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Neue Rheinische Zeitung. Nr. 281. Köln, 25. April 1849.

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als 120, die sich in den Wäldern angesammelt hatten. Unter ihnen waren 30 mit Gewehren versehen, die Uebrigen aber hatten Piken und andere Waffen. Die Bauern, deren sich Anfangs eine große Zahl mit den Unzufriedenen vereinigten, gingen wieder nach Hause, und nur ein Theil rückte gegen Krakau. Zwischen Kwaczala und Krzeszowice kam es zu Scharmützeln, wobei 17 von den Truppen gefangen genommen und die Anderen zersprengt wurden. Gestern brachte man 48 gefangene Bauern und andere Einwohner aufs Schloß."

12 Lemberg, 16. April.

(Aus dem Lande, "wo rohe Kräfte sinnlos walten"). Daß dies kein anderes Land in Europa sein kann, als Oesterreichs Galizien, brauche ich wohl nicht erst zu sagen. Gewalt herrscht zwar überall vor, aber sie wird nicht sinnlos angewendet; anderswo hat sie doch ein Ziel, einen Zweck vor Augen. Der russische Czar läßt die neundräthige Knute schwingen über Alles, was sich seiner Willkür nicht blindlings fügt, in der Ueberzeugung, daß diese Knutendiplomatie den Weiterbau des Riesenstaates fördern werde. Er handelt planmäßig, und die Kraft, so er verwendet, obwohl zum schlimmen Wirken, kann man nicht sinnlos nennen. Narvaez wüthet am andern Ende Europas, wie Ferdinand in Neapel; aber mindestens gabs dort wie in Ungarn und Italien, in Wien und Prag hartnäckigen Widerstand, auf den man mit Gewaltthaten und gottbegnadeten Gräuelscenen antwortete.

Bei uns aber ist es ganz anders. Wir werden gemißhandelt, zusammengeschossen, auf die Letzt bombardirt, damit die rohe Soldateska an uns Experimente machen könne, wie ja die tapfern Herren Offiziere das eben so zweck- als sinnlose Bombardement Lembergs am 2. Nov. v. J. ein "wohlgelungenes Exercitium" zu nennen beliebten.

Hätten wir nicht in Folge jenes Bombardements die Waffen abliefern müssen, so war uns am Ostersonntage ein Bombardement gewiß; dann hätte uns nichts vor ihm retten können. Um es bei den Haaren herbeizuziehen, mußten Kanoniere zwei Nationalgarden ermorden. Jetzt braucht unser Kommandirender Beweise, daß wir unruhig sind, und an einen Aufruhr denken. Weil wir aber die Tugend des dümmsten Thieres, die Eselsgeduld im höchsten Grade üben, und keinen Anlaß zur Ruhestörung geben wollen, so läßt man uns durch die rohe Soldateska mißhandeln, um berichten zu können, daß es in Lemberg unruhig zugehe, Hr. v. Hammerstein also unumgänglich hier bleiben müsse und die Einladung nach Ungarn nicht annehmen könne. Der Ueberläufer vom Jahre 1813 begnügt sich nämlich mit den leichten Triumphen, die er hier über Wehrlose erkämpfte - und überläßt es Andern, die da wollen, in Ungarn "sich den blutigen Lorbeer um die Schläfe zu winden."

Deshalb vergeht kein Tag ohne Exzesse der Soldateska, welche immer ungestraft bleiben - ja der Gemißhandelte kann sich Glück wünschen, wenn er nicht selbst gestraft wird. Nur Einiges zur Probe.

An einem Sonntage, am 25. März, wo eine große Menge die Kathedralkirche umwogte, ergriff ein gemeiner Soldat zwei Knaben von 10 und 12 Jahren und schleppte die weinenden Kinder in einem ungeheuren Gedränge auf die Hauptwache, weil ihm ihre viereckigen Mützen revolutionär vorkamen. Fast in demselben Augenblick verursachte ein andrer Soldat in derselben Gasse einen Auflauf, weil er ein Schild eines Gewölbes, "Zum Kosciusko," welches über ein Jahr figurirt, zu zertrümmern drohte, und das Schild heruntergenommen werden mußte. Tags darauf befahl ein Herr Offizier das allsogleiche Aufhängen des Schildes, zu einer Stunde, wo ungeheure Menschenwogen der Leiche des verstorbenen Landesgouverneurs Wenzeslaus v. Zaleski über dieselbe Gasse folgten, was natürlicherweise zu einer ärgerlichen Scene Anlaß gegeben hätte, wenn nicht die verständigere Eigenthümerin das Anschlagen des Schildes auf den Nachmittag verschoben hätte.

Am Ostersonntage wüthete ein Grenadier in der volkreichsten Gasse mit gezogenem Säbel, verwundete 9 oder 10 Menschen, unter Andern einen schwarz-gelben hochgestellten Beamten lebensgefährlich; man gönnt diesem die Bescherung. Aber was soll man von einer solchen Regierung denken? Und man berichtet nach Wien, "die Lemberger sind nicht ruhig."

Doch die Krone des Ganzen ist ein Aufruf des rußinischen Ausschusses zur Bildung eines rußinischen Freicorps, dessen Zweck sein soll, die Gränzen gegen Ungarn, noch mehr aber die Uebeldenkenden im Lande zu überwachen. Die Rußinen werden nämlich zu den Wohldenkenden gezählt! Wie traurig ist die Lage der Regierung, die ihr Heil nur in dem Aufhetzen der Völker gegen einander suchen zu müssen glaubt! Als Dank für diese Veranlassung läßt man uns die rußinischen Feiertage feiern. Wir, die gewissermaßen Civilisirten, sollen zum Julianischen Kalender zurückgehen, dem wir in jener Zeit alles damals mögliche Lob spenden wollen. Aber uns jetzt im 19. Jahrhundert dem verspäteten Kalender des großen Cäsar anheimfallen zu lassen, dies kann nur das Gehirn der Herren v. Hammerstein und Goluchowski aushecken.

Ungarn.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
Französische Republik.
* Paris, 22. April.

Die Journale bringen folgende Protestation des römischen Gesandten gegen die Expedition nach Civita-Vecchia.

"An den Minister der auswärtigen Angelegenheiten.

"Herr Minister! Eine französische Expedition wird in diesem Augenblick ausgerüstet, Truppen nach Civita-Vecchia zu bringen. Diese Thatsache wurde mir von Ihnen selbst mitgetheilt, als ich vorgestern die Ehre einer Unterhaltung mit Ihnen hatte; seit gestern Abend ist sie im Moniteur wiederholt.

"Die italienische Nation, vom Unglück betroffen, hatte durch den Zwischenhändler ihrer Repräsentanten, Frankreichs brüderlichen Beistand gegen die fremde Unterdrückung angerufen. Sie haben unsere Städte verwüsten lassen, und uns nicht einmal einer Antwort werth gehalten.

"Das römische Volk, vertreten durch seine aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorgegangene Regierung, war bereit in seinen Differenzen mit dem h. Vater, seinem geistigen Oberhaupt, die hohe Vermittlung Frankreichs anzunehmen. Dieser Wunsch war sogar direkt in einer Note ausgesprochen, welche meine geehrten Vorgänger an Sie gerichtet haben, und deren Wortlaut ich Ihnen verflossenen Dienstag von Neuem mitzutheilen die Ehre hatte. Ich habe Sie beschworen, einen brudermörderischen Krieg zu vermeiden; ich zeigte mich zu jedem ehrenvollen Vergleich geneigt, vorausgesetzt, daß Sie einwilligten, den Boden der römischen Republik als Freund zu betreten. Ihre ganze Antwort bestand darin: "daß Sie mit Niemand zu unterhandeln vermöchten, der für Sie nicht existirte; daß Rom für Sie der Papst und sein Recht sei; daß Frankreich einschreite, damit eine allzustarke Reaction verhütet und das Prinzip der Sekularisation in dem möglichst weitesten Maßstabe in der Staatsverwaltung zur Geltung gebracht werde."

"Es blieb nunmehr für mich, den Bevollmächtigten eines Volkes, welches Sie im Voraus zum Tode verdammt haben, nichts übrig, als gegen jede mögliche, und ohne vorhergegangene Erklärung versuchte Verletzung des Territoriums der römischen Republik zu protestiren, welche mich als ihren Vertreter hierhergesandt hat."

"Und doch schwankte ich noch. Ich erbot mich zu warten, und Ihnen nicht eher eine schriftliche Protestation zuzusenden, bis ich hierzu den Befehl meiner Regierung erhielte.

"Dieser Vorbehalt meinerseits hat Sie, Herr Minister, nicht abgehalten, mir meine Beglaubigungsschreiben zurückzusenden, welche Sie bereits gelesen hatten, und welche demnach Ihnen selbst angehörten, und dabei in einer Weise von meiner Regierung und dem von mir vertretenen Volke zu sprechen, welche ich gelinde gesprochen, nur hart nennen will.

"Sie haben endlich erklärt, daß, wenn ich Ihnen eine Protestation übersenden würde, Sie dieselbe nicht annehmen würden.

"Ich konnte mich bisher noch immer nicht überreden, daß die Waffen der französischen Republik sich gegen ein Volk richten könnten, dessen einziges Verbrechen darin besteht, durch das allgemeine Stimmrecht und fast mit Einstimmigkeit sich eine Regierung seiner Wahl gegeben zu haben; sich desselben Rechtes bedient zu haben, nach welchem die gegenwärtige Regierung Frankreichs besteht. Ich konnte noch immer nicht glauben, daß es in der That die Absicht der französischen Regierung ist, den Pabst und die der kaiserlichen Sachen ergebenen Creaturen an die Spitze der römischen Regierung zu stellen, und den Oestreichern in einem Augenblick zu Hülfe zu kommen, wo dieselben gezwungen sind, einen großen Theil ihrer Truppen aus Italien zurückzuziehen, um ihre eigne bedrohte Hauptstadt gegen die siegreichen Ungarn zu schützen.

"Allein die Sprache, deren sich der Hr. Minister-Präsident in der Nationalversammlung bedient hat, und das, was der Hr. Minister der auswärtigen Angelegenheiten mir selbst mittheilte, erlauben mir keinen Zweifel mehr, daß es der Hauptzweck der französischen Expedition ist, durch ihren moralischen Einfluß und dann durch Einschüchterung den Umsturz der nach dem Willen des römischen Volkes bestehenden Ordnung und die Vernichtung seiner unveräußerlichen Rechte herbeizuführen. Ich halte es daher für meine Pflicht, hier mit allen meinen Kräften gegen irgend eine Ausschiffung französischer Truppen auf das Territorium der römischen Republik, welche ohne vorherige Erklärung und ohne Beistimmung des durch die Stimme des Volkes in allgemeinem Wahlrecht berufenen Gouvernements erfolgen sollte, feierlichst zu protestiren.

"Die französische Nation und Europa mögen wissen, daß das römische Volk die Söhne Frankreichs als Brüder und Freunde zu empfangen wünscht. Wenn das Unglück ein Anderes will, wird die Verantwortlichkeit nicht auf uns und unsere Kinder fallen.

"Genehmigen Sie, Hr. Minister etc. etc. Paris, 19. April. Oberst L. Frapolli, außerordentlicher Gesandter der römischen Republik bei der Regierung der französischen Republik."

