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Reichspost. Nr. 19, Wien, 24.01.1899.

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19 Wien, Dienstag Reichspost 24. Jänner 1899

[Spaltenumbruch]

und auch dem deutschen katholischen Priester in ihren
Reihen Platz finden lassen, er wird sie zu der Er-
kenntniß bringen, daß ein Volk nur dann groß und
stark werden kann, wenn Religion und Tugend seine
Grundlage bilden.

Die Verständigung und das Parlament.

Nach den neuesten Verschiebungen in der Lage scheint
eine nicht gerade günstige Constellation eintreten zu
wollen. Wie die "Wr. Neuesten Nachrichten" ver-
sichern, ist Graf Thun der Anschauung, daß die
Friedensaction ohne Parlament viel bessere Aus-
sichten habe. Das Haus soll also vertagt werden.
Aehnliche Stimmen werden -- wer wüßte nicht
warum? -- auf czechischer Seite laut. Es herrscht
auf dieser Seite eine schlecht verhohlene geheime Freude
über die Vertagungsabsichten, weniger über die Ver-
ständigung selbst. Der "Hlas Naroda" versichert, daß
auch die Regierung nicht viel von einer Verständigung
halte. Als Majoritätstaktik schlägt das
Blatt vor, noch einige Zeit abzuwarten, wie
sich die Obstructionisten weiter verhalten werden. Würde
alle parlamentarische Arbeit unmöglich gemacht werden,
dann würde der Reichsrath auf einige Zeit vertagt
werden und innerhalb dieser Zeit ein entscheiden-
der
Schritt geschehen. Würde es nöthig werden, den
Reichsrath längere Zeit geschlossen zu halten, so würde
während dieser Zeit im Geiste der Rechten regiert
werden. -- Die allgemeine Stimmung scheint sich also
auf eine Vertagung vorzubereiten. Daß eine Verstän-
digungsaction nach der Vertagung lahmgelegt und, so-
weit sie bisher zu Ergebnissen geführt, sogar zerstört
werden würde, ist eine so sichere Voraussicht, daß wir
kaum glauben möchten, daß man sich oben derselben
entziehen könnte.

Der unschuldige Polenclub.

Wenn es irgend-
wo in einer Partei nicht ganz stimmt, wiederholt es
sich stets mit mathematischer Regelmäßigkeit, daß die
entsprechende Presse versichert, daß Alles stimme.
Ebenso ergeht es jetzt dem Polenclub, der in dem
"Czas" seinen Vertheidiger findet. Dieser glaubt be-
tonen zu müssen, es sei Heuchelei, die weitere
Tagung des Parlamentes zu fordern und sich
dabei als Gegner absolutistischer Experimente
auszuspielen. Auf der anderen Seite sei es ganz
falsch, als ob Diejenigen, welche auf der
weiteren Tagung des Parlamentes beharren,
dabei in erster Linie die Herbeiführung einer wirk-
lichen Pacification in Böhmen in Augen
hätten. In Wirklichkeit handelt es sich hier um ganz
andere Absichten, nämlich um die Lockerung des
Majoritätsverbandes. Es sei aber gar
gar keine Gefahr vorhanden, daß der Polenclub diese
Tendenzen fördern werde. In der Zeit könne der
Polenclub umso ruhiger einer Vertagung des Hauses
zustimmen, als er zu der Regierung ein volles Ver-
trauen habe.

Der "Czas" gesteht auf diese Weise ziemlich un-
verhohlen ein, warum man sich neuestens für die Ver-
ragung einsetzt -- man will die Majorität
tetten und nicht den -- Frieden!

Die Compromißverhandlungen in Ungarn
werden fortgeführt.

Am Samstag erschienen die
Führer der Dissidenten beim Ministerpräsidenten, um
ihm die Antwort der Opposition auf die Friedens-
bedingungen mitzutheilen. Das Elaborat der Oppo-
sition enthält noch weitergehendere Forderungen und
kann als neues Friedensprogramm angesehen werden.
Als erste Forderung wird die Demission Banffy's




rufen und das Gegentheil annehmen, schreiben und predigen.
Huß erklärte stolz, dies nur dann thun zu können, wenn
er eines Besseren belehrt sei. Nun wurde zunächst die
Austheilung des Laienkelches für unerlaubt erklärt und
die Schriften des Huß zum Feuer verdammt. Huß ließ
man Zeit zur Einkehr. Allein er blieb unerschütterlich.
Er wußte, daß das Concil ihn als Ketzer verurtheilen
müsse, und machte sein Testament. Das geschah denn
auch am 6. Juli in Gegenwart des Königs Sigismund.
Er wurde als wahrer und offener Häretiker und als
"Verführer des Volkes" zur Deposition, Degradation,
und Ueberlieferung an den weltlichen
Arm
verurtheilt. Ueberall stand im Strafrecht des
Mittelalters Todesstrafe auf Häresie. Der Schwaben-
spiegel, der hier in Betracht kam, bestimmte im § 313
den Feuertod für Ketzer. Huß selbst hatte diese Strafe
immer vorausgesagt, wenn seine Lehre als irrig befun-
den wurde, die er natürlich für wahr hielt und als
solche verkündete. Nachdem das Urtheil er-
flossen, sagte König Sigismund zum Pflalzgrafen:
"Weil wir das weltliche Schwert führen, so nehmet
hin diesen Johannes Huß und thut ihm als einem
Ketzer!" Die Uebergabe an den weltlichen Arm ge-
schah mit der Bitte von Seite des Concils, man möge
den Verurtheilten nicht tödten, sondern ihm dauernden
Kerker geben. Das war die übliche Formel. Die
Strafe des Feuertodes war aber nach der strengen
Handhabung des Rechtes unausbleiblich. Huß erlitt
auf dem "kleinen Brühl", einem Hügel bei Constanz,
den Feuertod, ohne daß er widerrufen oder auch nur
die Absolution empfangen hätte, da er ohne Widerruf
seiner Irrlehren dieselbe nicht erhalten konnte. Er
starb mit der Erklärung, er fühle sich unschuldig und
sterbe gern für die erkannte und verkündigte Wahr-
heit. Er wollte als "Martyrer" sterben, und die
Hussiten unter den Czechen verehren ihn auch als
[s]olchen. Welche Saat aus den Thaten des Huß auf-
[g]ing, beweisen die folgenden Hussitenkriege.


[Spaltenumbruch]

aufgestellt; solange er am Ruder ist, will die Opposi-
tion die vier Provisoriumsvorlagen nicht erledigen. Die
Regierung will aber, daß die Erledigung der Provi-
soriumsvorlagen dem Rücktritt Banffy's vorangehe.
Dieses persönliche Moment und die Revision der
Hausordnung erschweren das Zustandeknmmen eines
Compromisses. Obwohl man Banffy nachsagt, daß er
die Friedensaction zu vereiteln beabsichtige, so hat er
doch erklärt, daß die Regierung die Compromißver-
handlungen fortzuführen gedenke. Zu diesem
Entschlusse wird ihn hauptsächlich die Friedens-
stimmung in der liberalen Partei bewogen
haben. Die Zahl der Friedensfreunde in der liberalen
Partei soll täglich zunehmen und mit ungefähr achtzig
beziffert werden. Zum Lager der Friedensfreunde ge-
hören auch solche Abgeordnete, die Baron Banffy
bisher zu seinen intimsten Freunden und Anhängern
gezählt hat, und die entschlossen sind, wenn von der
Regierung die Friedensaction vereitelt wird, aus der
Regierungspartei auszutreten. Der nächste Donnerstag,
an welchem Tage die Conferenz der Regierungspartei
stattfinden soll, wird endlich eine Entscheidung bringen.
Koloman Szell, der gestern vom Kaiser hier in
Audienz empfangen wurde, und der als der kommende
Mann in Ungarn angesehen wird, hat erklärt, daß er
bei der Donnerstag-Sitzung von der Regierung Auf-
klärungen verlangen werde. Man sieht daher dieser
Conferenz mit der größten Spannung entgegen. Die
Audienz, die gestern Szell beim Kaiser hatte, gilt
als ein Ereigniß, welches in der ungarischen Krise
eine baldige Wendung herbeiführen wird.

