Von 22 Messungen der Schneelinie unter dem Aequator die ich anstellte, gab die mittl. Zahl der Höhe genau zu 14,660' an, so daß der Montblanc erst mit seiner Spitze in die Linie reichen würde.
Lange glaubte man, daß die Schneelinie vom Aequator ab so gleich herabsinke, und bis zu 40° N. Br. gab es keine Messungen mehr. Unter den 19-20° N. Br. ist sie 13,800' also noch nicht um 1000' gesunken. Die Oscillation der Schnee- grenze ist am größten gegen Norden, wo sie eine Curve bildet, und der Unterschied der Oscillation beträgt hier schon 2200'.
Zwischen den 20-30° N. Br. kennt man keine Schneelinie. So wohl auf dem neuen wie auf dem alten Continent giebt es keinen Berg, weder der Pic noch der Aetna sind hoch genug um sie zu erreichen. Die Breite des Himalai- gebirges giebt Abhänge von 12000' und nördlich von 13,500'.
In den Pyrenäen und Alpen hängt die Schneelinie sehr von Lokalphänomenen ab. Das Mittel aus den Messungen der nördlichen und südlichen Seiten, von Saussure, Parrot und Wahlenberg, geben dieselbe zu 8500' an. Wenn es bei uns in Berlin Berge von der Höhe gäbe, so würde sie hier mit 7000' beginnen, und nach Interpolation
Von 22 Meſſungen der Schneelinie unter dem Aequator die ich anſtellte, gab die mittl. Zahl der Höhe genau zu 14,660′ an, ſo daß der Montblanc erſt mit ſeiner Spitze in die Linie reichen würde.
Lange glaubte man, daß die Schneelinie vom Aequator ab ſo gleich herabſinke, und bis zu 40° N. Br. gab es keine Meſſungen mehr. Unter den 19–20° N. Br. iſt ſie 13,800′ alſo noch nicht um 1000′ geſunken. Die Oscillation der Schnee- grenze iſt am größten gegen Norden, wo ſie eine Curve bildet, und der Unterſchied der Oscillation beträgt hier ſchon 2200′.
Zwiſchen den 20–30° N. Br. kennt man keine Schneelinie. So wohl auf dem neuen wie auf dem alten Continent giebt es keinen Berg, weder der Pic noch der Aetna ſind hoch genug um ſie zu erreichen. Die Breite des Himalai- gebirges giebt Abhänge von 12000′ und nördlich von 13,500′.
In den Pyrenäen und Alpen hängt die Schneelinie ſehr von Lokalphänomenen ab. Das Mittel aus den Meſſungen der nördlichen und ſüdlichen Seiten, von Sausſure, Parrot und Wahlenberg, geben dieſelbe zu 8500′ an. Wenn es bei uns in Berlin Berge von der Höhe gäbe, ſo würde ſie hier mit 7000′ beginnen, und nach Interpolation
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Von 22 Meſſungen der Schneelinie unter dem Aequator
die ich anſtellte, gab die mittl. Zahl der Höhe genau zu
14,660′ an, ſo daß der Montblanc erſt mit ſeiner Spitze
in die Linie reichen würde.
Lange glaubte man, daß die Schneelinie vom Aequator
ab ſo gleich herabſinke, und bis zu 40° N. Br. gab es keine
Meſſungen mehr. Unter den 19–20° N. Br. iſt ſie 13,800′
alſo noch nicht um 1000′ geſunken. Die Oscillation der Schnee-
grenze iſt am größten gegen Norden, wo ſie eine Curve
bildet, und der Unterſchied der Oscillation beträgt hier
ſchon 2200′.
Zwiſchen den 20–30° N. Br. kennt man keine Schneelinie.
So wohl auf dem neuen wie auf dem alten Continent giebt
es keinen Berg, weder der Pic noch der Aetna ſind hoch
genug um ſie zu erreichen. Die Breite des Himalai-
gebirges giebt Abhänge von 12000′ und nördlich von 13,500′.
In den Pyrenäen und Alpen hängt die Schneelinie
ſehr von Lokalphänomenen ab. Das Mittel aus den
Meſſungen der nördlichen und ſüdlichen Seiten, von Sausſure,
Parrot und Wahlenberg, geben dieſelbe zu 8500′ an.
Wenn es bei uns in Berlin Berge von der Höhe gäbe,
ſo würde ſie hier mit 7000′ beginnen, und nach Interpolation
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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 463.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/469>, abgerufen am 27.11.2024.
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