12 Paris, 22. April.

Wir müssen zum Talmud unsere Zuflucht nehmen, um die Scene gehörig verstehen zu können, welche heute in der Kammer zwischen den beiden ersten israelitischen Handelshäusern Statt fand. O, Haus Hillel, Haus Schameh, wer hätte gedacht, daß ihr aufleben würdet in Paris, mitten in der National-Versammlung! Das Haus Schameh und das Haus Hillel, das sind die beiden jüdischen "Häuser" oder Schulen, die vor Alter sich beständig in den Haaren lagen. In der Natur des Hauses Schameh lag es, beständig das Gegentheil von dem zu behaupten, was das Haus Hillel als unumstoßbar aufstellte. Nun heißt's im Talmud: "Wenn Rabbi Hillel und Rabbi Schameh mit einander kriegen (in irgend einer religiösen Streitfrage), so hat das Haus Hillel jedesmal Recht. Rabbi Hillel das ist Rothschild, Rabbi Schameh das ist Fould. Vor 9 oder 10 Jahren, als die beiden Eisenbahnen nach Versailles projektirt wurden, da hatte sich zum ersten Male der Streit zwischen Rabbi Fould und Rabbi Rothschild entsponnen. Rothschild trat als der Rabbi für die Bahn auf dem rechten Seine-Ufer, Fould als der Rabbi für das linke Seine-Ufer auf, und an den Kampf zwischen den Oberrabbinern vom linken und rechten Seine-Ufer schlossen sich die großen und kleinen Banquiers, Boutiquen und Geldbesitzer an, und ganz Paris war damals in zwei Hälften getheilt, die eine für Rabbi Rothschild, die andere für Rabbi Fould. - Die Eisenbahnen kamen zwar auf beiden Seine-Ufern zu Stande, aber da es im Talmud heißt: das Haus Hillel hat immer Recht, das Haus Schameh, wenn es mit Hillel im Streite begriffen ist, muß, als das schwächere, den Kürzern ziehen, so begreift man, wie Rabbi Rothschild in seinem Kampfe mit Rabbi Fould die Oberhand behielt und letztern mit Verlust in seine engere Sphäre kleinerer Schachers, Wuchers und Wechsels, in die Sphäre kleinerer Eisenbahnen zurückschlug.

Die Interessen Rothschild's sind wesentlich verschieden von den Interessen Fould's, obgleich beide gemeinsam die Bourgeois-Interessen vertreten. Aber Rothschild vertritt das größere Kapital, dasjenige Kapital, das keine Nationalität hat und das im Stande ist, alle Nationen ohne Unterschied auszuplündern. Fould steht dagegen als der Vertreter des kleinern, des französischen Kapitals, des Kapitals da, das höchstens die Franzosen ausplündern kann Rothschild's Gläubiger ist der Staat: die Anleihen, die der französische Staat geschlossen, sind größtentheils durch Rothschild vermittelt, ob nun die Kapitalien, die er dem Staate gestellt hat, von England oder andern fremden oder inländischen Kapitalisten herrühren, ist gleichgültig. Genug, der Staat hat direkt mit Rothschild contrahirt und ist sein Schuldner. Fould dagegen hat als Schuldner den französischen Handelsstand, die kleinere Industrie und die kleineren Eisenbahn-Aktionäre, seine Geschäfte sind nicht so sehr Staatspapier-, als Wechsel- und Aktien-Geschäfte.

Beim Ausbruche der französischen Revolution 1848 geriethen die beiden Rabbiner Fould und Rothschild in schwere Bedrängniß. Der Eine zitterte für seine Wechsel und Aktien, der Andere für seine Staatsschulden-Zinscoupons Die alten Hohenpriester waren fortgejagt worden und man wußte noch nicht, welchem Götzen die neuen Hohenpriester opfern würden. Da ging Rabbi Fould in aller Stille zu Goudchaux, dem Hohenpriester der Finanzen. "Goudchaux," sagte er zu ihm, "hüte dich wohl, die Renten-Quartalzinsen zu zahlen; denn sonst kömmst Du zu kurz mit der Zahlung der bons de tresor, der Sparkassen u. s. w. Dann stockt der Handel und die Industrie, und Du mitsammt dem National, Ihr seid um die Revolution geprellt. Stellt Ihr dagegen die Zahlung der Staatsschulden ein, so verlieren bloß die großen Banquiers, wie Rothschild und Konsorten; dagegen werden der Handel und die Industrie gerettet." Der Hohepriester Goudchaux lief in aller Eile zu Rabbi Rothschild hin und hinterbrachte ihm die Worte Rabbi Fould's. "Du siehst, Rabbi Rothschild, das Beste ist, Dein altes, mit Guizot abgeschlossenes Anlehn jetzt zu erfüllen, sonst bin ich genöthigt, mit einem von den beiden Rabbinern, mit Fould oder mit Dir zu brechen." - "Wie, Goudchaux, mein Freund, Du wolltest mit Rabbi Fould Dich verbinden und Banquerott machen? Nein! Du bist ein Banquier, wie ich, hast Staatsrenten, wie ich - Du wirst mit mir halten. Das alte Anlehn kann ich zwar nicht erfüllen, aber Goudchaux, Du bist ein Mann von Geist und Verstand; Du wirst schon andere Mittel finden."

Rothschild kannte seinen Goudchaux: dem Banquerott wurde vorgebeugt durch die 45 Centimen-Steuer, und das später nach der Juni-Schlacht neu geschlossene Anlehn mit Goudchaux und Rothschild. Und Rabbi Fould? Rabbi Fould hatte das Loos des Hauses Schameh, und so ging abermals der Spruch vom Talmud in Erfüllung, wonach es heißt: Wenn Rabbi Hillel und Rabbi Schameh mit einander Krieg führen, so ist Rabbi Schameh immer von vornherein verurtheilt, den Kürzern zu ziehen.

Die heutige Kammersitzung war eine förmliche Synagoge: die alte Geschichte, der alte Judenschacher brach an's Tageslicht. "Meine Herrn," schrie der ehemalige Hohepriester, "man will mich zum Opferlamm gebrauchen, die Rue de Poitiers hat verbreitet, ich habe den Banquerott vorgeschlagen in der provisorischen Regierung: so wahr mir Gott helfe, ich war immer ein ehrlicher Mann. Ja, ein Mann ist gekommen und hat den Banquerott vorgeschlagen, aber ich werde den Mann nicht nennen. - Den Namen! den Namen! - Goudchaux sträubt sich. - Da besteigt Ledru-Rollin die Tribüne und nennt den Namen Fould. "O wai, o wai, schreit Fould, ich bin ein ehrlicher Mann! ich und Banquerott! (Bekanntlich hat das Haus Fould drei oder viermal fallirt.) - Da besteigt Cremieur die Tribüne und beschuldigt ebenfalls den Rabbi Fould, und nun Marrast auch, und spricht ebenfalls gegen Rabbi Fould - da war's um Rabbi Fould geschehen, und so ging zum drittenmale der Spruch in Erfüllung: "Wenn Rabbi Schameh und Rabbi Hillel im Krieg begriffen sind, so muß Rabbi Schameh Unrecht haben."

12 Paris, 22. April.

Wahrhaftig, die Deutschen sind lächerlich, wenn sie mit gewichtiger Miene fragen: Nun, was haben denn die Franzosen mit allem ihrem Thun bisheran fertig gebracht? Und wenn die Franzosen weiter nichts gethan hätten, als daß sie die "bürgerlichen Tugenden" zu Schanden gemacht, daß sie die bürgerliche Ehrlichkeit gezwungen, offen mit der Schuftigkeit herauszutreten, daß sie überhaupt alle Biedermänner zu Schurken gestempelt haben, so wäre dies schon unendlich viel. Die Deutschen hätten erst dialektisch nachgewiesen, wenn sie überhaupt eine auf den Klassenkampf beruhende Gesellschaft erfaßt, wie in Folge dieses Antagonismus jede Tugend das ihr entsprechende Laster zum Gegensatz hat, und aus sich herausarbeitet. Die Franzosen, statt auf die dialektischen Prozesse einzugehen, haben diese Tugenden zum praktischen Handeln gebracht; sie haben die republikanische Tugend des National und die Biedermännnigkeit an's Ruder gebracht und durch ein argumentum ad hominem den Beweis führen lassen, daß diese schönen Eigenschaften, wenn sie aus dem engen Kreise des Privatlebens an das öffentliche Bourgeoisleben dem Proletariat gegenüber treten, in ihr Gegentheil umschlagen müssen. Odilon-Barrot ist der letzte "honette" Mann der Geschichte.

Vor sechs Jahren wurde der damalige Minister des Unterrichts, Hr. Villemain, plötzlich verrückt. Nous pouvons bien, etre des gredins. - "Es ist vielleicht möglich, daß wir Schurken sind." Das waren die ersten Worte, die er in seiner Verrücktheit aussprach, und die er seinem Kollegen Guizot beständig ins Ohr raunte. Er war durch die Sprache der Journale so gewöhnt daran, sich für den Mann der Tugend zu halten, daß er den in der Brust verborgenen bürgerlichen Schurken ganz vergessen hatte. In der Verrücktheit fing er an, denselben zum ersten Male zu ahnen. Die Verrücktheit brachte den dialektischen Prozeß zur Reife und förderte den Gegensatz an's Tageslicht.

Villemain kam im Irrenhause zur Erkenntniß der Wahrheit. Was für den Deutschen der dialektische Prozeß, für Villemain das Irrenhaus - das hat für die jetzige Bourgeoisregierung die Revolution fertig gebracht. Der honette Odilon-Barrot ist genöthigt gewesen, durch die Expedition von Eivita-Vecchia sich als Schurke offen seinen Freunden darzuthun.

Der "honette Barrot" war von jeher für die eigentlichen Bourgeois eine lächerliche Figur gewesen, aber in der Kammer repräsentirte er sehr gut das ehrliche Gewissen und bot dem Journal des Debats einen Gegenstand der Verhöhnung dar. Anhänger hatte er nie, und konnte auch keine haben, da er ja die Interessen keiner Partei vertrat: er hatte nur Leser und Zuhörer. Der größte Hohn, den die Revolution der Bourgeoispartei anthun konnte, war, daß sie ihr diesen Barrot als Minister aufdrang, und der größte Gewinn, den die revolutionäre Partei aus Barrot zieht, ist eben, daß sie aus Barrot den latenten Schuften herausgezogen und öffentlich an's Tageslicht befördert hat.

Die Klugheit besteht darin, die Schurkigkeit als die nothwendige Grundlage der Ehrlichkeit, in der auf dem Antagonismus beruhenden Gesellschaft, zu bemänteln. Die Revolution hat die Klugheit Louis Philipps gestürzt, und Napoleon trägt auf seiner dummen Stirn die grundehrliche Schuftigkeit des hochstirnigen Barrot geschrieben. Die Expedition von Eivita-Vecchia, wie sie sich herausstellt, ist der klarste Beweis. Bekanntlich hieß es Anfangs: wir müssen in Rom interveniren, sonst kommt uns Oestreich zuvor. Also um die Einmischung von Oestreich zu verhindern, wollte Barrot-Napoleon den Pabst in Rom wieder einsetzen. Man weiß ferner, daß bereits am 18. Februar der Pabst die Intervention verlangte, und daß Spanien und Neapel bereit waren, dieselbe in Ausführung zu bringen; Oestreich und Frankreich sollten dieselbe moralisch unterstützen. Aber Spanien hatte kein Geld

als 120, die sich in den Wäldern angesammelt hatten. Unter ihnen waren 30 mit Gewehren versehen, die Uebrigen aber hatten Piken und andere Waffen. Die Bauern, deren sich Anfangs eine große Zahl mit den Unzufriedenen vereinigten, gingen wieder nach Hause, und nur ein Theil rückte gegen Krakau. Zwischen Kwaczala und Krzeszowice kam es zu Scharmützeln, wobei 17 von den Truppen gefangen genommen und die Anderen zersprengt wurden. Gestern brachte man 48 gefangene Bauern und andere Einwohner aufs Schloß.“

12 Lemberg, 16. April.

(Aus dem Lande, „wo rohe Kräfte sinnlos walten“). Daß dies kein anderes Land in Europa sein kann, als Oesterreichs Galizien, brauche ich wohl nicht erst zu sagen. Gewalt herrscht zwar überall vor, aber sie wird nicht sinnlos angewendet; anderswo hat sie doch ein Ziel, einen Zweck vor Augen. Der russische Czar läßt die neundräthige Knute schwingen über Alles, was sich seiner Willkür nicht blindlings fügt, in der Ueberzeugung, daß diese Knutendiplomatie den Weiterbau des Riesenstaates fördern werde. Er handelt planmäßig, und die Kraft, so er verwendet, obwohl zum schlimmen Wirken, kann man nicht sinnlos nennen. Narvaez wüthet am andern Ende Europas, wie Ferdinand in Neapel; aber mindestens gabs dort wie in Ungarn und Italien, in Wien und Prag hartnäckigen Widerstand, auf den man mit Gewaltthaten und gottbegnadeten Gräuelscenen antwortete.

