Reichspost. Nr. 219, Wien, 26.09.1899.Wien, Dienstag Reichspost 26. September 1899. 219 [Spaltenumbruch] Locomotive und die ersten drei Waggons fuhren da- von, während sämmtliche Parsonenwagen eine Strecke weit frei liefen. Schließlich gelang es noch zu rechter Zeit, die Waggons durch unausgesetztes Bremsen zum Stehen zu bringen. Nach kurzer Fahrt bemerkte auch der Maschinenführer, daß der Zug gerissen war und daß er nur mit wenigen Wagen fuhr. Er blieb stehen; die Kuppelung wurde wieder hergestellt, und nach einem Aufenthalt von 15 Minuten konnte der Personen- zug die unterbrochene Fahrt fortsetzen. * Brand in Simmering. Ein gefährlicher * Ein todtbringendes Bravourstück. Der * Hochwasser. Aus Budapest wird ge- Kellerfeuer im 10. Bezirk. Gestern Vor- * Selbstmordchronik. Der Commissionswaaren- * Ein Sängling vom britten Stock herab- gestürzt. In Budapest ließ ein 11jähriges Dienst- * Gelbes Fieber und Pest. In Key-West * Ein neues Metall. Der Sohn des Professors * Strandung eines österreichischen Handels- schiffes. Aus Hamburg kommt die Nachricht, * "Sommers Abschied". Das Fest des österreichi- * Der Polarstern -- ein zusammengesetzter Stern. Wie aus San Francisco gemeldet * Neuartige Zugssicherung. Bekanntlich sind die * Ausstellung von Christusköpfen. Eine * Die erste elektrische Tramway in Korea. Die erste elektrische Tramway, die in Korea gebaut * Submariner Tunnel zwischen England und Irland. Obwohl das schon oft erwogene * Wetter. Vorwiegend heiter. Der Mädchenmord in Polna. Nach an competenter Stelle eingelaufenen Infor- Das k. k. Kreisgericht in Kuttenberg ver- Verschiedene durch das Geständniß Hülsner's her- Aus den Kronländern. Niederösterreich. Amstetten. Zum Hochwasser berichtet man aus Wien, Dienſtag Reichspoſt 26. September 1899. 219 [Spaltenumbruch] Locomotive und die erſten drei Waggons fuhren da- von, während ſämmtliche Parſonenwagen eine Strecke weit frei liefen. Schließlich gelang es noch zu rechter Zeit, die Waggons durch unausgeſetztes Bremſen zum Stehen zu bringen. Nach kurzer Fahrt bemerkte auch der Maſchinenführer, daß der Zug geriſſen war und daß er nur mit wenigen Wagen fuhr. Er blieb ſtehen; die Kuppelung wurde wieder hergeſtellt, und nach einem Aufenthalt von 15 Minuten konnte der Perſonen- zug die unterbrochene Fahrt fortſetzen. * Brand in Simmering. Ein gefährlicher * Ein todtbringendes Bravourſtück. Der * Hochwaſſer. Aus Budapeſt wird ge- Kellerfeuer im 10. Bezirk. Geſtern Vor- * Selbſtmordchronik. Der Commiſſionswaaren- * Ein Sängling vom britten Stock herab- geſtürzt. In Budapeſt ließ ein 11jähriges Dienſt- * Gelbes Fieber und Peſt. In Key-Weſt * Ein neues Metall. Der Sohn des Profeſſors * Strandung eines öſterreichiſchen Handels- ſchiffes. Aus Hamburg kommt die Nachricht, * „Sommers Abſchied“. Das Feſt des öſterreichi- * Der Polarſtern — ein zuſammengeſetzter Stern. Wie aus San Francisco gemeldet * Neuartige Zugsſicherung. Bekanntlich ſind die * Ausſtellung von Chriſtusköpfen. Eine * Die erſte elektriſche Tramway in Korea. Die erſte elektriſche Tramway, die in Korea gebaut * Submariner Tunnel zwiſchen England und Irland. Obwohl das ſchon oft erwogene * Wetter. Vorwiegend heiter. Der Mädchenmord in Polna. Nach an competenter Stelle eingelaufenen Infor- Das k. k. Kreisgericht in Kuttenberg ver- Verſchiedene durch das Geſtändniß Hülsner’s her- Aus den Kronländern. Niederöſterreich. Amſtetten. Zum Hochwaſſer berichtet man aus <TEI> <text> <body> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="4"/><fw place="top" type="header">Wien, Dienſtag Reichspoſt 26. September 1899. 219</fw><lb/><cb/> Locomotive und die erſten drei Waggons fuhren da-<lb/> von, während ſämmtliche Parſonenwagen eine Strecke<lb/> weit frei liefen. Schließlich gelang es noch zu rechter<lb/> Zeit, die Waggons durch unausgeſetztes Bremſen zum<lb/> Stehen zu bringen. Nach kurzer Fahrt bemerkte auch<lb/> der Maſchinenführer, daß der Zug geriſſen war und<lb/> daß er nur mit wenigen Wagen fuhr. Er blieb ſtehen;<lb/> die Kuppelung wurde wieder hergeſtellt, und nach<lb/> einem Aufenthalt von 15 Minuten konnte der Perſonen-<lb/> zug die unterbrochene Fahrt fortſetzen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Brand in Simmering.</hi> </head> <p>Ein gefährlicher<lb/> Brand hat geſtern Nachmittags nach 2 Uhr bei heftigem<lb/> Winde in der Dorfgaſſe in Simmering eine mit Frucht<lb/> gefüllte Scheune eingeäſchert und den oberen Theil der<lb/> Dorfgaſſe arg bedroht. Nur die energiſche und in Folge<lb/> der ſtarken entwickelten Hitze ſehr beſchwerliche Arbeit<lb/> der ſtädtiſchen Feuerwehr verhütete es, daß nicht wieder<lb/> eine Brandkataſtrophe von der Ausdehnung ſich ereignete,<lb/> wie ſie am Pfingſtmontag 1893 die Dorfgaſſe heim-<lb/> ſuchte. Damals hat ein verheerender Brand 12 Häuſer<lb/> und ungefähr 20 Wirthſchaftsobjecte. vernichtet und<lb/> 200.000 fl. Schaden geſtiftet. Diesmal blieb das Feuer<lb/> auf das urſprünglich ergriffene Object des Martin<lb/><hi rendition="#g">Gey,</hi> Simmering, Dorfgaſſe Nr. 32, beſchränkt. Die<lb/> Bedingungen für eine unheilvolle Ausdehnung des<lb/> Feuers waren gegeben: die Lage des Objectes inmitten<lb/> eines Complexes von fünf gleichartigen ebenfalls mit<lb/> Frucht gefüllten Scheunen, die Windrichtung, die die<lb/> Flammen gegen die Dorfgaſſe trieb, die verſpätete Ver-<lb/> ſtändigung der Feuerwehr und der geringe Druck der<lb/> Hydranten, der als Folge Waſſermangel hatte.