Der croatische Landtag

setzte am Samstag die
Budgetdebatte fort. Abg. Zorics besprach den Ausgleich
mit Ungarn und nahm den Clerus gegen den Abgeordneten
Sekulics in Schutz und sagte, daß der Clerns seinen priester-
lichen und patriotischen Pflichten stets nachkommen werde,
ohne gegen das Gesetz zu verstoßen. Aber die Regierung
möge sich vor Denen in Acht nehmen, die ihr schmeicheln,
denn diese wollen sie ausnützen. Sie möge mehr auf Jene
hören, welche die Wahrheit sagen. Unser Budget wird nie
zur rechten Zeit verhandelt, und dies ist eine Folge
davon, daß unser Budget vom gemeinsamen Budget ab-
hängig ist, und darum hat Dr. Brestyensky Recht mit dem,
was er gestern sagte. Die außergesetzlichen Zustände
im Lande sind eine Folge des ungerechten dualistischen
Systems, weil dieses zu einer Aenderung drängt, nicht bloß
diesseits, sondern auch jenseits der Leitha. Im weiteren
Verlaufe seiner Rede kritisirt Redner die Verwaltung und
fordert die Beschleunigung der Urbarialsegregationen, sowie
eine billige Geldquelle für den Bauernstand und wendet sich
schließlich gegen die Wahlpraxis, welche indirect zur Ver-
breitung socialistischer Ideen führe. Es solgen hierauf
mehrere Interpellationen, darunter eine des Abgeordneten
David Starcsevics betreffend die Errichtung einer
croatischen Militär-Erziehungsanstalt für croatische Landwehr-
Offiziere.




Deutsches Reich.

Ein Protest der Münchener Amerikaner.

Wie
die "Münchener Neuesten Nachrichten" melden, haben die im
Repräsentantenhause in Washington gefallenen provociren-
den Aeußerungen gegen Deutschland die Veranlassung ge-
geben, daß einige maßgebende amerikanische Persönlichkeiten
in München den Beschluß gefaßt haben, der amerikanischen
Regierung eine Protestkundgebung aller in München weilen-
den Amerikaner zu übermitteln, worin die von einem Mit-
gliede des Senates in Washington geführte Sprache auf
das Schärfste mißbilligt wird. Die Vorbesprechungen werden
in den nächsten Tagen stattfinden.

Italien.
Ein Handschreiben Kaiser Franz Josefs.

Wie das "Fremdenblatt" meldet, hat unser Kaiser bei
Verleihung des Goldenen Vließes an den Herzog Aosta
ein Handschreiben gerichtet, worin er die Befriedigung
über die denkbar herzlichsten Beziehungen zu Italien
ausdrückt. Gleichzeitig ladet Kaiser Franz Josef den
Herzog zu den Frühjahrsmanövern ein. Die Annahme
seitens des Herzogs wird gleich nach erklärtem Ein-
verständniß der Regierung erfolgen.

Serbien.

Die Skupschtina

beschloß ein neues Steuer-
gesetz
mit genaueren und strengen Bestimmungen
über die Eintreibung der Steuern. Nach Votirung der
geringen Anzahl der noch ausstehenden Gesetzentwürfe
dürfte der Schluß des Parlamentes am
27. Jänner erfolgen.

Afrika.

Die Lage in der Erythräa.

Aus Massana
wird berichtet, daß am Mittwoch in der Kirche von
Edanariam der Friede beschworen wurde, vorbehaltlich
der Genehmigung seitens des Neugs, an den man
Boten entsendet hat. Es scheint, daß Ras Man-
gascha
um Frieden gebeten habe, als ihm die Be-
setzung des Passes von Alequa durch Ras Makonnen
die Vertheidigung von Adagamus als gewagt erscheinen
ließ. Die Truppen Ras Makonnen's fangen an
gegen Süden zu marschiren, scheinen also ihre Absicht,
in Agame zu bleiben, aufgegeben zu haben. Die
Häuptlinge von Tigre kehren in ihre Ge-
biete zurück.

Australien.

Die Samoafrage.

Wie aus Washington gemel-
det wird, hat der deutsche Botschafter Dr. v. Holleben
dem Staatssecretär Hay zwei wichtige aus Berlin ein-
gegangene Depeschen überreicht und mit ihm im
Anschlusse daran eine lange Unterredung gehabt. Die
Depeschen enthalten eine ausführliche Darstellung der
letzten Vorgänge in Samoa, die sich in vielen wesent-
lichen Einzelheiten von den bisher veröffentlichten Dar-
stellungen unterscheidet. Nach der Conferenz zwischen
[Spaltenumbruch] dem Botschafter und dem Staatssecretär äußerte sich
eine Persönlichkeit von hoher diplomatischer Stellung,
das Aussehen, welches die Angelegenheit
neuerdings angenommen habe, lasse eine
friedliche Beilegung desselben als möglich,
ja sogar als wahrscheinlich erscheinen. In
maßgebenden Kreisen wird positiv erklärt, daß bis
heute Mittags weder von den Vereinigten Staaten
allein noch in Verbindung mit England Protest er-
hoben worden sei. Es könne als sicher behauptet
werden daß, wenn die über die Vorkommnisse ver-
öffentlichten Berichte den Thatsachen entsprechen,
die Handlungen Doctor Raffel's und des
deutschen Generalconsuls Rose nicht das Ereigniß
von Instructionen aus Berlin waren. Man ist der
Ansicht, daß diese Handlungen, soweit sie eine Vertrags-
verletzung in sich schließen, nicht die Billigung der
deutschen Regierung finden werden. -- Eine Meldung
aus Wellington in Neuseeland besagt, es sei das
Kriegsschiff "Royalist" nach Samoa abgesendet
worden




Gemeindezeitung.
Hintanhaltung des Besuches der Kinder in
Versammlungen.

Der Wiener Bezirksschulrath hat
anläßlich der wiederholt gemachten Wahrnehmung, daß
schulpflichtige Kinder von ihren Eltern oder Angehörigen
zur Theilnahme an Versammlungen aller Art heran-
gezogen werden, an jene Organe, welche bei derlei Ver-
sammlungen als Vertreter der Behörde zu interveniren
haben, die Weisung ergehen lassen, die Theilnahme
schulpflichtiger Kinder mit allen gesetzlichen Mitteln
hintanzuhalten. Die "Arbeiter-Zeitung" ist so gnädig,
daran die Bemerkung zu knüpfen: "Wir sind sehr ein-
verstanden, wenn man die Schüler von den Versamm-
lungen, auch den socialdemokratischen fernhält; denn
die Politik ist nicht für Kinder." Wir dürsen also er-
warten, daß die Socialdemokraten nicht wieder den
Christlich-Socialen Wasser predigen und selbst Wein
trinken.

Schulleiterstellen.

