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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 95. Köln, 6. September 1848.

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schlimmsten Sorte. Der Ofen ist in sehr desolaten Umständen und wird zu allen möglichen Haushaltungszwecken benutzt. Das halbe Dutzend Stühle, welches die Seite des Gemaches ziert, ladet eben nicht zum Sitzen ein. Jeder dieser Stühle ist eine Pritsche und geduldige Landsleute, die lange auf das Visa ihres Passes warten mußten, haben mir schon versichert, daß sie auf diesen Stühlen einen rechten Vorschmack aller Leiden des Fegefeuers bekommen hätten. Den Hintergrund des Zimmers nimmt ein riesiges Bett ein, das zwar den Tag über mit einem Deckel versehen ist, so daß der Schauplatz der Reize des gesandtschaftlichen Dieners eben nicht zu sehr in die Augen fällt, von dem man aber nach einigen durch die Bettfugen dringenden Leintuch zipfeln das schrecklichste vermuthen kann. Es versteht sich von selbst, daß ein irdischer Nachttopf höchst einladend mit seinem Henkel unter der Bettlade hervorschaut. Alles dies ist indeß noch nichts im Vergleich mit den übrigen Ornamenten des seligen Raumes. Der Portier des Gesandten reinigt nämlich in seiner Loge außer den verschiedenen gesandtschaftlichen Röcken und Hosen auch die Stiefel seines Herrn -- -- in Reihe und Glied steht das Fußzeug Sr. Hochgeboren mitten durchs Zimmer.

Ich muß gestehen, es wurde mir immer höchst traurig zu Muthe, wenn mich die eherne Nothwendigkeit in diese treffliche Behausung trieb. Erschien aber erst der Herr Lakai in eigener Person, um mir mit seinen schmutzigen Strümpfen, mit seinen unfläthigen Schenkeln und mit dem dummen Grinsen eines faulen Domestiken vor der Nase herumzuspringen, oder gar in meiner Gegenwart seinen Schnurrbart zu wischen: da brach ich nicht selten in Flüche und Verwünschungen aus, daß unsere guten Bauern und Bürger nur dafür ihre ewigen Steuern bezahlen müssen, daß man im Auslande von seinem Gesandten wie ein Vagabund behandelt wird. Die englische Gesandschaft hat ein anständiges Zimmer für die Besuchenden in Bereitschaft; der französische Gesandte läßt Jeden in das Zimmer der Gesandschaftssekretäre führen; nur ein *** Gesandter darf es wagen, die "Kinder seiner großen Nation" zwischen blaugeblümten Tassen, Betten, Kämmen, Stiefeln, ja in den ganzen übelduftenden Kram des Bedientenzimmers zu placiren.

Aus Versehen wurde auch Herr von Schnapphahnski einst in dieser Loge empfangen und als wohlerzogener Edelmann versetzte er dem Lakaien Sr. Hochgeboren auch sofort einen derartigen Fußtritt, daß der arme Teufel vor wollüstigem Schmerz alle Klagelieder Jeremiä anstimmte und den heiligen Schwur that, diesen Gruß rächen zu wollen, koste es sein Leben.

Ein Portier kann ein höchst unangenehmer Feind sein, namentlich, wenn man in einem Hause auf Liebesabentheuer ausgeht. Der Portier der *** Gesandschaft hatte sich längst von den zärtlichen Gelüsten des edlen Ritters überzeugt. Er fühlte den Tritt unsers edlen Helden noch nach Wochen; er dachte daran, Gleiches mit Gleichem zu vergelten; er glaubte, daß die eine Ehre der andern werth sei, und ehe vierzehn Tage herum waren fand er auch schon Gelegenheit die besondere Aufmerksamkeit des Attache's der *** Gesandschaft auf den edlen Ritter zu lenken.

Der gekränkte Portier wußte sehr gut was er that. Er hatte in irgend einem Romane gelesen, daß von einem eifersüchtigen Nebenbuhler weit mehr zu erwarten ist, als von einem frommen Ehemanne, und er hatte schon seit einiger Zeit bemerkt, daß der jugendliche Attache, dessen romantisch-schrecklichen Namen wir wohlweislich verschweigen, ja, daß dieser unternehmende Held nicht weniger für die Frau Gesandtin schwärmte als unser Ritter.

Herr von Schnapphahnski gerieth jetzt wirklich in ein höchst gefährliches Kreuzfeuer. Mit drei unversöhnlichen Feinden war der Kampf zu beginnen. Zuerst hatte er mit dem frommen, würdevollen Ehemann zu thun, dem es leise schwante, daß er eines Morgens einen sehr beunruhigenden Anblick vor seinem Spiegel erleben werde. Der zweite Gegner war der Attache, der alle historischen Erinnerungen seiner Familie im Kopfe trug und für sein Leben gern die Romantik seines Hauses fortgesponnen hätte. Der dritte Stein des Anstoßes bestand in dem Portier, und wir brauchen wohl nicht zu versichern, daß er sich täglich und stündlich darin übte, irgend einen seiner untergeordneten Kollegen, den Stall- oder den Laufburschen zur Thür hinauszuwerfen und ihm versuchsweise einen derben Tritt nachzuschleudern. Wochen verstrichen indeß noch, ehe der Streit entschieden werden, ehe der zärtliche Gatte seinem Zorn, ehe der Attache seiner Liebe und ehe der Lakai seiner Rache freien Lauf lassen sollte.

Doch was aufgeschoben war, es war nicht aufgehoben. Der edle Ritter gab durch seine eigene, liebenswürdige Frechheit zu dem bevorstehenden Skandal Veranlassung. Vergebens haben wir nach allen Details der endlich hereinbrechenden Katastrophe geforscht. Trotz der wahrhaft liebevollen Sorgfalt mit der wir uns um alle Einzelheiten der Schicksale unseres Helden bekümmern, konnten wir doch den nächsten Grund des lange vorbereiteten Zerwürfnisses nicht herausbringen.

Nur so viel ist gewiß, daß eines Tages in dem Hotel des Gesandten ein Lärm begann, als nahe die Erstürmung Jericho's, als komme der jüngste Tag. Der Herr Gemahl brüllte wie ein Hirsch in der Brunstzeit; der Herr Attache erinnerte unsern Helden an O. in Schlesien, an die nassen Sacktücher von Troppa[?], an das Archiv des Garde-Regiments, an die Diamten der Tänzerin, und der Portier endlich reckte seine Glieder in so drohender Weise, daß unserm Ritter der Angstschweiß aus allen Poren brach, und daß er nicht zum ersten Male in seinem Leben an einen ehrenvollen Rückzug dachte.

Doch ach, die Unsterblichen hatten es anders beschlossen. Der ehrenvolle Rückzug unseres Ritters sollte viel zu wünschen übrig lassen. Einige gute Brüsseler, die gerade an dem Hotel des Gesandten vorüberkamen, erzählten nämlich, daß die große Portecochere plötzlich mit Eclat geöffnet worden, und daß ein sehr netter Mann, mit schwarzem Schnurrbart und von angenehmem Aeußern, so beunruhigend schnell auf die Straße hinausgepurzelt sei, daß er

Deutschland.

wider alle jene verkündigt, welche an ihrer Wahrheit zu zweifeln wagten. Der Kaiser-König, der alle Regierungsbeamte ernenne, habe auch den Ministerpräsidenten Bathyany ernannt und ihm den Auftrag gegeben, das Ministerium nach Gutdünken zu kompletiren. Wenn Bathyany in dies Ministerium keine Kroaten genommen, so habe dies daran gelegen, daß die kroatisch-slavonischen Deputirten zu den servilsten beim ganzen Reichstag gehört hätten. Dennoch seien viele Kroaten in die Ministerial-Sektionen ernannt worden, obwohl das Standrecht Jellachich's die Annahme solcher Stellen sehr oft vereitelt habe. Es sei ganz falsch anzunehmen, Kroatien habe, weil die zu Kreuz im Jahre 1538 gemachten Beschlüsse der Landeskongregation mit den ungarischen Gesetzen in einem Buche zusammen abgedruckt erschienen seien, für sich besonders das Gesetzgebungsrecht ausgeübt, indem dieser nur in Folge einer von Maria Theresia im Jahre 1743 ertheilten Erlaubniß von den Jesuiten zusammen geschehene Abdruck keine Gesetzeskraft ertheilt habe, wie sich aus der Vorrede schon erhelle. -- Wir fragen daher mit Recht, woher bläst der Wind? Nicht wahr, von Wien, von der Kamarilla, welche überall, wo sie kann, schürt, um durch die verschiedenartigsten Mittel, Werkzeuge und Wege den vorigen Zustand herbeizuführen? Bedenkt, daß die Ungarn es sind, welche für uns sowie für sich die neuen Errungenschaften erwirkt haben; daß sie es sind, welche es zu verhindern im Stande sind, daß das Eindringen der Fremdlinge in Offiziersstellen unterbleibe; daß sie es sind, welche allen, auch den Gränzern und dem ganzen Volke den Einfluß in die Gesetzgebung durch ihre Deputirten gesichert haben; welche die Militärstädte in gleichberechtigte mit den früheren Freistädten verwandelten; bedenkt, daß der jetzige Justizminister Deak sich schon durch mehrere Jahre abgemüht hat, um den Gränzern eine bessere Zukunft zu sichern; daß durch die ministerielle Verantwortung die Verleihung der öffentlichen Aemter an Günstlinge der Kamarilla unmöglich geworden; daß der Ersatz für die abgetretenenen Urbarialleistungen ohne Erdrückung des Volkes nur in der Vereinigung mit Ungarn vor sich gehen kann; daß die Freiheiten, die Jellachich verliehen, nur auf Sand gebaut sind, wenn sie nicht auf die beim ungarischen Reichstag zu Stande gebrachten und noch zu bringenden Gesetze basirt werden. Und Ihr, wackere Jünglinge der Agramer Akademie, Ihr wußtet ja nicht, daß die Nationalität nur der Vorwand war, durch welchen die Kamarilla dahin arbeitete, Kroatien den Ungarn zu entfremden, um den Samen der Zwietracht zwischen beide Nationen zu streuen, um der Morgenröthe der Freiheit entgegen zu wirken. Die Ungarn mußten statt der lateinischen, die das Volk nicht verstand, ihre Sprache erheben, um die Sympathien des Volkes zu gewinnen. Sie gestatteten uns Kroaten das Gleiche. Kaum merkte dies die Kamarilla, so folgerte sie mit berechnender List, daß jetzt der Sprachkampf in Kroatien aufhöre, die fernere Knechtung des Volkes ihr eine Unmöglichkeit würde.

Das sind die Gründe, weshalb man den Jellachich auf einmal vom Obersten zum Feldmarschalllieutenant erhoben hat.

"Und nun du, Jellachich, der du so viele Beweise von Muth und Entschlossenheit gegeben hast, daß, hättest du sie zum Wohle des Vaterlandes verwendet, du den Dank des Vaterlandes verdient hättest, bleibe still stehen und bedenke, wohin im Dienste der Kamarilla dein Treiben führt.

Der Sohn eines tapfern und verdienstvollen Vaters und glühenden Vaterlandsfreundes, bei den biedern Grenzern als Oberst angestellt, der vaterländischen Muse zugethan und selbst ein Dichter, mußtest du an der Entwicklung deiner Muttersprache natürlich ein besonderes Wohlgefallen empfinden. Die nationalen Klänge erfüllten deine Brust mit Entzücken, aber in diesen fandest du stets den Haß gegen die Ungarn unter den verschiedensten Formen seit Jahren vorgetragen; (die Politik Metternich hatte in Voraussicht der Dinge von jeher alle Völkerstämme Oestreichs mit allen Mitteln gegen einander gehetzt) die ungarischen Blätter hast du nicht gelesen und das wußtest du wohl nicht (?), daß die illyrischen im Solde der Kamarilla standen und jede Aeußerung im entgegengesetztem Sinne, durch die Censur mit Argusaugen überwacht, zur Unmöglichkeit wurde.

Als Soldat zur Subordination gewöhnt, kanntest du keine größere Ehre, als deinen Vorgesetzten zu gehorchen und fielst so in die Krallen der Kamarilla. Sie hetzte dich auf im Namen deines Monarchen, den sie mißbrauchte; sie belobte deine energischen, wenn auch verbrecherischen Maßregeln wider die Ungarn, und so kamst du bis zu dem Zeitpunkt, wo du, durch deinen Monarchen nach Innsbruck berufen, nicht gehorchtest. (Diese Berufung und ihre Folgen waren also nur ein Komödienspiel.) Du gingst später zwar nach Innsbruck, vernahmst den Zorn deines Monarchen und den Befehl aus seinem eigenen Munde, dem F. M. L. Hrabowszky als k. Kommissarius zu gehorchen, worauf dieser dich im Namen Sr. Maj. aufforderte, von der betretenen Bahn abzustehen, allein du gehorchtest dennoch nicht, weil dich die Kamarilla durch den Wiener Kriegsminister für dein Treiben beloben ließ. Welch gefährliches Spiel du treibst, das bedenke nun wohl. Du konntest es treiben, solange du das Wort deines Monarchen nicht vernommen und die Ungarn bona fide (?) für die Unterdrücker deiner Nation gehalten hast; aber jetzt, nach gewonnener Ueberzeugung vom Gegentheil, kannst du es nicht mehr, ohne vor dir selbst zu erröthen. Und bedenke die Folgen deines Unternehmens, wenn es dir gelingen könnte! Es wäre Sklaverei und gänzliche Verarmung der kroatischen Nation! -- (Vielleicht hat die Kamarilla wirklich schon Mißtrauen wider Jellachich und hat sich darum in Stratimirovits einem neuen Bandenchef anvertraut.) -- Nicht einmal die Truppen kannst du bezahlen, ohne von Wien unterstützt zu sein u. s. w. (Dahin und nach Italien wandern auch die 20 Mill. großentheils, welche der Reichstag dem Finanzminister bewilligt hat.)

