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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 109. Köln, 22. September 1848.

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Die heutige Sitzung der Vereinbarer-Versammlung, welche zum ersten Male im Concertsaale des Schauspielhauses stattfand, begann mit der Verlesung eines Schreibens des Ex-Minister Präsidenten Auerswald an den Präsidenten, worin er anzeigte, daß die Verhandlungen, wegen Bildung des neuen Ministeriums noch zu keinem Resultate gediehen seinen und daher anheim stellt die Sitzung wieder auszusetzen. -

Abg. v. Berg beantragt in Folge dessen, daß die Versammlung beschließe, eine Deputation bestehend aus dem Präsidenten, dem Vicepräsidenten und zwölf durch das Loos zu bestimmende Abgeordnete zum König zu senden, um ihn zur baldigen Bildung eines Ministeriums zu veranlassen. Er wünscht, daß dieser Antrag Donnerstag discutirt werde. Wir glauben aber nicht, daß dieser Antrag durchgehen wird. Sowohl die Rechte als die Linke erklärt sich dagegen; die Linke wird darauf bestehen mit den Berathungen der vorliegenden Gesetze auch ohne Ministerium fortzufahren. -

Hierauf ging die Versammlung sogleich zur Wahl des neuen Präsidiums über Die Linke hatte den Abg, Philipps als Präsident bestimmt. Die Partei Robbertus unterstützte diese Canditatur. Die Rechte und die Centren hingegen stimmten für den bisherigen Präsidenten Grabow und da das Resultat sehr zweifelhaft erschien, kamen sogar die alten Minister Auerswald, Milde, Hannemann und Gierke, die auch Abgeordnete sind, in die Versammlung um ihre Stimmen für Grabow abzugeben und einige Schwankende wieder für Grabow zu gewinnen. Die Ministerstühle nahmen sie nicht ein, sondern die Herren Ex-Minister bewegten sich unter den verschiedenenen Gruppen, welche sich gebildet hatten. Das Resultat der Wahl war, daß von 330 Abstimmenden, (Majorität 166) Grabow 179 Stimmen und Philipps 51 Stimmen erhielt. - Grabow ist demnach wieder Präsident. Während der Wahl der Vicepräsidenten die mehrere Stunden dauerte wird von mehrern Bürgern eine Adresse an den König verbreitet, welche auch schon zahlreiche Unterschriften erlangt hat, und den König bittet: "den Abgeordneten Waldeck mit der Bildung des neuen Ministeriums zu beauftragen."

Die Wahl der Vice-Präsidenden rief heute einen harten Kampf hervor der von 11 Uhr Vormittags bis 5 Uhr Nachmittags dauerte und damit endete daß die Linke drei ihrer Canditaten durchsetzte, wärend die Rechte nur einen einzigen vom rechten Centrum-Geheimrath Jonas-durchbringen konnte. - Das erste Serutinium brachte keinen einzigen Namen mit absoluter Majorität hervor; im zweiten wurden Philipps, Waldeck und Jonas gewählt und zuletzt wo eine engere Wahl zwischen Unruh und Kosch stattfand, wurde der Erste als Candidat der Linken zum vierten Vice-Präsidenten gewählt. Kosch war seit Monat Juni Vice-Präsident und fiel heute zum ersten Mal durch, da er nur von der Rechten unterstützt wurde. -

Vom Abgeordneten Rees von Esenbeck sind schon zwei dringende Interpellationen für das zukünftige Ministerium angekündigt. Die erste lautet: "der Herr Justiz-Minister möge, in Erwägung, daß das von der Versammlung beschlossene Gesetz, zum Schutz der persönlichen Freiheit dem Volke nicht einen Augenblick hätte vorenthalten werden sollen, erklären, wann dieses Gesetz und zwar in der kürzsten Frist, Gesetzeskraft erhalten werde." Die zweite: das hohe Ministerium wolle erklären, ob es das von dem abgetretenen Ministerium eingebrachte Gesetz zur Beschränkung des freien Versammlungsrechts bei der Versammlung zu vertreten gewilltsei?

Die nächste Sitzung der Vereinbarer wird regelmäßig übermorgen Statt finden. Im Falle bis dahin noch kein Ministerium gebildet ist, haben wir interessante Debatten zu erwarten Ist das neue Ministerium von schwarz-weißer Farbe bis dahin gebildet, so muß es in dieser ersten Sitzung sogleich an die oben angekündigten Interpellationen scheitern. Alles ist hier auf Donnerstag gespannt. -

Berlin.

Gestern Abend den 18. ds. drangen eine große Anzahl von Soldaten vom Füselier-Bataillon des 24. Regiments in den in der Karlstraße belegenen Tabaksladen des Herrn Wigaart ein und begannen damit, die darin befindlichen Vorräthe, gleich einer Räuberbande hinauszuwerfen und zu zerstören, ohne daß zu dieser ruchlosen That von Seiten des Hrn. Wigaart oder seiner Leute die mindeste Veranlassung gegeben worden wäre, es müßte denn sein, daß ein mit dieser Horde in Streit gewesener Schutzmann vor derselben in den Laden flüchten wollte. Wenn gleich es der herbeigeeilten Nachbarschaft und Bürgerwehr gelang, einige dieser Missethäter zu verhaften, so konnte doch der gänzlichen Zerstörung und Beraubung des Ladens nicht vorgebeugt werden, so wie auch noch diese Soldaten auf ihrem Rückzuge nach der Kaserne ihre Wuth nicht allein an den Fenstern der Karlstraße, sondern auch an die ruhig auf der Straße befindlichen ihnen begegnenden Personen durch thätliche Mißhandlungen, ausließen. - Von den Verhafteten aber zeigten Einige Reue über dieses Betragen und thaten die merkwürdige Aeußerung, daß sie von ihren Vorgesetzten dazu aufgestachelt worden wären. Am Sonnabend den 16. Abends war ein ähnlicher Fall in der Karlstraße Nr. 2 vorgekommen, wo von Soldaten desselben Bataillons ein Branntweinladen demolirt wurde.

(B. Z.-H.)
12 Breslau, 18. Septbr.

Die hiesige Jägerabtheilung hatte sich in letzterer Zeit stark bei den abendlichen Versammlungen des hiesigen demokratischen Centralvereins betheiligt. Der Major von Pfircks, Kommandeur dieser Abtheilung hatte dies kaum erfahren, als er die Jäger antreten ließ, dieselben haranguirte und ihnen schließlich den Besuch dieser Versammlungen untersagte. Dies dem freien Vereinigungsrecht wiederstrebende Verfahren war kaum im Publikum bekannt geworden, als dem ohnedieß in hiesiger Stadt seit dem 19. März mißliebigen Major eine Katzenmusik gebracht wurde. Dieselbe widerholte sich am Sonnabend und sollte am gestrigen Tage wieder stattfinden. Ein Haufe zog gegen die Straße, 8 Uhr Abends heran, als ohne allen Warnungsruf 28 in grauen Jacken gekleidete Oberjäger aus dem Hause des Majors herausstürzten, blank zogen, mit scharfen Hirschfängern blindlings einhieben und so gegen 30 Personen mehr und minder verwundeten. Die gemeinen Jäger hatten die Mitwirkung bei dieser feigen und hinterlistigen That versagt. Die Aufregung über diese schamlose Willkühr der Soldateska ist groß und es wird heute Abend jedenfalls unruhige Auftritte geben, obgleich der demokratische Verein in Plakaten davon abräth.

61 Wien, 16. Sept.

Gestern Nachmittag fanden starke Zusammenrottungen auf dem Kohlmarkt und Graben Statt, die bis in die Nacht hinein dauerten.

Die Tagespresse ist über die Ereignisse des 13, vielmehr über die zu bedauernden Nichtereignisse, bereits fast stumm oder äußert sich doch höchstens nur ad usum Delphini. Die "Konstitution" hat es so weit gebracht den Minister Bach zu einem Mephistopheles avanziren zu lassen. Sie wissen, daß ich denselben keineswegs für eine solche Größe, sondern höchstens nur für einen fuchsschnautzigen Schwätzer ausgegeben habe, der seinem Grundcharakter nach Polizeispion ist. Kraft dieses Genie's arbeitet er gegenwärtig an einem Repressivgesetze wider die so unschuldige sogenannte Demokratenpresse des Kaiserreichs. Ich würde Ihnen nun noch berichten müssen, was der "Radikale" sagt, was der "Freimüthige" und Konsorten sagen, wenn sie nicht alle gar nichts sagten, wenigstens für mich und Ihre Leser. Mit der "Presse" jedoch, Stadion's gedrucktem Gewissen, verhält es sich anders. Sie hat heute eine diplomatische Wendung gemacht; ihr leitender Artikel streichelt - Ungarn. Nicht möglich! werden Sie ausrufen. Aber dennoch. Kossuth's Diktatur, die Energie der Magyaren haben Angst und Bestürzung in Schönbrunn hervorgebracht. Der König von Kroatien ist außer sich, er könnte als König von Ungarn dergestalt siegen, daß er als Kaiser von Oestreich in eine so bedeutende Klemme gerathen müßte, daß ihn selbst die Krone der Zigeuner nicht mehr zu schirmen vermöchte.

Die Presse sagt: "Vor Allem läge es dem Ministerium ob, den kriegführenden Ländern seine freundschaftliche Vermittlung anzubieten, die sicherlich von keiner Seite abgelehnt würde." Welche Wendung nach der Abweisung der ungarischen Deputation! Haben Ferdinand und Frau Sophie Besorgnisse bekommen? - Die listige "Presse" sagt ferner: "Der Standpunkt, von dem die östreichische Vermittlung auszugehen hätte, muß offenbar jener des Rechtes sein, da es uns wohl nicht einfallen kann, lediglich durch Gewalt, ohne Rücksicht auf Ungarns Verfassung, die Integrität des Kaiserreichs herstellen und die Magyaren als Besiegte behandeln zu wollen." Welch interessanter Rückzug! "Höchst gefährlich wäre es, die Zugeständnisse, die im März den Ungarn wurden, in Frage zu stellen (sakerlot!), weil sie in Sturm und Hast gegeben sind. Solche Behauptungen kann der Freund der Freiheit (eine östreichische Katze, die sich zufällig jetzt Sophie nennt) nie billigen. - Sind die Grundzüge des Staatsorganismus bestimmt, so kann man auch Ungarn einladen, dem östreichischen Gesammtreiche beizutreten." (!) Welches unendliche paradiesische Hochgefühl in diesem "Beitritt" liegt!

Aus der heutigen Sitzung des Reichstags habe ich Ihnen nur eine Interpellation Violands anzumelden. Er fragte den Minister des Aeußern und des Hauses, (!) dem darüber die Brille von der Nase fiel und das Zähnekauen verging, 1) ob es wahr sei, daß nur er und Latour Zutritt zum Kaiser hätten, während das gemeine Ministerpack a la Schwarzer gleich übelduftenden Pferdeknechten in Schönbrunn nicht erscheinen dürfe?

Wessenberg mit der entrüsteten Hitze bundestagsmäßigen Blutes: Nein!

2) Ob es wahr sei, daß die Beschlüsse der Minister, bevor sie zur Vollziehung kämen, noch andern unverantwortlichen Räthen (Stadion, Pillersdorf, Cibini, Sophie, Windischgrätz, Metternich u. s. w.) vorgelegt werden müßten?

Bach, als dienstfertiger Handlanger: Das Ministerium kennt kein Kabinet über sich; es steht in direktem Verkehr mit dem Monarchen; es kann nicht dulden, daß der Monarch, der unverletzliche, in eine solche Debatte gezogen wird.

Violand: In der That, der Monarch kümmert mich wenig, um so mehr aber das monarchische Ministerium.

4. Wie es komme, daß der Brief, den der Kaiser am 4. Sept. von Schönbrunn aus an Jellachich geschrieben, weder von einem östreichischen noch von einem ungarischen Ministerium kontrasignirt worden und auf welchem Fleck seiner Gesammtstaaten dieser Kaiser noch ein absoluter sei?

5. Welche Ansicht und Politik das Ministerium über Ungarn und Kroatien habe?

Wessenberg verspricht morgen eine von dem geheimen Kabinet berathene schriftliche Antwort lautlos abzulesen.

Auch Schwurzer wurde von Borrosch wegen von k. k. Beamten gestohlenen 300,000 Fl, interpellirt; die Antwort war Schwarzers würdig, nämlich eine Grobheit.

Als ich den Reichstagssaal aus Langweile verließ, stand ein Trupp Nationalgarden in der Vorhalle. Sie klagten, daß der Hornbostel dem der Reichstag am 14. 2 Millionen Gulden zur Unterstützung herabgekommener Gewerbtreibenden bewilligt, dieselben nur dann und so vertheile, daß die Petenten ihm für das zu empfangende Unterstützungsquantum eine goldene Uhr, eine Tabacksdose u. dergl. verpfänden müßten. Sie meinten, unter diesen Bedingungen hätten sie auch auf das Leihaus gehen können; sie meinten die 2 Millionen hörten ihnen und sollten dazu dienen, die in ihrem Besitze befindlichen Swoboda'schen Aktien zu heben und ihnen auf diese Weise Geld zu verschaffen. Die Leute schienen mir sehr vernünftig zu sein; ich sprach mit ihnen und sie wollten mich zum Minister haben, als ich ihnen erklärte, daß die reichen Bankjuden noch keine unprigilepirten Aktienkonkurrenten brauchen könnten.

Fröbel hält heute demokratische Vorträge und schreibt an einem Werk über kroatisch-slavonisch-serbisch-illyrisch-magyarisch-czechische Wirren, wird aber dann nach Frankfurt abreisen, und eine neue Zeitung in's Leben rufen.

Der große Johannes Ronge ist gestern ebenfalls hier angekommen und hält Morgen seine erste - Predigt. Ungeheure Aufregung unter allen Demokraten und Demokratinnen Italiens. Aus allen Winkeln Deutschlands werden wir mit demokratischen Abentheurern überschüttet.