Im Wiener Schulbezirk kommt je
eine Directorstelle an der Knaben-Bürgerschule, Leopoldstadt,
Wasnergasse 33 und an der Knaben- und Mädchen-B[ü]rger-
schule Meidling, Hetzendorferstraße 66, ferner eine Oberlehrer-
stelle in der Mädchen-Volksschule Leopoldstadt, Wintergasse
14 zur Besetzung. Gesuche sind bis längstens 15. Februar l. J.
an den Stadtrath zu richten.

Der Gemeinderath

hält am Freitag den 27. d. M.,
der Stadtrath am Mitwoch, Donnerstag und Freitag
Sitznngen ab.

Ein Vortrag über die niederösterreichische
Laudes-Brandschaden-Versicherungsanstalt

wird am
Mittwoch, den 25. d. M., um 8 Uhr Abends, in Dreher's
großem Saale, 3. Bez., Landstraße, Hauptstraße 97, ab-
gehalten. Auskünfte über Versicherungsabschlüsse werden
täglich in der Bezirksausschußkanzlei, 3. Bez., Gemeinde-
haus, 1. Stock, während der Amtsstunden von 8 bis
2 Uhr ertheilt, woselbst auch Beitrittserklärungen entgegen-
genommen werden. Auskunftsstellen befinden sich in der
Bezirkausschußkanzlei aller Bezirke.

Die Ausgestaltung des Carlskirchenplatzes.

Die
Projecte für die Ausgestaltung des Carlskirchenlpatzes
werden von Mittwoch, den 24. d. M., an durch vierzehn
Tage im nördlichen Rauchsalon nächst der städtischen
Bibliothek im Rathhause zur Besichtigung öffentlich aus-
gestellt.

Die Regulirung des Donaucanales.

Die
Schleußenbauten am Donaucanal sind nunmehr unter der
Leitung des Oberbaurathes Taussig fertiggestellt. Die
neue Hafenabsperrvorrichtung wird heute zum ersten Male
in Function gesetzt werden und probeweise mehrere Tage in
Action bleiben.




Tagesbericht.


* Kalender für Dienstag, den 24. Jänner

Katholiken: Timoth. -- Griechen (12. Jänner.)
Tatiana. -- Sonnenaufgang 7 Uhr 40 Minuten Morgens.
-- Sonnenuntergang 4 Uhr 46 Minuten Abends. --
Mondesaufgang 2 Uhr 37 Minuten Abends. -- Mondes-
untergang 6 Uhr 09 Minuten Morgens.

* Hof- und Personalnachrichten.

Die Erz-
herzoge Heinrich Ferdinand und Franz
Salvator
sind aus Enns hier eingetroffen. -- Ge-
heimer Rath Hermann Freiherr von Löbl ist nach Lem-
berg abgereist. -- Der Präsident der Handelskammer in
Reichenberg Alois Neumann, welcher vorgestern hier
eingetroffen ist, kehrte gestern wieder nach Reichenberg
zurück. -- Der königlich ungarische Ministerpräsident Baron
Banffy ist heute Früh aus Budapest hier eingetroffen.

* Auszeichnungen und Ernennungen.

Der Kaiser
hat dem Oberrechnungsrathe der Forst- und Domänen-
direction in Lemberg Josef Hirschberg das Ritterkreuz
des Franz Joseph-Ordens, dem Rechnungsrathe derselben
Direction Cyprian Wagrzynovicz den Titel und
Charakter eines Oberrechnungsrathes, dem mit dem Titel
eines Rechnungsrathes bekleideten Rechnungsrevidenten der-
selben Direction Michael Pawulski das goldene Ver-
dienstkreuz mit der Krone, dem Landesgerichtsrathe in Wien
Dr. Carl Frühwald den Titel und Charakter eines
Oberlandesgerichtsrathes, dem Director der Lehrerinnen-
Bildungsanstalt in Trient, Franz Holzer, den Titel
eines Schulrathes, dem Zolloberamts-Controlor Johann
Breitfel der in Wien und dem Director der Filiale
der galizischen Hypothekenbank in Czernowitz, Ferdinand
Mayer den Titel eines kaiserlichen Rathes, dem Zoll-
Oberamtsverwalter Johann Detoni in Ragusa das
goldene Verdienstkreuz mit der Krone verliehen, den Privat-
docenten an der Wiener Universität Dr. Ant. Pelikan
zum außerordentlichen Professor der Mineralogie an der
deutschen Universität in Prag und den Bezirkshauptmann
Benjamin Dorna in Cles zum Statthaltereirathe bei der

19 Wien, Dienſtag Reichspoſt 24. Jänner 1899

[Spaltenumbruch]

und auch dem deutſchen katholiſchen Prieſter in ihren
Reihen Platz finden laſſen, er wird ſie zu der Er-
kenntniß bringen, daß ein Volk nur dann groß und
ſtark werden kann, wenn Religion und Tugend ſeine
Grundlage bilden.

Die Verſtändigung und das Parlament.

Nach den neueſten Verſchiebungen in der Lage ſcheint
eine nicht gerade günſtige Conſtellation eintreten zu
wollen. Wie die „Wr. Neueſten Nachrichten“ ver-
ſichern, iſt Graf Thun der Anſchauung, daß die
Friedensaction ohne Parlament viel beſſere Aus-
ſichten habe. Das Haus ſoll alſo vertagt werden.
Aehnliche Stimmen werden — wer wüßte nicht
warum? — auf czechiſcher Seite laut. Es herrſcht
auf dieſer Seite eine ſchlecht verhohlene geheime Freude
über die Vertagungsabſichten, weniger über die Ver-
ſtändigung ſelbſt. Der «Hlas Naroda» verſichert, daß
auch die Regierung nicht viel von einer Verſtändigung
halte. Als Majoritätstaktik ſchlägt das
Blatt vor, noch einige Zeit abzuwarten, wie
ſich die Obſtructioniſten weiter verhalten werden. Würde
alle parlamentariſche Arbeit unmöglich gemacht werden,
dann würde der Reichsrath auf einige Zeit vertagt
werden und innerhalb dieſer Zeit ein entſcheiden-
der
Schritt geſchehen. Würde es nöthig werden, den
Reichsrath längere Zeit geſchloſſen zu halten, ſo würde
während dieſer Zeit im Geiſte der Rechten regiert
werden. — Die allgemeine Stimmung ſcheint ſich alſo
auf eine Vertagung vorzubereiten. Daß eine Verſtän-
digungsaction nach der Vertagung lahmgelegt und, ſo-
weit ſie bisher zu Ergebniſſen geführt, ſogar zerſtört
werden würde, iſt eine ſo ſichere Vorausſicht, daß wir
kaum glauben möchten, daß man ſich oben derſelben
entziehen könnte.

Der unſchuldige Polenclub.

Wenn es irgend-
wo in einer Partei nicht ganz ſtimmt, wiederholt es
ſich ſtets mit mathematiſcher Regelmäßigkeit, daß die
entſprechende Preſſe verſichert, daß Alles ſtimme.
Ebenſo ergeht es jetzt dem Polenclub, der in dem
„Czas“ ſeinen Vertheidiger findet. Dieſer glaubt be-
tonen zu müſſen, es ſei Heuchelei, die weitere
Tagung des Parlamentes zu fordern und ſich
dabei als Gegner abſolutiſtiſcher Experimente
auszuſpielen. Auf der anderen Seite ſei es ganz
falſch, als ob Diejenigen, welche auf der
weiteren Tagung des Parlamentes beharren,
dabei in erſter Linie die Herbeiführung einer wirk-
lichen Pacification in Böhmen in Augen
hätten. In Wirklichkeit handelt es ſich hier um ganz
andere Abſichten, nämlich um die Lockerung des
Majoritätsverbandes. Es ſei aber gar
gar keine Gefahr vorhanden, daß der Polenclub dieſe
Tendenzen fördern werde. In der Zeit könne der
Polenclub umſo ruhiger einer Vertagung des Hauſes
zuſtimmen, als er zu der Regierung ein volles Ver-
trauen habe.

