Reichspost. Nr. 18, Wien, 22.01.1901.18 Wien, Dienstag Reichspost 22. Jänner 1901 [Spaltenumbruch][k]lageschriften gegen jugendliche Verbrecher wieder- [ke]hrenden Phrase sich gedacht hat, wissen wir natür- [l]ich nicht. Wahrscheinlich wollte sie damit auf die allerdings zweifellos richtige und allgemein aner- kannte Thatsache hinweisen, daß bei der Entwicklung besonders der jugendlichen Verbrecher stets die socialen Verhältnisse, in denen sie leben uud aufwachsen, oder -- wie die Criminalisten sagen -- das sogenannte "sociale Milieu" die erste und entscheidende Rolle spielt Damit allein ist uns jedoch nicht gedient, wir möchten doch auch näher wissen, wie denn eigentlich der junge Verbrecher seinerzeit in diese "schlechte Gesellschaft gerathen" ist, und wie es kommt, daß heute gar so oft selbst auch gut geartete und wohlerzogene Kinder aus in guten und geordneten Verhältnissen lebenden Familien so plötzlich "in schlechte Gesellschaft ge- rathen". Darüber wollen wir hier einige Worte sagen, wenn es auch aus verschiedenen Gründen nicht immer möglich ist, die ganze Wahrheit zu enthüllen, und wenn wir auch gerne anerkennen, daß es auch andere Wege gibt, auf denen das Kind in schlechte Gesellschaft geräth, wie der, den wir als den typischen hinzustellen beabsichtigen. Bis zu seinem dreizehnten, beziehungsweise vier- Selbstverständlich legte die Strafjustiz sofort ihre Nicht lange dauert es, so begeht er ein neuer- Selbstredend wird er nun, und zwar diesmal Aus dem Gesagten wollen wir nun kurz das Gewiß soll ja auch im kindlichen bezw. jugend- Aehnlich dem über die sprossenden Saaten sich Wir unsererseits wollen darüber nichts Weiteres Vereinsnachrichten. § Gesellschaft vom Blauen Kreuz. In Mark- § Katholisches Handels-Casino. Das katholische § Politischer Fortschrittsverein "Eintracht" 3. Bezirk. Am Montag, den 11. Februar veran- [Spaltenumbruch] § St. Severinus-Verein. Die Mitglieder werden § Pfarrgruppe "Maria Treu" in der Josefstadt des Katholischen Schulvereins. Sonntag den 27. d. § St. Petrus Claver-Sodalität. Samstag den Die Königin von England "Ihre Majestät verbrachte eine ziemlich ruhe- Um 3 Uhr Nachmittags hieß es in London, eine Um 1/212 Uhr Nachts lautete das Bulletin: Um 1/21 Uhr lautete es: "Das um Mitternacht Bei der Wiener großbritanischen Bot- London, 20. Jänner. Das Reuter'sche Bureau London, 20. Jänner. Der Prinz von Wales London, 20. Jänner. Kaiser Wilhelm ist um London, 20. Jänner. Kaiser Wilhelm und London, 21. Jänner. Das Mitternachts über Osborne, 21. Jänner, 3 Uhr Früh. Die ge- London, 21. Jänner. Kaiser Wilhelm, der Königin Victoria, I. Alexandra, wurde am 18 Wien, Dienſtag Reichspoſt 22. Jänner 1901 [Spaltenumbruch][k]lageſchriften gegen jugendliche Verbrecher wieder- [ke]hrenden Phraſe ſich gedacht hat, wiſſen wir natür- [l]ich nicht. Wahrſcheinlich wollte ſie damit auf die allerdings zweifellos richtige und allgemein aner- kannte Thatſache hinweiſen, daß bei der Entwicklung beſonders der jugendlichen Verbrecher ſtets die ſocialen Verhältniſſe, in denen ſie leben uud aufwachſen, oder — wie die Criminaliſten ſagen — das ſogenannte „ſociale Milieu“ die erſte und entſcheidende Rolle ſpielt Damit allein iſt uns jedoch nicht gedient, wir möchten doch auch näher wiſſen, wie denn eigentlich der junge Verbrecher ſeinerzeit in dieſe „ſchlechte Geſellſchaft gerathen“ iſt, und wie es kommt, daß heute gar ſo oft ſelbſt auch gut geartete und wohlerzogene Kinder aus in guten und geordneten Verhältniſſen lebenden Familien ſo plötzlich „in ſchlechte Geſellſchaft ge- rathen“. Darüber wollen wir hier einige Worte ſagen, wenn es auch aus verſchiedenen Gründen nicht immer möglich iſt, die ganze Wahrheit zu enthüllen, und wenn wir auch gerne anerkennen, daß es auch andere Wege gibt, auf denen das Kind in ſchlechte Geſellſchaft geräth, wie der, den wir als den typiſchen hinzuſtellen beabſichtigen. Bis zu ſeinem dreizehnten, beziehungsweiſe vier- Selbſtverſtändlich legte die Strafjuſtiz ſofort ihre Nicht lange dauert es, ſo begeht er ein neuer- Selbſtredend wird er nun, und zwar diesmal Aus dem Geſagten wollen wir nun kurz das Gewiß ſoll ja auch im kindlichen bezw. jugend- Aehnlich dem über die ſproſſenden Saaten ſich Wir unſererſeits wollen darüber nichts Weiteres Vereinsnachrichten. § Geſellſchaft vom Blauen Kreuz. In Mark- § Katholiſches Handels-Caſino. Das katholiſche § Politiſcher Fortſchrittsverein „Eintracht“ 3. Bezirk. Am Montag, den 11. Februar veran- [Spaltenumbruch] § St. Severinus-Verein. Die Mitglieder werden § Pfarrgruppe „Maria Treu“ in der Joſefſtadt des Katholiſchen Schulvereins. Sonntag den 27. d. § St. Petrus Claver-Sodalität. Samſtag den Die Königin von England „Ihre Majeſtät verbrachte eine ziemlich ruhe- Um 3 Uhr Nachmittags hieß es in London, eine Um ½12 Uhr Nachts lautete das Bulletin: Um ½1 Uhr lautete es: „Das um Mitternacht Bei der Wiener großbritaniſchen Bot- London, 20. Jänner. Das Reuter’ſche Bureau London, 20. Jänner. Der Prinz von Wales London, 20. Jänner. Kaiſer Wilhelm iſt um London, 20. Jänner. Kaiſer Wilhelm und London, 21. Jänner. Das Mitternachts über Osborne, 21. Jänner, 3 Uhr Früh. Die ge- London, 21. Jänner. Kaiſer Wilhelm, der Königin Victoria, I. Alexandra, wurde am <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0005" n="5"/><fw place="top" type="header">18 Wien, Dienſtag Reichspoſt 22. Jänner 1901</fw><lb/><cb/><supplied>k</supplied>lageſchriften gegen jugendliche Verbrecher wieder-<lb/><supplied>ke</supplied>hrenden Phraſe ſich gedacht hat, wiſſen wir natür-<lb/><supplied>l</supplied>ich nicht. 