61 Wien, 17. Sept.

Der Krieg der Schwarzgelben gegen die Trikoloren oder gar Rothen wurde gestern Mittag und Abend mit dem eigentlichen Humore Wiens fortgesetzt. - Gewaltige Streitheere belagerten Graben, Kohlmarkt und andere nahe Straßen, so daß die Kommunikation unterbrochen war. Jedoch kam es zu nichts, als zu einigen Faustkriegen, die aber, da fast Jeder einen Stockdegen trägt, doch einmal eine blutige Wendung nehmen dürften.

In der Nacht vom 15. auf den 16. sind Windischgrätz Cheveauxlegers und neue Infanterie hier angekommen.

Das Prager Abendblatt vom 13. Sept. schreibt im Augenblicke, als hier Unruhen ausgebrochen waren: "So eben vernehmen wir, daß eine telegraphische Depesche von Wien ankam, in welcher dem Fürsten Windischgrätz mitgetheilt wird, in jeder Stunde zu einer Abreise nach Wien bereit zu sein."

Aus einem Handschreiben des Kaisers an Vetter Stephan vom 31. August gehen die Bedingungen hervor, unter welchen das östreichische Ministerium die Vermittlung in der ungarisch-kroatischen Angelegenheit übernommen hatte. Sie lauten:

1) Den Verhandlungen in Wien ist Baron Jellachich oder ein Bevollmächtigter desselben und der betheiligten Landestheile zuzuziehen.

2) Alle Angriffe, Feindseligkeiten und Rüstungen Ungarns gegen Kroatien, Slavonien und die Militärgränze und umgekehrt sind alsogleich einzustellen und zu unterlassen.

3) Die gegen den Ban und Metropoliten ergriffenen persönlichen Maßregeln sind zurückzunehmen.

4) Die Militärgränze ist provisorisch der Leitung des Wiener Kriegsministers zuzuweisen.

Gestern sagte man, Jellachich sei hinter die Drau zurückgegangen. Soviel ist gewiß, er hat unvermuthet zwei neue Feinde bekommen, welche ihn in seinem Vordringen nach Ungarn bedeutend hemmen dürften. Der eine offene Feind sind die Türken, welche die Entfernung der Gränzer von der Heimath benutzt haben und aus Bosnien und türkisch Kroatien raub- und plünderungssüchtig in die Militärgränze eingefallen sind; der andere geheime ist der Bladika von Montenegro.

Aus Peterwardein wird geschrieben, daß die Serben Unabhängigkeitsgelüste trügen, die dem Banus, wenn er keine eigenen Ambitionen verfolgt, übel bekommen dürften. Man ruft: "Hier ist und bleibt der serbische Boden, der durch unsern eigenen König verwaltet werden muß; keine ungarische Kreatur, keine "Schwabenbrut" (Schwaben heißen bis tief in die Türkei hinein alle Deutsche). Wenn der Ban noch länger die Befehle Sr. Majestät annimmt, so wird er vernichtet werden!"

Der große am 13ten mißglückte Schlag der Contrerevolution thürmt sich von Neuem immer mehr über Wien zusammen und wird für einen Moment - gelingen. Italien, Böhmen und Süd-Ungarn sind gebunden; Tyrol hat den Geist des März noch nicht einmal gerochen; die äußersten Ende der Monarchie sind also todt; alles drängt sich nach dem Herzen, nach Wien und Pesth. - Vom französischen Judenthum verlassen, ohne Hoffnung auf den Krähwinkelzustand Deutschlands, Jellachich, Windischgrätz, Radetzky und russische Heere im Rücken, an der Spitze unserer Demokratie nur feige, treulose Schacherjuden und Phrasenhelden, sehe ich nicht ab, wie wir siegen sollen. Und wenn wir siegen, werden wiederum nur gemeine Juden, deren feiges Spekulantentreiben der Demokratie im Volke alles Ansehen beraubt, den Gewinn davon tragen, um uns in alle Niederträchtigkeiten eines Bourgeoisregimentes zu leiten. An der Spitze aller demokratischen Vereine, an der Spitze der ganzen Presse stehen nur Juden. Sie führten auch im Sicherheitsausschusse das Regiment, spielten dort die Demokraten, zogen Scharen von Juden von überallher nach Wien und als sie, wie Fischhof, Mannheimer und Mayer, ihr Ziel als Ministerialräthe erreicht hatten, wurden sie urplötzlich die schamlosesten Volksverräther. Der allgemeine Nothstand wird von dem eingezognen Schwarm mit wahrem Heißhunger zum schändlichsten Wucher benutzt. Sehr viele Bourgeois-Nationalgarden versicherten mich, sie würden sich augenblicklich für Wiederherstellung des Sicherheits-Ausschusses entscheiden, wenn sie sich der Judeneindringlinge zu erwehren wüßten. Als ich mich neulich in Gegenwart mehrer Judenredakteure in dieser Weise ausdrückte, hatte einer derselben die Frechheit, zu sagen, er würde, wenn er's vermöchte, alle fremden Demokraten von Wien austreiben lassen. Daraus machen Sie sich einen Begriff von dem Standpunkt der hiesigen Demokratenpresse, denn der dies sagte, redigirt ein sogenanntes demokratisches Organ. Wenn es wirklich die That gilt, dann sind diese Geister Tausenau, Jellenik, Kolisch, Deutsch, Silberstein, zwei Löbenstein, Eckhard, Löve, Mahler, Reinisch, Hrzka, u. s. w. nirgendwo zu sehen; am andern Tage aber quaken sie wieder. Es gibt in Oestreich eine ganze Million Juden, die sich nur von dem Schacher ernähren; also auf 30 Menschen ein Blutsauger.

!!! Frankfurt, 19. Sept.

Folgender Artikel konnte gestern nur für die Abonnenten in der Stadt abgedruckt werden:

Die Stadt ist ruhig - von Soldaten übersät. Frankfurt und Sachsenhausen sind von den Insurgenten gereinigt. Die National-Versammlung hat drei Anträge Zachariä's angenommen:

1) Dem Reichsministerium die Zustimmung für die getroffenen Maßregeln;

2) den Ministern Unterstützung für ihre zukünftigen Maßregeln für die Einheit und Freiheit Deutschlands auszusprechen und

3) den Reichstruppen den Dank des Vaterlandes (!) für ihre Hingebung und Mäßigung auszusprechen.

Die Versammlung vertagte sich dann bis morgen. Uebermorgen Begräbniß Lychnowski's und Auerswald's.

Frankfurt, 19. Sept.

Unter der Rubrik "Amtliches" enthält die Ob.-P.-A.-Z. folgende Bekanntmachungen, die im Laufe des 18. erschienen.

Bürger von Frankfurt! Die bedauerlichen Vorfälle, welche vorgestern Abends hier stattgefunden haben, und die durch zahlreiche Zuzüge von Außen herbeigeführte Bedrohung der Ruhe und Ordnung haben den Senat der freien Stadt Frankfurt veranlaßt, das Reichsministerium aufzufordern, daß es unmittelbar die Pflicht, die National-Versammlung vor äußerer Gewalt zu schützen, zu erfüllen übernehme. In Folge dieser Aufforderung hat das Reichsministerium sich unverzüglich bereit erklärt, die zum Schutze der konstituirenden deutschen National-Versammlung und zur Herstellung der Ruhe und Ordnung erforderlichen Maßregeln selbst zu ergreifen.

Das Reichsministerium ist entschlossen, innerhalb der Schranken der Gesetze mit aller Kraft und Entschiedenheit die Berathungen der National-Versammlung vor jeder Einwirkung von Außen sicher zu stellen, und es rechnet dabei mit Zuversicht auf die Mitwirkung und bereits wiederholt erprobte aufopfernde Thätigkeit der biederen Bewohner von Frankfurt.

Frankfurt, den 18. September 1848.

Das Reichsministerium des Innern: Schmerling.

Erinnerung. Alle Familienhäupter werden aufgefordert, dahin zu wirken, daß ihre Angehörigen so viel möglich zu Hause und von Zusammenläufen ferne gehalten werden, da das Reichsministerium entschlossen ist, die Ruhe dieser Stadt und den Schutz ihrer Bewohner mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten und Störungen zu unterdrücken.

Frankfurt, den 18. September 1848.

Der interim. Reichsminister des Innern: Schmerling.

Erinnerung. In Folge der Zuzüge befindet sich eine Menge von Personen in der Stadt, die geeignet ist, deren Ruhe zu gefährden. Es ergeht daher an alle Jene, die an den Zuzügen Theil genommen haben, die ernstgemessene Ermahnung, die Stadt zu verlassen, und in ihre Heimath zurückzukehren, widrigenfalls gegen sie mit der Strenge der Gesetze verfahren werden würde.

Frankfurt, den 18. September 1848.

Der interim. Reichsminister des Innern: Schmerling.

Belagerungsstand. Bei der Fortdauer des Aufruhres wird Frankfurt in Belagerungsstand erklärt, und das Kriegsgesetz verkündet. Alle Vereine sind suspendirt, und es wird deren Mitgliedern verboten sich zu versammeln. Wer zu Aufruhr aufreizt, wer den Truppen Widerstand leistet, oder sich nur unbefugter Weise bewaffnet einfindet, wird standrechtlich behandelt.

Frankfurt, den 18 September 1848.

Der Reichsverweser Johann.

Der Reichsminister des Innern Schmerling.

Bekanntmachung. Zur Durchführung der zur dauernden Ruhe erforderlichen Maßregeln, wird die Entwaffnung der hiesigen Einwohner, insofern sie nicht zur organisirten Bürgerwehr und Schutzwache gehören, hiermit verfügt. Es sind daher alle Feuergewehre, Hieb- und Stichwaffen unverzüglich in das Kriegszeugamt abzuliefern. Diejenigen, welche diesem Befehle nicht längstens binnen 24 Stunden entsprochen haben, werden nach der Strenge der Kriegsgesetze behandelt.

Frankfurt a. M. am 19. Septbr. 1848. Morgens 10 Uhr.

Der interimistische Reichsminister des Innern: Schmerling.

Ueber den Kampf gibt die Oberpostamts Zeitung folgende Schilderung:

Frankfurt, 19. Sept. Die ersten Anzeichen des Barrikadenkampfes, der gestern von 2 1/2 Uhr Nachmittags bis 11 Uhr Nachts (mit Ausnahme einer kurzen Waffenruhe zwischen 5 1/2 und 6 1/2 Uhr Abends) andauerte, zeigten sich bereits um 12 Uhr Mittags, durch gewaltsame Erbrechung mehrerer Läden und Magazine, wo man Waffen zu finden hoffte und zum Theil auch fand. Die Barrikade beim Türkenschuß, an der Ecke der Zeil und der Hafengasse, war noch nicht vollendet, als sie von östreichischen Reichstruppen ohne Widerstand genommen wurde. Um so hartnäckiger bethätigte sich die Gegenwehr der Aufständischen an der Barrikade am andern Ende der hier sehr schmalen Hafengasse, an deren Mündung in die Döngesgasse, in welcher letztern, am trier'schen Höfchen, ebenfalls eine Barrikade sich erhoben hatte, die gegen den von preußischen Reichstruppen besetzten Platz Liebfrauenberg gerichtet war. In gleicher Weise war die Döngesgasse von der Fahrgasse abgeschnitten. In dieser letzteren befanden sich vier Barrikaden: an der Mündung der Zeil und Allerheiligengasse, an jener der Schnurgasse, und zwei, welche die Straße unsern der Mehlwage und der Johanniterkirche durchschnitten. An mehreren andern Stellen war das Straßenpflaster aufgerissen und zeigten sich Anfänge von Barrikaden in verschiedenen Straßen und an den Ausgängen der Plätze, namentlich des Pfarreisens. Die stärksten Werke dieser Art waren jedoch in der Friedberger und Altegasse, am Eingang der Stelzengasse gegen die Zeil und in der Allerheiligengasse; ferner zwischen dem Waisen- und dem Versorgungshause, unsern der Gensd'armerie-Kaserne, im obern Graben etc.

Am stärksten war der Kampf in der Döngesgasse, an der Mündung der Allerheiligen- und Fahrgasse, in der Friedberger- und Altgasse zwischen 3 1/2 und 5 Uhr Nachmittags, wie von 7 bis 9 Uhr Abends. Die preußischen und östreichischen Truppen, denen noch kurhessische und hessendarmstädtische Infanterie beigegeben worden, verfuhren überall mit eben so großer Ruhe als Entschiedenheit. Um 6 Uhr Abends langten die ersten hessendarmstädtischen Geschütze unter Bedeckung von Chevauxlegers an, und jene wurden unmittelbar gegen die Barrikaden am Ende der Allerheiligen- und Fahrgasse und in der Döngesgasse, am trierschen Höfchen gerichtet. Nach 10 Uhr Abends erreichte der Kampf sein Ende; alle Barrikaden wurden geräumt und im Laufe der Nacht von den Truppen besetzt. Die Zahl der Gebliebenen und der Verwundeten auf beiden Seiten läßt sich noch nicht genau bestimmen, doch soll sie nicht unbedeutend sein. Unter den ersteren befinden sich der Fürst v. Lichnowsky und der Oberst v. Auerswald.