Der „Czas“ geſteht auf dieſe Weiſe ziemlich un-
verhohlen ein, warum man ſich neueſtens für die Ver-
ragung einſetzt — man will die Majorität
tetten und nicht den — Frieden!

Die Compromißverhandlungen in Ungarn
werden fortgeführt.

Am Samſtag erſchienen die
Führer der Diſſidenten beim Miniſterpräſidenten, um
ihm die Antwort der Oppoſition auf die Friedens-
bedingungen mitzutheilen. Das Elaborat der Oppo-
ſition enthält noch weitergehendere Forderungen und
kann als neues Friedensprogramm angeſehen werden.
Als erſte Forderung wird die Demiſſion Banffy’s




rufen und das Gegentheil annehmen, ſchreiben und predigen.
Huß erklärte ſtolz, dies nur dann thun zu können, wenn
er eines Beſſeren belehrt ſei. Nun wurde zunächſt die
Austheilung des Laienkelches für unerlaubt erklärt und
die Schriften des Huß zum Feuer verdammt. Huß ließ
man Zeit zur Einkehr. Allein er blieb unerſchütterlich.
Er wußte, daß das Concil ihn als Ketzer verurtheilen
müſſe, und machte ſein Teſtament. Das geſchah denn
auch am 6. Juli in Gegenwart des Königs Sigismund.
Er wurde als wahrer und offener Häretiker und als
„Verführer des Volkes“ zur Depoſition, Degradation,
und Ueberlieferung an den weltlichen
Arm
verurtheilt. Ueberall ſtand im Strafrecht des
Mittelalters Todesſtrafe auf Häreſie. Der Schwaben-
ſpiegel, der hier in Betracht kam, beſtimmte im § 313
den Feuertod für Ketzer. Huß ſelbſt hatte dieſe Strafe
immer vorausgeſagt, wenn ſeine Lehre als irrig befun-
den wurde, die er natürlich für wahr hielt und als
ſolche verkündete. Nachdem das Urtheil er-
floſſen, ſagte König Sigismund zum Pflalzgrafen:
„Weil wir das weltliche Schwert führen, ſo nehmet
hin dieſen Johannes Huß und thut ihm als einem
Ketzer!“ Die Uebergabe an den weltlichen Arm ge-
ſchah mit der Bitte von Seite des Concils, man möge
den Verurtheilten nicht tödten, ſondern ihm dauernden
Kerker geben. Das war die übliche Formel. Die
Strafe des Feuertodes war aber nach der ſtrengen
Handhabung des Rechtes unausbleiblich. Huß erlitt
auf dem „kleinen Brühl“, einem Hügel bei Conſtanz,
den Feuertod, ohne daß er widerrufen oder auch nur
die Abſolution empfangen hätte, da er ohne Widerruf
ſeiner Irrlehren dieſelbe nicht erhalten konnte. Er
ſtarb mit der Erklärung, er fühle ſich unſchuldig und
ſterbe gern für die erkannte und verkündigte Wahr-
heit. Er wollte als „Martyrer“ ſterben, und die
Huſſiten unter den Czechen verehren ihn auch als
[ſ]olchen. Welche Saat aus den Thaten des Huß auf-
[g]ing, beweiſen die folgenden Huſſitenkriege.


[Spaltenumbruch]

aufgeſtellt; ſolange er am Ruder iſt, will die Oppoſi-
tion die vier Proviſoriumsvorlagen nicht erledigen. Die
Regierung will aber, daß die Erledigung der Provi-
ſoriumsvorlagen dem Rücktritt Banffy’s vorangehe.
Dieſes perſönliche Moment und die Reviſion der
Hausordnung erſchweren das Zuſtandeknmmen eines
Compromiſſes. Obwohl man Banffy nachſagt, daß er
die Friedensaction zu vereiteln beabſichtige, ſo hat er
doch erklärt, daß die Regierung die Compromißver-
handlungen fortzuführen gedenke. Zu dieſem
Entſchluſſe wird ihn hauptſächlich die Friedens-
ſtimmung in der liberalen Partei bewogen
haben. Die Zahl der Friedensfreunde in der liberalen
Partei ſoll täglich zunehmen und mit ungefähr achtzig
beziffert werden. Zum Lager der Friedensfreunde ge-
hören auch ſolche Abgeordnete, die Baron Banffy
bisher zu ſeinen intimſten Freunden und Anhängern
gezählt hat, und die entſchloſſen ſind, wenn von der
Regierung die Friedensaction vereitelt wird, aus der
Regierungspartei auszutreten. Der nächſte Donnerſtag,
an welchem Tage die Conferenz der Regierungspartei
ſtattfinden ſoll, wird endlich eine Entſcheidung bringen.
Koloman Szell, der geſtern vom Kaiſer hier in
Audienz empfangen wurde, und der als der kommende
Mann in Ungarn angeſehen wird, hat erklärt, daß er
bei der Donnerſtag-Sitzung von der Regierung Auf-
klärungen verlangen werde. Man ſieht daher dieſer
Conferenz mit der größten Spannung entgegen. Die
Audienz, die geſtern Szell beim Kaiſer hatte, gilt
als ein Ereigniß, welches in der ungariſchen Kriſe
eine baldige Wendung herbeiführen wird.

Der croatiſche Landtag

ſetzte am Samſtag die
Budgetdebatte fort. Abg. Zorics beſprach den Ausgleich
mit Ungarn und nahm den Clerus gegen den Abgeordneten
Sekulics in Schutz und ſagte, daß der Clerns ſeinen prieſter-
lichen und patriotiſchen Pflichten ſtets nachkommen werde,
ohne gegen das Geſetz zu verſtoßen. Aber die Regierung
möge ſich vor Denen in Acht nehmen, die ihr ſchmeicheln,
denn dieſe wollen ſie ausnützen. Sie möge mehr auf Jene
hören, welche die Wahrheit ſagen. Unſer Budget wird nie
zur rechten Zeit verhandelt, und dies iſt eine Folge
davon, daß unſer Budget vom gemeinſamen Budget ab-
hängig iſt, und darum hat Dr. Brestyensky Recht mit dem,
was er geſtern ſagte. Die außergeſetzlichen Zuſtände
im Lande ſind eine Folge des ungerechten dualiſtiſchen
Syſtems, weil dieſes zu einer Aenderung drängt, nicht bloß
diesſeits, ſondern auch jenſeits der Leitha. Im weiteren
Verlaufe ſeiner Rede kritiſirt Redner die Verwaltung und
fordert die Beſchleunigung der Urbarialſegregationen, ſowie
eine billige Geldquelle für den Bauernſtand und wendet ſich
ſchließlich gegen die Wahlpraxis, welche indirect zur Ver-
breitung ſocialiſtiſcher Ideen führe. Es ſolgen hierauf
mehrere Interpellationen, darunter eine des Abgeordneten
David Starcsevics betreffend die Errichtung einer
croatiſchen Militär-Erziehungsanſtalt für croatiſche Landwehr-
Offiziere.




Deutſches Reich.

Ein Proteſt der Münchener Amerikaner.