Erkenne die Großherzigkeit der ungarischen Nation, kehre um und verlasse die Kamarilla. Fürchte dich nicht vor ihr, denn sie fürchtet sich, daß du ihre Pläne und die damit betrauten Personen entdecken könntest. Sie wird dich, wie den Grafen Franz Haller, nach ihrer Art ehrenvoll unterbringen. Auch ihn hatte sie in ähnlicher Absicht nach Kroatien geschickt, aber er entsprach ihrer Erwartung nicht; er wußte am 29. Juli 1845 nicht auszuführen, was Metternich in Gallizien hatte verüben lassen." Am Schlusse heißt es: "Wir leben fern von unserer Heimath, weil wir an der kroatischen Rebellion keinen Antheil nehmen wollen und sie gegen die Militärgewalt zu verhindern ohne vieles und unnöthiges Blutvergießen auch der Unschuldigen nicht im Stande waren; und da wir nur ein Theil des Ganzen sind, welches die gesetzliche Ordnung zurückzuführen berechtigt und verpflichtet ist und auch hiezu den Willen und die Macht hat, so erlassen wir, durch das Agramer Manifest veranlaßt, das gegenwärtige Manifest mit größerem Rechte, als die, welche, dasjenige zu Agram erlassen haben, weil wir frei sind und sie unter der Willkür des Maßrechts und des Militärdespotismus leben.

Im August 1848.

Im Namen der kroatisch-slavonischen Nation ihre freien Söhne."

117 Wien, 31. Aug.

Sitzung des Reichstags. Nachdem in der gestrigen Sitzung bestimmt worden war, daß heute der Ihnen mitgetheilte Antrag Kudlich's sowohl, als der von der Kommission vereinbarte Antrag Lassers zur Abstimmung kommen solle, erhielt heute der Letztere insoweit den Vorzug, daß er zuerst zur Abstimmung kam und in folgender Weise angenommen wurde:

1. Die Unterthänigkeit, das schutzobrigkeitliche Verhaltniß und alle diese Verhältnisse normirenden Gesetze hören auf.
2. Grund und Boden sind entlastet und alle Unterschiede zwischen Dominikal- und Rustikalgründen hören auf.
3. Alle aus den Unterthänigkeitsverhältnissen entspringenden, den unterthänigen Gründen anklebenden Lasten, Dienstleistungen und Giebigkeiten jeder Art, so wie alle aus dem grundherrlichen Obereigenthum, aus der Zehent-, Schutz-, Vogt- und Weinberg-Herrlichkeit und aus der Dorfobrigkeit herrührenden von den Grundbesitzungen oder von Personen bisher zu entrichten gewesenen Natural-, Arbeits- und Geldleistungen mit Einschluß der bei Besitzveränderungen unter Lebenden und auf den Todesfall zu zahlenden Gebühren sind von nun an aufgehoben.
4. Für einige der aufgehobenen Rechte wird eine Entschädigung gegeben, für andere nicht.
5. Für alle aus dem persönlichen Unterthansverbande, aus den Schutzverhältnissen, aus den obrigkeitlichen Jurisdiktionsrechten und aus der Dorfherrlichkeit entspringenden Rechten und Bezüge kann keine Entschädigung gefordert werden, wogegen auch die daraus entspringenden Lasten aufzuhören haben.
6. Für solche Arbeitsleistungen, Natural- und Geldabgaben, welche der Besitzer eines Grundes als solcher dem Guts-, Zehent- oder Vogtherrn zu leisten hatte, ist baldigst eine billige Entschädigung auszumitteln.
7. Die Holzungs- und Weiderechte, so wie die Servitätsrechte zwischen den Obrigkeiten und ihren bisherigen Unterthanen sind entgeltlich; das dorfobrigkeitliche Blumsuch- und Weiderecht, so wie die Stoppelweide sind unentgeltlich aufgehoben.
8. Eine aus Abgeordneten aller Provinzen zu bildende Kommission soll einen Gesetzesentwurf ausarbeiten und der Versammlung vorlegen, welcher folgende Bestimmungen enthält:
a. über die entgeltliche Aufhebung der in emphyteutischen oder sonst über Theilung des Eigenthums abgeschlossenen Verträgen begründeten wechselseitigen Bezüge und Leistungen;
b. über die Aufhebbarkeit von Grundbelastungen, die etwa im §. 3 nicht aufgeführt sind;
c. über die Art und Weise der Aufhebung oder Regulirung der in §. 7 angeführten Rechte;
d. über den Maßstab und die Höhe der zu leistenden Entschädigung und über den aus den Mitteln der betreffenden Provinzen zu bildenden Fond, aus welchem durch Vermittelung des Staats die Entschädigung zu leisten kommt;
e. über die Frage, ob für die nach §. 2, 3, 8b aufzuhebenden jedoch in den §§. 5 und 6 nicht angeführten Giebigkeiten und Leistungen eine Entschädigung, und welche zu entrichten sei
9. Die Patrimonialbehorden haben die Gerichtsbarkeit und die politische Amtsverwaltung provisorisch bis zur Einführung landesfurstlicher Behörden auf Kosten des Staats fortzuführen.

Die Abstimmung veranlaßte eine außerordentlich umständliche, höchst langweilige Debatte, während welcher §. 6 und §. 8d mittelst Namensaufruf entschieden wurden. 144 Abgeornete hatten gegen §. 6 gestimmt, 36, und darunter viele kriegsungeubte Ideologen der s. g. Linken, hatten sich des Abstimmens enthalten. Der Gang der Debatte ward mitunter so konfus und sich widersprechend, daß Präsident Strobach das Präsidium niederzulegen drohte und von der Versammlung gewissermaßen gezwungen werden mußte, dasselbe fortzuführen. Die Sitzung mußte mehrmals unterbrochen werden.

Man glaubte Oesterreichs Feudalschicksal sei nach dieser Abstimmung entschieden; -- siehe da beharrt der Abg. Löhner darauf, daß nun auch noch über die Fragestellung Kudlichs abgestimmt werde, weil der Reichstag es gestern also beschlossen, obwohl Kudlich selber erklärt, daß durch die geschehene Abstimmung des Kommissionsantrages der seine erledigt sei. Borrosch, ein sehr gewissenhafter demokratischer Pfaffe, schließt sich Löhner an, indem er über den Antrag Kudlichs Punkt für Punkt abgestimmt haben will. Dies geschieht und die drei ersten Paragraphen werden als durch den Lasserschen Kommissionsantrag für erledigt erklärt. Richt so 5, 6 und 7 des Kudlichschen Antrags, indem dieselben einzeln, in zwei Fällen gar mit Namensaufruf zu dem Lasserschen Antrag angenommen werden. Als jedoch über die drei Paragraphen im Ganzen abgestimmt wird, zeigt der Reichstag eine andere Laune und verwirft alle drei Paragraphen. Von vielen Seiten wird protestirt, es entsteht ein gewaltiger Lärm, unter welchem die Versammlung sich auflöst. Wie ich höre, soll diese Abstimmung morgen von Neuem zur Sprache kommen.

Die Sitzung dauerte von 9 Uhr Morgens an bis 5 Uhr Abends.

* Wien, 1. Sept.

In der heutigen "Wiener Zeitung" veröffentlicht das Finanzministerium die Ergebnisse der "finanziellen Gebahrung" im Monat Juli dieses Jahres. Die laufenden Einnahmen während dieses Monats betrugen an direkten Steuern über 2 1/3 Million Gulden; an indirekten Abgaben fast 4 1/2 Million Gulden; an andern Einnahmen fast 1/2 Million, im Ganzen zusammen 7,213,267 Gulden. Die laufenden Ausgaben während dieses Monats (wobei 376,296 Gulden für Hofstaat und über eine halbe Million an "zufälligen Auslagen") betrugen zusammen 14,276,396 Gulden. Mithin ergibt der Monat Juli ein Defizit von 7,063,129 Gulden. Dazu kommt, was die Finanzverwaltung während dieses Monats zu außerordentlichen Zwecken verwendet hat, und beinahe 1 1/2 Million beträgt; im Ganzen zusammen mit jenem laufenden Ausfall 8,469,030 Gulden. Dafür sind durch "außerordentliche Zuflüsse," nämlich Vorschüsse von der Bank zu 4 pCt. u. s. w. fast 7 1/2 Million eingezogen worden, sodaß das baare Deflzit in den laufenden Kassen während dieses Monats noch mit 1,025,721 Gulden zu decken ist.

61 Wien, 31. Aug.

In der gestrigen Sitzung des Arbeitervereines in der Josephstadt sprachen von 9 Uhr Morgens an bis 5 Uhr Abends unter großem Beifalle die Herren Marx und Dr. Stift. Ersterer gab eine Darstellung der sozialen Verhältnisse Westeuropa's, während Letzterer, unstreitig der geistreichste und durchgebildetste Kopf und Redner Neu-Oesterreichs, dieselben Verhältnisse aus dem eigenen Lande zur Sprache brachte und namentlich die Unmöglichkeit einer Fortdauer des aus dem Absoiutismus künstlich zusammenkomponirten Oesterreichs hevorhob.

227 Breslau, 29. Aug.

Noch immer haben die Katzenmusiken nicht aufgehört; allabendlich findet eine solche Serenade statt. Natürlich werden jedesmal einige Bataillone der Bürgerwehr allarmirt. Ueberhaupt scheint man es von einer gewissen Seite her darauf abgesehen zu haben, die Bürgerwehr recht herumzuhetzen und ihr so den Dienst zu verleiden. Die Stabsadjutanten der Bürgerwehr bringen jedes alberne Gerücht vergrößert in's Wehramt, und so kam es denn, daß vergangenen Montag vier Bataillone Bürgerwehr bis 12 Uhr Nachts auf dem Markte konsignirt standen, weil -- einer der Herren Stabsadjutanten gehört haben wollte: man habe im Sinne, einige der Bürgerwehr angehörige Gefangene zu befreien. -- Die Sache verhielt sich so. Die 8. Kompagnie des 11. Landwehr-Infanterie-Regiments (Strehlener) mochte vielleicht nicht ganz richtig zum Heile des Vaterlandes den rechten Fuß in die Höhe gezogen haben, weshalb der Lieutenant von Luck in die Worte ausbrach: "Ihr Himmelhunde, Ihr Schurken, Ihr seid nicht werth, daß Euch etc." Daß die Kompagnie nicht ganz ruhig dies hinnahm, läßt sich denken. Der Lieutenant ließ nun die Mannschaft mit Sack und Pack fünf Stunden hintereinander marschiren und exerziren. Die Kompagnie versammelte sich hierauf, um sich beim Major darüber zu beschweren. Doch hatte dieser schon Kunde davon erhalten; er trat deshalb zum rechten Flügelmann, fragend, ob Er klagen wolle? Auf seine bejahende Antwort, läßt er ihn arretiren. Dasselbe geschieht mit dem linken Flügelmann, sowie mit einem aus der Mitte. Man brachte diese drei Gefangene und später noch elf nach Breslau. Der Landwehrverein hat deshalb unsern Deputirten Stein beauftragt, den Minister zu interpelliren. -- Aus dem Boberthal erfahren wir, daß in dortiger Gegend sich die Bauern vereinigt haben, keinen Zins zu zahlen, weder Grundzins, noch Hühnerzins, weder Wächter-, Spinn- noch Würkegeld. Der Regierungs-Oberpräsident sagte der Deputation aus dem Eulengebirge, die von der Regierung Hülfe haben wollte um der Hungersnoth zu steuern: "Der Staat (?) kann nichts dafür thun; es ist kein Geld da." Nun, wenn die Regierung solche Gesinnung hat, dann ist es besser, jene Bauern bezahlen gar keine Abgaben, damit es ihnen nicht auch so gehe, wie den Webern im Eulengebirge, daß sie nämlich verhungern. Der Kommandant von Schweidnitz, Rolas du Rosay, der die Bürger niedermetzeln ließ, ist mit voller Pension zur Disposition gestellt; dagegen ist ein gemeiner Jäger von der 6. Jäger-Abtheilung, der in der Trunkenheit einen Unteroffizier etwas unsanft an die Wand gedrückt, laut kriegsgerichtlichem Urtheil zu zehnjähriger Festungshaft verurtheilt worden. Bei einem neulichen Exerzitium der Jäger sollen beim Feuern auch einige Kugeln bei den Ohren des Obersten v. Fircks vorbeigesaust sein. Dem Fürsten Lychnowsky haben die Ratiborer Urwähler ein Mißtrauensvotum übersandt. Es ist erst jetzt klar geworden, daß der edle Fürst bei der Wahl sich manche Agitation hat zu Schulden kommen lassen. So hat er z. B. bei einer Wahlversammlung in Katscher den Bauern gesagt: "Wählt nur ja keinen Städter, denn die werden nur zu Gunsten der Städter sprechen, und dann müßt Ihr alle Steuern bezahlen." Das ist faktisch, und ist in dem Mißtrauensvotum, das schon nach Frankfurt abgegangen ist, mit enthalten.

* Nördlingen, 28. Aug.

Eine gestern hier abgehaltene, von circa 15,000 Menschen besuchte Volksversammlung, bei der 19 baierische und würtembergische Vereine vertreten waren, beschloß, eine dauernde Verbindung aller gleichgesinnten Vereine in beiden Ländern einzugehen. Als leitende Grundsätze wurden folgende angenommen: "Die Erstarkung einer wahren und kräftigen Einheit

schlimmsten Sorte. Der Ofen ist in sehr desolaten Umständen und wird zu allen möglichen Haushaltungszwecken benutzt. Das halbe Dutzend Stühle, welches die Seite des Gemaches ziert, ladet eben nicht zum Sitzen ein. Jeder dieser Stühle ist eine Pritsche und geduldige Landsleute, die lange auf das Visa ihres Passes warten mußten, haben mir schon versichert, daß sie auf diesen Stühlen einen rechten Vorschmack aller Leiden des Fegefeuers bekommen hätten. Den Hintergrund des Zimmers nimmt ein riesiges Bett ein, das zwar den Tag über mit einem Deckel versehen ist, so daß der Schauplatz der Reize des gesandtschaftlichen Dieners eben nicht zu sehr in die Augen fällt, von dem man aber nach einigen durch die Bettfugen dringenden Leintuch zipfeln das schrecklichste vermuthen kann. Es versteht sich von selbst, daß ein irdischer Nachttopf höchst einladend mit seinem Henkel unter der Bettlade hervorschaut. Alles dies ist indeß noch nichts im Vergleich mit den übrigen Ornamenten des seligen Raumes. Der Portier des Gesandten reinigt nämlich in seiner Loge außer den verschiedenen gesandtschaftlichen Röcken und Hosen auch die Stiefel seines Herrn — — in Reihe und Glied steht das Fußzeug Sr. Hochgeboren mitten durchs Zimmer.

