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St. Galler Volksblatt. Nr. 4, Uznach, 13. 01. 1894.

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[Spaltenumbruch] Präfekturen. Diese meisten hierarchischen Stellen sind in Mis-
sionsländern entstanden.

Wie nimmt sich dem gegenüber der Fortschritt der neuesten
Sekte aus? Der Altkatholizismus fühlt den Boden unter seinen
Füßen immer mehr wanken, darum sucht er an fremden Kirchen-
gemeinschaften, besonders an der englischen und russischen, eine
Stütze. Diese nehmen ihn natürlich nur dann unter ihres Flügel,
wenn er sich ihnen völlig gleichförmig macht. Die protestantische
"Kreuzzeitung" in Berlin giebt den Altkatholiken den Rat,
wenigstens nicht einen so schmachvollen Selbstmord zu begehen,
wenn sie doch nicht mehr die Kraft hätten, weiter zu existieren.

Erfreuliche Berichte für die katholische Kirche kommen aus
dem hohen Norden Europas. Am 20. Oktober ist der erste
Bischof seit den Tagen der Reformation, der neugeweihte hchwst.
Herr Bitter in seine Hauptkirche zu Stockholm eingezogen.

Die schwedische Mission zählt bereits fünf Stationen, die
aber den mehr oder minder feindseligen Gesetzen gegenüber noch
immer eine schwierige Stellung haben.

Besser gehts in Norwegen und ganz gut in Dänemarck,
wo es schon 5100 Katholiken giebt und alljährlich zahlreiche
Konversionen vorkommen. Nur in Kopenhagen traten letztes
Jahr 150 Lutheraner zur katholischen Kirche zurück.




Eidgenössisches.



-- Etwas Unerfreuliches.

Im Jahre 1892 wurden in
der Schweiz 1036 Ehescheidungen erledigt, 10 weniger
als im Vorjahre. In 83 Fällen erfolgte Abweisung der Klagen,
in 72 Fällen wurde zeitweise Trennung ausgesprochen, gänzlich
geschieden wurden 881 Ehen. Auf je 1000 bestehende Ehen
kommen zwei Scheidungen (genau 1,83). 229 Urteile wurden
gefällt, wo im Prozesse der Mann, 483 wo die Frau, 314 wo
beide Ehegatten als klagende Partei auftraten. Im Kanton
Zürich beträgt die Zahl der gänzlichen Scheidungen 185. Im
Kanton Bern beträgt die Gesamtzahl der dauernden Scheidungen
187, in Luzern 12, in Uri 0, in Schwyz 0, in Obwalden 1,
Nidwalden 0, Glarus 16, Zug 3, Freiburg 8, Solothurn 30,
Baselstadt 23, Basellandschaft 13, Schaffhausen 13, Appenzell
A.-Rh. 28, Appenzell I. Rh. 3, St. Gallen 63, Grau-
bünden 18, Aargau 35, Thurgau 46, Tessin 6, Waadt 77,
Wallis 4, Neuenburg 51, Genf 59.

-- Unentgeltliche Krankenpflege und Tabakmonopol.

Das
Durcheinander spielt sich "glücklich" weiter. In Freiburg
sprach sich der Piusverein auf die Vorträge der Herren Prof.
Beck und Chorherr Esseiva für die Initiative aus, in Malters
(Kanton Luzern) eine Volksversammlung auf die Auseinander-
setzungen des konservativen Hrn. Nationalrat Hochstraßer ebenso
einmütig dagegen. Auch in Wald (Zürich) behandelte eine
Arbeiterversammlung daselbe Thema nnd votierte nach dem An-
trag des Herrn Mettier, Redaktor des "Grütlianer" für das
Initiativbegehren, entgegen den Voten des Hrn. alt Nationalrat
Keller und des katholischen Pfarrers Herger von Wald.

-- Die Züricher-Initiative vor dem Bundesrat.

Bern,
9. Januar. Der Bundesrat werde in Mehrheit den eidgen.
Räten beantragen, die Züricher Initiative als verfassungswidrig
abzuweisen, weil die Verfassung die Verquickung zweier Materien
des Bestimmtesten ausschließe. Dies würde eine Unterdrückung
der Volksrechte bedeuten!

-- Wir fragen: Wie lange noch soll das Schweizervolk
sein pures Geld hergeben für die Experimente unserer Herren
Obersten? Wie lange noch soll eine kopflose Wirtschaft in Bern
weiter hantieren? Wie lange noch soll das Geld, das aus den
Zöllen der großen Masse unseres Volkes abgezapft wird, auf
solche liederliche Art und Weise vergeudet werden? Wahrlich,
es ist hohe Zeit, daß das Schweizervolk einmal aufwacht und
mit den Herren in Bern ein ernstes Wort rede! Nicht noch
mehr Monopole, nicht noch mehr Geld nach Bern -- nein!
Finanzausgleich zwischen Bund und Kantonen!

