ge-<lb/> troffen. Auf Wunſch wird auch der Verkauf von<lb/> Thieren bereitwilligſt vermittelt. An der Spitze der<lb/> Ausſtellung ſteht Herr Bürgermeiſter Dr. Emil Ro-<lb/> chowanski; ſeitens der Staats- und Landesbehörden,<lb/> ſowie auch ſeitens des Vereines ſind wertvolle<lb/> Prämien und Preiſe gewidmet. Platzmiete, wobei<lb/> jeder einzelne Stamm Geflügel in einem beſonderen<lb/> Käfig untergebracht wird, iſt eine ganz minimale.<lb/> Anmeldungen ſind zu richten an das Comit<hi rendition="#aq">é</hi> der<lb/> erſten öſterr.-ſchleſ. Geflügel-Ausſtellung in Troppau,<lb/> welches auf briefliche Anfragen bereitwilligſt Aus-<lb/> künfte ertheilt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#g">Judenburg,</hi> 10. 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Ge-<lb/> burtstag des Hof- und Gerichtsadvocaten und<lb/> Rechtsconſulenten der Erſten öſterreichiſchen Sparcaſſe,<lb/> Dr. Othmar Reiſer, verlief, wie die „N. Fr. Preſſe“<lb/> berichtet, trotz der Beſcheidenheit des Jubilars nicht<lb/> ohne Zeichen weitverbreiteter Verehrung für das<lb/> Wirken des trefflichen Mannes. Der Beamten-<lb/> körper der Sparcaſſe, zahlreiche Berufscollegen aus<lb/> dem Advocatenſtande, an der Spitze der Präſident<lb/> der Kammer, Dr. v. Feiſtmantel in Wien, zahl-</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div type="jFeuilleton" n="1"> <div xml:id="marburg2" prev="#marburg1" type="jArticle" n="2"> <p>öfters in den fliegenden Blättern unter der Be-<lb/> zeichnung „aus der guten alten Zeit“ ſehen. Bei<lb/> der Frohnleichnamsproceſſion erſchien Dank in voller<lb/> Uniform mit einem gewaltigen Schleppſäbel und<lb/> einem dreieckigen Federhut, den er aber meiſt in<lb/> der Hand trug. Die beiden anderen ſtädtiſchen<lb/> Poliziſten, der ſchon vom Alter gebeugte Savez<lb/> und der große, ſtramme Toni, ſpäter Realſchuldiener,<lb/> in dunkelgrüner Uniform mit roſenrothen Aufſchlägen<lb/> und hohen Czakos mit dem Stadtwappen auf ihren<lb/> Häuptern. Für gewöhnlich jedoch hatte Dank ſtatt<lb/> ſeines Säbels ein bei der ganzen Jugend gefürchtetes,<lb/> ſpaniſches Rohr in der Hand, welches er auch lebhaft<lb/> zu gebrauchen verſtand. Muthig ſtürzte er, dieſes<lb/> ſchwingend, in den Streit der zwiſchen den beiden<lb/> ſtadtbekannten Taubſtummen dem „Gurgelſchneider“<lb/> und dem „Kirchentrottel“, entſtand, ſobald ſich dieſe<lb/> nur begegneten. Warum der Gurgelſchneider zu<lb/> dieſem Namen kam, wiſſen wir nicht. Sicher iſt,<lb/> daſs er ſtets in die höchſte Wuth gerieth, wenn die<lb/> liebe Straßenjugend ihm das Zeichen des Hals-<lb/> abſchneidens machte. Der Kirchentrottel, ein aus<lb/> Tirol zugewandeter Taubſtummer mit 2 gewaltigen<lb/> Kröpfen, deſſen langer ſchwarzer Rock und Cylinder-<lb/> hut an ein Prieſtergewand mahnen ſollte, hatte ſeine<lb/> Bezeichnung von einer hölzernen Kirche, die er am<lb/> Rücken umhertrug. Er hieß auch Thurmtrottel, da<lb/> er ſeine Schlafſtätte im Thurm hatte.