Reichspost. Nr. 308, Wien, 04.07.1914.Nr. 308 Wien, Samstag Reichspost 4. Juli 1914 [Spaltenumbruch] zuerst Betroffenen unter der schweren Depression des furchtbaren Ereignisses sehr schwer sei, volle Geistesgegenwart und klare Urteils- fähigkeit zu bewahren. Deshalb müssen die ersten, zweifellos verfehlten Handlungen von dieser Seite mit einer gewissen Milde beurteilt werden. Trotzdem darf nicht vergessen werden, daß übereilte Konzep- tionen über die Urheber und Initiatoren des Ver- brechens das schon geschehene Uebel nicht gut machen. Deshalb sind bei solchen Gelegenheiten Gelassenheit und Geistesgegenwart eine Notwendigkeit erster Ordnung. In den österreichischen und ungarischen Blättern wird teils mittelbar, teils ganz offen der Verdacht geäußert, daß Serbien in das Sarajevoer Verbrechen ver- wickelt sei. Die "Frankfurter Zeitung" bringt sogar an einer Stelle, für welche nur die Redaktion die Verant- wortung trägt, aus der Feder ihres Wiener Kor- respondenten mit Berufung auf maßgebende Wiener Kreise ziemlich verhüllte, aber genügend durchsichtige Verdächtigungen gegen Serbien vor, gegen welches auch Drohungen gerichtet werden. Erst wenn gegen uns klare, positive Anklagen vorgebracht werden, werden wir Zeit zur Aussprache haben. Schon jetzt können wir aber sagen, daß uns unberechtigte Verdächtigungen und Beleidigungen nicht berühren und daß wir die vorge- brachten Drohungen nicht ernst nehmen können. Heute wenigstens hat in Serbien die Ueber- zeugung Wurzel gefaßt, daß Serbien wegen seiner zahl- reichen wichtigen Interessen in guten Beziehungen mit Oesterreich-Ungarn stehen und sich jeden Schrittes ent- halten muß, der eine allgemeine scharfe Verurteilung bei allen Völkern erfährt. Dieser Ueberzeugung gab auch die serbische Regierung durch ihr Entgegenkommen gegenüber den Forderungen Oesterreich-Ungarns sicht- baren und klaren Ausdruck. Das ist ein genügend ernstes Element, um mit Zuversicht erwarten zu kön- nen, daß man mit ihm auch an maßgebenden Stellen in Wien rechnen werde. Ebenso im Namen der großen und wichtigen in Frage stehenden Interessen müssen wir sagen, daß wir die rohe, durch nichts gerechtfer- tigte Malträtierung der unschuldigen Serben in Bosnien und der Herze- govina als schweren politischen Fehler betrachten. Gegenwärtig sind wir noch geneigt zu glauben, daß dies die Frucht der engen Auffassungen der niederen be- hördlichen Organeindiesen Ländern ist, welche sich ihrer Schuld bewußt sind, daß sie das Unglück nicht zu verhüten verstanden haben, und welche ihre Schuld vor den Vorgesetzten zu verringern hoffen, indem sie sich bemühen, dieselben zu überzeugen, daß an dem Unglück die ganze Welt schuld ist, nur nicht sie selbst. Unser aufrichtider Wunsch ist, daß die Verhält- nisse in Bosnien und der Herzegovina so bald als möglich zur normalen Ordnung zurückkehren. Eine gewisse Störung in den Beziehungen zwischen Serbien und Oesterreich als Frucht des uns nicht erwünschten Unglücks kann beseitigt werden und wir hoffen, daß sie rasch beseitigt werden wird durch die aufrichtige und ernste Bekämpfung eines Uebels, das in allen Ländern, demnach auch in Serbien, auftaucht. Das jungradikale Parteiorgan führt in Das nationalistische Parteiorgan "Srpska Das fortschrittliche Blatt "Pravda" Infame Verdächtigungen. -- Attentatsankündi- gungen eines Exministers. Paris, 3. Juli. Die "Agence des Balkans" meldet aus Belgrad: Paris, 3. Juli. (Privat.) Im "Journal" äußert sich der ehemalige serbische Die zwei großserbischen Ideen. Krakau, 3. Juli. (Privat.) Der "Czas" veröffentlicht eine "von maßgebender "Es wäre ein Irrtum, zu glauben, daß Bosnien Serbiens Vormund. (Drahtmeldung der "Reichspost".) Lemberg, 3. Juli. Die polnische konservative "Gazeta Narodowa" Die widerrusene Konfiskation. Belgrad, 3. Juli. "Piemont" berichtet, daß die von der Polizei ver- Stimmen des Auslandes. Reichsdeutsche Befürchtungen. -- Judet über die Serben. (Drahtbericht der "Reichspost".) Berlin, 3. Juli. Mehrere deutsche Blätter bezeichnen in ihren (Drahtmeldung der "Reichspost".) Paris, 3. Juli. Im "Eclair" schreibt E. Judet: Der Bericht Untersuchung gegen Studenten in Wien. Seit gestern weilt der Kommissär der Laibacher Politische Rundschau. Oesterreich-Ungarn. Wien, 3. Juli Neue Herrenhausmitglieder. Wie wir erfahren, sind der Fürst-Großprior Nr. 308 Wien, Samstag Reichspoſt 4. Juli 1914 [Spaltenumbruch] zuerſt Betroffenen unter der ſchweren Depreſſion des furchtbaren Ereigniſſes ſehr ſchwer ſei, volle Geiſtesgegenwart und klare Urteils- fähigkeit zu bewahren. Deshalb müſſen die erſten, zweifellos verfehlten Handlungen von dieſer Seite mit einer gewiſſen Milde beurteilt werden. Trotzdem darf nicht vergeſſen werden, daß übereilte Konzep- tionen über die Urheber und Initiatoren des Ver- brechens das ſchon geſchehene Uebel nicht gut machen. Deshalb ſind bei ſolchen Gelegenheiten Gelaſſenheit und Geiſtesgegenwart eine Notwendigkeit erſter Ordnung. In den öſterreichiſchen und ungariſchen Blättern wird teils mittelbar, teils ganz offen der Verdacht geäußert, daß Serbien in das Sarajevoer Verbrechen ver- wickelt ſei. Die „Frankfurter Zeitung“ bringt ſogar an einer