Ich muß gestehen, es wurde mir immer höchst traurig zu Muthe, wenn mich die eherne Nothwendigkeit in diese treffliche Behausung trieb. Erschien aber erst der Herr Lakai in eigener Person, um mir mit seinen schmutzigen Strümpfen, mit seinen unfläthigen Schenkeln und mit dem dummen Grinsen eines faulen Domestiken vor der Nase herumzuspringen, oder gar in meiner Gegenwart seinen Schnurrbart zu wischen: da brach ich nicht selten in Flüche und Verwünschungen aus, daß unsere guten Bauern und Bürger nur dafür ihre ewigen Steuern bezahlen müssen, daß man im Auslande von seinem Gesandten wie ein Vagabund behandelt wird. Die englische Gesandschaft hat ein anständiges Zimmer für die Besuchenden in Bereitschaft; der französische Gesandte läßt Jeden in das Zimmer der Gesandschaftssekretäre führen; nur ein *** Gesandter darf es wagen, die „Kinder seiner großen Nation“ zwischen blaugeblümten Tassen, Betten, Kämmen, Stiefeln, ja in den ganzen übelduftenden Kram des Bedientenzimmers zu placiren.

Aus Versehen wurde auch Herr von Schnapphahnski einst in dieser Loge empfangen und als wohlerzogener Edelmann versetzte er dem Lakaien Sr. Hochgeboren auch sofort einen derartigen Fußtritt, daß der arme Teufel vor wollüstigem Schmerz alle Klagelieder Jeremiä anstimmte und den heiligen Schwur that, diesen Gruß rächen zu wollen, koste es sein Leben.

Ein Portier kann ein höchst unangenehmer Feind sein, namentlich, wenn man in einem Hause auf Liebesabentheuer ausgeht. Der Portier der *** Gesandschaft hatte sich längst von den zärtlichen Gelüsten des edlen Ritters überzeugt. Er fühlte den Tritt unsers edlen Helden noch nach Wochen; er dachte daran, Gleiches mit Gleichem zu vergelten; er glaubte, daß die eine Ehre der andern werth sei, und ehe vierzehn Tage herum waren fand er auch schon Gelegenheit die besondere Aufmerksamkeit des Attaché's der *** Gesandschaft auf den edlen Ritter zu lenken.

Der gekränkte Portier wußte sehr gut was er that. Er hatte in irgend einem Romane gelesen, daß von einem eifersüchtigen Nebenbuhler weit mehr zu erwarten ist, als von einem frommen Ehemanne, und er hatte schon seit einiger Zeit bemerkt, daß der jugendliche Attaché, dessen romantisch-schrecklichen Namen wir wohlweislich verschweigen, ja, daß dieser unternehmende Held nicht weniger für die Frau Gesandtin schwärmte als unser Ritter.

Herr von Schnapphahnski gerieth jetzt wirklich in ein höchst gefährliches Kreuzfeuer. Mit drei unversöhnlichen Feinden war der Kampf zu beginnen. Zuerst hatte er mit dem frommen, würdevollen Ehemann zu thun, dem es leise schwante, daß er eines Morgens einen sehr beunruhigenden Anblick vor seinem Spiegel erleben werde. Der zweite Gegner war der Attaché, der alle historischen Erinnerungen seiner Familie im Kopfe trug und für sein Leben gern die Romantik seines Hauses fortgesponnen hätte. Der dritte Stein des Anstoßes bestand in dem Portier, und wir brauchen wohl nicht zu versichern, daß er sich täglich und stündlich darin übte, irgend einen seiner untergeordneten Kollegen, den Stall- oder den Laufburschen zur Thür hinauszuwerfen und ihm versuchsweise einen derben Tritt nachzuschleudern. Wochen verstrichen indeß noch, ehe der Streit entschieden werden, ehe der zärtliche Gatte seinem Zorn, ehe der Attaché seiner Liebe und ehe der Lakai seiner Rache freien Lauf lassen sollte.

Doch was aufgeschoben war, es war nicht aufgehoben. Der edle Ritter gab durch seine eigene, liebenswürdige Frechheit zu dem bevorstehenden Skandal Veranlassung. Vergebens haben wir nach allen Details der endlich hereinbrechenden Katastrophe geforscht. Trotz der wahrhaft liebevollen Sorgfalt mit der wir uns um alle Einzelheiten der Schicksale unseres Helden bekümmern, konnten wir doch den nächsten Grund des lange vorbereiteten Zerwürfnisses nicht herausbringen.

Nur so viel ist gewiß, daß eines Tages in dem Hotel des Gesandten ein Lärm begann, als nahe die Erstürmung Jericho's, als komme der jüngste Tag. Der Herr Gemahl brüllte wie ein Hirsch in der Brunstzeit; der Herr Attaché erinnerte unsern Helden an O. in Schlesien, an die nassen Sacktücher von Troppa[?], an das Archiv des Garde-Regiments, an die Diamten der Tänzerin, und der Portier endlich reckte seine Glieder in so drohender Weise, daß unserm Ritter der Angstschweiß aus allen Poren brach, und daß er nicht zum ersten Male in seinem Leben an einen ehrenvollen Rückzug dachte.

Doch ach, die Unsterblichen hatten es anders beschlossen. Der ehrenvolle Rückzug unseres Ritters sollte viel zu wünschen übrig lassen. Einige gute Brüsseler, die gerade an dem Hotel des Gesandten vorüberkamen, erzählten nämlich, daß die große Portecochère plötzlich mit Eclat geöffnet worden, und daß ein sehr netter Mann, mit schwarzem Schnurrbart und von angenehmem Aeußern, so beunruhigend schnell auf die Straße hinausgepurzelt sei, daß er

Deutschland.

wider alle jene verkündigt, welche an ihrer Wahrheit zu zweifeln wagten. Der Kaiser-König, der alle Regierungsbeamte ernenne, habe auch den Ministerpräsidenten Bathyany ernannt und ihm den Auftrag gegeben, das Ministerium nach Gutdünken zu kompletiren. Wenn Bathyany in dies Ministerium keine Kroaten genommen, so habe dies daran gelegen, daß die kroatisch-slavonischen Deputirten zu den servilsten beim ganzen Reichstag gehört hätten. Dennoch seien viele Kroaten in die Ministerial-Sektionen ernannt worden, obwohl das Standrecht Jellachich's die Annahme solcher Stellen sehr oft vereitelt habe. Es sei ganz falsch anzunehmen, Kroatien habe, weil die zu Kreuz im Jahre 1538 gemachten Beschlüsse der Landeskongregation mit den ungarischen Gesetzen in einem Buche zusammen abgedruckt erschienen seien, für sich besonders das Gesetzgebungsrecht ausgeübt, indem dieser nur in Folge einer von Maria Theresia im Jahre 1743 ertheilten Erlaubniß von den Jesuiten zusammen geschehene Abdruck keine Gesetzeskraft ertheilt habe, wie sich aus der Vorrede schon erhelle. — Wir fragen daher mit Recht, woher bläst der Wind? Nicht wahr, von Wien, von der Kamarilla, welche überall, wo sie kann, schürt, um durch die verschiedenartigsten Mittel, Werkzeuge und Wege den vorigen Zustand herbeizuführen? Bedenkt, daß die Ungarn es sind, welche für uns sowie für sich die neuen Errungenschaften erwirkt haben; daß sie es sind, welche es zu verhindern im Stande sind, daß das Eindringen der Fremdlinge in Offiziersstellen unterbleibe; daß sie es sind, welche allen, auch den Gränzern und dem ganzen Volke den Einfluß in die Gesetzgebung durch ihre Deputirten gesichert haben; welche die Militärstädte in gleichberechtigte mit den früheren Freistädten verwandelten; bedenkt, daß der jetzige Justizminister Deak sich schon durch mehrere Jahre abgemüht hat, um den Gränzern eine bessere Zukunft zu sichern; daß durch die ministerielle Verantwortung die Verleihung der öffentlichen Aemter an Günstlinge der Kamarilla unmöglich geworden; daß der Ersatz für die abgetretenenen Urbarialleistungen ohne Erdrückung des Volkes nur in der Vereinigung mit Ungarn vor sich gehen kann; daß die Freiheiten, die Jellachich verliehen, nur auf Sand gebaut sind, wenn sie nicht auf die beim ungarischen Reichstag zu Stande gebrachten und noch zu bringenden Gesetze basirt werden. Und Ihr, wackere Jünglinge der Agramer Akademie, Ihr wußtet ja nicht, daß die Nationalität nur der Vorwand war, durch welchen die Kamarilla dahin arbeitete, Kroatien den Ungarn zu entfremden, um den Samen der Zwietracht zwischen beide Nationen zu streuen, um der Morgenröthe der Freiheit entgegen zu wirken. Die Ungarn mußten statt der lateinischen, die das Volk nicht verstand, ihre Sprache erheben, um die Sympathien des Volkes zu gewinnen. Sie gestatteten uns Kroaten das Gleiche. Kaum merkte dies die Kamarilla, so folgerte sie mit berechnender List, daß jetzt der Sprachkampf in Kroatien aufhöre, die fernere Knechtung des Volkes ihr eine Unmöglichkeit würde.

Das sind die Gründe, weshalb man den Jellachich auf einmal vom Obersten zum Feldmarschalllieutenant erhoben hat.

„Und nun du, Jellachich, der du so viele Beweise von Muth und Entschlossenheit gegeben hast, daß, hättest du sie zum Wohle des Vaterlandes verwendet, du den Dank des Vaterlandes verdient hättest, bleibe still stehen und bedenke, wohin im Dienste der Kamarilla dein Treiben führt.

Der Sohn eines tapfern und verdienstvollen Vaters und glühenden Vaterlandsfreundes, bei den biedern Grenzern als Oberst angestellt, der vaterländischen Muse zugethan und selbst ein Dichter, mußtest du an der Entwicklung deiner Muttersprache natürlich ein besonderes Wohlgefallen empfinden. Die nationalen Klänge erfüllten deine Brust mit Entzücken, aber in diesen fandest du stets den Haß gegen die Ungarn unter den verschiedensten Formen seit Jahren vorgetragen; (die Politik Metternich hatte in Voraussicht der Dinge von jeher alle Völkerstämme Oestreichs mit allen Mitteln gegen einander gehetzt) die ungarischen Blätter hast du nicht gelesen und das wußtest du wohl nicht (?), daß die illyrischen im Solde der Kamarilla standen und jede Aeußerung im entgegengesetztem Sinne, durch die Censur mit Argusaugen überwacht, zur Unmöglichkeit wurde.

Als Soldat zur Subordination gewöhnt, kanntest du keine größere Ehre, als deinen Vorgesetzten zu gehorchen und fielst so in die Krallen der Kamarilla. Sie hetzte dich auf im Namen deines Monarchen, den sie mißbrauchte; sie belobte deine energischen, wenn auch verbrecherischen Maßregeln wider die Ungarn, und so kamst du bis zu dem Zeitpunkt, wo du, durch deinen Monarchen nach Innsbruck berufen, nicht gehorchtest. (Diese Berufung und ihre Folgen waren also nur ein Komödienspiel.) Du gingst später zwar nach Innsbruck, vernahmst den Zorn deines Monarchen und den Befehl aus seinem eigenen Munde, dem F. M. L. Hrabowszky als k. Kommissarius zu gehorchen, worauf dieser dich im Namen Sr. Maj. aufforderte, von der betretenen Bahn abzustehen, allein du gehorchtest dennoch nicht, weil dich die Kamarilla durch den Wiener Kriegsminister für dein Treiben beloben ließ. Welch gefährliches Spiel du treibst, das bedenke nun wohl. Du konntest es treiben, solange du das Wort deines Monarchen nicht vernommen und die Ungarn bona fide (?) für die Unterdrücker deiner Nation gehalten hast; aber jetzt, nach gewonnener Ueberzeugung vom Gegentheil, kannst du es nicht mehr, ohne vor dir selbst zu erröthen. Und bedenke die Folgen deines Unternehmens, wenn es dir gelingen könnte! Es wäre Sklaverei und gänzliche Verarmung der kroatischen Nation! — (Vielleicht hat die Kamarilla wirklich schon Mißtrauen wider Jellachich und hat sich darum in Stratimirovits einem neuen Bandenchef anvertraut.) — Nicht einmal die Truppen kannst du bezahlen, ohne von Wien unterstützt zu sein u. s. w. (Dahin und nach Italien wandern auch die 20 Mill. großentheils, welche der Reichstag dem Finanzminister bewilligt hat.)

Erkenne die Großherzigkeit der ungarischen Nation, kehre um und verlasse die Kamarilla. Fürchte dich nicht vor ihr, denn sie fürchtet sich, daß du ihre Pläne und die damit betrauten Personen entdecken könntest. Sie wird dich, wie den Grafen Franz Haller, nach ihrer Art ehrenvoll unterbringen. Auch ihn hatte sie in ähnlicher Absicht nach Kroatien geschickt, aber er entsprach ihrer Erwartung nicht; er wußte am 29. Juli 1845 nicht auszuführen, was Metternich in Gallizien hatte verüben lassen.“ Am Schlusse heißt es: „Wir leben fern von unserer Heimath, weil wir an der kroatischen Rebellion keinen Antheil nehmen wollen und sie gegen die Militärgewalt zu verhindern ohne vieles und unnöthiges Blutvergießen auch der Unschuldigen nicht im Stande waren; und da wir nur ein Theil des Ganzen sind, welches die gesetzliche Ordnung zurückzuführen berechtigt und verpflichtet ist und auch hiezu den Willen und die Macht hat, so erlassen wir, durch das Agramer Manifest veranlaßt, das gegenwärtige Manifest mit größerem Rechte, als die, welche, dasjenige zu Agram erlassen haben, weil wir frei sind und sie unter der Willkür des Maßrechts und des Militärdespotismus leben.