Wie
die „Münchener Neueſten Nachrichten“ melden, haben die im
Repräſentantenhauſe in Waſhington gefallenen provociren-
den Aeußerungen gegen Deutſchland die Veranlaſſung ge-
geben, daß einige maßgebende amerikaniſche Perſönlichkeiten
in München den Beſchluß gefaßt haben, der amerikaniſchen
Regierung eine Proteſtkundgebung aller in München weilen-
den Amerikaner zu übermitteln, worin die von einem Mit-
gliede des Senates in Waſhington geführte Sprache auf
das Schärfſte mißbilligt wird. Die Vorbeſprechungen werden
in den nächſten Tagen ſtattfinden.

Italien.
Ein Handſchreiben Kaiſer Franz Joſefs.

Wie das „Fremdenblatt“ meldet, hat unſer Kaiſer bei
Verleihung des Goldenen Vließes an den Herzog Aoſta
ein Handſchreiben gerichtet, worin er die Befriedigung
über die denkbar herzlichſten Beziehungen zu Italien
ausdrückt. Gleichzeitig ladet Kaiſer Franz Joſef den
Herzog zu den Frühjahrsmanövern ein. Die Annahme
ſeitens des Herzogs wird gleich nach erklärtem Ein-
verſtändniß der Regierung erfolgen.

Serbien.

Die Skupſchtina

beſchloß ein neues Steuer-
geſetz
mit genaueren und ſtrengen Beſtimmungen
über die Eintreibung der Steuern. Nach Votirung der
geringen Anzahl der noch ausſtehenden Geſetzentwürfe
dürfte der Schluß des Parlamentes am
27. Jänner erfolgen.

Afrika.

Die Lage in der Erythräa.

Aus Maſſana
wird berichtet, daß am Mittwoch in der Kirche von
Edanariam der Friede beſchworen wurde, vorbehaltlich
der Genehmigung ſeitens des Neugs, an den man
Boten entſendet hat. Es ſcheint, daß Ras Man-
gaſcha
um Frieden gebeten habe, als ihm die Be-
ſetzung des Paſſes von Alequa durch Ras Makonnen
die Vertheidigung von Adagamus als gewagt erſcheinen
ließ. Die Truppen Ras Makonnen’s fangen an
gegen Süden zu marſchiren, ſcheinen alſo ihre Abſicht,
in Agame zu bleiben, aufgegeben zu haben. Die
Häuptlinge von Tigre kehren in ihre Ge-
biete zurück.

Auſtralien.

Die Samoafrage.

Wie aus Waſhington gemel-
det wird, hat der deutſche Botſchafter Dr. v. Holleben
dem Staatsſecretär Hay zwei wichtige aus Berlin ein-
gegangene Depeſchen überreicht und mit ihm im
Anſchluſſe daran eine lange Unterredung gehabt. Die
Depeſchen enthalten eine ausführliche Darſtellung der
letzten Vorgänge in Samoa, die ſich in vielen weſent-
lichen Einzelheiten von den bisher veröffentlichten Dar-
ſtellungen unterſcheidet. Nach der Conferenz zwiſchen
[Spaltenumbruch] dem Botſchafter und dem Staatsſecretär äußerte ſich
eine Perſönlichkeit von hoher diplomatiſcher Stellung,
das Ausſehen, welches die Angelegenheit
neuerdings angenommen habe, laſſe eine
friedliche Beilegung desſelben als möglich,
ja ſogar als wahrſcheinlich erſcheinen. In
maßgebenden Kreiſen wird poſitiv erklärt, daß bis
heute Mittags weder von den Vereinigten Staaten
allein noch in Verbindung mit England Proteſt er-
hoben worden ſei. Es könne als ſicher behauptet
werden daß, wenn die über die Vorkommniſſe ver-
öffentlichten Berichte den Thatſachen entſprechen,
die Handlungen Doctor Raffel’s und des
deutſchen Generalconſuls Roſe nicht das Ereigniß
von Inſtructionen aus Berlin waren. Man iſt der
Anſicht, daß dieſe Handlungen, ſoweit ſie eine Vertrags-
verletzung in ſich ſchließen, nicht die Billigung der
deutſchen Regierung finden werden. — Eine Meldung
aus Wellington in Neuſeeland beſagt, es ſei das
Kriegsſchiff „Royaliſt“ nach Samoa abgeſendet
worden




Gemeindezeitung.
Hintanhaltung des Beſuches der Kinder in
Verſammlungen.

Der Wiener Bezirksſchulrath hat
anläßlich der wiederholt gemachten Wahrnehmung, daß
ſchulpflichtige Kinder von ihren Eltern oder Angehörigen
zur Theilnahme an Verſammlungen aller Art heran-
gezogen werden, an jene Organe, welche bei derlei Ver-
ſammlungen als Vertreter der Behörde zu interveniren
haben, die Weiſung ergehen laſſen, die Theilnahme
ſchulpflichtiger Kinder mit allen geſetzlichen Mitteln
hintanzuhalten. Die „Arbeiter-Zeitung“ iſt ſo gnädig,
daran die Bemerkung zu knüpfen: „Wir ſind ſehr ein-
verſtanden, wenn man die Schüler von den Verſamm-
lungen, auch den ſocialdemokratiſchen fernhält; denn
die Politik iſt nicht für Kinder.“ Wir dürſen alſo er-
warten, daß die Socialdemokraten nicht wieder den
Chriſtlich-Socialen Waſſer predigen und ſelbſt Wein
trinken.

Schulleiterſtellen.

Im Wiener Schulbezirk kommt je
eine Directorſtelle an der Knaben-Bürgerſchule, Leopoldſtadt,
Wasnergaſſe 33 und an der Knaben- und Mädchen-B[ü]rger-
ſchule Meidling, Hetzendorferſtraße 66, ferner eine Oberlehrer-
ſtelle in der Mädchen-Volksſchule Leopoldſtadt, Wintergaſſe
14 zur Beſetzung. Geſuche ſind bis längſtens 15. Februar l. J.
an den Stadtrath zu richten.

Der Gemeinderath

hält am Freitag den 27. d. M.,
der Stadtrath am Mitwoch, Donnerſtag und Freitag
Sitznngen ab.

Ein Vortrag über die niederöſterreichiſche
Laudes-Brandſchaden-Verſicherungsanſtalt

wird am
Mittwoch, den 25. d. M., um 8 Uhr Abends, in Dreher’s
großem Saale, 3. Bez., Landſtraße, Hauptſtraße 97, ab-
gehalten. Auskünfte über Verſicherungsabſchlüſſe werden
täglich in der Bezirksausſchußkanzlei, 3. Bez., Gemeinde-
haus, 1. Stock, während der Amtsſtunden von 8 bis
2 Uhr ertheilt, woſelbſt auch Beitrittserklärungen entgegen-
genommen werden. Auskunftsſtellen befinden ſich in der
Bezirkausſchußkanzlei aller Bezirke.

Die Ausgeſtaltung des Carlskirchenplatzes.

Die
Projecte für die Ausgeſtaltung des Carlskirchenlpatzes
werden von Mittwoch, den 24. d. M., an durch vierzehn
Tage im nördlichen Rauchſalon nächſt der ſtädtiſchen
Bibliothek im Rathhauſe zur Beſichtigung öffentlich aus-
geſtellt.

Die Regulirung des Donaucanales.

Die
Schleußenbauten am Donaucanal ſind nunmehr unter der
Leitung des Oberbaurathes Tauſſig fertiggeſtellt. Die
neue Hafenabſperrvorrichtung wird heute zum erſten Male
in Function geſetzt werden und probeweiſe mehrere Tage in
Action bleiben.




