Marburger Zeitung. Nr. 93, Marburg, 04.08.1903.Marburger Zeitung Nr. 93, 4. August 1903. [Spaltenumbruch] wie selten gelingt doch eine der oft so kostspieligen Kuren! Durch ein zum größten Teile auf den Grundsätzen der Naturheilmethode beruhendes Ver- fahren hat sich das Institut von Hermann Ende in Böhmen seit nahezu acht Jahren große Ver- dienste dadurch erworben, daß dasselbe das Leiden in fachmännischer Weise beseitigt. Wir raten jedem, der ein mit diesem Fehler behaftetes Pferd besitzt, dasselbe dieser Kur zu unterziehen. Dieselbe ist leicht und ohne Umstände durchzuführen und es kann das Tier alle Arbeiten während derselben verrichten. Die Kurkosten sind gering und belaufen sich je nach Lage des Falles nur auf 14 bis 21 K. in ganz schweren Fällen. Anfragen sind zu richten an Her- mann Ende in Bodenbach in Böhmen. Eigen-Berichte. Sauerbrunn. 2. August. (Theater- abend und Konzert.) Am 5. d. M. findet im Wuchern, 2. Juli. (Radwettfahren.) Rohitsch-Sauerbrunn. (Eine Fahnen- affaire.) Im ganzen steirischen Unterland erregt St. Leonhard W.-B. (Trauer um Papst Leo 13.) Von dem am 20. Juli erfolgten Rohitsch-Sauerbrunn. (Fremdenverkehr.) Bisher sind hier 1431 Parteien mit 2164 Personen St. Leonhard W.-B., 2. August. (Ein Esel in natura.) Kürzlich wurde ich auf das Gleichenberg, 2. August. (Konzerte und kein Ende!) Das ist die gegenwärtige Marburger Nachrichten. (Major Ritter von Moser +.) Nach Marburger Zeitung Nr. 93, 4. Auguſt 1903. [Spaltenumbruch] wie ſelten gelingt doch eine der oft ſo koſtſpieligen Kuren! Durch ein zum größten Teile auf den Grundſätzen der Naturheilmethode beruhendes Ver- fahren hat ſich das Inſtitut von Hermann Ende in Böhmen ſeit nahezu acht Jahren große Ver- dienſte dadurch erworben, daß dasſelbe das Leiden in fachmänniſcher Weiſe beſeitigt. Wir raten jedem, der ein mit dieſem Fehler behaftetes Pferd beſitzt, dasſelbe dieſer Kur zu unterziehen. Dieſelbe iſt leicht und ohne Umſtände durchzuführen und es kann das Tier alle Arbeiten während derſelben verrichten. Die Kurkoſten ſind gering und belaufen ſich je nach Lage des Falles nur auf 14 bis 21 K. in ganz ſchweren Fällen. Anfragen ſind zu richten an Her- mann Ende in Bodenbach in Böhmen. Eigen-Berichte. Sauerbrunn. 2. Auguſt. (Theater- abend und Konzert.) Am 5. d. M. findet im Wuchern, 2. Juli. (Radwettfahren.) Rohitſch-Sauerbrunn. (Eine Fahnen- affaire.) Im ganzen ſteiriſchen Unterland erregt St. Leonhard W.-B. (Trauer um Papſt Leo 13.) Von dem am 20. Juli erfolgten Rohitſch-Sauerbrunn. (Fremdenverkehr.) Bisher ſind hier 1431 Parteien mit 2164 Perſonen St. Leonhard W.-B., 2. Auguſt. (Ein Eſel in natura.) Kürzlich wurde ich auf das Gleichenberg, 2. Auguſt. (Konzerte und kein Ende!) Das iſt die gegenwärtige Marburger Nachrichten. (Major Ritter von Moſer †.) Nach <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="4"/><fw place="top" type="header">Marburger Zeitung Nr. 93, 4. Auguſt 1903.</fw><lb/><cb/> wie ſelten gelingt doch eine der oft ſo koſtſpieligen<lb/> Kuren! Durch ein zum größten Teile auf den<lb/> Grundſätzen der Naturheilmethode beruhendes Ver-<lb/> fahren hat ſich das Inſtitut von Hermann Ende<lb/> in Böhmen ſeit nahezu acht Jahren große Ver-<lb/> dienſte dadurch erworben, daß dasſelbe das Leiden<lb/> in fachmänniſcher Weiſe beſeitigt. Wir raten jedem,<lb/> der ein mit dieſem Fehler behaftetes Pferd beſitzt,<lb/> dasſelbe dieſer Kur zu unterziehen. Dieſelbe iſt leicht<lb/> und ohne Umſtände durchzuführen und es kann<lb/> das Tier alle Arbeiten während derſelben verrichten.