Die Ob.-P.-A.-Ztg. bemerkt dazu in einer Nachschrift: "Die Börse blieb gestern geschlossen; es konnten also durchaus keine

Die heutige Sitzung der Vereinbarer-Versammlung, welche zum ersten Male im Concertsaale des Schauspielhauses stattfand, begann mit der Verlesung eines Schreibens des Ex-Minister Präsidenten Auerswald an den Präsidenten, worin er anzeigte, daß die Verhandlungen, wegen Bildung des neuen Ministeriums noch zu keinem Resultate gediehen seinen und daher anheim stellt die Sitzung wieder auszusetzen. ‒

Abg. v. Berg beantragt in Folge dessen, daß die Versammlung beschließe, eine Deputation bestehend aus dem Präsidenten, dem Vicepräsidenten und zwölf durch das Loos zu bestimmende Abgeordnete zum König zu senden, um ihn zur baldigen Bildung eines Ministeriums zu veranlassen. Er wünscht, daß dieser Antrag Donnerstag discutirt werde. Wir glauben aber nicht, daß dieser Antrag durchgehen wird. Sowohl die Rechte als die Linke erklärt sich dagegen; die Linke wird darauf bestehen mit den Berathungen der vorliegenden Gesetze auch ohne Ministerium fortzufahren. ‒

Hierauf ging die Versammlung sogleich zur Wahl des neuen Präsidiums über Die Linke hatte den Abg, Philipps als Präsident bestimmt. Die Partei Robbertus unterstützte diese Canditatur. Die Rechte und die Centren hingegen stimmten für den bisherigen Präsidenten Grabow und da das Resultat sehr zweifelhaft erschien, kamen sogar die alten Minister Auerswald, Milde, Hannemann und Gierke, die auch Abgeordnete sind, in die Versammlung um ihre Stimmen für Grabow abzugeben und einige Schwankende wieder für Grabow zu gewinnen. Die Ministerstühle nahmen sie nicht ein, sondern die Herren Ex-Minister bewegten sich unter den verschiedenenen Gruppen, welche sich gebildet hatten. Das Resultat der Wahl war, daß von 330 Abstimmenden, (Majorität 166) Grabow 179 Stimmen und Philipps 51 Stimmen erhielt. ‒ Grabow ist demnach wieder Präsident. Während der Wahl der Vicepräsidenten die mehrere Stunden dauerte wird von mehrern Bürgern eine Adresse an den König verbreitet, welche auch schon zahlreiche Unterschriften erlangt hat, und den König bittet: „den Abgeordneten Waldeck mit der Bildung des neuen Ministeriums zu beauftragen.“

Die Wahl der Vice-Präsidenden rief heute einen harten Kampf hervor der von 11 Uhr Vormittags bis 5 Uhr Nachmittags dauerte und damit endete daß die Linke drei ihrer Canditaten durchsetzte, wärend die Rechte nur einen einzigen vom rechten Centrum-Geheimrath Jonas-durchbringen konnte. ‒ Das erste Serutinium brachte keinen einzigen Namen mit absoluter Majorität hervor; im zweiten wurden Philipps, Waldeck und Jonas gewählt und zuletzt wo eine engere Wahl zwischen Unruh und Kosch stattfand, wurde der Erste als Candidat der Linken zum vierten Vice-Präsidenten gewählt. Kosch war seit Monat Juni Vice-Präsident und fiel heute zum ersten Mal durch, da er nur von der Rechten unterstützt wurde. ‒

Vom Abgeordneten Rees von Esenbeck sind schon zwei dringende Interpellationen für das zukünftige Ministerium angekündigt. Die erste lautet: „der Herr Justiz-Minister möge, in Erwägung, daß das von der Versammlung beschlossene Gesetz, zum Schutz der persönlichen Freiheit dem Volke nicht einen Augenblick hätte vorenthalten werden sollen, erklären, wann dieses Gesetz und zwar in der kürzsten Frist, Gesetzeskraft erhalten werde.“ Die zweite: das hohe Ministerium wolle erklären, ob es das von dem abgetretenen Ministerium eingebrachte Gesetz zur Beschränkung des freien Versammlungsrechts bei der Versammlung zu vertreten gewilltsei?

Die nächste Sitzung der Vereinbarer wird regelmäßig übermorgen Statt finden. Im Falle bis dahin noch kein Ministerium gebildet ist, haben wir interessante Debatten zu erwarten Ist das neue Ministerium von schwarz-weißer Farbe bis dahin gebildet, so muß es in dieser ersten Sitzung sogleich an die oben angekündigten Interpellationen scheitern. Alles ist hier auf Donnerstag gespannt. ‒

Berlin.

Gestern Abend den 18. ds. drangen eine große Anzahl von Soldaten vom Füselier-Bataillon des 24. Regiments in den in der Karlstraße belegenen Tabaksladen des Herrn Wigaart ein und begannen damit, die darin befindlichen Vorräthe, gleich einer Räuberbande hinauszuwerfen und zu zerstören, ohne daß zu dieser ruchlosen That von Seiten des Hrn. Wigaart oder seiner Leute die mindeste Veranlassung gegeben worden wäre, es müßte denn sein, daß ein mit dieser Horde in Streit gewesener Schutzmann vor derselben in den Laden flüchten wollte. Wenn gleich es der herbeigeeilten Nachbarschaft und Bürgerwehr gelang, einige dieser Missethäter zu verhaften, so konnte doch der gänzlichen Zerstörung und Beraubung des Ladens nicht vorgebeugt werden, so wie auch noch diese Soldaten auf ihrem Rückzuge nach der Kaserne ihre Wuth nicht allein an den Fenstern der Karlstraße, sondern auch an die ruhig auf der Straße befindlichen ihnen begegnenden Personen durch thätliche Mißhandlungen, ausließen. ‒ Von den Verhafteten aber zeigten Einige Reue über dieses Betragen und thaten die merkwürdige Aeußerung, daß sie von ihren Vorgesetzten dazu aufgestachelt worden wären. Am Sonnabend den 16. Abends war ein ähnlicher Fall in der Karlstraße Nr. 2 vorgekommen, wo von Soldaten desselben Bataillons ein Branntweinladen demolirt wurde.

(B. Z.-H.)
12 Breslau, 18. Septbr.

Die hiesige Jägerabtheilung hatte sich in letzterer Zeit stark bei den abendlichen Versammlungen des hiesigen demokratischen Centralvereins betheiligt. Der Major von Pfircks, Kommandeur dieser Abtheilung hatte dies kaum erfahren, als er die Jäger antreten ließ, dieselben haranguirte und ihnen schließlich den Besuch dieser Versammlungen untersagte. Dies dem freien Vereinigungsrecht wiederstrebende Verfahren war kaum im Publikum bekannt geworden, als dem ohnedieß in hiesiger Stadt seit dem 19. März mißliebigen Major eine Katzenmusik gebracht wurde. Dieselbe widerholte sich am Sonnabend und sollte am gestrigen Tage wieder stattfinden. Ein Haufe zog gegen die Straße, 8 Uhr Abends heran, als ohne allen Warnungsruf 28 in grauen Jacken gekleidete Oberjäger aus dem Hause des Majors herausstürzten, blank zogen, mit scharfen Hirschfängern blindlings einhieben und so gegen 30 Personen mehr und minder verwundeten. Die gemeinen Jäger hatten die Mitwirkung bei dieser feigen und hinterlistigen That versagt. Die Aufregung über diese schamlose Willkühr der Soldateska ist groß und es wird heute Abend jedenfalls unruhige Auftritte geben, obgleich der demokratische Verein in Plakaten davon abräth.

61 Wien, 16. Sept.

Gestern Nachmittag fanden starke Zusammenrottungen auf dem Kohlmarkt und Graben Statt, die bis in die Nacht hinein dauerten.

Die Tagespresse ist über die Ereignisse des 13, vielmehr über die zu bedauernden Nichtereignisse, bereits fast stumm oder äußert sich doch höchstens nur ad usum Delphini. Die „Konstitution“ hat es so weit gebracht den Minister Bach zu einem Mephistopheles avanziren zu lassen. Sie wissen, daß ich denselben keineswegs für eine solche Größe, sondern höchstens nur für einen fuchsschnautzigen Schwätzer ausgegeben habe, der seinem Grundcharakter nach Polizeispion ist. Kraft dieses Genie's arbeitet er gegenwärtig an einem Repressivgesetze wider die so unschuldige sogenannte Demokratenpresse des Kaiserreichs. Ich würde Ihnen nun noch berichten müssen, was der „Radikale“ sagt, was der „Freimüthige“ und Konsorten sagen, wenn sie nicht alle gar nichts sagten, wenigstens für mich und Ihre Leser. Mit der „Presse“ jedoch, Stadion's gedrucktem Gewissen, verhält es sich anders. Sie hat heute eine diplomatische Wendung gemacht; ihr leitender Artikel streichelt ‒ Ungarn. Nicht möglich! werden Sie ausrufen. Aber dennoch. Kossuth's Diktatur, die Energie der Magyaren haben Angst und Bestürzung in Schönbrunn hervorgebracht. Der König von Kroatien ist außer sich, er könnte als König von Ungarn dergestalt siegen, daß er als Kaiser von Oestreich in eine so bedeutende Klemme gerathen müßte, daß ihn selbst die Krone der Zigeuner nicht mehr zu schirmen vermöchte.

Die Presse sagt: „Vor Allem läge es dem Ministerium ob, den kriegführenden Ländern seine freundschaftliche Vermittlung anzubieten, die sicherlich von keiner Seite abgelehnt würde.“ Welche Wendung nach der Abweisung der ungarischen Deputation! Haben Ferdinand und Frau Sophie Besorgnisse bekommen? ‒ Die listige „Presse“ sagt ferner: „Der Standpunkt, von dem die östreichische Vermittlung auszugehen hätte, muß offenbar jener des Rechtes sein, da es uns wohl nicht einfallen kann, lediglich durch Gewalt, ohne Rücksicht auf Ungarns Verfassung, die Integrität des Kaiserreichs herstellen und die Magyaren als Besiegte behandeln zu wollen.“ Welch interessanter Rückzug! „Höchst gefährlich wäre es, die Zugeständnisse, die im März den Ungarn wurden, in Frage zu stellen (sakerlot!), weil sie in Sturm und Hast gegeben sind. Solche Behauptungen kann der Freund der Freiheit (eine östreichische Katze, die sich zufällig jetzt Sophie nennt) nie billigen. ‒ Sind die Grundzüge des Staatsorganismus bestimmt, so kann man auch Ungarn einladen, dem östreichischen Gesammtreiche beizutreten.“ (!) Welches unendliche paradiesische Hochgefühl in diesem „Beitritt“ liegt!

Aus der heutigen Sitzung des Reichstags habe ich Ihnen nur eine Interpellation Violands anzumelden. Er fragte den Minister des Aeußern und des Hauses, (!) dem darüber die Brille von der Nase fiel und das Zähnekauen verging, 1) ob es wahr sei, daß nur er und Latour Zutritt zum Kaiser hätten, während das gemeine Ministerpack à la Schwarzer gleich übelduftenden Pferdeknechten in Schönbrunn nicht erscheinen dürfe?

Wessenberg mit der entrüsteten Hitze bundestagsmäßigen Blutes: Nein!

2) Ob es wahr sei, daß die Beschlüsse der Minister, bevor sie zur Vollziehung kämen, noch andern unverantwortlichen Räthen (Stadion, Pillersdorf, Cibini, Sophie, Windischgrätz, Metternich u. s. w.) vorgelegt werden müßten?

Bach, als dienstfertiger Handlanger: Das Ministerium kennt kein Kabinet über sich; es steht in direktem Verkehr mit dem Monarchen; es kann nicht dulden, daß der Monarch, der unverletzliche, in eine solche Debatte gezogen wird.

Violand: In der That, der Monarch kümmert mich wenig, um so mehr aber das monarchische Ministerium.

4. Wie es komme, daß der Brief, den der Kaiser am 4. Sept. von Schönbrunn aus an Jellachich geschrieben, weder von einem östreichischen noch von einem ungarischen Ministerium kontrasignirt worden und auf welchem Fleck seiner Gesammtstaaten dieser Kaiser noch ein absoluter sei?

5. Welche Ansicht und Politik das Ministerium über Ungarn und Kroatien habe?

Wessenberg verspricht morgen eine von dem geheimen Kabinet berathene schriftliche Antwort lautlos abzulesen.

Auch Schwurzer wurde von Borrosch wegen von k. k. Beamten gestohlenen 300,000 Fl, interpellirt; die Antwort war Schwarzers würdig, nämlich eine Grobheit.

Als ich den Reichstagssaal aus Langweile verließ, stand ein Trupp Nationalgarden in der Vorhalle. Sie klagten, daß der Hornbostel dem der Reichstag am 14. 2 Millionen Gulden zur Unterstützung herabgekommener Gewerbtreibenden bewilligt, dieselben nur dann und so vertheile, daß die Petenten ihm für das zu empfangende Unterstützungsquantum eine goldene Uhr, eine Tabacksdose u. dergl. verpfänden müßten. Sie meinten, unter diesen Bedingungen hätten sie auch auf das Leihaus gehen können; sie meinten die 2 Millionen hörten ihnen und sollten dazu dienen, die in ihrem Besitze befindlichen Swoboda'schen Aktien zu heben und ihnen auf diese Weise Geld zu verschaffen. Die Leute schienen mir sehr vernünftig zu sein; ich sprach mit ihnen und sie wollten mich zum Minister haben, als ich ihnen erklärte, daß die reichen Bankjuden noch keine unprigilepirten Aktienkonkurrenten brauchen könnten.

Fröbel hält heute demokratische Vorträge und schreibt an einem Werk über kroatisch-slavonisch-serbisch-illyrisch-magyarisch-czechische Wirren, wird aber dann nach Frankfurt abreisen, und eine neue Zeitung in's Leben rufen.

Der große Johannes Ronge ist gestern ebenfalls hier angekommen und hält Morgen seine erste ‒ Predigt. Ungeheure Aufregung unter allen Demokraten und Demokratinnen Italiens. Aus allen Winkeln Deutschlands werden wir mit demokratischen Abentheurern überschüttet.

61 Wien, 17. Sept.

Der Krieg der Schwarzgelben gegen die Trikoloren oder gar Rothen wurde gestern Mittag und Abend mit dem eigentlichen Humore Wiens fortgesetzt. ‒ Gewaltige Streitheere belagerten Graben, Kohlmarkt und andere nahe Straßen, so daß die Kommunikation unterbrochen war. Jedoch kam es zu nichts, als zu einigen Faustkriegen, die aber, da fast Jeder einen Stockdegen trägt, doch einmal eine blutige Wendung nehmen dürften.

In der Nacht vom 15. auf den 16. sind Windischgrätz Cheveauxlegers und neue Infanterie hier angekommen.