-- Gut erinnert.

Anläßlich der jüngsten Medaillen-Ge-
schichte erinnert das "Luzerner Volksbl." an die schönen Worte,
die Landammann Munzinger, der nachmalige Bundesrat, am
eidgenössischen Schützenfest in Chur gesprochen. Als man ihn
da stürmisch begrüßte und zum Reden zwang, rief er in hoch-
herzigem Unwillen von der Rednerbühne herab:

Eidgenossen! Ich will euch sagen, was mir an euch nicht
gefällt; es ist, daß ihr die Männer, die ihr liebt, ungemessen
hoch erhebt, und diese Bildnisse, die ihr von ihnen macht, kom-
men mir vor wie kleine Statuen, mit denen ihr Götzendienst
treibt. Eidgenossen! Das ist unrepublikanisch; dadurch verderbt
ihr eure Männer, daß ihnen auf ihrer Höhe schwindelt, daß sie
vergessen, daß sie eure und des Vaterlandes Diener sind, und
sie tief, ich möchte sagen, bis unter den Boden herunterfallen.
Nicht sie, ihr seid daran schuld, denn ihr verderbt sie durch
euren Götzendienst. Eidgenossen! Laßt das in Zukunft.




St. Gallisches.



-- Regierungsratsverhandlungen vom 5. Januar 1894.

Herr Regierungsrat Keel erhält zum Zwecke der Wiederherstellung
seiner angegriffenen Gesundheit und zum Kurgebrauch einen Urlaub von
vier Wochen.

Mit Bezug auf die vom Großen Rat in seiner letzten November-
session erheblich erklärte Motion betreff. Einräumung des Rechtes an
die politischen Gemeinden zur Einführung der obligatorischen Arbeitslosen-
versicherung, sowie auf eine bezügliche Eingabe der st. gallischen Arbeiter-
union, wird dem nächste Woche zu einer außerordentlichen Session zu-
sammentretenden Großen Rate der Antrag auf Niedersetzung einer
vorberatenden Kommission unterbreitet, in dem Sinne, daß von der
letztern in der ordentlichen Maisession über die Angelegenheit Bericht und
Antrag erstattet werde.

Den von der kant. Straßenverwaltung aufgestellten Bedingungen für
die Benützung der Staatsstraße zum Zwecke der Röhrenlegung für die
Wasserversorgung der Stadt St. Gallen wird die Genehmigung erteilt,
dagegen die Festsetzung der Konzessionsbedingungen für den Wasserbezug
aus dem Bodensee bis nach erfolgter öffentlicher Auflegung des Kon-
zessionsgesuches verschoben.

Nachdem der schweizerische Bundesrat das von den Regierungen der
Kantone Glarus und St. Gallen gemeinschaftlich eingereichte Gesuch um
finanzielle Mitbeteiligung des Bundes für das Projekt der Fortsetzung
der Wallenseestraße von Mühlehorn bis Weesen abschlägig beschieden hat,
und damit das fragliche Projekt voraussichtlich für eine längere Reihe
von Jahren außer Betracht fällt, wird dem Regierungsrat des Kantons
Glarus die Anregung unterbreitet, gleichzeitig mit der Angelegenheit der
Korrektion des Rötigrenzbaches auch die Frage der Korrektion und Ver-
breiterung des bereits bestandenen Fußweges der gemeinschaftlichen Be-
ratung zu unterstellen.

Der vom Justizdepartement ausgearbeitete Gesetzesentwurfo über die
Zivilrechtspflege im Kanton St. Gallen wird Linerinleungliedrigen Experteu-
kommission zur Vorberating überwiesen und dieselbe bestellt aus den
Herren Kantonsgerichtspräsident A. Bärlocher in St. Gallen, Staats-
[Spaltenumbruch] anwalt I. Geel in St. Gallen, Kantonsrichter H. Hartmann in St. Gallen,
Dr. A. Hoffmann, Advokat in St. Gallen, A. Reichel, Prof. der Rechte
in Bern, B. Rickenmann, Bez.-Gerichtspräs. in Rapperswil, H. Scherrer,
Advokat in St. Gallen, S. Wädenschwyler, Bezirksgerichtspräsident in
Rorschach, und G. Wolf, alt Oberrichter in Zürich.

Die durch den Hinschied des langjährigen Registrators der Staats-
kanzlei, Herrn I. Jöhl, vakant gewordene Stelle mit Anmeldungstermin
bis zum 23. d. Mts. wird zur freien Bewerbung ausgeschrieben.

Zur Vorlage gelangt der Kommunalbericht über die Gemeinde
Straubenzell.