Tagesbericht.


* Kalender für Dienſtag, den 24. Jänner

Katholiken: Timoth. — Griechen (12. Jänner.)
Tatiana. — Sonnenaufgang 7 Uhr 40 Minuten Morgens.
— Sonnenuntergang 4 Uhr 46 Minuten Abends. —
Mondesaufgang 2 Uhr 37 Minuten Abends. — Mondes-
untergang 6 Uhr 09 Minuten Morgens.

* Hof- und Perſonalnachrichten.

Die Erz-
herzoge Heinrich Ferdinand und Franz
Salvator
ſind aus Enns hier eingetroffen. — Ge-
heimer Rath Hermann Freiherr von Löbl iſt nach Lem-
berg abgereiſt. — Der Präſident der Handelskammer in
Reichenberg Alois Neumann, welcher vorgeſtern hier
eingetroffen iſt, kehrte geſtern wieder nach Reichenberg
zurück. — Der königlich ungariſche Miniſterpräſident Baron
Banffy iſt heute Früh aus Budapeſt hier eingetroffen.

* Auszeichnungen und Ernennungen.

Der Kaiſer
hat dem Oberrechnungsrathe der Forſt- und Domänen-
direction in Lemberg Joſef Hirſchberg das Ritterkreuz
des Franz Joſeph-Ordens, dem Rechnungsrathe derſelben
Direction Cyprian Wagrzynovicz den Titel und
Charakter eines Oberrechnungsrathes, dem mit dem Titel
eines Rechnungsrathes bekleideten Rechnungsrevidenten der-
ſelben Direction Michael Pawulski das goldene Ver-
dienſtkreuz mit der Krone, dem Landesgerichtsrathe in Wien
Dr. Carl Frühwald den Titel und Charakter eines
Oberlandesgerichtsrathes, dem Director der Lehrerinnen-
Bildungsanſtalt in Trient, Franz Holzer, den Titel
eines Schulrathes, dem Zolloberamts-Controlor Johann
Breitfel der in Wien und dem Director der Filiale
der galiziſchen Hypothekenbank in Czernowitz, Ferdinand
Mayer den Titel eines kaiſerlichen Rathes, dem Zoll-
Oberamtsverwalter Johann Detoni in Raguſa das
goldene Verdienſtkreuz mit der Krone verliehen, den Privat-
docenten an der Wiener Univerſität Dr. Ant. Pelikan
zum außerordentlichen Profeſſor der Mineralogie an der
deutſchen Univerſität in Prag und den Bezirkshauptmann
Benjamin Dorna in Cles zum Statthaltereirathe bei der

