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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 273. Köln, 15. April 1849. Zweite Ausgabe.

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lodien finden. Die Croaten werden einstweilen von mährischen Truppen ersetzt, später kommen Dalmatiner und Sereschaner hinzu.

Neuerdings wurden uns sprechende Daten über die Gesunkenheit des Wiener Wohlstandes vorgeführt. Bekanntlich ist in der Charwoche der Verbrauch an Fischen sehr stark, diesmal blieb die Hälfte der davon zu Markt gebrachten unverkauft. Der Verbrauch an fremden, namentlich an Champagner-Weinen, ist, nach dem zollamtlichen Ausweis des ersten Vierteljahrs, auf ein Drittel, ja bis ein Viertel des früheren herabgesunken. Eben so traurig sieht es mit den Miethen aus; eine im schönsten Stadttheile gelegene Wohnung, welche bis zum vorigen Jahre 3000 Gulden jährlich eintrug, ist jetzt mit 1400 Gulden vermiethet worden.

v. Heß ist hier angekommen und soll sicherem Vernehmen nach zu einer wichtigen Bestimmung in Ungarn berufen sein. Auch General Benedek wird, wie man hört, ein Kommando in Ungarn erhalten.

* Dresden, 11. April.

Der Ausschuß der ersten Kammer über das Dekret vom 19. März c. wegen Tödtung Robert Blum's hat seinen Bericht erstattet. Wie bekannt, hat die Regierung sich geweigert, auf die betreffenden Kammerbeschlüsse einzugehen. Ihre Gründe entwickelte sie zuerst in geheimer Sitzung und dann schriftlich. Der von Heubner abgefaßte Bericht stellt nun folgende Anträge:

1) Die Kammer wolle bei den früher gefaßten, in der Landtagsschrift vom 24. Februar d. J. an die Staatsregierung gebrachten Anträgen fest beharren; 2) sie wolle im Vereine mit der zweiten Kammer der Regierung erklären: daß sie in der Verzögerung der Ausführung dieser Beschlüsse ein die Ehre und Selbstständigkeit des sächsischen Volkes gefährdendes Regierungssystem und eine Unverträglichkeit mit den Bedingungen erblicke, unter welchen allein die Kammern mit der Staatsregierung zum Wohle des Vaterlandes fortzuwirken im Stande sind. Außerdem schlägt der Ausschuß noch vor, dem von der zweiten Kammer am 27. März gefaßten Beschluß, "der Regierung zu erklären, daß sie von der dermaligen Volksvertretung eine Genehmigung der Verausgabungen des Aufwandes für die fortgesetzte Könneritz'sche Gesandschaft aus der Staatskasse nicht zu erwarten habe," beizutreten.

Interessant ist ein Schreiben des hiesigen Cultus-Ministeriums an den deutsch-katholischen Kirchenvorstand. Es lautet:

Dem Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts ist gegenwärtig die Predigt zu Gesicht gekommen, welche der deutsch-katholische Prediger Schell am zweiten Sonntage nach Epiphanias (sic) über das Thema: "Das Verhältniß des Christenthums zum Leben," vor der deutsch-katholischen Gemeinde zu Leipzig gehalten hat, und welche im Verlage von Ludwig Schreck in Leipzig im Druck erschienen ist. Man hat sich nach genommener Einsicht dieser Predigt zu seinem Bedauern überzeugen müssen, daß die bereits früher zur Kenntniß des Ministeriums gelangten Gerüchte über die Anstößigkeit der Schell'schen Predigten nicht ungegründet sind, indem namentlich aus demjenigen, was in gedachter Predigt, Seite 8 und 9, über den Begriff von Sittlichkeit gesagt wird, eine solche Begriffsverwirrung sich zu Tage legt, daß solche Lehren, anstatt zur Hebung der Sittlichkeit beizutragen, vielmehr zu einer völligen Untergrabung derselben führen müssen. Man findet sich daher veranlaßt, an den deutsch-katholischen Landeskirchenvorstand mit Beziehung auf die bereits unter dem 23. Februar d. J. erlassene Verordnung nunmehr die bestimmte Aufforderung zu richten, dafür zu sorgen und geeignete Verfügung zu treffen, daß dem Prediger Schell die Haltung von Kanzelvorträgen bei deutsch-katholischen Gottesdiensten in hiesigen Londen nicht weiter gestattet werde, da man außerdem von Staats wegen einzuschreiten und dem Schell durch ein von hier aus zu erlassendes Verbot die fernere Besteigung der Kanzel zu untersagen sich genöthigt finden würde.

* Aus Schleswig-Holstein, 11. April.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
Altona, 11. April.

Von Rendsburg erhalten wir die Nachricht, daß die schleswig-holsteinische Brigade gestern in Jütland eingerückt ist und Kolding besetzt hat, um heute den Marsch nach Veile fortzusetzen.

(H. C.)

105 Flensburg, 8. April.

Auf dem Marsche von Rendsburg nach Schleswig begriffen, hatte das 1. Bataillon, 17. Landwehrregiment ein äußerst interessantes Abentheuer mit dem General Shrapnel v. Hirschfeld. Ehrfurcht erfaßte anfänglich das Bataillon beim Anblicke des großen Mannes, aber ein leises gelindes Frösteln, eine Gänsehaut überzog die Rücken der armen Landwehrleute, als der Polenvertilger sein Gesicht in erschreckliche Falten legend, folgendermaßen anhub:

"Ihr seid das Bataillon, was sich neulich geweigert hat, über die Elbe zu gehen, ihr habt dadurch euch mit Schande bedeckt und dadurch eine Schande auf die preußische Armee geladen. Ich werde euch Gelegenheit geben, diese Scharte anzuwetzen, ihr seid gut, doch ich weiß, es sind solche Kanallen (pfui!) unter euch, stoßt sie von euch, ruht nicht eher, bis ihr sie aus euren Reihen entfernt habt, ihr müßt gezüchtigt werden wie die unartigen Kinder, ich werde euch deshalb so lange hinter dem Gros der Armee bivouakiren lassen, bis ihr diese Schmach ausgemerzt habt. - Im ersten Treffen werde ich euch dazu Gelegenheit geben, ich erwarte, daß ihr eure Schuldigkeit thut, thut ihr dies nicht, so werde ich sorgen, daß euch alle der Teufel holt! Wir sind brave Preußen, und werden als Preußen sterben. (Verdammt schofle Aussicht.)" ""Es lebe Se. Majestät der König von Preußen - Hurrah!""

Vernichtend, niederschlagend, wie pulvis temperans, wirkte diese Rede, die gewaltige rhetorische Stylübung des Herrn Hirschfeld, auf das ganze Bataillon. Während er uns moralisch zu vernichten suchte, rauchte er, der große General, seine Pfeife, und nahm sie auch beim Hurrah auf den Gottbegnadeten nicht aus dem Maule. Nach Vollendung der herrlichen Rede verschwand die rauchende Excellenz. Sie sollen nun hören, wie es sich mit der so schwer gerügten Weigerung, die Elbe zu passiren, verhält. Auf dem Marsche waren wir nach Dortmund gekommen, und sollten dort Löhnung erhalten. Viele Leute befanden sich ohne einen Pfennig Geld. Der Vormund Lützow hielt es jedoch für zweckmäßig, den Landwehrleuten die Löhnung nicht auszuzahlen, vielleicht damit die lieben Kleinen nicht zu viel von dem berühmten Dortmunder Bier trinken könnten. Väterlicher Major! - Vom lieben Dortmund ging es nach Herford, wo wir spottschlechte Quartiere fanden; den andern Tag nach Harburg. Die Quartiere waren hier vorzüglich, der französische Wein gut und dabei sehr billig. Hier endlich sollte die Löhnung ausgezahlt werden und wir obendrein vorschriftsmäßig einen Ruhetag haben. Keines von Beiden fand Statt! Herr Lützow befiehlt: Morgen fünf Uhr steht das Bataillon auf dem Markte, um nach der Elbe zu marschiren. Das Bataillon fand sich ein; mehrere Stimmen wurden aber laut: Nicht hinüber! Dieses Wort fand bei mehreren der Landwehrleute großen Anklang; war doch der Major unpraktisch genug gewesen, Abends vorher zu befehlen: Von Morgen an muß jeder Mann 30 Stück Patronen nebst nöthigen Zündhütchen in der Tasche haben; - viele dachten, jetzt geht's gleich los, und so kam es, daß die 1. Kompagnie (Wesel) bis auf die Schiffbrücke und einige sogar auf das Schiff marschirten und wieder "kehrt" machten. Die ganze Demonstration beruhte auf dem allgemeinen Mißvergnügen über die Handlungsweise des Major Lützow; sie ist dem inhumanen Benehmen dieses so unfähigen Mannes, der bürgerliche Verhältnisse nicht zu würdigen, und mit Landwehrleuten nicht umzugehen weiß, zuzuschreiben.

Das ist die "Schande," die "Schmach," die "Meinem herrlichen Kriegsheere" angethan worden! Dafür soll und muß die Landwehr "gezüchtigt" werden, wie die "unartigen Kinder!" Eheu! Mir daucht, der Mann der so droht, dem thäte doch wahrhaftig ein Plätzchen in Siegburg oder noch anderswo Noth.

082 Heidelberg, 11. April.

(Die "gemäßigte Demokratie" in Baden und Frankfurt) Unsere Stadt hat in diesen Tagen zwei "Ereignisse" erlebt. Am 5. fand hier eine Versammlung von Frankfurter und anderen linken Abgeordneten statt - man wußte nicht, woher sie kam, kaum wo sie sich aufhielt und noch viel weniger, was sie beschlossen hatte. Erst einige Tage später wurde uns durch den Hrn. v. Trützschler die Mittheilung octroyirt, daß die Versammlung beschlossen habe - an der Verfassung, als einem fait accompli, um jeden Preis festzuhalten; sie hoffte, bei versuchten Aenderungen "von oben", würde das Volk hinter der Nationalversammlung stehen. Es ist auch bereits eine solche Verfassungs-Propaganda organisirt, als deren Hauptorgan die hier anwesenden Abgeordneten den Märzverein bezeichneten, welcher auch gleich darauf die Beschlüsse der Heidelberger Versammlung sanktionirt und für die seinigen erklärt hat. In der Sitzung vom 11. dieses hat dann endlich die Frankfurter Versammlung durch ihren gleichlautenden Beschluß die Krone aufgesetzt.

Am Ostermontag darauf sollte zwei Stunden von hier, in Neckargemünd, ein Kreiskongreß der "Volksvereine" stattfinden. Zur Leitung dieses Kongresses war unser Abgeordneter, Herr Professor Hagen, von der Versammlung hier zurückgeblieben. Herr Hagen ist ein guter Mann und sitzt auf der äußersten Linken im Donnersberg; denn seine hiesigen Wahlmänner haben ihm anempfohlen, ja "recht radikal" zu sein; seinen politischen Ansichten nach gehört aber Hr. Hagen viel eher nach Westendhall. Vier Wochen vor seiner Erwählung zum Mitglied der äußersten Linken hatte Herr Hagen einen Verfassungsentwurf für Deutschland produzirt, in welchem er einen Kaiser und eine Vertretung sogar aller mediatisirten Fürsten im "Oberhause" vorschlug; und auch jetzt noch hält er die Republik nur "im Innersten seines Herzens" für die beste Staatsform. Hr. Hagen also präsidirte dem Kongreß der Volksvereine. Die "Volksvereine" repräsentiren die offizielle badische Demokratie. Sie sind in unserm Lande sehr zahlreich; es waren auf diesem Kreiskongresse nahe an 60 "Volksvereine" vertreten, welche allein dem Kreise Heidelberg angehören - von denen freilich manche nur 4-6 Mitglieder haben mögen. Dies läßt sich leicht schließen, wenn man bedenkt, daß die große Zahl dieser Vereine hauptsächlich durch die vielen Dörfer gebildet wurde, und daß der "Volksverein" der Stadt Heidelberg nur etwa 60-70 Mitglieder zählt. Der Grund dieser geringen Zahl ist aber der, daß unsre "Volksvereine" nur darauf Anspruch machen, die demokratische Bourgeoisie (so weit man hier von einer solchen reden kann) zu organisiren. Die "Volksvereine", sagte der Heidelberger Berichterstatter, stützen sich nur auf das Bürgerthum; ihr Prinzip ist nicht sowohl, möglichst große Propaganda zu machen, sondern nur das bürgerlich-tüchtig gute Element (wörtlich!) in sich aufzunehmen und alles Fremdartige fern zu halten. Und in der That haben bis jetzt die "Volksvereine" mit lobenswerther Konsequenz Alles, was nicht "ansäßiger Bürger" ist, namentlich alle Arbeiter, fern zu halten gewußt. Es ist also, wie Sie sehen, eine Spießbürger-Demokratie vom reinsten Wasser. Ein Antrag eines Nichtmitglieds auf dem Kongresse: durch den Mannheimer Landesausschuß der Volksvereine für eine Vertretung der Turnvereine und namentlich der Arbeitervereine zu sorgen, wurde, obgleich die allgemeine Stimmung augenscheinlich dagegen war, und Hr. Hagen (von der äußersten Linken!) sich dagegen aussprach, mit geringer Majorität angenommen. Indessen ist in den hier veröffentlichten Beschlüssen des Kongresses dieser letzte Beschluß (durch Mißverständniß?) weggeblieben und dürfte also schwerlich je zur Ausführung kommen. Der Spießbürger muß seine Partei "rein" erhalten.