<lb/> Als die erſte Meldung kam, die noch nicht von einem<lb/> größeren Brand ſprach, rückte ein Dampflöſchtrain<lb/> unter Commando des Inſpectors <hi rendition="#g">Franz</hi> aus, der<lb/> die erſten Anſtalten zur Unterdrückung des Feuers traf<lb/> und ausgiebigen Succurs verlangte. Es kamen noch<lb/> zwei Dampflöſchtrains im Hinblick auf die immenſe<lb/> Gefahr, die die Dorſſtraße bedrohte. Feuerwehr-<lb/> Commandant <hi rendition="#g">Müller</hi> fand ſich auf dem Platze ein<lb/> und Inſpector <hi rendition="#g">Bogdanowitz</hi> leitete mit ihm die<lb/> Action. Die Windrichtung war ungünſtig; die Flammen<lb/> wurden ſogar bis auf die andere Mitte der Dorfgaſſe<lb/> getrieben, beſtrichen aber zum Glück nur ziegelgedeckte<lb/> Häuſer; bei nur einigermaßen veränderter Wind-<lb/> richtung wären ſie auf Schindeldächer geſtoßen<lb/> und die Kataſtrophe wäre faſt unvermeidlich<lb/> geweſen. Die Hydranten waren vom Brand-<lb/> platz ſoweit entfernt, daß das Waſſer mit zu geringem<lb/> Drucke herausgetrieben worden wäre, und die Feuer-<lb/> wehr mußte daher mit allen drei Dampfſpritzen arbeiten.<lb/> Fünfzehn Schlauchlinien wurden bei dem umfangreichen<lb/> Gebäude gelegt. Zunächſt wurde der Brand, der auch<lb/> das Simmeringer Brauhaus hätte gefährden können,<lb/> abgeſchnitten und dann erſt konnte man an die Ab-<lb/> dämpfung ſchreiten. Die Löſcharbeit geſtaltete ſich ſehr<lb/> mühevoll, da das brennende Getreide Glühhitze ent-<lb/> wickelte und die Feuerwehrmänner ſich kaum ſchützen<lb/> konnten. Vier Stunden arbeiteten die Wackeren uner-<lb/> müdlich, ehe man den Brand in der Hauptſache als<lb/> gelöſcht betrachten konnte, doch in dem verkohlten und<lb/> glimmenden Stroh zuckten die Flammen. Den Abend<lb/> und die Nacht hindurch bis tief in den heutigen Vor-<lb/> mittag mußte die ſtarke Brandwache, die auf dem<lb/> Platze belaſſen war, das Getreide umſchaufeln und<lb/> die hie und da aufzuckenden Flämmchen löſchen. Der<lb/> von dem Feuer geſtiftete Schaden beträgt 4000 fl. Die<lb/> Entſtehungsurſache iſt unbekannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Ein todtbringendes Bravourſtück.</hi> </head> <p>Der<lb/> 28jährige Taglöhner Johann <hi rendition="#g">Lutovsky,</hi> Florids-<lb/> dorf, Donauſtraße 1 wohnhaft, hat am 17. d. das<lb/> Bravourſtück ausführen wollen, über die hochange-<lb/> ſchwollene Donau zu ſchwimmen. Er ſprang von der<lb/> Kaiſer Franz Joſephs-Brücke in die Fluthen, wurde<lb/> jedoch von der Strömung erfaßt und in die Tiefe ge-<lb/> riſſen. Geſtern wurde ſeine Leiche in der Brigittenau<lb/> aus dem Waſſer gezogen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Hochwaſſer.</hi> </head> <p>Aus <hi rendition="#g">Budapeſt</hi> wird ge-<lb/> meldet: Nach dem Hochwaſſerbericht der Hydro-<lb/> graphiſchen Section culminirte das Hochwaſſer der<lb/> Donau in der Nacht vom 23. d. bei <hi rendition="#g">Paks</hi> mit 612<lb/> Centimeter. Die Rückleitung des zwiſchen <hi rendition="#g">Komorn</hi><lb/> und <hi rendition="#g">Raab</hi> befindlichen Hochwaſſers in die Donau iſt<lb/> im Zuge. Ueber eine neuere Gefahr iſt keine Meldung<lb/> eingelangt. Im weſtlichen Theile des Landes iſt ein<lb/> ſehr bedeutender Regen niedergegangen. Die <hi rendition="#g">Drau</hi><lb/> und die <hi rendition="#g">Saveſteigen.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kellerfeuer im 10. Bezirk.</hi> </head> <p>Geſtern Vor-<lb/> mittags gegen 10 Uhr geriethen in dem zur Dampf-<lb/> mühle Milaczek gehörigen Keller, Laxenburgerſtraße 70,<lb/> die dortſelbſt eingelagerten Kohlenvorräthe (circa 11<lb/> Waggonladungen) in Brand. Nach Legung einer<lb/> Hydrantenſchlauchlinie wurde mit dem Umſchaufeln be-<lb/> gonnen. Der Beſitzer wurde verhalten hiezu Civilarbeiter<lb/> zu verwenden. Die Arbeiten dürften noch einen ganzen<lb/> Tag in Anſpruch nehmen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Selbſtmordchronik.</hi> </head> <p>Der Commiſſionswaaren-<lb/> händler und Börſebeſucher Johann <hi rendition="#g">Roſauer,</hi> ein Greis<lb/> von 71 Jahren, hat ſich aus einem Fenſter des zweiten<lb/> Stockwerkes ſeines Wohnhauſes, Alſergrund, Waſagaſſe 4,<lb/> auf die Straße geſtürzt und iſt ſogleich todt auf dem<lb/> Pflaſter geblieben. Der alte Mann litt ſeit mehreren Jahren<lb/> an Lungenödem und Schlafloſigkeit. Darin ſoll auch der<lb/> Grund des Selbſtmordes zu ſuchen ſein. — Der 50jährige<lb/> Tiſchlermeiſter Anton T., Favoriten, Sennefeldergaſſe wohn-<lb/> haſt, hat ſich an dem Fenſterkreuz erhängt. Ein unheilbares<lb/> Kehlkopfleiden iſt das Motiv der That. — Der 35jährige<lb/> Bäckergehikfe Julius W., Favoriten, Gellertgaſſe wohnhaft,<lb/> brachte ſich am 23. d. M. in ſeinem Arbeitsorte, Eugen-<lb/> gaſſe 12, mit ſeinem Taſchenmeſſer zwei Stichwunden in<lb/><cb/> der Herzgegend bei, Er wurde ſchwer verletzt ins Wiedner-<lb/> Krankenhaus gebracht. Das Motiv der That iſt unbekannt.