Stelle, für welche nur die Redaktion die Verant- wortung trägt, aus der Feder ihres Wiener Kor- reſpondenten mit Berufung auf maßgebende Wiener Kreiſe ziemlich verhüllte, aber genügend durchſichtige Verdächtigungen gegen Serbien vor, gegen welches auch Drohungen gerichtet werden. Erſt wenn gegen uns klare, poſitive Anklagen vorgebracht werden, werden wir Zeit zur Ausſprache haben. Schon jetzt können wir aber ſagen, daß uns unberechtigte Verdächtigungen und Beleidigungen nicht berühren und daß wir die vorge- brachten Drohungen nicht ernſt nehmen können. Heute wenigſtens hat in Serbien die Ueber- zeugung Wurzel gefaßt, daß Serbien wegen ſeiner zahl- reichen wichtigen Intereſſen in guten Beziehungen mit Oeſterreich-Ungarn ſtehen und ſich jeden Schrittes ent- halten muß, der eine allgemeine ſcharfe Verurteilung bei allen Völkern erfährt. Dieſer Ueberzeugung gab auch die ſerbiſche Regierung durch ihr Entgegenkommen gegenüber den Forderungen Oeſterreich-Ungarns ſicht- baren und klaren Ausdruck. Das iſt ein genügend ernſtes Element, um mit Zuverſicht erwarten zu kön- nen, daß man mit ihm auch an maßgebenden Stellen in Wien rechnen werde. Ebenſo im Namen der großen und wichtigen in Frage ſtehenden Intereſſen müſſen wir ſagen, daß wir die rohe, durch nichts gerechtfer- tigte Malträtierung der unſchuldigen Serben in Bosnien und der Herze- govina als ſchweren politiſchen Fehler betrachten. Gegenwärtig ſind wir noch geneigt zu glauben, daß dies die Frucht der engen Auffaſſungen der niederen be- hördlichen Organeindieſen Ländern iſt, welche ſich ihrer Schuld bewußt ſind, daß ſie das Unglück nicht zu verhüten verſtanden haben, und welche ihre Schuld vor den Vorgeſetzten zu verringern hoffen, indem ſie ſich bemühen, dieſelben zu überzeugen, daß an dem Unglück die ganze Welt ſchuld iſt, nur nicht ſie ſelbſt. Unſer aufrichtider Wunſch iſt, daß die Verhält- niſſe in Bosnien und der Herzegovina ſo bald als möglich zur normalen Ordnung zurückkehren. Eine gewiſſe Störung in den Beziehungen zwiſchen Serbien und Oeſterreich als Frucht des uns nicht erwünſchten Unglücks kann beſeitigt werden und wir hoffen, daß ſie raſch beſeitigt werden wird durch die aufrichtige und ernſte Bekämpfung eines Uebels, das in allen Ländern, demnach auch in Serbien, auftaucht. Das jungradikale Parteiorgan führt in Das nationaliſtiſche Parteiorgan „Srpska Das fortſchrittliche Blatt „Pravda“ Infame Verdächtigungen. — Attentatsankündi- gungen eines Exminiſters. Paris, 3. Juli. Die „Agence des Balkans“ meldet aus Belgrad: Paris, 3. Juli. (Privat.) Im „Journal“ äußert ſich der ehemalige ſerbiſche Die zwei großſerbiſchen Ideen. Krakau, 3. Juli. (Privat.) Der „Czas“ veröffentlicht eine „von maßgebender „Es wäre ein Irrtum, zu glauben, daß Bosnien Serbiens Vormund. (Drahtmeldung der „Reichspoſt“.) Lemberg, 3. Juli. Die polniſche konſervative „Gazeta Narodowa“ Die widerruſene Konfiskation. Belgrad, 3. Juli. „Piemont“ berichtet, daß die von der Polizei ver- Stimmen des Auslandes. Reichsdeutſche Befürchtungen. — Judet über die Serben. (Drahtbericht der „Reichspoſt“.) Berlin, 3. Juli. Mehrere deutſche Blätter bezeichnen in ihren (Drahtmeldung der „Reichspoſt“.) Paris, 3. Juli. Im „Eclair“ ſchreibt E. Judet: Der Bericht Unterſuchung gegen Studenten in Wien. Seit geſtern weilt der Kommiſſär der Laibacher Politiſche Rundſchau. Oeſterreich-Ungarn. Wien, 3. Juli Neue Herrenhausmitglieder. Wie wir erfahren, ſind der Fürſt-Großprior <TEI> <text> <body> <div xml:id="pn01c" prev="#pn01b" type="jPoliticalNews" n="1"> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <p><pb facs="#f0007" n="7"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Nr. 308 Wien, Samstag <hi rendition="#g">Reichspoſt</hi> 4. 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Ebenſo im Namen der großen und<lb/> wichtigen in Frage ſtehenden Intereſſen müſſen wir<lb/> ſagen, daß wir die rohe, durch <hi rendition="#g">nichts gerechtfer-<lb/> tigte</hi> Malträtierung <hi rendition="#g">der unſchuldigen<lb/> Serben in Bosnien und der Herze-<lb/> govina</hi> als ſchweren politiſchen Fehler betrachten.<lb/> Gegenwärtig ſind wir noch geneigt zu glauben, daß dies<lb/> die Frucht der engen Auffaſſungen der niederen <hi rendition="#g">be-<lb/> hördlichen Organeindieſen Ländern</hi> iſt,<lb/> welche ſich <hi rendition="#g">ihrer Schuld bewußt</hi> ſind, daß ſie das<lb/> Unglück nicht zu verhüten verſtanden haben, und welche<lb/> ihre Schuld vor den Vorgeſetzten zu verringern hoffen,<lb/> indem ſie ſich bemühen, dieſelben zu überzeugen, daß an<lb/> dem Unglück die ganze Welt ſchuld iſt, nur nicht ſie<lb/> ſelbſt. 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Beſtünde<lb/> dieſer Gefühlsmangel nicht, der gefährlicher als Farben-<lb/> blindheit für die Leiter von Schiffen und Eiſenbahn-<lb/> zügen iſt, <hi rendition="#g">dann beſtünde auch in der<lb/> inneren und äußeren Politik Oeſter-<lb/> reich-Ungarns nicht ein ſo großer<lb/> Mangel an Klugheit</hi> und in dem Urteil<lb/> der Wiener <hi rendition="#g">öffentlichen</hi> Meinung nicht <hi rendition="#g">ein ſo<lb/> großer Mangel an Einſicht.