sich bis zur neuern Zeit erhalten hat. Ebenso die Lehre, daß einige Elemente flüssig andere luftartig sind, hat sich alle Jahrhunderte hindurch erhalten. Die ionischen Philosophen beobachteten nicht allein im all- gemeinen sondern auch im Einzeln. Diogenes machte über das Athmen der Fische sehr richtige Beobachtungen, und beschäftigte sich auch mit den Vulkanen.
Pythagoras war der Schöpfer einer eigenen Schule, die mit der ionischen eng verknüpft ist. Mit vielem Dun[st] und Mystischen ist dieser Name umgeben, den man oft mißbrauchte, selbst in verschiedenen Ländern l[unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]eben ließ. Der pythagoräische Bund wurde zerstört, so verbreitet auch seine Lehren waren. Die Herren Böhm & Idler haben sehr scharfsinnig dieselben in neuerer Zeit untersucht. So symbolisch die Ansichten der Pythagoräer auch zu sein scheinen, so sieht man bei ihnen doch eine Anwendung der Mathematik auf die Naturkenntniß, die eine mathe- matische Symbolik gab.
In spätern Zeiten haben die pythagoräischen Lehren durch die Streitigkeiten der ersten Christen viel Mystisches er- halten. Plutarch hat ihn sogar mit Numa zusammen- gestellt.
Die Meinungen der Pythagoräer haben auch auf Coper- nicus gewirkt, wie später bewiesen werden soll. Sie
ſich bis zur neuern Zeit erhalten hat. Ebenſo die Lehre, daß einige Elemente flüſſig andere luftartig ſind, hat ſich alle Jahrhunderte hindurch erhalten. Die ioniſchen Philoſophen beobachteten nicht allein im all- gemeinen ſondern auch im Einzeln. Diogenes machte über das Athmen der Fiſche ſehr richtige Beobachtungen, und beſchäftigte ſich auch mit den Vulkanen.
Pythagoras war der Schöpfer einer eigenen Schule, die mit der ioniſchen eng verknüpft iſt. Mit vielem Dun[ſt] und Myſtiſchen iſt dieſer Name umgeben, den man oft mißbrauchte, ſelbſt in verſchiedenen Ländern l[unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]eben ließ. Der pythagoräiſche Bund wurde zerſtört, ſo verbreitet auch ſeine Lehren waren. Die Herren Böhm & Idler haben ſehr ſcharfſinnig dieſelben in neuerer Zeit unterſucht. So ſymboliſch die Anſichten der Pythagoräer auch zu ſein ſcheinen, ſo ſieht man bei ihnen doch eine Anwendung der Mathematik auf die Naturkenntniß, die eine mathe- matiſche Symbolik gab.
In ſpätern Zeiten haben die pythagoräiſchen Lehren durch die Streitigkeiten der erſten Chriſten viel Myſtiſches er- halten. Plutarch hat ihn ſogar mit Numa zuſammen- geſtellt.
Die Meinungen der Pythagoräer haben auch auf Coper- nicus gewirkt, wie ſpäter bewieſen werden ſoll. Sie
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[34./0040]
ſich bis zur neuern Zeit erhalten hat. Ebenſo die
Lehre, daß einige Elemente flüſſig andere luftartig
ſind, hat ſich alle Jahrhunderte hindurch erhalten. Die
ioniſchen Philoſophen beobachteten nicht allein im all-
gemeinen ſondern auch im Einzeln. Diogenes machte über
das Athmen der Fiſche ſehr richtige Beobachtungen, und
beſchäftigte ſich auch mit den Vulkanen.
Pythagoras war der Schöpfer einer eigenen Schule,
die mit der ioniſchen eng verknüpft iſt. Mit vielem Dunſt
und Myſtiſchen iſt dieſer Name umgeben, den man oft
mißbrauchte, ſelbſt in verſchiedenen Ländern leben ließ.
Der pythagoräiſche Bund wurde zerſtört, ſo verbreitet
auch ſeine Lehren waren. Die Herren Böhm & Idler
haben ſehr ſcharfſinnig dieſelben in neuerer Zeit unterſucht.
So ſymboliſch die Anſichten der Pythagoräer auch zu ſein
ſcheinen, ſo ſieht man bei ihnen doch eine Anwendung der
Mathematik auf die Naturkenntniß, die eine mathe-
matiſche Symbolik gab.
In ſpätern Zeiten haben die pythagoräiſchen Lehren durch
die Streitigkeiten der erſten Chriſten viel Myſtiſches er-
halten. Plutarch hat ihn ſogar mit Numa zuſammen-
geſtellt.
Die Meinungen der Pythagoräer haben auch auf Coper-
nicus gewirkt, wie ſpäter bewieſen werden ſoll. Sie
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 34.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/40>, abgerufen am 21.11.2024.
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