<lb/> — Am Ufer des Donaucanals unterhalb der Stephanie-<lb/> bräcke wurde ein mit Franz <hi rendition="#g">Schückert,</hi> Schauſpieler,<lb/> 1871 in Graz geboren, gefertigter Brief gefunden Der<lb/> Schreiber theilt in dem Briefe mit, daß er Samſtag in den<lb/> Donaucanal geſprungen iſt. — Der Hilfsbeamte der<lb/> Staatseiſenbahn-Geſellſchaft Jaroslav H. iſt heute Früh<lb/> nach 8 Uhr im Gebäude des Centralbureau der Geſellſchaft<lb/> 1. Bez., Schwarzenbergplatz Nr. 3, erhängt aufgefunden<lb/> worden. Das Motiv der That iſt bisher unaufgeklärt. —<lb/> Die 35jährige Buchhaltersgattin Ilka Sch. war ſeit heute<lb/> aus Ungarn zugereiſt, um hier Aerzte und Profeſſoren der<lb/> Pſychiatrie wegen eines Nervenleidens zu conſultiren. Sie<lb/> miethete ſich heute Früh im 2. Stocke des Hauſes Nr. 8 der<lb/> Schlöſſelgaſſe als Afterpartei ein und ſtürzte ſich nach<lb/> kurzem Aufenthalte aus dem Fenſter auf die Straße. Dort<lb/> blieb ſie mit ſchweren inneren Verletzungen und einem<lb/> Bruch des linken Oberſchenkels ſowie Verletzungen im<lb/> Geſichte liegen. Man brachte ſie ins Allgemeine Krankenhaus.<lb/> Frau Sch. dürfte den Selbſtmordverſuch im Zuſtande der<lb/> Geiſtesſtörung ausgeführt haben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Ein Sängling vom britten Stock herab-<lb/> geſtürzt.</hi> </head> <p>In <hi rendition="#g">Budapeſt</hi> ließ ein 11jähriges Dienſt-<lb/> mädchen (!) des Agenten Joſef <hi rendition="#g">Weiß(!)</hi> das acht<lb/> Monate alte Kind ihres Dienſtgebers aus Unachtſamkeit<lb/> vom Fenſter des dritten Stockwerkes in den Hof fallen.<lb/> Der Säugling blieb zerſchmettert auf dem Boden liegen.<lb/> Die Magd lief in ihrem Schrecken davon und konnte<lb/> bisher noch nicht eruirt werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Gelbes Fieber und Peſt.</hi> </head> <p>In <hi rendition="#g">Key-Weſt</hi><lb/> ſind 40 Erkrankungen an gelbem Fieber vorgekommen,<lb/> von denen 3 bisher tödtlich verliefen. Das Wetter be-<lb/> günſtigt die Ausdehnung der Krankheit. — In <hi rendition="#g">New-<lb/> Orleans</hi> ſind Todesfälle in Folge des gelben<lb/> Fiebers ſeit Freitag <hi rendition="#g">nicht</hi> mehr vorgekommen. Eine<lb/> Perſon iſt indeſſen neuerkrankt. — In <hi rendition="#g">Alexan-<lb/> drien</hi> iſt die Peſt wieder aufgetreten. Geſtern iſt<lb/> von den zwei neuerkrankten Perſonen eine bereits<lb/> geſtorben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Ein neues Metall.</hi> </head> <p>Der Sohn des Profeſſors<lb/> an der Wiener Univerſität, Hofrathes Dr. <hi rendition="#g">Mach,</hi><lb/> Dr. <hi rendition="#g">Mach</hi> <hi rendition="#aq">jun.</hi> in Jena, hat ein neues Metall, das<lb/><hi rendition="#g">leichter</hi> als <hi rendition="#g">Aluminium,</hi> luft- und waſſer-<lb/> beſtändig, elaſtiſch und doch feſt ſein ſoll. Zunächſt iſt<lb/> in Ausſicht genommen, das <hi rendition="#g">„Magnalium“</hi> für<lb/> optiſche und mechaniſche Zwecke, ferner als <hi rendition="#g">Lettern-<lb/> metall,</hi> ſowie für alle ſolche Gegenſtände zu benützen,<lb/> für die bisher Meſſing zur Verwendung kam. Zur<lb/> Einführung dieſer Neuheit hat ſich bereits eine Oeſter-<lb/> reichiſch-ungariſche Magnalium-Geſellſchaft mit dem<lb/> Sitze in Berlin gebildet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Strandung eines öſterreichiſchen Handels-<lb/> ſchiffes.</hi> </head> <p>Aus <hi rendition="#g">Hamburg</hi> kommt die Nachricht,<lb/> daß das von dort nach <hi rendition="#g">Braſilien</hi> mit Spirituoſen<lb/> beſtimmte öſterreichiſche Vollſchiff <hi rendition="#g">„Iſtro“,</hi> Capitän<lb/><hi rendition="#g">Hreglich,</hi> am Badeſtrand nächſt der Strandhalle<lb/> bei <hi rendition="#g">Wittduen</hi> (Inſel Amrum) <hi rendition="#g">geſtrandet</hi> ſei.<lb/> Die Belaſtung iſt vollſtändig verloren. Die geſammte<lb/> Mannſchaft konnte mit großer Gefahr gerettet werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* „Sommers Abſchied“.</hi> </head> <p>Das Feſt des öſterreichi-<lb/> ſchen Bühnenvereines in <hi rendition="#g">„Venedig in Wien“</hi> mußte<lb/> des Regenwetters wegen neuerdings und zwar auf Dienſtag<lb/> den 26. d., verſchoben werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Der Polarſtern — ein zuſammengeſetzter<lb/> Stern.</hi> </head> <p>Wie aus <hi rendition="#g">San Francisco</hi> gemeldet<lb/> wird, hat Profeſſor <hi rendition="#g">Campbell</hi> auf der Lick-<lb/> Sternwarte eine intereſſante aſtronomiſche Entdeckung<lb/> gemacht. Darnach iſt durch das große Lick-Ferurohr<lb/> der <hi rendition="#g">Polarſtern</hi> als ein Syſtem von <hi rendition="#g">drei<lb/> Körpern</hi> erkannt worden. Zwei davon drehen<lb/> ſich um die eigene Achſe in vier Tagen, und beide<lb/> wieder um den dritten als Hauptſonne.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Neuartige Zugsſicherung.