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Reichspost. Nr. 179, Wien, 08.08.1905.

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179 Wien, Dienstag Reichspost 8. August 1905

[Spaltenumbruch]

damit er saturiert werde und als Chefredakteur
des künftigen offiziellen Jungtschechenorgans die
Parteipeitsche in die Hand bekomme?

Der dalmatinische Laudtag.

Gegenüber
der Nachricht des "Bud. Hirlap", daß die öster-
reichische Regierung den dalmatinischen Landtag
im kommenden Herbste nicht einzuberufen beabsich-
tige, angeblich weil sie befürchtet, die dalmatini-
schen Abgeordneten könnten einstimmig die Ein-
verleibung Dalmatiens in Kroatien verlangen,
erfährt der Zaratiner "Nar. List", daß der dal-
matinische Landtag voraussichtlich im September
zusammentreten werde, falls nicht unvorhergesehene
Ereignisse in Ungarn einen früheren Zusammentritt
notwendig machen.

Zum Falle Dr. Kornke

äußert sich in
der "Oesterr. Volkspr." in einem mit "Dreierlei
Deutschtum" überschriebenen Artikel der Landes-
ausschuß und Gemeinderat H. Bielohlawek:
".... Die Unzufriedenheit einiger Fleischhauer be-
züglich der Großschlächterei wird nicht hinreichen,
die Ideen des deutschnationalen (!) Gemeinderats,
der heute noch nicht seinen Austritt
aus dem christlich-sozialen Bürger-
klub
des Wiener Gemeinderates angemeldet hat,
zu fördern. Für Wien und für dessen denkende
Bevölkerung kommen, das mögen sich die Patent-
nationalen zum hundertstenmale gesagt sein lassen,
nicht öde nationale Phrasen in Betracht, den
Wienern imponiert nicht die Absingung der
"Wacht am Rhein", es ist den Wienern
vollkommen gleichgültig, wie das Bier-
krügel gehalten wird, ob mit der ganzen
Hand oder mit dem kleinen Finger, ob Heil oder
Heilo gebrüllt wird, die Wiener Bevölkerung
verlangt echt patriotische und nationale Betätigung,
wie sie unwiderleglich seitens der christlich-sozialen
Partei sowohl im Lande als auch in der Kom-
mune stets geübt wurde und geübt wird und
verzichtet auf alle Anbiederungen sogenannter
Nationaler, denen es ja tatsächlich nicht um das
Deutschtum, sondern nur um die Erringung der
politischen Macht zu tun ist." -- Wir gehen wohl
nicht fehl, wenn wir glauben, aus diesen kräftigen
Zeilen die Versicherung herauslesen zu dürfen,
daß sich der Bürgerklub demnächst mit dem "Fall
Dr. Kornke" befassen und reinen Tisch machen
werde.

Kundgebung gegen den alldeutschen
Ueberfall in Sternberg.

Der Ausschuß des
Verbandes der katholisch-nichtpolitischen Vereine des
deutschen Nordostböhmens hat, wie uns aus Trau-
tenau geschrieben wird, in seiner am 6. d. in
Trantenau abgehaltenen Sitzung eine Resolution
angenommen, in der er den katholischen Studenten-
verbindungen für die unerschrockene Betätigung
ihrer Grundsätze die größte Hochachtung und den
innigstens Dank ausdrückt und zugleich aufs
Schärfste das niederträchtige und bübische, die
deutsche Sitte schändende Vorgehen der alldeutschen
Wegelagerer anläßlich des Ferialfestes in Stern-
berg verurteilt.

Sozialdemokratische Demonstration in
Prag.

Aus Prag wird uns unterm Gestrigen




folgung in der Lobau erschwerte. Die Verluste
Napoleons waren nicht ungleich geringer, als die
der Oesterreicher, wie Widmann angibt, sondern
betrugen 35--40 Prozent, indessen die Oester-
reicher bei 25 Prozent Tote und Verwundete
hatten.*

Von der Darstellung Widmanns bleibt also
kaum ein korrekter Satz übrig. Der Verfasser
mag dies dem Umstande danken, daß er
sich auf die Erzeugnisse jenes preußischen
Kritizismus verlassen hat, der gerade bei Militär
schriftstellern eingerissen ist und mit einer beinahe
krankhaften Verneinungssucht jeden Kranz zu zer-
pflücken sucht, von welchem preußische Kriegs-
kunst nicht wenigstens einen kleinen Zweig bean-
spruchen kann. So hat man es auch gegenüber
dem österreichischen Siege von Aspern gemacht.
Geschichte aber darf nicht einseitig betrieben werden,
selbst auf die Gefahr hin, daß nicht in allen
Teilen der Weltgeschichte die Spitze der Pickelhaube
als der höchste kulminierende Punkt erscheint.
Dieser Einseitigkeit muß umso entschiedener dort
begegnet werden, wo sie ein Volk um eine seiner
erhabensten und glorwürdigsten Erinnerungen zu
schmälern droht.




[Spaltenumbruch]

telegraphiert: Die Sozialdemokraten veranstalteten
heute zwei große Versammlungen zugunsten der
Einführung des allgemeinen Wahlrechts für den
böhmischen Landtag, in denen gleichlautende Re-
solutionen zugunsten des allgemeinen Wahlrechtes
angenommen wurden. Nach Schluß der Versamm-
lungen unternahmen die Theilnehmer einen De-
monstrationsumzug durch die Straßen der Stadt
und brachen wiederholt in Pfuirufe auf die pro-
jektierte Kurienwahlordnung aus. Sowohl unser
Privattelegramm als auch der Bericht des "Korr.
B." versichert, daß die Polizei keinen Anlaß fand,
einzuschreiten, denn die Demonstration verlief
"ruhig" und "ohne Zwischenfall". Dachten wir
es uns doch gleich, daß die von Adler und Kon-
sorten angekündigten "Revolutionen" nicht einmal
einen Prager Polizeimann aus der Wachstube zu
locken vermögen.

Mandatsniederlegung.