</p><lb/> <cb/> <p>Ja, derartige Originale gibt es heutigen Tages<lb/> nicht mehr, die Sicherheitswache würde dieſe und<lb/> die „Palmpepi“, die „Körbelflechterin“, den „Pajau“<lb/> in den Straßen nicht mehr dulden. Aber noch<lb/> andere, nicht polizeiwidrige Originale gab es. Wer<lb/> erinnert ſich nicht noch lebhaft an den „Wolken-<lb/> ſchieber“, ſogenannt wegen ſeiner hohen Körper-<lb/> größe, welche der Cylinder auf dem Haupte noch<lb/> erhöhte. Wie viele haben bei ihm nicht franzöſiſch,<lb/> engliſch und italieniſch gelernt. Des Nachts, wenn<lb/> ſchon die Meiſten im ſanften Schlummer ruhten,<lb/> durchſchritt er luſtwandelnd die Straßen der Stadt.<lb/> Er war ein edler Charakter und mancher ſeiner<lb/> ehemaligen Schüler würde trauernd an ſeinem Grabe<lb/> ſtehen bleiben, wenn er in dem gänzlich veränderten,<lb/> ſloveniſchgeſchriebenen Namen auf dem Grabſteine<lb/> jenen ſeines einſtigen Lehrers erkennen würde.</p><lb/> <p>So ſind wir denn beim Friedhofe angelangt<lb/> und wer ihn durchwandert, wird ſo manchen ſeiner<lb/> alten, lieben Bekannten in ihm ruhend antreffen,<lb/> und bald werden auch wir, die wir noch dieſe Zeit<lb/> durchlebten, auf ihm ſchlummern und mit uns die<lb/> Erinnerung an jene Tage, an jene Sitten und Ge-<lb/> bräuche, über welche ein neues Geſchlecht lächelnd<lb/> die Naſe rümpft.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> <div type="jLocal" n="1"> <div xml:id="reiser2" prev="#reiser1" type="jArticle" n="2"> <p>reiche Rechtsanwälte in <hi rendition="#g">Graz, Marburg</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Klagenfurt,</hi> viele Körperſchaften der Reichs-<lb/> hauptſtadt und der Provinz ſendeten in Worten<lb/> der Anerkennung abgefaſste Glückwunſchtelegramme.<lb/> Das von Dr. Freiherrn v. Widerhofer geleitete<lb/> St. Anna-Kinderſpital überreichte eine kalligraphiſch<lb/> ausgeführte und künſtleriſch ausgeſtattete Adreſſe,<lb/> unterzeichnet von Gräfin Czernin, Gräfin Kheven-<lb/> hüller und dem leitenden Comit<hi rendition="#aq">é</hi>. Auch aus den<lb/> Kreiſen der deutſchen Parteien und von den dank-<lb/> baren <hi rendition="#g">unterſteiriſchen</hi> Gemeinden liefen zahl-<lb/> reiche ſchriftliche und telegraphiſche Glückwünſche ein.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Die Centralcommiſſion für Kunſt-<lb/> und hiſtoriſche Denkmale)</hi> </head> <p>hat den Domherrn<lb/> Dr. Joſef <hi rendition="#g">Pajek</hi> in Marburg zu ihrem Correſpon-<lb/> denten ernannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Perſonales.)</hi> </head> <p>Herr Erich <hi rendition="#g">Strohbach,</hi><lb/> ein Marburger, hat an der techniſchen Hochſchule<lb/> in Diesden das Diplom-Schluſsexamen mit der<lb/> Auszeichnungscenſur „ſehr gut“ beſtanden und den<lb/> Titel eines „Diplom-Ingenieurs für Chemie“ er-<lb/> worben. Herr Strohbach bekleidet bereits ſeit<lb/> 1. März die Stelle eines Aſſiſtenten an der könig-<lb/> lich ſächſiſchen Hochſchule in Dresden. Die zahl-<lb/> reichen Freunde unſeres ſtrebſamen Landsmannes<lb/> werden ſich ſeiner Erfolge gewiſs freuen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Leichenbegängnis.)