</hi> Beſtünde<lb/> dieſer Mangel an Klugheit nicht, dann hätte<lb/> man den Erzherzog Franz Ferdinand nicht am<lb/> Tage des nationalen Enthuſiasmus nach Sarajevo<lb/> geſendet, <hi rendition="#g">um eine brutale Manifeſtation<lb/> der Gewalt und Unterwerfung zu<lb/> feiern.</hi> Dieſer brutale Akt war eine <hi rendition="#g">brutale<lb/> Herausforderung</hi> und <hi rendition="#g">mußte(!)</hi> brutale<lb/> Gefühle des Widerſtandes, des Haſſes und der Rache<lb/> herausfordern. Die Tatſache, daß es zu einem Vanda-<lb/> lismus des Pöbels gegen die Serben kommen konnte,<lb/> iſt genügend <hi rendition="#g">für die Diagnoſe der unheil-<lb/> baren Krankheit der Monarchie.</hi> In<lb/> dieſem ſchon ſeit langen kranken Organismus iſt das<lb/> Bewußtſein von Rückſichten und Pflichten getrübt. Mit<lb/> dem Verſtande eines Huhnes kann man begreifen, daß<lb/> mit ſo hyſteriſchen Manieren kein Haus, geſchweige<lb/> denn ein Staat von 50 Millionen geleitet werden kann.</p><lb/> <p>Das <hi rendition="#g">nationaliſtiſche</hi> Parteiorgan „Srpska<lb/> Zaſtava“ ſchreibt in einem Artikel, betitelt „Verdächti-<lb/> gungen und Drohungen“: Man will in Wien den erſten<lb/> Augenblick des Schmerzes über den verlorenen Thron-<lb/> folger gegen das ſerbiſche Volk und gegen Serbien aus-<lb/> nützen. Es ſcheint jedoch, daß dieſe Aktion mißlingen<lb/> werde. Das Attentat ſtellt <hi rendition="#g">ſich immer mehr als<lb/> ein Erzeugnis der ungeſunden Ver-<lb/> hältniſſe in der Monarchie</hi> dar.</p><lb/> <p>Das <hi rendition="#g">fortſchrittliche Blatt</hi> „Pravda“<lb/> führt aus: Es iſt nunmehr klar, daß Wien das un-<lb/> glückliche Ereignis zur <hi rendition="#g">Ausrottung der<lb/> Serben aus den ſerbiſchen Ländern</hi><lb/> der Habsburger Monarchie ausnützen will. Die öſter-<lb/> reichiſch-ungariſche Polizei hetzt die <hi rendition="#g">zahlreichen<lb/> Hungerleider</hi> in der Monarchie unter dem Namen<lb/> von Mohammedanern und Kroaten auf das ſerbiſche<lb/> Volk, um zu plündern. Ein exaltierter fanatiſcher<lb/> Jüngling hat einen öſterreichiſchen Erzherzog erſchoſſen<lb/><cb/> jedenfalls haben die Gerichte zu ſprechen, aber nicht<lb/><hi rendition="#g">Strolche und Räuber,</hi> unter denen ſich<lb/><hi rendition="#g">verkleidete Gendarmen</hi> befinden. Die<lb/> Plünderungen in Bosnien <hi rendition="#g">ſtellen Oeſterreich-<lb/> Ungarn als anarchiſchen Staat dar.</hi><lb/> Das plündernde Geſindel wurde von der Polizei in<lb/> Sarajevo immer in Gaſſen abgedrängt, wo es weiter<lb/> plündern konnte. Die Wiener Politik iſt zyniſch. Sie<lb/> beutet den tragiſchen Tod des unglücklichen Paares für<lb/> ſeine abſcheulichen Ziele gegen das ſerbiſche Volk aus.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Infame Verdächtigungen. — Attentatsankündi-<lb/> gungen eines Exminiſters.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Paris,</hi> 3. Juli.</dateline><lb/> <p>Die „Agence des Balkans“ meldet aus <hi rendition="#g">Belgrad:</hi><lb/> Die in Bosnien und der Herzegovina gegen die Serben<lb/> verübten Verbrechen ſind unter den Auſpizien und <hi rendition="#g">auf<lb/> direkte Anſtiftung der öſterreichiſch-<lb/> ungariſchen Zivil- und Militär-<lb/> behörden(!)</hi> begangen worden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Paris,</hi> 3. Juli. (Privat.)</dateline><lb/> <p>Im „Journal“ äußert ſich der ehemalige ſerbiſche<lb/> Miniſter <hi rendition="#g">Stojanovic</hi> u. a.: „Ich kann nur ſagen,<lb/> daß in Serbien eine tiefgehende Unzufriedenheit über<lb/> die Verwaltung Oeſterreich-Ungarns in Bosnien und der<lb/> Herzegovina herrſcht. Wir Serben proteſtieren dagegen<lb/> und wollen Europa auf die <hi rendition="#g">Unhaltbarkeit der<lb/> dortigen Verhältniſſe(!)</hi> aufmerkſam<lb/> machen. Gewaltakte irgend welcher Art verdammen wir.<lb/> Die Verhältniſſe in Bosnien und der Herzegovina<lb/> müſſen von Grund aus geändert werden, denn ſonſt<lb/> wird die ſerbiſche Bevölkerung <hi rendition="#g">fortfahren zu<lb/> verſuchen, die notwendigen Reformen<lb/> durch Attentate zu erreichen.</hi> Von dem<lb/> Tode des Erzherzogs Franz Ferdinand hat Serbien<lb/> keinen Nutzen.“</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die zwei großſerbiſchen Ideen.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Krakau,</hi> 3. Juli. (Privat.)</dateline><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">„Czas“</hi> veröffentlicht eine „von maßgebender<lb/> Stelle ſtammende“ Darſtellung der Verhältniſſe in<lb/> Bosnien, in welcher es u. a. heißt:</p><lb/> <p>„Es wäre ein Irrtum, zu glauben, daß Bosnien<lb/> und Herzegovina ſich im Zuſtande einer revolutionären<lb/> Gärung befinden. Man muß ſich gegenwärtig halten,<lb/> daß <hi rendition="#g">zwei großſerbiſche Ideen</hi> beſtehen:<lb/> Eine entſtand in Serbien, die andere in<lb/> Oeſterreich-Ungarn. Erſtere Idee will Bosnien,<lb/> die Herzegovina, Dalmatien und Kroatien<lb/> mit Serbien vereinen, die letztere Idee hat den<lb/><hi rendition="#g">Trialismus</hi> zum Vorbild, und zwar unter dem<lb/> Zepter der Habsburger Dynaſtie. Seit dem Jahre 1878<lb/> hat Oeſterreich großartige Erfolge ſeines zielbewußten<lb/> Regimes in dieſen Ländern erzielt. Aber <hi rendition="#g">eben dieſe</hi><lb/> Rieſenfortſchritte ſind es, welche die Belgrader „Groß-<lb/> ſerben“ beunruhigen. Ihnen handelt es ſich einzig nur<lb/> darum, daß Belgrad mehr Anziehungskraft als Sarajevo<lb/> erlange, und was ſie auch immer unternahmen, dieſe<lb/> Frage wurde immer zugunſten der Metropole von<lb/> Bosnien entſchieden. Um der größeren Anziehungskraft<lb/> der Monarchie zu begegnen, griff man in Belgrad zur<lb/> Ausbeutung des <hi rendition="#g">religiöſen Fanatismus.