Der sozialdemo-
kratische Abgeordnete Josef Hannich (V. Kurie
des Bezirkes Reichenberg-Kratzau-Friedland) hat
sein Reichsratsmandat niedergelegt, angeblich mit
Rücksicht auf sein fortschreitendes Augenleiden.
Die nach allen Richtungen vorbauende Form des
Mandatsverzichtes läßt vermuten, daß es sich
hiebei weniger um die bösen Augen des Herrn
Hannich als um die schönen der übrigen Parla-
mentsgenossen gehandelt hat. Es ist ja noch nicht
lange her, seit der schlichte Hannich von den
"Adler-Sozialisten" der "Arbeiter-Zeitung" an-
geflegelt wurde, da er mit seinen "schwachen
Augen" die weise Taktik der Pernerstorfer-Gruppe
nicht einzusehen vermochte.

Deutsches Reich.
Eine Entrevue des englischen Königs
mit dem deutschen Kaiser.

In den Blättern
in Paris, London und Berlin ist jetzt viel von
einer Zusammenkunft des Königs Eduard VII.
mit Kaiser Wilhelm II. die Rede. Die amt-
liche Bestätigung der Nachricht steht zwar noch
aus, aber sie stützt sich auf Angaben "wohl-
informierter diplomatischer Persönlichkeiten". Aus
Magdeburg wird uns hiezu depeschiert: Die
"Magdeb. Ztg." berichtet aus London: Hier
verlautet, daß die Zusammenkunft Königs
Eduard mit Kaiser Wilhelm tatsächlich ge-
plant ist. Es stellen sich derselben allerdings
große Schwierigkeiten entgegen, da sehr einfluß-
reiche englische Kreise bemüht sind, dieselbe zu
hintertreiben. Indessen sehen auch die Führer der
englischen Deutschenfeinde bereits die Nutzlosigkeit
ihrer Intrigen ein, was daraus hervorgeht, daß
sie jetzt der Entrevue jede politische Bedeutung
absprechen.

Die Operationen in Deutsch-Afrika.

Die Gerüchte wollen nicht verstummen, daß in
der allernächsten Zeit größere Truppennachschübe
nach den im Aufruhr befindlichen deutschen
Kolonien stattfinden sollen. Man spricht von 5000
Mann, von denen ein Teil auch dazu bestimmt
sein soll, die teilweise Erhebung der Eingeborenen
der Matunbisberge zu unterdrücken. Wenn tat-
sächlich größere Truppenentsendungen notwendig
werden sollten, müßte an die Einberufung des
Reichstages noch vor dem Herbste geschritten
werden. -- Der "Tag" bringt eine längere Aus-
lassung des zur Zeit in England weilenden
Barons Nikolaus von Nettelbladt, der
seit einer Reihe von Jahren Leiter eines Unter-
nehmens in Deutschsüdwestafrika und ein gränd-
licher Kenner der deutschen und englischen Kolonien
ist. Baron Nettelbladt sagt unter anderem über
den Wert der deutschen Kolonien in Südafrika:
"Ich mache ... das Geständnis ..., daß nach
meiner Meinung ganz Südwestafrika nicht mehr
als 40--50.000 Menschen zu ernähren vermögen
wird und daß die 20 Millionen Pfund Sterling
(400 Millionen Mark), die Deutschland schon an
die Unterdrückung des Aufstandes gewendet hat,
so und so viel Mal den Wert der
ganzen Kolonie betragen.
"

Italien.

Aus dem katholischen Lager.

(Von
unserem römischen Korrespondenten.) Wie das
"Giornale d'Italia" meldet, beabsichtigen mehrere
römische Gemeinderäte der katholischen Partei die
von den Jesuitenpatres herausgegebene Zeitschrift
"La Civilta Cattolica" beziehungsweise den Ver-
fasser eines Artikels in derselben zu verklagen,
durch welchen sie sich beleidigt fühlen. Wie man
sich erinnern wird, hatte die genannte Zeitschrift
einzelne katholische Gemeinderäte aufs Heftigste
angegriffen und ihnen Mangel an Einsicht und
Energie sowie ihr Wahlbündnis mit dem Liberalen
vorgeworfen. Jedenfalls dürfte dieser Prozeß,
wenn er zur Durchführung kommt, eine etwas
eigentümliche Einleitung zu der sogenannten ge-
[Spaltenumbruch] meinsamen politischen Aktion sein, welche Pius X.
den italienischen Katholiken in seiner letzten
Enzyklika vorgeschrieben hat. -- In Neapel wird
demnächst eine neue "christlich-demokratische"
Zeitung, "Battaglie d'oggi" ("Der Zeitkampf")
genannt, erscheinen, deren Hauptinspirator der
Priester Romolo Muni sein wird. Das
Blatt soll alle vierzehn Tage erscheinen.

Marokka.
Der Ort der Marokko-Kouferenz.

Entgegen den Vorschlägen, welche Madrid als den
Konferenzort in Aussicht nehmen, werden nun
sehr wichtige Stimmen für Tanger laut. Nach
einer Depesche des "Petit Parisien" hat vor allem
der Sultan von Marokko selbst in aller Form
die Absicht ausgesprochen, daß die Marokko-
Konferenz in keinem anderen Orte als in Tanger
tagen solle und der "Temps" meldet, daß die
spanische Regierung damit und mit der Fixierung
des Termines auf Ende Oktober einver-
standen
wäre.

Der Kampf gegen die Rebellen.

Aus
Tanger wird unterm Gestrigen telegraphiert:
Der Vertreter des Sultans für auswärtige An-
gelegenheiten erhielt eine Nachricht, wonach am
3. d. M. bei Ayoun Sidi Mulook zwischen den
kaiserlichen Truppen und den Anhängern des
Prätendenten eine Schlacht stattgefunden haben
soll. Da über den Ausgang nichts bekannt ist,
ist anzunehmen, daß die Schlacht für die Truppen
ungünstig war. Dies ist umso wahrscheinlicher,
als Berichte in Tanger eingegangen sind, wonach
der Prätendent und Buamama sich ausgesöhnt
und ihre Streitkräfte vereinigt haben sollen.