</hi> </head> <p>Bekanntlich ſind die<lb/> größeren Schiffe, um während des Nebels anderen<lb/> Schiffen ihre Nähe kund zu machen, mit. Sirenen ver-<lb/> ſehen, deren weithin hörbares Getöſe warnen und Zu-<lb/> ſammenſtöße verhindern ſoll. Der franzöſiſche Ingenieur<lb/> Dupont, eingedenk der Thatſache, daß Halteſiguale<lb/> überſehen, Knallkapſeln überhört werden, und daß die<lb/> meiſten Zuſammenſtöße durch nachfahrende Züge ge-<lb/> ſchehen, die in vor oder in der Station haltende Züge<lb/> hineinfahren, hat dieſes Princip nun auch für den<lb/> Eiſenbahnverkehr angewendet. Er bringt, wie wir der<lb/> diesbezüglichen Mittheilung des Patent-Anwaltes<lb/> J. Fiſcher in Wien entnehmen in letzten Wagen einen<lb/> Behälter mit ſtark comprimirter Luft an, an welchen<lb/> eine Sirene befeſtigt iſt. Wenn ein Zug außerhalb der<lb/> Station hält und ein nachfolgender Zug erwartet wird,<lb/> wird die Sirene ein Function geſetzt, die entſchieden von<lb/> dem Maſchiniſten des Folgezuges gehört werden muß,<lb/> ſo daß dieſer den Zug zeitgerecht zum Stillſtande<lb/> bringen kann.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Ausſtellung von Chriſtusköpfen.</hi> </head> <p>Eine<lb/> Ausſtellung der Chriſtusköpfe iſt von der <hi rendition="#g">Turiner</hi><lb/> Geſellſchaft zur Förderung der ſchönen Künſte veran-<lb/> ſtaltet worden; die Aufgabe war ſehr einfach — ein<lb/> Chriſtuskopf — aber in ihrer Einfachheit ſehr groß,<lb/> obgleich ſchon ſeit vielen Jahrhunderten faſt alle<lb/> Künſtler der Welt verſucht haben, ein ideales Bildniß<lb/> des Erlöſers auf der Leinwand oder im Marmor feſt-<lb/> zuhalten. Mehrere hundert Künſtler haben ſich hier um<lb/> den Preis beworben, was ſie producirt haben, iſt zum<lb/> größten Theile ſchlecht und inhaltslos. Sie haben<lb/> Chriſtus in allen Geſtalten dargeſtellt — ein gläubiger<lb/> Chriſt könnte ſagen: <hi rendition="#g">Sie haben ihn pro-<lb/> fanirt.</hi> Der hat aus dem Galiläer einen gebrech-<lb/> lichen Greis gemacht, jener einen Jüngling mit faſt<lb/> weibiſchen Geſichtszügen. Einer ſtellt ihn der ſtrotzen-<lb/> den Fülle des Lebens dar, ein anderer als Sterbenden,<lb/> bald ſieht man ihn mit wallenden, blonden Haaren,<lb/><cb/> bald mit tief ſchwarzem Haupt- und Barthaar und<lb/> echt orientaliſchem Typus; man findet die ſchä<supplied>n</supplied>ſſten<lb/> Gegenſätze, neben dem Chriſtus mit geſcheiteltem und<lb/> geſalbtem Haar einen Chriſtus mit wirren ſtruppigen<lb/> Locken. Hier fällt der ſanfte, ſeit Jahrhunderten<lb/> idealiſirte Blick des Erlöſers auf, und daneben ein wild<lb/> funkelndes Auge, das nicht von Liebe ſpricht; ruhige<lb/> Phyſiognomien wechſeln mit geradezu verzerrten ab.<lb/> Aber trotz der Mannigfaltigkeit der Typen iſt nichts<lb/> Werthvolles vorhanden. So ſchreibt wenigſtens der<lb/> „Berliner Localanzeiger“.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Die erſte elektriſche Tramway in Korea.</hi> </head><lb/> <p>Die erſte elektriſche Tramway, die in Korea gebaut<lb/> wurde, hat ein ſchlimmes Schickſal gehabt. Die That-<lb/> ſache iſt intereſſant, weil ſie zeigt, wie vorſichtig man in un-<lb/> civiliſirten Gegenden mit derariigen Neuerungenſein muß.<lb/> Die elektriſche Bahn von Seoul wurde von Amerikanern<lb/> gebaut. Die japaniſche Bedienungsmannſchaft wünſchte die<lb/> erſte Fahrt zu verſchieben, bis die Fangvorrichtungen zum<lb/> Vermeiden von Ueberfahren angelangt wären. Die<lb/> Directoren wollten jedoch nicht warten und ſo wurde die<lb/> erſte Fahrt ohne dieſe Schutzvorrichtungen vorgenommen,<lb/> unter dem ungeheuren Zulauf der Bevölkerung, die dieſen<lb/> an einem Drahte bewegten Teufelswagen anſtaunten.<lb/> Da gerieth ein Kind auf die Fahrbahn, der Wagen<lb/> konnte nicht ſchnell genug angehalten werden und das<lb/> Kind wurde überfahren. Die Menge gerieth in Wuth<lb/> und man zertrümmerte den Wagen und zerſchnitt die<lb/> Drähte, die man glücklicherweiſe vorher ſtromlos<lb/> machte. Am nächſten Tage als man einen Wagen ab-<lb/> gehen ließ, erlitt dieſer dasſelbe Schickſal. Nun ſind<lb/> zwar einige der ärgſten Fanatiker hingerichtet worden,<lb/> dennoch dürfte die Bewegung nicht ſo leicht einge-<lb/> dämmt werden, denn die Koreaner glauben feſt daran,<lb/> daß die Tramwaydrähte den Regen abhalten und die<lb/> Urſache der gegenwärtigen das Land heimſuchenden<lb/> Dürre und Trockenheit ſind.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Submariner Tunnel zwiſchen England<lb/> und Irland.