Im August 1848.

Im Namen der kroatisch-slavonischen Nation ihre freien Söhne.“

117 Wien, 31. Aug.

Sitzung des Reichstags. Nachdem in der gestrigen Sitzung bestimmt worden war, daß heute der Ihnen mitgetheilte Antrag Kudlich's sowohl, als der von der Kommission vereinbarte Antrag Lassers zur Abstimmung kommen solle, erhielt heute der Letztere insoweit den Vorzug, daß er zuerst zur Abstimmung kam und in folgender Weise angenommen wurde:

1. Die Unterthänigkeit, das schutzobrigkeitliche Verhaltniß und alle diese Verhältnisse normirenden Gesetze hören auf.
2. Grund und Boden sind entlastet und alle Unterschiede zwischen Dominikal- und Rustikalgründen hören auf.
3. Alle aus den Unterthänigkeitsverhältnissen entspringenden, den unterthänigen Gründen anklebenden Lasten, Dienstleistungen und Giebigkeiten jeder Art, so wie alle aus dem grundherrlichen Obereigenthum, aus der Zehent-, Schutz-, Vogt- und Weinberg-Herrlichkeit und aus der Dorfobrigkeit herrührenden von den Grundbesitzungen oder von Personen bisher zu entrichten gewesenen Natural-, Arbeits- und Geldleistungen mit Einschluß der bei Besitzveränderungen unter Lebenden und auf den Todesfall zu zahlenden Gebühren sind von nun an aufgehoben.
4. Für einige der aufgehobenen Rechte wird eine Entschädigung gegeben, für andere nicht.
5. Für alle aus dem persönlichen Unterthansverbande, aus den Schutzverhältnissen, aus den obrigkeitlichen Jurisdiktionsrechten und aus der Dorfherrlichkeit entspringenden Rechten und Bezüge kann keine Entschädigung gefordert werden, wogegen auch die daraus entspringenden Lasten aufzuhören haben.
6. Für solche Arbeitsleistungen, Natural- und Geldabgaben, welche der Besitzer eines Grundes als solcher dem Guts-, Zehent- oder Vogtherrn zu leisten hatte, ist baldigst eine billige Entschädigung auszumitteln.
7. Die Holzungs- und Weiderechte, so wie die Servitätsrechte zwischen den Obrigkeiten und ihren bisherigen Unterthanen sind entgeltlich; das dorfobrigkeitliche Blumsuch- und Weiderecht, so wie die Stoppelweide sind unentgeltlich aufgehoben.
8. Eine aus Abgeordneten aller Provinzen zu bildende Kommission soll einen Gesetzesentwurf ausarbeiten und der Versammlung vorlegen, welcher folgende Bestimmungen enthält:
a. über die entgeltliche Aufhebung der in emphyteutischen oder sonst über Theilung des Eigenthums abgeschlossenen Verträgen begründeten wechselseitigen Bezüge und Leistungen;
b. über die Aufhebbarkeit von Grundbelastungen, die etwa im §. 3 nicht aufgeführt sind;
c. über die Art und Weise der Aufhebung oder Regulirung der in §. 7 angeführten Rechte;
d. über den Maßstab und die Höhe der zu leistenden Entschädigung und über den aus den Mitteln der betreffenden Provinzen zu bildenden Fond, aus welchem durch Vermittelung des Staats die Entschädigung zu leisten kommt;
e. über die Frage, ob für die nach §. 2, 3, 8b aufzuhebenden jedoch in den §§. 5 und 6 nicht angeführten Giebigkeiten und Leistungen eine Entschädigung, und welche zu entrichten sei
9. Die Patrimonialbehorden haben die Gerichtsbarkeit und die politische Amtsverwaltung provisorisch bis zur Einführung landesfurstlicher Behörden auf Kosten des Staats fortzuführen.

Die Abstimmung veranlaßte eine außerordentlich umständliche, höchst langweilige Debatte, während welcher §. 6 und §. 8d mittelst Namensaufruf entschieden wurden. 144 Abgeornete hatten gegen §. 6 gestimmt, 36, und darunter viele kriegsungeubte Ideologen der s. g. Linken, hatten sich des Abstimmens enthalten. Der Gang der Debatte ward mitunter so konfus und sich widersprechend, daß Präsident Strobach das Präsidium niederzulegen drohte und von der Versammlung gewissermaßen gezwungen werden mußte, dasselbe fortzuführen. Die Sitzung mußte mehrmals unterbrochen werden.

Man glaubte Oesterreichs Feudalschicksal sei nach dieser Abstimmung entschieden; — siehe da beharrt der Abg. Löhner darauf, daß nun auch noch über die Fragestellung Kudlichs abgestimmt werde, weil der Reichstag es gestern also beschlossen, obwohl Kudlich selber erklärt, daß durch die geschehene Abstimmung des Kommissionsantrages der seine erledigt sei. Borrosch, ein sehr gewissenhafter demokratischer Pfaffe, schließt sich Löhner an, indem er über den Antrag Kudlichs Punkt für Punkt abgestimmt haben will. Dies geschieht und die drei ersten Paragraphen werden als durch den Lasserschen Kommissionsantrag für erledigt erklärt. Richt so 5, 6 und 7 des Kudlichschen Antrags, indem dieselben einzeln, in zwei Fällen gar mit Namensaufruf zu dem Lasserschen Antrag angenommen werden. Als jedoch über die drei Paragraphen im Ganzen abgestimmt wird, zeigt der Reichstag eine andere Laune und verwirft alle drei Paragraphen. Von vielen Seiten wird protestirt, es entsteht ein gewaltiger Lärm, unter welchem die Versammlung sich auflöst. Wie ich höre, soll diese Abstimmung morgen von Neuem zur Sprache kommen.

Die Sitzung dauerte von 9 Uhr Morgens an bis 5 Uhr Abends.

* Wien, 1. Sept.

In der heutigen „Wiener Zeitung“ veröffentlicht das Finanzministerium die Ergebnisse der „finanziellen Gebahrung“ im Monat Juli dieses Jahres. Die laufenden Einnahmen während dieses Monats betrugen an direkten Steuern über 2 1/3 Million Gulden; an indirekten Abgaben fast 4 1/2 Million Gulden; an andern Einnahmen fast 1/2 Million, im Ganzen zusammen 7,213,267 Gulden. Die laufenden Ausgaben während dieses Monats (wobei 376,296 Gulden für Hofstaat und über eine halbe Million an „zufälligen Auslagen“) betrugen zusammen 14,276,396 Gulden. Mithin ergibt der Monat Juli ein Defizit von 7,063,129 Gulden. Dazu kommt, was die Finanzverwaltung während dieses Monats zu außerordentlichen Zwecken verwendet hat, und beinahe 1 1/2 Million beträgt; im Ganzen zusammen mit jenem laufenden Ausfall 8,469,030 Gulden. Dafür sind durch „außerordentliche Zuflüsse,“ nämlich Vorschüsse von der Bank zu 4 pCt. u. s. w. fast 7 1/2 Million eingezogen worden, sodaß das baare Deflzit in den laufenden Kassen während dieses Monats noch mit 1,025,721 Gulden zu decken ist.

61 Wien, 31. Aug.

In der gestrigen Sitzung des Arbeitervereines in der Josephstadt sprachen von 9 Uhr Morgens an bis 5 Uhr Abends unter großem Beifalle die Herren Marx und Dr. Stift. Ersterer gab eine Darstellung der sozialen Verhältnisse Westeuropa's, während Letzterer, unstreitig der geistreichste und durchgebildetste Kopf und Redner Neu-Oesterreichs, dieselben Verhältnisse aus dem eigenen Lande zur Sprache brachte und namentlich die Unmöglichkeit einer Fortdauer des aus dem Absoiutismus künstlich zusammenkomponirten Oesterreichs hevorhob.

227 Breslau, 29. Aug.

Noch immer haben die Katzenmusiken nicht aufgehört; allabendlich findet eine solche Serenade statt. Natürlich werden jedesmal einige Bataillone der Bürgerwehr allarmirt. Ueberhaupt scheint man es von einer gewissen Seite her darauf abgesehen zu haben, die Bürgerwehr recht herumzuhetzen und ihr so den Dienst zu verleiden. Die Stabsadjutanten der Bürgerwehr bringen jedes alberne Gerücht vergrößert in's Wehramt, und so kam es denn, daß vergangenen Montag vier Bataillone Bürgerwehr bis 12 Uhr Nachts auf dem Markte konsignirt standen, weil — einer der Herren Stabsadjutanten gehört haben wollte: man habe im Sinne, einige der Bürgerwehr angehörige Gefangene zu befreien. — Die Sache verhielt sich so. Die 8. Kompagnie des 11. Landwehr-Infanterie-Regiments (Strehlener) mochte vielleicht nicht ganz richtig zum Heile des Vaterlandes den rechten Fuß in die Höhe gezogen haben, weshalb der Lieutenant von Luck in die Worte ausbrach: „Ihr Himmelhunde, Ihr Schurken, Ihr seid nicht werth, daß Euch etc.“ Daß die Kompagnie nicht ganz ruhig dies hinnahm, läßt sich denken. Der Lieutenant ließ nun die Mannschaft mit Sack und Pack fünf Stunden hintereinander marschiren und exerziren. Die Kompagnie versammelte sich hierauf, um sich beim Major darüber zu beschweren. Doch hatte dieser schon Kunde davon erhalten; er trat deshalb zum rechten Flügelmann, fragend, ob Er klagen wolle? Auf seine bejahende Antwort, läßt er ihn arretiren. Dasselbe geschieht mit dem linken Flügelmann, sowie mit einem aus der Mitte. Man brachte diese drei Gefangene und später noch elf nach Breslau. Der Landwehrverein hat deshalb unsern Deputirten Stein beauftragt, den Minister zu interpelliren. — Aus dem Boberthal erfahren wir, daß in dortiger Gegend sich die Bauern vereinigt haben, keinen Zins zu zahlen, weder Grundzins, noch Hühnerzins, weder Wächter-, Spinn- noch Würkegeld. Der Regierungs-Oberpräsident sagte der Deputation aus dem Eulengebirge, die von der Regierung Hülfe haben wollte um der Hungersnoth zu steuern: „Der Staat (?) kann nichts dafür thun; es ist kein Geld da.“ Nun, wenn die Regierung solche Gesinnung hat, dann ist es besser, jene Bauern bezahlen gar keine Abgaben, damit es ihnen nicht auch so gehe, wie den Webern im Eulengebirge, daß sie nämlich verhungern. Der Kommandant von Schweidnitz, Rolas du Rosay, der die Bürger niedermetzeln ließ, ist mit voller Pension zur Disposition gestellt; dagegen ist ein gemeiner Jäger von der 6. Jäger-Abtheilung, der in der Trunkenheit einen Unteroffizier etwas unsanft an die Wand gedrückt, laut kriegsgerichtlichem Urtheil zu zehnjähriger Festungshaft verurtheilt worden. Bei einem neulichen Exerzitium der Jäger sollen beim Feuern auch einige Kugeln bei den Ohren des Obersten v. Fircks vorbeigesaust sein. Dem Fürsten Lychnowsky haben die Ratiborer Urwähler ein Mißtrauensvotum übersandt. Es ist erst jetzt klar geworden, daß der edle Fürst bei der Wahl sich manche Agitation hat zu Schulden kommen lassen. So hat er z. B. bei einer Wahlversammlung in Katscher den Bauern gesagt: „Wählt nur ja keinen Städter, denn die werden nur zu Gunsten der Städter sprechen, und dann müßt Ihr alle Steuern bezahlen.“ Das ist faktisch, und ist in dem Mißtrauensvotum, das schon nach Frankfurt abgegangen ist, mit enthalten.

* Nördlingen, 28. Aug.