Dies wären die Elemente der "Volksvereine." Was ihre Wirksamkeit anbetrifft, so hat diese bis jetzt nur in zahmen und lahmen Adressen an das Parlament, an die Kammer, sogar an den Großherzog (!!) bestanden; von eigentlicher Agitation ist natürlich keine Rede, denn dadurch könnten ja "fremdartige Elemente" hineinkommen. Man weiß, daß Bildung und Intelligenz am wenigsten unter dem Kleinbürgerstande, und am wenigsten in Süddeutschland zu finden ist. Es war deshalb nicht zu verwundern, daß von den Rednern dieses Kongresses fast keiner sich einigermaßen ausdrücken konnte; daß wir überhaupt wenig mehr als die plattesten Phrasen von dieser Partei zu hören bekommen. Es ist dies eine Demokratie ohne Saft und Kraft, der es gerade so sehr an Klarheit der Auffassung, wie an Energie des Handelns fehlt, und welche, wie ich Ihnen schon früher schrieb, zum größten Theile nicht weiß, was sie will.

Es ist eine Thatsache, daß diese Volksvereine seit Langem innig zusammenhängen mit der Frankfurter Linken und dem Märzverein. Im Kreise unsrer Volksmänner war das dritte Wort: Festhalten an der Verfassung, Vertrauen auf das Parlament, unbedingter Anschluß an den Märzverein u. s. w. Und ohne Zweifel ist die Frankfurter Linke und der Märzverein nur die Vertretung dieser spießbürgerlichen Demokratie, die sich eben deshalb, weil die Chancen für diese Konzessionspartei scheinbar im Steigen sind, immer breiter macht, und von den "Ultrademokraten" immer mehr absondert. Die bürgerliche Demokratie und ihre Vertreter, die Herren von der Linken, werden der Revolution allmählig überdrüssig; sie haben es satt, revolutionäre Phrasen auszuposaunen, und fangen sogar an, dies für gefährlich zu halten. Sie freuen sich, daß sie wieder einmal einen festen "Rechtsboden" haben, auf dem sie fußen können; Moriz Mohl wird sogar radikaler als Vogt, indem er sagt: "Schafft doch wenigstens den nicht existirenden Erbkaiser ab!" Die "reine" Linke aber, wohl eingedenk, wie weit sie in Folge getroffener Verabredung gehen darf, sie spricht: Nein, wir dürfen kein Jota von der Verfassung ändern - sonst kommen die Fürsten und ändern ihrerseits auch. Ja wohl, ihr Herren von links! nicht blos ändern werden sie, sie werden Euch sprengen und Eure Verfassung den Soldaten, wie weiland zu Berlin, zu Fidibus überantworten. Aber dann - wird "das Volk" (die badischen Volksvereine?) hinter Euch stehen; dann, ja dann - wird in Frankfurt die zweite verbesserte Auflage des Berliner passiven Widerstandes aufgeführt werden. Dem demokratischen Philister ist dies natürlich recht: er ist glücklich ebenfalls, einen beliebigen Rechtsboden zu haben, von welchem aus er seine nichtsdurchbohrenden Phrasen in die Welt hineinschleudern kann - ohne sich mit "jüngeren" und "unbesonnenen" Elementen einlassen zu müssen - oder gar mit Arbeitern - um Gottes Willen! heilig ist daß Eigenthum!!! - Es hat seine "inneren Gründe," daß diese Agitation gerade in Süddeutschland einen so fruchtbaren Boden gefunden hat. Nirgends ist das Kleinbürgerthum (im Unterschied von der Bourgeoisie) so herrschendes Element, wie bei uns. Hätten wir nur eine Bourgeoisie, dann hätten wir auch ein konzentrirtes Proletariat. Aber bei unserer Kleinstädterei ist der Arbeiterstand zersplittert; die Arbeiter stehen mit ihren Kleinmeistern in einem ganz patriarchalischen Verhältniß; es existiren nicht einmal überall Arbeitervereine, und selbst von diesen steckt eine große Zahl tief im Winkelblechschen Zunftblödsinne, der bekanntlich das direkte Gegentheil von allem Revolutionären ist. Daher ist bei uns die revolutionäre Partei so dünn gesät.

Auch in ihrer Stellung gegen diese "ultrademokratische" Partei schließen sich die "Volksvereine" ihren Vorkämpfern in Frankfurt zutraulich an. Trotz aller Konzessionen ist die Weidenbuschpartei nicht soweit nach links gegangen, als die Linke nach rechts. Und so nähern sich auch unsere Philisterdemokraten immer mehr den Konstitutionellen; sie fangen schon an, "gleichmäßig gegen Reaktion wie gegen Anarchie" zu kämpfen; sie ziehen sich von den Arbeitern zurück (wovon sie 1848 noch weit entfernt waren); kurzum, die "blaue Republik" konsolidirt sich. Der Scheidungsprozeß innerhalb unsrer Partei wird immer deutlicher: und es ist dies nicht die geringste unsrer "Märzerrungenschaften."

Emmendingen, 10. April.

Der heute dahier wiederholt stattgefundene Zusammentritt zur Wahl eines Deputirten in die zweite Kammer hatte das gleiche Ergebniß wie das erste Mal, - daß nämlich von 44 Wahlmännern 30 die Abgabe ihrer Stimmen verweigerten, weshalb es zu keiner Wahl kam.

(Oberrh. Ztg)
* Mannheim, 12. April.

Fl. Mördes und Rothweiler, der Beleidigung gegen die preußische Majestät angeklagt, sind heute vor hiesigem Hofgericht freigesprochen worden.

In Heidelberg haben die Wahlmänner abermals die Wahl eines Abgeordneten zur 2ten Kammer verweigert.

Frankfurt, 13. April.

Sitzung der National-Versammlung.

Der Präsident zeigt den Eintritt mehrerer Abgeordneten an die Stelle abgegangener an.

Ein dringlicher Antrag von Löwe aus Calbe, Bresgen, Raveaux u. A. ist folgenden Inhalts:

Unter Bezugnahme auf den Beschluß vom 28. März, wonach die Nationalversammlung sich nicht eher auflösen wird, als bis der neue Reichstag eröffnet ist, beschließt dieselbe:

1) Die Abberufung von Abgeordneten zur Nationalversammlung Seitens der Regierungen ist unzulässig.

2) Sollte eine Regierung ihren Abgeordneten die Taggelder entziehen, so werden dieselben aus der Reichskasse entnommen und dem betreffenden Staate verrechnet.

Der Antrag wird von der Mehrheit der Versammlung nicht als dringlich erkannt und geht an den gestern gewählten Ausschuß. Ebenso der dringliche Antrag von Levysoyn und Genossen:

Die Reichsverfassung und das Wahlgesetz in 100,000 Exemplaren drucken und den Abgeordneten zur Vertheilung in die Wahlbezirke zustellen zu lassen

Die Präsidentenwahl ergab folgendes Resultat: Zahl der Stimmenden 367: (absolute Mehrheit 184). Hiervon erhielt Simson von Königsberg 295, Reichensperger 44, Schüler von Zweibrücken 9, Kirchgeßner 2; zwei Stimmzettel (einer mit dem Namen Wrangel, einer - nach Angabe des Vorsitzenden Kirchgeßner - ohne Bezeichnung, aber mit einer Unart gegen die Versammlung) wurden kassirt

Präsident Simson ist wegen Unwohlseins abwesend.

Bei der Wahl des ersten Vicepräsidenten stimmten von 339 Anwesenden (absolute Mehrheit 170) 192 für Bauer von Bamberg, 54 für Reichensperger, 37 für Raveaux, 17 für Kirchgeßner, 13 für Schüler von Zweibrücken u s w.

Der gewählte Vicepräsident Bauer ist wegen Familienangelegenheiten verreist.

Bei der Wahl zum zweiten Vicepräsidenten waren 316 Abstimmende zugegen. Von diesen stimmten 165 für Eisenstuck, 63 für Raveaux, 49 für Reichensperger, 13 für Biedermann, 9 für Schüler von Zweibrücken u. s. w.

Eisenstuck übernahm sofort das Präsidium. In seiner Antrittsrede äußerte er u. A.: Es gereiche ihm zur Beruhigung, daß die National-Versammlung in ihrer letzten Sitzung mit aller Entschiedenheit beschlossen habe, festzuhalten an dem Verfassungswerke, welches das souveraine (!) Volk sich gegeben. Er verstehe aber dieses Festhalten nicht als ein theoretisches, sondern als ein materielles, nicht darin, daß man nur zu Hause und entfernt für die Verfassung w[unleserliches Material]ke, sondern daß Alle hier, auf dem vom deutschen Volke ihnen angewiesenen Boden beisammen bleiben, bis die Beschlüsse des souverainen (!) deutschen Volkes zur Ausführung gekommen seien.

Nächster Gegenstand der Tagesordnung ist die Berathung des vom Abg. v. Dieskau Namens des volkswirthschaftlichen Ausschusses erstatteten Berichts über die Eingabe des Stadtraths und der Bürger in Homburg gegen die Aufhebung der Spielbanken.

Das Resultat der Berathung, an welcher außer dem Ausschußreferenten v. Dieskau, die Abgeordneten Venedey, M. Mohl, Hergenhahn, v. Podewils, Vischer von Tübingen, v. Wydenbrugk und Reichsjustizminister R. Mohl Theil nahmen, war, daß die Versammlung dem Ausschußantrage: über die gedachte Eingabe zur Tagesordnung überzugehen, fast einstimmig beitrat.

Die weiter auf der Tagesordnung befindliche Berathung über die Bernburger Angelegenheit wurde auf die nächste Sitzung - Montag 16. April - verschoben.

(Fr. J.)
Französische Republik.
* Paris, 13. April.

1. Herr Cavaignac.

Also Cavaignac, der in seinem Diensteifer für die Freinde der Republick das Volk hat niederkartätschen lassen, Cavaignac, der die Volksrevolution vom Februar erwürgt hat, dieser Cavaignac wird jetzt von dem Conservateurs des alten Regimes auf würdige Weise gerichtet. Wahrlich, die Royalisten und Aristokraten müssen wohl recht undankbar sein! So hart den Mann zu bestrafen, der Alles aufgeopfert hat der Gewalt, der Macht, die nur einen Tag gedauert hat. Und wie steht er jetzt da, so ganz allein, so ganz verlassen, mit einigen wenigen Getreuen, die ebenso blind sind, wie er, und noch weniger Fähigkeit, noch weniger Einfluß besitzen. Hätte der Mann noch Genie, so könnte man von ihm sagen, er sei das Genie der Vernichtung, das auf Ruinen thront. Aber so steht er da ganz allein zwischen zwei Parteien, welche Frankreich zu richten hat, mit keinem andern Titel als dem des Juni-Helden, der über das Leben und die Freiheit seiner Mitbürger ganz nach Willkühr verfügen konnte. Cavaignac, hieß es damals, wahrlich, ein tapferer Soldat, ein fester Sinn, eine ruhige Seele, ein honnettes, legales Herz. Cavaignac das ist die Hoffnung der Republik, das ist der einzige ausgezeichnete Mann, den die Revolution hervorgebracht hnt. Er war völlig derjenige, der an des Geschickes Stelle da stand. Wir haben ihn gesehn, wie er als Diktator ebensosehr bewundert und geachtet als gefürchtet ward, und dabei so herablassend, so leutselig, ganz als wäre er nicht mehr, wie jeder Anderer.

Wenn er nun gleich dabei weder ein Feldherr noch ein Politiker von dem Schlage der Sylla's war, so gab er sich doch gegen alle Excesse der anmaßendsten und ausgelassensten Bescheidenheitswuth hin. Sein Scepter - ein biegsames Rohr, ein ganz unmerkliches Spazierstöckchen, das er um keinen Preis für die Lanze des Achilles oder für das Schwert Karls des Großen hingegeben hätte.

Wir haben ihn gesehen, wie er "die Feinde der Regierung" zu Tausenden eingekerkert, gerichtet und deportirt hat. Wir haben ihn gesehen, wie er, ein zweiter römischer Imperator, diktatorisch regierte und die Nationalversammlung wie seinen Senat behandelte. Die Preßfreiheit, die individuelle und die Assaziationsfreiheit zu unterdrücken - das war für ihn eine Kleinigkeit, und kostete ihm weniger Mühe, als es einem Poiizeikommissar kostet, die Einwohner eines Stadtviertels zur Beobachtung der Straßenreinigung anzuhalten. Wenn er nun auch nicht der beredeste, so war er jedenfalls der gefürchtetste aller Schriftsteller. Mit einem Federstriche tödtete er 25 Journale, und diese Journale waren sicher, nicht wieder zu erstehen.

Wir haben ihn gesehen, wie er sich den Schein gab, die Versammlung zu Rathe zu ziehen, und von ihr Befehle anzunehmen, die er selbst gegeben hatte - das Alles mit der größten Kaltblütigkeit. Die Versammlung blieb stumm, und wenn sie einmal zu Worte kam, so antwortete der Diktator auf alle Fragen mit der Erklärung, daß er nichts zu antworten habe. Die Versammlung war befriedigt, und gab ihm Vertrauensvota. Die Versammlung hätte ihn bei Lebzeiten in die Reihe der Götter versetzt, wenn Cavaignac im Geringsten Vergnügen daran gefunden hätte. Aber Cavaignac war Philosoph, er hatte sein Hotel in der Rue Varenne lieber als das Pantheon.

Da mußte es dem Marschall Radetzki auf einmal einfallen, die

lodien finden. Die Croaten werden einstweilen von mährischen Truppen ersetzt, später kommen Dalmatiner und Sereschaner hinzu.

Neuerdings wurden uns sprechende Daten über die Gesunkenheit des Wiener Wohlstandes vorgeführt. Bekanntlich ist in der Charwoche der Verbrauch an Fischen sehr stark, diesmal blieb die Hälfte der davon zu Markt gebrachten unverkauft. Der Verbrauch an fremden, namentlich an Champagner-Weinen, ist, nach dem zollamtlichen Ausweis des ersten Vierteljahrs, auf ein Drittel, ja bis ein Viertel des früheren herabgesunken. Eben so traurig sieht es mit den Miethen aus; eine im schönsten Stadttheile gelegene Wohnung, welche bis zum vorigen Jahre 3000 Gulden jährlich eintrug, ist jetzt mit 1400 Gulden vermiethet worden.

v. Heß ist hier angekommen und soll sicherem Vernehmen nach zu einer wichtigen Bestimmung in Ungarn berufen sein. Auch General Benedek wird, wie man hört, ein Kommando in Ungarn erhalten.