</hi> </head> <p>Obwohl das ſchon oft erwogene<lb/> Project eines ſubmarinen Tunnels zwiſchen England<lb/> und Frankreich an dem Widerſtande Englands<lb/> ſcheitert, bei welchem politiſche und commerzielle Rück-<lb/> ſichten hiefür maßgebend ſind, ſo ſcheint ein anderes,<lb/> ebenfalls ſchon älteres Project jetzt alle Ausſichten<lb/> auf Realiſirung zu haben. Es iſt dies das Project<lb/> eines Tunnels zwiſchen Irland und England, für<lb/> welches ſich gegenwärtig in England eine große Agi-<lb/> tation kundgibt. Wie wir der diesbezüglichen Mit-<lb/> theilung des Patentanwaltes J. Fiſcher in Wien ent-<lb/> nehmen, würde der Tunnel von Antrim in Ir-<lb/> land ausgehen und nach Portobello in Schottland<lb/> geführt werden. Die Länge würde 40 Kilometer be-<lb/> tragen, die tiefſte Stelle des Tunnels würde 150 Meter<lb/> unter den Ausgangspunkten liegen. Die Geſammtkoſten<lb/> ſind auf 150 Millionen Gulden präliminirt, doch iſt<lb/> ſicher anzunehmen, daß dieſe Summe um circa 100<lb/> Millionen überſchritten werden dürfte. Es iſt nun die<lb/> Frage, ob der zu erwartende Verkehr ein ſolcher iſt,<lb/> daß ein derartiges Capital entſpr<supplied>e</supplied>chende Sicherheit und<lb/> Verzinſung findet. Wenn der Tunnel wirklich zur Aus-<lb/> führung kommt, ſind hiemit auch noch andere Probleme<lb/> zu löſen, denn bisher hat man noch kein Beiſpiel eines<lb/> unterirdiſchen Verkehrsweges von der Länge, wie ſie<lb/> hier in Frage käme. Von beſonderer Wichtigkeit wäre<lb/> die Ventilationsfrage.</p> </div> </div><lb/> <div type="jWeatherReports" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">* Wetter.</hi> </head> <p>Vorwiegend heiter.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Mädchenmord in Polna.</hi> </head><lb/> <p>Nach an competenter Stelle eingelaufenen Infor-<lb/> mationen kann als authentiſch gemeldet werden, daß<lb/> Leopold <hi rendition="#g">Hülsner</hi> ſich dem Unterſuchungsrichter vor-<lb/> führen ließ und dieſem zwei Juden als die Mörder<lb/> der Agnes <hi rendition="#g">Hruza</hi> bezeichnete, und zwar den <hi rendition="#g">Joſua<lb/> Erbmann</hi> aus Trebitſch in Mähren und den<lb/><hi rendition="#g">Salomon Waſſermann</hi> aus Windig-Jenikau,<lb/> Bezirk Humpoletz, in Böhmen. Hülsner für ſeine Perſon<lb/> leugnet jede Mitthäterſchaft an der Ausführung des<lb/> Mordes und gibt bloß zu, auf dem Thatorte mit dem<lb/> Stocke den Aufpaſſer gemacht zu haben.</p><lb/> <p>Das k. k. Kreisgericht in <hi rendition="#g">Kuttenberg</hi> ver-<lb/> folgt die beiden von Hülsner beſchuldigten Perſonen<lb/> ſteckbrieflich. Nach den ausgegebenen Steckbriefen iſt<lb/><hi rendition="#g">Erbmann</hi> im Jahre 1852 in Trebitſch geboren,<lb/> mittelgroß, hat ein rundes Geſicht, eine ſtumpfe Naſe,<lb/> ſchadhafte Zähne, rothen Vollbart, iſt kahlköpfig, <hi rendition="#g">hinkt</hi><lb/> auf dem <hi rendition="#g">rechten Fuß,</hi> ſtützt ſich beim Gehen auf<lb/> einen Stock, er iſt der deutſchen und der böhmiſchen<lb/> Sprache mächtig und treibt ſich in der Welt, von<lb/> Bettelei lebend, herum. <hi rendition="#g">Waſſermann</hi> iſt 26 Jahre<lb/> alt, größer als mittelgroß, hat einen ſchwarzen Schnurr-<lb/> bart, dunkle Haare, ſchwarze, große Augen, eine<lb/> krumme Naſe, hat einen ſchwerfälligen Gang, iſt aus-<lb/> gelernter Bäcker und treibt ſich ebenfalls als Bettler<lb/> in der Welt herum.</p><lb/> <p>Verſchiedene durch das Geſtändniß Hülsner’s her-<lb/> vorgerufene Gerüchte und Combinationen ſind noch<lb/> auf ihre Wahrheit zu prüfen.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Aus den Kronländern.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Niederöſterreich.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">Amſtetten.</hi> </head> <p>Zum Hochwaſſer berichtet man aus<lb/> Stefanshart: Schreckliche Verheerungen hat das dies-<lb/> jährige Hochwaſſer in unſerer früher ſo blühenden Au<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [4/0004]
Wien, Dienſtag Reichspoſt 26. September 1899. 219
Locomotive und die erſten drei Waggons fuhren da-
von, während ſämmtliche Parſonenwagen eine Strecke
weit frei liefen. Schließlich gelang es noch zu rechter
Zeit, die Waggons durch unausgeſetztes Bremſen zum
Stehen zu bringen. Nach kurzer Fahrt bemerkte auch
der Maſchinenführer, daß der Zug geriſſen war und
daß er nur mit wenigen Wagen fuhr. Er blieb ſtehen;
die Kuppelung wurde wieder hergeſtellt, und nach
einem Aufenthalt von 15 Minuten konnte der Perſonen-
zug die unterbrochene Fahrt fortſetzen.
* Brand in Simmering. Ein gefährlicher
Brand hat geſtern Nachmittags nach 2 Uhr bei heftigem
Winde in der Dorfgaſſe in Simmering eine mit Frucht
gefüllte Scheune eingeäſchert und den oberen Theil der
Dorfgaſſe arg bedroht. Nur die energiſche und in Folge
der ſtarken entwickelten Hitze ſehr beſchwerliche Arbeit
der ſtädtiſchen Feuerwehr verhütete es, daß nicht wieder
eine Brandkataſtrophe von der Ausdehnung ſich ereignete,
wie ſie am Pfingſtmontag 1893 die Dorfgaſſe heim-
ſuchte. Damals hat ein verheerender Brand 12 Häuſer
und ungefähr 20 Wirthſchaftsobjecte. vernichtet und
200.000 fl. Schaden geſtiftet. Diesmal blieb das Feuer
auf das urſprünglich ergriffene Object des Martin
Gey, Simmering, Dorfgaſſe Nr. 32, beſchränkt. Die
Bedingungen für eine unheilvolle Ausdehnung des
Feuers waren gegeben: die Lage des Objectes inmitten
eines Complexes von fünf gleichartigen ebenfalls mit
Frucht gefüllten Scheunen, die Windrichtung, die die
Flammen gegen die Dorfgaſſe trieb, die verſpätete Ver-
ſtändigung der Feuerwehr und der geringe Druck der
Hydranten, der als Folge Waſſermangel hatte.