</hi> </head> <p>Am Sonntag um<lb/> halb 3 Uhr nachmittags fand das Leichenbegängnis<lb/> des am Freitag verunglückten Meſſerſchmiedmeiſters<lb/> Herrn Wenzel <hi rendition="#g">Wrba</hi> auf dem ſtädtiſchen Fried-<lb/> hofe ſtatt. Hiezu hatten ſich Leidtragende aus allen<lb/> Kreiſen eingefunden und die zahlreiche Theilnahme<lb/> ſprach für das allgemeine Mitleid anläſslich dieſes<lb/> ſo traurigen Falles.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Lehrſtellen.)</hi> </head> <p>An der fünfclaſſigen Knaben-<lb/> volksſchule in Feldbach kommt die Stelle eines Ober-<lb/> lehrers mit den Bezügen nach der zweiten Orts-<lb/> claſſe definitiv zur Beſetzung. — An der dreiclaſſigen,<lb/> in der dritten Ortsclaſſe ſtehenden Volksſchule in<lb/> Wölling, Poſt Mureck, mit ſloveniſcher Unterrichts-<lb/> ſprache iſt eine Lehrſtelle definitiv, eventuell auch<lb/> proviſoriſch mit Beginn des Winterſemeſters zu be-<lb/> ſetzen. Geſuche um eine dieſer Stellen ſind bis<lb/> 10. Auguſt an den betreffenden Ortsſchulrath zu<lb/> richten. — An der fünfclaſſigen ſtädtiſchen Mädchen-<lb/> volksſchule <hi rendition="#aq">III</hi> am Wielandplatze zu <hi rendition="#g">Marburg</hi> iſt<lb/> die Stelle einer Lehrerin mit den Bezügen nach der<lb/> erſten Ortsclaſſe definitiv zu beſetzen. Geſuche ſind<lb/> bis längſtens 30. d. an den Stadtſchulrath zu richten.<lb/> An der zweiclaſſigen, in der zweiten Ortsclaſſe<lb/> ſtehenden Volksſchule in Stiwoll iſt mit 1. November<lb/> die Oberlehrerſtelle definitiv zu beſetzen. Geſuche<lb/> ſind bis 31. d. beim Ortsſchulrathe einzubringen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Ueberſetzung im Poſtverkehrsdienſte.)</hi> </head><lb/> <p>Der Poſtaſſiſtent Ignaz <hi rendition="#g">Fleck</hi> in Dervent (Bosnien)<lb/> wurde nach Knittelfeld überſetzt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Beſetzung von Poſtamtspraktikanten-<lb/> ſtellen.)</hi> </head> <p>Die Grazer Poſt- und Telegraphen-<lb/> direction hat, um den erhöhten Anforderungen des<lb/> Poſt- und Telegraphenverkehrs in ihrem Dienſt-<lb/> bereiche entſprechend zu begegnen, die Beſetzung einer<lb/> größeren Anzahl von Poſtamtspraktikantenſtellen bei<lb/> den Poſtämtern Graz, Klagenfurt, Marburg, Bruck,<lb/> Cilli, Villach und anderen in Ausſicht genommen.<lb/> Hiedurch erſcheint Anwäctern, welche mit den er-<lb/> forderlichen Schulſtudien (abſolvierte Mittelſchule<lb/> oder gleichgeſtellte Lehranſtalt) ausgeſtattet ſind,<lb/> Gelegenheit geboten, ſolche mit einem jährlichen<lb/> Adjutum von 600 <hi rendition="#aq">K</hi> dotierte Staatsdienſtpoſten in<lb/> allernächſter Zeit zu erlangen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Das 25jährige Gründungsfeſt des<lb/> k. k. <hi rendition="#aq">I.</hi> Marburger Militär-Veteranen-<lb/> Vereines)</hi> </head> <p>nahm unter großer Betheiligung aus-<lb/> wärtiger Vereine einen ſehr würdigen Verlauf. Es<lb/> hatten ſich folgende Vereine, beziehungsweiſe Abord-<lb/> nungen eingefunden, und zwar: Grazer Bürgercorps,<lb/> Infanterie, Jäger und Cavallerie unter Commando<lb/> ihrer Officiere, <hi rendition="#aq">I.</hi> und <hi rendition="#aq">II.