An Vergabungen zu Gunsten der Freibetten des Kantonsspitals sind
eingegangen: durch Hrn. Armbruster-Baumann in St. Gallen vom Cercle
francais de bienfaisance
Fr. 20 und durch Herrn Dr. Sonderegger in
St. Gallen von 2 Ungenannt Fr. 100 und Fr. 20.

-- St. Gallen.

Es scheint mit dem Abstinenten-
Verein
in unserm Kanton ernst werden zu wollen. Der
Hauptförderer dieser Bewegung ist der hochwst. Bischof Augu-
stinus. Es ist aus seiner Feder soeben ein Flugblatt erschienen,
das sich über diesen Gegenstand: gänzliche Enthaltung von be-
rauschenden Getränken, verbreitet, zum Beitritt einladet und be-
reits Statuten vorlegt. Der Hauptzweck ist, dem Trinkunheil
entgegenzuwirken.

Mitglied kann jeder nach erfülltem 14. Jahre werden, der
wenigstens einen Monat lang vom Genusse jeden geistigen Ge-
tränkes sich enthalten hat und durch eigenhändige Unterschrift
den festen Vorsatz kundgiebt, sich wenigstens drei Monate lang
zu enthalten. Wenn auch nicht alle Leser und Leserinnen des
"Volksblattes" eintreten werden, so werden doch alle gern oder
ungern bekennen müssen, diese Bewegung könne viel Gutes
stiften und viel Böses verhindern.

-- Maul- und Klauenseuche.

Laut "Toggenburger
Bote" ist in Dicken, Mogelsberg, Wald, St. Peterzell und
Bächle-Hemberg bis zum 6. Januar die verderbliche Viehkrank-
heit konstatiert worden.

-- St. Gallen.

Das Kriegsgericht der siebenten
Division
verurteilte in seiner Sitzung vom 8. ds. den Sol-
daten Emil Harzenmoser von St. Gallen, der vom 24.
Oktober bis 21. November v. Is. sich widerrechtlich mit den
Gradabzeichen eines Offiziers-Aspiranten im In- und Auslande
herumgetrieben hatte und sich dabei wiederholter Betrügereien
im Werte von ca. 200 Fr. und einer Veruntreuung von 6
Fr. 90 Cts. schuldig gemacht hatte, wegen schwerer Dienstver-
letzung, Betrug und Veruntreuung zu einer Zuchthausstrafe von
zwei Jahren und sechs Monaten und erklärte denselben für alle
Zeiten zum Dienste eines schweizerischen Wehrmannes unwürdig.

-- Rorschach.

In der Seminargärtnerei werden auf 1.
März wieder drei Lehrlinge aufgenommen. Der Lehrkurs dauert
21/2 Jahre und ist unentgeltlich. Die Anmeldungen sind bis
zum 22. Februar an Seminardirektor Heinzelmann zu richten.
Die Bewerber müssen ein Alter von 16 Jahren haben.

-- Sargans.

Als Festort für das Bezirksgesang-
fest
wurde Sargans bestimmt.

Der Wirteverein des Bezirks Sargans hat lt. "Sarganser-
länder" beschlossen, sich mit einer Eingabe an die Regierung zu
wenden, welche die Erhöhung der Abgaben der Kleinverkäufer
auf 50 - 100 Fr. fordern soll.

Heute wurde hier unter zahl-
reichem Geleite Herr alt Instruktor Hauptmann I. B. Holenstein
beerdigt. Derselbe starb nach ganz kurzer Krankheit im Alter
von 82 Jahren und 5 Monaten.

-- Berneck.

Im Alter von 84 Jahren starb hier am
letzten Montag der langjährige hiesige Lehrer Frei, seit 15 Jah-
ren pensioniert.

-- Bazenheid.

Eine hiesige Familie hat innert weni-
gen Tagen drei Kinder an der Diphteritis verloren.

-- Degersheim.

Am Sonntag ist hier der älteste
Bürger, Joseph Trunz im Ifang, im Alter von 92 Jahren
gestorben.

-- Schänis. (Einges.)

Eingeleitet und abgeschlossen mit einem hübsch
vorgetragenen Männerquartettlied hielt Herr Pfarrer A. Fräfel dahier
letzten Sonntag seinen zweiten Vortrag über die Geschichte Schänis.