Eine gestern hier abgehaltene, von circa 15,000 Menschen besuchte Volksversammlung, bei der 19 baierische und würtembergische Vereine vertreten waren, beschloß, eine dauernde Verbindung aller gleichgesinnten Vereine in beiden Ländern einzugehen. Als leitende Grundsätze wurden folgende angenommen: „Die Erstarkung einer wahren und kräftigen Einheit

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schlimmsten                         Sorte. Der Ofen ist in sehr desolaten Umständen und wird zu allen möglichen                         Haushaltungszwecken benutzt. Das halbe Dutzend Stühle, welches die Seite des                         Gemaches ziert, ladet eben nicht zum Sitzen ein. Jeder dieser Stühle ist                         eine Pritsche und geduldige Landsleute, die lange auf das Visa ihres Passes                         warten mußten, haben mir schon versichert, daß sie auf diesen Stühlen einen                         rechten Vorschmack aller Leiden des Fegefeuers bekommen hätten. Den                         Hintergrund des Zimmers nimmt ein riesiges Bett ein, das zwar den Tag über                         mit einem Deckel versehen ist, so daß der Schauplatz der Reize des                         gesandtschaftlichen Dieners eben nicht zu sehr in die Augen fällt, von dem                         man aber nach einigen durch die Bettfugen dringenden Leintuch zipfeln das                         schrecklichste vermuthen kann. Es versteht sich von selbst, daß ein                         irdischer Nachttopf höchst einladend mit seinem Henkel unter der Bettlade                         hervorschaut. Alles dies ist indeß noch nichts im Vergleich mit den übrigen                         Ornamenten des seligen Raumes. Der Portier des Gesandten reinigt nämlich in                         seiner Loge außer den verschiedenen gesandtschaftlichen Röcken und Hosen                         auch die Stiefel seines Herrn &#x2014; &#x2014; in Reihe und Glied steht das Fußzeug Sr.                         Hochgeboren mitten durchs Zimmer.</p>
          <p>Ich muß gestehen, es wurde mir immer höchst traurig zu Muthe, wenn mich die                         eherne Nothwendigkeit in diese treffliche Behausung trieb. Erschien aber                         erst der Herr Lakai in eigener Person, um mir mit seinen schmutzigen                         Strümpfen, mit seinen unfläthigen Schenkeln und mit dem dummen Grinsen eines                         faulen Domestiken vor der Nase herumzuspringen, oder gar in meiner Gegenwart                         seinen Schnurrbart zu wischen: da brach ich nicht selten in Flüche und                         Verwünschungen aus, daß unsere guten Bauern und Bürger nur dafür ihre ewigen                         Steuern bezahlen müssen, daß man im Auslande von seinem Gesandten wie ein                         Vagabund behandelt wird. Die englische Gesandschaft hat ein anständiges                         Zimmer für die Besuchenden in Bereitschaft; der französische Gesandte läßt                         Jeden in das Zimmer der Gesandschaftssekretäre führen; nur ein *** Gesandter                         darf es wagen, die &#x201E;Kinder seiner großen Nation&#x201C; zwischen blaugeblümten                         Tassen, Betten, Kämmen, Stiefeln, ja in den ganzen übelduftenden Kram des                         Bedientenzimmers zu placiren.</p>
          <p>Aus Versehen wurde auch Herr von Schnapphahnski einst in dieser Loge                         empfangen und als wohlerzogener Edelmann versetzte er dem Lakaien Sr.                         Hochgeboren auch sofort einen derartigen Fußtritt, daß der arme Teufel vor                         wollüstigem Schmerz alle Klagelieder Jeremiä anstimmte und den heiligen                         Schwur that, diesen Gruß rächen zu wollen, koste es sein Leben.</p>
          <p>Ein Portier kann ein höchst unangenehmer Feind sein, namentlich, wenn man in                         einem Hause auf Liebesabentheuer ausgeht. Der Portier der *** Gesandschaft                         hatte sich längst von den zärtlichen Gelüsten des edlen Ritters überzeugt.                         Er fühlte den Tritt unsers edlen Helden noch nach Wochen; er dachte daran,                         Gleiches mit Gleichem zu vergelten; er glaubte, daß die eine Ehre der andern                         werth sei, und ehe vierzehn Tage herum waren fand er auch schon Gelegenheit                         die besondere Aufmerksamkeit des Attaché's der *** Gesandschaft auf den                         edlen Ritter zu lenken.</p>
          <p>Der gekränkte Portier wußte sehr gut was er that. Er hatte in irgend einem                         Romane gelesen, daß von einem eifersüchtigen Nebenbuhler weit mehr zu                         erwarten ist, als von einem frommen Ehemanne, und er hatte schon seit                         einiger Zeit bemerkt, daß der jugendliche Attaché, dessen                         romantisch-schrecklichen Namen wir wohlweislich verschweigen, ja, daß dieser                         unternehmende Held nicht weniger für die Frau Gesandtin schwärmte als unser                         Ritter.</p>
          <p>Herr von Schnapphahnski gerieth jetzt wirklich in ein höchst gefährliches                         Kreuzfeuer. Mit drei unversöhnlichen Feinden war der Kampf zu beginnen.                         Zuerst hatte er mit dem frommen, würdevollen Ehemann zu thun, dem es leise                         schwante, daß er eines Morgens einen sehr beunruhigenden Anblick vor seinem                         Spiegel erleben werde. Der zweite Gegner war der Attaché, der alle                         historischen Erinnerungen seiner Familie im Kopfe trug und für sein Leben                         gern die Romantik seines Hauses fortgesponnen hätte. Der dritte Stein des                         Anstoßes bestand in dem Portier, und wir brauchen wohl nicht zu versichern,                         daß er sich täglich und stündlich darin übte, irgend einen seiner                         untergeordneten Kollegen, den Stall- oder den Laufburschen zur Thür                         hinauszuwerfen und ihm versuchsweise einen derben Tritt nachzuschleudern.                         Wochen verstrichen indeß noch, ehe der Streit entschieden werden, ehe der                         zärtliche Gatte seinem Zorn, ehe der Attaché seiner Liebe und ehe der Lakai                         seiner Rache freien Lauf lassen sollte.</p>
          <p>Doch was aufgeschoben war, es war nicht aufgehoben. Der edle Ritter gab durch                         seine eigene, liebenswürdige Frechheit zu dem bevorstehenden Skandal                         Veranlassung. Vergebens haben wir nach allen Details der endlich                         hereinbrechenden Katastrophe geforscht. Trotz der wahrhaft liebevollen                         Sorgfalt mit der wir uns um alle Einzelheiten der Schicksale unseres Helden                         bekümmern, konnten wir doch den nächsten Grund des lange vorbereiteten                         Zerwürfnisses nicht herausbringen.</p>
          <p>Nur so viel ist gewiß, daß eines Tages in dem Hotel des Gesandten ein Lärm                         begann, als nahe die Erstürmung Jericho's, als komme der jüngste Tag. Der                         Herr Gemahl brüllte wie ein Hirsch in der Brunstzeit; der Herr Attaché                         erinnerte unsern Helden an O. in Schlesien, an die nassen Sacktücher von                         Troppa[?], an das Archiv des Garde-Regiments, an die Diamten der Tänzerin,                         und der Portier endlich reckte seine Glieder in so drohender Weise, daß                         unserm Ritter der Angstschweiß aus allen Poren brach, und daß er nicht zum                         ersten Male in seinem Leben an einen ehrenvollen Rückzug dachte.</p>
          <p>Doch ach, die Unsterblichen hatten es anders beschlossen. Der ehrenvolle                         Rückzug unseres Ritters sollte viel zu wünschen übrig lassen. Einige gute                         Brüsseler, die gerade an dem Hotel des Gesandten vorüberkamen, erzählten                         nämlich, daß die große Portecochère plötzlich mit Eclat geöffnet worden, und                         daß ein sehr netter Mann, mit schwarzem Schnurrbart und von angenehmem                         Aeußern, so beunruhigend schnell auf die Straße hinausgepurzelt sei, daß er</p>
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        <head>Deutschland.</head>
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          <p>wider alle jene verkündigt, welche an ihrer Wahrheit zu zweifeln wagten. Der                         Kaiser-König, der alle Regierungsbeamte ernenne, habe auch den                         Ministerpräsidenten Bathyany ernannt und ihm den Auftrag gegeben, das                         Ministerium nach Gutdünken zu kompletiren. Wenn Bathyany in dies Ministerium                         keine Kroaten genommen, so habe dies daran gelegen, daß die                         kroatisch-slavonischen Deputirten zu den servilsten beim ganzen Reichstag                         gehört hätten. Dennoch seien viele Kroaten in die Ministerial-Sektionen                         ernannt worden, obwohl das Standrecht Jellachich's die Annahme solcher                         Stellen sehr oft vereitelt habe. Es sei ganz falsch anzunehmen, Kroatien                         habe, weil die zu Kreuz im Jahre 1538 gemachten Beschlüsse der                         Landeskongregation mit den ungarischen Gesetzen in einem Buche zusammen                         abgedruckt erschienen seien, für sich besonders das Gesetzgebungsrecht                         ausgeübt, indem dieser nur in Folge einer von Maria Theresia im Jahre 1743                         ertheilten Erlaubniß von den Jesuiten zusammen geschehene Abdruck keine                         Gesetzeskraft ertheilt habe, wie sich aus der Vorrede schon erhelle. &#x2014; Wir                         fragen daher mit Recht, woher bläst der Wind? Nicht wahr, von Wien, von der                         Kamarilla, welche überall, wo sie kann, schürt, um durch die                         verschiedenartigsten Mittel, Werkzeuge und Wege den vorigen Zustand                         herbeizuführen? Bedenkt, daß die Ungarn es sind, welche für uns sowie für                         sich die neuen Errungenschaften erwirkt haben; daß sie es sind, welche es zu                         verhindern im Stande sind, daß das Eindringen der Fremdlinge in                         Offiziersstellen unterbleibe; daß sie es sind, welche allen, auch den                         Gränzern und dem ganzen Volke den Einfluß in die Gesetzgebung durch ihre                         Deputirten gesichert haben; welche die Militärstädte in gleichberechtigte                         mit den früheren Freistädten verwandelten; bedenkt, daß der jetzige                         Justizminister Deak sich schon durch mehrere Jahre abgemüht hat, um den                         Gränzern eine bessere Zukunft zu sichern; daß durch die ministerielle                         Verantwortung die Verleihung der öffentlichen Aemter an Günstlinge der                         Kamarilla unmöglich geworden; daß der Ersatz für die abgetretenenen                         Urbarialleistungen ohne Erdrückung des Volkes nur in der Vereinigung mit                         Ungarn vor sich gehen kann; daß die Freiheiten, die Jellachich verliehen,                         nur auf Sand gebaut sind, wenn sie nicht auf die beim ungarischen Reichstag                         zu Stande gebrachten und noch zu bringenden Gesetze basirt werden. Und Ihr,                         wackere Jünglinge der Agramer Akademie, Ihr wußtet ja nicht, daß die                         Nationalität nur der Vorwand war, durch welchen die Kamarilla dahin                         arbeitete, Kroatien den Ungarn zu entfremden, um den Samen der Zwietracht                         zwischen beide Nationen zu streuen, um der Morgenröthe der Freiheit entgegen                         zu wirken. Die Ungarn mußten statt der lateinischen, die das Volk nicht                         verstand, ihre Sprache erheben, um die Sympathien des Volkes zu gewinnen.                         Sie gestatteten uns Kroaten das Gleiche. Kaum merkte dies die Kamarilla, so                         folgerte sie mit berechnender List, daß jetzt der Sprachkampf in Kroatien                         aufhöre, die fernere Knechtung des Volkes ihr eine Unmöglichkeit würde.</p>
          <p>Das sind die Gründe, weshalb man den Jellachich auf einmal vom Obersten zum                         Feldmarschalllieutenant erhoben hat.</p>
          <p>&#x201E;Und nun du, Jellachich, der du so viele Beweise von Muth und                         Entschlossenheit gegeben hast, daß, hättest du sie zum Wohle des Vaterlandes                         verwendet, du den Dank des Vaterlandes verdient hättest, bleibe still stehen                         und bedenke, wohin im Dienste der Kamarilla dein Treiben führt.</p>
          <p>Der Sohn eines tapfern und verdienstvollen Vaters und glühenden                         Vaterlandsfreundes, bei den biedern Grenzern als Oberst angestellt, der                         vaterländischen Muse zugethan und selbst ein Dichter, mußtest du an der                         Entwicklung deiner Muttersprache natürlich ein besonderes Wohlgefallen                         empfinden. Die nationalen Klänge erfüllten deine Brust mit Entzücken, aber                         in diesen fandest du stets den Haß gegen die Ungarn unter den                         verschiedensten Formen seit Jahren vorgetragen; (die Politik Metternich                         hatte in Voraussicht der Dinge von jeher alle Völkerstämme Oestreichs mit                         allen Mitteln gegen einander gehetzt) die ungarischen Blätter hast du nicht                         gelesen und das wußtest du wohl nicht (?), daß die illyrischen im Solde der                         Kamarilla standen und jede Aeußerung im entgegengesetztem Sinne, durch die                         Censur mit Argusaugen überwacht, zur Unmöglichkeit wurde.</p>