<lb/> Die Kurkoſten ſind gering und belaufen ſich je nach<lb/> Lage des Falles nur auf 14 bis 21 K. in ganz<lb/> ſchweren Fällen. Anfragen ſind zu richten an Her-<lb/> mann Ende in Bodenbach in Böhmen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Eigen-Berichte.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#g">Sauerbrunn.</hi> 2. Auguſt.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Theater-<lb/> abend und Konzert.)</hi> </head> <p>Am 5. d. M. findet im<lb/> hieſigen Kurſaale ein Theaterabend mit Konzert ſtatt,<lb/> wobei die Kurgäſte Frl. Edine und Hedie <hi rendition="#g">Rziha,</hi><lb/> der Sänger Herr Siegmund <hi rendition="#g">Beamt,</hi> ſowie der<lb/> Komiker Herr Robert <hi rendition="#g">Laube</hi> und der Kapellmeiſter<lb/> Herr Franz <hi rendition="#g">Stahl</hi> mitwirken. Nach dem Konzerte<lb/> wird das Luſtſpiel „Ein delikater Auftrag“ von den<lb/> genannten Fräulein und Herrn Laube gegeben.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Wuchern,</hi> 2. 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Juli erfolgten<lb/> Ableben des Papſtes Leo 13. erfuhr tagsdarauf<lb/> ſchon jedes Kind in unſerem Markte, nur der hieſige<lb/> Kaplan <hi rendition="#g">Ocvirk</hi> ſcheint bis zur Stunde davon<lb/> noch nichts zu wiſſen oder geht derſelbe darüber<lb/> gleichgiltig hinweg, denn er beſucht, wie zuvor,<lb/> das Politſch’ſche Tropfſtein-Gaſthaus, das Eldorado<lb/> der hieſigen und auswärtigen Pervaken und ſingt<lb/> und muſiziert nach ſeiner Art bis ſpät in die Nacht<lb/> hinein zum Gaudium ſeiner Tiſchgeſellen luſtig dar-<lb/> auf los, trotzdem ſein kirchliches Oberhaupt in Rom<lb/> auf der Bahre liegt. Man würde glauben, daß die<lb/> ganze katholiſche Menſchheit um ihr ſichtbares<lb/> Oberhaupt der Kirche trauern ſollte und daß ins-<lb/> beſondere die katholiſchen Geiſtlichen, als unmittel-<lb/> bare Untergebene desſelben, in erſter Linie bemüſſiget<lb/> wären, mit gutem Beiſpiel vorauszugehen und ſich<lb/> in Trauer zu hüllen, jedoch das Benehmen des<lb/> Kaplans Ocvirk zeigt nicht die geringſte Spur<lb/> davon, ſondern erweckt nur Aergernis bei vielen<lb/> Leuten. Und was ſagt deſſen Pfarrer und Dechant<lb/> Jur<hi rendition="#aq">č</hi>i<hi rendition="#aq">č</hi> dazu? nichts! wie er überhaupt im Treiben<lb/> dieſes Kaplans ſonderbarerweiſe nichts Anſtößiges<lb/> findet, während er zuvor wirklich beliebte Kapläne<lb/> von hier zu entfernen verſtand. Guſto und Ohr-<lb/><cb/> feigen ſind eben verſchieden. Wir aber ſind wieder<lb/> um eine Erfahrung reicher geworden und wiſſen<lb/> nun, wie ernſt wir die Trauer nach dem Tode<lb/> eines Papſtes zu nehmen haben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline> <hi rendition="#g">Rohitſch-Sauerbrunn.</hi> </dateline> <head> <hi rendition="#g">(Fremdenverkehr.)</hi> </head><lb/> <p>Bisher ſind hier 1431 Parteien mit 2164 Perſonen<lb/> zum Kurgebrauche eingetroffen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#g">St. Leonhard</hi> W.-B., 2. 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Der Inhalt dieſes elen-<lb/> den Geſchreibſels läßt deutlich erkennen, daß das-<lb/> ſelbe nur aus dem windiſchen Gehirne eines unſerer<lb/> pervakiſchen Schädel entſprungen ſein kann. Nur in<lb/> dem einen Punkte hat dieſer famoſe Skribler recht,<lb/> nämlich daß man einen Eſel ſehen kann, wenn man<lb/> in ſeinen Spiegel ſieht. Zu dieſem Zwecke habe ich<lb/> in meinem Kopfe vor meinem Seelenſpiegel alle<lb/> mir bekannten Pervaken von hier vorüberziehen<lb/> laſſen und es tauchten der Reihenfolge nacheinander<lb/> auf: 1. Der k. k. Steueramtskontrolor Krajnc, der<lb/> beſſer täte, wenn er ſich mehr um ſein Amt, als<lb/> um die windiſch-klerikale Politik kümmern würde,<lb/> denn ſeit dieſer Menſch in unſerem Markte iſt, hat<lb/> hier der nationale Friede wieder aufgehört. 