Das Prager Abendblatt vom 13. Sept. schreibt im Augenblicke, als hier Unruhen ausgebrochen waren: „So eben vernehmen wir, daß eine telegraphische Depesche von Wien ankam, in welcher dem Fürsten Windischgrätz mitgetheilt wird, in jeder Stunde zu einer Abreise nach Wien bereit zu sein.“

Aus einem Handschreiben des Kaisers an Vetter Stephan vom 31. August gehen die Bedingungen hervor, unter welchen das östreichische Ministerium die Vermittlung in der ungarisch-kroatischen Angelegenheit übernommen hatte. Sie lauten:

1) Den Verhandlungen in Wien ist Baron Jellachich oder ein Bevollmächtigter desselben und der betheiligten Landestheile zuzuziehen.

2) Alle Angriffe, Feindseligkeiten und Rüstungen Ungarns gegen Kroatien, Slavonien und die Militärgränze und umgekehrt sind alsogleich einzustellen und zu unterlassen.

3) Die gegen den Ban und Metropoliten ergriffenen persönlichen Maßregeln sind zurückzunehmen.

4) Die Militärgränze ist provisorisch der Leitung des Wiener Kriegsministers zuzuweisen.

Gestern sagte man, Jellachich sei hinter die Drau zurückgegangen. Soviel ist gewiß, er hat unvermuthet zwei neue Feinde bekommen, welche ihn in seinem Vordringen nach Ungarn bedeutend hemmen dürften. Der eine offene Feind sind die Türken, welche die Entfernung der Gränzer von der Heimath benutzt haben und aus Bosnien und türkisch Kroatien raub- und plünderungssüchtig in die Militärgränze eingefallen sind; der andere geheime ist der Bladika von Montenegro.

Aus Peterwardein wird geschrieben, daß die Serben Unabhängigkeitsgelüste trügen, die dem Banus, wenn er keine eigenen Ambitionen verfolgt, übel bekommen dürften. Man ruft: „Hier ist und bleibt der serbische Boden, der durch unsern eigenen König verwaltet werden muß; keine ungarische Kreatur, keine „Schwabenbrut“ (Schwaben heißen bis tief in die Türkei hinein alle Deutsche). Wenn der Ban noch länger die Befehle Sr. Majestät annimmt, so wird er vernichtet werden!“

Der große am 13ten mißglückte Schlag der Contrerevolution thürmt sich von Neuem immer mehr über Wien zusammen und wird für einen Moment ‒ gelingen. Italien, Böhmen und Süd-Ungarn sind gebunden; Tyrol hat den Geist des März noch nicht einmal gerochen; die äußersten Ende der Monarchie sind also todt; alles drängt sich nach dem Herzen, nach Wien und Pesth. ‒ Vom französischen Judenthum verlassen, ohne Hoffnung auf den Krähwinkelzustand Deutschlands, Jellachich, Windischgrätz, Radetzky und russische Heere im Rücken, an der Spitze unserer Demokratie nur feige, treulose Schacherjuden und Phrasenhelden, sehe ich nicht ab, wie wir siegen sollen. Und wenn wir siegen, werden wiederum nur gemeine Juden, deren feiges Spekulantentreiben der Demokratie im Volke alles Ansehen beraubt, den Gewinn davon tragen, um uns in alle Niederträchtigkeiten eines Bourgeoisregimentes zu leiten. An der Spitze aller demokratischen Vereine, an der Spitze der ganzen Presse stehen nur Juden. Sie führten auch im Sicherheitsausschusse das Regiment, spielten dort die Demokraten, zogen Scharen von Juden von überallher nach Wien und als sie, wie Fischhof, Mannheimer und Mayer, ihr Ziel als Ministerialräthe erreicht hatten, wurden sie urplötzlich die schamlosesten Volksverräther. Der allgemeine Nothstand wird von dem eingezognen Schwarm mit wahrem Heißhunger zum schändlichsten Wucher benutzt. Sehr viele Bourgeois-Nationalgarden versicherten mich, sie würden sich augenblicklich für Wiederherstellung des Sicherheits-Ausschusses entscheiden, wenn sie sich der Judeneindringlinge zu erwehren wüßten. Als ich mich neulich in Gegenwart mehrer Judenredakteure in dieser Weise ausdrückte, hatte einer derselben die Frechheit, zu sagen, er würde, wenn er's vermöchte, alle fremden Demokraten von Wien austreiben lassen. Daraus machen Sie sich einen Begriff von dem Standpunkt der hiesigen Demokratenpresse, denn der dies sagte, redigirt ein sogenanntes demokratisches Organ. Wenn es wirklich die That gilt, dann sind diese Geister Tausenau, Jellenik, Kolisch, Deutsch, Silberstein, zwei Löbenstein, Eckhard, Löve, Mahler, Reinisch, Hrzka, u. s. w. nirgendwo zu sehen; am andern Tage aber quaken sie wieder. Es gibt in Oestreich eine ganze Million Juden, die sich nur von dem Schacher ernähren; also auf 30 Menschen ein Blutsauger.

!!! Frankfurt, 19. Sept.

Folgender Artikel konnte gestern nur für die Abonnenten in der Stadt abgedruckt werden:

Die Stadt ist ruhig ‒ von Soldaten übersät. Frankfurt und Sachsenhausen sind von den Insurgenten gereinigt. Die National-Versammlung hat drei Anträge Zachariä's angenommen:

1) Dem Reichsministerium die Zustimmung für die getroffenen Maßregeln;

2) den Ministern Unterstützung für ihre zukünftigen Maßregeln für die Einheit und Freiheit Deutschlands auszusprechen und

3) den Reichstruppen den Dank des Vaterlandes (!) für ihre Hingebung und Mäßigung auszusprechen.

Die Versammlung vertagte sich dann bis morgen. Uebermorgen Begräbniß Lychnowski's und Auerswald's.

Frankfurt, 19. Sept.

Unter der Rubrik „Amtliches“ enthält die Ob.-P.-A.-Z. folgende Bekanntmachungen, die im Laufe des 18. erschienen.

Bürger von Frankfurt! Die bedauerlichen Vorfälle, welche vorgestern Abends hier stattgefunden haben, und die durch zahlreiche Zuzüge von Außen herbeigeführte Bedrohung der Ruhe und Ordnung haben den Senat der freien Stadt Frankfurt veranlaßt, das Reichsministerium aufzufordern, daß es unmittelbar die Pflicht, die National-Versammlung vor äußerer Gewalt zu schützen, zu erfüllen übernehme. In Folge dieser Aufforderung hat das Reichsministerium sich unverzüglich bereit erklärt, die zum Schutze der konstituirenden deutschen National-Versammlung und zur Herstellung der Ruhe und Ordnung erforderlichen Maßregeln selbst zu ergreifen.

Das Reichsministerium ist entschlossen, innerhalb der Schranken der Gesetze mit aller Kraft und Entschiedenheit die Berathungen der National-Versammlung vor jeder Einwirkung von Außen sicher zu stellen, und es rechnet dabei mit Zuversicht auf die Mitwirkung und bereits wiederholt erprobte aufopfernde Thätigkeit der biederen Bewohner von Frankfurt.

Frankfurt, den 18. September 1848.

Das Reichsministerium des Innern: Schmerling.

Erinnerung. Alle Familienhäupter werden aufgefordert, dahin zu wirken, daß ihre Angehörigen so viel möglich zu Hause und von Zusammenläufen ferne gehalten werden, da das Reichsministerium entschlossen ist, die Ruhe dieser Stadt und den Schutz ihrer Bewohner mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten und Störungen zu unterdrücken.

Frankfurt, den 18. September 1848.

Der interim. Reichsminister des Innern: Schmerling.

Erinnerung. In Folge der Zuzüge befindet sich eine Menge von Personen in der Stadt, die geeignet ist, deren Ruhe zu gefährden. Es ergeht daher an alle Jene, die an den Zuzügen Theil genommen haben, die ernstgemessene Ermahnung, die Stadt zu verlassen, und in ihre Heimath zurückzukehren, widrigenfalls gegen sie mit der Strenge der Gesetze verfahren werden würde.

Frankfurt, den 18. September 1848.

Der interim. Reichsminister des Innern: Schmerling.

Belagerungsstand. Bei der Fortdauer des Aufruhres wird Frankfurt in Belagerungsstand erklärt, und das Kriegsgesetz verkündet. Alle Vereine sind suspendirt, und es wird deren Mitgliedern verboten sich zu versammeln. Wer zu Aufruhr aufreizt, wer den Truppen Widerstand leistet, oder sich nur unbefugter Weise bewaffnet einfindet, wird standrechtlich behandelt.

Frankfurt, den 18 September 1848.

Der Reichsverweser Johann.

Der Reichsminister des Innern Schmerling.

Bekanntmachung. Zur Durchführung der zur dauernden Ruhe erforderlichen Maßregeln, wird die Entwaffnung der hiesigen Einwohner, insofern sie nicht zur organisirten Bürgerwehr und Schutzwache gehören, hiermit verfügt. Es sind daher alle Feuergewehre, Hieb- und Stichwaffen unverzüglich in das Kriegszeugamt abzuliefern. Diejenigen, welche diesem Befehle nicht längstens binnen 24 Stunden entsprochen haben, werden nach der Strenge der Kriegsgesetze behandelt.

Frankfurt a. M. am 19. Septbr. 1848. Morgens 10 Uhr.

Der interimistische Reichsminister des Innern: Schmerling.

Ueber den Kampf gibt die Oberpostamts Zeitung folgende Schilderung:

Frankfurt, 19. Sept. Die ersten Anzeichen des Barrikadenkampfes, der gestern von 2 1/2 Uhr Nachmittags bis 11 Uhr Nachts (mit Ausnahme einer kurzen Waffenruhe zwischen 5 1/2 und 6 1/2 Uhr Abends) andauerte, zeigten sich bereits um 12 Uhr Mittags, durch gewaltsame Erbrechung mehrerer Läden und Magazine, wo man Waffen zu finden hoffte und zum Theil auch fand. Die Barrikade beim Türkenschuß, an der Ecke der Zeil und der Hafengasse, war noch nicht vollendet, als sie von östreichischen Reichstruppen ohne Widerstand genommen wurde. Um so hartnäckiger bethätigte sich die Gegenwehr der Aufständischen an der Barrikade am andern Ende der hier sehr schmalen Hafengasse, an deren Mündung in die Döngesgasse, in welcher letztern, am trier'schen Höfchen, ebenfalls eine Barrikade sich erhoben hatte, die gegen den von preußischen Reichstruppen besetzten Platz Liebfrauenberg gerichtet war. In gleicher Weise war die Döngesgasse von der Fahrgasse abgeschnitten. In dieser letzteren befanden sich vier Barrikaden: an der Mündung der Zeil und Allerheiligengasse, an jener der Schnurgasse, und zwei, welche die Straße unsern der Mehlwage und der Johanniterkirche durchschnitten. An mehreren andern Stellen war das Straßenpflaster aufgerissen und zeigten sich Anfänge von Barrikaden in verschiedenen Straßen und an den Ausgängen der Plätze, namentlich des Pfarreisens. Die stärksten Werke dieser Art waren jedoch in der Friedberger und Altegasse, am Eingang der Stelzengasse gegen die Zeil und in der Allerheiligengasse; ferner zwischen dem Waisen- und dem Versorgungshause, unsern der Gensd'armerie-Kaserne, im obern Graben etc.

Am stärksten war der Kampf in der Döngesgasse, an der Mündung der Allerheiligen- und Fahrgasse, in der Friedberger- und Altgasse zwischen 3 1/2 und 5 Uhr Nachmittags, wie von 7 bis 9 Uhr Abends. Die preußischen und östreichischen Truppen, denen noch kurhessische und hessendarmstädtische Infanterie beigegeben worden, verfuhren überall mit eben so großer Ruhe als Entschiedenheit. Um 6 Uhr Abends langten die ersten hessendarmstädtischen Geschütze unter Bedeckung von Chevauxlegers an, und jene wurden unmittelbar gegen die Barrikaden am Ende der Allerheiligen- und Fahrgasse und in der Döngesgasse, am trierschen Höfchen gerichtet. Nach 10 Uhr Abends erreichte der Kampf sein Ende; alle Barrikaden wurden geräumt und im Laufe der Nacht von den Truppen besetzt. Die Zahl der Gebliebenen und der Verwundeten auf beiden Seiten läßt sich noch nicht genau bestimmen, doch soll sie nicht unbedeutend sein. Unter den ersteren befinden sich der Fürst v. Lichnowsky und der Oberst v. Auerswald.