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Darüber wollen wir hier einige Worte<lb/> ſagen, wenn es auch aus verſchiedenen Gründen nicht<lb/> immer möglich iſt, die <hi rendition="#g">ganze</hi> Wahrheit zu enthüllen,<lb/> und wenn wir auch gerne anerkennen, daß es auch<lb/> andere Wege gibt, auf denen das Kind in ſchlechte<lb/> Geſellſchaft geräth, wie der, den wir als den typiſchen<lb/> hinzuſtellen beabſichtigen.</p><lb/> <p>Bis zu ſeinem dreizehnten, beziehungsweiſe vier-<lb/><supplied>z</supplied>ehnten Lebensjahre, dem Alter der vollen geſetz-<lb/> lichen Strafmündigkeit, hat ſich der genannte<lb/> junge Raubmörder, wie wir aus den Verhandlungs-<lb/> berichten entnehmen, durchaus normal verhalten und<lb/> war ein folgſames, braves, fleißiges und ſittſames<lb/> Kind; ſelbſt die Anklageſchrift ſtellt ihm für dieſe ſeine<lb/> Lebensperiode ein gutes Zeugniß aus. Nun kam er<lb/> in das gefährliche Alter der Entwicklung; er begieng<lb/> irgend einen jugendlichen Streich, ließ ſich vielleicht<lb/> ſogar zu einem kleinen Diebſtahl verleiten oder machte<lb/> ſonſt einen polizeiwidrigen Unfug und fiel ſo, wie es<lb/> mit Tauſenden ſeiner Altersgenoſſen täglich geſchieht,<lb/> in eine der zahlloſen Schlingen der modernen Straf-<lb/> geſetze und Polizeivorſchriften.</p><lb/> <p>Selbſtverſtändlich legte die Strafjuſtiz ſofort ihre<lb/> ahndende Hand an ihn: er wird angezeigt, ver-<lb/> urtheilt und wandert zum erſten Male auf einige<lb/> Tage oder Wochen in den Arreſt. — Damit iſt alſo<lb/> der Anfang gemacht, die moderne „Beſſerung“<lb/> im Gefängniſſe hat begonnen an ihm ihr Werk zu<lb/> zu thun, eheſtens werden auch ihre Reſultate zu Tage<lb/> treten. Das Kind büßt ſeine kurze Gefängnißſtrafe ab<lb/> und kehrt ins Elternhaus zurück. Aber bald bemerkt<lb/> man nun eine eigenthümliche, ſehr unangenehme Ver-<lb/> änderung an dem beſtraften Knaben, die ſich ſelbſt in<lb/> ſeinem Geſichtsausdrucke offenbart. Die frühere ruhige<lb/> Klarheit und Unſchuld ſeiner Augen iſt verſchwunden,<lb/> ſeine Blicke ſind unruhig und verſchloſſen, ein<lb/> Schimmer von beginnender Verkommenheit und ver-<lb/> ſtockter Bosheit läßt ſich in ſeinen Geſichtszügen be-<lb/> obachten. — Er folgt nicht mehr, wird immer ſtörri-<lb/> ſcher, iſt grob und brutal gegen Eltern und Geſchwiſter,<lb/> führt gemeine und unreine Reden, hält nichts mehr<lb/> auf ſeine Kleidung und ſcheint laſterhafte geheime<lb/> Gewohnheiten zu haben; — er lernt nichts mehr<lb/> und wird immer arbeitsſcheuer, bleibt gegen<lb/> ſeine frühere Gewohnheit oft ſtundenlang<lb/> ja ſchließlich vielleicht auch Tage lang vom Elteru-<lb/> hauſe weg, ohne daß man etwas Anderes über ſeinen<lb/> Aufenthalt erfahren kann, als daß er hie und da in<lb/> intimer Geſellſchaft mit verdächtigen Individuen ge-<lb/> ſehen wurde, deren Bekanntſchaft er wahrſcheinlich im<lb/> Arreſte gemacht hat.</p><lb/> <p>Nicht lange dauert es, ſo begeht er ein neuer-<lb/> liches Delict; aber dieſes zeigt bereits einen ganz<lb/> anderen Charakter, als ſein erſtes früheres Vergehen;<lb/> es iſt nicht mehr ein harmloſer oder unbeſonnener<lb/> Jugendſtreich, ſondern es offenbart ſich in der ganzen<lb/> That bereits eine routinirte Ueberlegung und energiſche<lb/> Bosheit; er muß irgendwo „Schule“ gemacht haben;<lb/> vielleicht wiſſen der Herr Staatsanwalt und der<lb/> Kerkermeiſter, wo dies geſchehen iſt?</p><lb/> <p>Selbſtredend wird er nun, und zwar diesmal<lb/> wirklich von Rechtswegen, wieder beſtraft und von<lb/> da an folgen Strafe auf Strafe; alle Bemühungen<lb/> ſeiner Angehörigen, ihn wieder auf einen ordentlichen<lb/> Lebensweg zurückzubringen, ſind vergebens, er kommt<lb/> aus den diverſen Arreſten und Kerkern, Zwangs-<lb/> arbeits- und Beſſerungshäuſern faſt gar nicht mehr<lb/> heraus. Im Alter von 19 Jahren wird er endlich<lb/> über Bitten der Mutter der Freiheit wiedergegeben.<lb/> Da er natürlich in den verſchiedenen Gefängiſſen und<lb/> „Beſſerungshäuſern“ kein Handwerk oder Gewerbe<lb/> gelernt hat, ſondern, wie der Bericht lautet, nur „zu<lb/> verſchiedenen Arbeiten“ verwendet, meiſtens aber<lb/> wohl überhaupt nicht beſchäftigt wurde, wird er nun-<lb/> mehr in die Lehre gegeben Nun ſoll ſich zeigen, wie<lb/> weit er es unter der „beſſernden“ Fürſorge der<lb/> Strafjuſtiz gebracht hat. Näheres darüber wiſſen wir<lb/> nicht; Thatſache iſt, daß er knrze Zeit nach ſeiner<lb/> Freilaſſung einen Raubmord begeht.