</hi><lb/> Trotz der gewiſſenhafteſt beſchützten Gleichberechtigung<lb/> aller drei Konfeſſionen in Bosnien und Herzegowina<lb/> verbreiteten die ſerbiſchen <hi rendition="#aq">Agents provokatenro</hi> das<lb/> Gerücht, als ob Oeſterreich die Miſſion übernommen<lb/> habe. Bosnien und Herzegovina, dem Katholizismus<lb/> unterzuordnen und als Perſonifikation dieſer Katholi-<lb/> zierung Bosniens und der Hercegovina wurde der er-<lb/> mordete Erzherzog Thronfolger hingeſtellt. Da aber trotz<lb/> dieſer Hetze die Loyalität zur Monarchie in den annek-<lb/> tierten Ländern erſtarkte, haben die Belgrader Hetzer<lb/> ihre Tätigkeit auf dem Gebiete der konfeſſionellen Auf-<lb/> reizung erhöht und es im Laufe der Zeit tatſächlich auch<lb/> dahin gebracht, daß die Bevölkerung in zwei Lager<lb/> geſpalten erſcheint, wobei Erzherzog-Thronfolger <hi rendition="#g">Franz</hi><lb/> Ferdinand als der Repräſentant des Trialis-<lb/> mus und der Katholiſierung hingeſtellt wurde.<lb/> Die in Belgrad gegoſſene Kugel, welche den Erzherzog-<lb/> Thronfolger aus der Welt ſchaffte, ſollte nach der<lb/> Meinung der Mörder und deren Hintermänner jeden<lb/> Gedanken an eine Führerſchaft des Südſlaventums durch<lb/> Oeſterreich-Ungarn töten. Im Kampfe in Bosnien ſtehen<lb/> ſich eben zwei Weltanſchauungen gegenüber: Der Oſten<lb/> gegen Weſten. Erſterer hat die Hand des Mörders be-<lb/> waffnet, aber Serbien hat dort tatſächlich keine An-<lb/> ziehungskraft und es beabſichtigt auch gar nicht, einen<lb/> Aufſtand hervorzurufen und <hi rendition="#g">es kämpft nur mit<lb/> Bomben und Revolver.</hi> Die Verhältniſſe<lb/> zwiſchen dem kleinen Serbien und der Monarchie ſind<lb/> ſeit Jahren geſpannt und die Schüſſe in Belgrad können<lb/> ein Echo hervorrufen, das für den europäiſchen Frieden<lb/> Böſes verheißend wäre.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Serbiens Vormund.</hi><lb/> <hi rendition="#g">(Drahtmeldung der „Reichspoſt“.)</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Lemberg,</hi> 3. Juli.</dateline><lb/> <p>Die polniſche konſervative „Gazeta Narodowa“<lb/> ſchreibt: Seit der erſten Nachricht von dem Mord in<lb/> Sarajevo haben ſich <hi rendition="#g">alle Augen nach Ruß-<lb/> land</hi> gewendet. Rußland iſt der politiſche Berater<lb/> Serbiens, ſein <hi rendition="#g">Vormund.</hi> Rußland beſeitigt <hi rendition="#g">auch</hi><lb/> gern ſeine Feinde durch Meuchelmord. Serbien iſt ſomit<lb/> nicht nur in politiſcher Hinſicht eine Expoſitur<lb/> Rußlands. Die Mördergrube in Serbien iſt nur<lb/><hi rendition="#g">eine Filiale Rußlands.</hi> Die ſerbiſchen<lb/> Königsmörder ſind nur Nachahmer der<lb/> ruſſiſchen Königsmörder. Rußland, das Land der<lb/> Abſolutismus und der Revolution, das Land der<lb/><cb/> Ochrana und des Nihilismus iſt das natürliche Vater-<lb/> land des politiſchen Mordes. Die Serben ſind zwar ein<lb/> altes Volk, aber die hundertjährige Gefangenſchaft mußte<lb/> auf ihren Charakter das Stigma der Niederträchtigkeit<lb/> aufdrücken. Es wird noch viel Waſſer in der Donau<lb/> verrinnen, ehe das Gift, das im edlen ſlaviſchen Blute<lb/> fließt, verſchwinden wird.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die widerruſene Konfiskation.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Belgrad,</hi> 3. Juli.</dateline><lb/> <p>„Piemont“ berichtet, daß die von der Polizei ver-<lb/> fügte Konſiskation des vorgeſtrigen Artikels des Blattes<lb/><hi rendition="#g">„Nach Zerajic Princip“ von der erſten<lb/> Inſtanz des Belgrader Gerichtes<lb/> annulliert wurde.</hi> </p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Stimmen des Auslandes.<lb/> Reichsdeutſche Befürchtungen. — Judet über<lb/> die Serben.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Drahtbericht der „Reichspoſt“.)</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 3. Juli.</dateline><lb/> <p>Mehrere deutſche Blätter bezeichnen in ihren<lb/> Artikeln die Situation, wie ſie durch das Ereignis von<lb/> Sarajevo beleuchtet worden iſt, als gefährlich. Der<lb/> „Hamburgiſche Korreſpondent“ ſagt, Europa könne ſich<lb/> nach den blutigen Ereigniſſen von Sarajevo an keiner<lb/> Stelle mehr der Tatſache der von dem Großſerbentum<lb/> der Monarchie drohenden Gefahr entziehen. Die<lb/> „Hamburger Nachrichten“ ſagen, daß <hi rendition="#g">gegen das<lb/> Habsburgerreich ein ſtiller Krieg<lb/> im Frieden</hi> geführt werde und daß die<lb/> Pflicht der Selbſterhaltung gebiete, ſich <hi rendition="#g">rück-<lb/> ſichtslos und energiſch</hi> dagegen<lb/> zu verteidigen. Das Blatt kommt dann auf die<lb/> dem Deutſchen Reiche drohenden Gefahren zu ſprechen<lb/> und ſchließt, Oeſterreich-Ungarn wolle jetzt den Treibereien<lb/> an ſeiner Oſtflanke zaglos entgegentreten und auch darin<lb/> habe es die Sympathien ſeines <hi rendition="#g">Verbündeten<lb/> und Schickſalsgenoſſen,</hi> des Deutſchen<lb/> Reiches, für ſich. — Die „Berliner Neueſten Nach-<lb/> richten“ bemerken, daß angeſichts der beinahe <hi rendition="#g">ſträf-<lb/> lichen Schwäche der öſterreichiſch-<lb/> ungariſchen Behörden gegen über der<lb/> hochverräteriſchen großſerbiſchen<lb/> Propaganda</hi> in Bosnien der Belgrader Preßlärm<lb/> von einer echt ſerbiſchen Dreiſtigkeit ſei.