2. Der<lb/> Kaplan Ocoirek, dem als Prieſter beſſer anſtehen<lb/> würde, wenn er mehr zuhauſe bleiben und beten<lb/> möchte, als bis ſpät in die Nacht im Wirtshaus<lb/> zu ſitzen und eine Politik zu betreiben, welche ihm<lb/> ſein Beruf gewiß nicht vorſchreibt. 3. Der Arzt Dr.<lb/> Tipli<hi rendition="#aq">č</hi>, dem es auch nicht ſchaden würde, wenn er<lb/> ſich mehr um das ärztliche Wiſſen kümmern würde.<lb/> 4. Der k. k. Gerichtsadjunkt Terſtenjak, der beſſer<lb/> auf ſeine Akten achtgeben ſollte, wenn er auf eine<lb/> Kommiſſion fährt, nicht aber daß dieſelben nebſt<lb/> Damenfächer aufgefunden werden. 5. Der k. k. Ge-<lb/> richtskanzliſt Negoveti<hi rendition="#aq">č</hi>, dem ein Schlaf zuhauſe<lb/> jedenfalls beſſer anſchlagen würde, als abends lange<lb/> im „Tropfſtein“ zu zechen und erſt in der Kanzlei<lb/> zu ſchlafen. 6. Der Advokatursſchreiber <hi rendition="#aq">Š</hi>ilec, der<lb/> ſtatt den Kaplan und Genoſſen mit Eſſen und<lb/> Trinken zu traktieren, lieber ſeine Dienſtboten beſſer<lb/> verpflegen ſollte, damit ihn dieſe nicht wegen<lb/> Mangel an Koſt verlaſſen. 7. Der Meßner Fraß.<lb/> 8. Der Wagnergehilfe Domſchek. 9. Der Tiſchler-<lb/> gehilfe Kramberger u. ſ. w. In dieſer Reihe er-<lb/> kannte ich ganz deutlich den Erzeuger des Eſels in<lb/> der „Domovina“ und weil bekanntlich das Ge-<lb/> ſchlecht der Eſel nicht aus der Art ſchlägt und ich<lb/> den Erzeuger ſehr oft zu ſehen Gelegenheit habe,<lb/> ſo kann ich mir dieſen Eſel <hi rendition="#aq">in natura</hi> anſehen, ſo<lb/> oft es mir beliebt. Um mir aber künftighin die<lb/> Arbeit zu erſparen, habe ich mir die „Domovina“<lb/> und die Namenliſte unſerer Pervaken ober meinem<lb/> Schreibtiſche aufgenagelt und kann nun dieſen<lb/> Eſelerzeuger, alſo den Ureſel, ſehen ſo oft ich<lb/> nur will.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#g">Gleichenberg,</hi> 2. Auguſt.</dateline> <head> <hi rendition="#g">(Konzerte<lb/> und kein Ende!)</hi> </head> <p>Das iſt die gegenwärtige<lb/> Deviſe in unſerem niedlichen Brunnenſtädtchen.<lb/> Kaum iſt eine Unternehmung vom Schauplatze ver-<lb/> ſchwunden, tauchen ſchon mehrere andere auf und<lb/> nicht immer hält der materielle Erfolg mit dem<lb/> künſtleriſchen gleichen Schritt. Wo ſollte auch für<lb/> jedes Vergnügen hinreichend kunſtliebendes Publi-<lb/> kum aufgetrieben werden? Wenn daher an man-<lb/> chen Abenden mehrere Genüſſe zu Gebote ſtehen,<lb/> ſo muß das eine oder andere leiden. Im Theater<lb/> hat die Reihe der Benefize ihren Anfang genom-<lb/> men. Der Regiſſeur, Herr <hi rendition="#g">Lichten,</hi> wählte ſich<lb/> zu ſeinem Ehrenabende die Operette „Opernball“,<lb/> während Herr <hi rendition="#g">Lee,</hi> einer der Lieblinge im<lb/> Enſemble, in der Poſſe „Er und ſeine Schweſter“<lb/> in der Titelrolle im Vereine mit der ſchätzenswerten<lb/> Kraft Frl. Ott aufgetreten iſt. An freundlichen und<lb/> aufrichtigen Kundgebungen ſeitens der zahlreich er-<lb/> ſchienenen Anhänger der Muſe fehlte es nicht und<lb/> blieb auch der blinkende Lohn nicht aus. Eine der<lb/> beſtgelungenſten Darbietungen auf dem Kunſtgebiete<lb/> bildete das Wohltätigkeitskonzert des zehnjährigen<lb/><cb/> Violinvirtuoſen Joſef <hi rendition="#g">Szigeti.