Amerika.

Der chinesische Boykott.

Aus Washing-
ton, 6. d. M., wird uns telegraphiert: Der
amerikanische Generalkonsul in Schanghai hat dem
Kriegsdepartement gemeldet, daß die chinesische
Handelskammer in Schanghai sich gegen die
Fortdauer der Boykottierung amerikanischer
Waren ausgesprochen habe. Ferner ist dem
Staatsdepartement die Mitteilung zugegangen,
daß der amerikanische Gesandte in Peking die
Unterstützung der chinesischen Regierung zur Be-
endigung der antiamerikanischen Bewegung er-
langte, die sich in China und weiter südwärts bis
zur Straße von Malakka bemerkbar gemacht
hatte.




Gemeindezeitung.
Wiener Stadtrat.

Der Wiener Stadtrat
hält in der kommenden Woche am Freitag, um
10 Uhr vormittags und um 4 Uhr nachmittags
Sitzungen ab.

Kommission für Verkehrsanlagen in
Wien.

In der abgelaufenen Woche wurden bei
der Ausführung der Wiener Verkehrsanlagen
190 Arbeiter verwendet; hievon waren 164 beim
Bau des Wehres und der Schleuse beim Kaiser-
bad, 26 bei der Wienfluß-Regulierung beschäftigt;
außerdem standen in Verwendung: am erst-
genannten Arbeitsplatze 2 Fuhrwerke und 4 Dampf-
maschinen und am letztgenannten Arbeitsplatze
6 Fuhrwerke.




Tagesbericht.


* Kalender für Dienstag den 8. August.

Katholiken: Zyriakus. -- Griechen (26. Juli):
Hermolaus. -- Sonnenaufgang 4 Uhr 45 Minuten
morgens. -- Sonnenuntergang 7 Uhr 25 Minuten
abends. -- Mondesaufgang 1 Uhr 28 Minuten
nachmittags. -- Mondesuntergang 11 Uhr 33 Minuten
abends.

* Auszeichnungen und Ernennungen.

Der
Kaiser hat dem ordentlichen Professor der klassischen
Philologie an der böhmischen Universität in Prag,
Hofrat Dr. Johann Kvicala aus Anlaß der
Uebernahme in den Ruhestand das Ritterkreuz des
Leopold-Ordens, dem Oberinspektor der österreichischen
Eisenbahnen Karl Ballak den Orden der Eisernen
Krone dritter Klasse, dem Baurate im Eisenbahn-
ministerium Anton Stohl anläßlich der Ueber-
nahme in den Ruhestand das Ritterkreuz des Franz
Josef-Ordens, dem ordentlichen Professor der Geo-
logie an der böhmischen Universität in Prag Doktor
Johann Woldrich aus Anlaß der Uebernahme
in den Ruhestand den Titel eines Hofrates verliehen
und den Kanzleivorstand der deutschen technischen
Hochschule in Brünn Wilhelm Jaumann zum
Sekretär dieser Hochschule in der achten Rangsklasse
ernannt. -- Der Minister für Kultus und Unterricht
hat den Supplenten am Zivil-Mädchen-Pensionat in
Wien Dr. Ignaz Seipel zum Religionslehrer
an diesem Institute ernannt.


* Vergl. "Die Schlacht bei Aspern und Eßlingen.
Von Gustav Smekal, k. u. k. Major des Generalstabs-
korps. Wien. Verlag Seidl. 1899.
179 Wien, Dienstag Reichspoſt 8. Auguſt 1905

[Spaltenumbruch]

damit er ſaturiert werde und als Chefredakteur
des künftigen offiziellen Jungtſchechenorgans die
Parteipeitſche in die Hand bekomme?

Der dalmatiniſche Laudtag.

Gegenüber
der Nachricht des „Bud. Hirlap“, daß die öſter-
reichiſche Regierung den dalmatiniſchen Landtag
im kommenden Herbſte nicht einzuberufen beabſich-
tige, angeblich weil ſie befürchtet, die dalmatini-
ſchen Abgeordneten könnten einſtimmig die Ein-
verleibung Dalmatiens in Kroatien verlangen,
erfährt der Zaratiner „Nar. Liſt“, daß der dal-
matiniſche Landtag vorausſichtlich im September
zuſammentreten werde, falls nicht unvorhergeſehene
Ereigniſſe in Ungarn einen früheren Zuſammentritt
notwendig machen.

Zum Falle Dr. Kornke

äußert ſich in
der „Oeſterr. Volkspr.“ in einem mit „Dreierlei
Deutſchtum“ überſchriebenen Artikel der Landes-
ausſchuß und Gemeinderat H. Bielohlawek:
„.... Die Unzufriedenheit einiger Fleiſchhauer be-
züglich der Großſchlächterei wird nicht hinreichen,
die Ideen des deutſchnationalen (!) Gemeinderats,
der heute noch nicht ſeinen Austritt
aus dem chriſtlich-ſozialen Bürger-
klub
des Wiener Gemeinderates angemeldet hat,
zu fördern. Für Wien und für deſſen denkende
Bevölkerung kommen, das mögen ſich die Patent-
nationalen zum hundertſtenmale geſagt ſein laſſen,
nicht öde nationale Phraſen in Betracht, den
Wienern imponiert nicht die Abſingung der
„Wacht am Rhein“, es iſt den Wienern
vollkommen gleichgültig, wie das Bier-
krügel gehalten wird, ob mit der ganzen
Hand oder mit dem kleinen Finger, ob Heil oder
Heilo gebrüllt wird, die Wiener Bevölkerung
verlangt echt patriotiſche und nationale Betätigung,
wie ſie unwiderleglich ſeitens der chriſtlich-ſozialen
Partei ſowohl im Lande als auch in der Kom-
mune ſtets geübt wurde und geübt wird und
verzichtet auf alle Anbiederungen ſogenannter
Nationaler, denen es ja tatſächlich nicht um das
Deutſchtum, ſondern nur um die Erringung der
politiſchen Macht zu tun iſt.“ — Wir gehen wohl
nicht fehl, wenn wir glauben, aus dieſen kräftigen
Zeilen die Verſicherung herausleſen zu dürfen,
daß ſich der Bürgerklub demnächſt mit dem „Fall
Dr. Kornke“ befaſſen und reinen Tiſch machen
werde.