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">(Drahtmeldung der „Reichspoſt“.)</hi> </hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Paris,</hi> 3. Juli.</dateline><lb/> <p>Im „Eclair“ ſchreibt E. <hi rendition="#g">Judet:</hi> Der Bericht<lb/> der Carnegikommiſſion über die während des Balkan-<lb/> krieges begangenen Greueltaten zeige, daß <hi rendition="#g">ins-<lb/> beſondere die Serben</hi> ſich <hi rendition="#g">wilder<lb/> Beſtialität</hi> ſchuldig gemacht hätten. Man könne<lb/> ſich nicht wundern, daß derartige <hi rendition="#g">blutdürſtige<lb/> Raſſen im Frieden Mörder im Ueber-<lb/> fluß liefern.</hi> Dies müſſe angeſichts des Attentats<lb/> von Sarajevo geſagt werden. In Frankreich werde man<lb/> jetzt dem verſtorbenen Erzherzog gerechter als zu ſeinen<lb/> Lebzeiten.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Unterſuchung gegen Studenten in Wien.</hi> </head><lb/> <p>Seit geſtern weilt der Kommiſſär der Laibacher<lb/> Polizeidirektion, <hi rendition="#g">Skubel,</hi> hier und führt mit Unter-<lb/> ſtützung der Wiener Staatspolizei eine umfaſſende Unter-<lb/> ſuchung unter den hieſigen nationaliſtiſchen ſerbiſchen Stu-<lb/> denten durch. Bekanntlich ſind vor mehreren Tagen in<lb/> Laibach mehrere <hi rendition="#g">Mittelſchüler</hi> unter der Beſchul-<lb/> digung, einer irredentiſtiſchen nationaliſtiſchen Organi-<lb/> ſation anzugehören, verhaftet worden. Auf Grund der in<lb/> Laibach ermittelten Ergebniſſe wurden in Wien bei zahl-<lb/> reichen ſloveniſchen Studenten Hausdurchſuchungen vor-<lb/> genommen und geſtern abend wurde <hi rendition="#g">ein aus Krain<lb/> ſtammen der Juriſt</hi> verhaftet. Heute morgen wurde<lb/> ein <hi rendition="#g">zweiter</hi> Student in Haft genommen. Bei einigen<lb/> Studenten wurden gelegentlich der <hi rendition="#g">Hausdurch-<lb/> ſuchungen</hi> Korreſpondenzen ſowie ſtudentiſche Zeit-<lb/> ſchriften ſaiſiert und namentlich <hi rendition="#g">alle ſerbiſchen<lb/> Bücher,</hi> die ſich bei den Verdächtigen befanden, beſchlag-<lb/> nahmt. Nach einem eingehenden Verhöre wurden heute<lb/> die beiden Verhafteten freigelaſſen. Die Unterſuchung gegen<lb/> ſie wird jedoch weitergeführt. Es verlautet, daß die Unter-<lb/> ſuchung eingeleitet wurde, welche die von der <hi rendition="#g">„Reichs-<lb/> poſt“</hi> bereits wiederholt beſprochene ſüdſlaviſche<lb/> „Omladina“, auf die wir ſchon vor Wochen vor dem Atten-<lb/> tate nachdrücklich hinwieſen, betrifft.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Politiſche Rundſchau.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Oeſterreich-Ungarn.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Wien,</hi> 3. Juli</dateline> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Neue Herrenhausmitglieder.</hi> </head><lb/> <p>Wie wir erfahren, ſind der Fürſt-Großprior<lb/> des ſonveränen Malteſer-Ritterordens <hi rendition="#g">Fra Rudolf</hi><lb/> zu H<hi rendition="#g">ardegg</hi> zu <hi rendition="#g">Glatz</hi> und <hi rendition="#g">im<lb/> Machlande</hi> und der Präſident des evangeliſchen Ober-<lb/> kirchenrates A. und H. B. Sektionschef Dr. <hi rendition="#g">Wolfgang<lb/> Haaſe</hi> als lebenslängliche Mitglieder in das Herrenhaus<lb/> des Reichsrates berufen worden. Die Ernennung der<lb/> beiden Genannten erfolgte ſchon jetzt, um die Zahl der<lb/> Herrenhausmitglieder, die auf 148 geſunken iſt, wieder<lb/> auf die erforderliche Mindeſtzahl von 150 zu bringen. Ein<lb/><hi rendition="#g">weiterer größerer Pairsſchub</hi> ſteht bevor. —<lb/> Fürſt-Großprior <hi rendition="#g">Fr<supplied>a</supplied> Rudolf zu Hardegg</hi> iſt 1851<lb/> geboren, trat 1879 in den Malteſer-Ritterorden und wurde<lb/> 1898 zum außerordentlichen Geſandten und bevollmächtig-<lb/> ten Miniſter dieſes Ordens am Ah. Hofe ernannt, welchen<lb/> Poſten er bis zu ſeiner im Februar d. J. erfolgten Wahl<lb/> zum Fürſt-Großprior von Böhmen und Oeſterreich inne-<lb/> hatte. Während ſeiner 35 Jahre umfaſſenden Tätigkeit im<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0007]
Nr. 308 Wien, Samstag Reichspoſt 4. Juli 1914
zuerſt Betroffenen unter der ſchweren Depreſſion des
furchtbaren Ereigniſſes ſehr ſchwer ſei, volle
Geiſtesgegenwart und klare Urteils-
fähigkeit zu bewahren. Deshalb müſſen die erſten,
zweifellos verfehlten Handlungen von dieſer Seite mit
einer gewiſſen Milde beurteilt werden. Trotzdem darf
nicht vergeſſen werden, daß übereilte Konzep-
tionen über die Urheber und Initiatoren des Ver-
brechens das ſchon geſchehene Uebel nicht gut machen.