Die Ob.-P.-A.-Ztg. bemerkt dazu in einer Nachschrift: „Die Börse blieb gestern geschlossen; es konnten also durchaus keine

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          <p>Die heutige Sitzung der Vereinbarer-Versammlung, welche zum ersten Male im Concertsaale des       Schauspielhauses stattfand, begann mit der Verlesung eines Schreibens des Ex-Minister       Präsidenten Auerswald an den Präsidenten, worin er anzeigte, daß die Verhandlungen, wegen       Bildung des neuen Ministeriums noch zu keinem Resultate gediehen seinen und daher anheim       stellt die Sitzung wieder auszusetzen. &#x2012;</p>
          <p>Abg. v. <hi rendition="#g">Berg</hi> beantragt in Folge dessen, daß die Versammlung       beschließe, eine Deputation bestehend aus dem Präsidenten, dem Vicepräsidenten und zwölf durch       das Loos zu bestimmende Abgeordnete zum König zu senden, um ihn zur baldigen Bildung eines       Ministeriums zu veranlassen. Er wünscht, daß dieser Antrag Donnerstag discutirt werde. Wir       glauben aber nicht, daß dieser Antrag durchgehen wird. Sowohl die Rechte als die Linke erklärt       sich dagegen; die Linke wird darauf bestehen mit den Berathungen der vorliegenden Gesetze auch       ohne Ministerium fortzufahren. &#x2012;</p>
          <p>Hierauf ging die Versammlung sogleich zur Wahl des neuen Präsidiums über Die Linke hatte den       Abg, Philipps als Präsident bestimmt. Die Partei Robbertus unterstützte diese Canditatur. Die       Rechte und die Centren hingegen stimmten für den bisherigen Präsidenten Grabow und da das       Resultat sehr zweifelhaft erschien, kamen sogar die alten Minister Auerswald, Milde, Hannemann       und Gierke, die auch Abgeordnete sind, in die Versammlung um ihre Stimmen für Grabow abzugeben       und einige Schwankende wieder für Grabow zu gewinnen. Die Ministerstühle nahmen sie nicht ein,       sondern die Herren Ex-Minister bewegten sich unter den verschiedenenen Gruppen, welche sich       gebildet hatten. Das Resultat der Wahl war, daß von 330 Abstimmenden, (Majorität 166) Grabow       179 Stimmen und Philipps 51 Stimmen erhielt. &#x2012; Grabow ist demnach wieder Präsident. Während       der Wahl der Vicepräsidenten die mehrere Stunden dauerte wird von mehrern Bürgern eine Adresse       an den König verbreitet, welche auch schon zahlreiche Unterschriften erlangt hat, und den       König bittet: &#x201E;den Abgeordneten Waldeck mit der Bildung des neuen Ministeriums zu       beauftragen.&#x201C;</p>
          <p>Die Wahl der Vice-Präsidenden rief heute einen harten Kampf hervor der von 11 Uhr Vormittags       bis 5 Uhr Nachmittags dauerte und damit endete daß die Linke drei ihrer Canditaten       durchsetzte, wärend die Rechte nur einen einzigen vom rechten Centrum-Geheimrath       Jonas-durchbringen konnte. &#x2012; Das erste Serutinium brachte keinen einzigen Namen mit absoluter       Majorität hervor; im zweiten wurden Philipps, Waldeck und Jonas gewählt und zuletzt wo eine       engere Wahl zwischen Unruh und Kosch stattfand, wurde der Erste als Candidat der Linken zum       vierten Vice-Präsidenten gewählt. Kosch war seit Monat Juni Vice-Präsident und fiel heute zum       ersten Mal durch, da er nur von der Rechten unterstützt wurde. &#x2012;</p>
          <p>Vom Abgeordneten Rees von Esenbeck sind schon zwei dringende Interpellationen für das       zukünftige Ministerium angekündigt. Die erste lautet: &#x201E;der Herr Justiz-Minister möge, in       Erwägung, daß das von der Versammlung beschlossene Gesetz, zum Schutz der persönlichen       Freiheit dem Volke nicht einen Augenblick hätte vorenthalten werden sollen, erklären, <hi rendition="#g">wann</hi> dieses Gesetz und zwar in der <hi rendition="#g">kürzsten        Frist,</hi> Gesetzeskraft erhalten werde.&#x201C; Die zweite: das hohe Ministerium wolle erklären,       ob es das von dem abgetretenen Ministerium eingebrachte Gesetz <hi rendition="#g">zur        Beschränkung des freien Versammlungsrechts</hi> bei der Versammlung zu vertreten       gewilltsei?</p>
          <p>Die nächste Sitzung der Vereinbarer wird regelmäßig übermorgen Statt finden. Im Falle bis       dahin noch kein Ministerium gebildet ist, haben wir interessante Debatten zu erwarten Ist das       neue Ministerium von schwarz-weißer Farbe bis dahin gebildet, so muß es in dieser ersten       Sitzung sogleich an die oben angekündigten Interpellationen scheitern. Alles ist hier auf       Donnerstag gespannt. &#x2012;</p>
        </div>
        <div xml:id="ar109_010" type="jArticle">
          <head>Berlin.</head>
          <p>Gestern Abend den 18. ds. drangen eine große Anzahl von Soldaten vom Füselier-Bataillon des       24. Regiments in den in der Karlstraße belegenen Tabaksladen des Herrn Wigaart ein und       begannen damit, die darin befindlichen Vorräthe, gleich einer Räuberbande hinauszuwerfen und       zu zerstören, ohne daß zu dieser ruchlosen That von Seiten des Hrn. Wigaart oder seiner Leute       die mindeste Veranlassung gegeben worden wäre, es müßte denn sein, daß ein mit dieser Horde in       Streit gewesener Schutzmann vor derselben in den Laden flüchten wollte. Wenn gleich es der       herbeigeeilten Nachbarschaft und Bürgerwehr gelang, einige dieser Missethäter zu verhaften, so       konnte doch der gänzlichen Zerstörung und Beraubung des Ladens nicht vorgebeugt werden, so wie       auch noch diese Soldaten auf ihrem Rückzuge nach der Kaserne ihre Wuth nicht allein an den       Fenstern der Karlstraße, sondern auch an die ruhig auf der Straße befindlichen ihnen       begegnenden Personen durch thätliche Mißhandlungen, ausließen. &#x2012; Von den Verhafteten aber       zeigten Einige Reue über dieses Betragen und thaten die merkwürdige Aeußerung, daß sie von       ihren Vorgesetzten dazu aufgestachelt worden wären. Am Sonnabend den 16. Abends war ein       ähnlicher Fall in der Karlstraße Nr. 2 vorgekommen, wo von Soldaten desselben Bataillons ein       Branntweinladen demolirt wurde.</p>
          <bibl>(B. Z.-H.)</bibl>
        </div>
        <div xml:id="ar109_011" type="jArticle">
          <head><bibl><author>12</author></bibl> Breslau, 18. Septbr.</head>
          <p>Die hiesige Jägerabtheilung hatte sich in letzterer Zeit stark bei den abendlichen       Versammlungen des hiesigen demokratischen Centralvereins betheiligt. Der Major von Pfircks,       Kommandeur dieser Abtheilung hatte dies kaum erfahren, als er die Jäger antreten ließ,       dieselben haranguirte und ihnen schließlich den Besuch dieser Versammlungen untersagte. Dies       dem freien Vereinigungsrecht wiederstrebende Verfahren war kaum im Publikum bekannt geworden,       als dem ohnedieß in hiesiger Stadt seit dem 19. März mißliebigen Major eine Katzenmusik       gebracht wurde. Dieselbe widerholte sich am Sonnabend und sollte am gestrigen Tage wieder       stattfinden. Ein Haufe zog gegen die Straße, 8 Uhr Abends heran, als ohne allen Warnungsruf 28       in grauen Jacken gekleidete <hi rendition="#g">Oberjäger</hi> aus dem Hause des Majors       herausstürzten, blank zogen, mit scharfen Hirschfängern blindlings einhieben und so gegen 30       Personen mehr und minder verwundeten. Die gemeinen Jäger hatten die Mitwirkung bei dieser       feigen und hinterlistigen That versagt. Die Aufregung über diese schamlose Willkühr der       Soldateska ist groß und es wird heute Abend jedenfalls unruhige Auftritte geben, obgleich der       demokratische Verein in Plakaten davon abräth.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar109_012" type="jArticle">
          <head><bibl><author>61</author></bibl> Wien, 16. Sept.</head>
          <p>Gestern Nachmittag fanden starke Zusammenrottungen auf dem Kohlmarkt und Graben Statt, die       bis in die Nacht hinein dauerten.</p>
          <p>Die Tagespresse ist über die Ereignisse des 13, vielmehr über die zu bedauernden       Nichtereignisse, bereits fast stumm oder äußert sich doch höchstens nur ad usum Delphini. Die       &#x201E;Konstitution&#x201C; hat es so weit gebracht den Minister Bach zu einem Mephistopheles avanziren zu       lassen. Sie wissen, daß ich denselben keineswegs für eine solche Größe, sondern höchstens nur       für einen fuchsschnautzigen Schwätzer ausgegeben habe, der seinem Grundcharakter nach       Polizeispion ist. Kraft dieses Genie's arbeitet er gegenwärtig an einem Repressivgesetze wider       die so unschuldige sogenannte Demokratenpresse des Kaiserreichs. Ich würde Ihnen nun noch       berichten müssen, was der &#x201E;Radikale&#x201C; sagt, was der &#x201E;Freimüthige&#x201C; und Konsorten sagen, wenn sie       nicht alle gar nichts sagten, wenigstens für mich und Ihre Leser. Mit der &#x201E;Presse&#x201C; jedoch,       Stadion's gedrucktem Gewissen, verhält es sich anders. Sie hat heute eine diplomatische       Wendung gemacht; ihr leitender Artikel streichelt &#x2012; Ungarn. Nicht möglich! werden Sie       ausrufen. Aber dennoch. Kossuth's Diktatur, die Energie der Magyaren haben Angst und       Bestürzung in Schönbrunn hervorgebracht. Der König von Kroatien ist außer sich, er könnte als       König von Ungarn dergestalt siegen, daß er als Kaiser von Oestreich in eine so bedeutende       Klemme gerathen müßte, daß ihn selbst die Krone der Zigeuner nicht mehr zu schirmen       vermöchte.</p>
          <p>Die Presse sagt: &#x201E;Vor Allem läge es dem Ministerium ob, den kriegführenden Ländern seine       freundschaftliche Vermittlung anzubieten, die sicherlich von keiner Seite abgelehnt würde.&#x201C;       Welche Wendung nach der Abweisung der ungarischen Deputation! Haben Ferdinand und Frau Sophie       Besorgnisse bekommen? &#x2012; Die listige &#x201E;Presse&#x201C; sagt ferner: &#x201E;Der Standpunkt, von dem die       östreichische Vermittlung auszugehen hätte, muß offenbar jener des <hi rendition="#g">Rechtes</hi> sein, da es uns wohl nicht einfallen kann, <hi rendition="#g">lediglich durch        Gewalt,</hi> ohne Rücksicht auf Ungarns Verfassung, die Integrität des Kaiserreichs       herstellen und die Magyaren als Besiegte behandeln zu wollen.&#x201C; Welch interessanter Rückzug!       &#x201E;Höchst gefährlich wäre es, die Zugeständnisse, die im März den Ungarn wurden, in Frage zu       stellen (sakerlot!), weil sie in Sturm und Hast gegeben sind. Solche Behauptungen kann der       Freund der Freiheit (eine östreichische Katze, die sich zufällig jetzt Sophie nennt) nie       billigen. &#x2012; Sind die Grundzüge des Staatsorganismus bestimmt, so kann man auch Ungarn       einladen, dem <hi rendition="#g">östreichischen Gesammtreiche beizutreten.</hi>&#x201C; (!) Welches       unendliche paradiesische Hochgefühl in diesem &#x201E;Beitritt&#x201C; liegt!</p>
          <p>Aus der heutigen Sitzung des Reichstags habe ich Ihnen nur eine Interpellation <hi rendition="#g">Violands</hi> anzumelden. Er fragte den Minister des Aeußern und des Hauses,       (!) dem darüber die Brille von der Nase fiel und das Zähnekauen verging, 1) ob es wahr sei,       daß nur er und Latour Zutritt zum Kaiser hätten, während das gemeine Ministerpack à la       Schwarzer gleich übelduftenden Pferdeknechten in Schönbrunn nicht erscheinen dürfe?</p>
          <p><hi rendition="#g">Wessenberg</hi> mit der entrüsteten Hitze bundestagsmäßigen Blutes:       Nein!</p>
          <p>2) Ob es wahr sei, daß die Beschlüsse der Minister, bevor sie zur Vollziehung kämen, noch       andern unverantwortlichen Räthen (Stadion, Pillersdorf, Cibini, Sophie, Windischgrätz,       Metternich u. s. w.) vorgelegt werden müßten?</p>
          <p><hi rendition="#g">Bach,</hi> als dienstfertiger Handlanger: Das Ministerium kennt kein       Kabinet über sich; es steht in direktem Verkehr mit dem Monarchen; es kann nicht dulden, daß       der Monarch, der unverletzliche, in eine solche Debatte gezogen wird.</p>
          <p><hi rendition="#g">Violand:</hi> In der That, der Monarch kümmert mich wenig, um so mehr       aber das monarchische Ministerium.</p>
          <p>4. Wie es komme, daß der Brief, den der Kaiser am 4. Sept. von Schönbrunn aus an Jellachich       geschrieben, weder von einem östreichischen noch von einem ungarischen Ministerium       kontrasignirt worden und auf welchem Fleck seiner Gesammtstaaten dieser Kaiser noch ein       absoluter sei?</p>
          <p>5. Welche Ansicht und Politik das Ministerium über Ungarn und Kroatien habe?</p>
          <p>Wessenberg verspricht morgen eine von dem geheimen Kabinet berathene schriftliche Antwort       lautlos abzulesen.</p>
          <p>Auch Schwurzer wurde von Borrosch wegen von k. k. Beamten gestohlenen 300,000 Fl,       interpellirt; die Antwort war Schwarzers würdig, nämlich eine Grobheit.</p>