Kundgebung gegen den alldeutſchen
Ueberfall in Sternberg.

Der Ausſchuß des
Verbandes der katholiſch-nichtpolitiſchen Vereine des
deutſchen Nordoſtböhmens hat, wie uns aus Trau-
tenau geſchrieben wird, in ſeiner am 6. d. in
Trantenau abgehaltenen Sitzung eine Reſolution
angenommen, in der er den katholiſchen Studenten-
verbindungen für die unerſchrockene Betätigung
ihrer Grundſätze die größte Hochachtung und den
innigſtens Dank ausdrückt und zugleich aufs
Schärfſte das niederträchtige und bübiſche, die
deutſche Sitte ſchändende Vorgehen der alldeutſchen
Wegelagerer anläßlich des Ferialfeſtes in Stern-
berg verurteilt.

Sozialdemokratiſche Demonſtration in
Prag.

Aus Prag wird uns unterm Geſtrigen




folgung in der Lobau erſchwerte. Die Verluſte
Napoleons waren nicht ungleich geringer, als die
der Oeſterreicher, wie Widmann angibt, ſondern
betrugen 35—40 Prozent, indeſſen die Oeſter-
reicher bei 25 Prozent Tote und Verwundete
hatten.*

Von der Darſtellung Widmanns bleibt alſo
kaum ein korrekter Satz übrig. Der Verfaſſer
mag dies dem Umſtande danken, daß er
ſich auf die Erzeugniſſe jenes preußiſchen
Kritizismus verlaſſen hat, der gerade bei Militär
ſchriftſtellern eingeriſſen iſt und mit einer beinahe
krankhaften Verneinungsſucht jeden Kranz zu zer-
pflücken ſucht, von welchem preußiſche Kriegs-
kunſt nicht wenigſtens einen kleinen Zweig bean-
ſpruchen kann. So hat man es auch gegenüber
dem öſterreichiſchen Siege von Aſpern gemacht.
Geſchichte aber darf nicht einſeitig betrieben werden,
ſelbſt auf die Gefahr hin, daß nicht in allen
Teilen der Weltgeſchichte die Spitze der Pickelhaube
als der höchſte kulminierende Punkt erſcheint.
Dieſer Einſeitigkeit muß umſo entſchiedener dort
begegnet werden, wo ſie ein Volk um eine ſeiner
erhabenſten und glorwürdigſten Erinnerungen zu
ſchmälern droht.




[Spaltenumbruch]

telegraphiert: Die Sozialdemokraten veranſtalteten
heute zwei große Verſammlungen zugunſten der
Einführung des allgemeinen Wahlrechts für den
böhmiſchen Landtag, in denen gleichlautende Re-
ſolutionen zugunſten des allgemeinen Wahlrechtes
angenommen wurden. Nach Schluß der Verſamm-
lungen unternahmen die Theilnehmer einen De-
monſtrationsumzug durch die Straßen der Stadt
und brachen wiederholt in Pfuirufe auf die pro-
jektierte Kurienwahlordnung aus. Sowohl unſer
Privattelegramm als auch der Bericht des „Korr.
B.“ verſichert, daß die Polizei keinen Anlaß fand,
einzuſchreiten, denn die Demonſtration verlief
„ruhig“ und „ohne Zwiſchenfall“. Dachten wir
es uns doch gleich, daß die von Adler und Kon-
ſorten angekündigten „Revolutionen“ nicht einmal
einen Prager Polizeimann aus der Wachſtube zu
locken vermögen.

Mandatsniederlegung.

Der ſozialdemo-
kratiſche Abgeordnete Joſef Hannich (V. Kurie
des Bezirkes Reichenberg-Kratzau-Friedland) hat
ſein Reichsratsmandat niedergelegt, angeblich mit
Rückſicht auf ſein fortſchreitendes Augenleiden.
Die nach allen Richtungen vorbauende Form des
Mandatsverzichtes läßt vermuten, daß es ſich
hiebei weniger um die böſen Augen des Herrn
Hannich als um die ſchönen der übrigen Parla-
mentsgenoſſen gehandelt hat. Es iſt ja noch nicht
lange her, ſeit der ſchlichte Hannich von den
„Adler-Sozialiſten“ der „Arbeiter-Zeitung“ an-
geflegelt wurde, da er mit ſeinen „ſchwachen
Augen“ die weiſe Taktik der Pernerſtorfer-Gruppe
nicht einzuſehen vermochte.

Deutſches Reich.
Eine Entrevue des engliſchen Königs
mit dem deutſchen Kaiſer.

In den Blättern
in Paris, London und Berlin iſt jetzt viel von
einer Zuſammenkunft des Königs Eduard VII.
mit Kaiſer Wilhelm II. die Rede. Die amt-
liche Beſtätigung der Nachricht ſteht zwar noch
aus, aber ſie ſtützt ſich auf Angaben „wohl-
informierter diplomatiſcher Perſönlichkeiten“. Aus
Magdeburg wird uns hiezu depeſchiert: Die
„Magdeb. Ztg.“ berichtet aus London: Hier
verlautet, daß die Zuſammenkunft Königs
Eduard mit Kaiſer Wilhelm tatſächlich ge-
plant iſt. Es ſtellen ſich derſelben allerdings
große Schwierigkeiten entgegen, da ſehr einfluß-
reiche engliſche Kreiſe bemüht ſind, dieſelbe zu
hintertreiben. Indeſſen ſehen auch die Führer der
engliſchen Deutſchenfeinde bereits die Nutzloſigkeit
ihrer Intrigen ein, was daraus hervorgeht, daß
ſie jetzt der Entrevue jede politiſche Bedeutung
abſprechen.