Die beinahe 300jährige Herrschaft der Grafen von Lenzburg bildete
den Gegenstand des ebenso gediegenen, als hochinteressanten Referates.
Erstlich die Zuhörer wertvollen Aufschluß über die damals noch bestehende
Leibeigenschaft, über ihren Unterschied von der Sklaverei, sowie über
manche Licht und Schattenseiten derselben. Hierauf zeigte der Referent,
streng an den Tatsachen und Schriftquellen der Geschichte sich haltend,
wie durch Heirat des letzten weiblichen Sprößlings der Grafen von Chur-
rhätien mit einem Lenzburger Abkömmling das Gotteshaus Schänis mit
allen rhätischen Besitzungen im Gaster an letzteres Gravenhaus überging.
Ein Jahrhundert später dann, soll Luitgard, aus dem Geschlechte der
Grafen von Alt-Rapperswil, ihrem Gemahl Konrad von Lenzburg den
ausgedehnten Hof zu Benken (Bebinkoven) mit der Wandelburg daselbst
in die Ehe gebracht haben. Von da an war Wandelburg -- statt früher
Schännis -- die Residenz der Lenzburger, so oft sie im Lande weilten,
und auch der Sitz ihrer Gerichtsbarkeit im Gaster. Da in der Folge
die Grafen von Lenzburg viele Besitztümer an das Gotteshaus Schännis
vergabten, zum Ersatze für anderweitige, in unruhigen Kriegszeiten dem
letzteren zugefügten Beschädigungen, so war inzwischen der Complex der
Stiftsgüter zu einem so bedeutenden herangewachsen, daß im Jahre 1097
dem Stifte von den lenzburgischen Grafen, welche die Castvogtei desselben
inne hatten, ein besonderer Gerichtsbezirk im Gaster ausgeschieden wurde.
Die episodisch in den Vortrag eingeflochtenen Fakten und Einzelheiten
über Strafexecution, Schadenersatzleistungen etc. waren nicht ungeeignet,
die gespannte Aufmerksamkeit der Zuhörerschaft bisweilen in abspannende,
gemütliche Heiterkeit umzuwandeln.

Man sah und fühlte, daß es dem Referenten nicht darum zu tun
war, durch buntfarbig ausgemalte Schilderungen der Sitten, Gebräuche
und Zustände jener Zeit, sowie durch romanhafte Charakterzeichnung ihrer
Helden, das Wohlgefallen und den Applaus des Publikums zu erwirken,
sondern einzig und allein durch wahrheits- und sachgetreue Darstellung
der geschichtlichen Ereignisse und Hauptbegebenheiten die Zuhörer zu be-
lehren und zu unterhalten und darin liegt ein nicht geringer Vorzug
dieser Vorträge vor so vieler anderer modernen Bombast- und Schön-
rednerei. Fürwahr, wer nur ein klein bischen Interesse an der Geschichte
seines Landes und seiner Ahnen und Vorväter besitzt und wer nur ein
Fünkchen Patriotismus im Leibe trägt, der wird mit Freuden die Fort-
setzung dieser Geschichts-Vorträge als eine Geist und Herz bildende, höchst
willkommene Gabe begrüßen. Darum auf baldiges Wedersehen im
vollen Hause!

Bei einer größern
hiesigen Futterversteigerung galten heute bei Anwesenheit eines
zahlreichen Gantpublikums die meisten Abteilungen gutes Heu
und Emd je 5 Fr. 50 Rp. per 50 Kilo.

-- Amden.
(Einges.)

Die Gemeinde Amden hat Bürger:

[Tabelle]

Da sich Gemeindebürger von Amden auch im Ausland in aller
Herren Länder befinden, so darf diese Anzahl wohl auf 500 taxiert werden,
und es ergiebt sich somit ein Ergebniß von rund 3500 Bürgern.

Zivilstandsnachrichten pro. 1893.

Geburten, in der Gemeinde 44, außer der Gemeinde 67.

Todesfälle " " " 30, " " " 45.

Ehen " " " 7, " " " 37.

-- Weesen.
(Korresp.)

Aus allen Teilen des Landes
[Spaltenumbruch] fliegen an die öffentlichen Blätter Bulletins über die Influenza,
diese heimtückische Modekrankheit. Zur Kompletierung ihres
Sündenregisters sei vermerkt, daß auch Weesen, das st. gallische
Nizza, von ihr nicht verschont geblieben ist. Ohne um Gast-
freundschaft zu bitten, drang sie vor einigen Tagen ein, nahm
fast jedes Haus in Besitz und geberdet sich darin gleich einem
russischen Gouverneur in den polnischen Provinzen, rücksichtslos
und ohne Erbarmen, hält alle [unleserliches Material - 1 Wort fehlt] der strengsten Polizei-
aufsicht und manche spediert sie auf einem administrativen Wege
über den Styx. Dieser unheimliche Gast scheint eine besondere
Vorliebe zu den an Jahren vorgerückten Personen zu haben.
Ein über die rebellischen Provinzen verhängter Belagerungszustand
würde weniger von diesem Gaste die Gemüter der Bewohner
drücken und beängstigen. Der hochwürdige Seelsorger steht in
diesen (doch nicht nach Falbs Konjekturen) kritischen Tagen wie
auf dem Piket, stets zum Ausmarsche parat, sobald ein Hülfe-
ruf ertönet. Wir wollen hoffen, und darum beten wir instän-
dig, der liebe Gott möge uns von der verdienten und unsern
Seelen so heilsamen Prüfung bald möglichst befreien. Doch
sein heiliger Wille geschehe, und blicken wir darum mutig und
getrost der Zukunft entgegen!