</hi> Er iſt im Vereine<lb/> mit dem Violiniſten Hans <hi rendition="#g">Deutſch,</hi> 13 Jahre<lb/> alt und dem Geſchwiſterpaare, der fünfjährigen<lb/> Margarethe und der acht Lenze zählenden Irma<lb/><hi rendition="#g">Pollak</hi> in der Reſtauration der Witwe Frau T.<lb/> Nagel aufgetreten. Wir waren von den Leiſtungen<lb/> der beiden herzigen Mädchen überraſcht. Die Kla-<lb/> vierpi<hi rendition="#aq">è</hi>cen kamen tadellos zur Wiedergabe, die Be-<lb/> gleitung beſorgte der Vater beider Wunderkinder,<lb/> Herr Max Pollak. Ueber das künſtlerhafte Spiel<lb/> des kleinen Szigeti haben wir bereits berichtet;<lb/> wir hoffen, dem ſehr begabten, ehrgeizigen und<lb/> weit vorgeſchrittenen Virtuoſen in ſeiner Vollendung<lb/> noch zu begegnen; vor einer allzu großen Aus-<lb/> nützung des jungen Talentes möchten wir warnen.<lb/> Der kleine Deutſch, ein ebenfalls nettes, feſches<lb/> Bürſchchen, entzückte die Zuhörerſchaft durch ſein<lb/> ausgezeichnetes Spiel; ſeine Wiedergaben entfeſ-<lb/> ſelten ebenfalls einen ſpontanen Beifall. Das Publi-<lb/> kum verließ höchſt befriedigt den Konzereſaal. Auch<lb/> die Knabenkapelle aus Straden konzertierte im<lb/> Weichbilde Gleichenbergs. Donnerstag, den 6. d.<lb/> ſpielt das letztemal in der Saiſon die Militär-<lb/> muſik aus Graz im Hotel „Mailand“; nach dem<lb/> offiziellen Programme findet eine Tanzunterhaltung<lb/> ſtatt. Zum Schluſſe ſei noch erwähnt, daß der<lb/> Komiker Kornau das Vergnügungsprogramm durch<lb/> humoriſtiſche Scherzvorträge bereicherte. Um die<lb/> Mitte dieſes Monates wird der Prager Bonvivant<lb/> R. <hi rendition="#g">Rübſam</hi> neuerdings ein kurzes Gaſtſpiel ab-<lb/> ſolvieren, worauf die ſogenannte „tote Saiſon“ ein-<lb/> treten wird.</p> <byline>F. S.</byline> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Marburger Nachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#g">(Major Ritter von Moſer †.)</hi> </head> <p>Nach<lb/> längerem ſchweren Leiden iſt geſtern, den 3. d. M.<lb/> halb 6 Uhr abends der k. u. k. Major a. D.<lb/> Vinzenz Ritter von Moſer geſtorben. Major von<lb/> Moſer, der ſeine Ruhejahre im Kreiſe ſeiner Familie<lb/> in unſerer Stadt verlebte, war eine ſehr bekannte,<lb/> allſeits beliebte Perſönlichkeit, ſo daß an dem<lb/> Schmerze ſeiner Familie unſere Bevölkerung und<lb/> insbeſonders jene, die ihm näher ſtanden und mit<lb/> ihm in Verkehr traten, herzlich Anteil nehmen.<lb/> Zu Bozen 1831 geboren, wurde er im Kaiſerjäger-<lb/> Regiments-Erziehungshauſe zu Hall auf eigene<lb/> Koſten erzogen und zum Soldaten ausgebildet.<lb/> Mit dem Kaiſerjäger-Regimente, in welches er 1847<lb/> eintrat, machte er die Feldzüge 1848, 1849, 1859<lb/> und 1866 mit und wohnte folgenden Ereigniſſen<lb/> bei: Revolution in Mailand 19. bis 22. März,<lb/> Gefecht bei Melegnano 23. März, Treffen bei<lb/> Goito 8. April. Erſtürmung der Schanzen bei<lb/> Curtatone 29. Mai, Schlacht bei Goito 30. Mai,<lb/> Einnahme von Vicenza 10. Juni, Schlacht bei<lb/> Sommacampagna und Sonna 23. Juli, Schlacht<lb/> bei Cuſtozza 25. Juli, Einnahme von Mailand<lb/> 4. Auguſt und das Scharmützel bei Luino am<lb/> 2. Auguſt 1848. Im Jahre 1859 beteiligte er ſich<lb/> an den Gefechten am Wormſer Joch, am 6. und<lb/> 8. Juli bei Sponda lunga und auf dem Paß<lb/> Forcolo, im Jahre 1866 an der Schlacht bei<lb/> Cuſtozza 24. Juni. Bei Sommacampagna erwarb<lb/> er ſich die ſilberne Tapferkeitsmedaille und in der<lb/> Schlacht von Cuſtozza 24. Juni 1866 die Aller-<lb/> höchſte Belobung. Bei dem Gefechte von Sponda<lb/> lunga, welches er mit der Brigade