Bei uns aber ist es ganz anders. Wir werden gemißhandelt, zusammengeschossen, auf die Letzt bombardirt, damit die rohe Soldateska an uns Experimente machen könne, wie ja die tapfern Herren Offiziere das eben so zweck- als sinnlose Bombardement Lembergs am 2. Nov. v. J. ein „wohlgelungenes Exercitium“ zu nennen beliebten.

Hätten wir nicht in Folge jenes Bombardements die Waffen abliefern müssen, so war uns am Ostersonntage ein Bombardement gewiß; dann hätte uns nichts vor ihm retten können. Um es bei den Haaren herbeizuziehen, mußten Kanoniere zwei Nationalgarden ermorden. Jetzt braucht unser Kommandirender Beweise, daß wir unruhig sind, und an einen Aufruhr denken. Weil wir aber die Tugend des dümmsten Thieres, die Eselsgeduld im höchsten Grade üben, und keinen Anlaß zur Ruhestörung geben wollen, so läßt man uns durch die rohe Soldateska mißhandeln, um berichten zu können, daß es in Lemberg unruhig zugehe, Hr. v. Hammerstein also unumgänglich hier bleiben müsse und die Einladung nach Ungarn nicht annehmen könne. Der Ueberläufer vom Jahre 1813 begnügt sich nämlich mit den leichten Triumphen, die er hier über Wehrlose erkämpfte ‒ und überläßt es Andern, die da wollen, in Ungarn „sich den blutigen Lorbeer um die Schläfe zu winden.“

Deshalb vergeht kein Tag ohne Exzesse der Soldateska, welche immer ungestraft bleiben ‒ ja der Gemißhandelte kann sich Glück wünschen, wenn er nicht selbst gestraft wird. Nur Einiges zur Probe.

An einem Sonntage, am 25. März, wo eine große Menge die Kathedralkirche umwogte, ergriff ein gemeiner Soldat zwei Knaben von 10 und 12 Jahren und schleppte die weinenden Kinder in einem ungeheuren Gedränge auf die Hauptwache, weil ihm ihre viereckigen Mützen revolutionär vorkamen. Fast in demselben Augenblick verursachte ein andrer Soldat in derselben Gasse einen Auflauf, weil er ein Schild eines Gewölbes, „Zum Kosciusko,“ welches über ein Jahr figurirt, zu zertrümmern drohte, und das Schild heruntergenommen werden mußte. Tags darauf befahl ein Herr Offizier das allsogleiche Aufhängen des Schildes, zu einer Stunde, wo ungeheure Menschenwogen der Leiche des verstorbenen Landesgouverneurs Wenzeslaus v. Zaleski über dieselbe Gasse folgten, was natürlicherweise zu einer ärgerlichen Scene Anlaß gegeben hätte, wenn nicht die verständigere Eigenthümerin das Anschlagen des Schildes auf den Nachmittag verschoben hätte.

Am Ostersonntage wüthete ein Grenadier in der volkreichsten Gasse mit gezogenem Säbel, verwundete 9 oder 10 Menschen, unter Andern einen schwarz-gelben hochgestellten Beamten lebensgefährlich; man gönnt diesem die Bescherung. Aber was soll man von einer solchen Regierung denken? Und man berichtet nach Wien, „die Lemberger sind nicht ruhig.“

Doch die Krone des Ganzen ist ein Aufruf des rußinischen Ausschusses zur Bildung eines rußinischen Freicorps, dessen Zweck sein soll, die Gränzen gegen Ungarn, noch mehr aber die Uebeldenkenden im Lande zu überwachen. Die Rußinen werden nämlich zu den Wohldenkenden gezählt! Wie traurig ist die Lage der Regierung, die ihr Heil nur in dem Aufhetzen der Völker gegen einander suchen zu müssen glaubt! Als Dank für diese Veranlassung läßt man uns die rußinischen Feiertage feiern. Wir, die gewissermaßen Civilisirten, sollen zum Julianischen Kalender zurückgehen, dem wir in jener Zeit alles damals mögliche Lob spenden wollen. Aber uns jetzt im 19. Jahrhundert dem verspäteten Kalender des großen Cäsar anheimfallen zu lassen, dies kann nur das Gehirn der Herren v. Hammerstein und Goluchowski aushecken.

Ungarn.
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
Französische Republik.
* Paris, 22. April.

Die Journale bringen folgende Protestation des römischen Gesandten gegen die Expedition nach Civita-Vecchia.

„An den Minister der auswärtigen Angelegenheiten.

„Herr Minister! Eine französische Expedition wird in diesem Augenblick ausgerüstet, Truppen nach Civita-Vecchia zu bringen. Diese Thatsache wurde mir von Ihnen selbst mitgetheilt, als ich vorgestern die Ehre einer Unterhaltung mit Ihnen hatte; seit gestern Abend ist sie im Moniteur wiederholt.

„Die italienische Nation, vom Unglück betroffen, hatte durch den Zwischenhändler ihrer Repräsentanten, Frankreichs brüderlichen Beistand gegen die fremde Unterdrückung angerufen. Sie haben unsere Städte verwüsten lassen, und uns nicht einmal einer Antwort werth gehalten.

„Das römische Volk, vertreten durch seine aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorgegangene Regierung, war bereit in seinen Differenzen mit dem h. Vater, seinem geistigen Oberhaupt, die hohe Vermittlung Frankreichs anzunehmen. Dieser Wunsch war sogar direkt in einer Note ausgesprochen, welche meine geehrten Vorgänger an Sie gerichtet haben, und deren Wortlaut ich Ihnen verflossenen Dienstag von Neuem mitzutheilen die Ehre hatte. Ich habe Sie beschworen, einen brudermörderischen Krieg zu vermeiden; ich zeigte mich zu jedem ehrenvollen Vergleich geneigt, vorausgesetzt, daß Sie einwilligten, den Boden der römischen Republik als Freund zu betreten. Ihre ganze Antwort bestand darin: „daß Sie mit Niemand zu unterhandeln vermöchten, der für Sie nicht existirte; daß Rom für Sie der Papst und sein Recht sei; daß Frankreich einschreite, damit eine allzustarke Reaction verhütet und das Prinzip der Sekularisation in dem möglichst weitesten Maßstabe in der Staatsverwaltung zur Geltung gebracht werde.“

„Es blieb nunmehr für mich, den Bevollmächtigten eines Volkes, welches Sie im Voraus zum Tode verdammt haben, nichts übrig, als gegen jede mögliche, und ohne vorhergegangene Erklärung versuchte Verletzung des Territoriums der römischen Republik zu protestiren, welche mich als ihren Vertreter hierhergesandt hat.“

„Und doch schwankte ich noch. Ich erbot mich zu warten, und Ihnen nicht eher eine schriftliche Protestation zuzusenden, bis ich hierzu den Befehl meiner Regierung erhielte.

„Dieser Vorbehalt meinerseits hat Sie, Herr Minister, nicht abgehalten, mir meine Beglaubigungsschreiben zurückzusenden, welche Sie bereits gelesen hatten, und welche demnach Ihnen selbst angehörten, und dabei in einer Weise von meiner Regierung und dem von mir vertretenen Volke zu sprechen, welche ich gelinde gesprochen, nur hart nennen will.

„Sie haben endlich erklärt, daß, wenn ich Ihnen eine Protestation übersenden würde, Sie dieselbe nicht annehmen würden.

„Ich konnte mich bisher noch immer nicht überreden, daß die Waffen der französischen Republik sich gegen ein Volk richten könnten, dessen einziges Verbrechen darin besteht, durch das allgemeine Stimmrecht und fast mit Einstimmigkeit sich eine Regierung seiner Wahl gegeben zu haben; sich desselben Rechtes bedient zu haben, nach welchem die gegenwärtige Regierung Frankreichs besteht. Ich konnte noch immer nicht glauben, daß es in der That die Absicht der französischen Regierung ist, den Pabst und die der kaiserlichen Sachen ergebenen Creaturen an die Spitze der römischen Regierung zu stellen, und den Oestreichern in einem Augenblick zu Hülfe zu kommen, wo dieselben gezwungen sind, einen großen Theil ihrer Truppen aus Italien zurückzuziehen, um ihre eigne bedrohte Hauptstadt gegen die siegreichen Ungarn zu schützen.

„Allein die Sprache, deren sich der Hr. Minister-Präsident in der Nationalversammlung bedient hat, und das, was der Hr. Minister der auswärtigen Angelegenheiten mir selbst mittheilte, erlauben mir keinen Zweifel mehr, daß es der Hauptzweck der französischen Expedition ist, durch ihren moralischen Einfluß und dann durch Einschüchterung den Umsturz der nach dem Willen des römischen Volkes bestehenden Ordnung und die Vernichtung seiner unveräußerlichen Rechte herbeizuführen. Ich halte es daher für meine Pflicht, hier mit allen meinen Kräften gegen irgend eine Ausschiffung französischer Truppen auf das Territorium der römischen Republik, welche ohne vorherige Erklärung und ohne Beistimmung des durch die Stimme des Volkes in allgemeinem Wahlrecht berufenen Gouvernements erfolgen sollte, feierlichst zu protestiren.

„Die französische Nation und Europa mögen wissen, daß das römische Volk die Söhne Frankreichs als Brüder und Freunde zu empfangen wünscht. Wenn das Unglück ein Anderes will, wird die Verantwortlichkeit nicht auf uns und unsere Kinder fallen.