</p><lb/> <p>Aus dem Geſagten wollen wir nun kurz das<lb/> Schlußergeqniß ziehen. Wie in zahlloſen anderen<lb/> Fällen — der Schreiber dieſer Zeilen könnte aus<lb/> ſeiner eigenen Praxis hunderte von ſolchen aufzählen<lb/> — war offenbar auch bei dem in Rede ſtehenden<lb/> jungen Verbrecher die erlittene kurzzeitige Gefängniß-<lb/> ſtrafe der entſcheidende Wendepunkt ſeines Lebens-<lb/> laufes. Dies iſt ſowohl aus dem zeitlichen Zu-<lb/> ſammentreffen wie aus allen anderen begleitenden<lb/> Umſtänden zu entnehmen; ja man könnte gewiſſer-<lb/> maßen ſagen, dieſe erſte Einſperrung in die Arreſte<lb/><cb/> — wie man dieſe moraliſchen Zuchtmittel nennt —<lb/> war auch die erſte Urſache des jetzt von ihm began-<lb/> genen todeswürdigen Verbrechens, denn ſie war es<lb/> in erſter Reihe, welche ihn auf jene ſchiefe Laufbahn<lb/> brachte, die nunmehr vorläufig mit einem Morde ge-<lb/> endet hat.</p><lb/> <p>Gewiß ſoll ja auch im kindlichen bezw. jugend-<lb/> lichen Alter jeder wirkliche Fehltritt beſtraft werden,<lb/> dieſe Beſtrafung muß jedoch eine dem Fehltritt und<lb/> dem jugendlichen Alter <hi rendition="#g">angemeſſene</hi> ſein. Daß<lb/> aber die modernen Staaten, mit wenigen Ausnahmen,<lb/> über gar keine anderen Strafmittel gegen jugendliche<lb/> Perſonen verfügen, als nur das Gefängniß und<lb/> immer wieder nur das Gefängniß, und zwar, wie es<lb/> unter den obwaltenden Umſtänden nicht anders mög-<lb/> lich iſt, gerade die moraliſch allergefährlichſte Gemein-<lb/> ſchaftshaft in den von den Criminaliſten aller Länder<lb/> übereinſtimmend als wahre Hochſchulen aller Laſter<lb/> bezeichneten Gefängniſſen, — <hi rendition="#g">das</hi> iſt wirklich traurig.<lb/> Umſo mehr aber iſt dies zu bedauern, wenn noch da-<lb/> zu, wie es heute tagtäglich in zahlloſen Fällen überall<lb/> geſchieht, dieſes mehr als gefährliche Strafmittel ohne<lb/> Unterſcheidung ſelbſt bei ganz geringfügigen kindlichen<lb/> Fehltritten mechaniſch in Anwendung gebracht wird,<lb/> wo oft eine ernſte Rüge oder einige Hiebe vollkommen<lb/> genügen würden. Das iſt die traurigſte Frucht des<lb/> blinden Doctrinarismus, der auf keinem Gebiete ſo<lb/> unumſchränkt herrſcht, wie eben in der modernen<lb/> Strafgeſetzgebung und Strafrechtspflege.</p><lb/> <p>Aehnlich dem über die ſproſſenden Saaten ſich<lb/> legenden ſcharfen Froſte zerſtören erfahrungsgemäß<lb/> die an Kindern und jugendlichen Perſonen vollzogenen,<lb/> wenn auch nur kurzzeitigen Gefängnißſtrafen jede<lb/> Unſchuld und alle Willenskraft zum Guten, machen<lb/> alle bisherige Erziehung zu Nichte und pflanzen dafür<lb/> die Peſtkeime der ſchädlichen Laſter in das zarte, für<lb/> alle äußeren Eindrücke beſonders ewpfängliche jugend-<lb/> liche Weſen. — In Wien allein werden jährlich<lb/> Tauſende von unreifen Kindern und jugendlichen<lb/> Perſonen in die faſt ſtets <hi rendition="#g">überfüllten</hi> Gefängniſſe<lb/> des Landesgerichtes, der Bezirksgerichte und der<lb/> Polizei zur Vollſtreckung von Freiheitsſtrafen oder<lb/> zur vorläufigen Detention eingeſchloſſen; man findet<lb/> ja kaum mehr eine Zelle, in der nicht wenigſtens ein<lb/> jugendlicher Häftling zwiſchen den erwachſenen Sträf-<lb/> lingen ſich befände. Auch von dieſen nicht ſelten aus guter<lb/> und höhergeſtellten Familien ſtammenden unglück-<lb/> lichen Kindern wird einſt wohl oft die Anklage<lb/> ſagen: „Er gerieth in ſchlechte Geſellſchaft.“ <hi rendition="#g">Wo</hi><lb/> und <hi rendition="#g">wie</hi> dies vor Allem geſchieht, weiß man wohl;<lb/> vielleicht wiſſen es auch der Herr Juſtizminiſter und<lb/> der Staatsanwalt, wenn ſie auch nicht gerne davon<lb/> ſprechen oder ſprechen hören.</p><lb/> <p>Wir unſererſeits wollen darüber nichts Weiteres<lb/> mehr bemerken, denn ſonſt könnten wir vielleicht auch<lb/> noch nach irgeudwelchem Paragraphen belangt<lb/> werden und ſo auch „iu ſchlechte Geſellſchaft ge-<lb/> rathen.“ — <hi rendition="#aq">Sapienti sat!</hi> <hi rendition="#et">Dr. Z.</hi> </p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Vereinsnachrichten.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">§ Geſellſchaft vom Blauen Kreuz.</hi> </head> <p>In <hi rendition="#g">Mark-<lb/> graf-Neuſiedl</hi> entwickelt ſich rege Thätigkeit auf<lb/> dem Bauplatze der Geſellſchaft vom Blauen Kreuze,<lb/> da nunmehr die wackeren Landwirthe daſelbſt die für das<lb/><hi rendition="#g">Dienſtboten-Greiſinen heim</hi> gehörigen Ziegel<lb/> vom Bahnhof zum Bauplatz unentgeltlich befördern.<lb/> Die benöthigten 250.000 Ziegel kommen von Frattings-<lb/> dorf aus der Ziegelei des Herrn Steingaßner, welcher<lb/> für den Bau dieſes Kaiſermonumentes die Ziegel zum<lb/> Selbſtkoſtenpreis liefert. Der Schlußſtein wird am<lb/> 4. October d. J. gelegt werden. Es muß aber dem Bau<lb/> auch Leben eingehaucht werden; dies geſchieht dadurch,<lb/> daß in dieſem Monumentalbau mehrere würdige greiſe<lb/> Dienſtboten bis an ihr Lebensende unentgeltlich gepflegt<lb/> werden, welche täglich desjenigen dankerfüllten Herzen<lb/> gedenken, zu deſſen Ehren ihnen die Wohlthat einer<lb/> Altersverſorgung zu Theil wurde. Es iſt noch viel<lb/> Geld nöthig, um dieſe Inſtitution unſeres großen<lb/> Kaiſers würdig zu geſtalten. Die Präſidentin Joſefine<lb/> v. Szivos, 9. Bez., Berggaſſe 20, bittet daher, zum<lb/> Monumentalbau in Markgrafneuſiedl je nach dem<lb/> Dictate ihrer edel veranlagten Herzen beizuſteuern.