-- * Gaster. Vermittleramtstabelle vom Jahre 1893.

[Tabelle]

Die Zahl der Vermittlungsvorstände zeigt demnach von 1863--1893
die rapide Abnahme von 387 auf 121; es haben daher auch die Herren
Vermittler eine Geschäftskrisis zu bestehen, und wenn es so vorwärts, oder
besser gesagt, rückwärts geht, bestehen diese Beamtungen mit der Zeit nur
noch dem Namen nach oder kommen gar auf den Aussterbeetat.

Wie viele Streitfälle außer den obgenannten ohne vermittleramtlichen
Vorstand noch vorgekommen und entweder von den Parteien selbst ge-
schlichtet worden oder auf sich beruhen blieben, kann hier nicht gesagt
werden. Die große Abnahme der vor Vermittleramt und Gericht gelangen-
den Streitfälle mag in verschiedenen Faktoren, namentlich in dem
allenthalben vorrätigen Leder am Geldbeutel und meistens unrentablen
Geschäfte des Prozessierens zu suchen und zu finden sein. Sodann sucht
sich auch immer mehr jeder Gläubiger gegen das schwache Gedächtnis
seiner Schuldner durch "ein paar Buchstaben" zu schützen. Immerhin ist
es besser, die Bauern melken ihre Kühe selber, als daß sie dieselben im
Streite darum von Andern melken lassen.

-- Gommiswald.

Civilstandsnachrichten:

[Tabelle]
-- Uznach.

Laut Jahresbericht des hiesigen katholischen
Gesellenvereins herrschte im verflossenen Jahre eine rege Tätigkeit
in demselben. Neben belehrenden Vorträgen wurde Unterricht
erteilt im Schreiben, Rechnen und in der Buchführung, und
soeben soll auf Wunsch einzelner Mitglieder ein Kurs im
Französischen eröffnet werden. In die im Verein bestehende
Sparkasse wurden von den Mitgliedern Einlagen gemacht im
Gesamtbetrag von 2344 Franken, welche Summe, nach Abzug
einzelner Rückzahlungen, auf der hiesigen Sparkasse angelegt
wurde. Der Verein unterhält auch eine eigene Herberge für
seine durchreisenden Mitglieder, damit dieselben nicht gezwungen
sind, auf der allgemeinen Herberge Unterkunft zu suchen, wo
mitunter bekanntlich nicht die beste Gesellschaft anzutreffen ist.
Dann besteht auch eine eigene Krankenkasse im Verein. Aus
all' dem geht deutlich hervor, daß der Verein für die junge
Arbeiterwelt eine große Wohltat ist und die Sympathie jedes
wahren Arbeiterfreundes verdient.

-- Theater in Uznach.

Die "Glarner Nochrichten"
schreiben: "Der hiesigen Theatergesellschaft wird für ihre Auf-
führung: "Joseph und seine Brüder" (Musik v. Mehul)
großes Lob gespendet. Die erste Aufführung, die am letzten
Sonntag stattfand, wird als sehr gelungen bezeichnet. Die Ko-
stüme seien historisch treu, die Szenerien entsprechen den ägyp-
tischen Verhältnissen. Musik und Gesang seien vortrefflich und
würden einer großen Bühne Ehre machen. Die zweite Auffüh-
rung findet nächsten Sonntag statt, und wird die Bevölkerung
der Umgegend und speziell auch des Glarnerlandes auf diesen
Kunstgenuß aufmerksam gemacht."

-- Dem "St. Gall. Tagbl." berichtet man aus Rappers-
wil:
"In unserm Rivalenstädtchen Uznach hatten wir soeben
das Vergnügen, der ersten Aufführung von "Joseph und
seine Brüder
" beizuwohnen. In der Tat, Uznach hat seinen
alten Ruf bewährt und zu seinen frühern Lorbeeren neue ge-
fügt. Schon das Theater an sich ist ein musterhaftes zu nennen,
ebenso das Orchester und das Spiel, Kostüme und Dekorationen.
Doch, man muß eben selbst hingehen, um sich dann zu sagen:
"Uznach ist mit Nichten die geringste unter den Städten
Judas."

-- Jona.

(Einges.)

Unser Kirchenchor wird auch dieses
Jahr wieder eine Abendunterhaltung zum Besten geben. Wie
wir aus dem reichhaltigen Programm entnehmen, ist für gehörige
Abwechslung gesorgt, indem ernste, heitere und humoristische
Vorträge geboten werden, sodaß uns ein sehr gemütlicher Abend
in Aussicht steht, und ist dem strebsamen Vereine eine zahlreiche
Beteiligung zu wünschen.