</hi> Grazer Militär-Veteranen-<lb/> Verein, dann die Vereine von Pettau, Cilli, Leoben,<lb/> Klagenfurt, Wildon, Eggenberg, St. Veit bei Graz,<lb/> Radkersburg, Leibnitz. Am Vortage, am Samstag<lb/> abends, fand durch den feiernden Verein ein Fackel-<lb/> zug bei klingendem Spiele ſtatt, dem ſich eine nach<lb/> Hunderten zählende Menge anſchloſs. Zur Feier des<lb/> Feſtes waren die meiſten Häuſer mit Fahnen ge-<lb/> ſchmückt. Der eigentliche Feſttag. der Sonntag,<lb/> begann um 5 Uhr früh mit einer Tagreveille. Um<lb/> 7 Uhr früh wurde vom Vereinslocale zum Südbahn-<lb/> hofe abmarſchiert, um die ankommenden Gäſte zu<lb/> empfangen. Nachdem ſich ein langer Feſtzug gebildet<lb/> hatte, erfolgte der Abmarſch in die Domkirche. wo-<lb/> ſelbſt ein Feſtgottesdienſt abgehalten wurde. Nach<lb/> Beendigung desſelben raillierten ſich die Vereine mit<lb/> fliegenden Fahnen vor dem Poſtgebäude zur Defi-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0004]
Marburger Zeitung Nr. 77, 10. Juli 1900
davon 28, aus der übrigen Steiermark 101.
Deutſche waren 82, Slovenen 60, Katholiken 142,
Evangeliſche 2. Erſte Fortgangsclaſſe mit Vorzug
erhielten 16, erſte Fortgangsclaſſe 92, zweite Fort-
gangsclaſſe 13, dritte Fortgangsclaſſe 9. Zu Wieder-
holungsprüfungen werden 13 zugelaſſen.
Leibnitz, 10. Juli. (Unglück durch
ſcheue Kühe.) Andreas Penitz, Knecht des hie-
ſigen Kaufmannes Herrn Othmar Götz, verunglückte
vor kurzem dadurch, daſs die ſeinem Gefährte vor-
geſpannten Kühe plötzlich ſcheu wurden und der
Wagen über den herabgeſtürzten Lenker rollte, ſo
daſs dieſer einen complicierten Bruch des linken
Armes und ſchwere Verletzungen im Geſichte erhielt.
Der Verunglückte wurde in das Krankenhaus nach
Graz geſchafft.
Leoben, 9. Juli. (Jubelfeſt des Leobner
Männergeſangvereines.) Aus Anlaſs des
50jähr. Beſtandes dieſes Vereines prangte die
Stadt Leoben ſeit 7. Juli im Feſtkleide; die Ge-
meindevertretung und die Bürgerſchaft unterzogen
ſich aus dieſem Anlaſſe auch der Aufgabe, den
zahlreichen Geſangvereinen des Landes einen glän-
zenden Empfang zu bereiten. Der erſte Theil des
Feſtes wurde mit der Veranſtaltung der Feſtver-
ſammlung im Stadttheater abgewickelt. An derſelben
nahmen außer dem Bundes-Obmanne mit dem
Ausſchuſſe und verſchiedenen Vertretern der ein-
zelnen Vereine auch die Spitzen der Behörden
theil. Die Feſtrede hielt der Obmann des Jubel-
vereines Herr Karl Kipfel. Begrüßungen erfolgten
ſodann durch den Bürgermeiſter Dr. Buchmüller
und den Bundes-Obmann R. v. Schmeidel, welch
letzterer einen prachtvollen Pokal als Ehrengeſchenk
überreichte. Vorgeſtern um 8 Uhr abends wurde
im Hotel „Poſt“ das Feſtconcert abgehalten. Am
Programme ſtanden Chöre, an deren Ausführung
ſich nur erſte Vereine zu wagen pflegen. Der
Jubelverein beſtand ſeine Aufgabe glänzend, was
zur Ehre des Chormeiſters Herrn Anton Menacher
hiemit feſtgeſtellt ſei. Der zweite Tag, der 8. Juli,
brachte den üblichen Feſtzug, der um 3 Uhr nach-
mittags formiert wurde. Nach ſeiner Ankunft am
Hauptplatze folgte die öffentliche Begrüßung der
circa 800 Sänger durch den Bürgermeiſter Dr.