* Dresden, 11. April.

Der Ausschuß der ersten Kammer über das Dekret vom 19. März c. wegen Tödtung Robert Blum's hat seinen Bericht erstattet. Wie bekannt, hat die Regierung sich geweigert, auf die betreffenden Kammerbeschlüsse einzugehen. Ihre Gründe entwickelte sie zuerst in geheimer Sitzung und dann schriftlich. Der von Heubner abgefaßte Bericht stellt nun folgende Anträge:

1) Die Kammer wolle bei den früher gefaßten, in der Landtagsschrift vom 24. Februar d. J. an die Staatsregierung gebrachten Anträgen fest beharren; 2) sie wolle im Vereine mit der zweiten Kammer der Regierung erklären: daß sie in der Verzögerung der Ausführung dieser Beschlüsse ein die Ehre und Selbstständigkeit des sächsischen Volkes gefährdendes Regierungssystem und eine Unverträglichkeit mit den Bedingungen erblicke, unter welchen allein die Kammern mit der Staatsregierung zum Wohle des Vaterlandes fortzuwirken im Stande sind. Außerdem schlägt der Ausschuß noch vor, dem von der zweiten Kammer am 27. März gefaßten Beschluß, „der Regierung zu erklären, daß sie von der dermaligen Volksvertretung eine Genehmigung der Verausgabungen des Aufwandes für die fortgesetzte Könneritz'sche Gesandschaft aus der Staatskasse nicht zu erwarten habe,“ beizutreten.

Interessant ist ein Schreiben des hiesigen Cultus-Ministeriums an den deutsch-katholischen Kirchenvorstand. Es lautet:

Dem Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts ist gegenwärtig die Predigt zu Gesicht gekommen, welche der deutsch-katholische Prediger Schell am zweiten Sonntage nach Epiphanias (sic) über das Thema: „Das Verhältniß des Christenthums zum Leben,“ vor der deutsch-katholischen Gemeinde zu Leipzig gehalten hat, und welche im Verlage von Ludwig Schreck in Leipzig im Druck erschienen ist. Man hat sich nach genommener Einsicht dieser Predigt zu seinem Bedauern überzeugen müssen, daß die bereits früher zur Kenntniß des Ministeriums gelangten Gerüchte über die Anstößigkeit der Schell'schen Predigten nicht ungegründet sind, indem namentlich aus demjenigen, was in gedachter Predigt, Seite 8 und 9, über den Begriff von Sittlichkeit gesagt wird, eine solche Begriffsverwirrung sich zu Tage legt, daß solche Lehren, anstatt zur Hebung der Sittlichkeit beizutragen, vielmehr zu einer völligen Untergrabung derselben führen müssen. Man findet sich daher veranlaßt, an den deutsch-katholischen Landeskirchenvorstand mit Beziehung auf die bereits unter dem 23. Februar d. J. erlassene Verordnung nunmehr die bestimmte Aufforderung zu richten, dafür zu sorgen und geeignete Verfügung zu treffen, daß dem Prediger Schell die Haltung von Kanzelvorträgen bei deutsch-katholischen Gottesdiensten in hiesigen Londen nicht weiter gestattet werde, da man außerdem von Staats wegen einzuschreiten und dem Schell durch ein von hier aus zu erlassendes Verbot die fernere Besteigung der Kanzel zu untersagen sich genöthigt finden würde.

* Aus Schleswig-Holstein, 11. April.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
Altona, 11. April.

Von Rendsburg erhalten wir die Nachricht, daß die schleswig-holsteinische Brigade gestern in Jütland eingerückt ist und Kolding besetzt hat, um heute den Marsch nach Veile fortzusetzen.

(H. C.)

105 Flensburg, 8. April.

Auf dem Marsche von Rendsburg nach Schleswig begriffen, hatte das 1. Bataillon, 17. Landwehrregiment ein äußerst interessantes Abentheuer mit dem General Shrapnel v. Hirschfeld. Ehrfurcht erfaßte anfänglich das Bataillon beim Anblicke des großen Mannes, aber ein leises gelindes Frösteln, eine Gänsehaut überzog die Rücken der armen Landwehrleute, als der Polenvertilger sein Gesicht in erschreckliche Falten legend, folgendermaßen anhub:

„Ihr seid das Bataillon, was sich neulich geweigert hat, über die Elbe zu gehen, ihr habt dadurch euch mit Schande bedeckt und dadurch eine Schande auf die preußische Armee geladen. Ich werde euch Gelegenheit geben, diese Scharte anzuwetzen, ihr seid gut, doch ich weiß, es sind solche Kanallen (pfui!) unter euch, stoßt sie von euch, ruht nicht eher, bis ihr sie aus euren Reihen entfernt habt, ihr müßt gezüchtigt werden wie die unartigen Kinder, ich werde euch deshalb so lange hinter dem Gros der Armee bivouakiren lassen, bis ihr diese Schmach ausgemerzt habt. ‒ Im ersten Treffen werde ich euch dazu Gelegenheit geben, ich erwarte, daß ihr eure Schuldigkeit thut, thut ihr dies nicht, so werde ich sorgen, daß euch alle der Teufel holt! Wir sind brave Preußen, und werden als Preußen sterben. (Verdammt schofle Aussicht.)“ „„Es lebe Se. Majestät der König von Preußen ‒ Hurrah!““

Vernichtend, niederschlagend, wie pulvis temperans, wirkte diese Rede, die gewaltige rhetorische Stylübung des Herrn Hirschfeld, auf das ganze Bataillon. Während er uns moralisch zu vernichten suchte, rauchte er, der große General, seine Pfeife, und nahm sie auch beim Hurrah auf den Gottbegnadeten nicht aus dem Maule. Nach Vollendung der herrlichen Rede verschwand die rauchende Excellenz. Sie sollen nun hören, wie es sich mit der so schwer gerügten Weigerung, die Elbe zu passiren, verhält. Auf dem Marsche waren wir nach Dortmund gekommen, und sollten dort Löhnung erhalten. Viele Leute befanden sich ohne einen Pfennig Geld. Der Vormund Lützow hielt es jedoch für zweckmäßig, den Landwehrleuten die Löhnung nicht auszuzahlen, vielleicht damit die lieben Kleinen nicht zu viel von dem berühmten Dortmunder Bier trinken könnten. Väterlicher Major! ‒ Vom lieben Dortmund ging es nach Herford, wo wir spottschlechte Quartiere fanden; den andern Tag nach Harburg. Die Quartiere waren hier vorzüglich, der französische Wein gut und dabei sehr billig. Hier endlich sollte die Löhnung ausgezahlt werden und wir obendrein vorschriftsmäßig einen Ruhetag haben. Keines von Beiden fand Statt! Herr Lützow befiehlt: Morgen fünf Uhr steht das Bataillon auf dem Markte, um nach der Elbe zu marschiren. Das Bataillon fand sich ein; mehrere Stimmen wurden aber laut: Nicht hinüber! Dieses Wort fand bei mehreren der Landwehrleute großen Anklang; war doch der Major unpraktisch genug gewesen, Abends vorher zu befehlen: Von Morgen an muß jeder Mann 30 Stück Patronen nebst nöthigen Zündhütchen in der Tasche haben; ‒ viele dachten, jetzt geht's gleich los, und so kam es, daß die 1. Kompagnie (Wesel) bis auf die Schiffbrücke und einige sogar auf das Schiff marschirten und wieder „kehrt“ machten. Die ganze Demonstration beruhte auf dem allgemeinen Mißvergnügen über die Handlungsweise des Major Lützow; sie ist dem inhumanen Benehmen dieses so unfähigen Mannes, der bürgerliche Verhältnisse nicht zu würdigen, und mit Landwehrleuten nicht umzugehen weiß, zuzuschreiben.

Das ist die „Schande,“ die „Schmach,“ die „Meinem herrlichen Kriegsheere“ angethan worden! Dafür soll und muß die Landwehr „gezüchtigt“ werden, wie die „unartigen Kinder!“ Eheu! Mir daucht, der Mann der so droht, dem thäte doch wahrhaftig ein Plätzchen in Siegburg oder noch anderswo Noth.

082 Heidelberg, 11. April.

(Die „gemäßigte Demokratie“ in Baden und Frankfurt) Unsere Stadt hat in diesen Tagen zwei „Ereignisse“ erlebt. Am 5. fand hier eine Versammlung von Frankfurter und anderen linken Abgeordneten statt ‒ man wußte nicht, woher sie kam, kaum wo sie sich aufhielt und noch viel weniger, was sie beschlossen hatte. Erst einige Tage später wurde uns durch den Hrn. v. Trützschler die Mittheilung octroyirt, daß die Versammlung beschlossen habe ‒ an der Verfassung, als einem fait accompli, um jeden Preis festzuhalten; sie hoffte, bei versuchten Aenderungen „von oben“, würde das Volk hinter der Nationalversammlung stehen. Es ist auch bereits eine solche Verfassungs-Propaganda organisirt, als deren Hauptorgan die hier anwesenden Abgeordneten den Märzverein bezeichneten, welcher auch gleich darauf die Beschlüsse der Heidelberger Versammlung sanktionirt und für die seinigen erklärt hat. In der Sitzung vom 11. dieses hat dann endlich die Frankfurter Versammlung durch ihren gleichlautenden Beschluß die Krone aufgesetzt.

Am Ostermontag darauf sollte zwei Stunden von hier, in Neckargemünd, ein Kreiskongreß der „Volksvereine“ stattfinden. Zur Leitung dieses Kongresses war unser Abgeordneter, Herr Professor Hagen, von der Versammlung hier zurückgeblieben. Herr Hagen ist ein guter Mann und sitzt auf der äußersten Linken im Donnersberg; denn seine hiesigen Wahlmänner haben ihm anempfohlen, ja „recht radikal“ zu sein; seinen politischen Ansichten nach gehört aber Hr. Hagen viel eher nach Westendhall. Vier Wochen vor seiner Erwählung zum Mitglied der äußersten Linken hatte Herr Hagen einen Verfassungsentwurf für Deutschland produzirt, in welchem er einen Kaiser und eine Vertretung sogar aller mediatisirten Fürsten im „Oberhause“ vorschlug; und auch jetzt noch hält er die Republik nur „im Innersten seines Herzens“ für die beste Staatsform. Hr. Hagen also präsidirte dem Kongreß der Volksvereine. Die „Volksvereine“ repräsentiren die offizielle badische Demokratie. Sie sind in unserm Lande sehr zahlreich; es waren auf diesem Kreiskongresse nahe an 60 „Volksvereine“ vertreten, welche allein dem Kreise Heidelberg angehören ‒ von denen freilich manche nur 4-6 Mitglieder haben mögen. Dies läßt sich leicht schließen, wenn man bedenkt, daß die große Zahl dieser Vereine hauptsächlich durch die vielen Dörfer gebildet wurde, und daß der „Volksverein“ der Stadt Heidelberg nur etwa 60-70 Mitglieder zählt. Der Grund dieser geringen Zahl ist aber der, daß unsre „Volksvereine“ nur darauf Anspruch machen, die demokratische Bourgeoisie (so weit man hier von einer solchen reden kann) zu organisiren. Die „Volksvereine“, sagte der Heidelberger Berichterstatter, stützen sich nur auf das Bürgerthum; ihr Prinzip ist nicht sowohl, möglichst große Propaganda zu machen, sondern nur das bürgerlich-tüchtig gute Element (wörtlich!) in sich aufzunehmen und alles Fremdartige fern zu halten. Und in der That haben bis jetzt die „Volksvereine“ mit lobenswerther Konsequenz Alles, was nicht „ansäßiger Bürger“ ist, namentlich alle Arbeiter, fern zu halten gewußt. Es ist also, wie Sie sehen, eine Spießbürger-Demokratie vom reinsten Wasser. Ein Antrag eines Nichtmitglieds auf dem Kongresse: durch den Mannheimer Landesausschuß der Volksvereine für eine Vertretung der Turnvereine und namentlich der Arbeitervereine zu sorgen, wurde, obgleich die allgemeine Stimmung augenscheinlich dagegen war, und Hr. Hagen (von der äußersten Linken!) sich dagegen aussprach, mit geringer Majorität angenommen. Indessen ist in den hier veröffentlichten Beschlüssen des Kongresses dieser letzte Beschluß (durch Mißverständniß?) weggeblieben und dürfte also schwerlich je zur Ausführung kommen. Der Spießbürger muß seine Partei „rein“ erhalten.

Dies wären die Elemente der „Volksvereine.“ Was ihre Wirksamkeit anbetrifft, so hat diese bis jetzt nur in zahmen und lahmen Adressen an das Parlament, an die Kammer, sogar an den Großherzog (!!) bestanden; von eigentlicher Agitation ist natürlich keine Rede, denn dadurch könnten ja „fremdartige Elemente“ hineinkommen. Man weiß, daß Bildung und Intelligenz am wenigsten unter dem Kleinbürgerstande, und am wenigsten in Süddeutschland zu finden ist. Es war deshalb nicht zu verwundern, daß von den Rednern dieses Kongresses fast keiner sich einigermaßen ausdrücken konnte; daß wir überhaupt wenig mehr als die plattesten Phrasen von dieser Partei zu hören bekommen. Es ist dies eine Demokratie ohne Saft und Kraft, der es gerade so sehr an Klarheit der Auffassung, wie an Energie des Handelns fehlt, und welche, wie ich Ihnen schon früher schrieb, zum größten Theile nicht weiß, was sie will.