Kantone.



Zürich.

Infolge eines Wasserröhren-
bruches wurden gestern Nacht große Warenvorräte der Seiden-
fabrik Henneberg unter Wasser gesetzt, wodurch ein enormer
Schaden entstanden ist.

Schwyz.
Lehrerseminar in Maria Rikenbach.

Hochw. Herr Seminardirektor Dr. Noser habe seine Demission
eingereicht. Grund hievon sei, daß der in gegenwärtiger Zu-
sammensetzung der Schule etwas kühl gegenüberstehende Regierungs-
rat, der für Straßen, Landwirtschaft und Viehausstellungen

[Spaltenumbruch] Präfekturen. Dieſe meiſten hierarchiſchen Stellen ſind in Miſ-
ſionsländern entſtanden.

Wie nimmt ſich dem gegenüber der Fortſchritt der neueſten
Sekte aus? Der Altkatholizismus fühlt den Boden unter ſeinen
Füßen immer mehr wanken, darum ſucht er an fremden Kirchen-
gemeinſchaften, beſonders an der engliſchen und ruſſiſchen, eine
Stütze. Dieſe nehmen ihn natürlich nur dann unter ihres Flügel,
wenn er ſich ihnen völlig gleichförmig macht. Die proteſtantiſche
„Kreuzzeitung“ in Berlin giebt den Altkatholiken den Rat,
wenigſtens nicht einen ſo ſchmachvollen Selbſtmord zu begehen,
wenn ſie doch nicht mehr die Kraft hätten, weiter zu exiſtieren.

Erfreuliche Berichte für die katholiſche Kirche kommen aus
dem hohen Norden Europas. Am 20. Oktober iſt der erſte
Biſchof ſeit den Tagen der Reformation, der neugeweihte hchwſt.
Herr Bitter in ſeine Hauptkirche zu Stockholm eingezogen.

Die ſchwediſche Miſſion zählt bereits fünf Stationen, die
aber den mehr oder minder feindſeligen Geſetzen gegenüber noch
immer eine ſchwierige Stellung haben.

Beſſer gehts in Norwegen und ganz gut in Dänemarck,
wo es ſchon 5100 Katholiken giebt und alljährlich zahlreiche
Konverſionen vorkommen. Nur in Kopenhagen traten letztes
Jahr 150 Lutheraner zur katholiſchen Kirche zurück.




Eidgenöſſiſches.



Etwas Unerfreuliches.

Im Jahre 1892 wurden in
der Schweiz 1036 Eheſcheidungen erledigt, 10 weniger
als im Vorjahre. In 83 Fällen erfolgte Abweiſung der Klagen,
in 72 Fällen wurde zeitweiſe Trennung ausgeſprochen, gänzlich
geſchieden wurden 881 Ehen. Auf je 1000 beſtehende Ehen
kommen zwei Scheidungen (genau 1,83). 229 Urteile wurden
gefällt, wo im Prozeſſe der Mann, 483 wo die Frau, 314 wo
beide Ehegatten als klagende Partei auftraten. Im Kanton
Zürich beträgt die Zahl der gänzlichen Scheidungen 185. Im
Kanton Bern beträgt die Geſamtzahl der dauernden Scheidungen
187, in Luzern 12, in Uri 0, in Schwyz 0, in Obwalden 1,
Nidwalden 0, Glarus 16, Zug 3, Freiburg 8, Solothurn 30,
Baſelſtadt 23, Baſellandſchaft 13, Schaffhauſen 13, Appenzell
A.-Rh. 28, Appenzell I. Rh. 3, St. Gallen 63, Grau-
bünden 18, Aargau 35, Thurgau 46, Teſſin 6, Waadt 77,
Wallis 4, Neuenburg 51, Genf 59.

Unentgeltliche Krankenpflege und Tabakmonopol.

Das
Durcheinander ſpielt ſich „glücklich“ weiter. In Freiburg
ſprach ſich der Piusverein auf die Vorträge der Herren Prof.
Beck und Chorherr Eſſeiva für die Initiative aus, in Malters
(Kanton Luzern) eine Volksverſammlung auf die Auseinander-
ſetzungen des konſervativen Hrn. Nationalrat Hochſtraßer ebenſo
einmütig dagegen. Auch in Wald (Zürich) behandelte eine
Arbeiterverſammlung daſelbe Thema nnd votierte nach dem An-
trag des Herrn Mettier, Redaktor des „Grütlianer“ für das
Initiativbegehren, entgegen den Voten des Hrn. alt Nationalrat
Keller und des katholiſchen Pfarrers Herger von Wald.