Buchmüller vom Balkon des Rathhauſes, woſelbſt
auch die Gemeinderäthe ſich eingefunden hatten.
Den Schluſs bildete die Abſingung des Bundes-
Wahlſpruches aus tauſend Kehlen. Hierauf wurde
in den Stadtpark marſchiert. Um halb 6 Uhr
abends begann im Stadtparke, wo vor der Sänger-
halle eine für circa 1000 Sänger berechnete Tribüne
errichtet war, die Feſtliedertafel. Der geräumige
Platz konnte die Feſttheilnehmer kaum faſſen. Dem
Geſammtchore, welcher den geſanglichen Theil ein-
leitete, folgten Einzelchöre, wobei ſich in der erſten
Abtheilung beſonders der Brucker und der Eggen-
berger Männergeſangsverein und zum Schluſſe der
Jubelverein ganz beſonders auszeichneten. Von
Grazer Vereinen war der Mäunergeſangverein in
anſehnlicher Stärke erſchienen, dirigiert vom Chor-
meiſter-Stellvertreter F. Weiß. Den Schluſs bil-
dete ein Commers in der Sängerhalle. Montag
wurde das Leobner Sängerfeſt durch einen heiteren
Frühſchoppen ꝛc. geſchloſſen. Dem Leobner Männer-
geſangverein muſs alles Lob ausgeſprochen werden,
daſs er unſeren gemeinſamen deutſchen Sache durch
die Pflege des deutſchen Liedes einen großen Dienſt
erwieſen hat. Es gebürt ihm daher unſer aufrich-
tig es „Heil!“
Troppau, 7. Juli. (Geflügel-Aus-
ſtellung in Troppau.) Der öſterr. ſchleſ.
Geflügelzuchtverein in Troppau veranſtaltet in der
Zeit vom 8. bis 11. September d. J. eine große
allgemeine Geflügelausſtellung, wozu alle Geflügel-
züchter zur Beſchickung derſelben eingeladen werden.
Für die Unterbringung der Ausſtellungsthiere iſt
in vollkommen gedeckten Räumen, ſowie für deren
Fütterung und Bewartung, Ab- und Zufuhr zur
Bahn ſeitens des Comités beſtens Vorſorge ge-
troffen. Auf Wunſch wird auch der Verkauf von
Thieren bereitwilligſt vermittelt. An der Spitze der
Ausſtellung ſteht Herr Bürgermeiſter Dr. Emil Ro-
chowanski; ſeitens der Staats- und Landesbehörden,
ſowie auch ſeitens des Vereines ſind wertvolle
Prämien und Preiſe gewidmet. Platzmiete, wobei
jeder einzelne Stamm Geflügel in einem beſonderen
Käfig untergebracht wird, iſt eine ganz minimale.
Anmeldungen ſind zu richten an das Comité der
erſten öſterr.-ſchleſ. Geflügel-Ausſtellung in Troppau,
welches auf briefliche Anfragen bereitwilligſt Aus-
künfte ertheilt.
Judenburg, 10. Juli. (Militäriſches.)