Als die erſte Meldung kam, die noch nicht von einem
größeren Brand ſprach, rückte ein Dampflöſchtrain
unter Commando des Inſpectors Franz aus, der
die erſten Anſtalten zur Unterdrückung des Feuers traf
und ausgiebigen Succurs verlangte. Es kamen noch
zwei Dampflöſchtrains im Hinblick auf die immenſe
Gefahr, die die Dorſſtraße bedrohte. Feuerwehr-
Commandant Müller fand ſich auf dem Platze ein
und Inſpector Bogdanowitz leitete mit ihm die
Action. Die Windrichtung war ungünſtig; die Flammen
wurden ſogar bis auf die andere Mitte der Dorfgaſſe
getrieben, beſtrichen aber zum Glück nur ziegelgedeckte
Häuſer; bei nur einigermaßen veränderter Wind-
richtung wären ſie auf Schindeldächer geſtoßen
und die Kataſtrophe wäre faſt unvermeidlich
geweſen. Die Hydranten waren vom Brand-
platz ſoweit entfernt, daß das Waſſer mit zu geringem
Drucke herausgetrieben worden wäre, und die Feuer-
wehr mußte daher mit allen drei Dampfſpritzen arbeiten.
Fünfzehn Schlauchlinien wurden bei dem umfangreichen
Gebäude gelegt. Zunächſt wurde der Brand, der auch
das Simmeringer Brauhaus hätte gefährden können,
abgeſchnitten und dann erſt konnte man an die Ab-
dämpfung ſchreiten. Die Löſcharbeit geſtaltete ſich ſehr
mühevoll, da das brennende Getreide Glühhitze ent-
wickelte und die Feuerwehrmänner ſich kaum ſchützen
konnten. Vier Stunden arbeiteten die Wackeren uner-
müdlich, ehe man den Brand in der Hauptſache als
gelöſcht betrachten konnte, doch in dem verkohlten und
glimmenden Stroh zuckten die Flammen. Den Abend
und die Nacht hindurch bis tief in den heutigen Vor-
mittag mußte die ſtarke Brandwache, die auf dem
Platze belaſſen war, das Getreide umſchaufeln und
die hie und da aufzuckenden Flämmchen löſchen. Der
von dem Feuer geſtiftete Schaden beträgt 4000 fl. Die
Entſtehungsurſache iſt unbekannt.
* Ein todtbringendes Bravourſtück. Der
28jährige Taglöhner Johann Lutovsky, Florids-
dorf, Donauſtraße 1 wohnhaft, hat am 17. d. das
Bravourſtück ausführen wollen, über die hochange-
ſchwollene Donau zu ſchwimmen. Er ſprang von der
Kaiſer Franz Joſephs-Brücke in die Fluthen, wurde
jedoch von der Strömung erfaßt und in die Tiefe ge-
riſſen. Geſtern wurde ſeine Leiche in der Brigittenau
aus dem Waſſer gezogen.
* Hochwaſſer. Aus Budapeſt wird ge-
meldet: Nach dem Hochwaſſerbericht der Hydro-
graphiſchen Section culminirte das Hochwaſſer der
Donau in der Nacht vom 23. d. bei Paks mit 612
Centimeter. Die Rückleitung des zwiſchen Komorn
und Raab befindlichen Hochwaſſers in die Donau iſt
im Zuge. Ueber eine neuere Gefahr iſt keine Meldung
eingelangt. Im weſtlichen Theile des Landes iſt ein
ſehr bedeutender Regen niedergegangen. Die Drau
und die Saveſteigen.
Kellerfeuer im 10. Bezirk. Geſtern Vor-
mittags gegen 10 Uhr geriethen in dem zur Dampf-
mühle Milaczek gehörigen Keller, Laxenburgerſtraße 70,
die dortſelbſt eingelagerten Kohlenvorräthe (circa 11
Waggonladungen) in Brand. Nach Legung einer
Hydrantenſchlauchlinie wurde mit dem Umſchaufeln be-
gonnen. Der Beſitzer wurde verhalten hiezu Civilarbeiter
zu verwenden. Die Arbeiten dürften noch einen ganzen
Tag in Anſpruch nehmen.
* Selbſtmordchronik. Der Commiſſionswaaren-
händler und Börſebeſucher Johann Roſauer, ein Greis
von 71 Jahren, hat ſich aus einem Fenſter des zweiten
Stockwerkes ſeines Wohnhauſes, Alſergrund, Waſagaſſe 4,
auf die Straße geſtürzt und iſt ſogleich todt auf dem
Pflaſter geblieben. Der alte Mann litt ſeit mehreren Jahren
an Lungenödem und Schlafloſigkeit. Darin ſoll auch der
Grund des Selbſtmordes zu ſuchen ſein. — Der 50jährige
Tiſchlermeiſter Anton T., Favoriten, Sennefeldergaſſe wohn-
haſt, hat ſich an dem Fenſterkreuz erhängt. Ein unheilbares
Kehlkopfleiden iſt das Motiv der That. — Der 35jährige
Bäckergehikfe Julius W., Favoriten, Gellertgaſſe wohnhaft,
brachte ſich am 23. d. M. in ſeinem Arbeitsorte, Eugen-
gaſſe 12, mit ſeinem Taſchenmeſſer zwei Stichwunden in
der Herzgegend bei, Er wurde ſchwer verletzt ins Wiedner-
Krankenhaus gebracht. Das Motiv der That iſt unbekannt.