Generalmajors<lb/> Grafen Huyn mitmachte, hielt er mit einer halben<lb/> Kompagnie Jäger die Nordwand des ſchnee- und<lb/> eisbedeckten Forcolopaſſes beſetzt und leiſtete erfolg-<lb/> reichen Widerſtand gegen den anſtürmenden Feind<lb/> unter Oberſt Medici und ſchlug ihn ſchließlich gegen<lb/> Wormio zurück, ſo daß die Brigade Huyn,<lb/> die in der Front ſtark engagiert war, im Rücken<lb/> gegen jeden Angriff geſchützt wurde. Oberſt Medici,<lb/> welcher einige Tage ſpäter als Parlamentär bei<lb/> Graf Huyn erſchien, beſtätigte, daß Moſer allein<lb/> eine Umgehung von Sponda lunga verhindert habe.<lb/> Für dieſe hervorragende Dienſte erhielt Moſer am<lb/> 18. Auguſt 1859 den Orden der eiſernen Krone<lb/> 3. Klaſſe mit der Kriegsdekoration und wurde in<lb/> den erblichen Ritterſtand erhoben. Außer den vor-<lb/> genannten Auszeichnungen beſaß Moſer die k. k.<lb/> Kriegsmedaille und das Militär-Dienſtzeichen. In-<lb/> folge eines im Dienſte zugezogenen Leidens trat er<lb/> im Jahre 1878 in den Ruheſtand. In ſeinen Muße-<lb/> ſtunden beſchäftigte ſich Major v. Moſer, der auch<lb/> ein trefflicher Maler und Schnitzer war, gerne mit<lb/> Malerei und Holzarbeiten. Zu erſterer wählte er<lb/> mit Vorliebe Motive aus ſeiner bergreichen Heimat.<lb/> Zahlreiche Oelbilder und Aquarelle in ſeiner Woh-<lb/> nung zeigen von ſeinem Können und ſeiner Liebe<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0004]
Marburger Zeitung Nr. 93, 4. Auguſt 1903.
wie ſelten gelingt doch eine der oft ſo koſtſpieligen
Kuren! Durch ein zum größten Teile auf den
Grundſätzen der Naturheilmethode beruhendes Ver-
fahren hat ſich das Inſtitut von Hermann Ende
in Böhmen ſeit nahezu acht Jahren große Ver-
dienſte dadurch erworben, daß dasſelbe das Leiden
in fachmänniſcher Weiſe beſeitigt. Wir raten jedem,
der ein mit dieſem Fehler behaftetes Pferd beſitzt,
dasſelbe dieſer Kur zu unterziehen. Dieſelbe iſt leicht
und ohne Umſtände durchzuführen und es kann
das Tier alle Arbeiten während derſelben verrichten.
Die Kurkoſten ſind gering und belaufen ſich je nach
Lage des Falles nur auf 14 bis 21 K. in ganz
ſchweren Fällen. Anfragen ſind zu richten an Her-
mann Ende in Bodenbach in Böhmen.
Eigen-Berichte.
Sauerbrunn. 2. Auguſt. (Theater-
abend und Konzert.) Am 5. d. M. findet im
hieſigen Kurſaale ein Theaterabend mit Konzert ſtatt,
wobei die Kurgäſte Frl. Edine und Hedie Rziha,
der Sänger Herr Siegmund Beamt, ſowie der
Komiker Herr Robert Laube und der Kapellmeiſter
Herr Franz Stahl mitwirken. Nach dem Konzerte
wird das Luſtſpiel „Ein delikater Auftrag“ von den
genannten Fräulein und Herrn Laube gegeben.
Wuchern, 2. Juli. (Radwettfahren.)
Heute fand hier vonſeite des Wucherer, noch vor-
derhand „wilden“ Radfahrerklubs ein Wettfahren
in der Weiſe ſtatt, daß jene Sieger ſein ſollten, die
zu einer Strecke von ungefähr ½ Kilometer hin
und zurück die längſte Zeit brauchten, alſo ein ſo-
genanntes „Langſamwettfahren.“ Es meldeten ſich
8 Fahrer zum Start, von denen die vier beſten
folgende Zeiten erzielten: Lukas Oſranek 14:10
M.; Anton Petſchko 10:49 M.; Ferdinand
Gaßner 9:29 M.; Vinzenz Widmoſer 6:31
M. Als Ablaſſer, Zeitnehmer, beziehungsweiſe
Schiedsrichter amteten die Herren: Oſrainik.
Unterweger und Sitter. Ein zahlreiches
Publikum aus den beſten Kreiſen Wucherns wohnte
mit regem Intereſſe dieſem intereſſanten ſportlichen
Kampfe bei. Es wäre nur zu wünſchen, daß aus
den „Wilden“ baldigſt ein auf ſtatutenmäßiger
Grundlage baſierter Radfahrerklub entſtünde, der
ſich ſodann dem ſteiermärkiſchen Gauverband an-
ſchließen könnte.