„Genehmigen Sie, Hr. Minister etc. etc. Paris, 19. April. Oberst L. Frapolli, außerordentlicher Gesandter der römischen Republik bei der Regierung der französischen Republik.“

12 Paris, 22. April.

Wir müssen zum Talmud unsere Zuflucht nehmen, um die Scene gehörig verstehen zu können, welche heute in der Kammer zwischen den beiden ersten israelitischen Handelshäusern Statt fand. O, Haus Hillel, Haus Schameh, wer hätte gedacht, daß ihr aufleben würdet in Paris, mitten in der National-Versammlung! Das Haus Schameh und das Haus Hillel, das sind die beiden jüdischen „Häuser“ oder Schulen, die vor Alter sich beständig in den Haaren lagen. In der Natur des Hauses Schameh lag es, beständig das Gegentheil von dem zu behaupten, was das Haus Hillel als unumstoßbar aufstellte. Nun heißt's im Talmud: „Wenn Rabbi Hillel und Rabbi Schameh mit einander kriegen (in irgend einer religiösen Streitfrage), so hat das Haus Hillel jedesmal Recht. Rabbi Hillel das ist Rothschild, Rabbi Schameh das ist Fould. Vor 9 oder 10 Jahren, als die beiden Eisenbahnen nach Versailles projektirt wurden, da hatte sich zum ersten Male der Streit zwischen Rabbi Fould und Rabbi Rothschild entsponnen. Rothschild trat als der Rabbi für die Bahn auf dem rechten Seine-Ufer, Fould als der Rabbi für das linke Seine-Ufer auf, und an den Kampf zwischen den Oberrabbinern vom linken und rechten Seine-Ufer schlossen sich die großen und kleinen Banquiers, Boutiquen und Geldbesitzer an, und ganz Paris war damals in zwei Hälften getheilt, die eine für Rabbi Rothschild, die andere für Rabbi Fould. ‒ Die Eisenbahnen kamen zwar auf beiden Seine-Ufern zu Stande, aber da es im Talmud heißt: das Haus Hillel hat immer Recht, das Haus Schameh, wenn es mit Hillel im Streite begriffen ist, muß, als das schwächere, den Kürzern ziehen, so begreift man, wie Rabbi Rothschild in seinem Kampfe mit Rabbi Fould die Oberhand behielt und letztern mit Verlust in seine engere Sphäre kleinerer Schachers, Wuchers und Wechsels, in die Sphäre kleinerer Eisenbahnen zurückschlug.

Die Interessen Rothschild's sind wesentlich verschieden von den Interessen Fould's, obgleich beide gemeinsam die Bourgeois-Interessen vertreten. Aber Rothschild vertritt das größere Kapital, dasjenige Kapital, das keine Nationalität hat und das im Stande ist, alle Nationen ohne Unterschied auszuplündern. Fould steht dagegen als der Vertreter des kleinern, des französischen Kapitals, des Kapitals da, das höchstens die Franzosen ausplündern kann Rothschild's Gläubiger ist der Staat: die Anleihen, die der französische Staat geschlossen, sind größtentheils durch Rothschild vermittelt, ob nun die Kapitalien, die er dem Staate gestellt hat, von England oder andern fremden oder inländischen Kapitalisten herrühren, ist gleichgültig. Genug, der Staat hat direkt mit Rothschild contrahirt und ist sein Schuldner. Fould dagegen hat als Schuldner den französischen Handelsstand, die kleinere Industrie und die kleineren Eisenbahn-Aktionäre, seine Geschäfte sind nicht so sehr Staatspapier-, als Wechsel- und Aktien-Geschäfte.

Beim Ausbruche der französischen Revolution 1848 geriethen die beiden Rabbiner Fould und Rothschild in schwere Bedrängniß. Der Eine zitterte für seine Wechsel und Aktien, der Andere für seine Staatsschulden-Zinscoupons Die alten Hohenpriester waren fortgejagt worden und man wußte noch nicht, welchem Götzen die neuen Hohenpriester opfern würden. Da ging Rabbi Fould in aller Stille zu Goudchaux, dem Hohenpriester der Finanzen. „Goudchaux,“ sagte er zu ihm, „hüte dich wohl, die Renten-Quartalzinsen zu zahlen; denn sonst kömmst Du zu kurz mit der Zahlung der bons de tresor, der Sparkassen u. s. w. Dann stockt der Handel und die Industrie, und Du mitsammt dem National, Ihr seid um die Revolution geprellt. Stellt Ihr dagegen die Zahlung der Staatsschulden ein, so verlieren bloß die großen Banquiers, wie Rothschild und Konsorten; dagegen werden der Handel und die Industrie gerettet.“ Der Hohepriester Goudchaux lief in aller Eile zu Rabbi Rothschild hin und hinterbrachte ihm die Worte Rabbi Fould's. „Du siehst, Rabbi Rothschild, das Beste ist, Dein altes, mit Guizot abgeschlossenes Anlehn jetzt zu erfüllen, sonst bin ich genöthigt, mit einem von den beiden Rabbinern, mit Fould oder mit Dir zu brechen.“ ‒ „Wie, Goudchaux, mein Freund, Du wolltest mit Rabbi Fould Dich verbinden und Banquerott machen? Nein! Du bist ein Banquier, wie ich, hast Staatsrenten, wie ich ‒ Du wirst mit mir halten. Das alte Anlehn kann ich zwar nicht erfüllen, aber Goudchaux, Du bist ein Mann von Geist und Verstand; Du wirst schon andere Mittel finden.“

Rothschild kannte seinen Goudchaux: dem Banquerott wurde vorgebeugt durch die 45 Centimen-Steuer, und das später nach der Juni-Schlacht neu geschlossene Anlehn mit Goudchaux und Rothschild. Und Rabbi Fould? Rabbi Fould hatte das Loos des Hauses Schameh, und so ging abermals der Spruch vom Talmud in Erfüllung, wonach es heißt: Wenn Rabbi Hillel und Rabbi Schameh mit einander Krieg führen, so ist Rabbi Schameh immer von vornherein verurtheilt, den Kürzern zu ziehen.

Die heutige Kammersitzung war eine förmliche Synagoge: die alte Geschichte, der alte Judenschacher brach an's Tageslicht. „Meine Herrn,“ schrie der ehemalige Hohepriester, „man will mich zum Opferlamm gebrauchen, die Rue de Poitiers hat verbreitet, ich habe den Banquerott vorgeschlagen in der provisorischen Regierung: so wahr mir Gott helfe, ich war immer ein ehrlicher Mann. Ja, ein Mann ist gekommen und hat den Banquerott vorgeschlagen, aber ich werde den Mann nicht nennen. ‒ Den Namen! den Namen! ‒ Goudchaux sträubt sich. ‒ Da besteigt Ledru-Rollin die Tribüne und nennt den Namen Fould. „O wai, o wai, schreit Fould, ich bin ein ehrlicher Mann! ich und Banquerott! (Bekanntlich hat das Haus Fould drei oder viermal fallirt.) ‒ Da besteigt Cremieur die Tribüne und beschuldigt ebenfalls den Rabbi Fould, und nun Marrast auch, und spricht ebenfalls gegen Rabbi Fould ‒ da war's um Rabbi Fould geschehen, und so ging zum drittenmale der Spruch in Erfüllung: „Wenn Rabbi Schameh und Rabbi Hillel im Krieg begriffen sind, so muß Rabbi Schameh Unrecht haben.“

12 Paris, 22. April.

Wahrhaftig, die Deutschen sind lächerlich, wenn sie mit gewichtiger Miene fragen: Nun, was haben denn die Franzosen mit allem ihrem Thun bisheran fertig gebracht? Und wenn die Franzosen weiter nichts gethan hätten, als daß sie die „bürgerlichen Tugenden“ zu Schanden gemacht, daß sie die bürgerliche Ehrlichkeit gezwungen, offen mit der Schuftigkeit herauszutreten, daß sie überhaupt alle Biedermänner zu Schurken gestempelt haben, so wäre dies schon unendlich viel. Die Deutschen hätten erst dialektisch nachgewiesen, wenn sie überhaupt eine auf den Klassenkampf beruhende Gesellschaft erfaßt, wie in Folge dieses Antagonismus jede Tugend das ihr entsprechende Laster zum Gegensatz hat, und aus sich herausarbeitet. Die Franzosen, statt auf die dialektischen Prozesse einzugehen, haben diese Tugenden zum praktischen Handeln gebracht; sie haben die republikanische Tugend des National und die Biedermännnigkeit an's Ruder gebracht und durch ein argumentum ad hominem den Beweis führen lassen, daß diese schönen Eigenschaften, wenn sie aus dem engen Kreise des Privatlebens an das öffentliche Bourgeoisleben dem Proletariat gegenüber treten, in ihr Gegentheil umschlagen müssen. Odilon-Barrot ist der letzte „honette“ Mann der Geschichte.

Vor sechs Jahren wurde der damalige Minister des Unterrichts, Hr. Villemain, plötzlich verrückt. Nous pouvons bien, être des gredins. ‒ „Es ist vielleicht möglich, daß wir Schurken sind.“ Das waren die ersten Worte, die er in seiner Verrücktheit aussprach, und die er seinem Kollegen Guizot beständig ins Ohr raunte. Er war durch die Sprache der Journale so gewöhnt daran, sich für den Mann der Tugend zu halten, daß er den in der Brust verborgenen bürgerlichen Schurken ganz vergessen hatte. In der Verrücktheit fing er an, denselben zum ersten Male zu ahnen. Die Verrücktheit brachte den dialektischen Prozeß zur Reife und förderte den Gegensatz an's Tageslicht.

Villemain kam im Irrenhause zur Erkenntniß der Wahrheit. Was für den Deutschen der dialektische Prozeß, für Villemain das Irrenhaus ‒ das hat für die jetzige Bourgeoisregierung die Revolution fertig gebracht. Der honette Odilon-Barrot ist genöthigt gewesen, durch die Expedition von Eivita-Vecchia sich als Schurke offen seinen Freunden darzuthun.

Der „honette Barrot“ war von jeher für die eigentlichen Bourgeois eine lächerliche Figur gewesen, aber in der Kammer repräsentirte er sehr gut das ehrliche Gewissen und bot dem Journal des Debats einen Gegenstand der Verhöhnung dar. Anhänger hatte er nie, und konnte auch keine haben, da er ja die Interessen keiner Partei vertrat: er hatte nur Leser und Zuhörer. Der größte Hohn, den die Revolution der Bourgeoispartei anthun konnte, war, daß sie ihr diesen Barrot als Minister aufdrang, und der größte Gewinn, den die revolutionäre Partei aus Barrot zieht, ist eben, daß sie aus Barrot den latenten Schuften herausgezogen und öffentlich an's Tageslicht befördert hat.

Die Klugheit besteht darin, die Schurkigkeit als die nothwendige Grundlage der Ehrlichkeit, in der auf dem Antagonismus beruhenden Gesellschaft, zu bemänteln. Die Revolution hat die Klugheit Louis Philipps gestürzt, und Napoleon trägt auf seiner dummen Stirn die grundehrliche Schuftigkeit des hochstirnigen Barrot geschrieben. Die Expedition von Eivita-Vecchia, wie sie sich herausstellt, ist der klarste Beweis. Bekanntlich hieß es Anfangs: wir müssen in Rom interveniren, sonst kommt uns Oestreich zuvor. Also um die Einmischung von Oestreich zu verhindern, wollte Barrot-Napoleon den Pabst in Rom wieder einsetzen. Man weiß ferner, daß bereits am 18. Februar der Pabst die Intervention verlangte, und daß Spanien und Neapel bereit waren, dieselbe in Ausführung zu bringen; Oestreich und Frankreich sollten dieselbe moralisch unterstützen. Aber Spanien hatte kein Geld