Die Züricher-Initiative vor dem Bundesrat.

Bern,
9. Januar. Der Bundesrat werde in Mehrheit den eidgen.
Räten beantragen, die Züricher Initiative als verfaſſungswidrig
abzuweiſen, weil die Verfaſſung die Verquickung zweier Materien
des Beſtimmteſten ausſchließe. Dies würde eine Unterdrückung
der Volksrechte bedeuten!

Wir fragen: Wie lange noch ſoll das Schweizervolk
ſein pures Geld hergeben für die Experimente unſerer Herren
Oberſten? Wie lange noch ſoll eine kopfloſe Wirtſchaft in Bern
weiter hantieren? Wie lange noch ſoll das Geld, das aus den
Zöllen der großen Maſſe unſeres Volkes abgezapft wird, auf
ſolche liederliche Art und Weiſe vergeudet werden? Wahrlich,
es iſt hohe Zeit, daß das Schweizervolk einmal aufwacht und
mit den Herren in Bern ein ernſtes Wort rede! Nicht noch
mehr Monopole, nicht noch mehr Geld nach Bern — nein!
Finanzausgleich zwiſchen Bund und Kantonen!

Gut erinnert.

Anläßlich der jüngſten Medaillen-Ge-
ſchichte erinnert das „Luzerner Volksbl.“ an die ſchönen Worte,
die Landammann Munzinger, der nachmalige Bundesrat, am
eidgenöſſiſchen Schützenfeſt in Chur geſprochen. Als man ihn
da ſtürmiſch begrüßte und zum Reden zwang, rief er in hoch-
herzigem Unwillen von der Rednerbühne herab:

Eidgenoſſen! Ich will euch ſagen, was mir an euch nicht
gefällt; es iſt, daß ihr die Männer, die ihr liebt, ungemeſſen
hoch erhebt, und dieſe Bildniſſe, die ihr von ihnen macht, kom-
men mir vor wie kleine Statuen, mit denen ihr Götzendienſt
treibt. Eidgenoſſen! Das iſt unrepublikaniſch; dadurch verderbt
ihr eure Männer, daß ihnen auf ihrer Höhe ſchwindelt, daß ſie
vergeſſen, daß ſie eure und des Vaterlandes Diener ſind, und
ſie tief, ich möchte ſagen, bis unter den Boden herunterfallen.
Nicht ſie, ihr ſeid daran ſchuld, denn ihr verderbt ſie durch
euren Götzendienſt. Eidgenoſſen! Laßt das in Zukunft.




St. Galliſches.



Regierungsratsverhandlungen vom 5. Januar 1894.

Herr Regierungsrat Keel erhält zum Zwecke der Wiederherſtellung
ſeiner angegriffenen Geſundheit und zum Kurgebrauch einen Urlaub von
vier Wochen.

Mit Bezug auf die vom Großen Rat in ſeiner letzten November-
ſeſſion erheblich erklärte Motion betreff. Einräumung des Rechtes an
die politiſchen Gemeinden zur Einführung der obligatoriſchen Arbeitsloſen-
verſicherung, ſowie auf eine bezügliche Eingabe der ſt. galliſchen Arbeiter-
union, wird dem nächſte Woche zu einer außerordentlichen Seſſion zu-
ſammentretenden Großen Rate der Antrag auf Niederſetzung einer
vorberatenden Kommiſſion unterbreitet, in dem Sinne, daß von der
letztern in der ordentlichen Maiſeſſion über die Angelegenheit Bericht und
Antrag erſtattet werde.

Den von der kant. Straßenverwaltung aufgeſtellten Bedingungen für
die Benützung der Staatsſtraße zum Zwecke der Röhrenlegung für die
Waſſerverſorgung der Stadt St. Gallen wird die Genehmigung erteilt,
dagegen die Feſtſetzung der Konzeſſionsbedingungen für den Waſſerbezug
aus dem Bodenſee bis nach erfolgter öffentlicher Auflegung des Kon-
zeſſionsgeſuches verſchoben.

Nachdem der ſchweizeriſche Bundesrat das von den Regierungen der
Kantone Glarus und St. Gallen gemeinſchaftlich eingereichte Geſuch um
finanzielle Mitbeteiligung des Bundes für das Projekt der Fortſetzung
der Wallenſeeſtraße von Mühlehorn bis Weeſen abſchlägig beſchieden hat,
und damit das fragliche Projekt vorausſichtlich für eine längere Reihe
von Jahren außer Betracht fällt, wird dem Regierungsrat des Kantons
Glarus die Anregung unterbreitet, gleichzeitig mit der Angelegenheit der
Korrektion des Rötigrenzbaches auch die Frage der Korrektion und Ver-
breiterung des bereits beſtandenen Fußweges der gemeinſchaftlichen Be-
ratung zu unterſtellen.

