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Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 6. Prag, 1834.

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Panorama des Universums.
[Beginn Spaltensatz] einem in Gestalt und Wachsthum ganz verschie-
denen Baum, dem heiligen Feigenbaum oder indischen
Gottesbaum verwechselt wird, den die Banianen vor-
züglich verehren, weil, der Sage nach, einer ihrer
Götter, Wosten, darunter geboren ist. Sie umgeben
den Baum mit einem Gehege und verrichten ihre
Gebete unter seinen Zweigen. Der Stamm ist ziem-
lich hoch und treibt viele zarte Aeste, die Blätter sind
immer grün, herzförmig und gehen in eine lange
Spitze aus. Die Früchte sind klein und rund. Man
findet diese Gattung auch hie und da in deutschen
Gärten, wo man sie durch Zweige vermehrt, im
Winter muß sie aber sehr warm gehalten werden.



Dampfschiffe auf dem Kaspischen Meere.

Nach Berichten aus Rußland hat die Regierung
beschlossen, eine regelmäßige Dampfschiffahrt auf dem
Kaspischen Meere einzurichten, und eine solche Maß-
regel ist in jeder Hinsicht vortheilhaft und lobenswerth.
Diese Art von Wasserreise, welche so wenig Zeit
bedarf, wird die Verbindungen im hohen Grade er-
leichtern, und gewiß auch einen wohlthätigen Einfluß
auf die Bildung der Länder haben, welche der unge-
heure Kaspische See bewässert.



Abelards und Heloisens Grabmahl.

Peter Abelard, ein Mann, dessen Name durch
seine Gelehrsamkeit, noch mehr aber durch die Jrrthü-
mer seines Herzens seit beinahe 8 Jahrhunderten seine
Berühmtheit bewahrt hat, wurde 1079 in dem kleinen
Flecken Palais bei Nantes geboren, wo man noch
jetzt die Ruinen eines alten befestigten Schlosses zeigt,
in welchem er das Licht der Welt erblickt haben soll.
Sein Vater Berengar, ein wohlhabender Gutsbe-
sitzer, hatte, ehe er das Schwert des Krieges um
seine Lenden gürtete, sich viel mit ernsten Stu-
dien beschäftigt, und wollte, daß alle seine Kinder
eine gelehrte Erziehung erhielten. Peter, sein Erst-
geborner war gleichfalls für den Kriegerstand bestimmt,
doch sollte er zuerst seinen Geist vielseitig ausbilden,
was auch bei seinen glänzenden Anlagen eine sehr
leichte Aufgabe schien; aber je größer seine Fort-
schritte in den Wissenschaften waren, desto mehr
wuchs auch sein Hang zu denselben; er entsagte der
militärischen Laufbahn, überließ seinen Brüdern das
Recht der Erstgeburt und die väterliche Erbschaft,
und weihte sich ganz gelehrten Forschungen. Abelard
studirte mit unermüdlichem Eifer Dichtkunst, Bered-
samkeit, Weltweisheit, die Rechte und die Glaubens-
lehre, die lateinische, griechische und hebräische Spra-
che, vorzüglich aber verlegte er sich auf die schola-
stische Philosophie. *)

Bald hatte Abelard alle Gelehrten der Bre-
tagne überflügelt, und begab sich nach Paris, wo
er der Schüler des berühmten Wilhelm von Cham-
peaux
wurde, und unter seiner Lehre so riesenmäßige
Fortschritte machte, daß sein Scharfsinn in kurzer
Zeit selbst den Meister besiegte, dessen Vorliebe für
den geistreichen Jünger sich alsobald in Haß verwan-
delte, den alle seine übrigen Schüler theilten.

Von allen Seiten angefeindet ging Abelard
in einem Alter von noch nicht vollen 22 Jahren nach
Melun, an welchem Orte sich der Hof manchmal
aufzuhalten pflegte. Er eröffnete hier einen Lehrsaal,
[Spaltenumbruch] und bald verließen viele Jünglinge die Schulen von
Paris, um sich unter seine Schüler zu reihen, von
welchem Orte er sich aber bald nach Corbeil begab,
wo er seine Vorlesungen fortsetzte, bis er sich durch
allzugroße geistige Anstrengungen eine bedeutende Krank-
heit zuzog, und auf den Rath der Aerzte in seine Hei-
math ging, sich wieder zu erholen.