          <p>Als Soldat zur Subordination gewöhnt, kanntest du keine größere Ehre, als                         deinen Vorgesetzten zu gehorchen und fielst so in die Krallen der Kamarilla.                         Sie hetzte dich auf im Namen deines Monarchen, den sie mißbrauchte; sie                         belobte deine energischen, wenn auch verbrecherischen Maßregeln wider die                         Ungarn, und so kamst du bis zu dem Zeitpunkt, wo du, durch deinen Monarchen                         nach Innsbruck berufen, nicht gehorchtest. (Diese Berufung und ihre Folgen                         waren also nur ein Komödienspiel.) Du gingst später zwar nach Innsbruck,                         vernahmst den Zorn deines Monarchen und den Befehl aus seinem eigenen Munde,                         dem F. M. L. Hrabowszky als k. Kommissarius zu gehorchen, worauf dieser dich                         im Namen Sr. Maj. aufforderte, von der betretenen Bahn abzustehen, allein du                         gehorchtest dennoch nicht, weil dich die Kamarilla durch den Wiener                         Kriegsminister für dein Treiben beloben ließ. Welch gefährliches Spiel du                         treibst, das bedenke nun wohl. Du konntest es treiben, solange du das Wort                         deines Monarchen nicht vernommen und die Ungarn bona fide (?) für die                         Unterdrücker deiner Nation gehalten hast; aber jetzt, nach gewonnener                         Ueberzeugung vom Gegentheil, kannst du es nicht mehr, ohne vor dir selbst zu                         erröthen. Und bedenke die Folgen deines Unternehmens, wenn es dir gelingen                         könnte! Es wäre Sklaverei und gänzliche Verarmung der kroatischen Nation! &#x2014;                         (Vielleicht hat die Kamarilla wirklich schon Mißtrauen wider Jellachich und                         hat sich darum in Stratimirovits einem neuen Bandenchef anvertraut.) &#x2014; Nicht                         einmal die Truppen kannst du bezahlen, ohne von Wien unterstützt zu sein u.                         s. w. (Dahin und nach Italien wandern auch die 20 Mill. großentheils, welche                         der Reichstag dem Finanzminister bewilligt hat.)</p>
          <p>Erkenne die Großherzigkeit der ungarischen Nation, kehre um und verlasse die                         Kamarilla. Fürchte dich nicht vor ihr, denn <hi rendition="#g">sie</hi> fürchtet sich, daß du ihre Pläne und die damit betrauten Personen entdecken                         könntest. Sie wird dich, wie den Grafen Franz <hi rendition="#g">Haller,</hi> nach ihrer Art ehrenvoll unterbringen. Auch ihn hatte sie                         in ähnlicher Absicht nach Kroatien geschickt, aber er entsprach ihrer                         Erwartung nicht; er wußte am 29. Juli 1845 nicht auszuführen, was Metternich                         in Gallizien hatte verüben lassen.&#x201C; Am Schlusse heißt es: &#x201E;Wir leben fern                         von unserer Heimath, weil wir an der kroatischen Rebellion keinen Antheil                         nehmen wollen und sie gegen die Militärgewalt zu verhindern ohne vieles und                         unnöthiges Blutvergießen auch der Unschuldigen nicht im Stande waren; und da                         wir nur ein Theil des Ganzen sind, welches die gesetzliche Ordnung                         zurückzuführen berechtigt und verpflichtet ist und auch hiezu den Willen und                         die Macht hat, so erlassen wir, durch das Agramer Manifest veranlaßt, das                         gegenwärtige Manifest mit größerem Rechte, als die, welche, dasjenige zu                         Agram erlassen haben, weil wir frei sind und sie unter der Willkür des                         Maßrechts und des Militärdespotismus leben.</p>
          <p>Im August 1848.</p>
          <p>Im Namen der kroatisch-slavonischen Nation ihre freien Söhne.&#x201C;</p>
        </div>
        <div xml:id="ar095_007" type="jArticle">
          <head><bibl><author>117</author></bibl> Wien, 31. Aug.</head>
          <p><hi rendition="#g">Sitzung des Reichstags</hi>. Nachdem in der gestrigen                         Sitzung bestimmt worden war, daß heute der Ihnen mitgetheilte Antrag                         Kudlich's sowohl, als der von der Kommission vereinbarte Antrag Lassers zur                         Abstimmung kommen solle, erhielt heute der Letztere insoweit den Vorzug, daß                         er zuerst zur Abstimmung kam und in folgender Weise angenommen wurde:</p>
          <p rendition="#et">1. Die Unterthänigkeit, das schutzobrigkeitliche Verhaltniß                         und alle diese Verhältnisse normirenden Gesetze hören auf.<lb/>
2. Grund und                         Boden sind entlastet und alle Unterschiede zwischen Dominikal- und                         Rustikalgründen hören auf.<lb/>
3. Alle aus den                         Unterthänigkeitsverhältnissen entspringenden, den unterthänigen Gründen                         anklebenden Lasten, Dienstleistungen und Giebigkeiten jeder Art, so wie alle                         aus dem grundherrlichen Obereigenthum, aus der Zehent-, Schutz-, Vogt- und                         Weinberg-Herrlichkeit und aus der Dorfobrigkeit herrührenden von den                         Grundbesitzungen oder von Personen bisher zu entrichten gewesenen Natural-,                         Arbeits- und Geldleistungen mit Einschluß der bei Besitzveränderungen unter                         Lebenden und auf den Todesfall zu zahlenden Gebühren sind von nun an                         aufgehoben.<lb/>
4. Für einige der aufgehobenen Rechte wird eine                         Entschädigung gegeben, für andere nicht.<lb/>
5. Für alle aus dem                         persönlichen Unterthansverbande, aus den Schutzverhältnissen, aus den                         obrigkeitlichen Jurisdiktionsrechten und aus der Dorfherrlichkeit                         entspringenden Rechten und Bezüge kann keine Entschädigung gefordert werden,                         wogegen auch die daraus entspringenden Lasten aufzuhören haben.<lb/>
6. Für                         solche Arbeitsleistungen, Natural- und Geldabgaben, welche der Besitzer                         eines Grundes als solcher dem Guts-, Zehent- oder Vogtherrn zu leisten                         hatte, ist baldigst eine billige Entschädigung auszumitteln.<lb/>
7. Die                         Holzungs- und Weiderechte, so wie die Servitätsrechte zwischen den                         Obrigkeiten und ihren bisherigen Unterthanen sind entgeltlich; das                         dorfobrigkeitliche Blumsuch- und Weiderecht, so wie die Stoppelweide sind                         unentgeltlich aufgehoben.<lb/>
8. Eine aus Abgeordneten aller Provinzen zu                         bildende Kommission soll einen Gesetzesentwurf ausarbeiten und der                         Versammlung vorlegen, welcher folgende Bestimmungen enthält:<lb/>
a. über                         die entgeltliche Aufhebung der in emphyteutischen oder sonst über Theilung                         des Eigenthums abgeschlossenen Verträgen begründeten wechselseitigen Bezüge                         und Leistungen;<lb/>
b. über die Aufhebbarkeit von Grundbelastungen, die                         etwa im §. 3 nicht aufgeführt sind;<lb/>
c. über die Art und Weise der                         Aufhebung oder Regulirung der in §. 7 angeführten Rechte;<lb/>
d. über den                         Maßstab und die Höhe der zu leistenden Entschädigung und über den aus den                         Mitteln der betreffenden Provinzen zu bildenden Fond, aus welchem durch                         Vermittelung des Staats die Entschädigung zu leisten kommt;<lb/>
e. über die                         Frage, ob für die nach §. 2, 3, 8b aufzuhebenden jedoch in den §§. 5 und 6                         nicht angeführten Giebigkeiten und Leistungen eine Entschädigung, und welche                         zu entrichten sei<lb/>
9. Die Patrimonialbehorden haben die Gerichtsbarkeit                         und die politische Amtsverwaltung provisorisch bis zur Einführung                         landesfurstlicher Behörden auf Kosten des Staats fortzuführen.</p>
          <p>Die Abstimmung veranlaßte eine außerordentlich umständliche, höchst                         langweilige Debatte, während welcher §. 6 und §. 8d mittelst Namensaufruf                         entschieden wurden. 144 Abgeornete hatten gegen §. 6 gestimmt, 36, und                         darunter viele kriegsungeubte Ideologen der s. g. Linken, hatten sich des                         Abstimmens enthalten. Der Gang der Debatte ward mitunter so konfus und sich                         widersprechend, daß Präsident Strobach das Präsidium niederzulegen drohte                         und von der Versammlung gewissermaßen gezwungen werden mußte, dasselbe                         fortzuführen. Die Sitzung mußte mehrmals unterbrochen werden.</p>
          <p>Man glaubte Oesterreichs Feudalschicksal sei nach dieser Abstimmung                         entschieden; &#x2014; siehe da beharrt der Abg. Löhner darauf, daß nun auch noch                         über die Fragestellung Kudlichs abgestimmt werde, weil der Reichstag es                         gestern also beschlossen, obwohl Kudlich selber erklärt, daß durch die                         geschehene Abstimmung des Kommissionsantrages der seine erledigt sei.                         Borrosch, ein sehr gewissenhafter demokratischer Pfaffe, schließt sich                         Löhner an, indem er über den Antrag Kudlichs Punkt für Punkt abgestimmt                         haben will. Dies geschieht und die drei ersten Paragraphen werden als durch                         den Lasserschen Kommissionsantrag für erledigt erklärt. Richt so 5, 6 und 7                         des Kudlichschen Antrags, indem dieselben einzeln, in zwei Fällen gar mit                         Namensaufruf zu dem Lasserschen Antrag angenommen werden. Als jedoch über                         die drei Paragraphen im Ganzen abgestimmt wird, zeigt der Reichstag eine                         andere Laune und verwirft alle drei Paragraphen. Von vielen Seiten wird                         protestirt, es entsteht ein gewaltiger Lärm, unter welchem die Versammlung                         sich auflöst. Wie ich höre, soll diese Abstimmung morgen von Neuem zur                         Sprache kommen.</p>
          <p>Die Sitzung dauerte von 9 Uhr Morgens an bis 5 Uhr Abends.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar095_008" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Wien, 1. Sept.</head>
          <p>In der heutigen &#x201E;Wiener Zeitung&#x201C; veröffentlicht das Finanzministerium die                         Ergebnisse der &#x201E;finanziellen Gebahrung&#x201C; im Monat Juli dieses Jahres. Die                         laufenden Einnahmen während dieses Monats betrugen an direkten Steuern über                         2 1/3 Million Gulden; an indirekten Abgaben fast 4 1/2 Million Gulden; an                         andern Einnahmen fast 1/2 Million, im Ganzen zusammen 7,213,267 Gulden. Die                         laufenden Ausgaben während dieses Monats (wobei 376,296 Gulden für Hofstaat                         und über eine halbe Million an &#x201E;zufälligen Auslagen&#x201C;) betrugen zusammen                         14,276,396 Gulden. Mithin ergibt der Monat Juli ein Defizit von 7,063,129                         Gulden. Dazu kommt, was die Finanzverwaltung während dieses Monats zu                         außerordentlichen Zwecken verwendet hat, und beinahe 1 1/2 Million beträgt;                         im Ganzen zusammen mit jenem laufenden Ausfall 8,469,030 Gulden. Dafür sind                         durch &#x201E;außerordentliche Zuflüsse,&#x201C; nämlich Vorschüsse von der Bank zu 4 pCt.                         u. s. w. fast 7 1/2 Million eingezogen worden, sodaß das baare Deflzit in                         den laufenden Kassen während dieses Monats noch mit 1,025,721 Gulden zu                         decken ist.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar095_009" type="jArticle">
          <head><bibl><author>61</author></bibl> Wien, 31. Aug.</head>
          <p>In der gestrigen Sitzung des Arbeitervereines in der Josephstadt sprachen von                         9 Uhr Morgens an bis 5 Uhr Abends unter großem Beifalle die Herren Marx und                         Dr. Stift. Ersterer gab eine Darstellung der sozialen Verhältnisse                         Westeuropa's, während Letzterer, unstreitig der geistreichste und                         durchgebildetste Kopf und Redner Neu-Oesterreichs, dieselben Verhältnisse                         aus dem eigenen Lande zur Sprache brachte und namentlich die Unmöglichkeit                         einer Fortdauer des aus dem Absoiutismus künstlich zusammenkomponirten                         Oesterreichs hevorhob.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar095_010" type="jArticle">
          <head><bibl><author>227</author></bibl> Breslau, 29. Aug.</head>