Morgen Mittwoch wird unſere Garniſon die Haupt-
übung des. feldmäßigen Schießens und das
Schießen auf große Diſtanzen auf der Seethaler
Alpe, und zwar im Raume Welzensalpe-Seethaler-
Almhütte-Kreiskogel vornehmen; mit dem Schießen
wird um 6 Uhr 30 Minuten früh begonnen werden.
Das Betreten des Terraintheiles zur Zeit des
Schießens iſt ſtrenge unterſagt. — Der Gendar-
merie-Inſpector Feldmarſchall-Lieutenant Johann
Edler von Horrak trifft am 19. d. zur Inſpicierung
in unſerer Stadt ein.
Marburger Nachrichten.
(Ernennungen im politiſchen Dienſt.)
Der Kaiſer hat den Statthaltereirath Dr. Karl
König zum Hofrathe bei der Statthalterei in Graz
und die Bezirkshauptmänner Eugen Edlen von
Schickh und Dr. Max Grafen von Wickenburg,
dann den Miniſterial-Secretär im Miniſterium des
Innern Otto Grafen Manzano zu Statthalterei-
räthen im Stande der ſteiermärkiſchen Statthalterei
ernannt.
(Ernennung im Poſtverkehrsdienſte.)
Die Poſt- und Telegraphen-Direction hat die Poſt-
und Telegraphen-Expeditorin Marie Schweuner
zur Poſt- und Telegraphen-Manipulantin ernannt.
(Dr. Othmar Reiſer.) Der 70. Ge-
burtstag des Hof- und Gerichtsadvocaten und
Rechtsconſulenten der Erſten öſterreichiſchen Sparcaſſe,
Dr. Othmar Reiſer, verlief, wie die „N. Fr. Preſſe“
berichtet, trotz der Beſcheidenheit des Jubilars nicht
ohne Zeichen weitverbreiteter Verehrung für das
Wirken des trefflichen Mannes. Der Beamten-
körper der Sparcaſſe, zahlreiche Berufscollegen aus
dem Advocatenſtande, an der Spitze der Präſident
der Kammer, Dr. v. Feiſtmantel in Wien, zahl-
öfters in den fliegenden Blättern unter der Be-
zeichnung „aus der guten alten Zeit“ ſehen. Bei
der Frohnleichnamsproceſſion erſchien Dank in voller
Uniform mit einem gewaltigen Schleppſäbel und
einem dreieckigen Federhut, den er aber meiſt in
der Hand trug. Die beiden anderen ſtädtiſchen
Poliziſten, der ſchon vom Alter gebeugte Savez
und der große, ſtramme Toni, ſpäter Realſchuldiener,
in dunkelgrüner Uniform mit roſenrothen Aufſchlägen
und hohen Czakos mit dem Stadtwappen auf ihren
Häuptern. Für gewöhnlich jedoch hatte Dank ſtatt
ſeines Säbels ein bei der ganzen Jugend gefürchtetes,
ſpaniſches Rohr in der Hand, welches er auch lebhaft
zu gebrauchen verſtand. Muthig ſtürzte er, dieſes
ſchwingend, in den Streit der zwiſchen den beiden
ſtadtbekannten Taubſtummen dem „Gurgelſchneider“
und dem „Kirchentrottel“, entſtand, ſobald ſich dieſe
nur begegneten. Warum der Gurgelſchneider zu
dieſem Namen kam, wiſſen wir nicht. Sicher iſt,
daſs er ſtets in die höchſte Wuth gerieth, wenn die
liebe Straßenjugend ihm das Zeichen des Hals-
abſchneidens machte. Der Kirchentrottel, ein aus
Tirol zugewandeter Taubſtummer mit 2 gewaltigen
Kröpfen, deſſen langer ſchwarzer Rock und Cylinder-
hut an ein Prieſtergewand mahnen ſollte, hatte ſeine
Bezeichnung von einer hölzernen Kirche, die er am
Rücken umhertrug. Er hieß auch Thurmtrottel, da
er ſeine Schlafſtätte im Thurm hatte.