Als Abelard wieder nach Paris kam, war
Champeaux in das klösterliche Leben von St.
Victor zurückgetreten, versah nur die Schule dieses
Klosters und hatte seinen Lehrstuhl an einen Nach-
folger abgetreten, gegen welchen Abelard mit so
siegreichem Erfolg in Streitigkeiten auftrat, daß jener
mit der Bitte, seine Lehrkanzel zu besteigen, von der-
selben abtrat, und sich unter die erstaunten Hörer
reihte. Champeaux gerieth über die Demuth seines
Nachfolgers in so großen Zorn, daß er ihn unter
allerhand falschen Vorwänden anklagte, seines Lehr-
amtes entsetzte und dasselbe einem andern übertrug.
Auch Abelard mußte Paris verlassen, doch konnte
er sich nicht entschließen, seinen Sieg aufzugeben, und
verlegte sein Schlachtfeld, wie er selbst sagte, dicht
unter die Mauern der Stadt, indem er einen Lehr-
saal unterhalb des Berges von St. Genoveva er-
öffnete. Bald sah Champeaux seine Schule ganz
verlassen, er mußte selbe schließen, und zog sich ganz
ins Klosterleben zurück.

Ungefähr um diese Zeit mußte Abelard auf
Verlangen seiner zärtlich geliebten Mutter eine zweite
Reise in seine Heimath unternehmen. Berengar
hatte nämlich den Entschluß gefaßt, in ein Kloster
zu gehen, und die liebende Mutter wollte ihren erst-
gebornen Sohn noch einmal an ihr Herz drücken, ehe
sie dem Beispiel ihres Gatten folgte. Auch Peter
Abelard
beschloß die Theologie zu studiren und
begab sich nach Laon, um sich unter die Schüler
des Anselmus zu reihen, der in jener Zeit eines
großen Ruhms genoß. Aber Abelard fuhlte sich
alsogleich seinem Lehrer in jeder Hinsicht überlegen,
und eröffnete einen Lehrcurs über die Weissagungen
des Ezechiel, der ihm allgemeine Bewunderung,
zugleich aber den Haß des Anselmus zuzog, der
ihm zu lehren verbot, worauf er nach Paris zurück-
kehrte, wo sein Ruf sich schon verbreitet hatte, und
man ihm eine Lehrkanzel anbot. Abelard versöhnte
sich mit seinem ersten Lehrer und gab Vorlesungen
über die Philosophie, Theologie und Redekunst, die
Tausende von Schülern in seinem Lehrsaal versam-
melten, und unter ihnen erwuchsen mehrere der aus-
gezeichnetesten Männer des 12ten Jahrhunderts: der
nachherige Papst Cölestin II., Peter Lombar-
dus,
Bischof von Paris, Berengar, Bischof von
Poitiers und der heilige Bernhard.

Bis zu dieser Zeit hatte Abelard bloß seinen
Studien gelebt, aber nun erwachte eine Leidenschaft
in ihm, deren Gewalt sein Leben mit namenlosen
Leiden erfüllte. Obschon bereits im Mannesalter,
besaß er jedoch alle Reize der Gestalt wie des Gei-
stes, und bald fand er ein weibliches Wesen, das
seine heftige Liebe theilte. Die siebzehnjährige Heloise,
Nichte des allgemein bekannten Fulbert, wurde von
wenigen Frauen jener Zeit an Schönheit, von keiner
an Geist und Kenntnissen übertroffen; sie war stolz
darauf, von Abelard geliebt zu werden, und erwie-
derte seine Zärtlichkeit mit aller Kraft der ersten Liebe.
Unter dem Vorwande, ihre gelehrte Bildung zu voll-
enden, erhielt Abelard von dem Oheim leicht die
Erlaubniß, sie oft zu besuchen, und nahm endlich
[Ende Spaltensatz]

*) Die Schulweisheit des Mittelalters, welche sich vorzüglich
mit kleinlichen Spitzfindigkeiten und Wortstreiten beschäftigte.

Panorama des Universums.
[Beginn Spaltensatz] einem in Gestalt und Wachsthum ganz verschie-
denen Baum, dem heiligen Feigenbaum oder indischen
Gottesbaum verwechselt wird, den die Banianen vor-
züglich verehren, weil, der Sage nach, einer ihrer
Götter, Wosten, darunter geboren ist. Sie umgeben
den Baum mit einem Gehege und verrichten ihre
Gebete unter seinen Zweigen. Der Stamm ist ziem-
lich hoch und treibt viele zarte Aeste, die Blätter sind
immer grün, herzförmig und gehen in eine lange
Spitze aus. Die Früchte sind klein und rund. Man
findet diese Gattung auch hie und da in deutschen
Gärten, wo man sie durch Zweige vermehrt, im
Winter muß sie aber sehr warm gehalten werden.



Dampfschiffe auf dem Kaspischen Meere.

Nach Berichten aus Rußland hat die Regierung
beschlossen, eine regelmäßige Dampfschiffahrt auf dem
Kaspischen Meere einzurichten, und eine solche Maß-
regel ist in jeder Hinsicht vortheilhaft und lobenswerth.
Diese Art von Wasserreise, welche so wenig Zeit
bedarf, wird die Verbindungen im hohen Grade er-
leichtern, und gewiß auch einen wohlthätigen Einfluß
auf die Bildung der Länder haben, welche der unge-
heure Kaspische See bewässert.