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als 120, die sich in den Wäldern angesammelt hatten. Unter ihnen waren 30 mit Gewehren versehen, die Uebrigen aber hatten Piken und andere Waffen. Die Bauern, deren sich Anfangs eine große Zahl mit den Unzufriedenen vereinigten, gingen wieder nach Hause, und nur ein Theil rückte gegen Krakau. Zwischen Kwaczala und Krzeszowice kam es zu Scharmützeln, wobei 17 von den Truppen gefangen genommen und die Anderen zersprengt wurden. Gestern brachte man 48 gefangene Bauern und andere Einwohner aufs Schloß.&#x201C;</p>
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          <head><bibl><author>12</author></bibl> Lemberg, 16. April.</head>
          <p>(Aus dem Lande, &#x201E;wo rohe Kräfte sinnlos walten&#x201C;). Daß dies kein anderes Land in Europa sein kann, als Oesterreichs Galizien, brauche ich wohl nicht erst zu sagen. Gewalt herrscht zwar überall vor, aber sie wird nicht sinnlos angewendet; anderswo hat sie doch ein Ziel, einen Zweck vor Augen. Der russische Czar läßt die neundräthige Knute schwingen über Alles, was sich seiner Willkür nicht blindlings fügt, in der Ueberzeugung, daß diese Knutendiplomatie den Weiterbau des Riesenstaates fördern werde. Er handelt planmäßig, und die Kraft, so er verwendet, obwohl zum schlimmen Wirken, kann man nicht sinnlos nennen. Narvaez wüthet am andern Ende Europas, wie Ferdinand in Neapel; aber mindestens gabs dort wie in Ungarn und Italien, in Wien und Prag hartnäckigen Widerstand, auf den man mit Gewaltthaten und gottbegnadeten Gräuelscenen antwortete.</p>
          <p>Bei uns aber ist es ganz anders. Wir werden gemißhandelt, zusammengeschossen, auf die Letzt bombardirt, damit die rohe Soldateska an uns Experimente machen könne, wie ja die tapfern Herren Offiziere das eben so zweck- als sinnlose Bombardement Lembergs am 2. Nov. v. J. ein &#x201E;wohlgelungenes Exercitium&#x201C; zu nennen beliebten.</p>
          <p>Hätten wir nicht in Folge jenes Bombardements die Waffen abliefern müssen, so war uns am Ostersonntage ein Bombardement gewiß; dann hätte uns nichts vor ihm retten können. Um es bei den Haaren herbeizuziehen, mußten Kanoniere zwei Nationalgarden ermorden. Jetzt braucht unser Kommandirender Beweise, daß wir unruhig sind, und an einen Aufruhr denken. Weil wir aber die Tugend des dümmsten Thieres, die Eselsgeduld im höchsten Grade üben, und keinen Anlaß zur Ruhestörung geben wollen, so läßt man uns durch die rohe Soldateska mißhandeln, um berichten zu können, daß es in Lemberg unruhig zugehe, Hr. v. Hammerstein also unumgänglich hier bleiben müsse und die Einladung nach Ungarn nicht annehmen könne. Der Ueberläufer vom Jahre 1813 begnügt sich nämlich mit den leichten Triumphen, die er hier über Wehrlose erkämpfte &#x2012; und überläßt es Andern, die da wollen, in Ungarn &#x201E;sich den blutigen Lorbeer um die Schläfe zu winden.&#x201C;</p>
          <p>Deshalb vergeht kein Tag ohne Exzesse der Soldateska, welche immer ungestraft bleiben &#x2012; ja der Gemißhandelte kann sich Glück wünschen, wenn er nicht selbst gestraft wird. Nur Einiges zur Probe.</p>
          <p>An einem Sonntage, am 25. März, wo eine große Menge die Kathedralkirche umwogte, ergriff ein gemeiner Soldat zwei Knaben von 10 und 12 Jahren und schleppte die weinenden Kinder in einem ungeheuren Gedränge auf die Hauptwache, weil ihm ihre viereckigen Mützen revolutionär vorkamen. Fast in demselben Augenblick verursachte ein andrer Soldat in derselben Gasse einen Auflauf, weil er ein Schild eines Gewölbes, &#x201E;Zum Kosciusko,&#x201C; welches über ein Jahr figurirt, zu zertrümmern drohte, und das Schild heruntergenommen werden mußte. Tags darauf befahl ein Herr Offizier das allsogleiche Aufhängen des Schildes, zu einer Stunde, wo ungeheure Menschenwogen der Leiche des verstorbenen Landesgouverneurs Wenzeslaus v. Zaleski über dieselbe Gasse folgten, was natürlicherweise zu einer ärgerlichen Scene Anlaß gegeben hätte, wenn nicht die verständigere Eigenthümerin das Anschlagen des Schildes auf den Nachmittag verschoben hätte.</p>
          <p>Am Ostersonntage wüthete ein Grenadier in der volkreichsten Gasse mit gezogenem Säbel, verwundete 9 oder 10 Menschen, unter Andern einen schwarz-gelben hochgestellten Beamten lebensgefährlich; man gönnt diesem die Bescherung. Aber was soll man von einer solchen Regierung denken? Und man berichtet nach Wien, &#x201E;die Lemberger sind nicht ruhig.&#x201C;</p>
          <p>Doch die Krone des Ganzen ist ein Aufruf des rußinischen Ausschusses zur Bildung eines rußinischen Freicorps, dessen Zweck sein soll, die Gränzen gegen Ungarn, noch mehr aber die Uebeldenkenden im Lande zu überwachen. Die Rußinen werden nämlich zu den Wohldenkenden gezählt! Wie traurig ist die Lage der Regierung, die ihr Heil nur in dem Aufhetzen der Völker gegen einander suchen zu müssen glaubt! Als Dank für diese Veranlassung läßt man uns die rußinischen Feiertage feiern. Wir, die gewissermaßen Civilisirten, sollen zum Julianischen Kalender zurückgehen, dem wir in jener Zeit alles damals mögliche Lob spenden wollen. Aber uns jetzt im 19. Jahrhundert dem verspäteten Kalender des großen Cäsar anheimfallen zu lassen, dies kann nur das Gehirn der Herren v. Hammerstein und Goluchowski aushecken.</p>
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        <head>Ungarn.</head>
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          <note type="editorial">Edition: <bibl>Friedrich Engels: Vom Kriegsschauplatze, vorgesehen für: MEGA<hi rendition="#sup">2</hi>, I/9.         </bibl>                </note>
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        <head>Französische Republik.</head>
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          <head><bibl><author>*</author></bibl> Paris, 22. April.</head>
          <p>Die Journale bringen folgende Protestation des römischen Gesandten gegen die Expedition nach Civita-Vecchia.</p>
          <p>&#x201E;An den Minister der auswärtigen Angelegenheiten.</p>
          <p>&#x201E;Herr Minister! Eine französische Expedition wird in diesem Augenblick ausgerüstet, Truppen nach Civita-Vecchia zu bringen. Diese Thatsache wurde mir von Ihnen selbst mitgetheilt, als ich vorgestern die Ehre einer Unterhaltung mit Ihnen hatte; seit gestern Abend ist sie im Moniteur wiederholt.</p>
          <p>&#x201E;Die italienische Nation, vom Unglück betroffen, hatte durch den Zwischenhändler ihrer Repräsentanten, Frankreichs brüderlichen Beistand gegen die fremde Unterdrückung angerufen. Sie haben unsere Städte verwüsten lassen, und uns nicht einmal einer Antwort werth gehalten.</p>
          <p>&#x201E;Das römische Volk, vertreten durch seine aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorgegangene Regierung, war bereit in seinen Differenzen mit dem h. Vater, seinem geistigen Oberhaupt, die hohe Vermittlung Frankreichs anzunehmen. Dieser Wunsch war sogar direkt in einer Note ausgesprochen, welche meine geehrten Vorgänger an Sie gerichtet haben, und deren Wortlaut ich Ihnen verflossenen Dienstag von Neuem mitzutheilen die Ehre hatte. Ich habe Sie beschworen, einen brudermörderischen Krieg zu vermeiden; ich zeigte mich zu jedem ehrenvollen Vergleich geneigt, vorausgesetzt, daß Sie einwilligten, den Boden der römischen Republik als Freund zu betreten. Ihre ganze Antwort bestand darin: &#x201E;daß Sie mit Niemand zu unterhandeln vermöchten, der für Sie nicht existirte; daß Rom für Sie der Papst und sein Recht sei; daß Frankreich einschreite, damit eine allzustarke Reaction verhütet und das Prinzip der Sekularisation in dem möglichst weitesten Maßstabe in der Staatsverwaltung zur Geltung gebracht werde.&#x201C;</p>
          <p>&#x201E;Es blieb nunmehr für mich, den Bevollmächtigten eines Volkes, welches Sie im Voraus zum Tode verdammt haben, nichts übrig, als gegen jede mögliche, und ohne vorhergegangene Erklärung versuchte Verletzung des Territoriums der römischen Republik zu protestiren, welche mich als ihren Vertreter hierhergesandt hat.&#x201C;</p>
          <p>&#x201E;Und doch schwankte ich noch. Ich erbot mich zu warten, und Ihnen nicht eher eine schriftliche Protestation zuzusenden, bis ich hierzu den Befehl meiner Regierung erhielte.</p>
          <p>&#x201E;Dieser Vorbehalt meinerseits hat Sie, Herr Minister, nicht abgehalten, mir meine Beglaubigungsschreiben zurückzusenden, welche Sie bereits gelesen hatten, und welche demnach Ihnen selbst angehörten, und dabei in einer Weise von meiner Regierung und dem von mir vertretenen Volke zu sprechen, welche ich gelinde gesprochen, nur hart nennen will.</p>
          <p>&#x201E;Sie haben endlich erklärt, daß, wenn ich Ihnen eine Protestation übersenden würde, Sie dieselbe nicht annehmen würden.</p>
          <p>&#x201E;Ich konnte mich bisher noch immer nicht überreden, daß die Waffen der französischen Republik sich gegen ein Volk richten könnten, dessen einziges Verbrechen darin besteht, durch das allgemeine Stimmrecht und fast mit Einstimmigkeit sich eine Regierung seiner Wahl gegeben zu haben; sich desselben Rechtes bedient zu haben, nach welchem die gegenwärtige Regierung Frankreichs besteht. Ich konnte noch immer nicht glauben, daß es in der That die Absicht der französischen Regierung ist, den Pabst und die der kaiserlichen Sachen ergebenen Creaturen an die Spitze der römischen Regierung zu stellen, und den Oestreichern in einem Augenblick zu Hülfe zu kommen, wo dieselben gezwungen sind, einen großen Theil ihrer Truppen aus Italien zurückzuziehen, um ihre eigne bedrohte Hauptstadt gegen die siegreichen Ungarn zu schützen.</p>
          <p>&#x201E;Allein die Sprache, deren sich der Hr. Minister-Präsident in der Nationalversammlung bedient hat, und das, was der Hr. Minister der auswärtigen Angelegenheiten mir selbst mittheilte, erlauben mir keinen Zweifel mehr, daß es der Hauptzweck der französischen Expedition ist, durch ihren moralischen Einfluß und dann durch Einschüchterung den Umsturz der nach dem Willen des römischen Volkes bestehenden Ordnung und die Vernichtung seiner unveräußerlichen Rechte herbeizuführen. Ich halte es daher für meine Pflicht, hier mit allen meinen Kräften gegen irgend eine Ausschiffung französischer Truppen auf das Territorium der römischen Republik, welche ohne vorherige Erklärung und ohne Beistimmung des durch die Stimme des Volkes in allgemeinem Wahlrecht berufenen Gouvernements erfolgen sollte, feierlichst zu protestiren.</p>