          <p>Noch immer haben die Katzenmusiken nicht aufgehört; allabendlich findet eine                         solche Serenade statt. Natürlich werden jedesmal einige Bataillone der                         Bürgerwehr allarmirt. Ueberhaupt scheint man es von einer gewissen Seite her                         darauf abgesehen zu haben, die Bürgerwehr recht herumzuhetzen und ihr so den                         Dienst zu verleiden. Die Stabsadjutanten der Bürgerwehr bringen jedes                         alberne Gerücht vergrößert in's Wehramt, und so kam es denn, daß vergangenen                         Montag vier Bataillone Bürgerwehr bis 12 Uhr Nachts auf dem Markte                         konsignirt standen, weil &#x2014; einer der Herren Stabsadjutanten gehört haben                         wollte: man habe im Sinne, einige der Bürgerwehr angehörige Gefangene zu                         befreien. &#x2014; Die Sache verhielt sich so. Die 8. Kompagnie des 11.                         Landwehr-Infanterie-Regiments (Strehlener) mochte vielleicht nicht ganz                         richtig zum Heile des Vaterlandes den rechten Fuß in die Höhe gezogen haben,                         weshalb der Lieutenant von Luck in die Worte ausbrach: &#x201E;Ihr Himmelhunde, Ihr                         Schurken, Ihr seid nicht werth, daß Euch etc.&#x201C; Daß die Kompagnie nicht ganz                         ruhig dies hinnahm, läßt sich denken. Der Lieutenant ließ nun die Mannschaft                         mit Sack und Pack fünf Stunden hintereinander marschiren und exerziren. Die                         Kompagnie versammelte sich hierauf, um sich beim Major darüber zu                         beschweren. Doch hatte dieser schon Kunde davon erhalten; er trat deshalb                         zum rechten Flügelmann, fragend, ob <hi rendition="#g">Er</hi> klagen wolle?                         Auf seine bejahende Antwort, läßt er ihn arretiren. Dasselbe geschieht mit                         dem linken Flügelmann, sowie mit einem aus der Mitte. Man brachte diese drei                         Gefangene und später noch elf nach Breslau. Der Landwehrverein hat deshalb                         unsern Deputirten <hi rendition="#g">Stein</hi> beauftragt, den Minister zu                         interpelliren. &#x2014; Aus dem Boberthal erfahren wir, daß in dortiger Gegend sich                         die Bauern vereinigt haben, keinen Zins zu zahlen, weder Grundzins, noch                         Hühnerzins, weder Wächter-, Spinn- noch Würkegeld. Der                         Regierungs-Oberpräsident sagte der Deputation aus dem Eulengebirge, die von                         der Regierung Hülfe haben wollte um der Hungersnoth zu steuern: &#x201E;Der Staat                         (?) kann nichts dafür thun; es ist kein Geld da.&#x201C; Nun, wenn die Regierung                         solche Gesinnung hat, dann ist es besser, jene Bauern bezahlen gar keine                         Abgaben, damit es ihnen nicht auch so gehe, wie den Webern im Eulengebirge,                         daß sie nämlich verhungern. Der Kommandant von Schweidnitz, Rolas du Rosay,                         der die Bürger niedermetzeln ließ, ist mit voller Pension zur Disposition                         gestellt; dagegen ist ein gemeiner Jäger von der 6. Jäger-Abtheilung, der in                         der Trunkenheit einen Unteroffizier etwas unsanft an die Wand gedrückt, laut                         kriegsgerichtlichem Urtheil zu zehnjähriger Festungshaft verurtheilt worden.                         Bei einem neulichen Exerzitium der Jäger sollen beim Feuern auch einige                         Kugeln bei den Ohren des Obersten v. Fircks vorbeigesaust sein. Dem Fürsten                         Lychnowsky haben die Ratiborer Urwähler ein Mißtrauensvotum übersandt. Es                         ist erst jetzt klar geworden, daß der edle Fürst bei der Wahl sich manche                         Agitation hat zu Schulden kommen lassen. So hat er z. B. bei einer                         Wahlversammlung in Katscher den Bauern gesagt: &#x201E;Wählt nur ja keinen Städter,                         denn die werden nur zu Gunsten der Städter sprechen, und dann müßt Ihr alle                         Steuern bezahlen.&#x201C; Das ist faktisch, und ist in dem Mißtrauensvotum, das                         schon nach Frankfurt abgegangen ist, mit enthalten.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar095_011" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Nördlingen, 28. Aug.</head>
          <p>Eine gestern hier abgehaltene, von circa 15,000 Menschen besuchte                         Volksversammlung, bei der 19 baierische und würtembergische Vereine                         vertreten waren, beschloß, eine dauernde Verbindung aller gleichgesinnten                         Vereine in beiden Ländern einzugehen. Als leitende Grundsätze wurden                         folgende angenommen: &#x201E;Die Erstarkung einer wahren und kräftigen Einheit
</p>
        </div>
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</TEI>
[0478/0002] schlimmsten Sorte. Der Ofen ist in sehr desolaten Umständen und wird zu allen möglichen Haushaltungszwecken benutzt. Das halbe Dutzend Stühle, welches die Seite des Gemaches ziert, ladet eben nicht zum Sitzen ein. Jeder dieser Stühle ist eine Pritsche und geduldige Landsleute, die lange auf das Visa ihres Passes warten mußten, haben mir schon versichert, daß sie auf diesen Stühlen einen rechten Vorschmack aller Leiden des Fegefeuers bekommen hätten. Den Hintergrund des Zimmers nimmt ein riesiges Bett ein, das zwar den Tag über mit einem Deckel versehen ist, so daß der Schauplatz der Reize des gesandtschaftlichen Dieners eben nicht zu sehr in die Augen fällt, von dem man aber nach einigen durch die Bettfugen dringenden Leintuch zipfeln das schrecklichste vermuthen kann. Es versteht sich von selbst, daß ein irdischer Nachttopf höchst einladend mit seinem Henkel unter der Bettlade hervorschaut. Alles dies ist indeß noch nichts im Vergleich mit den übrigen Ornamenten des seligen Raumes. Der Portier des Gesandten reinigt nämlich in seiner Loge außer den verschiedenen gesandtschaftlichen Röcken und Hosen auch die Stiefel seines Herrn — — in Reihe und Glied steht das Fußzeug Sr. Hochgeboren mitten durchs Zimmer. Ich muß gestehen, es wurde mir immer höchst traurig zu Muthe, wenn mich die eherne Nothwendigkeit in diese treffliche Behausung trieb. Erschien aber erst der Herr Lakai in eigener Person, um mir mit seinen schmutzigen Strümpfen, mit seinen unfläthigen Schenkeln und mit dem dummen Grinsen eines faulen Domestiken vor der Nase herumzuspringen, oder gar in meiner Gegenwart seinen Schnurrbart zu wischen: da brach ich nicht selten in Flüche und Verwünschungen aus, daß unsere guten Bauern und Bürger nur dafür ihre ewigen Steuern bezahlen müssen, daß man im Auslande von seinem Gesandten wie ein Vagabund behandelt wird. Die englische Gesandschaft hat ein anständiges Zimmer für die Besuchenden in Bereitschaft; der französische Gesandte läßt Jeden in das Zimmer der Gesandschaftssekretäre führen; nur ein *** Gesandter darf es wagen, die „Kinder seiner großen Nation“ zwischen blaugeblümten Tassen, Betten, Kämmen, Stiefeln, ja in den ganzen übelduftenden Kram des Bedientenzimmers zu placiren. Aus Versehen wurde auch Herr von Schnapphahnski einst in dieser Loge empfangen und als wohlerzogener Edelmann versetzte er dem Lakaien Sr. Hochgeboren auch sofort einen derartigen Fußtritt, daß der arme Teufel vor wollüstigem Schmerz alle Klagelieder Jeremiä anstimmte und den heiligen Schwur that, diesen Gruß rächen zu wollen, koste es sein Leben. Ein Portier kann ein höchst unangenehmer Feind sein, namentlich, wenn man in einem Hause auf Liebesabentheuer ausgeht. Der Portier der *** Gesandschaft hatte sich längst von den zärtlichen Gelüsten des edlen Ritters überzeugt. Er fühlte den Tritt unsers edlen Helden noch nach Wochen; er dachte daran, Gleiches mit Gleichem zu vergelten; er glaubte, daß die eine Ehre der andern werth sei, und ehe vierzehn Tage herum waren fand er auch schon Gelegenheit die besondere Aufmerksamkeit des Attaché's der *** Gesandschaft auf den edlen Ritter zu lenken. Der gekränkte Portier wußte sehr gut was er that. Er hatte in irgend einem Romane gelesen, daß von einem eifersüchtigen Nebenbuhler weit mehr zu erwarten ist, als von einem frommen Ehemanne, und er hatte schon seit einiger Zeit bemerkt, daß der jugendliche Attaché, dessen romantisch-schrecklichen Namen wir wohlweislich verschweigen, ja, daß dieser unternehmende Held nicht weniger für die Frau Gesandtin schwärmte als unser Ritter. Herr von Schnapphahnski gerieth jetzt wirklich in ein höchst gefährliches Kreuzfeuer. Mit drei unversöhnlichen Feinden war der Kampf zu beginnen. Zuerst hatte er mit dem frommen, würdevollen Ehemann zu thun, dem es leise schwante, daß er eines Morgens einen sehr beunruhigenden Anblick vor seinem Spiegel erleben werde. Der zweite Gegner war der Attaché, der alle historischen Erinnerungen seiner Familie im Kopfe trug und für sein Leben gern die Romantik seines Hauses fortgesponnen hätte. Der dritte Stein des Anstoßes bestand in dem Portier, und wir brauchen wohl nicht zu versichern, daß er sich täglich und stündlich darin übte, irgend einen seiner untergeordneten Kollegen, den Stall- oder den Laufburschen zur Thür hinauszuwerfen und ihm versuchsweise einen derben Tritt nachzuschleudern. Wochen verstrichen indeß noch, ehe der Streit entschieden werden, ehe der zärtliche Gatte seinem Zorn, ehe der Attaché seiner Liebe und ehe der Lakai seiner Rache freien Lauf lassen sollte. Doch was aufgeschoben war, es war nicht aufgehoben. Der edle Ritter gab durch seine eigene, liebenswürdige Frechheit zu dem bevorstehenden Skandal Veranlassung. Vergebens haben wir nach allen Details der endlich hereinbrechenden Katastrophe geforscht. Trotz der wahrhaft liebevollen Sorgfalt mit der wir uns um alle Einzelheiten der Schicksale unseres Helden bekümmern, konnten wir doch den nächsten Grund des lange vorbereiteten Zerwürfnisses nicht herausbringen. Nur so viel ist gewiß, daß eines Tages in dem Hotel des Gesandten ein Lärm begann, als nahe die Erstürmung Jericho's, als komme der jüngste Tag. Der Herr Gemahl brüllte wie ein Hirsch in der Brunstzeit; der Herr Attaché erinnerte unsern Helden an O. in Schlesien, an die nassen Sacktücher von Troppa[?], an das Archiv des Garde-Regiments, an die Diamten der Tänzerin, und der Portier endlich reckte seine Glieder in so drohender Weise, daß unserm Ritter der Angstschweiß aus allen Poren brach, und daß er nicht zum ersten Male in seinem Leben an einen ehrenvollen Rückzug dachte. Doch ach, die Unsterblichen hatten es anders beschlossen. Der ehrenvolle Rückzug unseres Ritters sollte viel zu wünschen übrig lassen. Einige gute Brüsseler, die gerade an dem Hotel des Gesandten vorüberkamen, erzählten nämlich, daß die große Portecochère plötzlich mit Eclat geöffnet worden, und daß ein sehr netter Mann, mit schwarzem Schnurrbart und von angenehmem Aeußern, so beunruhigend schnell auf die Straße hinausgepurzelt sei, daß er Deutschland. wider alle jene verkündigt, welche an ihrer Wahrheit zu zweifeln wagten. Der Kaiser-König, der alle Regierungsbeamte ernenne, habe auch den Ministerpräsidenten Bathyany ernannt und ihm den Auftrag gegeben, das Ministerium nach Gutdünken zu kompletiren. Wenn Bathyany in dies Ministerium keine Kroaten genommen, so habe dies daran gelegen, daß die kroatisch-slavonischen Deputirten zu den servilsten beim ganzen Reichstag gehört hätten. Dennoch seien viele Kroaten in die Ministerial-Sektionen ernannt worden, obwohl das Standrecht Jellachich's die Annahme solcher Stellen sehr oft vereitelt habe. Es sei ganz falsch anzunehmen, Kroatien habe, weil die zu Kreuz im Jahre 1538 gemachten Beschlüsse der Landeskongregation mit den ungarischen Gesetzen in einem Buche zusammen abgedruckt erschienen seien, für sich besonders das Gesetzgebungsrecht ausgeübt, indem dieser nur in Folge einer von Maria Theresia im Jahre 1743 ertheilten Erlaubniß von den Jesuiten zusammen geschehene Abdruck keine Gesetzeskraft ertheilt habe, wie sich aus der Vorrede schon erhelle. — Wir fragen daher mit Recht, woher bläst der Wind? Nicht wahr, von Wien, von der Kamarilla, welche überall, wo sie kann, schürt, um durch die verschiedenartigsten Mittel, Werkzeuge und Wege den vorigen Zustand herbeizuführen? Bedenkt, daß die Ungarn es sind, welche für uns sowie für sich die neuen Errungenschaften erwirkt haben; daß sie es sind, welche es zu verhindern im Stande sind, daß das Eindringen der Fremdlinge in Offiziersstellen unterbleibe; daß sie es sind, welche allen, auch den Gränzern und dem ganzen Volke den Einfluß in die Gesetzgebung durch ihre Deputirten gesichert haben; welche die Militärstädte in gleichberechtigte mit den früheren Freistädten verwandelten; bedenkt, daß der jetzige Justizminister Deak sich schon durch mehrere Jahre abgemüht hat, um den Gränzern eine bessere Zukunft zu sichern; daß durch die ministerielle Verantwortung die Verleihung der öffentlichen Aemter an Günstlinge der Kamarilla unmöglich geworden; daß der Ersatz für die abgetretenenen Urbarialleistungen ohne Erdrückung des Volkes nur in der Vereinigung mit Ungarn vor sich gehen kann; daß die Freiheiten, die Jellachich verliehen, nur auf Sand gebaut sind, wenn sie nicht auf die beim ungarischen Reichstag zu Stande gebrachten und noch zu bringenden Gesetze basirt werden. Und Ihr, wackere Jünglinge der Agramer Akademie, Ihr wußtet ja nicht, daß die Nationalität nur der Vorwand war, durch welchen die Kamarilla dahin arbeitete, Kroatien den Ungarn zu entfremden, um den Samen der Zwietracht zwischen beide Nationen zu streuen, um der Morgenröthe der Freiheit entgegen zu wirken. Die Ungarn mußten statt der lateinischen, die das Volk nicht verstand, ihre Sprache erheben, um die Sympathien des Volkes zu gewinnen. Sie gestatteten uns Kroaten das Gleiche. Kaum merkte dies die Kamarilla, so folgerte sie mit berechnender List, daß jetzt der Sprachkampf in Kroatien aufhöre, die fernere Knechtung des Volkes ihr eine Unmöglichkeit würde. Das sind die Gründe, weshalb man den Jellachich auf einmal vom Obersten zum Feldmarschalllieutenant erhoben hat. „Und nun du, Jellachich, der du so viele Beweise von Muth und Entschlossenheit gegeben hast, daß, hättest du sie zum Wohle des Vaterlandes verwendet, du den Dank des Vaterlandes verdient hättest, bleibe still stehen und bedenke, wohin im Dienste der Kamarilla dein Treiben führt. Der Sohn