<lb/> Größere Spenden werden auf der Marmortafel im<lb/> Veſtibule des Kaiſermonumentes in goldenen Lettern<lb/> der Nachwelt zur Kenntniß gebracht.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">§ Katholiſches Handels-Caſino.</hi> </head> <p>Das katholiſche<lb/> Handels-Caſino in Wien veranſtaltet ſeine diesjährige<lb/> Faſchings-Unterhaltung am Faſchingmontag den<lb/> 18. Februar 1901 im Saale des Hotels „Bayriſcher<lb/> Hof“, 2. Bez., Taborſtraße Nr. 39, und ladet alle<lb/> Freunde des Caſinos zum Beſuche herzlich ein. Für<lb/> ein eminentes Programm hat die Vereinsleitung beſtens<lb/> vorgeſorgt. Nach Schluß der Vorträge Tanzkränzchen.<lb/> Karten <hi rendition="#aq">à 1 K</hi> ſind im Secretariate des katholiſchen<lb/> Handelscaſinos, 1. Bez., Singerſtraße 18, erhältlich.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">§ Politiſcher Fortſchrittsverein „Eintracht“<lb/> 3. Bezirk.</hi> </head> <p>Am <hi rendition="#g">Montag,</hi> den 11. Februar veran-<lb/> ſtaltet der politiſche Fortſchrittsverein „Eintracht“ im<lb/> 3. Bezirk zu Ehren ſeines Ehrenmitgliedes Bürger-<lb/> meiſter Dr. Carl <hi rendition="#g">Lueger</hi> abermals das in allen<lb/> Geſellſchaftskreiſen beliebte „<hi rendition="#g">Lueger-Kränzchen</hi><lb/> wie immer ſo auch diesmal in Drehers Sälen, 3. Bez.<lb/> Hauptſtraße 97. Nachdem das diesmalige Kränzchen<lb/> in der Reihe der veranſtalteten Kränzchen<lb/> das 25. iſt, ſo wird dasſelbe zugleich als das 25jährige<lb/><hi rendition="#g">Jubiläums-Lueger-Kränzchen</hi> gefeiert und be-<lb/> reitet das Kränzchen-Comité alles vor, um dasſelbe<lb/> zu einem recht glänzenden zu geſtalten.</p><lb/> <cb/> </div> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">§ St. Severinus-Verein.</hi> </head> <p>Die Mitglieder werden<lb/> hiermit höflichſt aufmerkſam gemacht, die Jahres-<lb/> beiträge nicht in der Kanzlei, 1. Bezirk, Annagaſſe 9,<lb/> ſondern an den Caſſier Franz <hi rendition="#g">Pololanik</hi> <hi rendition="#aq">jun.</hi> 1. Be-<lb/> zirk, Johannesgaſſe 17, erlegen zu wollen, wo auch<lb/> Beitritts-Erklärungen entgegengenommen werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">§ Pfarrgruppe „Maria Treu“ in der Joſefſtadt</hi> </head><lb/> <p>des Katholiſchen Schulvereins. Sonntag den 27. d.<lb/> Abends ½7 Uhr findet in Buchingers Reſtauration,<lb/> Alſerſtraße 63 die Jahresverſammlung ſtatt. Sprechen<lb/> werden: Hochw. Joſef C. <hi rendition="#g">Heidenreich</hi> und Abg. Dr.<lb/> R. <hi rendition="#g">Weiskirchner.</hi> Geſangs und Muſikvorträge.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">§ St. Petrus Claver-Sodalität.</hi> </head> <p>Samſtag den<lb/> 2. Februar um ¾3 Uhr Nachmittags, Vortrag über<lb/> Afrika-Miſſion, gehalten von <hi rendition="#aq">P.</hi> <hi rendition="#g">Gieſe</hi> aus dem<lb/> Miſſionshauſe St. Gabriel, im Concertſaale des Anna-<lb/> hofes, 1. Bez., Annagaſſe 3. Eintritt frei ohne Karten</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><hi rendition="#b">Die Königin von England</hi><lb/> liegt <hi rendition="#g">hoffnungslos</hi> zwiſchen Leben und Sterben.<lb/> Geſtern (Sonntag) 10 Uhr Morgens war folgendes<lb/> Bulletin ausgegehen:</p><lb/> <p> <hi rendition="#et">„Ihre Majeſtät verbrachte eine ziemlich ruhe-<lb/> loſe Nacht. Sonſt iſt keinerlei Veränderung ſeit<lb/> dem letzten Bulletin eingetreten.“</hi> </p><lb/> <p>Um 3 Uhr Nachmittags hieß es in London, eine<lb/> Depeſche der Tochter der Königin, Prinzeſſin Beatrix,<lb/> ſei iu London eingetroffen, daß der Zuſtand der<lb/> Königin ernſt jedoch <hi rendition="#g">nicht</hi> hoffnungslos ſei. Allein<lb/> um 5 Uhr traf aus <hi rendition="#g">Osborne</hi> ein Bulletin ein. In<lb/> demſelben erklärten die Leibärzte Powell und Reid:<lb/> „Der Kräftezuſtand der Königin iſt tagsüber<lb/> im Gleichen verblieben und es iſt <hi rendition="#g">keinerlei<lb/> Fortſchritt im Auflöſungsproceß</hi><lb/> eingetreten; aber die Symptome ſind fortgeſetzt<lb/><hi rendition="#g">beſorgnißerregend.</hi>“</p><lb/> <p>Um ½12 Uhr Nachts lautete das Bulletin:<lb/> „Der Zuſtand Ihrer Majeſtät iſt im Laufe der letzten<lb/> Abendſtunden <hi rendition="#g">ernſter geworden,</hi> da der <hi rendition="#g">Kräfte-<lb/> verfall zunimmt</hi> und die Fähigkeit, Nahrung<lb/> zu ſich zu nehmen, ſich vermindert.“</p><lb/> <p>Um ½1 Uhr lautete es: „Das um Mitternacht<lb/> in Osborne ausgegebene Bulletin conſtatirt <hi rendition="#g">fort-<lb/> ſchreitenden Kräfteverfall.