Es ist eine Thatsache, daß diese Volksvereine seit Langem innig zusammenhängen mit der Frankfurter Linken und dem Märzverein. Im Kreise unsrer Volksmänner war das dritte Wort: Festhalten an der Verfassung, Vertrauen auf das Parlament, unbedingter Anschluß an den Märzverein u. s. w. Und ohne Zweifel ist die Frankfurter Linke und der Märzverein nur die Vertretung dieser spießbürgerlichen Demokratie, die sich eben deshalb, weil die Chancen für diese Konzessionspartei scheinbar im Steigen sind, immer breiter macht, und von den „Ultrademokraten“ immer mehr absondert. Die bürgerliche Demokratie und ihre Vertreter, die Herren von der Linken, werden der Revolution allmählig überdrüssig; sie haben es satt, revolutionäre Phrasen auszuposaunen, und fangen sogar an, dies für gefährlich zu halten. Sie freuen sich, daß sie wieder einmal einen festen „Rechtsboden“ haben, auf dem sie fußen können; Moriz Mohl wird sogar radikaler als Vogt, indem er sagt: „Schafft doch wenigstens den nicht existirenden Erbkaiser ab!“ Die „reine“ Linke aber, wohl eingedenk, wie weit sie in Folge getroffener Verabredung gehen darf, sie spricht: Nein, wir dürfen kein Jota von der Verfassung ändern ‒ sonst kommen die Fürsten und ändern ihrerseits auch. Ja wohl, ihr Herren von links! nicht blos ändern werden sie, sie werden Euch sprengen und Eure Verfassung den Soldaten, wie weiland zu Berlin, zu Fidibus überantworten. Aber dann ‒ wird „das Volk“ (die badischen Volksvereine?) hinter Euch stehen; dann, ja dann ‒ wird in Frankfurt die zweite verbesserte Auflage des Berliner passiven Widerstandes aufgeführt werden. Dem demokratischen Philister ist dies natürlich recht: er ist glücklich ebenfalls, einen beliebigen Rechtsboden zu haben, von welchem aus er seine nichtsdurchbohrenden Phrasen in die Welt hineinschleudern kann ‒ ohne sich mit „jüngeren“ und „unbesonnenen“ Elementen einlassen zu müssen ‒ oder gar mit Arbeitern ‒ um Gottes Willen! heilig ist daß Eigenthum!!! ‒ Es hat seine „inneren Gründe,“ daß diese Agitation gerade in Süddeutschland einen so fruchtbaren Boden gefunden hat. Nirgends ist das Kleinbürgerthum (im Unterschied von der Bourgeoisie) so herrschendes Element, wie bei uns. Hätten wir nur eine Bourgeoisie, dann hätten wir auch ein konzentrirtes Proletariat. Aber bei unserer Kleinstädterei ist der Arbeiterstand zersplittert; die Arbeiter stehen mit ihren Kleinmeistern in einem ganz patriarchálischen Verhältniß; es existiren nicht einmal überall Arbeitervereine, und selbst von diesen steckt eine große Zahl tief im Winkelblechschen Zunftblödsinne, der bekanntlich das direkte Gegentheil von allem Revolutionären ist. Daher ist bei uns die revolutionäre Partei so dünn gesät.

Auch in ihrer Stellung gegen diese „ultrademokratische“ Partei schließen sich die „Volksvereine“ ihren Vorkämpfern in Frankfurt zutraulich an. Trotz aller Konzessionen ist die Weidenbuschpartei nicht soweit nach links gegangen, als die Linke nach rechts. Und so nähern sich auch unsere Philisterdemokraten immer mehr den Konstitutionellen; sie fangen schon an, „gleichmäßig gegen Reaktion wie gegen Anarchie“ zu kämpfen; sie ziehen sich von den Arbeitern zurück (wovon sie 1848 noch weit entfernt waren); kurzum, die „blaue Republik“ konsolidirt sich. Der Scheidungsprozeß innerhalb unsrer Partei wird immer deutlicher: und es ist dies nicht die geringste unsrer „Märzerrungenschaften.“

Emmendingen, 10. April.

Der heute dahier wiederholt stattgefundene Zusammentritt zur Wahl eines Deputirten in die zweite Kammer hatte das gleiche Ergebniß wie das erste Mal, ‒ daß nämlich von 44 Wahlmännern 30 die Abgabe ihrer Stimmen verweigerten, weshalb es zu keiner Wahl kam.

(Oberrh. Ztg)
* Mannheim, 12. April.

Fl. Mördes und Rothweiler, der Beleidigung gegen die preußische Majestät angeklagt, sind heute vor hiesigem Hofgericht freigesprochen worden.

In Heidelberg haben die Wahlmänner abermals die Wahl eines Abgeordneten zur 2ten Kammer verweigert.

Frankfurt, 13. April.

Sitzung der National-Versammlung.

Der Präsident zeigt den Eintritt mehrerer Abgeordneten an die Stelle abgegangener an.

Ein dringlicher Antrag von Löwe aus Calbe, Bresgen, Raveaux u. A. ist folgenden Inhalts:

Unter Bezugnahme auf den Beschluß vom 28. März, wonach die Nationalversammlung sich nicht eher auflösen wird, als bis der neue Reichstag eröffnet ist, beschließt dieselbe:

1) Die Abberufung von Abgeordneten zur Nationalversammlung Seitens der Regierungen ist unzulässig.

2) Sollte eine Regierung ihren Abgeordneten die Taggelder entziehen, so werden dieselben aus der Reichskasse entnommen und dem betreffenden Staate verrechnet.

Der Antrag wird von der Mehrheit der Versammlung nicht als dringlich erkannt und geht an den gestern gewählten Ausschuß. Ebenso der dringliche Antrag von Levysoyn und Genossen:

Die Reichsverfassung und das Wahlgesetz in 100,000 Exemplaren drucken und den Abgeordneten zur Vertheilung in die Wahlbezirke zustellen zu lassen

Die Präsidentenwahl ergab folgendes Resultat: Zahl der Stimmenden 367: (absolute Mehrheit 184). Hiervon erhielt Simson von Königsberg 295, Reichensperger 44, Schüler von Zweibrücken 9, Kirchgeßner 2; zwei Stimmzettel (einer mit dem Namen Wrangel, einer ‒ nach Angabe des Vorsitzenden Kirchgeßner ‒ ohne Bezeichnung, aber mit einer Unart gegen die Versammlung) wurden kassirt

Präsident Simson ist wegen Unwohlseins abwesend.

Bei der Wahl des ersten Vicepräsidenten stimmten von 339 Anwesenden (absolute Mehrheit 170) 192 für Bauer von Bamberg, 54 für Reichensperger, 37 für Raveaux, 17 für Kirchgeßner, 13 für Schüler von Zweibrücken u s w.

Der gewählte Vicepräsident Bauer ist wegen Familienangelegenheiten verreist.

Bei der Wahl zum zweiten Vicepräsidenten waren 316 Abstimmende zugegen. Von diesen stimmten 165 für Eisenstuck, 63 für Raveaux, 49 für Reichensperger, 13 für Biedermann, 9 für Schüler von Zweibrücken u. s. w.

Eisenstuck übernahm sofort das Präsidium. In seiner Antrittsrede äußerte er u. A.: Es gereiche ihm zur Beruhigung, daß die National-Versammlung in ihrer letzten Sitzung mit aller Entschiedenheit beschlossen habe, festzuhalten an dem Verfassungswerke, welches das souveraine (!) Volk sich gegeben. Er verstehe aber dieses Festhalten nicht als ein theoretisches, sondern als ein materielles, nicht darin, daß man nur zu Hause und entfernt für die Verfassung w[unleserliches Material]ke, sondern daß Alle hier, auf dem vom deutschen Volke ihnen angewiesenen Boden beisammen bleiben, bis die Beschlüsse des souverainen (!) deutschen Volkes zur Ausführung gekommen seien.

Nächster Gegenstand der Tagesordnung ist die Berathung des vom Abg. v. Dieskau Namens des volkswirthschaftlichen Ausschusses erstatteten Berichts über die Eingabe des Stadtraths und der Bürger in Homburg gegen die Aufhebung der Spielbanken.

Das Resultat der Berathung, an welcher außer dem Ausschußreferenten v. Dieskau, die Abgeordneten Venedey, M. Mohl, Hergenhahn, v. Podewils, Vischer von Tübingen, v. Wydenbrugk und Reichsjustizminister R. Mohl Theil nahmen, war, daß die Versammlung dem Ausschußantrage: über die gedachte Eingabe zur Tagesordnung überzugehen, fast einstimmig beitrat.

Die weiter auf der Tagesordnung befindliche Berathung über die Bernburger Angelegenheit wurde auf die nächste Sitzung ‒ Montag 16. April ‒ verschoben.

(Fr. J.)
Französische Republik.
* Paris, 13. April.

1. Herr Cavaignac.

Also Cavaignac, der in seinem Diensteifer für die Freinde der Republick das Volk hat niederkartätschen lassen, Cavaignac, der die Volksrevolution vom Februar erwürgt hat, dieser Cavaignac wird jetzt von dem Conservateurs des alten Regimes auf würdige Weise gerichtet. Wahrlich, die Royalisten und Aristokraten müssen wohl recht undankbar sein! So hart den Mann zu bestrafen, der Alles aufgeopfert hat der Gewalt, der Macht, die nur einen Tag gedauert hat. Und wie steht er jetzt da, so ganz allein, so ganz verlassen, mit einigen wenigen Getreuen, die ebenso blind sind, wie er, und noch weniger Fähigkeit, noch weniger Einfluß besitzen. Hätte der Mann noch Genie, so könnte man von ihm sagen, er sei das Genie der Vernichtung, das auf Ruinen thront. Aber so steht er da ganz allein zwischen zwei Parteien, welche Frankreich zu richten hat, mit keinem andern Titel als dem des Juni-Helden, der über das Leben und die Freiheit seiner Mitbürger ganz nach Willkühr verfügen konnte. Cavaignac, hieß es damals, wahrlich, ein tapferer Soldat, ein fester Sinn, eine ruhige Seele, ein honnettes, legales Herz. Cavaignac das ist die Hoffnung der Republik, das ist der einzige ausgezeichnete Mann, den die Revolution hervorgebracht hnt. Er war völlig derjenige, der an des Geschickes Stelle da stand. Wir haben ihn gesehn, wie er als Diktator ebensosehr bewundert und geachtet als gefürchtet ward, und dabei so herablassend, so leutselig, ganz als wäre er nicht mehr, wie jeder Anderer.

Wenn er nun gleich dabei weder ein Feldherr noch ein Politiker von dem Schlage der Sylla's war, so gab er sich doch gegen alle Excesse der anmaßendsten und ausgelassensten Bescheidenheitswuth hin. Sein Scepter ‒ ein biegsames Rohr, ein ganz unmerkliches Spazierstöckchen, das er um keinen Preis für die Lanze des Achilles oder für das Schwert Karls des Großen hingegeben hätte.

Wir haben ihn gesehen, wie er „die Feinde der Regierung“ zu Tausenden eingekerkert, gerichtet und deportirt hat. Wir haben ihn gesehen, wie er, ein zweiter römischer Imperator, diktatorisch regierte und die Nationalversammlung wie seinen Senat behandelte. Die Preßfreiheit, die individuelle und die Assaziationsfreiheit zu unterdrücken ‒ das war für ihn eine Kleinigkeit, und kostete ihm weniger Mühe, als es einem Poiizeikommissar kostet, die Einwohner eines Stadtviertels zur Beobachtung der Straßenreinigung anzuhalten. Wenn er nun auch nicht der beredeste, so war er jedenfalls der gefürchtetste aller Schriftsteller. Mit einem Federstriche tödtete er 25 Journale, und diese Journale waren sicher, nicht wieder zu erstehen.

Wir haben ihn gesehen, wie er sich den Schein gab, die Versammlung zu Rathe zu ziehen, und von ihr Befehle anzunehmen, die er selbst gegeben hatte ‒ das Alles mit der größten Kaltblütigkeit. Die Versammlung blieb stumm, und wenn sie einmal zu Worte kam, so antwortete der Diktator auf alle Fragen mit der Erklärung, daß er nichts zu antworten habe. Die Versammlung war befriedigt, und gab ihm Vertrauensvota. Die Versammlung hätte ihn bei Lebzeiten in die Reihe der Götter versetzt, wenn Cavaignac im Geringsten Vergnügen daran gefunden hätte. Aber Cavaignac war Philosoph, er hatte sein Hotel in der Rue Varenne lieber als das Pantheon.