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[3/0003] 19 Wien, Dienſtag Reichspoſt 24. Jänner 1899 und auch dem deutſchen katholiſchen Prieſter in ihren Reihen Platz finden laſſen, er wird ſie zu der Er- kenntniß bringen, daß ein Volk nur dann groß und ſtark werden kann, wenn Religion und Tugend ſeine Grundlage bilden. Die Verſtändigung und das Parlament. Nach den neueſten Verſchiebungen in der Lage ſcheint eine nicht gerade günſtige Conſtellation eintreten zu wollen. Wie die „Wr. Neueſten Nachrichten“ ver- ſichern, iſt Graf Thun der Anſchauung, daß die Friedensaction ohne Parlament viel beſſere Aus- ſichten habe. Das Haus ſoll alſo vertagt werden. Aehnliche Stimmen werden — wer wüßte nicht warum? — auf czechiſcher Seite laut. Es herrſcht auf dieſer Seite eine ſchlecht verhohlene geheime Freude über die Vertagungsabſichten, weniger über die Ver- ſtändigung ſelbſt. Der «Hlas Naroda» verſichert, daß auch die Regierung nicht viel von einer Verſtändigung halte. Als Majoritätstaktik ſchlägt das Blatt vor, noch einige Zeit abzuwarten, wie ſich die Obſtructioniſten weiter verhalten werden. Würde alle parlamentariſche Arbeit unmöglich gemacht werden, dann würde der Reichsrath auf einige Zeit vertagt werden und innerhalb dieſer Zeit ein entſcheiden- der Schritt geſchehen. Würde es nöthig werden, den Reichsrath längere Zeit geſchloſſen zu halten, ſo würde während dieſer Zeit im Geiſte der Rechten regiert werden. — Die allgemeine Stimmung ſcheint ſich alſo auf eine Vertagung vorzubereiten. Daß eine Verſtän- digungsaction nach der Vertagung lahmgelegt und, ſo- weit ſie bisher zu Ergebniſſen geführt, ſogar zerſtört werden würde, iſt eine ſo ſichere Vorausſicht, daß wir kaum glauben möchten, daß man ſich oben derſelben entziehen könnte. Der unſchuldige Polenclub. Wenn es irgend- wo in einer Partei nicht ganz ſtimmt, wiederholt es ſich ſtets mit mathematiſcher Regelmäßigkeit, daß die entſprechende Preſſe verſichert, daß Alles ſtimme. Ebenſo ergeht es jetzt dem Polenclub, der in dem „Czas“ ſeinen Vertheidiger findet. Dieſer glaubt be- tonen zu müſſen, es ſei Heuchelei, die weitere Tagung des Parlamentes zu fordern und ſich dabei als Gegner abſolutiſtiſcher Experimente auszuſpielen. Auf der anderen Seite ſei es ganz falſch, als ob Diejenigen, welche auf der weiteren Tagung des Parlamentes beharren, dabei in erſter Linie die Herbeiführung einer wirk- lichen Pacification in Böhmen in Augen hätten. In Wirklichkeit handelt es ſich hier um ganz andere Abſichten, nämlich um die Lockerung des Majoritätsverbandes. Es ſei aber gar gar keine Gefahr vorhanden, daß der Polenclub dieſe Tendenzen fördern werde. In der Zeit könne der Polenclub umſo ruhiger einer Vertagung des Hauſes zuſtimmen, als er zu der Regierung ein volles Ver- trauen habe. Der „Czas“ geſteht auf dieſe Weiſe ziemlich un- verhohlen ein, warum man ſich neueſtens für die Ver- ragung einſetzt — man will die Majorität tetten und nicht den — Frieden! Die Compromißverhandlungen in Ungarn werden fortgeführt. Am Samſtag erſchienen die Führer der Diſſidenten beim Miniſterpräſidenten, um ihm die Antwort der Oppoſition auf die Friedens- bedingungen mitzutheilen. Das Elaborat der Oppo- ſition enthält noch weitergehendere Forderungen und kann als neues Friedensprogramm angeſehen werden. Als erſte Forderung wird die Demiſſion Banffy’s rufen und das Gegentheil annehmen, ſchreiben und predigen. Huß erklärte ſtolz, dies nur dann thun zu können, wenn er eines Beſſeren belehrt ſei. Nun wurde zunächſt die Austheilung des Laienkelches für unerlaubt erklärt und die Schriften des Huß zum Feuer verdammt. Huß ließ man Zeit zur Einkehr. Allein er blieb unerſchütterlich. Er wußte, daß das Concil ihn als Ketzer verurtheilen müſſe, und machte ſein Teſtament. Das geſchah denn auch am 6. Juli in Gegenwart des Königs Sigismund. Er wurde als wahrer und offener Häretiker und als „Verführer des Volkes“ zur Depoſition, Degradation, und Ueberlieferung an den weltlichen Arm verurtheilt. Ueberall ſtand im Strafrecht des Mittelalters Todesſtrafe auf Häreſie. Der Schwaben- ſpiegel, der hier in Betracht kam, beſtimmte im § 313 den Feuertod für Ketzer. Huß ſelbſt hatte dieſe Strafe immer vorausgeſagt, wenn ſeine Lehre als irrig befun- den wurde, die er natürlich für wahr hielt und als ſolche verkündete. Nachdem das Urtheil er- floſſen, ſagte König Sigismund zum Pflalzgrafen: „Weil wir das weltliche Schwert führen, ſo nehmet hin dieſen Johannes Huß und thut ihm als einem Ketzer!“ Die Uebergabe an den weltlichen Arm ge- ſchah mit der Bitte von Seite des Concils, man möge den Verurtheilten nicht tödten, ſondern ihm dauernden Kerker geben. Das war die übliche Formel. Die Strafe des Feuertodes war aber nach der ſtrengen Handhabung des Rechtes unausbleiblich. Huß erlitt auf dem „kleinen Brühl“, einem Hügel bei Conſtanz, den Feuertod, ohne daß er widerrufen oder auch nur die Abſolution empfangen hätte, da er ohne Widerruf ſeiner Irrlehren dieſelbe nicht erhalten konnte. Er ſtarb mit der Erklärung, er fühle ſich unſchuldig und ſterbe gern für die erkannte und verkündigte Wahr- heit. Er wollte als „Martyrer“ ſterben, und die Huſſiten unter den Czechen verehren ihn auch als ſolchen. Welche Saat aus den Thaten des Huß auf- ging, beweiſen die folgenden Huſſitenkriege. aufgeſtellt; ſolange er am Ruder iſt, will die Oppoſi- tion die vier Proviſoriumsvorlagen nicht erledigen. Die Regierung will aber, daß die Erledigung der Provi- ſoriumsvorlagen dem Rücktritt Banffy’s vorangehe. Dieſes perſönliche Moment und die Reviſion der Hausordnung erſchweren das Zuſtandeknmmen eines Compromiſſes. Obwohl man Banffy nachſagt, daß er die Friedensaction zu vereiteln beabſichtige, ſo hat er doch erklärt, daß die Regierung die Compromißver- handlungen fortzuführen gedenke. Zu dieſem Entſchluſſe wird ihn hauptſächlich die Friedens- ſtimmung in der liberalen Partei bewogen haben. Die Zahl der Friedensfreunde in der liberalen Partei ſoll täglich zunehmen und mit ungefähr achtzig beziffert werden. Zum Lager der Friedensfreunde ge- hören auch ſolche Abgeordnete, die Baron Banffy bisher zu ſeinen intimſten Freunden und Anhängern gezählt hat, und die entſchloſſen ſind, wenn von der Regierung die Friedensaction vereitelt wird, aus der Regierungspartei auszutreten. Der nächſte Donnerſtag, an welchem Tage die Conferenz der Regierungspartei ſtattfinden ſoll, wird endlich eine Entſcheidung bringen. Koloman Szell, der geſtern vom Kaiſer hier in Audienz empfangen wurde, und der als der kommende Mann in Ungarn angeſehen wird, hat erklärt, daß er bei der Donnerſtag-Sitzung von der Regierung Auf- klärungen verlangen werde. Man ſieht daher dieſer Conferenz mit der größten Spannung entgegen. Die Audienz, die geſtern Szell beim Kaiſer hatte, gilt als ein Ereigniß, welches in der ungariſchen Kriſe eine baldige Wendung herbeiführen wird. Der croatiſche Landtag ſetzte am Samſtag die Budgetdebatte fort. Abg. Zorics beſprach den Ausgleich mit Ungarn und nahm den Clerus gegen den Abgeordneten Sekulics in Schutz und ſagte, daß der Clerns ſeinen prieſter- lichen und patriotiſchen Pflichten ſtets nachkommen werde, ohne gegen das Geſetz zu verſtoßen. Aber die Regierung möge ſich vor Denen in Acht nehmen, die ihr ſchmeicheln, denn dieſe wollen ſie ausnützen. Sie möge mehr auf Jene hören, welche die Wahrheit ſagen. Unſer Budget wird nie zur rechten Zeit verhandelt, und dies iſt eine Folge davon, daß unſer Budget vom gemeinſamen Budget ab- hängig iſt, und darum hat Dr. Brestyensky Recht mit dem, was er geſtern ſagte. Die außergeſetzlichen Zuſtände im Lande ſind eine Folge des ungerechten dualiſtiſchen Syſtems, weil dieſes zu einer Aenderung drängt, nicht bloß diesſeits, ſondern auch jenſeits der Leitha. Im weiteren Verlaufe ſeiner Rede kritiſirt Redner die Verwaltung und fordert die Beſchleunigung der Urbarialſegregationen, ſowie eine billige Geldquelle für den Bauernſtand und wendet ſich ſchließlich gegen die Wahlpraxis, welche indirect zur Ver- breitung ſocialiſtiſcher Ideen führe. Es ſolgen hierauf mehrere Interpellationen, darunter eine des Abgeordneten