          <p>Als ich den Reichstagssaal aus Langweile verließ, stand ein Trupp Nationalgarden in der       Vorhalle. Sie klagten, daß der Hornbostel dem der Reichstag am 14. 2 Millionen Gulden zur       Unterstützung herabgekommener Gewerbtreibenden bewilligt, dieselben nur dann und so vertheile,       daß die Petenten ihm für das zu empfangende Unterstützungsquantum eine goldene Uhr, eine       Tabacksdose u. dergl. verpfänden müßten. Sie meinten, unter diesen Bedingungen hätten sie auch       auf das Leihaus gehen können; sie meinten die 2 Millionen hörten ihnen und sollten dazu       dienen, die in ihrem Besitze befindlichen Swoboda'schen Aktien zu heben und ihnen auf diese       Weise Geld zu verschaffen. Die Leute schienen mir sehr vernünftig zu sein; ich sprach mit       ihnen und sie wollten mich zum Minister haben, als ich ihnen erklärte, daß die reichen       Bankjuden noch keine unprigilepirten Aktienkonkurrenten brauchen könnten.</p>
          <p>Fröbel hält heute demokratische Vorträge und schreibt an einem Werk über       kroatisch-slavonisch-serbisch-illyrisch-magyarisch-czechische Wirren, wird aber dann nach       Frankfurt abreisen, und eine neue Zeitung in's Leben rufen.</p>
          <p>Der große Johannes Ronge ist gestern ebenfalls hier angekommen und hält Morgen seine erste &#x2012;       Predigt. Ungeheure Aufregung unter allen Demokraten und Demokratinnen Italiens. Aus allen       Winkeln Deutschlands werden wir mit demokratischen Abentheurern überschüttet.</p>
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          <head><bibl><author>61</author></bibl> Wien, 17. Sept.</head>
          <p>Der Krieg der Schwarzgelben gegen die Trikoloren oder gar Rothen wurde gestern Mittag und       Abend mit dem eigentlichen Humore Wiens fortgesetzt. &#x2012; Gewaltige Streitheere belagerten       Graben, Kohlmarkt und andere nahe Straßen, so daß die Kommunikation unterbrochen war. Jedoch       kam es zu nichts, als zu einigen Faustkriegen, die aber, da fast Jeder einen Stockdegen trägt,       doch einmal eine blutige Wendung nehmen dürften.</p>
          <p>In der Nacht vom 15. auf den 16. sind Windischgrätz Cheveauxlegers und neue Infanterie hier       angekommen.</p>
          <p>Das Prager Abendblatt vom 13. Sept. schreibt im Augenblicke, als hier Unruhen ausgebrochen       waren: &#x201E;So eben vernehmen wir, daß eine telegraphische Depesche von Wien ankam, in welcher dem       Fürsten Windischgrätz mitgetheilt wird, in jeder Stunde zu einer Abreise nach Wien bereit zu       sein.&#x201C;</p>
          <p>Aus einem Handschreiben des Kaisers an Vetter Stephan vom 31. August gehen die Bedingungen       hervor, unter welchen das östreichische Ministerium die Vermittlung in der       ungarisch-kroatischen Angelegenheit übernommen hatte. Sie lauten:</p>
          <p>1) Den Verhandlungen in Wien ist Baron Jellachich oder ein Bevollmächtigter desselben und       der betheiligten Landestheile zuzuziehen.</p>
          <p>2) Alle Angriffe, Feindseligkeiten und Rüstungen Ungarns gegen Kroatien, Slavonien und die       Militärgränze und umgekehrt sind alsogleich einzustellen und zu unterlassen.</p>
          <p>3) Die gegen den Ban und Metropoliten ergriffenen persönlichen Maßregeln sind       zurückzunehmen.</p>
          <p>4) Die Militärgränze ist provisorisch der Leitung des Wiener Kriegsministers zuzuweisen.</p>
          <p>Gestern sagte man, Jellachich sei hinter die Drau zurückgegangen. Soviel ist gewiß, er hat       unvermuthet zwei neue Feinde bekommen, welche ihn in seinem Vordringen nach Ungarn bedeutend       hemmen dürften. Der eine offene Feind sind die Türken, welche die Entfernung der Gränzer von       der Heimath benutzt haben und aus Bosnien und türkisch Kroatien raub- und plünderungssüchtig       in die Militärgränze eingefallen sind; der andere geheime ist der Bladika von Montenegro.</p>
          <p>Aus Peterwardein wird geschrieben, daß die Serben Unabhängigkeitsgelüste trügen, die dem       Banus, wenn er keine eigenen Ambitionen verfolgt, übel bekommen dürften. Man ruft: &#x201E;Hier ist       und bleibt der serbische Boden, der durch unsern eigenen König verwaltet werden muß; keine       ungarische Kreatur, keine &#x201E;<hi rendition="#g">Schwabenbrut</hi>&#x201C; (Schwaben heißen bis tief in       die Türkei hinein alle Deutsche). Wenn der Ban noch länger die Befehle Sr. Majestät annimmt,       so wird er vernichtet werden!&#x201C;</p>
          <p>Der große am 13ten mißglückte Schlag der Contrerevolution thürmt sich von Neuem immer mehr       über Wien zusammen und wird für einen Moment &#x2012; gelingen. Italien, Böhmen und Süd-Ungarn sind       gebunden; Tyrol hat den Geist des März noch nicht einmal gerochen; die äußersten Ende der       Monarchie sind also todt; alles drängt sich nach dem Herzen, nach Wien und Pesth. &#x2012; Vom       französischen Judenthum verlassen, ohne Hoffnung auf den Krähwinkelzustand Deutschlands,       Jellachich, Windischgrätz, Radetzky und russische Heere im Rücken, an der Spitze unserer       Demokratie nur feige, treulose Schacherjuden und Phrasenhelden, sehe ich nicht ab, wie wir       siegen sollen. Und wenn wir siegen, werden wiederum nur gemeine Juden, deren feiges       Spekulantentreiben der Demokratie im Volke alles Ansehen beraubt, den Gewinn davon tragen, um       uns in alle Niederträchtigkeiten eines Bourgeoisregimentes zu leiten. An der Spitze aller       demokratischen Vereine, an der Spitze der ganzen Presse stehen nur Juden. Sie führten auch im       Sicherheitsausschusse das Regiment, spielten dort die Demokraten, zogen Scharen von Juden von       überallher nach Wien und als sie, wie Fischhof, Mannheimer und Mayer, ihr Ziel als       Ministerialräthe erreicht hatten, wurden sie urplötzlich die schamlosesten Volksverräther. Der       allgemeine Nothstand wird von dem eingezognen Schwarm mit wahrem Heißhunger zum schändlichsten       Wucher benutzt. Sehr viele Bourgeois-Nationalgarden versicherten mich, sie würden sich       augenblicklich für Wiederherstellung des Sicherheits-Ausschusses entscheiden, wenn sie sich       der Judeneindringlinge zu erwehren wüßten. Als ich mich neulich in Gegenwart mehrer       Judenredakteure in dieser Weise ausdrückte, hatte einer derselben die Frechheit, zu sagen, er       würde, wenn er's vermöchte, alle fremden Demokraten von Wien austreiben lassen. Daraus machen       Sie sich einen Begriff von dem Standpunkt der hiesigen Demokratenpresse, denn der dies sagte,       redigirt ein sogenanntes demokratisches Organ. Wenn es wirklich die That gilt, dann sind diese       Geister Tausenau, Jellenik, Kolisch, Deutsch, Silberstein, zwei Löbenstein, Eckhard, Löve,       Mahler, Reinisch, Hrzka, u. s. w. nirgendwo zu sehen; am andern Tage aber quaken sie wieder.       Es gibt in Oestreich eine ganze Million Juden, die sich nur von dem Schacher ernähren; also       auf 30 Menschen ein Blutsauger.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar109_014" type="jArticle">
          <head><bibl><author>!!!</author></bibl> Frankfurt, 19. Sept.</head>
          <p>Folgender Artikel konnte gestern nur für die Abonnenten in der Stadt abgedruckt werden:</p>
          <p>Die Stadt ist ruhig &#x2012; von Soldaten übersät. Frankfurt und Sachsenhausen sind von den       Insurgenten gereinigt. Die National-Versammlung hat drei Anträge Zachariä's angenommen:</p>
          <p>1) Dem Reichsministerium die Zustimmung für die getroffenen Maßregeln;</p>
          <p>2) den Ministern Unterstützung für ihre zukünftigen Maßregeln für die Einheit und Freiheit       Deutschlands auszusprechen und</p>
          <p>3) den Reichstruppen den Dank des Vaterlandes (!) für ihre Hingebung und Mäßigung       auszusprechen.</p>
          <p>Die Versammlung vertagte sich dann bis morgen. Uebermorgen Begräbniß Lychnowski's und       Auerswald's.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar109_015" type="jArticle">
          <head>Frankfurt, 19. Sept.</head>
          <p>Unter der Rubrik &#x201E;Amtliches&#x201C; enthält die Ob.-P.-A.-Z. folgende Bekanntmachungen, die im       Laufe des 18. erschienen.</p>
          <p>Bürger von Frankfurt! Die bedauerlichen Vorfälle, welche vorgestern Abends hier       stattgefunden haben, und die durch zahlreiche Zuzüge von Außen herbeigeführte Bedrohung der       Ruhe und Ordnung haben den Senat der freien Stadt Frankfurt veranlaßt, das Reichsministerium       aufzufordern, daß es unmittelbar die Pflicht, die National-Versammlung vor äußerer Gewalt zu       schützen, zu erfüllen übernehme. In Folge dieser Aufforderung hat das Reichsministerium sich       unverzüglich bereit erklärt, die zum Schutze der konstituirenden deutschen       National-Versammlung und zur Herstellung der Ruhe und Ordnung erforderlichen Maßregeln selbst       zu ergreifen.</p>
          <p>Das Reichsministerium ist entschlossen, innerhalb der Schranken der Gesetze mit aller Kraft       und Entschiedenheit die Berathungen der National-Versammlung vor jeder Einwirkung von Außen       sicher zu stellen, und es rechnet dabei mit Zuversicht auf die Mitwirkung und bereits       wiederholt erprobte aufopfernde Thätigkeit der biederen Bewohner von Frankfurt.</p>
          <p>Frankfurt, den 18. September 1848.</p>
          <p>Das Reichsministerium des Innern: <hi rendition="#g">Schmerling.</hi> </p>
          <p>Erinnerung. Alle Familienhäupter werden aufgefordert, dahin zu wirken, daß ihre Angehörigen       so viel möglich zu Hause und von Zusammenläufen ferne gehalten werden, da das       Reichsministerium entschlossen ist, die Ruhe dieser Stadt und den Schutz ihrer Bewohner mit       allen Mitteln aufrecht zu erhalten und Störungen zu unterdrücken.</p>
          <p>Frankfurt, den 18. September 1848.</p>
          <p>Der interim. Reichsminister des Innern: <hi rendition="#g">Schmerling.</hi> </p>
          <p>Erinnerung. In Folge der Zuzüge befindet sich eine Menge von Personen in der Stadt, die       geeignet ist, deren Ruhe zu gefährden. Es ergeht daher an alle Jene, die an den Zuzügen Theil       genommen haben, die ernstgemessene Ermahnung, die Stadt zu verlassen, und in ihre Heimath       zurückzukehren, widrigenfalls gegen sie mit der Strenge der Gesetze verfahren werden       würde.</p>
          <p>Frankfurt, den 18. September 1848.</p>
          <p>Der interim. Reichsminister des Innern: <hi rendition="#g">Schmerling.</hi> </p>
          <p>Belagerungsstand. Bei der Fortdauer des Aufruhres wird Frankfurt in Belagerungsstand       erklärt, und das Kriegsgesetz verkündet. Alle Vereine sind suspendirt, und es wird deren       Mitgliedern verboten sich zu versammeln. Wer zu Aufruhr aufreizt, wer den Truppen Widerstand       leistet, oder sich nur unbefugter Weise bewaffnet einfindet, wird standrechtlich       behandelt.</p>
          <p>Frankfurt, den 18 September 1848.</p>
          <p>Der Reichsverweser <hi rendition="#g">Johann.</hi> </p>
          <p>Der Reichsminister des Innern <hi rendition="#g">Schmerling.</hi> </p>
          <p>Bekanntmachung. Zur Durchführung der zur dauernden Ruhe erforderlichen Maßregeln, wird die       Entwaffnung der hiesigen Einwohner, insofern sie nicht zur organisirten Bürgerwehr und       Schutzwache gehören, hiermit verfügt. Es sind daher alle Feuergewehre, Hieb- und Stichwaffen       unverzüglich in das Kriegszeugamt abzuliefern. Diejenigen, welche diesem Befehle nicht       längstens binnen 24 Stunden entsprochen haben, werden nach der Strenge der Kriegsgesetze       behandelt.</p>
          <p>Frankfurt a. M. am 19. Septbr. 1848. Morgens 10 Uhr.</p>
          <p>Der interimistische Reichsminister des Innern: <hi rendition="#g">Schmerling.</hi> </p>
          <p>Ueber den Kampf gibt die Oberpostamts Zeitung folgende Schilderung:</p>
          <p><hi rendition="#g">Frankfurt,</hi> 19. Sept. Die ersten Anzeichen des Barrikadenkampfes, der       gestern von 2 1/2 Uhr Nachmittags bis 11 Uhr Nachts (mit Ausnahme einer kurzen Waffenruhe       zwischen 5 1/2 und 6 1/2 Uhr Abends) andauerte, zeigten sich bereits um 12 Uhr Mittags, durch       gewaltsame Erbrechung mehrerer Läden und Magazine, wo man Waffen zu finden hoffte und zum       Theil auch fand. Die Barrikade beim Türkenschuß, an der Ecke der Zeil und der Hafengasse, war       noch nicht vollendet, als sie von östreichischen Reichstruppen ohne Widerstand genommen wurde.       Um so hartnäckiger bethätigte sich die Gegenwehr der Aufständischen an der Barrikade am andern       Ende der hier sehr schmalen Hafengasse, an deren Mündung in die Döngesgasse, in welcher       letztern, am trier'schen Höfchen, ebenfalls eine Barrikade sich erhoben hatte, die gegen den       von preußischen Reichstruppen besetzten Platz Liebfrauenberg gerichtet war. In gleicher Weise       war die Döngesgasse von der Fahrgasse abgeschnitten. In dieser letzteren befanden sich vier       Barrikaden: an der Mündung der Zeil und Allerheiligengasse, an jener der Schnurgasse, und       zwei, welche die Straße unsern der Mehlwage und der Johanniterkirche durchschnitten. An       mehreren andern Stellen war das Straßenpflaster aufgerissen und zeigten sich Anfänge von       Barrikaden in verschiedenen Straßen und an den Ausgängen der Plätze, namentlich des       Pfarreisens. Die stärksten Werke dieser Art waren jedoch in der Friedberger und Altegasse, am       Eingang der Stelzengasse gegen die Zeil und in der Allerheiligengasse; ferner zwischen dem       Waisen- und dem Versorgungshause, unsern der Gensd'armerie-Kaserne, im obern Graben etc.</p>