</hi>“</p><lb/> <p>Bei der <hi rendition="#g">Wiener großbritaniſchen Bot-<lb/> ſchaft</hi> ſind heute aus Osborne Depeſchen des In-<lb/> haltes eingetroffen, daß der Zuſtand der Königin un-<lb/> verändert iſt, daß ſich ſehr bedrohliche Symptome<lb/> gezeigt haben. Alle Mitglieder des Allerhöchſten<lb/> Kaiſerhauſes, die Hof- und Staatswürdenträger<lb/> zogen Erkundigungen auf der Botſchaft ein.</p><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">London,</hi> 20. Jänner.</dateline> <p>Das Reuter’ſche Bureau<lb/> veröffentlicht folgende Depeſche aus Osborne von<lb/> 8 Uhr Abends: <hi rendition="#g">Die Königin liegt in Agonie.<lb/> Der Eintritt der Kataſtrophe iſt ſtündlich<lb/> zu erwarten.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">London,</hi> 20. Jänner.</dateline> <p>Der Prinz von Wales<lb/> begab ſich von Cowes nach London, um den Kaiſer<lb/> Wilhelm zu empfangen, deſſen Ankunft im Charing-<lb/> croß-Bahnhofe für 6 Uhr Abends erwartet wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">London,</hi> 20. Jänner.</dateline> <p>Kaiſer <hi rendition="#g">Wilhelm</hi> iſt um<lb/> 5 Uhr Nachmittags in Port Victoria eingetroffen.<lb/> Der Prinz von Wales iſt in London angekommen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">London,</hi> 20. Jänner.</dateline> <p><hi rendition="#g">Kaiſer Wilhelm</hi> und<lb/> Herzog von Connaught ſind um 6 Uhr 20 Minuten<lb/> Abends im Charingcroß-Bahnhofe eingetroffen und<lb/> wurden vom Prinzen von Wales, Herzog von York<lb/> uud dem Prinzen Chriſtian von Schleswig-Holſtein<lb/> empfangen. Kaiſer Wilhelm begab ſich nach dem<lb/> Buckingham-Palaſte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">London,</hi> 21. Jänner.</dateline> <p>Das Mitternachts über<lb/> das Befinden der Königin ausgegebene Bulletin be-<lb/> ſagt: Der Zuſtand der Königin hat ſich im Laufe<lb/> des Abends <hi rendition="#g">verſchlimmert.</hi> Die <hi rendition="#g">Schwäche<lb/> nimmt zu;</hi> die Nahrungsaufnahme iſt erſchwert.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Osborne,</hi> 21. Jänner, 3 Uhr Früh.</dateline> <p>Die ge-<lb/> ſammte königliche Familie iſt im Sterbezimmer ver-<lb/> ſammelt. <hi rendition="#g">Der Eintritt des Todes wird jeden<lb/> Augenblick erwartet.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">London,</hi> 21. Jänner.</dateline> <p>Kaiſer Wilhelm, der<lb/> Prinz von Wales, ſowie die Herzoge von Connaught<lb/> und York ſind um 8 Uhr Früh vom Victoria-Bahn-<lb/> hofe nach Osborne abgereiſt.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <p>Königin <hi rendition="#g">Victoria,</hi> <hi rendition="#aq">I.</hi> Alexandra, wurde am<lb/> 24. Mai 1819 als einzige Tochter des Herzogs von<lb/> Kent und deſſen Gattin, der Prinzeſſin Louiſe Victoria<lb/> von Sachſen-Saalfeld-Coburg, verwitweten Fürſtin<lb/> Leinigen geboren. Der am 23. Jänner 1820 ver-<lb/> ſtorbene Herzog von Kent war der Bruder des Königs<lb/><hi rendition="#g">Wilhelm</hi> <hi rendition="#aq">IV.</hi> Als dieſer am 20. Juni 1837 kinder-<lb/> los ſtarb, wurde ſeine Nichte Victoria zur Thronfolg<supplied>e</supplied><lb/> in Großbritanien berufen und am 28. Jänner 1838<lb/> zur Königin gekrönt. Am 10. Februar 1840 ver<supplied>-</supplied><lb/> mählte ſich die Königin, dem Zuge des Herzens fo<supplied>l</supplied><lb/> gend, mit dem Prinzen <hi rendition="#g">Albrecht</hi> von Sachſe<supplied>n</supplied><lb/> Coburg-Gotha. Am 14. December 1841 ſtarb Pri<supplied>nz</supplied><lb/> Albert. Der Ehe des Königspaares, die ei<supplied>ne</supplied><lb/> muſtergiltige war, entſtammen neun Kinder, dere<supplied>n</supplied><lb/> älteſtes, Prinzeſſin <hi rendition="#g">Victoria,</hi> mit Kaiſer Fried<supplied>-</supplied><lb/> rich <hi rendition="#aq">III.</hi> vermählt war und die Mutter de<supplied>-</supplied><lb/> derzeit regierenden dentſchen Kaiſers Wilhelm <hi rendition="#aq">II</hi><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [5/0005]
18 Wien, Dienſtag Reichspoſt 22. Jänner 1901
klageſchriften gegen jugendliche Verbrecher wieder-
kehrenden Phraſe ſich gedacht hat, wiſſen wir natür-
lich nicht. Wahrſcheinlich wollte ſie damit auf die
allerdings zweifellos richtige und allgemein aner-
kannte Thatſache hinweiſen, daß bei der Entwicklung
beſonders der jugendlichen Verbrecher ſtets die ſocialen
Verhältniſſe, in denen ſie leben uud aufwachſen, oder
— wie die Criminaliſten ſagen — das ſogenannte
„ſociale Milieu“ die erſte und entſcheidende Rolle ſpielt
Damit allein iſt uns jedoch nicht gedient, wir möchten doch
auch näher wiſſen, wie denn eigentlich der junge
Verbrecher ſeinerzeit in dieſe „ſchlechte Geſellſchaft
gerathen“ iſt, und wie es kommt, daß heute gar ſo
oft ſelbſt auch gut geartete und wohlerzogene Kinder
aus in guten und geordneten Verhältniſſen lebenden
Familien ſo plötzlich „in ſchlechte Geſellſchaft ge-
rathen“. Darüber wollen wir hier einige Worte
ſagen, wenn es auch aus verſchiedenen Gründen nicht
immer möglich iſt, die ganze Wahrheit zu enthüllen,
und wenn wir auch gerne anerkennen, daß es auch
andere Wege gibt, auf denen das Kind in ſchlechte
Geſellſchaft geräth, wie der, den wir als den typiſchen
hinzuſtellen beabſichtigen.