Deshalb ſind bei ſolchen Gelegenheiten Gelaſſenheit und
Geiſtesgegenwart eine Notwendigkeit erſter Ordnung.
In den öſterreichiſchen und ungariſchen Blättern wird
teils mittelbar, teils ganz offen der Verdacht geäußert,
daß Serbien in das Sarajevoer Verbrechen ver-
wickelt ſei. Die „Frankfurter Zeitung“ bringt ſogar an
einer Stelle, für welche nur die Redaktion die Verant-
wortung trägt, aus der Feder ihres Wiener Kor-
reſpondenten mit Berufung auf maßgebende Wiener
Kreiſe ziemlich verhüllte, aber genügend durchſichtige
Verdächtigungen gegen Serbien vor, gegen welches auch
Drohungen gerichtet werden. Erſt wenn gegen uns
klare, poſitive Anklagen vorgebracht werden, werden
wir Zeit zur Ausſprache haben. Schon jetzt können wir
aber ſagen, daß uns unberechtigte Verdächtigungen und
Beleidigungen nicht berühren und daß wir die vorge-
brachten Drohungen nicht ernſt nehmen
können. Heute wenigſtens hat in Serbien die Ueber-
zeugung Wurzel gefaßt, daß Serbien wegen ſeiner zahl-
reichen wichtigen Intereſſen in guten Beziehungen mit
Oeſterreich-Ungarn ſtehen und ſich jeden Schrittes ent-
halten muß, der eine allgemeine ſcharfe Verurteilung
bei allen Völkern erfährt. Dieſer Ueberzeugung gab auch
die ſerbiſche Regierung durch ihr Entgegenkommen
gegenüber den Forderungen Oeſterreich-Ungarns ſicht-
baren und klaren Ausdruck. Das iſt ein genügend
ernſtes Element, um mit Zuverſicht erwarten zu kön-
nen, daß man mit ihm auch an maßgebenden Stellen in
Wien rechnen werde. Ebenſo im Namen der großen und
wichtigen in Frage ſtehenden Intereſſen müſſen wir
ſagen, daß wir die rohe, durch nichts gerechtfer-
tigte Malträtierung der unſchuldigen
Serben in Bosnien und der Herze-
govina als ſchweren politiſchen Fehler betrachten.
Gegenwärtig ſind wir noch geneigt zu glauben, daß dies
die Frucht der engen Auffaſſungen der niederen be-
hördlichen Organeindieſen Ländern iſt,
welche ſich ihrer Schuld bewußt ſind, daß ſie das
Unglück nicht zu verhüten verſtanden haben, und welche
ihre Schuld vor den Vorgeſetzten zu verringern hoffen,
indem ſie ſich bemühen, dieſelben zu überzeugen, daß an
dem Unglück die ganze Welt ſchuld iſt, nur nicht ſie
ſelbſt. Unſer aufrichtider Wunſch iſt, daß die Verhält-
niſſe in Bosnien und der Herzegovina ſo bald als
möglich zur normalen Ordnung zurückkehren. Eine
gewiſſe Störung in den Beziehungen zwiſchen Serbien
und Oeſterreich als Frucht des uns nicht erwünſchten
Unglücks kann beſeitigt werden und wir hoffen, daß ſie
raſch beſeitigt werden wird durch die aufrichtige und
ernſte Bekämpfung eines Uebels, das in allen Ländern,
demnach auch in Serbien, auftaucht.
Das jungradikale Parteiorgan führt in
einem „Weiß man in Wien, was man will?“ betitelten
Artikel aus, daß in Wien in der ſogenannten ſerbiſchen
Politik ſtändig Fehler begangen werden. Beſtünde
dieſer Gefühlsmangel nicht, der gefährlicher als Farben-
blindheit für die Leiter von Schiffen und Eiſenbahn-
zügen iſt, dann beſtünde auch in der
inneren und äußeren Politik Oeſter-
reich-Ungarns nicht ein ſo großer
Mangel an Klugheit und in dem Urteil
der Wiener öffentlichen Meinung nicht ein ſo
großer Mangel an Einſicht. Beſtünde
dieſer Mangel an Klugheit nicht, dann hätte
man den Erzherzog Franz Ferdinand nicht am
Tage des nationalen Enthuſiasmus nach Sarajevo
geſendet, um eine brutale Manifeſtation
der Gewalt und Unterwerfung zu
feiern. Dieſer brutale Akt war eine brutale
Herausforderung und mußte(!) brutale
Gefühle des Widerſtandes, des Haſſes und der Rache
herausfordern. Die Tatſache, daß es zu einem Vanda-
lismus des Pöbels gegen die Serben kommen konnte,
iſt genügend für die Diagnoſe der unheil-
baren Krankheit der Monarchie. In
dieſem ſchon ſeit langen kranken Organismus iſt das
Bewußtſein von Rückſichten und Pflichten getrübt. Mit
dem Verſtande eines Huhnes kann man begreifen, daß
mit ſo hyſteriſchen Manieren kein Haus, geſchweige
denn ein Staat von 50 Millionen geleitet werden kann.
Das nationaliſtiſche Parteiorgan „Srpska
Zaſtava“ ſchreibt in einem Artikel, betitelt „Verdächti-
gungen und Drohungen“: Man will in Wien den erſten
Augenblick des Schmerzes über den verlorenen Thron-
folger gegen das ſerbiſche Volk und gegen Serbien aus-
nützen. Es ſcheint jedoch, daß dieſe Aktion mißlingen
werde. Das Attentat ſtellt ſich immer mehr als
ein Erzeugnis der ungeſunden Ver-
hältniſſe in der Monarchie dar.