Die Operationen in Deutſch-Afrika.

Die Gerüchte wollen nicht verſtummen, daß in
der allernächſten Zeit größere Truppennachſchübe
nach den im Aufruhr befindlichen deutſchen
Kolonien ſtattfinden ſollen. Man ſpricht von 5000
Mann, von denen ein Teil auch dazu beſtimmt
ſein ſoll, die teilweiſe Erhebung der Eingeborenen
der Matunbisberge zu unterdrücken. Wenn tat-
ſächlich größere Truppenentſendungen notwendig
werden ſollten, müßte an die Einberufung des
Reichstages noch vor dem Herbſte geſchritten
werden. — Der „Tag“ bringt eine längere Aus-
laſſung des zur Zeit in England weilenden
Barons Nikolaus von Nettelbladt, der
ſeit einer Reihe von Jahren Leiter eines Unter-
nehmens in Deutſchſüdweſtafrika und ein gränd-
licher Kenner der deutſchen und engliſchen Kolonien
iſt. Baron Nettelbladt ſagt unter anderem über
den Wert der deutſchen Kolonien in Südafrika:
„Ich mache ... das Geſtändnis ..., daß nach
meiner Meinung ganz Südweſtafrika nicht mehr
als 40—50.000 Menſchen zu ernähren vermögen
wird und daß die 20 Millionen Pfund Sterling
(400 Millionen Mark), die Deutſchland ſchon an
die Unterdrückung des Aufſtandes gewendet hat,
ſo und ſo viel Mal den Wert der
ganzen Kolonie betragen.

Italien.

Aus dem katholiſchen Lager.

(Von
unſerem römiſchen Korreſpondenten.) Wie das
„Giornale d’Italia“ meldet, beabſichtigen mehrere
römiſche Gemeinderäte der katholiſchen Partei die
von den Jeſuitenpatres herausgegebene Zeitſchrift
„La Civiltà Cattolica“ beziehungsweiſe den Ver-
faſſer eines Artikels in derſelben zu verklagen,
durch welchen ſie ſich beleidigt fühlen. Wie man
ſich erinnern wird, hatte die genannte Zeitſchrift
einzelne katholiſche Gemeinderäte aufs Heftigſte
angegriffen und ihnen Mangel an Einſicht und
Energie ſowie ihr Wahlbündnis mit dem Liberalen
vorgeworfen. Jedenfalls dürfte dieſer Prozeß,
wenn er zur Durchführung kommt, eine etwas
eigentümliche Einleitung zu der ſogenannten ge-
[Spaltenumbruch] meinſamen politiſchen Aktion ſein, welche Pius X.
den italieniſchen Katholiken in ſeiner letzten
Enzyklika vorgeſchrieben hat. — In Neapel wird
demnächſt eine neue „chriſtlich-demokratiſche“
Zeitung, „Battaglie d’oggi“ („Der Zeitkampf“)
genannt, erſcheinen, deren Hauptinſpirator der
Prieſter Romolo Muni ſein wird. Das
Blatt ſoll alle vierzehn Tage erſcheinen.

Marokka.
Der Ort der Marokko-Kouferenz.

Entgegen den Vorſchlägen, welche Madrid als den
Konferenzort in Ausſicht nehmen, werden nun
ſehr wichtige Stimmen für Tanger laut. Nach
einer Depeſche des „Petit Pariſien“ hat vor allem
der Sultan von Marokko ſelbſt in aller Form
die Abſicht ausgeſprochen, daß die Marokko-
Konferenz in keinem anderen Orte als in Tanger
tagen ſolle und der „Temps“ meldet, daß die
ſpaniſche Regierung damit und mit der Fixierung
des Termines auf Ende Oktober einver-
ſtanden
wäre.

Der Kampf gegen die Rebellen.

Aus
Tanger wird unterm Geſtrigen telegraphiert:
Der Vertreter des Sultans für auswärtige An-
gelegenheiten erhielt eine Nachricht, wonach am
3. d. M. bei Ayoun Sidi Mulook zwiſchen den
kaiſerlichen Truppen und den Anhängern des
Prätendenten eine Schlacht ſtattgefunden haben
ſoll. Da über den Ausgang nichts bekannt iſt,
iſt anzunehmen, daß die Schlacht für die Truppen
ungünſtig war. Dies iſt umſo wahrſcheinlicher,
als Berichte in Tanger eingegangen ſind, wonach
der Prätendent und Buamama ſich ausgeſöhnt
und ihre Streitkräfte vereinigt haben ſollen.

Amerika.

Der chineſiſche Boykott.

Aus Waſhing-
ton, 6. d. M., wird uns telegraphiert: Der
amerikaniſche Generalkonſul in Schanghai hat dem
Kriegsdepartement gemeldet, daß die chineſiſche
Handelskammer in Schanghai ſich gegen die
Fortdauer der Boykottierung amerikaniſcher
Waren ausgeſprochen habe. Ferner iſt dem
Staatsdepartement die Mitteilung zugegangen,
daß der amerikaniſche Geſandte in Peking die
Unterſtützung der chineſiſchen Regierung zur Be-
endigung der antiamerikaniſchen Bewegung er-
langte, die ſich in China und weiter ſüdwärts bis
zur Straße von Malakka bemerkbar gemacht
hatte.




Gemeindezeitung.
Wiener Stadtrat.

Der Wiener Stadtrat
hält in der kommenden Woche am Freitag, um
10 Uhr vormittags und um 4 Uhr nachmittags
Sitzungen ab.

Kommiſſion für Verkehrsanlagen in
Wien.

In der abgelaufenen Woche wurden bei
der Ausführung der Wiener Verkehrsanlagen
190 Arbeiter verwendet; hievon waren 164 beim
Bau des Wehres und der Schleuſe beim Kaiſer-
bad, 26 bei der Wienfluß-Regulierung beſchäftigt;
außerdem ſtanden in Verwendung: am erſt-
genannten Arbeitsplatze 2 Fuhrwerke und 4 Dampf-
maſchinen und am letztgenannten Arbeitsplatze
6 Fuhrwerke.