Rohitſch-Sauerbrunn. (Eine Fahnen-
affaire.) Im ganzen ſteiriſchen Unterland erregt
ein Vorfall Entrüſtung, der ſich bei dem Volks-
feſte zu Gunſten der Windiſchgrazer Abbrändler
am Sonntag hier zugetragen hat. Der Feſtplatz
war in den ſteiriſchen Landesfarben, Weiß-Grün
und Weiß-Rot, ſowie mit ſchwarz-gelben Fahnen
geſchmückt. Die in Rohitſch-Sauerbrunn anweſenden
magyariſchen Kurgäſte, die etwa ein Viertel der
hieſigen Kurgäſte ausmachen, erzwangen bei der
Kurdirektion die Einziehung der ſchwarz-gelben
und der ſteiriſchen Fahnen, weil keine ungariſche
Fahne gehißt war. Das Benehmen der Ungarn
iſt als eine Unverſchämtheit, die nicht ungeahndet
bleiben darf, zu bezeichnen. Traurig genug, daß die
Kurdirektion der anmaßenden Forderung nachgab
und den ohnedies meiſt jüdiſchen Magyaren zu-
liebe ſogar die Landesfarben einzog. Dieſes Vorgehen
einer Landesanſtalt verdient die entſpechende Rüge.
St. Leonhard W.-B. (Trauer um
Papſt Leo 13.) Von dem am 20. Juli erfolgten
Ableben des Papſtes Leo 13. erfuhr tagsdarauf
ſchon jedes Kind in unſerem Markte, nur der hieſige
Kaplan Ocvirk ſcheint bis zur Stunde davon
noch nichts zu wiſſen oder geht derſelbe darüber
gleichgiltig hinweg, denn er beſucht, wie zuvor,
das Politſch’ſche Tropfſtein-Gaſthaus, das Eldorado
der hieſigen und auswärtigen Pervaken und ſingt
und muſiziert nach ſeiner Art bis ſpät in die Nacht
hinein zum Gaudium ſeiner Tiſchgeſellen luſtig dar-
auf los, trotzdem ſein kirchliches Oberhaupt in Rom
auf der Bahre liegt. Man würde glauben, daß die
ganze katholiſche Menſchheit um ihr ſichtbares
Oberhaupt der Kirche trauern ſollte und daß ins-
beſondere die katholiſchen Geiſtlichen, als unmittel-
bare Untergebene desſelben, in erſter Linie bemüſſiget
wären, mit gutem Beiſpiel vorauszugehen und ſich
in Trauer zu hüllen, jedoch das Benehmen des
Kaplans Ocvirk zeigt nicht die geringſte Spur
davon, ſondern erweckt nur Aergernis bei vielen
Leuten. Und was ſagt deſſen Pfarrer und Dechant
Jurčič dazu? nichts! wie er überhaupt im Treiben
dieſes Kaplans ſonderbarerweiſe nichts Anſtößiges
findet, während er zuvor wirklich beliebte Kapläne
von hier zu entfernen verſtand. Guſto und Ohr-
feigen ſind eben verſchieden. Wir aber ſind wieder
um eine Erfahrung reicher geworden und wiſſen
nun, wie ernſt wir die Trauer nach dem Tode
eines Papſtes zu nehmen haben.
Rohitſch-Sauerbrunn. (Fremdenverkehr.)
Bisher ſind hier 1431 Parteien mit 2164 Perſonen
zum Kurgebrauche eingetroffen.
St. Leonhard W.-B., 2. Auguſt. (Ein
Eſel in natura.) Kürzlich wurde ich auf das
windiſch klerikale Intelligenzblatt „Domovina“,
eigentlich bodenloſe Sammelbüchſe für windiſch-
klerikale Gemeinheit und Lüge, aufmerkſam gemacht,
weil in derſelben eine Reihe von hochgeachteten
deutſchgeſinnten Perſönlichkeiten unſeres Marktes
auf das gemeinſte beſchimpft ſeien, unter welchen
auch ich benamſet ſei. In einem Atem werden Leute,
welche das k. k. Kreisgericht nicht nur auswendig,
ſondern auch inwendig durch längere Zeit zu be-
ſehen bemüſſiget waren, belobt und in den zehnten
Himmel gehoben. Dieſer Schmähartikel zeigt den
grenzenlos ordinären Charakter des Verfaſſers, der
übrigens ein Meduſenhaupt zu haben ſcheint und
kann derſelbe diesbezüglich mit den verwahrloſeſten
Leuten ſiegreich wetteifern. Der Inhalt dieſes elen-
den Geſchreibſels läßt deutlich erkennen, daß das-
ſelbe nur aus dem windiſchen Gehirne eines unſerer
pervakiſchen Schädel entſprungen ſein kann. Nur in
dem einen Punkte hat dieſer famoſe Skribler recht,
nämlich daß man einen Eſel ſehen kann, wenn man
in ſeinen Spiegel ſieht. Zu dieſem Zwecke habe ich
in meinem Kopfe vor meinem Seelenſpiegel alle
mir bekannten Pervaken von hier vorüberziehen
laſſen und es tauchten der Reihenfolge nacheinander
auf: 1. Der k. k. Steueramtskontrolor Krajnc, der
beſſer täte, wenn er ſich mehr um ſein Amt, als
um die windiſch-klerikale Politik kümmern würde,
denn ſeit dieſer Menſch in unſerem Markte iſt, hat
hier der nationale Friede wieder aufgehört. 2. Der
Kaplan Ocoirek, dem als Prieſter beſſer anſtehen
würde, wenn er mehr zuhauſe bleiben und beten
möchte, als bis ſpät in die Nacht im Wirtshaus
zu ſitzen und eine Politik zu betreiben, welche ihm
ſein Beruf gewiß nicht vorſchreibt. 3. Der Arzt Dr.