          <p>&#x201E;Die französische Nation und Europa mögen wissen, daß das römische Volk die Söhne Frankreichs als Brüder und Freunde zu empfangen wünscht. Wenn das Unglück ein Anderes will, wird die Verantwortlichkeit nicht auf uns und unsere Kinder fallen.</p>
          <p>&#x201E;Genehmigen Sie, Hr. Minister etc. etc. Paris, 19. April. Oberst L. Frapolli, außerordentlicher Gesandter der römischen Republik bei der Regierung der französischen Republik.&#x201C;</p>
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          <head><bibl><author>12</author></bibl> Paris, 22. April.</head>
          <p>Wir müssen zum Talmud unsere Zuflucht nehmen, um die Scene gehörig verstehen zu können, welche heute in der Kammer zwischen den beiden ersten israelitischen Handelshäusern Statt fand. O, Haus Hillel, Haus Schameh, wer hätte gedacht, daß ihr aufleben würdet in Paris, mitten in der National-Versammlung! Das Haus Schameh und das Haus Hillel, das sind die beiden jüdischen &#x201E;Häuser&#x201C; oder Schulen, die vor Alter sich beständig in den Haaren lagen. In der Natur des Hauses Schameh lag es, beständig das Gegentheil von dem zu behaupten, was das Haus Hillel als unumstoßbar aufstellte. Nun heißt's im Talmud: &#x201E;Wenn Rabbi Hillel und Rabbi Schameh mit einander kriegen (in irgend einer religiösen Streitfrage), so hat das Haus Hillel jedesmal Recht. Rabbi Hillel das ist Rothschild, Rabbi Schameh das ist Fould. Vor 9 oder 10 Jahren, als die beiden Eisenbahnen nach Versailles projektirt wurden, da hatte sich zum ersten Male der Streit zwischen Rabbi Fould und Rabbi Rothschild entsponnen. Rothschild trat als der Rabbi für die Bahn auf dem rechten Seine-Ufer, Fould als der Rabbi für das linke Seine-Ufer auf, und an den Kampf zwischen den Oberrabbinern vom linken und rechten Seine-Ufer schlossen sich die großen und kleinen Banquiers, Boutiquen und Geldbesitzer an, und ganz Paris war damals in zwei Hälften getheilt, die eine für Rabbi Rothschild, die andere für Rabbi Fould. &#x2012; Die Eisenbahnen kamen zwar auf beiden Seine-Ufern zu Stande, aber da es im Talmud heißt: das Haus Hillel hat immer Recht, das Haus Schameh, wenn es mit Hillel im Streite begriffen ist, muß, als das schwächere, den Kürzern ziehen, so begreift man, wie Rabbi Rothschild in seinem Kampfe mit Rabbi Fould die Oberhand behielt und letztern mit Verlust in seine engere Sphäre kleinerer Schachers, Wuchers und Wechsels, in die Sphäre kleinerer Eisenbahnen zurückschlug.</p>
          <p>Die Interessen Rothschild's sind wesentlich verschieden von den Interessen Fould's, obgleich beide gemeinsam die Bourgeois-Interessen vertreten. Aber Rothschild vertritt das größere Kapital, dasjenige Kapital, das keine Nationalität hat und das im Stande ist, alle Nationen ohne Unterschied auszuplündern. Fould steht dagegen als der Vertreter des kleinern, des französischen Kapitals, des Kapitals da, das höchstens die Franzosen ausplündern kann Rothschild's Gläubiger ist der Staat: die Anleihen, die der französische Staat geschlossen, sind größtentheils durch Rothschild vermittelt, ob nun die Kapitalien, die er dem Staate gestellt hat, von England oder andern fremden oder inländischen Kapitalisten herrühren, ist gleichgültig. Genug, der Staat hat direkt mit Rothschild contrahirt und ist sein Schuldner. Fould dagegen hat als Schuldner den französischen Handelsstand, die kleinere Industrie und die kleineren Eisenbahn-Aktionäre, seine Geschäfte sind nicht so sehr Staatspapier-, als Wechsel- und Aktien-Geschäfte.</p>
          <p>Beim Ausbruche der französischen Revolution 1848 geriethen die beiden Rabbiner Fould und Rothschild in schwere Bedrängniß. Der Eine zitterte für seine Wechsel und Aktien, der Andere für seine Staatsschulden-Zinscoupons Die alten Hohenpriester waren fortgejagt worden und man wußte noch nicht, welchem Götzen die neuen Hohenpriester opfern würden. Da ging Rabbi Fould in aller Stille zu Goudchaux, dem Hohenpriester der Finanzen. &#x201E;Goudchaux,&#x201C; sagte er zu ihm, &#x201E;hüte dich wohl, die Renten-Quartalzinsen zu zahlen; denn sonst kömmst Du zu kurz mit der Zahlung der bons de tresor, der Sparkassen u. s. w. Dann stockt der Handel und die Industrie, und Du mitsammt dem National, Ihr seid um die Revolution geprellt. Stellt Ihr dagegen die Zahlung der Staatsschulden ein, so verlieren bloß die großen Banquiers, wie Rothschild und Konsorten; dagegen werden der Handel und die Industrie gerettet.&#x201C; Der Hohepriester Goudchaux lief in aller Eile zu Rabbi Rothschild hin und hinterbrachte ihm die Worte Rabbi Fould's. &#x201E;Du siehst, Rabbi Rothschild, das Beste ist, Dein altes, mit Guizot abgeschlossenes Anlehn jetzt zu erfüllen, sonst bin ich genöthigt, mit einem von den beiden Rabbinern, mit Fould oder mit Dir zu brechen.&#x201C; &#x2012; &#x201E;Wie, Goudchaux, mein Freund, Du wolltest mit Rabbi Fould Dich verbinden und Banquerott machen? Nein! Du bist ein Banquier, wie ich, hast Staatsrenten, wie ich &#x2012; Du wirst mit mir halten. Das alte Anlehn kann ich zwar nicht erfüllen, aber Goudchaux, Du bist ein Mann von Geist und Verstand; Du wirst schon andere Mittel finden.&#x201C;</p>
          <p>Rothschild kannte seinen Goudchaux: dem Banquerott wurde vorgebeugt durch die 45 Centimen-Steuer, und das später nach der Juni-Schlacht neu geschlossene Anlehn mit Goudchaux und Rothschild. Und Rabbi Fould? Rabbi Fould hatte das Loos des Hauses Schameh, und so ging abermals der Spruch vom Talmud in Erfüllung, wonach es heißt: Wenn Rabbi Hillel und Rabbi Schameh mit einander Krieg führen, so ist Rabbi Schameh immer von vornherein verurtheilt, den Kürzern zu ziehen.</p>
          <p>Die heutige Kammersitzung war eine förmliche Synagoge: die alte Geschichte, der alte Judenschacher brach an's Tageslicht. &#x201E;Meine Herrn,&#x201C; schrie der ehemalige Hohepriester, &#x201E;man will mich zum Opferlamm gebrauchen, die Rue de Poitiers hat verbreitet, ich habe den Banquerott vorgeschlagen in der provisorischen Regierung: so wahr mir Gott helfe, ich war immer ein ehrlicher Mann. Ja, ein Mann ist gekommen und hat den Banquerott vorgeschlagen, aber ich werde den Mann nicht nennen. &#x2012; Den Namen! den Namen! &#x2012; Goudchaux sträubt sich. &#x2012; Da besteigt Ledru-Rollin die Tribüne und nennt den Namen Fould. &#x201E;O wai, o wai, schreit Fould, ich bin ein ehrlicher Mann! ich und Banquerott! (Bekanntlich hat das Haus Fould drei oder viermal fallirt.) &#x2012; Da besteigt Cremieur die Tribüne und beschuldigt ebenfalls den Rabbi Fould, und nun Marrast auch, und spricht ebenfalls gegen Rabbi Fould &#x2012; da war's um Rabbi Fould geschehen, und so ging zum drittenmale der Spruch in Erfüllung: &#x201E;Wenn Rabbi Schameh und Rabbi Hillel im Krieg begriffen sind, so muß Rabbi Schameh Unrecht haben.&#x201C;</p>
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          <head><bibl><author>12</author></bibl> Paris, 22. April.</head>
          <p>Wahrhaftig, die Deutschen sind lächerlich, wenn sie mit gewichtiger Miene fragen: Nun, was haben denn die Franzosen mit allem ihrem Thun bisheran fertig gebracht? Und wenn die Franzosen weiter nichts gethan hätten, als daß sie die &#x201E;bürgerlichen Tugenden&#x201C; zu Schanden gemacht, daß sie die bürgerliche Ehrlichkeit gezwungen, offen mit der Schuftigkeit herauszutreten, daß sie überhaupt alle Biedermänner zu Schurken gestempelt haben, so wäre dies schon unendlich viel. Die Deutschen hätten erst dialektisch nachgewiesen, wenn sie überhaupt eine auf den Klassenkampf beruhende Gesellschaft erfaßt, wie in Folge dieses Antagonismus jede Tugend das ihr entsprechende Laster zum Gegensatz hat, und aus sich herausarbeitet. Die Franzosen, statt auf die dialektischen Prozesse einzugehen, haben diese Tugenden zum praktischen Handeln gebracht; sie haben die republikanische Tugend des National und die Biedermännnigkeit an's Ruder gebracht und durch ein argumentum ad hominem den Beweis führen lassen, daß diese schönen Eigenschaften, wenn sie aus dem engen Kreise des Privatlebens an das öffentliche Bourgeoisleben dem Proletariat gegenüber treten, in ihr Gegentheil umschlagen müssen. Odilon-Barrot ist der letzte &#x201E;honette&#x201C; Mann der Geschichte.</p>
          <p>Vor sechs Jahren wurde der damalige Minister des Unterrichts, Hr. Villemain, plötzlich verrückt. Nous pouvons bien, être des gredins. &#x2012; &#x201E;Es ist vielleicht möglich, daß wir Schurken sind.&#x201C; Das waren die ersten Worte, die er in seiner Verrücktheit aussprach, und die er seinem Kollegen Guizot beständig ins Ohr raunte. Er war durch die Sprache der Journale so gewöhnt daran, sich für den Mann der Tugend zu halten, daß er den in der Brust verborgenen bürgerlichen Schurken ganz vergessen hatte. In der Verrücktheit fing er an, denselben zum ersten Male zu ahnen. Die Verrücktheit brachte den dialektischen Prozeß zur Reife und förderte den Gegensatz an's Tageslicht.</p>
          <p>Villemain kam im Irrenhause zur Erkenntniß der Wahrheit. Was für den Deutschen der dialektische Prozeß, für Villemain das Irrenhaus &#x2012; das hat für die jetzige Bourgeoisregierung die Revolution fertig gebracht. Der honette Odilon-Barrot ist genöthigt gewesen, durch die Expedition von Eivita-Vecchia sich als Schurke offen seinen Freunden darzuthun.</p>
          <p>Der &#x201E;honette Barrot&#x201C; war von jeher für die eigentlichen Bourgeois eine lächerliche Figur gewesen, aber in der Kammer repräsentirte er sehr gut das ehrliche Gewissen und bot dem Journal des Debats einen Gegenstand der Verhöhnung dar. Anhänger hatte er nie, und konnte auch keine haben, da er ja die Interessen keiner Partei vertrat: er hatte nur Leser und Zuhörer. Der größte Hohn, den die Revolution der Bourgeoispartei anthun konnte, war, daß sie ihr diesen Barrot als Minister aufdrang, und der größte Gewinn, den die revolutionäre Partei aus Barrot zieht, ist eben, daß sie aus Barrot den latenten Schuften herausgezogen und öffentlich an's Tageslicht befördert hat.</p>