          <p>Am stärksten war der Kampf in der Döngesgasse, an der Mündung der Allerheiligen- und       Fahrgasse, in der Friedberger- und Altgasse zwischen 3 1/2 und 5 Uhr Nachmittags, wie von 7       bis 9 Uhr Abends. Die preußischen und östreichischen Truppen, denen noch kurhessische und       hessendarmstädtische Infanterie beigegeben worden, verfuhren überall mit eben so großer Ruhe       als Entschiedenheit. Um 6 Uhr Abends langten die ersten hessendarmstädtischen Geschütze unter       Bedeckung von Chevauxlegers an, und jene wurden unmittelbar gegen die Barrikaden am Ende der       Allerheiligen- und Fahrgasse und in der Döngesgasse, am trierschen Höfchen gerichtet. Nach 10       Uhr Abends erreichte der Kampf sein Ende; alle Barrikaden wurden geräumt und im Laufe der       Nacht von den Truppen besetzt. Die Zahl der Gebliebenen und der Verwundeten auf beiden Seiten       läßt sich noch nicht genau bestimmen, doch soll sie nicht unbedeutend sein. Unter den ersteren       befinden sich der Fürst v. Lichnowsky und der Oberst v. Auerswald.</p>
          <p>Die Ob.-P.-A.-Ztg. bemerkt dazu in einer Nachschrift: &#x201E;Die Börse blieb gestern geschlossen;       es konnten also durchaus keine
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0542/0002] Die heutige Sitzung der Vereinbarer-Versammlung, welche zum ersten Male im Concertsaale des Schauspielhauses stattfand, begann mit der Verlesung eines Schreibens des Ex-Minister Präsidenten Auerswald an den Präsidenten, worin er anzeigte, daß die Verhandlungen, wegen Bildung des neuen Ministeriums noch zu keinem Resultate gediehen seinen und daher anheim stellt die Sitzung wieder auszusetzen. ‒ Abg. v. Berg beantragt in Folge dessen, daß die Versammlung beschließe, eine Deputation bestehend aus dem Präsidenten, dem Vicepräsidenten und zwölf durch das Loos zu bestimmende Abgeordnete zum König zu senden, um ihn zur baldigen Bildung eines Ministeriums zu veranlassen. Er wünscht, daß dieser Antrag Donnerstag discutirt werde. Wir glauben aber nicht, daß dieser Antrag durchgehen wird. Sowohl die Rechte als die Linke erklärt sich dagegen; die Linke wird darauf bestehen mit den Berathungen der vorliegenden Gesetze auch ohne Ministerium fortzufahren. ‒ Hierauf ging die Versammlung sogleich zur Wahl des neuen Präsidiums über Die Linke hatte den Abg, Philipps als Präsident bestimmt. Die Partei Robbertus unterstützte diese Canditatur. Die Rechte und die Centren hingegen stimmten für den bisherigen Präsidenten Grabow und da das Resultat sehr zweifelhaft erschien, kamen sogar die alten Minister Auerswald, Milde, Hannemann und Gierke, die auch Abgeordnete sind, in die Versammlung um ihre Stimmen für Grabow abzugeben und einige Schwankende wieder für Grabow zu gewinnen. Die Ministerstühle nahmen sie nicht ein, sondern die Herren Ex-Minister bewegten sich unter den verschiedenenen Gruppen, welche sich gebildet hatten. Das Resultat der Wahl war, daß von 330 Abstimmenden, (Majorität 166) Grabow 179 Stimmen und Philipps 51 Stimmen erhielt. ‒ Grabow ist demnach wieder Präsident. Während der Wahl der Vicepräsidenten die mehrere Stunden dauerte wird von mehrern Bürgern eine Adresse an den König verbreitet, welche auch schon zahlreiche Unterschriften erlangt hat, und den König bittet: „den Abgeordneten Waldeck mit der Bildung des neuen Ministeriums zu beauftragen.“ Die Wahl der Vice-Präsidenden rief heute einen harten Kampf hervor der von 11 Uhr Vormittags bis 5 Uhr Nachmittags dauerte und damit endete daß die Linke drei ihrer Canditaten durchsetzte, wärend die Rechte nur einen einzigen vom rechten Centrum-Geheimrath Jonas-durchbringen konnte. ‒ Das erste Serutinium brachte keinen einzigen Namen mit absoluter Majorität hervor; im zweiten wurden Philipps, Waldeck und Jonas gewählt und zuletzt wo eine engere Wahl zwischen Unruh und Kosch stattfand, wurde der Erste als Candidat der Linken zum vierten Vice-Präsidenten gewählt. Kosch war seit Monat Juni Vice-Präsident und fiel heute zum ersten Mal durch, da er nur von der Rechten unterstützt wurde. ‒ Vom Abgeordneten Rees von Esenbeck sind schon zwei dringende Interpellationen für das zukünftige Ministerium angekündigt. Die erste lautet: „der Herr Justiz-Minister möge, in Erwägung, daß das von der Versammlung beschlossene Gesetz, zum Schutz der persönlichen Freiheit dem Volke nicht einen Augenblick hätte vorenthalten werden sollen, erklären, wann dieses Gesetz und zwar in der kürzsten Frist, Gesetzeskraft erhalten werde.“ Die zweite: das hohe Ministerium wolle erklären, ob es das von dem abgetretenen Ministerium eingebrachte Gesetz zur Beschränkung des freien Versammlungsrechts bei der Versammlung zu vertreten gewilltsei? Die nächste Sitzung der Vereinbarer wird regelmäßig übermorgen Statt finden. Im Falle bis dahin noch kein Ministerium gebildet ist, haben wir interessante Debatten zu erwarten Ist das neue Ministerium von schwarz-weißer Farbe bis dahin gebildet, so muß es in dieser ersten Sitzung sogleich an die oben angekündigten Interpellationen scheitern. Alles ist hier auf Donnerstag gespannt. ‒ Berlin. Gestern Abend den 18. ds. drangen eine große Anzahl von Soldaten vom Füselier-Bataillon des 24. Regiments in den in der Karlstraße belegenen Tabaksladen des Herrn Wigaart ein und begannen damit, die darin befindlichen Vorräthe, gleich einer Räuberbande hinauszuwerfen und zu zerstören, ohne daß zu dieser ruchlosen That von Seiten des Hrn. Wigaart oder seiner Leute die mindeste Veranlassung gegeben worden wäre, es müßte denn sein, daß ein mit dieser Horde in Streit gewesener Schutzmann vor derselben in den Laden flüchten wollte. Wenn gleich es der herbeigeeilten Nachbarschaft und Bürgerwehr gelang, einige dieser Missethäter zu verhaften, so konnte doch der gänzlichen Zerstörung und Beraubung des Ladens nicht vorgebeugt werden, so wie auch noch diese Soldaten auf ihrem Rückzuge nach der Kaserne ihre Wuth nicht allein an den Fenstern der Karlstraße, sondern auch an die ruhig auf der Straße befindlichen ihnen begegnenden Personen durch thätliche Mißhandlungen, ausließen. ‒ Von den Verhafteten aber zeigten Einige Reue über dieses Betragen und thaten die merkwürdige Aeußerung, daß sie von ihren Vorgesetzten dazu aufgestachelt worden wären. Am Sonnabend den 16. Abends war ein ähnlicher Fall in der Karlstraße Nr. 2 vorgekommen, wo von Soldaten desselben Bataillons ein Branntweinladen demolirt wurde. (B. Z.-H.) 12 Breslau, 18. Septbr. Die hiesige Jägerabtheilung hatte sich in letzterer Zeit stark bei den abendlichen Versammlungen des hiesigen demokratischen Centralvereins betheiligt. Der Major von Pfircks, Kommandeur dieser Abtheilung hatte dies kaum erfahren, als er die Jäger antreten ließ, dieselben haranguirte und ihnen schließlich den Besuch dieser Versammlungen untersagte. Dies dem freien Vereinigungsrecht wiederstrebende Verfahren war kaum im Publikum bekannt geworden, als dem ohnedieß in hiesiger Stadt seit dem 19. März mißliebigen Major eine Katzenmusik gebracht wurde. Dieselbe widerholte sich am Sonnabend und sollte am gestrigen Tage wieder stattfinden. Ein Haufe zog gegen die Straße, 8 Uhr Abends heran, als ohne allen Warnungsruf 28 in grauen Jacken gekleidete Oberjäger aus dem Hause des Majors herausstürzten, blank zogen, mit scharfen Hirschfängern blindlings einhieben und so gegen 30 Personen mehr und minder verwundeten. Die gemeinen Jäger hatten die Mitwirkung bei dieser feigen und hinterlistigen That versagt. Die Aufregung über diese schamlose Willkühr der Soldateska ist groß und es wird heute Abend jedenfalls unruhige Auftritte geben, obgleich der demokratische Verein in Plakaten davon abräth. 61 Wien, 16. Sept. Gestern Nachmittag fanden starke Zusammenrottungen auf dem Kohlmarkt und Graben Statt, die bis in die Nacht hinein dauerten. Die Tagespresse ist über die Ereignisse des 13, vielmehr über die zu bedauernden Nichtereignisse, bereits fast stumm oder äußert sich doch höchstens nur ad usum Delphini. Die „Konstitution“ hat es so weit gebracht den Minister Bach zu einem Mephistopheles avanziren zu lassen. Sie wissen, daß ich denselben keineswegs für eine solche Größe, sondern höchstens nur für einen fuchsschnautzigen Schwätzer ausgegeben habe, der seinem Grundcharakter nach Polizeispion ist. Kraft dieses Genie's arbeitet er gegenwärtig an einem Repressivgesetze wider die so unschuldige sogenannte Demokratenpresse des Kaiserreichs. Ich würde Ihnen nun noch berichten müssen, was der „Radikale“ sagt, was der „Freimüthige“ und Konsorten sagen, wenn sie nicht alle gar nichts sagten, wenigstens für mich und Ihre Leser. Mit der „Presse“ jedoch, Stadion's gedrucktem Gewissen, verhält es sich anders. Sie hat heute eine diplomatische Wendung gemacht; ihr leitender Artikel streichelt ‒ Ungarn. Nicht möglich! werden Sie ausrufen. Aber dennoch. Kossuth's Diktatur, die Energie der Magyaren haben Angst und Bestürzung in Schönbrunn hervorgebracht. Der König von Kroatien ist außer sich, er könnte als König von Ungarn dergestalt siegen, daß er als Kaiser von Oestreich in eine so bedeutende Klemme gerathen müßte, daß ihn selbst die Krone der Zigeuner nicht mehr zu schirmen vermöchte. Die Presse sagt: „Vor Allem läge es dem Ministerium ob, den kriegführenden Ländern seine freundschaftliche Vermittlung anzubieten, die sicherlich von keiner Seite abgelehnt würde.“ Welche Wendung nach der Abweisung der ungarischen Deputation! Haben Ferdinand und Frau Sophie Besorgnisse bekommen? ‒ Die listige „Presse“ sagt ferner: „Der Standpunkt, von dem die östreichische Vermittlung auszugehen hätte, muß offenbar jener des Rechtes sein, da es uns wohl nicht einfallen kann, lediglich durch Gewalt, ohne Rücksicht auf Ungarns Verfassung, die Integrität des Kaiserreichs herstellen und die Magyaren als Besiegte behandeln zu wollen.“ Welch interessanter Rückzug! „Höchst gefährlich wäre es, die Zugeständnisse, die im März den Ungarn wurden, in Frage zu stellen (sakerlot!), weil sie in Sturm und Hast gegeben sind. Solche Behauptungen kann der Freund der Freiheit (eine östreichische Katze, die sich zufällig jetzt Sophie nennt) nie billigen. ‒ Sind die Grundzüge des Staatsorganismus bestimmt, so kann man auch Ungarn einladen, dem östreichischen Gesammtreiche beizutreten.“ (!) Welches unendliche paradiesische Hochgefühl in diesem „Beitritt“ liegt! Aus der heutigen Sitzung des Reichstags habe ich Ihnen nur eine Interpellation Violands anzumelden. Er fragte den Minister des Aeußern und des Hauses, (!) dem darüber die Brille von der Nase fiel und das Zähnekauen verging, 1) ob es wahr sei, daß nur er und Latour Zutritt zum Kaiser hätten, während das gemeine Ministerpack à la Schwarzer gleich übelduftenden Pferdeknechten in Schönbrunn nicht erscheinen dürfe? Wessenberg mit der entrüsteten Hitze bundestagsmäßigen Blutes: Nein! 2) Ob es wahr sei, daß die Beschlüsse der Minister, bevor sie zur Vollziehung kämen, noch andern unverantwortlichen Räthen (Stadion, Pillersdorf, Cibini, Sophie, Windischgrätz, Metternich u. s. w.) vorgelegt werden müßten? Bach, als dienstfertiger Handlanger: Das Ministerium kennt kein Kabinet über sich; es steht in direktem Verkehr mit dem Monarchen; es kann nicht dulden, daß der Monarch, der unverletzliche, in eine solche Debatte gezogen wird. Violand: In der That, der Monarch kümmert mich wenig, um so mehr aber das monarchische Ministerium. 4. Wie es komme, daß der Brief, den der Kaiser am 4. Sept. von Schönbrunn aus an Jellachich geschrieben, weder von einem östreichischen noch von einem ungarischen Ministerium kontrasignirt worden und auf welchem Fleck seiner Gesammtstaaten dieser Kaiser noch ein absoluter sei? 5. Welche Ansicht und Politik das Ministerium über Ungarn und Kroatien habe? Wessenberg verspricht morgen eine von dem geheimen Kabinet berathene schriftliche Antwort lautlos abzulesen. Auch Schwurzer wurde von Borrosch wegen von k. k. Beamten gestohlenen 300,000 Fl, interpellirt; die Antwort war Schwarzers würdig, nämlich eine Grobheit. Als ich den Reichstagssaal aus Langweile verließ, stand ein Trupp Nationalgarden in der Vorhalle. Sie klagten, daß der Hornbostel dem der Reichstag am 14. 