Tagesbericht.


* Kalender für Dienstag den 8. Auguſt.

Katholiken: Zyriakus. — Griechen (26. Juli):
Hermolaus. — Sonnenaufgang 4 Uhr 45 Minuten
morgens. — Sonnenuntergang 7 Uhr 25 Minuten
abends. — Mondesaufgang 1 Uhr 28 Minuten
nachmittags. — Mondesuntergang 11 Uhr 33 Minuten
abends.

* Auszeichnungen und Ernennungen.

Der
Kaiſer hat dem ordentlichen Profeſſor der klaſſiſchen
Philologie an der böhmiſchen Univerſität in Prag,
Hofrat Dr. Johann Kvičala aus Anlaß der
Uebernahme in den Ruheſtand das Ritterkreuz des
Leopold-Ordens, dem Oberinſpektor der öſterreichiſchen
Eiſenbahnen Karl Ballak den Orden der Eiſernen
Krone dritter Klaſſe, dem Baurate im Eiſenbahn-
miniſterium Anton Stohl anläßlich der Ueber-
nahme in den Ruheſtand das Ritterkreuz des Franz
Joſef-Ordens, dem ordentlichen Profeſſor der Geo-
logie an der böhmiſchen Univerſität in Prag Doktor
Johann Woldřich aus Anlaß der Uebernahme
in den Ruheſtand den Titel eines Hofrates verliehen
und den Kanzleivorſtand der deutſchen techniſchen
Hochſchule in Brünn Wilhelm Jaumann zum
Sekretär dieſer Hochſchule in der achten Rangsklaſſe
ernannt. — Der Miniſter für Kultus und Unterricht
hat den Supplenten am Zivil-Mädchen-Penſionat in
Wien Dr. Ignaz Seipel zum Religionslehrer
an dieſem Inſtitute ernannt.