Da mußte es dem Marschall Radetzki auf einmal einfallen, die

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          <p><pb facs="#f0002" n="1544"/>
lodien finden. Die Croaten werden einstweilen von mährischen Truppen ersetzt, später kommen Dalmatiner und Sereschaner hinzu.</p>
          <p>Neuerdings wurden uns sprechende Daten über die Gesunkenheit des Wiener Wohlstandes vorgeführt. Bekanntlich ist in der Charwoche der Verbrauch an Fischen sehr stark, diesmal blieb die Hälfte der davon zu Markt gebrachten unverkauft. Der Verbrauch an fremden, namentlich an Champagner-Weinen, ist, nach dem zollamtlichen Ausweis des ersten Vierteljahrs, auf ein Drittel, ja bis ein Viertel des früheren herabgesunken. Eben so traurig sieht es mit den Miethen aus; eine im schönsten Stadttheile gelegene Wohnung, welche bis zum vorigen Jahre 3000 Gulden jährlich eintrug, ist jetzt mit 1400 Gulden vermiethet worden.</p>
          <p><hi rendition="#g">v. Heß</hi> ist hier angekommen und soll sicherem Vernehmen nach zu einer wichtigen Bestimmung in Ungarn berufen sein. Auch General <hi rendition="#g">Benedek</hi> wird, wie man hört, ein Kommando in Ungarn erhalten.</p>
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          <head><bibl><author>*</author></bibl> Dresden, 11. April.</head>
          <p>Der Ausschuß der ersten Kammer über das Dekret vom 19. März c. <hi rendition="#g">wegen Tödtung Robert Blum's</hi> hat seinen Bericht erstattet. Wie bekannt, hat die Regierung sich geweigert, auf die betreffenden Kammerbeschlüsse einzugehen. Ihre Gründe entwickelte sie zuerst in geheimer Sitzung und dann schriftlich. Der von Heubner abgefaßte Bericht stellt nun folgende Anträge:</p>
          <p>1) Die Kammer wolle bei den früher gefaßten, in der Landtagsschrift vom 24. Februar d. J. an die Staatsregierung gebrachten Anträgen fest beharren; 2) sie wolle im Vereine mit der zweiten Kammer der Regierung erklären: daß sie in der Verzögerung der Ausführung dieser Beschlüsse ein die Ehre und Selbstständigkeit des sächsischen Volkes gefährdendes Regierungssystem und eine Unverträglichkeit mit den Bedingungen erblicke, unter welchen allein die Kammern mit der Staatsregierung zum Wohle des Vaterlandes fortzuwirken im Stande sind. Außerdem schlägt der Ausschuß noch vor, dem von der zweiten Kammer am 27. März gefaßten Beschluß, &#x201E;der Regierung zu erklären, daß sie von der dermaligen Volksvertretung eine Genehmigung der Verausgabungen des Aufwandes für die fortgesetzte Könneritz'sche Gesandschaft aus der Staatskasse nicht zu erwarten habe,&#x201C; beizutreten.</p>
          <p>Interessant ist ein Schreiben des hiesigen Cultus-Ministeriums an den deutsch-katholischen Kirchenvorstand. Es lautet:</p>
          <p>Dem Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts ist gegenwärtig die Predigt zu Gesicht gekommen, welche der deutsch-katholische Prediger Schell am zweiten Sonntage nach Epiphanias (sic) über das Thema: &#x201E;Das Verhältniß des Christenthums zum Leben,&#x201C; vor der deutsch-katholischen Gemeinde zu Leipzig gehalten hat, und welche im Verlage von Ludwig Schreck in Leipzig im Druck erschienen ist. Man hat sich nach genommener Einsicht dieser Predigt zu seinem Bedauern überzeugen müssen, daß die bereits früher zur Kenntniß des Ministeriums gelangten Gerüchte über die Anstößigkeit der Schell'schen Predigten nicht ungegründet sind, indem namentlich aus demjenigen, was in gedachter Predigt, Seite 8 und 9, über den Begriff von Sittlichkeit gesagt wird, eine solche Begriffsverwirrung sich zu Tage legt, daß solche Lehren, anstatt zur Hebung der Sittlichkeit beizutragen, vielmehr zu einer völligen Untergrabung derselben führen müssen. Man findet sich daher veranlaßt, an den deutsch-katholischen Landeskirchenvorstand mit Beziehung auf die bereits unter dem 23. Februar d. J. erlassene Verordnung nunmehr die bestimmte Aufforderung zu richten, dafür zu sorgen und geeignete Verfügung zu treffen, daß dem Prediger Schell die Haltung von Kanzelvorträgen bei deutsch-katholischen Gottesdiensten in hiesigen Londen nicht weiter gestattet werde, da man außerdem von Staats wegen einzuschreiten und dem Schell durch ein von hier aus zu erlassendes Verbot die fernere Besteigung der Kanzel zu untersagen sich genöthigt finden würde.</p>
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          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Deutsche Truppen an der jütschen Grenze, vorgesehen für: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi>, I/9.         </bibl>                </note>
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Aus Schleswig-Holstein, 11. April.</head>
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          <head>Altona, 11. April.</head>
          <p>Von Rendsburg erhalten wir die Nachricht, daß die schleswig-holsteinische Brigade gestern in Jütland eingerückt ist und Kolding besetzt hat, um heute den Marsch nach Veile fortzusetzen.</p>
          <p>(H. C.)</p>
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          <head><bibl><author>105</author></bibl> Flensburg, 8. April.</head>
          <p>Auf dem Marsche von Rendsburg nach Schleswig begriffen, hatte das 1. Bataillon, 17. Landwehrregiment ein äußerst interessantes Abentheuer mit dem General Shrapnel v. Hirschfeld. Ehrfurcht erfaßte anfänglich das Bataillon beim Anblicke des großen Mannes, aber ein leises gelindes Frösteln, eine Gänsehaut überzog die Rücken der armen Landwehrleute, als der Polenvertilger sein Gesicht in erschreckliche Falten legend, folgendermaßen anhub:</p>
          <p>&#x201E;Ihr seid das Bataillon, was sich neulich geweigert hat, über die Elbe zu gehen, ihr habt dadurch euch mit Schande bedeckt und dadurch eine Schande auf die preußische Armee geladen. Ich werde euch Gelegenheit geben, diese Scharte anzuwetzen, ihr seid gut, doch ich weiß, es sind solche Kanallen (pfui!) unter euch, stoßt sie von euch, ruht nicht eher, bis ihr sie aus euren Reihen entfernt habt, ihr müßt gezüchtigt werden wie die unartigen Kinder, ich werde euch deshalb so lange hinter dem Gros der Armee bivouakiren lassen, bis ihr diese Schmach ausgemerzt habt. &#x2012; Im ersten Treffen werde ich euch dazu Gelegenheit geben, ich erwarte, daß ihr eure Schuldigkeit thut, thut ihr dies nicht, so werde ich sorgen, daß euch alle der Teufel holt! Wir sind brave Preußen, und werden als Preußen sterben. (Verdammt schofle Aussicht.)&#x201C; &#x201E;&#x201E;Es lebe Se. Majestät der König von Preußen &#x2012; Hurrah!&#x201C;&#x201C;</p>
          <p>Vernichtend, niederschlagend, wie pulvis temperans, wirkte diese Rede, die gewaltige rhetorische Stylübung des Herrn Hirschfeld, auf das ganze Bataillon. Während er uns moralisch zu vernichten suchte, rauchte er, der große General, seine Pfeife, und nahm sie auch beim Hurrah auf den Gottbegnadeten nicht aus dem Maule. Nach Vollendung der herrlichen Rede verschwand die rauchende Excellenz. Sie sollen nun hören, wie es sich mit der so schwer gerügten Weigerung, die Elbe zu passiren, verhält. Auf dem Marsche waren wir nach Dortmund gekommen, und sollten dort Löhnung erhalten. Viele Leute befanden sich ohne einen Pfennig Geld. Der Vormund Lützow hielt es jedoch für zweckmäßig, den Landwehrleuten die Löhnung <hi rendition="#g">nicht</hi> auszuzahlen, vielleicht damit die lieben Kleinen nicht zu viel von dem berühmten Dortmunder Bier trinken könnten. Väterlicher Major! &#x2012; Vom lieben Dortmund ging es nach Herford, wo wir spottschlechte Quartiere fanden; den andern Tag nach Harburg. Die Quartiere waren hier vorzüglich, der französische Wein gut und dabei sehr billig. Hier endlich sollte die Löhnung ausgezahlt werden und wir obendrein vorschriftsmäßig einen Ruhetag haben. Keines von Beiden fand Statt! Herr Lützow befiehlt: Morgen fünf Uhr steht das Bataillon auf dem Markte, um nach der Elbe zu marschiren. Das Bataillon fand sich ein; mehrere Stimmen wurden aber laut: Nicht hinüber! Dieses Wort fand bei mehreren der Landwehrleute großen Anklang; war doch der Major unpraktisch genug gewesen, Abends vorher zu befehlen: Von Morgen an muß jeder Mann 30 Stück Patronen nebst nöthigen Zündhütchen in der Tasche haben; &#x2012; viele dachten, jetzt geht's gleich los, und so kam es, daß die 1. Kompagnie (Wesel) bis auf die Schiffbrücke und einige sogar auf das Schiff marschirten und wieder &#x201E;kehrt&#x201C; machten. Die ganze Demonstration beruhte auf dem allgemeinen Mißvergnügen über die Handlungsweise des Major Lützow; sie ist dem inhumanen Benehmen dieses so unfähigen Mannes, der bürgerliche Verhältnisse nicht zu würdigen, und mit Landwehrleuten nicht umzugehen weiß, zuzuschreiben.</p>
          <p>Das ist die &#x201E;Schande,&#x201C; die &#x201E;Schmach,&#x201C; die &#x201E;Meinem herrlichen Kriegsheere&#x201C; angethan worden! Dafür soll und muß die Landwehr &#x201E;gezüchtigt&#x201C; werden, wie die &#x201E;unartigen Kinder!&#x201C; Eheu! Mir daucht, der Mann der so droht, dem thäte doch wahrhaftig ein Plätzchen in Siegburg oder noch anderswo Noth.</p>
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          <head><bibl><author>082</author></bibl> Heidelberg, 11. April.</head>
          <p>(Die &#x201E;gemäßigte Demokratie&#x201C; in Baden und Frankfurt) Unsere Stadt hat in diesen Tagen zwei &#x201E;Ereignisse&#x201C; erlebt. Am 5. fand hier eine Versammlung von Frankfurter und anderen linken Abgeordneten statt &#x2012; man wußte nicht, woher sie kam, kaum wo sie sich aufhielt und noch viel weniger, was sie beschlossen hatte. Erst einige Tage später wurde uns durch den Hrn. v. Trützschler die Mittheilung octroyirt, daß die Versammlung beschlossen habe &#x2012; an der Verfassung, als einem fait accompli, um jeden Preis festzuhalten; sie hoffte, bei versuchten Aenderungen &#x201E;von oben&#x201C;, würde das Volk hinter der Nationalversammlung stehen. Es ist auch bereits eine solche Verfassungs-Propaganda organisirt, als deren Hauptorgan die hier anwesenden Abgeordneten den <hi rendition="#g">Märzverein</hi> bezeichneten, welcher auch gleich darauf die Beschlüsse der Heidelberger Versammlung sanktionirt und für die seinigen erklärt hat. In der Sitzung vom 11. dieses hat dann endlich die Frankfurter Versammlung durch ihren gleichlautenden Beschluß die Krone aufgesetzt.</p>
          <p>Am Ostermontag darauf sollte zwei Stunden von hier, in Neckargemünd, ein Kreiskongreß der &#x201E;Volksvereine&#x201C; stattfinden. Zur Leitung dieses Kongresses war unser Abgeordneter, Herr Professor <hi rendition="#g">Hagen,</hi> von der Versammlung hier zurückgeblieben. Herr Hagen ist ein guter Mann und sitzt auf der äußersten Linken im Donnersberg; denn seine hiesigen Wahlmänner haben ihm anempfohlen, ja &#x201E;recht radikal&#x201C; zu sein; seinen politischen Ansichten nach gehört aber Hr. Hagen viel eher nach Westendhall. Vier Wochen vor seiner Erwählung zum Mitglied der äußersten Linken hatte Herr Hagen einen Verfassungsentwurf für Deutschland produzirt, in welchem er einen Kaiser und eine Vertretung sogar aller mediatisirten Fürsten im &#x201E;Oberhause&#x201C; vorschlug; und auch jetzt noch hält er die Republik nur &#x201E;im Innersten seines Herzens&#x201C; für die beste Staatsform. Hr. Hagen also präsidirte dem Kongreß der Volksvereine. Die &#x201E;Volksvereine&#x201C; repräsentiren die offizielle badische Demokratie. Sie sind in unserm Lande sehr zahlreich; es waren auf diesem Kreiskongresse nahe an 60 &#x201E;Volksvereine&#x201C; vertreten, welche allein dem Kreise Heidelberg angehören &#x2012; von denen freilich manche nur 4-6 Mitglieder haben mögen. Dies läßt sich leicht schließen, wenn man bedenkt, daß die große Zahl dieser Vereine hauptsächlich durch die vielen Dörfer gebildet wurde, und daß der &#x201E;Volksverein&#x201C; der Stadt Heidelberg nur etwa 60-70 Mitglieder zählt. Der Grund dieser geringen Zahl ist aber der, daß unsre &#x201E;Volksvereine&#x201C; nur darauf Anspruch machen, die demokratische <hi rendition="#g">Bourgeoisie</hi> (so weit man hier von einer solchen reden kann) zu organisiren. Die &#x201E;Volksvereine&#x201C;, sagte der Heidelberger Berichterstatter, stützen sich nur auf das <hi rendition="#g">Bürgerthum;</hi> ihr Prinzip ist nicht sowohl, möglichst große Propaganda zu machen, sondern nur das <hi rendition="#g">bürgerlich-tüchtig gute Element</hi> (wörtlich!) in sich aufzunehmen und <hi rendition="#g">alles Fremdartige</hi> fern zu halten. Und in der That haben bis jetzt die &#x201E;Volksvereine&#x201C; mit lobenswerther Konsequenz Alles, was nicht &#x201E;<hi rendition="#g">ansäßiger Bürger</hi>&#x201C; ist, <hi rendition="#g">namentlich alle Arbeiter,</hi> fern zu halten gewußt. Es ist also, wie Sie sehen, eine Spießbürger-Demokratie vom reinsten Wasser. Ein Antrag eines Nichtmitglieds auf dem Kongresse: durch den Mannheimer Landesausschuß der Volksvereine für eine Vertretung der Turnvereine und namentlich der Arbeitervereine zu sorgen, wurde, obgleich die allgemeine Stimmung augenscheinlich dagegen war, und Hr. Hagen (von der äußersten Linken!) sich dagegen aussprach, mit geringer Majorität angenommen. Indessen ist in den hier veröffentlichten Beschlüssen des Kongresses dieser letzte Beschluß (durch Mißverständniß?) weggeblieben und dürfte also schwerlich je zur Ausführung kommen. Der Spießbürger muß seine Partei &#x201E;rein&#x201C; erhalten.</p>