          <p>Die Klugheit besteht darin, die Schurkigkeit als die nothwendige Grundlage der Ehrlichkeit, in der auf dem Antagonismus beruhenden Gesellschaft, zu bemänteln. Die Revolution hat die Klugheit Louis Philipps gestürzt, und Napoleon trägt auf seiner dummen Stirn die grundehrliche Schuftigkeit des hochstirnigen Barrot geschrieben. Die Expedition von Eivita-Vecchia, wie sie sich herausstellt, ist der klarste Beweis. Bekanntlich hieß es Anfangs: wir müssen in Rom interveniren, sonst kommt uns Oestreich zuvor. Also um die Einmischung von Oestreich zu verhindern, wollte Barrot-Napoleon den Pabst in Rom wieder einsetzen. Man weiß ferner, daß bereits am 18. Februar der Pabst die Intervention verlangte, und daß Spanien und Neapel bereit waren, dieselbe in Ausführung zu bringen; Oestreich und Frankreich sollten dieselbe moralisch unterstützen. Aber Spanien hatte kein Geld
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[1587/0003] als 120, die sich in den Wäldern angesammelt hatten. Unter ihnen waren 30 mit Gewehren versehen, die Uebrigen aber hatten Piken und andere Waffen. Die Bauern, deren sich Anfangs eine große Zahl mit den Unzufriedenen vereinigten, gingen wieder nach Hause, und nur ein Theil rückte gegen Krakau. Zwischen Kwaczala und Krzeszowice kam es zu Scharmützeln, wobei 17 von den Truppen gefangen genommen und die Anderen zersprengt wurden. Gestern brachte man 48 gefangene Bauern und andere Einwohner aufs Schloß.“ 12 Lemberg, 16. April. (Aus dem Lande, „wo rohe Kräfte sinnlos walten“). Daß dies kein anderes Land in Europa sein kann, als Oesterreichs Galizien, brauche ich wohl nicht erst zu sagen. Gewalt herrscht zwar überall vor, aber sie wird nicht sinnlos angewendet; anderswo hat sie doch ein Ziel, einen Zweck vor Augen. Der russische Czar läßt die neundräthige Knute schwingen über Alles, was sich seiner Willkür nicht blindlings fügt, in der Ueberzeugung, daß diese Knutendiplomatie den Weiterbau des Riesenstaates fördern werde. Er handelt planmäßig, und die Kraft, so er verwendet, obwohl zum schlimmen Wirken, kann man nicht sinnlos nennen. Narvaez wüthet am andern Ende Europas, wie Ferdinand in Neapel; aber mindestens gabs dort wie in Ungarn und Italien, in Wien und Prag hartnäckigen Widerstand, auf den man mit Gewaltthaten und gottbegnadeten Gräuelscenen antwortete. Bei uns aber ist es ganz anders. Wir werden gemißhandelt, zusammengeschossen, auf die Letzt bombardirt, damit die rohe Soldateska an uns Experimente machen könne, wie ja die tapfern Herren Offiziere das eben so zweck- als sinnlose Bombardement Lembergs am 2. Nov. v. J. ein „wohlgelungenes Exercitium“ zu nennen beliebten. Hätten wir nicht in Folge jenes Bombardements die Waffen abliefern müssen, so war uns am Ostersonntage ein Bombardement gewiß; dann hätte uns nichts vor ihm retten können. Um es bei den Haaren herbeizuziehen, mußten Kanoniere zwei Nationalgarden ermorden. Jetzt braucht unser Kommandirender Beweise, daß wir unruhig sind, und an einen Aufruhr denken. Weil wir aber die Tugend des dümmsten Thieres, die Eselsgeduld im höchsten Grade üben, und keinen Anlaß zur Ruhestörung geben wollen, so läßt man uns durch die rohe Soldateska mißhandeln, um berichten zu können, daß es in Lemberg unruhig zugehe, Hr. v. Hammerstein also unumgänglich hier bleiben müsse und die Einladung nach Ungarn nicht annehmen könne. Der Ueberläufer vom Jahre 1813 begnügt sich nämlich mit den leichten Triumphen, die er hier über Wehrlose erkämpfte ‒ und überläßt es Andern, die da wollen, in Ungarn „sich den blutigen Lorbeer um die Schläfe zu winden.“ Deshalb vergeht kein Tag ohne Exzesse der Soldateska, welche immer ungestraft bleiben ‒ ja der Gemißhandelte kann sich Glück wünschen, wenn er nicht selbst gestraft wird. Nur Einiges zur Probe. An einem Sonntage, am 25. März, wo eine große Menge die Kathedralkirche umwogte, ergriff ein gemeiner Soldat zwei Knaben von 10 und 12 Jahren und schleppte die weinenden Kinder in einem ungeheuren Gedränge auf die Hauptwache, weil ihm ihre viereckigen Mützen revolutionär vorkamen. Fast in demselben Augenblick verursachte ein andrer Soldat in derselben Gasse einen Auflauf, weil er ein Schild eines Gewölbes, „Zum Kosciusko,“ welches über ein Jahr figurirt, zu zertrümmern drohte, und das Schild heruntergenommen werden mußte. Tags darauf befahl ein Herr Offizier das allsogleiche Aufhängen des Schildes, zu einer Stunde, wo ungeheure Menschenwogen der Leiche des verstorbenen Landesgouverneurs Wenzeslaus v. Zaleski über dieselbe Gasse folgten, was natürlicherweise zu einer ärgerlichen Scene Anlaß gegeben hätte, wenn nicht die verständigere Eigenthümerin das Anschlagen des Schildes auf den Nachmittag verschoben hätte. Am Ostersonntage wüthete ein Grenadier in der volkreichsten Gasse mit gezogenem Säbel, verwundete 9 oder 10 Menschen, unter Andern einen schwarz-gelben hochgestellten Beamten lebensgefährlich; man gönnt diesem die Bescherung. Aber was soll man von einer solchen Regierung denken? Und man berichtet nach Wien, „die Lemberger sind nicht ruhig.“ Doch die Krone des Ganzen ist ein Aufruf des rußinischen Ausschusses zur Bildung eines rußinischen Freicorps, dessen Zweck sein soll, die Gränzen gegen Ungarn, noch mehr aber die Uebeldenkenden im Lande zu überwachen. Die Rußinen werden nämlich zu den Wohldenkenden gezählt! Wie traurig ist die Lage der Regierung, die ihr Heil nur in dem Aufhetzen der Völker gegen einander suchen zu müssen glaubt! Als Dank für diese Veranlassung läßt man uns die rußinischen Feiertage feiern. Wir, die gewissermaßen Civilisirten, sollen zum Julianischen Kalender zurückgehen, dem wir in jener Zeit alles damals mögliche Lob spenden wollen. Aber uns jetzt im 19. Jahrhundert dem verspäteten Kalender des großen Cäsar anheimfallen zu lassen, dies kann nur das Gehirn der Herren v. Hammerstein und Goluchowski aushecken. Ungarn. _ Französische Republik. * Paris, 22. April. Die Journale bringen folgende Protestation des römischen Gesandten gegen die Expedition nach Civita-Vecchia. „An den Minister der auswärtigen Angelegenheiten. „Herr Minister! Eine französische Expedition wird in diesem Augenblick ausgerüstet, Truppen nach Civita-Vecchia zu bringen. Diese Thatsache wurde mir von Ihnen selbst mitgetheilt, als ich vorgestern die Ehre einer Unterhaltung mit Ihnen hatte; seit gestern Abend ist sie im Moniteur wiederholt. „Die italienische Nation, vom Unglück betroffen, hatte durch den Zwischenhändler ihrer Repräsentanten, Frankreichs brüderlichen Beistand gegen die fremde Unterdrückung angerufen. Sie haben unsere Städte verwüsten lassen, und uns nicht einmal einer Antwort werth gehalten. „Das römische Volk, vertreten durch seine aus dem allgemeinen Stimmrecht hervorgegangene Regierung, war bereit in seinen Differenzen mit dem h. Vater, seinem geistigen Oberhaupt, die hohe Vermittlung Frankreichs anzunehmen. Dieser Wunsch war sogar direkt in einer Note ausgesprochen, welche meine geehrten Vorgänger an Sie gerichtet haben, und deren Wortlaut ich Ihnen verflossenen Dienstag von Neuem mitzutheilen die Ehre hatte. Ich habe Sie beschworen, einen brudermörderischen Krieg zu vermeiden; ich zeigte mich zu jedem ehrenvollen Vergleich geneigt, vorausgesetzt, daß Sie einwilligten, den Boden der römischen Republik als Freund zu betreten. Ihre ganze Antwort bestand darin: „daß Sie mit Niemand zu unterhandeln vermöchten, der für Sie nicht existirte; daß Rom für Sie der Papst und sein Recht sei; daß Frankreich einschreite, damit eine allzustarke Reaction verhütet und das Prinzip der Sekularisation in dem möglichst weitesten Maßstabe in der Staatsverwaltung zur Geltung gebracht werde.“ „Es blieb nunmehr für mich, den Bevollmächtigten eines Volkes, welches Sie im Voraus zum Tode verdammt haben, nichts übrig, als gegen jede mögliche, und ohne vorhergegangene Erklärung versuchte Verletzung des Territoriums der römischen Republik zu protestiren, welche mich als ihren Vertreter hierhergesandt hat.“ „Und doch schwankte ich noch. Ich erbot mich zu warten, und Ihnen nicht eher eine schriftliche Protestation zuzusenden, bis ich hierzu den Befehl meiner Regierung erhielte. „Dieser Vorbehalt meinerseits hat Sie, Herr Minister, nicht abgehalten, mir meine Beglaubigungsschreiben zurückzusenden, welche Sie bereits gelesen hatten, und welche demnach Ihnen selbst angehörten, und dabei in einer Weise von meiner Regierung und dem von mir vertretenen Volke zu sprechen, welche ich gelinde gesprochen, nur hart nennen will. „Sie haben endlich erklärt, daß, wenn ich Ihnen eine Protestation übersenden würde, Sie dieselbe nicht annehmen würden. „Ich konnte mich bisher noch immer nicht überreden, daß die Waffen der französischen Republik sich gegen ein Volk richten könnten, dessen einziges Verbrechen darin besteht, durch das allgemeine Stimmrecht und fast mit Einstimmigkeit sich eine Regierung seiner Wahl gegeben zu haben; sich desselben Rechtes bedient zu haben, nach welchem die gegenwärtige Regierung Frankreichs besteht. Ich konnte noch immer nicht glauben, daß es in der That die Absicht der französischen Regierung ist, den Pabst und die der kaiserlichen Sachen ergebenen Creaturen an die Spitze der römischen Regierung zu stellen, und den Oestreichern in einem Augenblick zu Hülfe zu kommen, wo dieselben gezwungen sind, einen großen Theil ihrer Truppen aus Italien zurückzuziehen, um ihre eigne bedrohte Hauptstadt gegen die siegreichen Ungarn zu schützen. „Allein die Sprache, deren sich der Hr. Minister-Präsident in der Nationalversammlung bedient hat, und das, was der Hr. Minister der auswärtigen Angelegenheiten mir selbst mittheilte, erlauben mir keinen Zweifel mehr, daß es der Hauptzweck der französischen Expedition ist, durch ihren moralischen Einfluß und dann durch Einschüchterung den Umsturz der nach dem Willen des römischen Volkes bestehenden Ordnung und die Vernichtung seiner unveräußerlichen Rechte herbeizuführen. Ich halte es daher für meine Pflicht, hier mit allen meinen Kräften gegen irgend eine Ausschiffung französischer Truppen auf das Territorium der römischen Republik, welche ohne vorherige Erklärung und ohne Beistimmung des durch die Stimme des Volkes in allgemeinem Wahlrecht berufenen Gouvernements erfolgen sollte, feierlichst zu protestiren. „Die französische Nation und Europa mögen wissen, daß das römische Volk die Söhne Frankreichs als Brüder und Freunde zu empfangen wünscht. Wenn das Unglück ein Anderes will, wird die Verantwortlichkeit nicht auf uns und unsere Kinder fallen. „Genehmigen Sie, Hr. Minister etc. etc. Paris, 19. April. Oberst L. Frapolli, außerordentlicher Gesandter der römischen Republik bei der Regierung der französischen Republik.