Abelards und Heloisens Grabmahl.

Peter Abelard, ein Mann, dessen Name durch
seine Gelehrsamkeit, noch mehr aber durch die Jrrthü-
mer seines Herzens seit beinahe 8 Jahrhunderten seine
Berühmtheit bewahrt hat, wurde 1079 in dem kleinen
Flecken Palais bei Nantes geboren, wo man noch
jetzt die Ruinen eines alten befestigten Schlosses zeigt,
in welchem er das Licht der Welt erblickt haben soll.
Sein Vater Berengar, ein wohlhabender Gutsbe-
sitzer, hatte, ehe er das Schwert des Krieges um
seine Lenden gürtete, sich viel mit ernsten Stu-
dien beschäftigt, und wollte, daß alle seine Kinder
eine gelehrte Erziehung erhielten. Peter, sein Erst-
geborner war gleichfalls für den Kriegerstand bestimmt,
doch sollte er zuerst seinen Geist vielseitig ausbilden,
was auch bei seinen glänzenden Anlagen eine sehr
leichte Aufgabe schien; aber je größer seine Fort-
schritte in den Wissenschaften waren, desto mehr
wuchs auch sein Hang zu denselben; er entsagte der
militärischen Laufbahn, überließ seinen Brüdern das
Recht der Erstgeburt und die väterliche Erbschaft,
und weihte sich ganz gelehrten Forschungen. Abelard
studirte mit unermüdlichem Eifer Dichtkunst, Bered-
samkeit, Weltweisheit, die Rechte und die Glaubens-
lehre, die lateinische, griechische und hebräische Spra-
che, vorzüglich aber verlegte er sich auf die schola-
stische Philosophie. *)

Bald hatte Abelard alle Gelehrten der Bre-
tagne überflügelt, und begab sich nach Paris, wo
er der Schüler des berühmten Wilhelm von Cham-
peaux
wurde, und unter seiner Lehre so riesenmäßige
Fortschritte machte, daß sein Scharfsinn in kurzer
Zeit selbst den Meister besiegte, dessen Vorliebe für
den geistreichen Jünger sich alsobald in Haß verwan-
delte, den alle seine übrigen Schüler theilten.

Von allen Seiten angefeindet ging Abelard
in einem Alter von noch nicht vollen 22 Jahren nach
Melun, an welchem Orte sich der Hof manchmal
aufzuhalten pflegte. Er eröffnete hier einen Lehrsaal,
[Spaltenumbruch] und bald verließen viele Jünglinge die Schulen von
Paris, um sich unter seine Schüler zu reihen, von
welchem Orte er sich aber bald nach Corbeil begab,
wo er seine Vorlesungen fortsetzte, bis er sich durch
allzugroße geistige Anstrengungen eine bedeutende Krank-
heit zuzog, und auf den Rath der Aerzte in seine Hei-
math ging, sich wieder zu erholen.

Als Abelard wieder nach Paris kam, war
Champeaux in das klösterliche Leben von St.
Victor zurückgetreten, versah nur die Schule dieses
Klosters und hatte seinen Lehrstuhl an einen Nach-
folger abgetreten, gegen welchen Abelard mit so
siegreichem Erfolg in Streitigkeiten auftrat, daß jener
mit der Bitte, seine Lehrkanzel zu besteigen, von der-
selben abtrat, und sich unter die erstaunten Hörer
reihte. Champeaux gerieth über die Demuth seines
Nachfolgers in so großen Zorn, daß er ihn unter
allerhand falschen Vorwänden anklagte, seines Lehr-
amtes entsetzte und dasselbe einem andern übertrug.
Auch Abelard mußte Paris verlassen, doch konnte
er sich nicht entschließen, seinen Sieg aufzugeben, und
verlegte sein Schlachtfeld, wie er selbst sagte, dicht
unter die Mauern der Stadt, indem er einen Lehr-
saal unterhalb des Berges von St. Genoveva er-
öffnete. Bald sah Champeaux seine Schule ganz
verlassen, er mußte selbe schließen, und zog sich ganz
ins Klosterleben zurück.