Ja, derartige Originale gibt es heutigen Tages
nicht mehr, die Sicherheitswache würde dieſe und
die „Palmpepi“, die „Körbelflechterin“, den „Pajau“
in den Straßen nicht mehr dulden. Aber noch
andere, nicht polizeiwidrige Originale gab es. Wer
erinnert ſich nicht noch lebhaft an den „Wolken-
ſchieber“, ſogenannt wegen ſeiner hohen Körper-
größe, welche der Cylinder auf dem Haupte noch
erhöhte. Wie viele haben bei ihm nicht franzöſiſch,
engliſch und italieniſch gelernt. Des Nachts, wenn
ſchon die Meiſten im ſanften Schlummer ruhten,
durchſchritt er luſtwandelnd die Straßen der Stadt.
Er war ein edler Charakter und mancher ſeiner
ehemaligen Schüler würde trauernd an ſeinem Grabe
ſtehen bleiben, wenn er in dem gänzlich veränderten,
ſloveniſchgeſchriebenen Namen auf dem Grabſteine
jenen ſeines einſtigen Lehrers erkennen würde.
So ſind wir denn beim Friedhofe angelangt
und wer ihn durchwandert, wird ſo manchen ſeiner
alten, lieben Bekannten in ihm ruhend antreffen,
und bald werden auch wir, die wir noch dieſe Zeit
durchlebten, auf ihm ſchlummern und mit uns die
Erinnerung an jene Tage, an jene Sitten und Ge-
bräuche, über welche ein neues Geſchlecht lächelnd
die Naſe rümpft.
reiche Rechtsanwälte in Graz, Marburg und
Klagenfurt, viele Körperſchaften der Reichs-
hauptſtadt und der Provinz ſendeten in Worten
der Anerkennung abgefaſste Glückwunſchtelegramme.
Das von Dr. Freiherrn v. Widerhofer geleitete
St. Anna-Kinderſpital überreichte eine kalligraphiſch
ausgeführte und künſtleriſch ausgeſtattete Adreſſe,
unterzeichnet von Gräfin Czernin, Gräfin Kheven-
hüller und dem leitenden Comité. Auch aus den
Kreiſen der deutſchen Parteien und von den dank-
baren unterſteiriſchen Gemeinden liefen zahl-
reiche ſchriftliche und telegraphiſche Glückwünſche ein.
(Die Centralcommiſſion für Kunſt-
und hiſtoriſche Denkmale) hat den Domherrn
Dr. Joſef Pajek in Marburg zu ihrem Correſpon-
denten ernannt.
(Perſonales.) Herr Erich Strohbach,
ein Marburger, hat an der techniſchen Hochſchule
in Diesden das Diplom-Schluſsexamen mit der
Auszeichnungscenſur „ſehr gut“ beſtanden und den
Titel eines „Diplom-Ingenieurs für Chemie“ er-
worben. Herr Strohbach bekleidet bereits ſeit
1. März die Stelle eines Aſſiſtenten an der könig-
lich ſächſiſchen Hochſchule in Dresden. Die zahl-
reichen Freunde unſeres ſtrebſamen Landsmannes
werden ſich ſeiner Erfolge gewiſs freuen.
(Leichenbegängnis.) Am Sonntag um
halb 3 Uhr nachmittags fand das Leichenbegängnis
des am Freitag verunglückten Meſſerſchmiedmeiſters
Herrn Wenzel Wrba auf dem ſtädtiſchen Fried-
hofe ſtatt. Hiezu hatten ſich Leidtragende aus allen
Kreiſen eingefunden und die zahlreiche Theilnahme
ſprach für das allgemeine Mitleid anläſslich dieſes
ſo traurigen Falles.