— Am Ufer des Donaucanals unterhalb der Stephanie-
bräcke wurde ein mit Franz Schückert, Schauſpieler,
1871 in Graz geboren, gefertigter Brief gefunden Der
Schreiber theilt in dem Briefe mit, daß er Samſtag in den
Donaucanal geſprungen iſt. — Der Hilfsbeamte der
Staatseiſenbahn-Geſellſchaft Jaroslav H. iſt heute Früh
nach 8 Uhr im Gebäude des Centralbureau der Geſellſchaft
1. Bez., Schwarzenbergplatz Nr. 3, erhängt aufgefunden
worden. Das Motiv der That iſt bisher unaufgeklärt. —
Die 35jährige Buchhaltersgattin Ilka Sch. war ſeit heute
aus Ungarn zugereiſt, um hier Aerzte und Profeſſoren der
Pſychiatrie wegen eines Nervenleidens zu conſultiren. Sie
miethete ſich heute Früh im 2. Stocke des Hauſes Nr. 8 der
Schlöſſelgaſſe als Afterpartei ein und ſtürzte ſich nach
kurzem Aufenthalte aus dem Fenſter auf die Straße. Dort
blieb ſie mit ſchweren inneren Verletzungen und einem
Bruch des linken Oberſchenkels ſowie Verletzungen im
Geſichte liegen. Man brachte ſie ins Allgemeine Krankenhaus.
Frau Sch. dürfte den Selbſtmordverſuch im Zuſtande der
Geiſtesſtörung ausgeführt haben.
* Ein Sängling vom britten Stock herab-
geſtürzt. In Budapeſt ließ ein 11jähriges Dienſt-
mädchen (!) des Agenten Joſef Weiß(!) das acht
Monate alte Kind ihres Dienſtgebers aus Unachtſamkeit
vom Fenſter des dritten Stockwerkes in den Hof fallen.
Der Säugling blieb zerſchmettert auf dem Boden liegen.
Die Magd lief in ihrem Schrecken davon und konnte
bisher noch nicht eruirt werden.
* Gelbes Fieber und Peſt. In Key-Weſt
ſind 40 Erkrankungen an gelbem Fieber vorgekommen,
von denen 3 bisher tödtlich verliefen. Das Wetter be-
günſtigt die Ausdehnung der Krankheit. — In New-
Orleans ſind Todesfälle in Folge des gelben
Fiebers ſeit Freitag nicht mehr vorgekommen. Eine
Perſon iſt indeſſen neuerkrankt. — In Alexan-
drien iſt die Peſt wieder aufgetreten. Geſtern iſt
von den zwei neuerkrankten Perſonen eine bereits
geſtorben.
* Ein neues Metall. Der Sohn des Profeſſors
an der Wiener Univerſität, Hofrathes Dr. Mach,
Dr. Mach jun. in Jena, hat ein neues Metall, das
leichter als Aluminium, luft- und waſſer-
beſtändig, elaſtiſch und doch feſt ſein ſoll. Zunächſt iſt
in Ausſicht genommen, das „Magnalium“ für
optiſche und mechaniſche Zwecke, ferner als Lettern-
metall, ſowie für alle ſolche Gegenſtände zu benützen,
für die bisher Meſſing zur Verwendung kam. Zur
Einführung dieſer Neuheit hat ſich bereits eine Oeſter-
reichiſch-ungariſche Magnalium-Geſellſchaft mit dem
Sitze in Berlin gebildet.
* Strandung eines öſterreichiſchen Handels-
ſchiffes. Aus Hamburg kommt die Nachricht,
daß das von dort nach Braſilien mit Spirituoſen
beſtimmte öſterreichiſche Vollſchiff „Iſtro“, Capitän
Hreglich, am Badeſtrand nächſt der Strandhalle
bei Wittduen (Inſel Amrum) geſtrandet ſei.
Die Belaſtung iſt vollſtändig verloren. Die geſammte
Mannſchaft konnte mit großer Gefahr gerettet werden.
* „Sommers Abſchied“. Das Feſt des öſterreichi-
ſchen Bühnenvereines in „Venedig in Wien“ mußte
des Regenwetters wegen neuerdings und zwar auf Dienſtag
den 26. d., verſchoben werden.
* Der Polarſtern — ein zuſammengeſetzter
Stern. Wie aus San Francisco gemeldet
wird, hat Profeſſor Campbell auf der Lick-
Sternwarte eine intereſſante aſtronomiſche Entdeckung
gemacht. Darnach iſt durch das große Lick-Ferurohr
der Polarſtern als ein Syſtem von drei
Körpern erkannt worden. Zwei davon drehen
ſich um die eigene Achſe in vier Tagen, und beide
wieder um den dritten als Hauptſonne.
* Neuartige Zugsſicherung. Bekanntlich ſind die
größeren Schiffe, um während des Nebels anderen
Schiffen ihre Nähe kund zu machen, mit. Sirenen ver-
ſehen, deren weithin hörbares Getöſe warnen und Zu-
ſammenſtöße verhindern ſoll. Der franzöſiſche Ingenieur
Dupont, eingedenk der Thatſache, daß Halteſiguale
überſehen, Knallkapſeln überhört werden, und daß die
meiſten Zuſammenſtöße durch nachfahrende Züge ge-
ſchehen, die in vor oder in der Station haltende Züge
hineinfahren, hat dieſes Princip nun auch für den
Eiſenbahnverkehr angewendet. Er bringt, wie wir der
diesbezüglichen Mittheilung des Patent-Anwaltes
J. Fiſcher in Wien entnehmen in letzten Wagen einen
Behälter mit ſtark comprimirter Luft an, an welchen
eine Sirene befeſtigt iſt. Wenn ein Zug außerhalb der
Station hält und ein nachfolgender Zug erwartet wird,
wird die Sirene ein Function geſetzt, die entſchieden von
dem Maſchiniſten des Folgezuges gehört werden muß,
ſo daß dieſer den Zug zeitgerecht zum Stillſtande
bringen kann.
* Ausſtellung von Chriſtusköpfen. Eine
Ausſtellung der Chriſtusköpfe iſt von der Turiner
Geſellſchaft zur Förderung der ſchönen Künſte veran-
ſtaltet worden; die Aufgabe war ſehr einfach — ein
Chriſtuskopf — aber in ihrer Einfachheit ſehr groß,
obgleich ſchon ſeit vielen Jahrhunderten faſt alle
Künſtler der Welt verſucht haben, ein ideales Bildniß
des Erlöſers auf der Leinwand oder im Marmor feſt-
zuhalten. Mehrere hundert Künſtler haben ſich hier um
den Preis beworben, was ſie producirt haben, iſt zum
größten Theile ſchlecht und inhaltslos. Sie haben
Chriſtus in allen Geſtalten dargeſtellt — ein gläubiger
Chriſt könnte ſagen: Sie haben ihn pro-
fanirt. Der hat aus dem Galiläer einen gebrech-
lichen Greis gemacht, jener einen Jüngling mit faſt
weibiſchen Geſichtszügen. Einer ſtellt ihn der ſtrotzen-
den Fülle des Lebens dar, ein anderer als Sterbenden,
bald ſieht man ihn mit wallenden, blonden Haaren,
bald mit tief ſchwarzem Haupt- und Barthaar und
echt orientaliſchem Typus; man findet die ſchänſſten
Gegenſätze, neben dem Chriſtus mit geſcheiteltem und
geſalbtem Haar einen Chriſtus mit wirren ſtruppigen
Locken. Hier fällt der ſanfte, ſeit Jahrhunderten
idealiſirte Blick des Erlöſers auf, und daneben ein wild
funkelndes Auge, das nicht von Liebe ſpricht; ruhige
Phyſiognomien wechſeln mit geradezu verzerrten ab.