Tiplič, dem es auch nicht ſchaden würde, wenn er
ſich mehr um das ärztliche Wiſſen kümmern würde.
4. Der k. k. Gerichtsadjunkt Terſtenjak, der beſſer
auf ſeine Akten achtgeben ſollte, wenn er auf eine
Kommiſſion fährt, nicht aber daß dieſelben nebſt
Damenfächer aufgefunden werden. 5. Der k. k. Ge-
richtskanzliſt Negovetič, dem ein Schlaf zuhauſe
jedenfalls beſſer anſchlagen würde, als abends lange
im „Tropfſtein“ zu zechen und erſt in der Kanzlei
zu ſchlafen. 6. Der Advokatursſchreiber Šilec, der
ſtatt den Kaplan und Genoſſen mit Eſſen und
Trinken zu traktieren, lieber ſeine Dienſtboten beſſer
verpflegen ſollte, damit ihn dieſe nicht wegen
Mangel an Koſt verlaſſen. 7. Der Meßner Fraß.
8. Der Wagnergehilfe Domſchek. 9. Der Tiſchler-
gehilfe Kramberger u. ſ. w. In dieſer Reihe er-
kannte ich ganz deutlich den Erzeuger des Eſels in
der „Domovina“ und weil bekanntlich das Ge-
ſchlecht der Eſel nicht aus der Art ſchlägt und ich
den Erzeuger ſehr oft zu ſehen Gelegenheit habe,
ſo kann ich mir dieſen Eſel in natura anſehen, ſo
oft es mir beliebt. Um mir aber künftighin die
Arbeit zu erſparen, habe ich mir die „Domovina“
und die Namenliſte unſerer Pervaken ober meinem
Schreibtiſche aufgenagelt und kann nun dieſen
Eſelerzeuger, alſo den Ureſel, ſehen ſo oft ich
nur will.
Gleichenberg, 2. Auguſt. (Konzerte
und kein Ende!) Das iſt die gegenwärtige
Deviſe in unſerem niedlichen Brunnenſtädtchen.
Kaum iſt eine Unternehmung vom Schauplatze ver-
ſchwunden, tauchen ſchon mehrere andere auf und
nicht immer hält der materielle Erfolg mit dem
künſtleriſchen gleichen Schritt. Wo ſollte auch für
jedes Vergnügen hinreichend kunſtliebendes Publi-
kum aufgetrieben werden? Wenn daher an man-
chen Abenden mehrere Genüſſe zu Gebote ſtehen,
ſo muß das eine oder andere leiden. Im Theater
hat die Reihe der Benefize ihren Anfang genom-
men. Der Regiſſeur, Herr Lichten, wählte ſich
zu ſeinem Ehrenabende die Operette „Opernball“,
während Herr Lee, einer der Lieblinge im
Enſemble, in der Poſſe „Er und ſeine Schweſter“
in der Titelrolle im Vereine mit der ſchätzenswerten
Kraft Frl. Ott aufgetreten iſt. An freundlichen und
aufrichtigen Kundgebungen ſeitens der zahlreich er-
ſchienenen Anhänger der Muſe fehlte es nicht und
blieb auch der blinkende Lohn nicht aus. Eine der
beſtgelungenſten Darbietungen auf dem Kunſtgebiete
bildete das Wohltätigkeitskonzert des zehnjährigen
Violinvirtuoſen Joſef Szigeti. Er iſt im Vereine
mit dem Violiniſten Hans Deutſch, 13 Jahre
alt und dem Geſchwiſterpaare, der fünfjährigen
Margarethe und der acht Lenze zählenden Irma
Pollak in der Reſtauration der Witwe Frau T.
Nagel aufgetreten. Wir waren von den Leiſtungen
der beiden herzigen Mädchen überraſcht. Die Kla-
vierpiècen kamen tadellos zur Wiedergabe, die Be-
gleitung beſorgte der Vater beider Wunderkinder,
Herr Max Pollak. Ueber das künſtlerhafte Spiel
des kleinen Szigeti haben wir bereits berichtet;
wir hoffen, dem ſehr begabten, ehrgeizigen und
weit vorgeſchrittenen Virtuoſen in ſeiner Vollendung
noch zu begegnen; vor einer allzu großen Aus-
nützung des jungen Talentes möchten wir warnen.