(Lehrſtellen.) An der fünfclaſſigen Knaben-
volksſchule in Feldbach kommt die Stelle eines Ober-
lehrers mit den Bezügen nach der zweiten Orts-
claſſe definitiv zur Beſetzung. — An der dreiclaſſigen,
in der dritten Ortsclaſſe ſtehenden Volksſchule in
Wölling, Poſt Mureck, mit ſloveniſcher Unterrichts-
ſprache iſt eine Lehrſtelle definitiv, eventuell auch
proviſoriſch mit Beginn des Winterſemeſters zu be-
ſetzen. Geſuche um eine dieſer Stellen ſind bis
10. Auguſt an den betreffenden Ortsſchulrath zu
richten. — An der fünfclaſſigen ſtädtiſchen Mädchen-
volksſchule III am Wielandplatze zu Marburg iſt
die Stelle einer Lehrerin mit den Bezügen nach der
erſten Ortsclaſſe definitiv zu beſetzen. Geſuche ſind
bis längſtens 30. d. an den Stadtſchulrath zu richten.
An der zweiclaſſigen, in der zweiten Ortsclaſſe
ſtehenden Volksſchule in Stiwoll iſt mit 1. November
die Oberlehrerſtelle definitiv zu beſetzen. Geſuche
ſind bis 31. d. beim Ortsſchulrathe einzubringen.
(Ueberſetzung im Poſtverkehrsdienſte.)
Der Poſtaſſiſtent Ignaz Fleck in Dervent (Bosnien)
wurde nach Knittelfeld überſetzt.
(Beſetzung von Poſtamtspraktikanten-
ſtellen.) Die Grazer Poſt- und Telegraphen-
direction hat, um den erhöhten Anforderungen des
Poſt- und Telegraphenverkehrs in ihrem Dienſt-
bereiche entſprechend zu begegnen, die Beſetzung einer
größeren Anzahl von Poſtamtspraktikantenſtellen bei
den Poſtämtern Graz, Klagenfurt, Marburg, Bruck,
Cilli, Villach und anderen in Ausſicht genommen.
Hiedurch erſcheint Anwäctern, welche mit den er-
forderlichen Schulſtudien (abſolvierte Mittelſchule
oder gleichgeſtellte Lehranſtalt) ausgeſtattet ſind,
Gelegenheit geboten, ſolche mit einem jährlichen
Adjutum von 600 K dotierte Staatsdienſtpoſten in
allernächſter Zeit zu erlangen.
(Das 25jährige Gründungsfeſt des
k. k. I. Marburger Militär-Veteranen-
Vereines) nahm unter großer Betheiligung aus-
wärtiger Vereine einen ſehr würdigen Verlauf. Es
hatten ſich folgende Vereine, beziehungsweiſe Abord-
nungen eingefunden, und zwar: Grazer Bürgercorps,
Infanterie, Jäger und Cavallerie unter Commando
ihrer Officiere, I. und II. Grazer Militär-Veteranen-
Verein, dann die Vereine von Pettau, Cilli, Leoben,
Klagenfurt, Wildon, Eggenberg, St. Veit bei Graz,
Radkersburg, Leibnitz. Am Vortage, am Samstag
abends, fand durch den feiernden Verein ein Fackel-
zug bei klingendem Spiele ſtatt, dem ſich eine nach
Hunderten zählende Menge anſchloſs. Zur Feier des
Feſtes waren die meiſten Häuſer mit Fahnen ge-
ſchmückt. Der eigentliche Feſttag. der Sonntag,
begann um 5 Uhr früh mit einer Tagreveille. Um
7 Uhr früh wurde vom Vereinslocale zum Südbahn-
hofe abmarſchiert, um die ankommenden Gäſte zu
empfangen. Nachdem ſich ein langer Feſtzug gebildet
hatte, erfolgte der Abmarſch in die Domkirche. wo-
ſelbſt ein Feſtgottesdienſt abgehalten wurde. Nach
Beendigung desſelben raillierten ſich die Vereine mit
fliegenden Fahnen vor dem Poſtgebäude zur Defi-
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