* Vergl. „Die Schlacht bei Aſpern und Eßlingen.
Von Guſtav Smekal, k. u. k. Major des Generalſtabs-
korps. Wien. Verlag Seidl. 1899.
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[3/0003] 179 Wien, Dienstag Reichspoſt 8. Auguſt 1905 damit er ſaturiert werde und als Chefredakteur des künftigen offiziellen Jungtſchechenorgans die Parteipeitſche in die Hand bekomme? Der dalmatiniſche Laudtag. Gegenüber der Nachricht des „Bud. Hirlap“, daß die öſter- reichiſche Regierung den dalmatiniſchen Landtag im kommenden Herbſte nicht einzuberufen beabſich- tige, angeblich weil ſie befürchtet, die dalmatini- ſchen Abgeordneten könnten einſtimmig die Ein- verleibung Dalmatiens in Kroatien verlangen, erfährt der Zaratiner „Nar. Liſt“, daß der dal- matiniſche Landtag vorausſichtlich im September zuſammentreten werde, falls nicht unvorhergeſehene Ereigniſſe in Ungarn einen früheren Zuſammentritt notwendig machen. Zum Falle Dr. Kornke äußert ſich in der „Oeſterr. Volkspr.“ in einem mit „Dreierlei Deutſchtum“ überſchriebenen Artikel der Landes- ausſchuß und Gemeinderat H. Bielohlawek: „.... Die Unzufriedenheit einiger Fleiſchhauer be- züglich der Großſchlächterei wird nicht hinreichen, die Ideen des deutſchnationalen (!) Gemeinderats, der heute noch nicht ſeinen Austritt aus dem chriſtlich-ſozialen Bürger- klub des Wiener Gemeinderates angemeldet hat, zu fördern. Für Wien und für deſſen denkende Bevölkerung kommen, das mögen ſich die Patent- nationalen zum hundertſtenmale geſagt ſein laſſen, nicht öde nationale Phraſen in Betracht, den Wienern imponiert nicht die Abſingung der „Wacht am Rhein“, es iſt den Wienern vollkommen gleichgültig, wie das Bier- krügel gehalten wird, ob mit der ganzen Hand oder mit dem kleinen Finger, ob Heil oder Heilo gebrüllt wird, die Wiener Bevölkerung verlangt echt patriotiſche und nationale Betätigung, wie ſie unwiderleglich ſeitens der chriſtlich-ſozialen Partei ſowohl im Lande als auch in der Kom- mune ſtets geübt wurde und geübt wird und verzichtet auf alle Anbiederungen ſogenannter Nationaler, denen es ja tatſächlich nicht um das Deutſchtum, ſondern nur um die Erringung der politiſchen Macht zu tun iſt.“ — Wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir glauben, aus dieſen kräftigen Zeilen die Verſicherung herausleſen zu dürfen, daß ſich der Bürgerklub demnächſt mit dem „Fall Dr. Kornke“ befaſſen und reinen Tiſch machen werde. Kundgebung gegen den alldeutſchen Ueberfall in Sternberg. Der Ausſchuß des Verbandes der katholiſch-nichtpolitiſchen Vereine des deutſchen Nordoſtböhmens hat, wie uns aus Trau- tenau geſchrieben wird, in ſeiner am 6. d. in Trantenau abgehaltenen Sitzung eine Reſolution angenommen, in der er den katholiſchen Studenten- verbindungen für die unerſchrockene Betätigung ihrer Grundſätze die größte Hochachtung und den innigſtens Dank ausdrückt und zugleich aufs Schärfſte das niederträchtige und bübiſche, die deutſche Sitte ſchändende Vorgehen der alldeutſchen Wegelagerer anläßlich des Ferialfeſtes in Stern- berg verurteilt. Sozialdemokratiſche Demonſtration in Prag. Aus Prag wird uns unterm Geſtrigen folgung in der Lobau erſchwerte. Die Verluſte Napoleons waren nicht ungleich geringer, als die der Oeſterreicher, wie Widmann angibt, ſondern betrugen 35—40 Prozent, indeſſen die Oeſter- reicher bei 25 Prozent Tote und Verwundete hatten. * Von der Darſtellung Widmanns bleibt alſo kaum ein korrekter Satz übrig. Der Verfaſſer mag dies dem Umſtande danken, daß er ſich auf die Erzeugniſſe jenes preußiſchen Kritizismus verlaſſen hat, der gerade bei Militär ſchriftſtellern eingeriſſen iſt und mit einer beinahe krankhaften Verneinungsſucht jeden Kranz zu zer- pflücken ſucht, von welchem preußiſche Kriegs- kunſt nicht wenigſtens einen kleinen Zweig bean- ſpruchen kann. So hat man es auch gegenüber dem öſterreichiſchen Siege von Aſpern gemacht. Geſchichte aber darf nicht einſeitig betrieben werden, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß nicht in allen Teilen der Weltgeſchichte die Spitze der Pickelhaube als der höchſte kulminierende Punkt erſcheint. Dieſer Einſeitigkeit muß umſo entſchiedener dort begegnet werden, wo ſie ein Volk um eine ſeiner erhabenſten und glorwürdigſten Erinnerungen zu ſchmälern droht. Dr. F. telegraphiert: Die Sozialdemokraten veranſtalteten heute zwei große Verſammlungen zugunſten der Einführung des allgemeinen Wahlrechts für den böhmiſchen Landtag, in denen gleichlautende Re- ſolutionen zugunſten des allgemeinen Wahlrechtes angenommen wurden. Nach Schluß der Verſamm- lungen unternahmen die Theilnehmer einen De- monſtrationsumzug durch die Straßen der Stadt und brachen wiederholt in Pfuirufe auf die pro- jektierte Kurienwahlordnung aus. Sowohl unſer Privattelegramm als auch der Bericht des „Korr. B.“ verſichert, daß die Polizei keinen Anlaß fand, einzuſchreiten, denn die Demonſtration verlief „ruhig“ und „ohne Zwiſchenfall“. Dachten wir es uns doch gleich, daß die von Adler und Kon- ſorten angekündigten „Revolutionen“ nicht einmal einen Prager Polizeimann aus der Wachſtube zu locken vermögen. Mandatsniederlegung. Der ſozialdemo- kratiſche Abgeordnete Joſef Hannich (V. Kurie des Bezirkes Reichenberg-Kratzau-Friedland) hat ſein Reichsratsmandat niedergelegt, angeblich mit Rückſicht auf ſein fortſchreitendes Augenleiden. Die nach allen Richtungen vorbauende Form des Mandatsverzichtes läßt vermuten, daß es ſich hiebei weniger um die böſen Augen des Herrn Hannich als um die ſchönen der übrigen Parla- mentsgenoſſen gehandelt hat. Es iſt ja noch nicht lange her, ſeit der ſchlichte Hannich von den „Adler-Sozialiſten“ der „Arbeiter-Zeitung“ an- geflegelt wurde, da er mit ſeinen „ſchwachen Augen“ die weiſe Taktik der Pernerſtorfer-Gruppe nicht einzuſehen vermochte. Deutſches Reich. Eine Entrevue des engliſchen Königs mit dem deutſchen Kaiſer. In den Blättern in Paris, London und Berlin iſt jetzt viel von einer Zuſammenkunft des Königs Eduard VII. mit Kaiſer Wilhelm II. die Rede. Die amt- liche Beſtätigung der Nachricht ſteht zwar noch aus, aber ſie ſtützt ſich auf Angaben „wohl- informierter diplomatiſcher Perſönlichkeiten“. Aus Magdeburg wird uns hiezu depeſchiert: Die „Magdeb. Ztg.