Aber trotz der Mannigfaltigkeit der Typen iſt nichts
Werthvolles vorhanden. So ſchreibt wenigſtens der
„Berliner Localanzeiger“.
* Die erſte elektriſche Tramway in Korea.
Die erſte elektriſche Tramway, die in Korea gebaut
wurde, hat ein ſchlimmes Schickſal gehabt. Die That-
ſache iſt intereſſant, weil ſie zeigt, wie vorſichtig man in un-
civiliſirten Gegenden mit derariigen Neuerungenſein muß.
Die elektriſche Bahn von Seoul wurde von Amerikanern
gebaut. Die japaniſche Bedienungsmannſchaft wünſchte die
erſte Fahrt zu verſchieben, bis die Fangvorrichtungen zum
Vermeiden von Ueberfahren angelangt wären. Die
Directoren wollten jedoch nicht warten und ſo wurde die
erſte Fahrt ohne dieſe Schutzvorrichtungen vorgenommen,
unter dem ungeheuren Zulauf der Bevölkerung, die dieſen
an einem Drahte bewegten Teufelswagen anſtaunten.
Da gerieth ein Kind auf die Fahrbahn, der Wagen
konnte nicht ſchnell genug angehalten werden und das
Kind wurde überfahren. Die Menge gerieth in Wuth
und man zertrümmerte den Wagen und zerſchnitt die
Drähte, die man glücklicherweiſe vorher ſtromlos
machte. Am nächſten Tage als man einen Wagen ab-
gehen ließ, erlitt dieſer dasſelbe Schickſal. Nun ſind
zwar einige der ärgſten Fanatiker hingerichtet worden,
dennoch dürfte die Bewegung nicht ſo leicht einge-
dämmt werden, denn die Koreaner glauben feſt daran,
daß die Tramwaydrähte den Regen abhalten und die
Urſache der gegenwärtigen das Land heimſuchenden
Dürre und Trockenheit ſind.
* Submariner Tunnel zwiſchen England
und Irland. Obwohl das ſchon oft erwogene
Project eines ſubmarinen Tunnels zwiſchen England
und Frankreich an dem Widerſtande Englands
ſcheitert, bei welchem politiſche und commerzielle Rück-
ſichten hiefür maßgebend ſind, ſo ſcheint ein anderes,
ebenfalls ſchon älteres Project jetzt alle Ausſichten
auf Realiſirung zu haben. Es iſt dies das Project
eines Tunnels zwiſchen Irland und England, für
welches ſich gegenwärtig in England eine große Agi-
tation kundgibt. Wie wir der diesbezüglichen Mit-
theilung des Patentanwaltes J. Fiſcher in Wien ent-
nehmen, würde der Tunnel von Antrim in Ir-
land ausgehen und nach Portobello in Schottland
geführt werden. Die Länge würde 40 Kilometer be-
tragen, die tiefſte Stelle des Tunnels würde 150 Meter
unter den Ausgangspunkten liegen. Die Geſammtkoſten
ſind auf 150 Millionen Gulden präliminirt, doch iſt
ſicher anzunehmen, daß dieſe Summe um circa 100
Millionen überſchritten werden dürfte. Es iſt nun die
Frage, ob der zu erwartende Verkehr ein ſolcher iſt,
daß ein derartiges Capital entſprechende Sicherheit und
Verzinſung findet. Wenn der Tunnel wirklich zur Aus-
führung kommt, ſind hiemit auch noch andere Probleme
zu löſen, denn bisher hat man noch kein Beiſpiel eines
unterirdiſchen Verkehrsweges von der Länge, wie ſie
hier in Frage käme. Von beſonderer Wichtigkeit wäre
die Ventilationsfrage.
* Wetter. Vorwiegend heiter.
Der Mädchenmord in Polna.
Nach an competenter Stelle eingelaufenen Infor-
mationen kann als authentiſch gemeldet werden, daß
Leopold Hülsner ſich dem Unterſuchungsrichter vor-
führen ließ und dieſem zwei Juden als die Mörder
der Agnes Hruza bezeichnete, und zwar den Joſua
Erbmann aus Trebitſch in Mähren und den
Salomon Waſſermann aus Windig-Jenikau,
Bezirk Humpoletz, in Böhmen. Hülsner für ſeine Perſon
leugnet jede Mitthäterſchaft an der Ausführung des
Mordes und gibt bloß zu, auf dem Thatorte mit dem
Stocke den Aufpaſſer gemacht zu haben.
Das k. k. Kreisgericht in Kuttenberg ver-
folgt die beiden von Hülsner beſchuldigten Perſonen
ſteckbrieflich. Nach den ausgegebenen Steckbriefen iſt
Erbmann im Jahre 1852 in Trebitſch geboren,
mittelgroß, hat ein rundes Geſicht, eine ſtumpfe Naſe,
ſchadhafte Zähne, rothen Vollbart, iſt kahlköpfig, hinkt
auf dem rechten Fuß, ſtützt ſich beim Gehen auf
einen Stock, er iſt der deutſchen und der böhmiſchen
Sprache mächtig und treibt ſich in der Welt, von
Bettelei lebend, herum. Waſſermann iſt 26 Jahre
alt, größer als mittelgroß, hat einen ſchwarzen Schnurr-
bart, dunkle Haare, ſchwarze, große Augen, eine
krumme Naſe, hat einen ſchwerfälligen Gang, iſt aus-
gelernter Bäcker und treibt ſich ebenfalls als Bettler
in der Welt herum.
Verſchiedene durch das Geſtändniß Hülsner’s her-
vorgerufene Gerüchte und Combinationen ſind noch
auf ihre Wahrheit zu prüfen.
Aus den Kronländern.
Niederöſterreich.
Amſtetten. Zum Hochwaſſer berichtet man aus
Stefanshart: Schreckliche Verheerungen hat das dies-
jährige Hochwaſſer in unſerer früher ſo blühenden Au
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