          <p>Dies wären die Elemente der &#x201E;Volksvereine.&#x201C; Was ihre Wirksamkeit anbetrifft, so hat diese bis jetzt nur in zahmen und lahmen Adressen an das Parlament, an die Kammer, sogar an den Großherzog (!!) bestanden; von eigentlicher Agitation ist natürlich keine Rede, denn dadurch könnten ja &#x201E;fremdartige Elemente&#x201C; hineinkommen. Man weiß, daß Bildung und Intelligenz am wenigsten unter dem Kleinbürgerstande, und am wenigsten in Süddeutschland zu finden ist. Es war deshalb nicht zu verwundern, daß von den Rednern dieses Kongresses fast keiner sich einigermaßen ausdrücken konnte; daß wir überhaupt wenig mehr als die plattesten Phrasen von dieser Partei zu hören bekommen. Es ist dies eine Demokratie ohne Saft und Kraft, der es gerade so sehr an Klarheit der Auffassung, wie an Energie des Handelns fehlt, und welche, wie ich Ihnen schon früher schrieb, zum größten Theile nicht weiß, was sie will.</p>
          <p>Es ist eine Thatsache, daß diese Volksvereine seit Langem innig zusammenhängen mit der Frankfurter Linken und dem Märzverein. Im Kreise unsrer Volksmänner war das dritte Wort: Festhalten an der Verfassung, Vertrauen auf das Parlament, unbedingter Anschluß an den Märzverein u. s. w. Und ohne Zweifel ist die Frankfurter Linke und der Märzverein nur die Vertretung dieser spießbürgerlichen Demokratie, die sich eben deshalb, weil die Chancen für diese Konzessionspartei scheinbar im Steigen sind, immer breiter macht, und von den &#x201E;Ultrademokraten&#x201C; immer mehr absondert. Die bürgerliche Demokratie und ihre Vertreter, die Herren von der Linken, werden der Revolution allmählig überdrüssig; sie haben es satt, revolutionäre Phrasen auszuposaunen, und fangen sogar an, dies für gefährlich zu halten. Sie freuen sich, daß sie wieder einmal einen festen &#x201E;Rechtsboden&#x201C; haben, auf dem sie fußen können; Moriz Mohl wird sogar radikaler als Vogt, indem er sagt: &#x201E;Schafft doch wenigstens den nicht existirenden Erbkaiser ab!&#x201C; Die &#x201E;reine&#x201C; Linke aber, wohl eingedenk, wie weit sie in Folge getroffener Verabredung gehen darf, sie spricht: Nein, wir dürfen kein Jota von der Verfassung ändern &#x2012; sonst kommen die Fürsten und ändern ihrerseits auch. Ja wohl, ihr Herren von links! nicht blos <hi rendition="#g">ändern</hi> werden sie, sie werden Euch sprengen und Eure Verfassung den Soldaten, wie weiland zu Berlin, zu Fidibus überantworten. Aber dann &#x2012; wird &#x201E;das Volk&#x201C; (die badischen Volksvereine?) hinter Euch stehen; dann, ja dann &#x2012; wird in Frankfurt die zweite verbesserte Auflage des Berliner passiven Widerstandes aufgeführt werden. Dem demokratischen Philister ist dies natürlich recht: er ist glücklich ebenfalls, einen beliebigen Rechtsboden zu haben, von welchem aus er seine nichtsdurchbohrenden Phrasen in die Welt hineinschleudern kann &#x2012; ohne sich mit &#x201E;jüngeren&#x201C; und &#x201E;unbesonnenen&#x201C; Elementen einlassen zu müssen &#x2012; oder gar mit Arbeitern &#x2012; um Gottes Willen! heilig ist daß Eigenthum!!! &#x2012; Es hat seine &#x201E;inneren Gründe,&#x201C; daß diese Agitation gerade in Süddeutschland einen so fruchtbaren Boden gefunden hat. Nirgends ist das Kleinbürgerthum (im Unterschied von der Bourgeoisie) so herrschendes Element, wie bei uns. Hätten wir nur eine Bourgeoisie, dann hätten wir auch ein konzentrirtes Proletariat. Aber bei unserer Kleinstädterei ist der Arbeiterstand zersplittert; die Arbeiter stehen mit ihren Kleinmeistern in einem ganz patriarchálischen Verhältniß; es existiren nicht einmal überall Arbeitervereine, und selbst von diesen steckt eine große Zahl tief im Winkelblechschen Zunftblödsinne, der bekanntlich das direkte Gegentheil von allem Revolutionären ist. Daher ist bei uns die revolutionäre Partei so dünn gesät.</p>
          <p>Auch in ihrer Stellung gegen diese &#x201E;ultrademokratische&#x201C; Partei schließen sich die &#x201E;Volksvereine&#x201C; ihren Vorkämpfern in Frankfurt zutraulich an. Trotz aller Konzessionen ist die Weidenbuschpartei nicht soweit nach links gegangen, als die Linke nach rechts. Und so nähern sich auch unsere Philisterdemokraten immer mehr den Konstitutionellen; sie fangen schon an, &#x201E;gleichmäßig gegen Reaktion wie gegen Anarchie&#x201C; zu kämpfen; sie ziehen sich von den Arbeitern zurück (wovon sie 1848 noch weit entfernt waren); kurzum, die &#x201E;blaue Republik&#x201C; konsolidirt sich. Der Scheidungsprozeß innerhalb unsrer Partei wird immer deutlicher: und es ist dies nicht die geringste unsrer &#x201E;Märzerrungenschaften.&#x201C;</p>
        </div>
        <div xml:id="ar273-2_014" type="jArticle">
          <head>Emmendingen, 10. April.</head>
          <p>Der heute dahier wiederholt stattgefundene Zusammentritt zur Wahl eines Deputirten in die zweite Kammer hatte das gleiche Ergebniß wie das erste Mal, &#x2012; daß nämlich von 44 Wahlmännern 30 die Abgabe ihrer Stimmen verweigerten, weshalb es zu keiner Wahl kam.</p>
          <bibl>(Oberrh. Ztg)</bibl>
        </div>
        <div xml:id="ar273-2_015" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Mannheim, 12. April.</head>
          <p>Fl. Mördes und Rothweiler, der Beleidigung gegen die preußische Majestät angeklagt, sind heute vor hiesigem Hofgericht freigesprochen worden.</p>
          <p>In Heidelberg haben die Wahlmänner abermals die Wahl eines Abgeordneten zur 2ten Kammer verweigert.</p>
        </div>
        <div xml:id="ar273-2_016" type="jArticle">
          <head>Frankfurt, 13. April.</head>
          <p>Sitzung der National-Versammlung.</p>
          <p>Der Präsident zeigt den Eintritt mehrerer Abgeordneten an die Stelle abgegangener an.</p>
          <p>Ein dringlicher Antrag von Löwe aus <hi rendition="#g">Calbe, Bresgen, Raveaux</hi> u. A. ist folgenden Inhalts:</p>
          <p>Unter Bezugnahme auf den Beschluß vom 28. März, wonach die Nationalversammlung sich nicht eher auflösen wird, als bis der neue Reichstag eröffnet ist, beschließt dieselbe:</p>
          <p>1) Die Abberufung von Abgeordneten zur Nationalversammlung Seitens der Regierungen ist unzulässig.</p>
          <p>2) Sollte eine Regierung ihren Abgeordneten die Taggelder entziehen, so werden dieselben aus der Reichskasse entnommen und dem betreffenden Staate verrechnet.</p>
          <p>Der Antrag wird von der Mehrheit der Versammlung nicht als dringlich erkannt und geht an den gestern gewählten Ausschuß. Ebenso der dringliche Antrag von <hi rendition="#g">Levysoyn</hi> und Genossen:</p>
          <p>Die Reichsverfassung und das Wahlgesetz in 100,000 Exemplaren drucken und den Abgeordneten zur Vertheilung in die Wahlbezirke zustellen zu lassen</p>
          <p>Die Präsidentenwahl ergab folgendes Resultat: Zahl der Stimmenden 367: (absolute Mehrheit 184). Hiervon erhielt Simson von Königsberg 295, Reichensperger 44, Schüler von Zweibrücken 9, Kirchgeßner 2; zwei Stimmzettel (einer mit dem Namen Wrangel, einer &#x2012; nach Angabe des Vorsitzenden Kirchgeßner &#x2012; ohne Bezeichnung, aber mit einer Unart gegen die Versammlung) wurden kassirt</p>
          <p>Präsident Simson ist wegen Unwohlseins abwesend.</p>
          <p>Bei der Wahl des ersten Vicepräsidenten stimmten von 339 Anwesenden (absolute Mehrheit 170) 192 für Bauer von Bamberg, 54 für Reichensperger, 37 für Raveaux, 17 für Kirchgeßner, 13 für Schüler von Zweibrücken u s w.</p>
          <p>Der gewählte Vicepräsident Bauer ist wegen Familienangelegenheiten verreist.</p>
          <p>Bei der Wahl zum zweiten Vicepräsidenten waren 316 Abstimmende zugegen. Von diesen stimmten 165 für Eisenstuck, 63 für Raveaux, 49 für Reichensperger, 13 für Biedermann, 9 für Schüler von Zweibrücken u. s. w.</p>
          <p>Eisenstuck übernahm sofort das Präsidium. In seiner Antrittsrede äußerte er u. A.: Es gereiche ihm zur Beruhigung, daß die National-Versammlung in ihrer letzten Sitzung mit aller Entschiedenheit beschlossen habe, festzuhalten an dem Verfassungswerke, welches das souveraine (!) Volk sich gegeben. Er verstehe aber dieses Festhalten nicht als ein theoretisches, sondern als ein materielles, nicht darin, daß man nur zu Hause und entfernt für die Verfassung w<gap reason="illegible"/>ke, sondern daß Alle hier, auf dem vom deutschen Volke ihnen angewiesenen Boden beisammen bleiben, bis die Beschlüsse des souverainen (!) deutschen Volkes zur Ausführung gekommen seien.</p>
          <p>Nächster Gegenstand der Tagesordnung ist die Berathung des vom Abg. v. Dieskau Namens des volkswirthschaftlichen Ausschusses erstatteten Berichts über die Eingabe des Stadtraths und der Bürger in Homburg gegen die Aufhebung der Spielbanken.</p>
          <p>Das Resultat der Berathung, an welcher außer dem Ausschußreferenten v. Dieskau, die Abgeordneten Venedey, M. Mohl, Hergenhahn, v. Podewils, Vischer von Tübingen, v. Wydenbrugk und Reichsjustizminister R. Mohl Theil nahmen, war, daß die Versammlung dem Ausschußantrage: über die gedachte Eingabe zur Tagesordnung überzugehen, fast einstimmig beitrat.</p>
          <p>Die weiter auf der Tagesordnung befindliche Berathung über die Bernburger Angelegenheit wurde auf die nächste Sitzung &#x2012; Montag 16. April &#x2012; verschoben.</p>
          <bibl>(Fr. J.)</bibl>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>Französische Republik.</head>
        <div xml:id="ar273-2_017" type="jArticle">
          <head><bibl><author>*</author></bibl> Paris, 13. April.</head>
          <p> <hi rendition="#g">1. Herr Cavaignac.</hi> </p>
          <p>Also Cavaignac, der in seinem Diensteifer für die Freinde der Republick das Volk hat niederkartätschen lassen, Cavaignac, der die Volksrevolution vom Februar erwürgt hat, dieser Cavaignac wird jetzt von dem Conservateurs des alten Regimes auf würdige Weise gerichtet. Wahrlich, die Royalisten und Aristokraten müssen wohl recht undankbar sein! So hart den Mann zu bestrafen, der Alles aufgeopfert hat der Gewalt, der Macht, die nur einen Tag gedauert hat. Und wie steht er jetzt da, so ganz allein, so ganz verlassen, mit einigen wenigen Getreuen, die ebenso blind sind, wie er, und noch weniger Fähigkeit, noch weniger Einfluß besitzen. Hätte der Mann noch Genie, so könnte man von ihm sagen, er sei das Genie der Vernichtung, das auf Ruinen thront. Aber so steht er da ganz allein zwischen zwei Parteien, welche Frankreich zu richten hat, mit keinem andern Titel als dem des Juni-Helden, der über das Leben und die Freiheit seiner Mitbürger ganz nach Willkühr verfügen konnte. Cavaignac, hieß es damals, wahrlich, ein tapferer Soldat, ein fester Sinn, eine ruhige Seele, ein honnettes, legales Herz. Cavaignac das ist die Hoffnung der Republik, das ist der einzige ausgezeichnete Mann, den die Revolution hervorgebracht hnt. Er war völlig derjenige, der an des Geschickes Stelle da stand. Wir haben ihn gesehn, wie er als Diktator ebensosehr bewundert und geachtet als gefürchtet ward, und dabei so herablassend, so leutselig, ganz als wäre er nicht mehr, wie jeder Anderer.</p>
          <p>Wenn er nun gleich dabei weder ein Feldherr noch ein Politiker von dem Schlage der Sylla's war, so gab er sich doch gegen alle Excesse der anmaßendsten und ausgelassensten Bescheidenheitswuth hin. Sein Scepter &#x2012; ein biegsames Rohr, ein ganz unmerkliches Spazierstöckchen, das er um keinen Preis für die Lanze des Achilles oder für das Schwert Karls des Großen hingegeben hätte.</p>