Bis zu ſeinem dreizehnten, beziehungsweiſe vier-
zehnten Lebensjahre, dem Alter der vollen geſetz-
lichen Strafmündigkeit, hat ſich der genannte
junge Raubmörder, wie wir aus den Verhandlungs-
berichten entnehmen, durchaus normal verhalten und
war ein folgſames, braves, fleißiges und ſittſames
Kind; ſelbſt die Anklageſchrift ſtellt ihm für dieſe ſeine
Lebensperiode ein gutes Zeugniß aus. Nun kam er
in das gefährliche Alter der Entwicklung; er begieng
irgend einen jugendlichen Streich, ließ ſich vielleicht
ſogar zu einem kleinen Diebſtahl verleiten oder machte
ſonſt einen polizeiwidrigen Unfug und fiel ſo, wie es
mit Tauſenden ſeiner Altersgenoſſen täglich geſchieht,
in eine der zahlloſen Schlingen der modernen Straf-
geſetze und Polizeivorſchriften.
Selbſtverſtändlich legte die Strafjuſtiz ſofort ihre
ahndende Hand an ihn: er wird angezeigt, ver-
urtheilt und wandert zum erſten Male auf einige
Tage oder Wochen in den Arreſt. — Damit iſt alſo
der Anfang gemacht, die moderne „Beſſerung“
im Gefängniſſe hat begonnen an ihm ihr Werk zu
zu thun, eheſtens werden auch ihre Reſultate zu Tage
treten. Das Kind büßt ſeine kurze Gefängnißſtrafe ab
und kehrt ins Elternhaus zurück. Aber bald bemerkt
man nun eine eigenthümliche, ſehr unangenehme Ver-
änderung an dem beſtraften Knaben, die ſich ſelbſt in
ſeinem Geſichtsausdrucke offenbart. Die frühere ruhige
Klarheit und Unſchuld ſeiner Augen iſt verſchwunden,
ſeine Blicke ſind unruhig und verſchloſſen, ein
Schimmer von beginnender Verkommenheit und ver-
ſtockter Bosheit läßt ſich in ſeinen Geſichtszügen be-
obachten. — Er folgt nicht mehr, wird immer ſtörri-
ſcher, iſt grob und brutal gegen Eltern und Geſchwiſter,
führt gemeine und unreine Reden, hält nichts mehr
auf ſeine Kleidung und ſcheint laſterhafte geheime
Gewohnheiten zu haben; — er lernt nichts mehr
und wird immer arbeitsſcheuer, bleibt gegen
ſeine frühere Gewohnheit oft ſtundenlang
ja ſchließlich vielleicht auch Tage lang vom Elteru-
hauſe weg, ohne daß man etwas Anderes über ſeinen
Aufenthalt erfahren kann, als daß er hie und da in
intimer Geſellſchaft mit verdächtigen Individuen ge-
ſehen wurde, deren Bekanntſchaft er wahrſcheinlich im
Arreſte gemacht hat.
Nicht lange dauert es, ſo begeht er ein neuer-
liches Delict; aber dieſes zeigt bereits einen ganz
anderen Charakter, als ſein erſtes früheres Vergehen;
es iſt nicht mehr ein harmloſer oder unbeſonnener
Jugendſtreich, ſondern es offenbart ſich in der ganzen
That bereits eine routinirte Ueberlegung und energiſche
Bosheit; er muß irgendwo „Schule“ gemacht haben;
vielleicht wiſſen der Herr Staatsanwalt und der
Kerkermeiſter, wo dies geſchehen iſt?
Selbſtredend wird er nun, und zwar diesmal
wirklich von Rechtswegen, wieder beſtraft und von
da an folgen Strafe auf Strafe; alle Bemühungen
ſeiner Angehörigen, ihn wieder auf einen ordentlichen
Lebensweg zurückzubringen, ſind vergebens, er kommt
aus den diverſen Arreſten und Kerkern, Zwangs-
arbeits- und Beſſerungshäuſern faſt gar nicht mehr
heraus. Im Alter von 19 Jahren wird er endlich
über Bitten der Mutter der Freiheit wiedergegeben.
Da er natürlich in den verſchiedenen Gefängiſſen und
„Beſſerungshäuſern“ kein Handwerk oder Gewerbe
gelernt hat, ſondern, wie der Bericht lautet, nur „zu
verſchiedenen Arbeiten“ verwendet, meiſtens aber
wohl überhaupt nicht beſchäftigt wurde, wird er nun-
mehr in die Lehre gegeben Nun ſoll ſich zeigen, wie
weit er es unter der „beſſernden“ Fürſorge der
Strafjuſtiz gebracht hat. Näheres darüber wiſſen wir
nicht; Thatſache iſt, daß er knrze Zeit nach ſeiner
Freilaſſung einen Raubmord begeht.
Aus dem Geſagten wollen wir nun kurz das
Schlußergeqniß ziehen. Wie in zahlloſen anderen
Fällen — der Schreiber dieſer Zeilen könnte aus
ſeiner eigenen Praxis hunderte von ſolchen aufzählen
— war offenbar auch bei dem in Rede ſtehenden
jungen Verbrecher die erlittene kurzzeitige Gefängniß-
ſtrafe der entſcheidende Wendepunkt ſeines Lebens-
laufes. Dies iſt ſowohl aus dem zeitlichen Zu-
ſammentreffen wie aus allen anderen begleitenden
Umſtänden zu entnehmen; ja man könnte gewiſſer-
maßen ſagen, dieſe erſte Einſperrung in die Arreſte
— wie man dieſe moraliſchen Zuchtmittel nennt —
war auch die erſte Urſache des jetzt von ihm began-
genen todeswürdigen Verbrechens, denn ſie war es
in erſter Reihe, welche ihn auf jene ſchiefe Laufbahn
brachte, die nunmehr vorläufig mit einem Morde ge-
endet hat.