“ berichtet aus London: Hier verlautet, daß die Zuſammenkunft Königs Eduard mit Kaiſer Wilhelm tatſächlich ge- plant iſt. Es ſtellen ſich derſelben allerdings große Schwierigkeiten entgegen, da ſehr einfluß- reiche engliſche Kreiſe bemüht ſind, dieſelbe zu hintertreiben. Indeſſen ſehen auch die Führer der engliſchen Deutſchenfeinde bereits die Nutzloſigkeit ihrer Intrigen ein, was daraus hervorgeht, daß ſie jetzt der Entrevue jede politiſche Bedeutung abſprechen. Die Operationen in Deutſch-Afrika. Die Gerüchte wollen nicht verſtummen, daß in der allernächſten Zeit größere Truppennachſchübe nach den im Aufruhr befindlichen deutſchen Kolonien ſtattfinden ſollen. Man ſpricht von 5000 Mann, von denen ein Teil auch dazu beſtimmt ſein ſoll, die teilweiſe Erhebung der Eingeborenen der Matunbisberge zu unterdrücken. Wenn tat- ſächlich größere Truppenentſendungen notwendig werden ſollten, müßte an die Einberufung des Reichstages noch vor dem Herbſte geſchritten werden. — Der „Tag“ bringt eine längere Aus- laſſung des zur Zeit in England weilenden Barons Nikolaus von Nettelbladt, der ſeit einer Reihe von Jahren Leiter eines Unter- nehmens in Deutſchſüdweſtafrika und ein gränd- licher Kenner der deutſchen und engliſchen Kolonien iſt. Baron Nettelbladt ſagt unter anderem über den Wert der deutſchen Kolonien in Südafrika: „Ich mache ... das Geſtändnis ..., daß nach meiner Meinung ganz Südweſtafrika nicht mehr als 40—50.000 Menſchen zu ernähren vermögen wird und daß die 20 Millionen Pfund Sterling (400 Millionen Mark), die Deutſchland ſchon an die Unterdrückung des Aufſtandes gewendet hat, ſo und ſo viel Mal den Wert der ganzen Kolonie betragen.“ Italien. Aus dem katholiſchen Lager. (Von unſerem römiſchen Korreſpondenten.) Wie das „Giornale d’Italia“ meldet, beabſichtigen mehrere römiſche Gemeinderäte der katholiſchen Partei die von den Jeſuitenpatres herausgegebene Zeitſchrift „La Civiltà Cattolica“ beziehungsweiſe den Ver- faſſer eines Artikels in derſelben zu verklagen, durch welchen ſie ſich beleidigt fühlen. Wie man ſich erinnern wird, hatte die genannte Zeitſchrift einzelne katholiſche Gemeinderäte aufs Heftigſte angegriffen und ihnen Mangel an Einſicht und Energie ſowie ihr Wahlbündnis mit dem Liberalen vorgeworfen. Jedenfalls dürfte dieſer Prozeß, wenn er zur Durchführung kommt, eine etwas eigentümliche Einleitung zu der ſogenannten ge- meinſamen politiſchen Aktion ſein, welche Pius X. den italieniſchen Katholiken in ſeiner letzten Enzyklika vorgeſchrieben hat. — In Neapel wird demnächſt eine neue „chriſtlich-demokratiſche“ Zeitung, „Battaglie d’oggi“ („Der Zeitkampf“) genannt, erſcheinen, deren Hauptinſpirator der Prieſter Romolo Muni ſein wird. Das Blatt ſoll alle vierzehn Tage erſcheinen. Marokka. Der Ort der Marokko-Kouferenz. Entgegen den Vorſchlägen, welche Madrid als den Konferenzort in Ausſicht nehmen, werden nun ſehr wichtige Stimmen für Tanger laut. Nach einer Depeſche des „Petit Pariſien“ hat vor allem der Sultan von Marokko ſelbſt in aller Form die Abſicht ausgeſprochen, daß die Marokko- Konferenz in keinem anderen Orte als in Tanger tagen ſolle und der „Temps“ meldet, daß die ſpaniſche Regierung damit und mit der Fixierung des Termines auf Ende Oktober einver- ſtanden wäre. Der Kampf gegen die Rebellen. Aus Tanger wird unterm Geſtrigen telegraphiert: Der Vertreter des Sultans für auswärtige An- gelegenheiten erhielt eine Nachricht, wonach am 3. d. M. bei Ayoun Sidi Mulook zwiſchen den kaiſerlichen Truppen und den Anhängern des Prätendenten eine Schlacht ſtattgefunden haben ſoll. Da über den Ausgang nichts bekannt iſt, iſt anzunehmen, daß die Schlacht für die Truppen ungünſtig war. Dies iſt umſo wahrſcheinlicher, als Berichte in Tanger eingegangen ſind, wonach der Prätendent und Buamama ſich ausgeſöhnt und ihre Streitkräfte vereinigt haben ſollen. Amerika. Der chineſiſche Boykott. Aus Waſhing- ton, 6. d. M., wird uns telegraphiert: Der amerikaniſche Generalkonſul in Schanghai hat dem Kriegsdepartement gemeldet, daß die chineſiſche Handelskammer in Schanghai ſich gegen die Fortdauer der Boykottierung amerikaniſcher Waren ausgeſprochen habe. Ferner iſt dem Staatsdepartement die Mitteilung zugegangen, daß der amerikaniſche Geſandte in Peking die Unterſtützung der chineſiſchen Regierung zur Be- endigung der antiamerikaniſchen Bewegung er- langte, die ſich in China und weiter ſüdwärts bis zur Straße von Malakka bemerkbar gemacht hatte. Gemeindezeitung. Wiener Stadtrat. Der Wiener Stadtrat hält in der kommenden Woche am Freitag, um 10 Uhr vormittags und um 4 Uhr nachmittags Sitzungen ab. Kommiſſion für Verkehrsanlagen in Wien. In der abgelaufenen Woche wurden bei der Ausführung der Wiener Verkehrsanlagen 190 Arbeiter verwendet; hievon waren 164 beim Bau des Wehres und der Schleuſe beim Kaiſer- bad, 26 bei der Wienfluß-Regulierung beſchäftigt; außerdem ſtanden in Verwendung: am erſt- genannten Arbeitsplatze 2 Fuhrwerke und 4 Dampf- maſchinen und am letztgenannten Arbeitsplatze 6 Fuhrwerke. Tagesbericht. Wien, 7. Auguſt. * Kalender für Dienstag den 8. Auguſt. Katholiken: Zyriakus. — Griechen (26. Juli): Hermolaus. — Sonnenaufgang 4 Uhr 45 Minuten morgens. — Sonnenuntergang 7 Uhr 25 Minuten abends. — Mondesaufgang 1 Uhr 28 Minuten nachmittags. — Mondesuntergang 11 Uhr 33 Minuten abends. * Auszeichnungen und Ernennungen. Der Kaiſer hat dem ordentlichen Profeſſor der klaſſiſchen Philologie an der böhmiſchen Univerſität in Prag, Hofrat Dr. Johann Kvičala aus Anlaß der Uebernahme in den Ruheſtand das Ritterkreuz des Leopold-Ordens, dem Oberinſpektor der öſterreichiſchen Eiſenbahnen Karl Ballak den Orden der Eiſernen Krone dritter Klaſſe, dem Baurate im Eiſenbahn- miniſterium Anton Stohl anläßlich der Ueber- nahme in den Ruheſtand das Ritterkreuz des Franz Joſef-Ordens, dem ordentlichen Profeſſor der Geo- logie an der böhmiſchen Univerſität in Prag Doktor Johann Woldřich aus Anlaß der Uebernahme in den Ruheſtand den Titel eines Hofrates verliehen und den Kanzleivorſtand der deutſchen techniſchen Hochſchule in Brünn Wilhelm Jaumann zum Sekretär dieſer Hochſchule in der achten Rangsklaſſe ernannt. — Der Miniſter für Kultus und Unterricht hat den Supplenten am Zivil-Mädchen-Penſionat in Wien Dr. Ignaz Seipel zum Religionslehrer an dieſem Inſtitute ernannt. * Vergl. „Die Schlacht bei Aſpern und Eßlingen. Von Guſtav Smekal, k. u. k. Major des Generalſtabs- korps. Wien. Verlag Seidl. 1899.

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Zitationshilfe: Reichspost. Nr. 179, Wien, 08.08.1905, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_reichspost179_1905/3>, abgerufen am 21.11.2024.