Das fortſchrittliche Blatt „Pravda“
führt aus: Es iſt nunmehr klar, daß Wien das un-
glückliche Ereignis zur Ausrottung der
Serben aus den ſerbiſchen Ländern
der Habsburger Monarchie ausnützen will. Die öſter-
reichiſch-ungariſche Polizei hetzt die zahlreichen
Hungerleider in der Monarchie unter dem Namen
von Mohammedanern und Kroaten auf das ſerbiſche
Volk, um zu plündern. Ein exaltierter fanatiſcher
Jüngling hat einen öſterreichiſchen Erzherzog erſchoſſen
jedenfalls haben die Gerichte zu ſprechen, aber nicht
Strolche und Räuber, unter denen ſich
verkleidete Gendarmen befinden. Die
Plünderungen in Bosnien ſtellen Oeſterreich-
Ungarn als anarchiſchen Staat dar.
Das plündernde Geſindel wurde von der Polizei in
Sarajevo immer in Gaſſen abgedrängt, wo es weiter
plündern konnte. Die Wiener Politik iſt zyniſch. Sie
beutet den tragiſchen Tod des unglücklichen Paares für
ſeine abſcheulichen Ziele gegen das ſerbiſche Volk aus.
Infame Verdächtigungen. — Attentatsankündi-
gungen eines Exminiſters.
Paris, 3. Juli.
Die „Agence des Balkans“ meldet aus Belgrad:
Die in Bosnien und der Herzegovina gegen die Serben
verübten Verbrechen ſind unter den Auſpizien und auf
direkte Anſtiftung der öſterreichiſch-
ungariſchen Zivil- und Militär-
behörden(!) begangen worden.
Paris, 3. Juli. (Privat.)
Im „Journal“ äußert ſich der ehemalige ſerbiſche
Miniſter Stojanovic u. a.: „Ich kann nur ſagen,
daß in Serbien eine tiefgehende Unzufriedenheit über
die Verwaltung Oeſterreich-Ungarns in Bosnien und der
Herzegovina herrſcht. Wir Serben proteſtieren dagegen
und wollen Europa auf die Unhaltbarkeit der
dortigen Verhältniſſe(!) aufmerkſam
machen. Gewaltakte irgend welcher Art verdammen wir.
Die Verhältniſſe in Bosnien und der Herzegovina
müſſen von Grund aus geändert werden, denn ſonſt
wird die ſerbiſche Bevölkerung fortfahren zu
verſuchen, die notwendigen Reformen
durch Attentate zu erreichen. Von dem
Tode des Erzherzogs Franz Ferdinand hat Serbien
keinen Nutzen.“
Die zwei großſerbiſchen Ideen.
Krakau, 3. Juli. (Privat.)
Der „Czas“ veröffentlicht eine „von maßgebender
Stelle ſtammende“ Darſtellung der Verhältniſſe in
Bosnien, in welcher es u. a. heißt:
„Es wäre ein Irrtum, zu glauben, daß Bosnien
und Herzegovina ſich im Zuſtande einer revolutionären
Gärung befinden. Man muß ſich gegenwärtig halten,
daß zwei großſerbiſche Ideen beſtehen:
Eine entſtand in Serbien, die andere in
Oeſterreich-Ungarn. Erſtere Idee will Bosnien,
die Herzegovina, Dalmatien und Kroatien
mit Serbien vereinen, die letztere Idee hat den
Trialismus zum Vorbild, und zwar unter dem
Zepter der Habsburger Dynaſtie. Seit dem Jahre 1878
hat Oeſterreich großartige Erfolge ſeines zielbewußten
Regimes in dieſen Ländern erzielt. Aber eben dieſe
Rieſenfortſchritte ſind es, welche die Belgrader „Groß-
ſerben“ beunruhigen. Ihnen handelt es ſich einzig nur
darum, daß Belgrad mehr Anziehungskraft als Sarajevo
erlange, und was ſie auch immer unternahmen, dieſe
Frage wurde immer zugunſten der Metropole von
Bosnien entſchieden. Um der größeren Anziehungskraft
der Monarchie zu begegnen, griff man in Belgrad zur
Ausbeutung des religiöſen Fanatismus.
Trotz der gewiſſenhafteſt beſchützten Gleichberechtigung
aller drei Konfeſſionen in Bosnien und Herzegowina
verbreiteten die ſerbiſchen Agents provokatenro das
Gerücht, als ob Oeſterreich die Miſſion übernommen
habe. Bosnien und Herzegovina, dem Katholizismus
unterzuordnen und als Perſonifikation dieſer Katholi-
zierung Bosniens und der Hercegovina wurde der er-
mordete Erzherzog Thronfolger hingeſtellt. Da aber trotz
dieſer Hetze die Loyalität zur Monarchie in den annek-
tierten Ländern erſtarkte, haben die Belgrader Hetzer
ihre Tätigkeit auf dem Gebiete der konfeſſionellen Auf-
reizung erhöht und es im Laufe der Zeit tatſächlich auch
dahin gebracht, daß die Bevölkerung in zwei Lager
geſpalten erſcheint, wobei Erzherzog-Thronfolger Franz
Ferdinand als der Repräſentant des Trialis-
mus und der Katholiſierung hingeſtellt wurde.
Die in Belgrad gegoſſene Kugel, welche den Erzherzog-
Thronfolger aus der Welt ſchaffte, ſollte nach der
Meinung der Mörder und deren Hintermänner jeden
Gedanken an eine Führerſchaft des Südſlaventums durch
Oeſterreich-Ungarn töten. Im Kampfe in Bosnien ſtehen
ſich eben zwei Weltanſchauungen gegenüber: Der Oſten
gegen Weſten. Erſterer hat die Hand des Mörders be-
waffnet, aber Serbien hat dort tatſächlich keine An-
ziehungskraft und es beabſichtigt auch gar nicht, einen
Aufſtand hervorzurufen und es kämpft nur mit
Bomben und Revolver. Die Verhältniſſe
zwiſchen dem kleinen Serbien und der Monarchie ſind
ſeit Jahren geſpannt und die Schüſſe in Belgrad können
ein Echo hervorrufen, das für den europäiſchen Frieden
Böſes verheißend wäre.
Serbiens Vormund.
(Drahtmeldung der „Reichspoſt“.)
Lemberg, 3. Juli.