Gewiß ſoll ja auch im kindlichen bezw. jugend-
lichen Alter jeder wirkliche Fehltritt beſtraft werden,
dieſe Beſtrafung muß jedoch eine dem Fehltritt und
dem jugendlichen Alter angemeſſene ſein. Daß
aber die modernen Staaten, mit wenigen Ausnahmen,
über gar keine anderen Strafmittel gegen jugendliche
Perſonen verfügen, als nur das Gefängniß und
immer wieder nur das Gefängniß, und zwar, wie es
unter den obwaltenden Umſtänden nicht anders mög-
lich iſt, gerade die moraliſch allergefährlichſte Gemein-
ſchaftshaft in den von den Criminaliſten aller Länder
übereinſtimmend als wahre Hochſchulen aller Laſter
bezeichneten Gefängniſſen, — das iſt wirklich traurig.
Umſo mehr aber iſt dies zu bedauern, wenn noch da-
zu, wie es heute tagtäglich in zahlloſen Fällen überall
geſchieht, dieſes mehr als gefährliche Strafmittel ohne
Unterſcheidung ſelbſt bei ganz geringfügigen kindlichen
Fehltritten mechaniſch in Anwendung gebracht wird,
wo oft eine ernſte Rüge oder einige Hiebe vollkommen
genügen würden. Das iſt die traurigſte Frucht des
blinden Doctrinarismus, der auf keinem Gebiete ſo
unumſchränkt herrſcht, wie eben in der modernen
Strafgeſetzgebung und Strafrechtspflege.
Aehnlich dem über die ſproſſenden Saaten ſich
legenden ſcharfen Froſte zerſtören erfahrungsgemäß
die an Kindern und jugendlichen Perſonen vollzogenen,
wenn auch nur kurzzeitigen Gefängnißſtrafen jede
Unſchuld und alle Willenskraft zum Guten, machen
alle bisherige Erziehung zu Nichte und pflanzen dafür
die Peſtkeime der ſchädlichen Laſter in das zarte, für
alle äußeren Eindrücke beſonders ewpfängliche jugend-
liche Weſen. — In Wien allein werden jährlich
Tauſende von unreifen Kindern und jugendlichen
Perſonen in die faſt ſtets überfüllten Gefängniſſe
des Landesgerichtes, der Bezirksgerichte und der
Polizei zur Vollſtreckung von Freiheitsſtrafen oder
zur vorläufigen Detention eingeſchloſſen; man findet
ja kaum mehr eine Zelle, in der nicht wenigſtens ein
jugendlicher Häftling zwiſchen den erwachſenen Sträf-
lingen ſich befände. Auch von dieſen nicht ſelten aus guter
und höhergeſtellten Familien ſtammenden unglück-
lichen Kindern wird einſt wohl oft die Anklage
ſagen: „Er gerieth in ſchlechte Geſellſchaft.“ Wo
und wie dies vor Allem geſchieht, weiß man wohl;
vielleicht wiſſen es auch der Herr Juſtizminiſter und
der Staatsanwalt, wenn ſie auch nicht gerne davon
ſprechen oder ſprechen hören.
Wir unſererſeits wollen darüber nichts Weiteres
mehr bemerken, denn ſonſt könnten wir vielleicht auch
noch nach irgeudwelchem Paragraphen belangt
werden und ſo auch „iu ſchlechte Geſellſchaft ge-
rathen.“ — Sapienti sat! Dr. Z.
Vereinsnachrichten.
§ Geſellſchaft vom Blauen Kreuz. In Mark-
graf-Neuſiedl entwickelt ſich rege Thätigkeit auf
dem Bauplatze der Geſellſchaft vom Blauen Kreuze,
da nunmehr die wackeren Landwirthe daſelbſt die für das
Dienſtboten-Greiſinen heim gehörigen Ziegel
vom Bahnhof zum Bauplatz unentgeltlich befördern.
Die benöthigten 250.000 Ziegel kommen von Frattings-
dorf aus der Ziegelei des Herrn Steingaßner, welcher
für den Bau dieſes Kaiſermonumentes die Ziegel zum
Selbſtkoſtenpreis liefert. Der Schlußſtein wird am
4. October d. J. gelegt werden. Es muß aber dem Bau
auch Leben eingehaucht werden; dies geſchieht dadurch,
daß in dieſem Monumentalbau mehrere würdige greiſe
Dienſtboten bis an ihr Lebensende unentgeltlich gepflegt
werden, welche täglich desjenigen dankerfüllten Herzen
gedenken, zu deſſen Ehren ihnen die Wohlthat einer
Altersverſorgung zu Theil wurde. Es iſt noch viel
Geld nöthig, um dieſe Inſtitution unſeres großen
Kaiſers würdig zu geſtalten. Die Präſidentin Joſefine
v. Szivos, 9. Bez., Berggaſſe 20, bittet daher, zum
Monumentalbau in Markgrafneuſiedl je nach dem
Dictate ihrer edel veranlagten Herzen beizuſteuern.
Größere Spenden werden auf der Marmortafel im
Veſtibule des Kaiſermonumentes in goldenen Lettern
der Nachwelt zur Kenntniß gebracht.
§ Katholiſches Handels-Caſino. Das katholiſche
Handels-Caſino in Wien veranſtaltet ſeine diesjährige
Faſchings-Unterhaltung am Faſchingmontag den
18. Februar 1901 im Saale des Hotels „Bayriſcher
Hof“, 2. Bez., Taborſtraße Nr. 39, und ladet alle
Freunde des Caſinos zum Beſuche herzlich ein. Für
ein eminentes Programm hat die Vereinsleitung beſtens
vorgeſorgt. Nach Schluß der Vorträge Tanzkränzchen.
Karten à 1 K ſind im Secretariate des katholiſchen
Handelscaſinos, 1. Bez., Singerſtraße 18, erhältlich.
§ Politiſcher Fortſchrittsverein „Eintracht“
3. Bezirk. Am Montag, den 11. Februar veran-
ſtaltet der politiſche Fortſchrittsverein „Eintracht“ im
3. Bezirk zu Ehren ſeines Ehrenmitgliedes Bürger-
meiſter Dr. Carl Lueger abermals das in allen
Geſellſchaftskreiſen beliebte „Lueger-Kränzchen
wie immer ſo auch diesmal in Drehers Sälen, 3. Bez.