2 Millionen Gulden zur Unterstützung herabgekommener Gewerbtreibenden bewilligt, dieselben nur dann und so vertheile, daß die Petenten ihm für das zu empfangende Unterstützungsquantum eine goldene Uhr, eine Tabacksdose u. dergl. verpfänden müßten. Sie meinten, unter diesen Bedingungen hätten sie auch auf das Leihaus gehen können; sie meinten die 2 Millionen hörten ihnen und sollten dazu dienen, die in ihrem Besitze befindlichen Swoboda'schen Aktien zu heben und ihnen auf diese Weise Geld zu verschaffen. Die Leute schienen mir sehr vernünftig zu sein; ich sprach mit ihnen und sie wollten mich zum Minister haben, als ich ihnen erklärte, daß die reichen Bankjuden noch keine unprigilepirten Aktienkonkurrenten brauchen könnten. Fröbel hält heute demokratische Vorträge und schreibt an einem Werk über kroatisch-slavonisch-serbisch-illyrisch-magyarisch-czechische Wirren, wird aber dann nach Frankfurt abreisen, und eine neue Zeitung in's Leben rufen. Der große Johannes Ronge ist gestern ebenfalls hier angekommen und hält Morgen seine erste ‒ Predigt. Ungeheure Aufregung unter allen Demokraten und Demokratinnen Italiens. Aus allen Winkeln Deutschlands werden wir mit demokratischen Abentheurern überschüttet. 61 Wien, 17. Sept. Der Krieg der Schwarzgelben gegen die Trikoloren oder gar Rothen wurde gestern Mittag und Abend mit dem eigentlichen Humore Wiens fortgesetzt. ‒ Gewaltige Streitheere belagerten Graben, Kohlmarkt und andere nahe Straßen, so daß die Kommunikation unterbrochen war. Jedoch kam es zu nichts, als zu einigen Faustkriegen, die aber, da fast Jeder einen Stockdegen trägt, doch einmal eine blutige Wendung nehmen dürften. In der Nacht vom 15. auf den 16. sind Windischgrätz Cheveauxlegers und neue Infanterie hier angekommen. Das Prager Abendblatt vom 13. Sept. schreibt im Augenblicke, als hier Unruhen ausgebrochen waren: „So eben vernehmen wir, daß eine telegraphische Depesche von Wien ankam, in welcher dem Fürsten Windischgrätz mitgetheilt wird, in jeder Stunde zu einer Abreise nach Wien bereit zu sein.“ Aus einem Handschreiben des Kaisers an Vetter Stephan vom 31. August gehen die Bedingungen hervor, unter welchen das östreichische Ministerium die Vermittlung in der ungarisch-kroatischen Angelegenheit übernommen hatte. Sie lauten: 1) Den Verhandlungen in Wien ist Baron Jellachich oder ein Bevollmächtigter desselben und der betheiligten Landestheile zuzuziehen. 2) Alle Angriffe, Feindseligkeiten und Rüstungen Ungarns gegen Kroatien, Slavonien und die Militärgränze und umgekehrt sind alsogleich einzustellen und zu unterlassen. 3) Die gegen den Ban und Metropoliten ergriffenen persönlichen Maßregeln sind zurückzunehmen. 4) Die Militärgränze ist provisorisch der Leitung des Wiener Kriegsministers zuzuweisen. Gestern sagte man, Jellachich sei hinter die Drau zurückgegangen. Soviel ist gewiß, er hat unvermuthet zwei neue Feinde bekommen, welche ihn in seinem Vordringen nach Ungarn bedeutend hemmen dürften. Der eine offene Feind sind die Türken, welche die Entfernung der Gränzer von der Heimath benutzt haben und aus Bosnien und türkisch Kroatien raub- und plünderungssüchtig in die Militärgränze eingefallen sind; der andere geheime ist der Bladika von Montenegro. Aus Peterwardein wird geschrieben, daß die Serben Unabhängigkeitsgelüste trügen, die dem Banus, wenn er keine eigenen Ambitionen verfolgt, übel bekommen dürften. Man ruft: „Hier ist und bleibt der serbische Boden, der durch unsern eigenen König verwaltet werden muß; keine ungarische Kreatur, keine „Schwabenbrut“ (Schwaben heißen bis tief in die Türkei hinein alle Deutsche). Wenn der Ban noch länger die Befehle Sr. Majestät annimmt, so wird er vernichtet werden!“ Der große am 13ten mißglückte Schlag der Contrerevolution thürmt sich von Neuem immer mehr über Wien zusammen und wird für einen Moment ‒ gelingen. Italien, Böhmen und Süd-Ungarn sind gebunden; Tyrol hat den Geist des März noch nicht einmal gerochen; die äußersten Ende der Monarchie sind also todt; alles drängt sich nach dem Herzen, nach Wien und Pesth. ‒ Vom französischen Judenthum verlassen, ohne Hoffnung auf den Krähwinkelzustand Deutschlands, Jellachich, Windischgrätz, Radetzky und russische Heere im Rücken, an der Spitze unserer Demokratie nur feige, treulose Schacherjuden und Phrasenhelden, sehe ich nicht ab, wie wir siegen sollen. Und wenn wir siegen, werden wiederum nur gemeine Juden, deren feiges Spekulantentreiben der Demokratie im Volke alles Ansehen beraubt, den Gewinn davon tragen, um uns in alle Niederträchtigkeiten eines Bourgeoisregimentes zu leiten. An der Spitze aller demokratischen Vereine, an der Spitze der ganzen Presse stehen nur Juden. Sie führten auch im Sicherheitsausschusse das Regiment, spielten dort die Demokraten, zogen Scharen von Juden von überallher nach Wien und als sie, wie Fischhof, Mannheimer und Mayer, ihr Ziel als Ministerialräthe erreicht hatten, wurden sie urplötzlich die schamlosesten Volksverräther. Der allgemeine Nothstand wird von dem eingezognen Schwarm mit wahrem Heißhunger zum schändlichsten Wucher benutzt. Sehr viele Bourgeois-Nationalgarden versicherten mich, sie würden sich augenblicklich für Wiederherstellung des Sicherheits-Ausschusses entscheiden, wenn sie sich der Judeneindringlinge zu erwehren wüßten. Als ich mich neulich in Gegenwart mehrer Judenredakteure in dieser Weise ausdrückte, hatte einer derselben die Frechheit, zu sagen, er würde, wenn er's vermöchte, alle fremden Demokraten von Wien austreiben lassen. Daraus machen Sie sich einen Begriff von dem Standpunkt der hiesigen Demokratenpresse, denn der dies sagte, redigirt ein sogenanntes demokratisches Organ. Wenn es wirklich die That gilt, dann sind diese Geister Tausenau, Jellenik, Kolisch, Deutsch, Silberstein, zwei Löbenstein, Eckhard, Löve, Mahler, Reinisch, Hrzka, u. s. w. nirgendwo zu sehen; am andern Tage aber quaken sie wieder. Es gibt in Oestreich eine ganze Million Juden, die sich nur von dem Schacher ernähren; also auf 30 Menschen ein Blutsauger. !!! Frankfurt, 19. Sept. Folgender Artikel konnte gestern nur für die Abonnenten in der Stadt abgedruckt werden: Die Stadt ist ruhig ‒ von Soldaten übersät. Frankfurt und Sachsenhausen sind von den Insurgenten gereinigt. Die National-Versammlung hat drei Anträge Zachariä's angenommen: 1) Dem Reichsministerium die Zustimmung für die getroffenen Maßregeln; 2) den Ministern Unterstützung für ihre zukünftigen Maßregeln für die Einheit und Freiheit Deutschlands auszusprechen und 3) den Reichstruppen den Dank des Vaterlandes (!) für ihre Hingebung und Mäßigung auszusprechen. Die Versammlung vertagte sich dann bis morgen. Uebermorgen Begräbniß Lychnowski's und Auerswald's. Frankfurt, 19. Sept. Unter der Rubrik „Amtliches“ enthält die Ob.-P.-A.-Z. folgende Bekanntmachungen, die im Laufe des 18. erschienen. Bürger von Frankfurt! Die bedauerlichen Vorfälle, welche vorgestern Abends hier stattgefunden haben, und die durch zahlreiche Zuzüge von Außen herbeigeführte Bedrohung der Ruhe und Ordnung haben den Senat der freien Stadt Frankfurt veranlaßt, das Reichsministerium aufzufordern, daß es unmittelbar die Pflicht, die National-Versammlung vor äußerer Gewalt zu schützen, zu erfüllen übernehme. In Folge dieser Aufforderung hat das Reichsministerium sich unverzüglich bereit erklärt, die zum Schutze der konstituirenden deutschen National-Versammlung und zur Herstellung der Ruhe und Ordnung erforderlichen Maßregeln selbst zu ergreifen. Das Reichsministerium ist entschlossen, innerhalb der Schranken der Gesetze mit aller Kraft und Entschiedenheit die Berathungen der National-Versammlung vor jeder Einwirkung von Außen sicher zu stellen, und es rechnet dabei mit Zuversicht auf die Mitwirkung und bereits wiederholt erprobte aufopfernde Thätigkeit der biederen Bewohner von Frankfurt. Frankfurt, den 18. September 1848. Das Reichsministerium des Innern: Schmerling. Erinnerung. Alle Familienhäupter werden aufgefordert, dahin zu wirken, daß ihre Angehörigen so viel möglich zu Hause und von Zusammenläufen ferne gehalten werden, da das Reichsministerium entschlossen ist, die Ruhe dieser Stadt und den Schutz ihrer Bewohner mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten und Störungen zu unterdrücken. Frankfurt, den 18. September 1848. Der interim. Reichsminister des Innern: Schmerling. Erinnerung. In Folge der Zuzüge befindet sich eine Menge von Personen in der Stadt, die geeignet ist, deren Ruhe zu gefährden. Es ergeht daher an alle Jene, die an den Zuzügen Theil genommen haben, die ernstgemessene Ermahnung, die Stadt zu verlassen, und in ihre Heimath zurückzukehren, widrigenfalls gegen sie mit der Strenge der Gesetze verfahren werden würde. Frankfurt, den 18. September 1848. Der interim. Reichsminister des Innern: Schmerling. Belagerungsstand. Bei der Fortdauer des Aufruhres wird Frankfurt in Belagerungsstand erklärt, und das Kriegsgesetz verkündet. Alle Vereine sind suspendirt, und es wird deren Mitgliedern verboten sich zu versammeln. Wer zu Aufruhr aufreizt, wer den Truppen Widerstand leistet, oder sich nur unbefugter Weise bewaffnet einfindet, wird standrechtlich behandelt. Frankfurt, den 18 September 1848. Der Reichsverweser Johann. Der Reichsminister des Innern Schmerling. Bekanntmachung. Zur Durchführung der zur dauernden Ruhe erforderlichen Maßregeln, wird die Entwaffnung der hiesigen Einwohner, insofern sie nicht zur organisirten Bürgerwehr und Schutzwache gehören, hiermit verfügt. Es sind daher alle Feuergewehre, Hieb- und Stichwaffen unverzüglich in das Kriegszeugamt abzuliefern. Diejenigen, welche diesem Befehle nicht längstens binnen 24 Stunden entsprochen haben, werden nach der Strenge der Kriegsgesetze behandelt. Frankfurt a. M. am 19. Septbr. 1848. Morgens 10 Uhr. Der interimistische Reichsminister des Innern: Schmerling. Ueber den Kampf gibt die Oberpostamts Zeitung folgende Schilderung: Frankfurt, 19. Sept. Die ersten Anzeichen des Barrikadenkampfes, der gestern von 2 1/2 Uhr Nachmittags bis 11 Uhr Nachts (mit Ausnahme einer kurzen Waffenruhe zwischen 5 1/2 und 6 1/2 Uhr Abends) andauerte, zeigten sich bereits um 12 Uhr Mittags, durch gewaltsame Erbrechung mehrerer Läden und Magazine, wo man Waffen zu finden hoffte und zum Theil auch fand. Die Barrikade beim Türkenschuß, an der Ecke der Zeil und der Hafengasse, war noch nicht vollendet, als sie von östreichischen Reichstruppen ohne Widerstand genommen wurde. Um so hartnäckiger bethätigte sich die Gegenwehr der Aufständischen an der Barrikade am andern Ende der hier sehr schmalen Hafengasse, an deren Mündung in die Döngesgasse, in welcher letztern, am trier'schen Höfchen, ebenfalls eine Barrikade sich erhoben hatte, die gegen den von preußischen Reichstruppen besetzten Platz Liebfrauenberg gerichtet war. In gleicher Weise war die Döngesgasse von der Fahrgasse abgeschnitten. In dieser letzteren befanden sich vier Barrikaden: an der Mündung der Zeil und Allerheiligengasse, an jener der Schnurgasse, und zwei, welche die Straße unsern der Mehlwage und der Johanniterkirche durchschnitten. An mehreren andern Stellen war das Straßenpflaster aufgerissen und zeigten sich Anfänge von Barrikaden in verschiedenen Straßen und an den Ausgängen der Plätze, namentlich des Pfarreisens. Die stärksten Werke dieser Art waren jedoch in der Friedberger und Altegasse, am Eingang der Stelzengasse gegen die Zeil und in der Allerheiligengasse; ferner zwischen dem Waisen- und dem Versorgungshause, unsern der Gensd'armerie-Kaserne, im obern Graben etc. Am stärksten war der Kampf in der Döngesgasse, an der Mündung der Allerheiligen- und Fahrgasse, in der Friedberger- und Altgasse zwischen 3 1/2 und 5 Uhr Nachmittags, wie von 7 bis 9 Uhr Abends. Die preußischen und östreichischen Truppen, denen noch kurhessische und hessendarmstädtische Infanterie beigegeben worden, verfuhren überall mit eben so großer Ruhe als Entschiedenheit. Um 6 Uhr Abends langten die ersten hessendarmstädtischen Geschütze unter Bedeckung von Chevauxlegers an, und jene wurden unmittelbar gegen die Barrikaden am Ende der Allerheiligen- und Fahrgasse und in der Döngesgasse, am trierschen Höfchen gerichtet. Nach 10 Uhr Abends erreichte der Kampf sein Ende; alle Barrikaden wurden geräumt und im Laufe der Nacht von den Truppen besetzt. Die Zahl der Gebliebenen und der Verwundeten auf beiden Seiten läßt sich noch nicht genau bestimmen, doch soll sie nicht unbedeutend sein. Unter den ersteren befinden sich der Fürst v. Lichnowsky und der Oberst v. Auerswald. Die Ob.-P.-A.-Ztg. bemerkt dazu in einer Nachschrift: „Die Börse blieb gestern geschlossen; es konnten also durchaus keine

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 1 (Nummer 1 bis Nummer 183) Köln, 1. Juni 1848 bis 31. Dezember 1848. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 109. Köln, 22. September 1848, S. 0542. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz109_1848/2>, abgerufen am 21.11.2024.