Der kleine Deutſch, ein ebenfalls nettes, feſches
Bürſchchen, entzückte die Zuhörerſchaft durch ſein
ausgezeichnetes Spiel; ſeine Wiedergaben entfeſ-
ſelten ebenfalls einen ſpontanen Beifall. Das Publi-
kum verließ höchſt befriedigt den Konzereſaal. Auch
die Knabenkapelle aus Straden konzertierte im
Weichbilde Gleichenbergs. Donnerstag, den 6. d.
ſpielt das letztemal in der Saiſon die Militär-
muſik aus Graz im Hotel „Mailand“; nach dem
offiziellen Programme findet eine Tanzunterhaltung
ſtatt. Zum Schluſſe ſei noch erwähnt, daß der
Komiker Kornau das Vergnügungsprogramm durch
humoriſtiſche Scherzvorträge bereicherte. Um die
Mitte dieſes Monates wird der Prager Bonvivant
R. Rübſam neuerdings ein kurzes Gaſtſpiel ab-
ſolvieren, worauf die ſogenannte „tote Saiſon“ ein-
treten wird.
F. S.
Marburger Nachrichten.
(Major Ritter von Moſer †.) Nach
längerem ſchweren Leiden iſt geſtern, den 3. d. M.
halb 6 Uhr abends der k. u. k. Major a. D.
Vinzenz Ritter von Moſer geſtorben. Major von
Moſer, der ſeine Ruhejahre im Kreiſe ſeiner Familie
in unſerer Stadt verlebte, war eine ſehr bekannte,
allſeits beliebte Perſönlichkeit, ſo daß an dem
Schmerze ſeiner Familie unſere Bevölkerung und
insbeſonders jene, die ihm näher ſtanden und mit
ihm in Verkehr traten, herzlich Anteil nehmen.
Zu Bozen 1831 geboren, wurde er im Kaiſerjäger-
Regiments-Erziehungshauſe zu Hall auf eigene
Koſten erzogen und zum Soldaten ausgebildet.
Mit dem Kaiſerjäger-Regimente, in welches er 1847
eintrat, machte er die Feldzüge 1848, 1849, 1859
und 1866 mit und wohnte folgenden Ereigniſſen
bei: Revolution in Mailand 19. bis 22. März,
Gefecht bei Melegnano 23. März, Treffen bei
Goito 8. April. Erſtürmung der Schanzen bei
Curtatone 29. Mai, Schlacht bei Goito 30. Mai,
Einnahme von Vicenza 10. Juni, Schlacht bei
Sommacampagna und Sonna 23. Juli, Schlacht
bei Cuſtozza 25. Juli, Einnahme von Mailand
4. Auguſt und das Scharmützel bei Luino am
2. Auguſt 1848. Im Jahre 1859 beteiligte er ſich
an den Gefechten am Wormſer Joch, am 6. und
8. Juli bei Sponda lunga und auf dem Paß
Forcolo, im Jahre 1866 an der Schlacht bei
Cuſtozza 24. Juni. Bei Sommacampagna erwarb
er ſich die ſilberne Tapferkeitsmedaille und in der
Schlacht von Cuſtozza 24. Juni 1866 die Aller-
höchſte Belobung. Bei dem Gefechte von Sponda
lunga, welches er mit der Brigade Generalmajors
Grafen Huyn mitmachte, hielt er mit einer halben
Kompagnie Jäger die Nordwand des ſchnee- und
eisbedeckten Forcolopaſſes beſetzt und leiſtete erfolg-
reichen Widerſtand gegen den anſtürmenden Feind
unter Oberſt Medici und ſchlug ihn ſchließlich gegen
Wormio zurück, ſo daß die Brigade Huyn,
die in der Front ſtark engagiert war, im Rücken
gegen jeden Angriff geſchützt wurde. Oberſt Medici,
welcher einige Tage ſpäter als Parlamentär bei
Graf Huyn erſchien, beſtätigte, daß Moſer allein
eine Umgehung von Sponda lunga verhindert habe.
Für dieſe hervorragende Dienſte erhielt Moſer am
18. Auguſt 1859 den Orden der eiſernen Krone
3. Klaſſe mit der Kriegsdekoration und wurde in
den erblichen Ritterſtand erhoben. Außer den vor-
genannten Auszeichnungen beſaß Moſer die k. k.
Kriegsmedaille und das Militär-Dienſtzeichen. In-
folge eines im Dienſte zugezogenen Leidens trat er
im Jahre 1878 in den Ruheſtand. In ſeinen Muße-
ſtunden beſchäftigte ſich Major v. Moſer, der auch
ein trefflicher Maler und Schnitzer war, gerne mit
Malerei und Holzarbeiten. Zu erſterer wählte er
mit Vorliebe Motive aus ſeiner bergreichen Heimat.
Zahlreiche Oelbilder und Aquarelle in ſeiner Woh-
nung zeigen von ſeinem Können und ſeiner Liebe
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