          <p>Wir haben ihn gesehen, wie er &#x201E;die Feinde der Regierung&#x201C; zu Tausenden eingekerkert, gerichtet und deportirt hat. Wir haben ihn gesehen, wie er, ein zweiter römischer Imperator, diktatorisch regierte und die Nationalversammlung wie seinen Senat behandelte. Die Preßfreiheit, die individuelle und die Assaziationsfreiheit zu unterdrücken &#x2012; das war für ihn eine Kleinigkeit, und kostete ihm weniger Mühe, als es einem Poiizeikommissar kostet, die Einwohner eines Stadtviertels zur Beobachtung der Straßenreinigung anzuhalten. Wenn er nun auch nicht der beredeste, so war er jedenfalls der gefürchtetste aller Schriftsteller. Mit einem Federstriche tödtete er 25 Journale, und diese Journale waren sicher, nicht wieder zu erstehen.</p>
          <p>Wir haben ihn gesehen, wie er sich den Schein gab, die Versammlung zu Rathe zu ziehen, und von ihr Befehle anzunehmen, die er selbst gegeben hatte &#x2012; das Alles mit der größten Kaltblütigkeit. Die Versammlung blieb stumm, und wenn sie einmal zu Worte kam, so antwortete der Diktator auf alle Fragen mit der Erklärung, daß er nichts zu antworten habe. Die Versammlung war befriedigt, und gab ihm Vertrauensvota. Die Versammlung hätte ihn bei Lebzeiten in die Reihe der Götter versetzt, wenn Cavaignac im Geringsten Vergnügen daran gefunden hätte. Aber Cavaignac war Philosoph, er hatte sein Hotel in der Rue Varenne lieber als das Pantheon.</p>
          <p>Da mußte es dem Marschall Radetzki auf einmal einfallen, die
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
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</TEI>
[1544/0002] lodien finden. Die Croaten werden einstweilen von mährischen Truppen ersetzt, später kommen Dalmatiner und Sereschaner hinzu. Neuerdings wurden uns sprechende Daten über die Gesunkenheit des Wiener Wohlstandes vorgeführt. Bekanntlich ist in der Charwoche der Verbrauch an Fischen sehr stark, diesmal blieb die Hälfte der davon zu Markt gebrachten unverkauft. Der Verbrauch an fremden, namentlich an Champagner-Weinen, ist, nach dem zollamtlichen Ausweis des ersten Vierteljahrs, auf ein Drittel, ja bis ein Viertel des früheren herabgesunken. Eben so traurig sieht es mit den Miethen aus; eine im schönsten Stadttheile gelegene Wohnung, welche bis zum vorigen Jahre 3000 Gulden jährlich eintrug, ist jetzt mit 1400 Gulden vermiethet worden. v. Heß ist hier angekommen und soll sicherem Vernehmen nach zu einer wichtigen Bestimmung in Ungarn berufen sein. Auch General Benedek wird, wie man hört, ein Kommando in Ungarn erhalten. * Dresden, 11. April. Der Ausschuß der ersten Kammer über das Dekret vom 19. März c. wegen Tödtung Robert Blum's hat seinen Bericht erstattet. Wie bekannt, hat die Regierung sich geweigert, auf die betreffenden Kammerbeschlüsse einzugehen. Ihre Gründe entwickelte sie zuerst in geheimer Sitzung und dann schriftlich. Der von Heubner abgefaßte Bericht stellt nun folgende Anträge: 1) Die Kammer wolle bei den früher gefaßten, in der Landtagsschrift vom 24. Februar d. J. an die Staatsregierung gebrachten Anträgen fest beharren; 2) sie wolle im Vereine mit der zweiten Kammer der Regierung erklären: daß sie in der Verzögerung der Ausführung dieser Beschlüsse ein die Ehre und Selbstständigkeit des sächsischen Volkes gefährdendes Regierungssystem und eine Unverträglichkeit mit den Bedingungen erblicke, unter welchen allein die Kammern mit der Staatsregierung zum Wohle des Vaterlandes fortzuwirken im Stande sind. Außerdem schlägt der Ausschuß noch vor, dem von der zweiten Kammer am 27. März gefaßten Beschluß, „der Regierung zu erklären, daß sie von der dermaligen Volksvertretung eine Genehmigung der Verausgabungen des Aufwandes für die fortgesetzte Könneritz'sche Gesandschaft aus der Staatskasse nicht zu erwarten habe,“ beizutreten. Interessant ist ein Schreiben des hiesigen Cultus-Ministeriums an den deutsch-katholischen Kirchenvorstand. Es lautet: Dem Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts ist gegenwärtig die Predigt zu Gesicht gekommen, welche der deutsch-katholische Prediger Schell am zweiten Sonntage nach Epiphanias (sic) über das Thema: „Das Verhältniß des Christenthums zum Leben,“ vor der deutsch-katholischen Gemeinde zu Leipzig gehalten hat, und welche im Verlage von Ludwig Schreck in Leipzig im Druck erschienen ist. Man hat sich nach genommener Einsicht dieser Predigt zu seinem Bedauern überzeugen müssen, daß die bereits früher zur Kenntniß des Ministeriums gelangten Gerüchte über die Anstößigkeit der Schell'schen Predigten nicht ungegründet sind, indem namentlich aus demjenigen, was in gedachter Predigt, Seite 8 und 9, über den Begriff von Sittlichkeit gesagt wird, eine solche Begriffsverwirrung sich zu Tage legt, daß solche Lehren, anstatt zur Hebung der Sittlichkeit beizutragen, vielmehr zu einer völligen Untergrabung derselben führen müssen. Man findet sich daher veranlaßt, an den deutsch-katholischen Landeskirchenvorstand mit Beziehung auf die bereits unter dem 23. Februar d. J. erlassene Verordnung nunmehr die bestimmte Aufforderung zu richten, dafür zu sorgen und geeignete Verfügung zu treffen, daß dem Prediger Schell die Haltung von Kanzelvorträgen bei deutsch-katholischen Gottesdiensten in hiesigen Londen nicht weiter gestattet werde, da man außerdem von Staats wegen einzuschreiten und dem Schell durch ein von hier aus zu erlassendes Verbot die fernere Besteigung der Kanzel zu untersagen sich genöthigt finden würde. * Aus Schleswig-Holstein, 11. April. _ Altona, 11. April. Von Rendsburg erhalten wir die Nachricht, daß die schleswig-holsteinische Brigade gestern in Jütland eingerückt ist und Kolding besetzt hat, um heute den Marsch nach Veile fortzusetzen. (H. C.) 105 Flensburg, 8. April. Auf dem Marsche von Rendsburg nach Schleswig begriffen, hatte das 1. Bataillon, 17. Landwehrregiment ein äußerst interessantes Abentheuer mit dem General Shrapnel v. Hirschfeld. Ehrfurcht erfaßte anfänglich das Bataillon beim Anblicke des großen Mannes, aber ein leises gelindes Frösteln, eine Gänsehaut überzog die Rücken der armen Landwehrleute, als der Polenvertilger sein Gesicht in erschreckliche Falten legend, folgendermaßen anhub: „Ihr seid das Bataillon, was sich neulich geweigert hat, über die Elbe zu gehen, ihr habt dadurch euch mit Schande bedeckt und dadurch eine Schande auf die preußische Armee geladen. Ich werde euch Gelegenheit geben, diese Scharte anzuwetzen, ihr seid gut, doch ich weiß, es sind solche Kanallen (pfui!) unter euch, stoßt sie von euch, ruht nicht eher, bis ihr sie aus euren Reihen entfernt habt, ihr müßt gezüchtigt werden wie die unartigen Kinder, ich werde euch deshalb so lange hinter dem Gros der Armee bivouakiren lassen, bis ihr diese Schmach ausgemerzt habt. ‒ Im ersten Treffen werde ich euch dazu Gelegenheit geben, ich erwarte, daß ihr eure Schuldigkeit thut, thut ihr dies nicht, so werde ich sorgen, daß euch alle der Teufel holt! Wir sind brave Preußen, und werden als Preußen sterben. (Verdammt schofle Aussicht.)“ „„Es lebe Se. Majestät der König von Preußen ‒ Hurrah!““ Vernichtend, niederschlagend, wie pulvis temperans, wirkte diese Rede, die gewaltige rhetorische Stylübung des Herrn Hirschfeld, auf das ganze Bataillon. Während er uns moralisch zu vernichten suchte, rauchte er, der große General, seine Pfeife, und nahm sie auch beim Hurrah auf den Gottbegnadeten nicht aus dem Maule. Nach Vollendung der herrlichen Rede verschwand die rauchende Excellenz. Sie sollen nun hören, wie es sich mit der so schwer gerügten Weigerung, die Elbe zu passiren, verhält. Auf dem Marsche waren wir nach Dortmund gekommen, und sollten dort Löhnung erhalten. Viele Leute befanden sich ohne einen Pfennig Geld. Der Vormund Lützow hielt es jedoch für zweckmäßig, den Landwehrleuten die Löhnung nicht auszuzahlen, vielleicht damit die lieben Kleinen nicht zu viel von dem berühmten Dortmunder Bier trinken könnten. Väterlicher Major! ‒ Vom lieben Dortmund ging es nach Herford, wo wir spottschlechte Quartiere fanden; den andern Tag nach Harburg. Die Quartiere waren hier vorzüglich, der französische Wein gut und dabei sehr billig. Hier endlich sollte die Löhnung ausgezahlt werden und wir obendrein vorschriftsmäßig einen Ruhetag haben. Keines von Beiden fand Statt! Herr Lützow befiehlt: Morgen fünf Uhr steht das Bataillon auf dem Markte, um nach der Elbe zu marschiren. Das Bataillon fand sich ein; mehrere Stimmen wurden aber laut: Nicht hinüber! Dieses Wort fand bei mehreren der Landwehrleute großen Anklang; war doch der Major unpraktisch genug gewesen, Abends vorher zu befehlen: Von Morgen an muß jeder Mann 30 Stück Patronen nebst nöthigen Zündhütchen in der Tasche haben; ‒ viele dachten, jetzt geht's gleich los, und so kam es, daß die 1. Kompagnie (Wesel) bis auf die Schiffbrücke und einige sogar auf das Schiff marschirten und wieder „kehrt“ machten. Die ganze Demonstration beruhte auf dem allgemeinen Mißvergnügen über die Handlungsweise des Major Lützow; sie ist dem inhumanen Benehmen dieses so unfähigen Mannes, der bürgerliche Verhältnisse nicht zu würdigen, und mit Landwehrleuten nicht umzugehen weiß, zuzuschreiben. Das ist die „Schande,“ die „Schmach,“ die „Meinem herrlichen Kriegsheere“ angethan worden! Dafür soll und muß die Landwehr „gezüchtigt“ werden, wie die „unartigen Kinder!“ Eheu! Mir daucht, der Mann der so droht, dem thäte doch wahrhaftig ein Plätzchen in Siegburg oder noch anderswo Noth. 082 Heidelberg, 11. April. (Die „gemäßigte Demokratie“ in Baden und Frankfurt) Unsere Stadt hat in diesen Tagen zwei „Ereignisse“ erlebt. Am 5. fand hier eine Versammlung von Frankfurter und anderen linken Abgeordneten statt ‒ man wußte nicht, woher sie kam, kaum wo sie sich aufhielt und noch viel weniger, was sie beschlossen hatte. Erst einige Tage später wurde uns durch den Hrn. v. Trützschler die Mittheilung octroyirt, daß die Versammlung beschlossen habe ‒ an der Verfassung, als einem fait accompli, um jeden Preis festzuhalten; sie hoffte, bei versuchten Aenderungen „von oben“, würde das Volk hinter der Nationalversammlung stehen. Es ist auch bereits eine solche Verfassungs-Propaganda organisirt, als deren Hauptorgan die hier anwesenden Abgeordneten den Märzverein bezeichneten, welcher auch gleich darauf die Beschlüsse der Heidelberger Versammlung sanktionirt und für die seinigen erklärt hat. In der Sitzung vom 11. dieses hat dann endlich die Frankfurter Versammlung durch ihren gleichlautenden Beschluß die Krone aufgesetzt. Am Ostermontag darauf sollte zwei Stunden von hier, in Neckargemünd, ein Kreiskongreß der „Volksvereine“ stattfinden. Zur Leitung dieses Kongresses war unser Abgeordneter, Herr Professor Hagen, von der Versammlung hier zurückgeblieben. Herr Hagen ist ein guter Mann und sitzt auf der äußersten Linken im Donnersberg; denn seine hiesigen Wahlmänner haben ihm anempfohlen, ja „recht radikal“ zu sein; seinen politischen Ansichten nach gehört aber Hr. Hagen viel eher nach Westendhall. Vier Wochen vor seiner Erwählung zum Mitglied der äußersten Linken hatte Herr Hagen einen Verfassungsentwurf für Deutschland produzirt, in welchem er einen Kaiser und eine Vertretung sogar aller mediatisirten Fürsten im „Oberhause“ vorschlug; und auch jetzt noch hält er die Republik nur „im Innersten seines Herzens“ für die beste Staatsform. Hr. Hagen also präsidirte dem Kongreß der Volksvereine. Die „Volksvereine“ repräsentiren die offizielle badische Demokratie. Sie sind in unserm Lande sehr zahlreich; es waren auf diesem Kreiskongresse nahe an 60 „Volksvereine“ vertreten, welche allein dem Kreise Heidelberg angehören ‒ von denen freilich manche nur 4-6 Mitglieder haben mögen. Dies läßt sich leicht schließen, wenn man bedenkt, daß die große Zahl dieser Vereine hauptsächlich durch die vielen Dörfer gebildet wurde, und daß der „Volksverein“ der Stadt Heidelberg nur etwa 60-70 Mitglieder zählt. Der Grund dieser geringen Zahl ist aber der, daß unsre „Volksvereine“ nur darauf Anspruch machen, die demokratische Bourgeoisie (so weit man hier von einer solchen reden kann) zu organisiren. Die „Volksvereine“, sagte der Heidelberger Berichterstatter, stützen sich nur auf das Bürgerthum; ihr Prinzip ist nicht sowohl, möglichst große Propaganda zu machen, sondern nur das bürgerlich-tüchtig gute Element (wörtlich!) in sich aufzunehmen und alles Fremdartige fern zu halten. Und in der That haben bis jetzt die „Volksvereine“ mit lobenswerther Konsequenz Alles, was nicht „ansäßiger Bürger“ ist, namentlich alle Arbeiter, fern zu halten gewußt. Es ist also, wie Sie sehen, eine Spießbürger-Demokratie vom reinsten Wasser. Ein Antrag eines Nichtmitglieds auf dem Kongresse: durch den Mannheimer Landesausschuß der Volksvereine für eine Vertretung der Turnvereine und namentlich der Arbeitervereine zu sorgen, wurde, obgleich die allgemeine Stimmung augenscheinlich dagegen war, und Hr. Hagen (von der äußersten Linken!) sich dagegen aussprach, mit geringer Majorität angenommen. Indessen ist in den hier veröffentlichten Beschlüssen des Kongresses dieser letzte Beschluß (durch Mißverständniß?) weggeblieben und dürfte also schwerlich je zur Ausführung kommen. Der Spießbürger muß seine Partei „rein“ erhalten. Dies wären die Elemente der „Volksvereine.