“ 12 Paris, 22. April. Wir müssen zum Talmud unsere Zuflucht nehmen, um die Scene gehörig verstehen zu können, welche heute in der Kammer zwischen den beiden ersten israelitischen Handelshäusern Statt fand. O, Haus Hillel, Haus Schameh, wer hätte gedacht, daß ihr aufleben würdet in Paris, mitten in der National-Versammlung! Das Haus Schameh und das Haus Hillel, das sind die beiden jüdischen „Häuser“ oder Schulen, die vor Alter sich beständig in den Haaren lagen. In der Natur des Hauses Schameh lag es, beständig das Gegentheil von dem zu behaupten, was das Haus Hillel als unumstoßbar aufstellte. Nun heißt's im Talmud: „Wenn Rabbi Hillel und Rabbi Schameh mit einander kriegen (in irgend einer religiösen Streitfrage), so hat das Haus Hillel jedesmal Recht. Rabbi Hillel das ist Rothschild, Rabbi Schameh das ist Fould. Vor 9 oder 10 Jahren, als die beiden Eisenbahnen nach Versailles projektirt wurden, da hatte sich zum ersten Male der Streit zwischen Rabbi Fould und Rabbi Rothschild entsponnen. Rothschild trat als der Rabbi für die Bahn auf dem rechten Seine-Ufer, Fould als der Rabbi für das linke Seine-Ufer auf, und an den Kampf zwischen den Oberrabbinern vom linken und rechten Seine-Ufer schlossen sich die großen und kleinen Banquiers, Boutiquen und Geldbesitzer an, und ganz Paris war damals in zwei Hälften getheilt, die eine für Rabbi Rothschild, die andere für Rabbi Fould. ‒ Die Eisenbahnen kamen zwar auf beiden Seine-Ufern zu Stande, aber da es im Talmud heißt: das Haus Hillel hat immer Recht, das Haus Schameh, wenn es mit Hillel im Streite begriffen ist, muß, als das schwächere, den Kürzern ziehen, so begreift man, wie Rabbi Rothschild in seinem Kampfe mit Rabbi Fould die Oberhand behielt und letztern mit Verlust in seine engere Sphäre kleinerer Schachers, Wuchers und Wechsels, in die Sphäre kleinerer Eisenbahnen zurückschlug. Die Interessen Rothschild's sind wesentlich verschieden von den Interessen Fould's, obgleich beide gemeinsam die Bourgeois-Interessen vertreten. Aber Rothschild vertritt das größere Kapital, dasjenige Kapital, das keine Nationalität hat und das im Stande ist, alle Nationen ohne Unterschied auszuplündern. Fould steht dagegen als der Vertreter des kleinern, des französischen Kapitals, des Kapitals da, das höchstens die Franzosen ausplündern kann Rothschild's Gläubiger ist der Staat: die Anleihen, die der französische Staat geschlossen, sind größtentheils durch Rothschild vermittelt, ob nun die Kapitalien, die er dem Staate gestellt hat, von England oder andern fremden oder inländischen Kapitalisten herrühren, ist gleichgültig. Genug, der Staat hat direkt mit Rothschild contrahirt und ist sein Schuldner. Fould dagegen hat als Schuldner den französischen Handelsstand, die kleinere Industrie und die kleineren Eisenbahn-Aktionäre, seine Geschäfte sind nicht so sehr Staatspapier-, als Wechsel- und Aktien-Geschäfte. Beim Ausbruche der französischen Revolution 1848 geriethen die beiden Rabbiner Fould und Rothschild in schwere Bedrängniß. Der Eine zitterte für seine Wechsel und Aktien, der Andere für seine Staatsschulden-Zinscoupons Die alten Hohenpriester waren fortgejagt worden und man wußte noch nicht, welchem Götzen die neuen Hohenpriester opfern würden. Da ging Rabbi Fould in aller Stille zu Goudchaux, dem Hohenpriester der Finanzen. „Goudchaux,“ sagte er zu ihm, „hüte dich wohl, die Renten-Quartalzinsen zu zahlen; denn sonst kömmst Du zu kurz mit der Zahlung der bons de tresor, der Sparkassen u. s. w. Dann stockt der Handel und die Industrie, und Du mitsammt dem National, Ihr seid um die Revolution geprellt. Stellt Ihr dagegen die Zahlung der Staatsschulden ein, so verlieren bloß die großen Banquiers, wie Rothschild und Konsorten; dagegen werden der Handel und die Industrie gerettet.“ Der Hohepriester Goudchaux lief in aller Eile zu Rabbi Rothschild hin und hinterbrachte ihm die Worte Rabbi Fould's. „Du siehst, Rabbi Rothschild, das Beste ist, Dein altes, mit Guizot abgeschlossenes Anlehn jetzt zu erfüllen, sonst bin ich genöthigt, mit einem von den beiden Rabbinern, mit Fould oder mit Dir zu brechen.“ ‒ „Wie, Goudchaux, mein Freund, Du wolltest mit Rabbi Fould Dich verbinden und Banquerott machen? Nein! Du bist ein Banquier, wie ich, hast Staatsrenten, wie ich ‒ Du wirst mit mir halten. Das alte Anlehn kann ich zwar nicht erfüllen, aber Goudchaux, Du bist ein Mann von Geist und Verstand; Du wirst schon andere Mittel finden.“ Rothschild kannte seinen Goudchaux: dem Banquerott wurde vorgebeugt durch die 45 Centimen-Steuer, und das später nach der Juni-Schlacht neu geschlossene Anlehn mit Goudchaux und Rothschild. Und Rabbi Fould? Rabbi Fould hatte das Loos des Hauses Schameh, und so ging abermals der Spruch vom Talmud in Erfüllung, wonach es heißt: Wenn Rabbi Hillel und Rabbi Schameh mit einander Krieg führen, so ist Rabbi Schameh immer von vornherein verurtheilt, den Kürzern zu ziehen. Die heutige Kammersitzung war eine förmliche Synagoge: die alte Geschichte, der alte Judenschacher brach an's Tageslicht. „Meine Herrn,“ schrie der ehemalige Hohepriester, „man will mich zum Opferlamm gebrauchen, die Rue de Poitiers hat verbreitet, ich habe den Banquerott vorgeschlagen in der provisorischen Regierung: so wahr mir Gott helfe, ich war immer ein ehrlicher Mann. Ja, ein Mann ist gekommen und hat den Banquerott vorgeschlagen, aber ich werde den Mann nicht nennen. ‒ Den Namen! den Namen! ‒ Goudchaux sträubt sich. ‒ Da besteigt Ledru-Rollin die Tribüne und nennt den Namen Fould. „O wai, o wai, schreit Fould, ich bin ein ehrlicher Mann! ich und Banquerott! (Bekanntlich hat das Haus Fould drei oder viermal fallirt.) ‒ Da besteigt Cremieur die Tribüne und beschuldigt ebenfalls den Rabbi Fould, und nun Marrast auch, und spricht ebenfalls gegen Rabbi Fould ‒ da war's um Rabbi Fould geschehen, und so ging zum drittenmale der Spruch in Erfüllung: „Wenn Rabbi Schameh und Rabbi Hillel im Krieg begriffen sind, so muß Rabbi Schameh Unrecht haben.“ 12 Paris, 22. April. Wahrhaftig, die Deutschen sind lächerlich, wenn sie mit gewichtiger Miene fragen: Nun, was haben denn die Franzosen mit allem ihrem Thun bisheran fertig gebracht? Und wenn die Franzosen weiter nichts gethan hätten, als daß sie die „bürgerlichen Tugenden“ zu Schanden gemacht, daß sie die bürgerliche Ehrlichkeit gezwungen, offen mit der Schuftigkeit herauszutreten, daß sie überhaupt alle Biedermänner zu Schurken gestempelt haben, so wäre dies schon unendlich viel. Die Deutschen hätten erst dialektisch nachgewiesen, wenn sie überhaupt eine auf den Klassenkampf beruhende Gesellschaft erfaßt, wie in Folge dieses Antagonismus jede Tugend das ihr entsprechende Laster zum Gegensatz hat, und aus sich herausarbeitet. Die Franzosen, statt auf die dialektischen Prozesse einzugehen, haben diese Tugenden zum praktischen Handeln gebracht; sie haben die republikanische Tugend des National und die Biedermännnigkeit an's Ruder gebracht und durch ein argumentum ad hominem den Beweis führen lassen, daß diese schönen Eigenschaften, wenn sie aus dem engen Kreise des Privatlebens an das öffentliche Bourgeoisleben dem Proletariat gegenüber treten, in ihr Gegentheil umschlagen müssen. Odilon-Barrot ist der letzte „honette“ Mann der Geschichte. Vor sechs Jahren wurde der damalige Minister des Unterrichts, Hr. Villemain, plötzlich verrückt. Nous pouvons bien, être des gredins. ‒ „Es ist vielleicht möglich, daß wir Schurken sind.“ Das waren die ersten Worte, die er in seiner Verrücktheit aussprach, und die er seinem Kollegen Guizot beständig ins Ohr raunte. Er war durch die Sprache der Journale so gewöhnt daran, sich für den Mann der Tugend zu halten, daß er den in der Brust verborgenen bürgerlichen Schurken ganz vergessen hatte. In der Verrücktheit fing er an, denselben zum ersten Male zu ahnen. Die Verrücktheit brachte den dialektischen Prozeß zur Reife und förderte den Gegensatz an's Tageslicht. Villemain kam im Irrenhause zur Erkenntniß der Wahrheit. Was für den Deutschen der dialektische Prozeß, für Villemain das Irrenhaus ‒ das hat für die jetzige Bourgeoisregierung die Revolution fertig gebracht. Der honette Odilon-Barrot ist genöthigt gewesen, durch die Expedition von Eivita-Vecchia sich als Schurke offen seinen Freunden darzuthun. Der „honette Barrot“ war von jeher für die eigentlichen Bourgeois eine lächerliche Figur gewesen, aber in der Kammer repräsentirte er sehr gut das ehrliche Gewissen und bot dem Journal des Debats einen Gegenstand der Verhöhnung dar. Anhänger hatte er nie, und konnte auch keine haben, da er ja die Interessen keiner Partei vertrat: er hatte nur Leser und Zuhörer. Der größte Hohn, den die Revolution der Bourgeoispartei anthun konnte, war, daß sie ihr diesen Barrot als Minister aufdrang, und der größte Gewinn, den die revolutionäre Partei aus Barrot zieht, ist eben, daß sie aus Barrot den latenten Schuften herausgezogen und öffentlich an's Tageslicht befördert hat. Die Klugheit besteht darin, die Schurkigkeit als die nothwendige Grundlage der Ehrlichkeit, in der auf dem Antagonismus beruhenden Gesellschaft, zu bemänteln. Die Revolution hat die Klugheit Louis Philipps gestürzt, und Napoleon trägt auf seiner dummen Stirn die grundehrliche Schuftigkeit des hochstirnigen Barrot geschrieben. Die Expedition von Eivita-Vecchia, wie sie sich herausstellt, ist der klarste Beweis. Bekanntlich hieß es Anfangs: wir müssen in Rom interveniren, sonst kommt uns Oestreich zuvor. Also um die Einmischung von Oestreich zu verhindern, wollte Barrot-Napoleon den Pabst in Rom wieder einsetzen. Man weiß ferner, daß bereits am 18. Februar der Pabst die Intervention verlangte, und daß Spanien und Neapel bereit waren, dieselbe in Ausführung zu bringen; Oestreich und Frankreich sollten dieselbe moralisch unterstützen. Aber Spanien hatte kein Geld

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Marx-Engels-Gesamtausgabe: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-20T13:08:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Ausgabe: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Bd. 2 (Nummer 184 bis Nummer 301) Köln, 1. Januar 1849 bis 19. Mai 1849. Glashütten im Taunus, Verlag Detlev Auvermann KG 1973.




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Zitationshilfe: Neue Rheinische Zeitung. Nr. 281. Köln, 25. April 1849, S. 1587. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_nrhz281_1849/3>, abgerufen am 23.11.2024.