Die polniſche konſervative „Gazeta Narodowa“
ſchreibt: Seit der erſten Nachricht von dem Mord in
Sarajevo haben ſich alle Augen nach Ruß-
land gewendet. Rußland iſt der politiſche Berater
Serbiens, ſein Vormund. Rußland beſeitigt auch
gern ſeine Feinde durch Meuchelmord. Serbien iſt ſomit
nicht nur in politiſcher Hinſicht eine Expoſitur
Rußlands. Die Mördergrube in Serbien iſt nur
eine Filiale Rußlands. Die ſerbiſchen
Königsmörder ſind nur Nachahmer der
ruſſiſchen Königsmörder. Rußland, das Land der
Abſolutismus und der Revolution, das Land der
Ochrana und des Nihilismus iſt das natürliche Vater-
land des politiſchen Mordes. Die Serben ſind zwar ein
altes Volk, aber die hundertjährige Gefangenſchaft mußte
auf ihren Charakter das Stigma der Niederträchtigkeit
aufdrücken. Es wird noch viel Waſſer in der Donau
verrinnen, ehe das Gift, das im edlen ſlaviſchen Blute
fließt, verſchwinden wird.
Die widerruſene Konfiskation.
Belgrad, 3. Juli.
„Piemont“ berichtet, daß die von der Polizei ver-
fügte Konſiskation des vorgeſtrigen Artikels des Blattes
„Nach Zerajic Princip“ von der erſten
Inſtanz des Belgrader Gerichtes
annulliert wurde.
Stimmen des Auslandes.
Reichsdeutſche Befürchtungen. — Judet über
die Serben.
(Drahtbericht der „Reichspoſt“.)
Berlin, 3. Juli.
Mehrere deutſche Blätter bezeichnen in ihren
Artikeln die Situation, wie ſie durch das Ereignis von
Sarajevo beleuchtet worden iſt, als gefährlich. Der
„Hamburgiſche Korreſpondent“ ſagt, Europa könne ſich
nach den blutigen Ereigniſſen von Sarajevo an keiner
Stelle mehr der Tatſache der von dem Großſerbentum
der Monarchie drohenden Gefahr entziehen. Die
„Hamburger Nachrichten“ ſagen, daß gegen das
Habsburgerreich ein ſtiller Krieg
im Frieden geführt werde und daß die
Pflicht der Selbſterhaltung gebiete, ſich rück-
ſichtslos und energiſch dagegen
zu verteidigen. Das Blatt kommt dann auf die
dem Deutſchen Reiche drohenden Gefahren zu ſprechen
und ſchließt, Oeſterreich-Ungarn wolle jetzt den Treibereien
an ſeiner Oſtflanke zaglos entgegentreten und auch darin
habe es die Sympathien ſeines Verbündeten
und Schickſalsgenoſſen, des Deutſchen
Reiches, für ſich. — Die „Berliner Neueſten Nach-
richten“ bemerken, daß angeſichts der beinahe ſträf-
lichen Schwäche der öſterreichiſch-
ungariſchen Behörden gegen über der
hochverräteriſchen großſerbiſchen
Propaganda in Bosnien der Belgrader Preßlärm
von einer echt ſerbiſchen Dreiſtigkeit ſei.
(Drahtmeldung der „Reichspoſt“.)
Paris, 3. Juli.
Im „Eclair“ ſchreibt E. Judet: Der Bericht
der Carnegikommiſſion über die während des Balkan-
krieges begangenen Greueltaten zeige, daß ins-
beſondere die Serben ſich wilder
Beſtialität ſchuldig gemacht hätten. Man könne
ſich nicht wundern, daß derartige blutdürſtige
Raſſen im Frieden Mörder im Ueber-
fluß liefern. Dies müſſe angeſichts des Attentats
von Sarajevo geſagt werden. In Frankreich werde man
jetzt dem verſtorbenen Erzherzog gerechter als zu ſeinen
Lebzeiten.
Unterſuchung gegen Studenten in Wien.
Seit geſtern weilt der Kommiſſär der Laibacher
Polizeidirektion, Skubel, hier und führt mit Unter-
ſtützung der Wiener Staatspolizei eine umfaſſende Unter-
ſuchung unter den hieſigen nationaliſtiſchen ſerbiſchen Stu-
denten durch. Bekanntlich ſind vor mehreren Tagen in
Laibach mehrere Mittelſchüler unter der Beſchul-
digung, einer irredentiſtiſchen nationaliſtiſchen Organi-
ſation anzugehören, verhaftet worden. Auf Grund der in
Laibach ermittelten Ergebniſſe wurden in Wien bei zahl-
reichen ſloveniſchen Studenten Hausdurchſuchungen vor-
genommen und geſtern abend wurde ein aus Krain
ſtammen der Juriſt verhaftet. Heute morgen wurde
ein zweiter Student in Haft genommen. Bei einigen
Studenten wurden gelegentlich der Hausdurch-
ſuchungen Korreſpondenzen ſowie ſtudentiſche Zeit-
ſchriften ſaiſiert und namentlich alle ſerbiſchen
Bücher, die ſich bei den Verdächtigen befanden, beſchlag-
nahmt. Nach einem eingehenden Verhöre wurden heute
die beiden Verhafteten freigelaſſen. Die Unterſuchung gegen
ſie wird jedoch weitergeführt. Es verlautet, daß die Unter-
ſuchung eingeleitet wurde, welche die von der „Reichs-
poſt“ bereits wiederholt beſprochene ſüdſlaviſche
„Omladina“, auf die wir ſchon vor Wochen vor dem Atten-
tate nachdrücklich hinwieſen, betrifft.
Politiſche Rundſchau.
Oeſterreich-Ungarn.
Wien, 3. Juli
Neue Herrenhausmitglieder.
Wie wir erfahren, ſind der Fürſt-Großprior
des ſonveränen Malteſer-Ritterordens Fra Rudolf
zu Hardegg zu Glatz und im
Machlande und der Präſident des evangeliſchen Ober-
kirchenrates A. und H. B. Sektionschef Dr. Wolfgang
Haaſe als lebenslängliche Mitglieder in das Herrenhaus
des Reichsrates berufen worden. Die Ernennung der
beiden Genannten erfolgte ſchon jetzt, um die Zahl der
Herrenhausmitglieder, die auf 148 geſunken iſt, wieder
auf die erforderliche Mindeſtzahl von 150 zu bringen. Ein
weiterer größerer Pairsſchub ſteht bevor. —
Fürſt-Großprior Fra Rudolf zu Hardegg iſt 1851
geboren, trat 1879 in den Malteſer-Ritterorden und wurde
1898 zum außerordentlichen Geſandten und bevollmächtig-
ten Miniſter dieſes Ordens am Ah. Hofe ernannt, welchen
Poſten er bis zu ſeiner im Februar d. J. erfolgten Wahl
zum Fürſt-Großprior von Böhmen und Oeſterreich inne-
hatte. Während ſeiner 35 Jahre umfaſſenden Tätigkeit im
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