“ Was ihre Wirksamkeit anbetrifft, so hat diese bis jetzt nur in zahmen und lahmen Adressen an das Parlament, an die Kammer, sogar an den Großherzog (!!) bestanden; von eigentlicher Agitation ist natürlich keine Rede, denn dadurch könnten ja „fremdartige Elemente“ hineinkommen. Man weiß, daß Bildung und Intelligenz am wenigsten unter dem Kleinbürgerstande, und am wenigsten in Süddeutschland zu finden ist. Es war deshalb nicht zu verwundern, daß von den Rednern dieses Kongresses fast keiner sich einigermaßen ausdrücken konnte; daß wir überhaupt wenig mehr als die plattesten Phrasen von dieser Partei zu hören bekommen. Es ist dies eine Demokratie ohne Saft und Kraft, der es gerade so sehr an Klarheit der Auffassung, wie an Energie des Handelns fehlt, und welche, wie ich Ihnen schon früher schrieb, zum größten Theile nicht weiß, was sie will. Es ist eine Thatsache, daß diese Volksvereine seit Langem innig zusammenhängen mit der Frankfurter Linken und dem Märzverein. Im Kreise unsrer Volksmänner war das dritte Wort: Festhalten an der Verfassung, Vertrauen auf das Parlament, unbedingter Anschluß an den Märzverein u. s. w. Und ohne Zweifel ist die Frankfurter Linke und der Märzverein nur die Vertretung dieser spießbürgerlichen Demokratie, die sich eben deshalb, weil die Chancen für diese Konzessionspartei scheinbar im Steigen sind, immer breiter macht, und von den „Ultrademokraten“ immer mehr absondert. Die bürgerliche Demokratie und ihre Vertreter, die Herren von der Linken, werden der Revolution allmählig überdrüssig; sie haben es satt, revolutionäre Phrasen auszuposaunen, und fangen sogar an, dies für gefährlich zu halten. Sie freuen sich, daß sie wieder einmal einen festen „Rechtsboden“ haben, auf dem sie fußen können; Moriz Mohl wird sogar radikaler als Vogt, indem er sagt: „Schafft doch wenigstens den nicht existirenden Erbkaiser ab!“ Die „reine“ Linke aber, wohl eingedenk, wie weit sie in Folge getroffener Verabredung gehen darf, sie spricht: Nein, wir dürfen kein Jota von der Verfassung ändern ‒ sonst kommen die Fürsten und ändern ihrerseits auch. Ja wohl, ihr Herren von links! nicht blos ändern werden sie, sie werden Euch sprengen und Eure Verfassung den Soldaten, wie weiland zu Berlin, zu Fidibus überantworten. Aber dann ‒ wird „das Volk“ (die badischen Volksvereine?) hinter Euch stehen; dann, ja dann ‒ wird in Frankfurt die zweite verbesserte Auflage des Berliner passiven Widerstandes aufgeführt werden. Dem demokratischen Philister ist dies natürlich recht: er ist glücklich ebenfalls, einen beliebigen Rechtsboden zu haben, von welchem aus er seine nichtsdurchbohrenden Phrasen in die Welt hineinschleudern kann ‒ ohne sich mit „jüngeren“ und „unbesonnenen“ Elementen einlassen zu müssen ‒ oder gar mit Arbeitern ‒ um Gottes Willen! heilig ist daß Eigenthum!!! ‒ Es hat seine „inneren Gründe,“ daß diese Agitation gerade in Süddeutschland einen so fruchtbaren Boden gefunden hat. Nirgends ist das Kleinbürgerthum (im Unterschied von der Bourgeoisie) so herrschendes Element, wie bei uns. Hätten wir nur eine Bourgeoisie, dann hätten wir auch ein konzentrirtes Proletariat. Aber bei unserer Kleinstädterei ist der Arbeiterstand zersplittert; die Arbeiter stehen mit ihren Kleinmeistern in einem ganz patriarchálischen Verhältniß; es existiren nicht einmal überall Arbeitervereine, und selbst von diesen steckt eine große Zahl tief im Winkelblechschen Zunftblödsinne, der bekanntlich das direkte Gegentheil von allem Revolutionären ist. Daher ist bei uns die revolutionäre Partei so dünn gesät. Auch in ihrer Stellung gegen diese „ultrademokratische“ Partei schließen sich die „Volksvereine“ ihren Vorkämpfern in Frankfurt zutraulich an. Trotz aller Konzessionen ist die Weidenbuschpartei nicht soweit nach links gegangen, als die Linke nach rechts. Und so nähern sich auch unsere Philisterdemokraten immer mehr den Konstitutionellen; sie fangen schon an, „gleichmäßig gegen Reaktion wie gegen Anarchie“ zu kämpfen; sie ziehen sich von den Arbeitern zurück (wovon sie 1848 noch weit entfernt waren); kurzum, die „blaue Republik“ konsolidirt sich. Der Scheidungsprozeß innerhalb unsrer Partei wird immer deutlicher: und es ist dies nicht die geringste unsrer „Märzerrungenschaften.“ Emmendingen, 10. April. Der heute dahier wiederholt stattgefundene Zusammentritt zur Wahl eines Deputirten in die zweite Kammer hatte das gleiche Ergebniß wie das erste Mal, ‒ daß nämlich von 44 Wahlmännern 30 die Abgabe ihrer Stimmen verweigerten, weshalb es zu keiner Wahl kam. (Oberrh. Ztg) * Mannheim, 12. April. Fl. Mördes und Rothweiler, der Beleidigung gegen die preußische Majestät angeklagt, sind heute vor hiesigem Hofgericht freigesprochen worden. In Heidelberg haben die Wahlmänner abermals die Wahl eines Abgeordneten zur 2ten Kammer verweigert. Frankfurt, 13. April. Sitzung der National-Versammlung. Der Präsident zeigt den Eintritt mehrerer Abgeordneten an die Stelle abgegangener an. Ein dringlicher Antrag von Löwe aus Calbe, Bresgen, Raveaux u. A. ist folgenden Inhalts: Unter Bezugnahme auf den Beschluß vom 28. März, wonach die Nationalversammlung sich nicht eher auflösen wird, als bis der neue Reichstag eröffnet ist, beschließt dieselbe: 1) Die Abberufung von Abgeordneten zur Nationalversammlung Seitens der Regierungen ist unzulässig. 2) Sollte eine Regierung ihren Abgeordneten die Taggelder entziehen, so werden dieselben aus der Reichskasse entnommen und dem betreffenden Staate verrechnet. Der Antrag wird von der Mehrheit der Versammlung nicht als dringlich erkannt und geht an den gestern gewählten Ausschuß. Ebenso der dringliche Antrag von Levysoyn und Genossen: Die Reichsverfassung und das Wahlgesetz in 100,000 Exemplaren drucken und den Abgeordneten zur Vertheilung in die Wahlbezirke zustellen zu lassen Die Präsidentenwahl ergab folgendes Resultat: Zahl der Stimmenden 367: (absolute Mehrheit 184). Hiervon erhielt Simson von Königsberg 295, Reichensperger 44, Schüler von Zweibrücken 9, Kirchgeßner 2; zwei Stimmzettel (einer mit dem Namen Wrangel, einer ‒ nach Angabe des Vorsitzenden Kirchgeßner ‒ ohne Bezeichnung, aber mit einer Unart gegen die Versammlung) wurden kassirt Präsident Simson ist wegen Unwohlseins abwesend. Bei der Wahl des ersten Vicepräsidenten stimmten von 339 Anwesenden (absolute Mehrheit 170) 192 für Bauer von Bamberg, 54 für Reichensperger, 37 für Raveaux, 17 für Kirchgeßner, 13 für Schüler von Zweibrücken u s w. Der gewählte Vicepräsident Bauer ist wegen Familienangelegenheiten verreist. Bei der Wahl zum zweiten Vicepräsidenten waren 316 Abstimmende zugegen. Von diesen stimmten 165 für Eisenstuck, 63 für Raveaux, 49 für Reichensperger, 13 für Biedermann, 9 für Schüler von Zweibrücken u. s. w. Eisenstuck übernahm sofort das Präsidium. In seiner Antrittsrede äußerte er u. A.: Es gereiche ihm zur Beruhigung, daß die National-Versammlung in ihrer letzten Sitzung mit aller Entschiedenheit beschlossen habe, festzuhalten an dem Verfassungswerke, welches das souveraine (!) Volk sich gegeben. Er verstehe aber dieses Festhalten nicht als ein theoretisches, sondern als ein materielles, nicht darin, daß man nur zu Hause und entfernt für die Verfassung w_ ke, sondern daß Alle hier, auf dem vom deutschen Volke ihnen angewiesenen Boden beisammen bleiben, bis die Beschlüsse des souverainen (!) deutschen Volkes zur Ausführung gekommen seien. Nächster Gegenstand der Tagesordnung ist die Berathung des vom Abg. v. Dieskau Namens des volkswirthschaftlichen Ausschusses erstatteten Berichts über die Eingabe des Stadtraths und der Bürger in Homburg gegen die Aufhebung der Spielbanken. Das Resultat der Berathung, an welcher außer dem Ausschußreferenten v. Dieskau, die Abgeordneten Venedey, M. Mohl, Hergenhahn, v. Podewils, Vischer von Tübingen, v. Wydenbrugk und Reichsjustizminister R. Mohl Theil nahmen, war, daß die Versammlung dem Ausschußantrage: über die gedachte Eingabe zur Tagesordnung überzugehen, fast einstimmig beitrat. Die weiter auf der Tagesordnung befindliche Berathung über die Bernburger Angelegenheit wurde auf die nächste Sitzung ‒ Montag 16. April ‒ verschoben. (Fr. J.) Französische Republik. * Paris, 13. April. 1. Herr Cavaignac. Also Cavaignac, der in seinem Diensteifer für die Freinde der Republick das Volk hat niederkartätschen lassen, Cavaignac, der die Volksrevolution vom Februar erwürgt hat, dieser Cavaignac wird jetzt von dem Conservateurs des alten Regimes auf würdige Weise gerichtet. Wahrlich, die Royalisten und Aristokraten müssen wohl recht undankbar sein! So hart den Mann zu bestrafen, der Alles aufgeopfert hat der Gewalt, der Macht, die nur einen Tag gedauert hat. Und wie steht er jetzt da, so ganz allein, so ganz verlassen, mit einigen wenigen Getreuen, die ebenso blind sind, wie er, und noch weniger Fähigkeit, noch weniger Einfluß besitzen. Hätte der Mann noch Genie, so könnte man von ihm sagen, er sei das Genie der Vernichtung, das auf Ruinen thront. Aber so steht er da ganz allein zwischen zwei Parteien, welche Frankreich zu richten hat, mit keinem andern Titel als dem des Juni-Helden, der über das Leben und die Freiheit seiner Mitbürger ganz nach Willkühr verfügen konnte. Cavaignac, hieß es damals, wahrlich, ein tapferer Soldat, ein fester Sinn, eine ruhige Seele, ein honnettes, legales Herz. Cavaignac das ist die Hoffnung der Republik, das ist der einzige ausgezeichnete Mann, den die Revolution hervorgebracht hnt. Er war völlig derjenige, der an des Geschickes Stelle da stand. Wir haben ihn gesehn, wie er als Diktator ebensosehr bewundert und geachtet als gefürchtet ward, und dabei so herablassend, so leutselig, ganz als wäre er nicht mehr, wie jeder Anderer. Wenn er nun gleich dabei weder ein Feldherr noch ein Politiker von dem Schlage der Sylla's war, so gab er sich doch gegen alle Excesse der anmaßendsten und ausgelassensten Bescheidenheitswuth hin. Sein Scepter ‒ ein biegsames Rohr, ein ganz unmerkliches Spazierstöckchen, das er um keinen Preis für die Lanze des Achilles oder für das Schwert Karls des Großen hingegeben hätte. Wir haben ihn gesehen, wie er „die Feinde der Regierung“ zu Tausenden eingekerkert, gerichtet und deportirt hat. Wir haben ihn gesehen, wie er, ein zweiter römischer Imperator, diktatorisch regierte und die Nationalversammlung wie seinen Senat behandelte. Die Preßfreiheit, die individuelle und die Assaziationsfreiheit zu unterdrücken ‒ das war für ihn eine Kleinigkeit, und kostete ihm weniger Mühe, als es einem Poiizeikommissar kostet, die Einwohner eines Stadtviertels zur Beobachtung der Straßenreinigung anzuhalten. Wenn er nun auch nicht der beredeste, so war er jedenfalls der gefürchtetste aller Schriftsteller. Mit einem Federstriche tödtete er 25 Journale, und diese Journale waren sicher, nicht wieder zu erstehen. Wir haben ihn gesehen, wie er sich den Schein gab, die Versammlung zu Rathe zu ziehen, und von ihr Befehle anzunehmen, die er selbst gegeben hatte ‒ das Alles mit der größten Kaltblütigkeit. Die Versammlung blieb stumm, und wenn sie einmal zu Worte kam, so antwortete der Diktator auf alle Fragen mit der Erklärung, daß er nichts zu antworten habe. Die Versammlung war befriedigt, und gab ihm Vertrauensvota. Die Versammlung hätte ihn bei Lebzeiten in die Reihe der Götter versetzt, wenn Cavaignac im Geringsten Vergnügen daran gefunden hätte. Aber Cavaignac war Philosoph, er hatte sein Hotel in der Rue Varenne lieber als das Pantheon. Da mußte es dem Marschall Radetzki auf einmal einfallen, die

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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 273. Köln, 15. April 1849. Zweite Ausgabe, S. 1544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz273ii_1849/2>, abgerufen am 23.11.2024.