eines tapfern und verdienstvollen Vaters und glühenden Vaterlandsfreundes, bei den biedern Grenzern als Oberst angestellt, der vaterländischen Muse zugethan und selbst ein Dichter, mußtest du an der Entwicklung deiner Muttersprache natürlich ein besonderes Wohlgefallen empfinden. Die nationalen Klänge erfüllten deine Brust mit Entzücken, aber in diesen fandest du stets den Haß gegen die Ungarn unter den verschiedensten Formen seit Jahren vorgetragen; (die Politik Metternich hatte in Voraussicht der Dinge von jeher alle Völkerstämme Oestreichs mit allen Mitteln gegen einander gehetzt) die ungarischen Blätter hast du nicht gelesen und das wußtest du wohl nicht (?), daß die illyrischen im Solde der Kamarilla standen und jede Aeußerung im entgegengesetztem Sinne, durch die Censur mit Argusaugen überwacht, zur Unmöglichkeit wurde. Als Soldat zur Subordination gewöhnt, kanntest du keine größere Ehre, als deinen Vorgesetzten zu gehorchen und fielst so in die Krallen der Kamarilla. Sie hetzte dich auf im Namen deines Monarchen, den sie mißbrauchte; sie belobte deine energischen, wenn auch verbrecherischen Maßregeln wider die Ungarn, und so kamst du bis zu dem Zeitpunkt, wo du, durch deinen Monarchen nach Innsbruck berufen, nicht gehorchtest. (Diese Berufung und ihre Folgen waren also nur ein Komödienspiel.) Du gingst später zwar nach Innsbruck, vernahmst den Zorn deines Monarchen und den Befehl aus seinem eigenen Munde, dem F. M. L. Hrabowszky als k. Kommissarius zu gehorchen, worauf dieser dich im Namen Sr. Maj. aufforderte, von der betretenen Bahn abzustehen, allein du gehorchtest dennoch nicht, weil dich die Kamarilla durch den Wiener Kriegsminister für dein Treiben beloben ließ. Welch gefährliches Spiel du treibst, das bedenke nun wohl. Du konntest es treiben, solange du das Wort deines Monarchen nicht vernommen und die Ungarn bona fide (?) für die Unterdrücker deiner Nation gehalten hast; aber jetzt, nach gewonnener Ueberzeugung vom Gegentheil, kannst du es nicht mehr, ohne vor dir selbst zu erröthen. Und bedenke die Folgen deines Unternehmens, wenn es dir gelingen könnte! Es wäre Sklaverei und gänzliche Verarmung der kroatischen Nation! — (Vielleicht hat die Kamarilla wirklich schon Mißtrauen wider Jellachich und hat sich darum in Stratimirovits einem neuen Bandenchef anvertraut.) — Nicht einmal die Truppen kannst du bezahlen, ohne von Wien unterstützt zu sein u. s. w. (Dahin und nach Italien wandern auch die 20 Mill. großentheils, welche der Reichstag dem Finanzminister bewilligt hat.) Erkenne die Großherzigkeit der ungarischen Nation, kehre um und verlasse die Kamarilla. Fürchte dich nicht vor ihr, denn sie fürchtet sich, daß du ihre Pläne und die damit betrauten Personen entdecken könntest. Sie wird dich, wie den Grafen Franz Haller, nach ihrer Art ehrenvoll unterbringen. Auch ihn hatte sie in ähnlicher Absicht nach Kroatien geschickt, aber er entsprach ihrer Erwartung nicht; er wußte am 29. Juli 1845 nicht auszuführen, was Metternich in Gallizien hatte verüben lassen.“ Am Schlusse heißt es: „Wir leben fern von unserer Heimath, weil wir an der kroatischen Rebellion keinen Antheil nehmen wollen und sie gegen die Militärgewalt zu verhindern ohne vieles und unnöthiges Blutvergießen auch der Unschuldigen nicht im Stande waren; und da wir nur ein Theil des Ganzen sind, welches die gesetzliche Ordnung zurückzuführen berechtigt und verpflichtet ist und auch hiezu den Willen und die Macht hat, so erlassen wir, durch das Agramer Manifest veranlaßt, das gegenwärtige Manifest mit größerem Rechte, als die, welche, dasjenige zu Agram erlassen haben, weil wir frei sind und sie unter der Willkür des Maßrechts und des Militärdespotismus leben. Im August 1848. Im Namen der kroatisch-slavonischen Nation ihre freien Söhne.“ 117 Wien, 31. Aug. Sitzung des Reichstags. Nachdem in der gestrigen Sitzung bestimmt worden war, daß heute der Ihnen mitgetheilte Antrag Kudlich's sowohl, als der von der Kommission vereinbarte Antrag Lassers zur Abstimmung kommen solle, erhielt heute der Letztere insoweit den Vorzug, daß er zuerst zur Abstimmung kam und in folgender Weise angenommen wurde: 1. Die Unterthänigkeit, das schutzobrigkeitliche Verhaltniß und alle diese Verhältnisse normirenden Gesetze hören auf. 2. Grund und Boden sind entlastet und alle Unterschiede zwischen Dominikal- und Rustikalgründen hören auf. 3. Alle aus den Unterthänigkeitsverhältnissen entspringenden, den unterthänigen Gründen anklebenden Lasten, Dienstleistungen und Giebigkeiten jeder Art, so wie alle aus dem grundherrlichen Obereigenthum, aus der Zehent-, Schutz-, Vogt- und Weinberg-Herrlichkeit und aus der Dorfobrigkeit herrührenden von den Grundbesitzungen oder von Personen bisher zu entrichten gewesenen Natural-, Arbeits- und Geldleistungen mit Einschluß der bei Besitzveränderungen unter Lebenden und auf den Todesfall zu zahlenden Gebühren sind von nun an aufgehoben. 4. Für einige der aufgehobenen Rechte wird eine Entschädigung gegeben, für andere nicht. 5. Für alle aus dem persönlichen Unterthansverbande, aus den Schutzverhältnissen, aus den obrigkeitlichen Jurisdiktionsrechten und aus der Dorfherrlichkeit entspringenden Rechten und Bezüge kann keine Entschädigung gefordert werden, wogegen auch die daraus entspringenden Lasten aufzuhören haben. 6. Für solche Arbeitsleistungen, Natural- und Geldabgaben, welche der Besitzer eines Grundes als solcher dem Guts-, Zehent- oder Vogtherrn zu leisten hatte, ist baldigst eine billige Entschädigung auszumitteln. 7. Die Holzungs- und Weiderechte, so wie die Servitätsrechte zwischen den Obrigkeiten und ihren bisherigen Unterthanen sind entgeltlich; das dorfobrigkeitliche Blumsuch- und Weiderecht, so wie die Stoppelweide sind unentgeltlich aufgehoben. 8. Eine aus Abgeordneten aller Provinzen zu bildende Kommission soll einen Gesetzesentwurf ausarbeiten und der Versammlung vorlegen, welcher folgende Bestimmungen enthält: a. über die entgeltliche Aufhebung der in emphyteutischen oder sonst über Theilung des Eigenthums abgeschlossenen Verträgen begründeten wechselseitigen Bezüge und Leistungen; b. über die Aufhebbarkeit von Grundbelastungen, die etwa im §. 3 nicht aufgeführt sind; c. über die Art und Weise der Aufhebung oder Regulirung der in §. 7 angeführten Rechte; d. über den Maßstab und die Höhe der zu leistenden Entschädigung und über den aus den Mitteln der betreffenden Provinzen zu bildenden Fond, aus welchem durch Vermittelung des Staats die Entschädigung zu leisten kommt; e. über die Frage, ob für die nach §. 2, 3, 8b aufzuhebenden jedoch in den §§. 5 und 6 nicht angeführten Giebigkeiten und Leistungen eine Entschädigung, und welche zu entrichten sei 9. Die Patrimonialbehorden haben die Gerichtsbarkeit und die politische Amtsverwaltung provisorisch bis zur Einführung landesfurstlicher Behörden auf Kosten des Staats fortzuführen. Die Abstimmung veranlaßte eine außerordentlich umständliche, höchst langweilige Debatte, während welcher §. 6 und §. 8d mittelst Namensaufruf entschieden wurden. 144 Abgeornete hatten gegen §. 6 gestimmt, 36, und darunter viele kriegsungeubte Ideologen der s. g. Linken, hatten sich des Abstimmens enthalten. Der Gang der Debatte ward mitunter so konfus und sich widersprechend, daß Präsident Strobach das Präsidium niederzulegen drohte und von der Versammlung gewissermaßen gezwungen werden mußte, dasselbe fortzuführen. Die Sitzung mußte mehrmals unterbrochen werden. Man glaubte Oesterreichs Feudalschicksal sei nach dieser Abstimmung entschieden; — siehe da beharrt der Abg. Löhner darauf, daß nun auch noch über die Fragestellung Kudlichs abgestimmt werde, weil der Reichstag es gestern also beschlossen, obwohl Kudlich selber erklärt, daß durch die geschehene Abstimmung des Kommissionsantrages der seine erledigt sei. Borrosch, ein sehr gewissenhafter demokratischer Pfaffe, schließt sich Löhner an, indem er über den Antrag Kudlichs Punkt für Punkt abgestimmt haben will. Dies geschieht und die drei ersten Paragraphen werden als durch den Lasserschen Kommissionsantrag für erledigt erklärt. Richt so 5, 6 und 7 des Kudlichschen Antrags, indem dieselben einzeln, in zwei Fällen gar mit Namensaufruf zu dem Lasserschen Antrag angenommen werden. Als jedoch über die drei Paragraphen im Ganzen abgestimmt wird, zeigt der Reichstag eine andere Laune und verwirft alle drei Paragraphen. Von vielen Seiten wird protestirt, es entsteht ein gewaltiger Lärm, unter welchem die Versammlung sich auflöst. Wie ich höre, soll diese Abstimmung morgen von Neuem zur Sprache kommen. Die Sitzung dauerte von 9 Uhr Morgens an bis 5 Uhr Abends. * Wien, 1. Sept. In der heutigen „Wiener Zeitung“ veröffentlicht das Finanzministerium die Ergebnisse der „finanziellen Gebahrung“ im Monat Juli dieses Jahres. Die laufenden Einnahmen während dieses Monats betrugen an direkten Steuern über 2 1/3 Million Gulden; an indirekten Abgaben fast 4 1/2 Million Gulden; an andern Einnahmen fast 1/2 Million, im Ganzen zusammen 7,213,267 Gulden. Die laufenden Ausgaben während dieses Monats (wobei 376,296 Gulden für Hofstaat und über eine halbe Million an „zufälligen Auslagen“) betrugen zusammen 14,276,396 Gulden. Mithin ergibt der Monat Juli ein Defizit von 7,063,129 Gulden. Dazu kommt, was die Finanzverwaltung während dieses Monats zu außerordentlichen Zwecken verwendet hat, und beinahe 1 1/2 Million beträgt; im Ganzen zusammen mit jenem laufenden Ausfall 8,469,030 Gulden. Dafür sind durch „außerordentliche Zuflüsse,“ nämlich Vorschüsse von der Bank zu 4 pCt. u. s. w. fast 7 1/2 Million eingezogen worden, sodaß das baare Deflzit in den laufenden Kassen während dieses Monats noch mit 1,025,721 Gulden zu decken ist. 61 Wien, 31. Aug. In der gestrigen Sitzung des Arbeitervereines in der Josephstadt sprachen von 9 Uhr Morgens an bis 5 Uhr Abends unter großem Beifalle die Herren Marx und Dr. Stift. Ersterer gab eine Darstellung der sozialen Verhältnisse Westeuropa's, während Letzterer, unstreitig der geistreichste und durchgebildetste Kopf und Redner Neu-Oesterreichs, dieselben Verhältnisse aus dem eigenen Lande zur Sprache brachte und namentlich die Unmöglichkeit einer Fortdauer des aus dem Absoiutismus künstlich zusammenkomponirten Oesterreichs hevorhob. 227 Breslau, 29. Aug. Noch immer haben die Katzenmusiken nicht aufgehört; allabendlich findet eine solche Serenade statt. Natürlich werden jedesmal einige Bataillone der Bürgerwehr allarmirt. Ueberhaupt scheint man es von einer gewissen Seite her darauf abgesehen zu haben, die Bürgerwehr recht herumzuhetzen und ihr so den Dienst zu verleiden. Die Stabsadjutanten der Bürgerwehr bringen jedes alberne Gerücht vergrößert in's Wehramt, und so kam es denn, daß vergangenen Montag vier Bataillone Bürgerwehr bis 12 Uhr Nachts auf dem Markte konsignirt standen, weil — einer der Herren Stabsadjutanten gehört haben wollte: man habe im Sinne, einige der Bürgerwehr angehörige Gefangene zu befreien. — Die Sache verhielt sich so. Die 8. Kompagnie des 11. Landwehr-Infanterie-Regiments (Strehlener) mochte vielleicht nicht ganz richtig zum Heile des Vaterlandes den rechten Fuß in die Höhe gezogen haben, weshalb der Lieutenant von Luck in die Worte ausbrach: „Ihr Himmelhunde, Ihr Schurken, Ihr seid nicht werth, daß Euch etc.“ Daß die Kompagnie nicht ganz ruhig dies hinnahm, läßt sich denken. Der Lieutenant ließ nun die Mannschaft mit Sack und Pack fünf Stunden hintereinander marschiren und exerziren. Die Kompagnie versammelte sich hierauf, um sich beim Major darüber zu beschweren. Doch hatte dieser schon Kunde davon erhalten; er trat deshalb zum rechten Flügelmann, fragend, ob Er klagen wolle? Auf seine bejahende Antwort, läßt er ihn arretiren. Dasselbe geschieht mit dem linken Flügelmann, sowie mit einem aus der Mitte. Man brachte diese drei Gefangene und später noch elf nach Breslau. Der Landwehrverein hat deshalb unsern Deputirten Stein beauftragt, den Minister zu interpelliren. — Aus dem Boberthal erfahren wir, daß in dortiger Gegend sich die Bauern vereinigt haben, keinen Zins zu zahlen, weder Grundzins, noch Hühnerzins, weder Wächter-, Spinn- noch Würkegeld. Der Regierungs-Oberpräsident sagte der Deputation aus dem Eulengebirge, die von der Regierung Hülfe haben wollte um der Hungersnoth zu steuern: „Der Staat (?) kann nichts dafür thun; es ist kein Geld da.“ Nun, wenn die Regierung solche Gesinnung hat, dann ist es besser, jene Bauern bezahlen gar keine Abgaben, damit es ihnen nicht auch so gehe, wie den Webern im Eulengebirge, daß sie nämlich verhungern. Der Kommandant von Schweidnitz, Rolas du Rosay, der die Bürger niedermetzeln ließ, ist mit voller Pension zur Disposition gestellt; dagegen ist ein gemeiner Jäger von der 6. Jäger-Abtheilung, der in der Trunkenheit einen Unteroffizier etwas unsanft an die Wand gedrückt, laut kriegsgerichtlichem Urtheil zu zehnjähriger Festungshaft verurtheilt worden. Bei einem neulichen Exerzitium der Jäger sollen beim Feuern auch einige Kugeln bei den Ohren des Obersten v. Fircks vorbeigesaust sein. Dem Fürsten Lychnowsky haben die Ratiborer Urwähler ein Mißtrauensvotum übersandt. Es ist erst jetzt klar geworden, daß der edle Fürst bei der Wahl sich manche Agitation hat zu Schulden kommen lassen. So hat er z. B. bei einer Wahlversammlung in Katscher den Bauern gesagt: „Wählt nur ja keinen Städter, denn die werden nur zu Gunsten der Städter sprechen, und dann müßt Ihr alle Steuern bezahlen.“ Das ist faktisch, und ist in dem Mißtrauensvotum, das schon nach Frankfurt abgegangen ist, mit enthalten. * Nördlingen, 28. Aug. Eine gestern hier abgehaltene, von circa 15,000 Menschen besuchte Volksversammlung, bei der 19 baierische und würtembergische Vereine vertreten waren, beschloß, eine dauernde Verbindung aller gleichgesinnten Vereine in beiden Ländern einzugehen. Als leitende Grundsätze wurden folgende angenommen: „Die Erstarkung einer wahren und kräftigen Einheit

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 95. Köln, 6. September 1848, S. 0478. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz095_1848/2>, abgerufen am 29.04.2024.