David Starcsevics betreffend die Errichtung einer croatiſchen Militär-Erziehungsanſtalt für croatiſche Landwehr- Offiziere. Deutſches Reich. Ein Proteſt der Münchener Amerikaner. Wie die „Münchener Neueſten Nachrichten“ melden, haben die im Repräſentantenhauſe in Waſhington gefallenen provociren- den Aeußerungen gegen Deutſchland die Veranlaſſung ge- geben, daß einige maßgebende amerikaniſche Perſönlichkeiten in München den Beſchluß gefaßt haben, der amerikaniſchen Regierung eine Proteſtkundgebung aller in München weilen- den Amerikaner zu übermitteln, worin die von einem Mit- gliede des Senates in Waſhington geführte Sprache auf das Schärfſte mißbilligt wird. Die Vorbeſprechungen werden in den nächſten Tagen ſtattfinden. Italien. Ein Handſchreiben Kaiſer Franz Joſefs. Wie das „Fremdenblatt“ meldet, hat unſer Kaiſer bei Verleihung des Goldenen Vließes an den Herzog Aoſta ein Handſchreiben gerichtet, worin er die Befriedigung über die denkbar herzlichſten Beziehungen zu Italien ausdrückt. Gleichzeitig ladet Kaiſer Franz Joſef den Herzog zu den Frühjahrsmanövern ein. Die Annahme ſeitens des Herzogs wird gleich nach erklärtem Ein- verſtändniß der Regierung erfolgen. Serbien. Die Skupſchtina beſchloß ein neues Steuer- geſetz mit genaueren und ſtrengen Beſtimmungen über die Eintreibung der Steuern. Nach Votirung der geringen Anzahl der noch ausſtehenden Geſetzentwürfe dürfte der Schluß des Parlamentes am 27. Jänner erfolgen. Afrika. Die Lage in der Erythräa. Aus Maſſana wird berichtet, daß am Mittwoch in der Kirche von Edanariam der Friede beſchworen wurde, vorbehaltlich der Genehmigung ſeitens des Neugs, an den man Boten entſendet hat. Es ſcheint, daß Ras Man- gaſcha um Frieden gebeten habe, als ihm die Be- ſetzung des Paſſes von Alequa durch Ras Makonnen die Vertheidigung von Adagamus als gewagt erſcheinen ließ. Die Truppen Ras Makonnen’s fangen an gegen Süden zu marſchiren, ſcheinen alſo ihre Abſicht, in Agame zu bleiben, aufgegeben zu haben. Die Häuptlinge von Tigre kehren in ihre Ge- biete zurück. Auſtralien. Die Samoafrage. Wie aus Waſhington gemel- det wird, hat der deutſche Botſchafter Dr. v. Holleben dem Staatsſecretär Hay zwei wichtige aus Berlin ein- gegangene Depeſchen überreicht und mit ihm im Anſchluſſe daran eine lange Unterredung gehabt. Die Depeſchen enthalten eine ausführliche Darſtellung der letzten Vorgänge in Samoa, die ſich in vielen weſent- lichen Einzelheiten von den bisher veröffentlichten Dar- ſtellungen unterſcheidet. Nach der Conferenz zwiſchen dem Botſchafter und dem Staatsſecretär äußerte ſich eine Perſönlichkeit von hoher diplomatiſcher Stellung, das Ausſehen, welches die Angelegenheit neuerdings angenommen habe, laſſe eine friedliche Beilegung desſelben als möglich, ja ſogar als wahrſcheinlich erſcheinen. In maßgebenden Kreiſen wird poſitiv erklärt, daß bis heute Mittags weder von den Vereinigten Staaten allein noch in Verbindung mit England Proteſt er- hoben worden ſei. Es könne als ſicher behauptet werden daß, wenn die über die Vorkommniſſe ver- öffentlichten Berichte den Thatſachen entſprechen, die Handlungen Doctor Raffel’s und des deutſchen Generalconſuls Roſe nicht das Ereigniß von Inſtructionen aus Berlin waren. Man iſt der Anſicht, daß dieſe Handlungen, ſoweit ſie eine Vertrags- verletzung in ſich ſchließen, nicht die Billigung der deutſchen Regierung finden werden. — Eine Meldung aus Wellington in Neuſeeland beſagt, es ſei das Kriegsſchiff „Royaliſt“ nach Samoa abgeſendet worden Gemeindezeitung. Hintanhaltung des Beſuches der Kinder in Verſammlungen. Der Wiener Bezirksſchulrath hat anläßlich der wiederholt gemachten Wahrnehmung, daß ſchulpflichtige Kinder von ihren Eltern oder Angehörigen zur Theilnahme an Verſammlungen aller Art heran- gezogen werden, an jene Organe, welche bei derlei Ver- ſammlungen als Vertreter der Behörde zu interveniren haben, die Weiſung ergehen laſſen, die Theilnahme ſchulpflichtiger Kinder mit allen geſetzlichen Mitteln hintanzuhalten. Die „Arbeiter-Zeitung“ iſt ſo gnädig, daran die Bemerkung zu knüpfen: „Wir ſind ſehr ein- verſtanden, wenn man die Schüler von den Verſamm- lungen, auch den ſocialdemokratiſchen fernhält; denn die Politik iſt nicht für Kinder.“ Wir dürſen alſo er- warten, daß die Socialdemokraten nicht wieder den Chriſtlich-Socialen Waſſer predigen und ſelbſt Wein trinken. Schulleiterſtellen. Im Wiener Schulbezirk kommt je eine Directorſtelle an der Knaben-Bürgerſchule, Leopoldſtadt, Wasnergaſſe 33 und an der Knaben- und Mädchen-Bürger- ſchule Meidling, Hetzendorferſtraße 66, ferner eine Oberlehrer- ſtelle in der Mädchen-Volksſchule Leopoldſtadt, Wintergaſſe 14 zur Beſetzung. Geſuche ſind bis längſtens 15. Februar l. J. an den Stadtrath zu richten. Der Gemeinderath hält am Freitag den 27. d. M., der Stadtrath am Mitwoch, Donnerſtag und Freitag Sitznngen ab. Ein Vortrag über die niederöſterreichiſche Laudes-Brandſchaden-Verſicherungsanſtalt wird am Mittwoch, den 25. d. M., um 8 Uhr Abends, in Dreher’s großem Saale, 3. Bez., Landſtraße, Hauptſtraße 97, ab- gehalten. Auskünfte über Verſicherungsabſchlüſſe werden täglich in der Bezirksausſchußkanzlei, 3. Bez., Gemeinde- haus, 1. Stock, während der Amtsſtunden von 8 bis 2 Uhr ertheilt, woſelbſt auch Beitrittserklärungen entgegen- genommen werden. Auskunftsſtellen befinden ſich in der Bezirkausſchußkanzlei aller Bezirke. Die Ausgeſtaltung des Carlskirchenplatzes. Die Projecte für die Ausgeſtaltung des Carlskirchenlpatzes werden von Mittwoch, den 24. d. M., an durch vierzehn Tage im nördlichen Rauchſalon nächſt der ſtädtiſchen Bibliothek im Rathhauſe zur Beſichtigung öffentlich aus- geſtellt. Die Regulirung des Donaucanales. Die Schleußenbauten am Donaucanal ſind nunmehr unter der Leitung des Oberbaurathes Tauſſig fertiggeſtellt. Die neue Hafenabſperrvorrichtung wird heute zum erſten Male in Function geſetzt werden und probeweiſe mehrere Tage in Action bleiben. Tagesbericht. Wien, 23. Jänner. * Kalender für Dienſtag, den 24. Jänner Katholiken: Timoth. — Griechen (12. Jänner.) Tatiana. — Sonnenaufgang 7 Uhr 40 Minuten Morgens. — Sonnenuntergang 4 Uhr 46 Minuten Abends. — Mondesaufgang 2 Uhr 37 Minuten Abends. — Mondes- untergang 6 Uhr 09 Minuten Morgens. * Hof- und Perſonalnachrichten. Die Erz- herzoge Heinrich Ferdinand und Franz Salvator ſind aus Enns hier eingetroffen. — Ge- heimer Rath Hermann Freiherr von Löbl iſt nach Lem- berg abgereiſt. — Der Präſident der Handelskammer in Reichenberg Alois Neumann, welcher vorgeſtern hier eingetroffen iſt, kehrte geſtern wieder nach Reichenberg zurück. — Der königlich ungariſche Miniſterpräſident Baron Banffy iſt heute Früh aus Budapeſt hier eingetroffen. * Auszeichnungen und Ernennungen. Der Kaiſer hat dem Oberrechnungsrathe der Forſt- und Domänen- direction in Lemberg Joſef Hirſchberg das Ritterkreuz des Franz Joſeph-Ordens, dem Rechnungsrathe derſelben Direction Cyprian Wagrzynovicz den Titel und Charakter eines Oberrechnungsrathes, dem mit dem Titel eines Rechnungsrathes bekleideten Rechnungsrevidenten der- ſelben Direction Michael Pawulski das goldene Ver- dienſtkreuz mit der Krone, dem Landesgerichtsrathe in Wien Dr. Carl Frühwald den Titel und Charakter eines Oberlandesgerichtsrathes, dem Director der Lehrerinnen- Bildungsanſtalt in Trient, Franz Holzer, den Titel eines Schulrathes, dem Zolloberamts-Controlor Johann Breitfel der in Wien und dem Director der Filiale der galiziſchen Hypothekenbank in Czernowitz, Ferdinand Mayer den Titel eines kaiſerlichen Rathes, dem Zoll- Oberamtsverwalter Johann Detoni in Raguſa das goldene Verdienſtkreuz mit der Krone verliehen, den Privat- docenten an der Wiener Univerſität Dr. Ant. Pelikan zum außerordentlichen Profeſſor der Mineralogie an der deutſchen Univerſität in Prag und den Bezirkshauptmann Benjamin Dorna in Cles zum Statthaltereirathe bei der

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Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: Reichspost. Nr. 19, Wien, 24.01.1899, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_reichspost019_1899/3>, abgerufen am 21.11.2024.