Hauptſtraße 97. Nachdem das diesmalige Kränzchen
in der Reihe der veranſtalteten Kränzchen
das 25. iſt, ſo wird dasſelbe zugleich als das 25jährige
Jubiläums-Lueger-Kränzchen gefeiert und be-
reitet das Kränzchen-Comité alles vor, um dasſelbe
zu einem recht glänzenden zu geſtalten.
§ St. Severinus-Verein. Die Mitglieder werden
hiermit höflichſt aufmerkſam gemacht, die Jahres-
beiträge nicht in der Kanzlei, 1. Bezirk, Annagaſſe 9,
ſondern an den Caſſier Franz Pololanik jun. 1. Be-
zirk, Johannesgaſſe 17, erlegen zu wollen, wo auch
Beitritts-Erklärungen entgegengenommen werden.
§ Pfarrgruppe „Maria Treu“ in der Joſefſtadt
des Katholiſchen Schulvereins. Sonntag den 27. d.
Abends ½7 Uhr findet in Buchingers Reſtauration,
Alſerſtraße 63 die Jahresverſammlung ſtatt. Sprechen
werden: Hochw. Joſef C. Heidenreich und Abg. Dr.
R. Weiskirchner. Geſangs und Muſikvorträge.
§ St. Petrus Claver-Sodalität. Samſtag den
2. Februar um ¾3 Uhr Nachmittags, Vortrag über
Afrika-Miſſion, gehalten von P. Gieſe aus dem
Miſſionshauſe St. Gabriel, im Concertſaale des Anna-
hofes, 1. Bez., Annagaſſe 3. Eintritt frei ohne Karten
Die Königin von England
liegt hoffnungslos zwiſchen Leben und Sterben.
Geſtern (Sonntag) 10 Uhr Morgens war folgendes
Bulletin ausgegehen:
„Ihre Majeſtät verbrachte eine ziemlich ruhe-
loſe Nacht. Sonſt iſt keinerlei Veränderung ſeit
dem letzten Bulletin eingetreten.“
Um 3 Uhr Nachmittags hieß es in London, eine
Depeſche der Tochter der Königin, Prinzeſſin Beatrix,
ſei iu London eingetroffen, daß der Zuſtand der
Königin ernſt jedoch nicht hoffnungslos ſei. Allein
um 5 Uhr traf aus Osborne ein Bulletin ein. In
demſelben erklärten die Leibärzte Powell und Reid:
„Der Kräftezuſtand der Königin iſt tagsüber
im Gleichen verblieben und es iſt keinerlei
Fortſchritt im Auflöſungsproceß
eingetreten; aber die Symptome ſind fortgeſetzt
beſorgnißerregend.“
Um ½12 Uhr Nachts lautete das Bulletin:
„Der Zuſtand Ihrer Majeſtät iſt im Laufe der letzten
Abendſtunden ernſter geworden, da der Kräfte-
verfall zunimmt und die Fähigkeit, Nahrung
zu ſich zu nehmen, ſich vermindert.“
Um ½1 Uhr lautete es: „Das um Mitternacht
in Osborne ausgegebene Bulletin conſtatirt fort-
ſchreitenden Kräfteverfall.“
Bei der Wiener großbritaniſchen Bot-
ſchaft ſind heute aus Osborne Depeſchen des In-
haltes eingetroffen, daß der Zuſtand der Königin un-
verändert iſt, daß ſich ſehr bedrohliche Symptome
gezeigt haben. Alle Mitglieder des Allerhöchſten
Kaiſerhauſes, die Hof- und Staatswürdenträger
zogen Erkundigungen auf der Botſchaft ein.
London, 20. Jänner. Das Reuter’ſche Bureau
veröffentlicht folgende Depeſche aus Osborne von
8 Uhr Abends: Die Königin liegt in Agonie.
Der Eintritt der Kataſtrophe iſt ſtündlich
zu erwarten.
London, 20. Jänner. Der Prinz von Wales
begab ſich von Cowes nach London, um den Kaiſer
Wilhelm zu empfangen, deſſen Ankunft im Charing-
croß-Bahnhofe für 6 Uhr Abends erwartet wird.
London, 20. Jänner. Kaiſer Wilhelm iſt um
5 Uhr Nachmittags in Port Victoria eingetroffen.
Der Prinz von Wales iſt in London angekommen.
London, 20. Jänner. Kaiſer Wilhelm und
Herzog von Connaught ſind um 6 Uhr 20 Minuten
Abends im Charingcroß-Bahnhofe eingetroffen und
wurden vom Prinzen von Wales, Herzog von York
uud dem Prinzen Chriſtian von Schleswig-Holſtein
empfangen. Kaiſer Wilhelm begab ſich nach dem
Buckingham-Palaſte.
London, 21. Jänner. Das Mitternachts über
das Befinden der Königin ausgegebene Bulletin be-
ſagt: Der Zuſtand der Königin hat ſich im Laufe
des Abends verſchlimmert. Die Schwäche
nimmt zu; die Nahrungsaufnahme iſt erſchwert.
Osborne, 21. Jänner, 3 Uhr Früh. Die ge-
ſammte königliche Familie iſt im Sterbezimmer ver-
ſammelt. Der Eintritt des Todes wird jeden
Augenblick erwartet.
London, 21. Jänner. Kaiſer Wilhelm, der
Prinz von Wales, ſowie die Herzoge von Connaught
und York ſind um 8 Uhr Früh vom Victoria-Bahn-
hofe nach Osborne abgereiſt.
Königin Victoria, I. Alexandra, wurde am
24. Mai 1819 als einzige Tochter des Herzogs von
Kent und deſſen Gattin, der Prinzeſſin Louiſe Victoria
von Sachſen-Saalfeld-Coburg, verwitweten Fürſtin
Leinigen geboren. Der am 23. Jänner 1820 ver-
ſtorbene Herzog von Kent war der Bruder des Königs
Wilhelm IV. Als dieſer am 20. Juni 1837 kinder-
los ſtarb, wurde ſeine Nichte Victoria zur Thronfolge
in Großbritanien berufen und am 28. Jänner 1838
zur Königin gekrönt. Am 10. Februar 1840 ver-
mählte ſich die Königin, dem Zuge des Herzens fol
gend, mit dem Prinzen Albrecht von Sachſen
Coburg-Gotha. Am 14. December 1841 ſtarb Prinz
Albert. Der Ehe des Königspaares, die eine
muſtergiltige war, entſtammen neun Kinder, deren
älteſtes, Prinzeſſin Victoria, mit Kaiſer Fried-
rich III. vermählt war und die Mutter de-
derzeit regierenden dentſchen Kaiſers Wilhelm II
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