Ungefähr um diese Zeit mußte Abelard auf
Verlangen seiner zärtlich geliebten Mutter eine zweite
Reise in seine Heimath unternehmen. Berengar
hatte nämlich den Entschluß gefaßt, in ein Kloster
zu gehen, und die liebende Mutter wollte ihren erst-
gebornen Sohn noch einmal an ihr Herz drücken, ehe
sie dem Beispiel ihres Gatten folgte. Auch Peter
Abelard
beschloß die Theologie zu studiren und
begab sich nach Laon, um sich unter die Schüler
des Anselmus zu reihen, der in jener Zeit eines
großen Ruhms genoß. Aber Abelard fúhlte sich
alsogleich seinem Lehrer in jeder Hinsicht überlegen,
und eröffnete einen Lehrcurs über die Weissagungen
des Ezechiel, der ihm allgemeine Bewunderung,
zugleich aber den Haß des Anselmus zuzog, der
ihm zu lehren verbot, worauf er nach Paris zurück-
kehrte, wo sein Ruf sich schon verbreitet hatte, und
man ihm eine Lehrkanzel anbot. Abelard versöhnte
sich mit seinem ersten Lehrer und gab Vorlesungen
über die Philosophie, Theologie und Redekunst, die
Tausende von Schülern in seinem Lehrsaal versam-
melten, und unter ihnen erwuchsen mehrere der aus-
gezeichnetesten Männer des 12ten Jahrhunderts: der
nachherige Papst Cölestin II., Peter Lombar-
dus,
Bischof von Paris, Berengar, Bischof von
Poitiers und der heilige Bernhard.

Bis zu dieser Zeit hatte Abelard bloß seinen
Studien gelebt, aber nun erwachte eine Leidenschaft
in ihm, deren Gewalt sein Leben mit namenlosen
Leiden erfüllte. Obschon bereits im Mannesalter,
besaß er jedoch alle Reize der Gestalt wie des Gei-
stes, und bald fand er ein weibliches Wesen, das
seine heftige Liebe theilte. Die siebzehnjährige Heloise,
Nichte des allgemein bekannten Fulbert, wurde von
wenigen Frauen jener Zeit an Schönheit, von keiner
an Geist und Kenntnissen übertroffen; sie war stolz
darauf, von Abelard geliebt zu werden, und erwie-
derte seine Zärtlichkeit mit aller Kraft der ersten Liebe.
Unter dem Vorwande, ihre gelehrte Bildung zu voll-
enden, erhielt Abelard von dem Oheim leicht die
Erlaubniß, sie oft zu besuchen, und nahm endlich
[Ende Spaltensatz]

*) Die Schulweisheit des Mittelalters, welche sich vorzüglich
mit kleinlichen Spitzfindigkeiten und Wortstreiten beschäftigte.
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Auch Abelard mußte Paris verlassen, doch konnte er sich nicht entschließen, seinen Sieg aufzugeben, und verlegte sein Schlachtfeld, wie er selbst sagte, dicht unter die Mauern der Stadt, indem er einen Lehr- saal unterhalb des Berges von St. Genoveva er- öffnete. Bald sah Champeaux seine Schule ganz verlassen, er mußte selbe schließen, und zog sich ganz ins Klosterleben zurück. Ungefähr um diese Zeit mußte Abelard auf Verlangen seiner zärtlich geliebten Mutter eine zweite Reise in seine Heimath unternehmen. Berengar hatte nämlich den Entschluß gefaßt, in ein Kloster zu gehen, und die liebende Mutter wollte ihren erst- gebornen Sohn noch einmal an ihr Herz drücken, ehe sie dem Beispiel ihres Gatten folgte. Auch Peter Abelard beschloß die Theologie zu studiren und begab sich nach Laon, um sich unter die Schüler des Anselmus zu reihen, der in jener Zeit eines großen Ruhms genoß. 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Obschon bereits im Mannesalter, besaß er jedoch alle Reize der Gestalt wie des Gei- stes, und bald fand er ein weibliches Wesen, das seine heftige Liebe theilte. Die siebzehnjährige Heloise, Nichte des allgemein bekannten Fulbert, wurde von wenigen Frauen jener Zeit an Schönheit, von keiner an Geist und Kenntnissen übertroffen; sie war stolz darauf, von Abelard geliebt zu werden, und erwie- derte seine Zärtlichkeit mit aller Kraft der ersten Liebe. Unter dem Vorwande, ihre gelehrte Bildung zu voll- enden, erhielt Abelard von dem Oheim leicht die Erlaubniß, sie oft zu besuchen, und nahm endlich *) Die Schulweisheit des Mittelalters, welche sich vorzüglich mit kleinlichen Spitzfindigkeiten und Wortstreiten beschäftigte.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Peter Fankhauser: Automatische Transformation von TUSTEP nach TEI P5 (DTA-Basisformat).
Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und Volltext-Transkription
Susanne Haaf, Rahel Hartz, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation
Rahel Hartz: Artikelstrukturierung

Weitere Informationen:

Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.




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URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_panorama06_1834
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Zitationshilfe: Das wohlfeilste Panorama des Universums. Nr. 6. Prag, 1834, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_panorama06_1834/2>, abgerufen am 03.12.2024.