Der vom Juſtizdepartement ausgearbeitete Geſetzesentwurfo über die
Zivilrechtspflege im Kanton St. Gallen wird Linerinleungliedrigen Experteu-
kommiſſion zur Vorberating überwieſen und dieſelbe beſtellt aus den
Herren Kantonsgerichtspräſident A. Bärlocher in St. Gallen, Staats-
[Spaltenumbruch] anwalt I. Geel in St. Gallen, Kantonsrichter H. Hartmann in St. Gallen,
Dr. A. Hoffmann, Advokat in St. Gallen, A. Reichel, Prof. der Rechte
in Bern, B. Rickenmann, Bez.-Gerichtspräſ. in Rapperswil, H. Scherrer,
Advokat in St. Gallen, S. Wädenſchwyler, Bezirksgerichtspräſident in
Rorſchach, und G. Wolf, alt Oberrichter in Zürich.

Die durch den Hinſchied des langjährigen Regiſtrators der Staats-
kanzlei, Herrn I. Jöhl, vakant gewordene Stelle mit Anmeldungstermin
bis zum 23. d. Mts. wird zur freien Bewerbung ausgeſchrieben.

Zur Vorlage gelangt der Kommunalbericht über die Gemeinde
Straubenzell.

An Vergabungen zu Gunſten der Freibetten des Kantonsſpitals ſind
eingegangen: durch Hrn. Armbruſter-Baumann in St. Gallen vom Cercle
français de bienfaisance
Fr. 20 und durch Herrn Dr. Sonderegger in
St. Gallen von 2 Ungenannt Fr. 100 und Fr. 20.

St. Gallen.

Es ſcheint mit dem Abſtinenten-
Verein
in unſerm Kanton ernſt werden zu wollen. Der
Hauptförderer dieſer Bewegung iſt der hochwſt. Biſchof Augu-
ſtinus. Es iſt aus ſeiner Feder ſoeben ein Flugblatt erſchienen,
das ſich über dieſen Gegenſtand: gänzliche Enthaltung von be-
rauſchenden Getränken, verbreitet, zum Beitritt einladet und be-
reits Statuten vorlegt. Der Hauptzweck iſt, dem Trinkunheil
entgegenzuwirken.

Mitglied kann jeder nach erfülltem 14. Jahre werden, der
wenigſtens einen Monat lang vom Genuſſe jeden geiſtigen Ge-
tränkes ſich enthalten hat und durch eigenhändige Unterſchrift
den feſten Vorſatz kundgiebt, ſich wenigſtens drei Monate lang
zu enthalten. Wenn auch nicht alle Leſer und Leſerinnen des
„Volksblattes“ eintreten werden, ſo werden doch alle gern oder
ungern bekennen müſſen, dieſe Bewegung könne viel Gutes
ſtiften und viel Böſes verhindern.

Maul- und Klauenſeuche.

Laut „Toggenburger
Bote“ iſt in Dicken, Mogelsberg, Wald, St. Peterzell und
Bächle-Hemberg bis zum 6. Januar die verderbliche Viehkrank-
heit konſtatiert worden.

St. Gallen.

Das Kriegsgericht der ſiebenten
Diviſion
verurteilte in ſeiner Sitzung vom 8. ds. den Sol-
daten Emil Harzenmoſer von St. Gallen, der vom 24.
Oktober bis 21. November v. Is. ſich widerrechtlich mit den
Gradabzeichen eines Offiziers-Aſpiranten im In- und Auslande
herumgetrieben hatte und ſich dabei wiederholter Betrügereien
im Werte von ca. 200 Fr. und einer Veruntreuung von 6
Fr. 90 Cts. ſchuldig gemacht hatte, wegen ſchwerer Dienſtver-
letzung, Betrug und Veruntreuung zu einer Zuchthausſtrafe von
zwei Jahren und ſechs Monaten und erklärte denſelben für alle
Zeiten zum Dienſte eines ſchweizeriſchen Wehrmannes unwürdig.

Rorſchach.

In der Seminargärtnerei werden auf 1.
März wieder drei Lehrlinge aufgenommen. Der Lehrkurs dauert
2½ Jahre und iſt unentgeltlich. Die Anmeldungen ſind bis
zum 22. Februar an Seminardirektor Heinzelmann zu richten.
Die Bewerber müſſen ein Alter von 16 Jahren haben.

Sargans.

Als Feſtort für das Bezirksgeſang-
feſt
wurde Sargans beſtimmt.

Der Wirteverein des Bezirks Sargans hat lt. „Sarganſer-
länder“ beſchloſſen, ſich mit einer Eingabe an die Regierung zu
wenden, welche die Erhöhung der Abgaben der Kleinverkäufer
auf 50 ‒ 100 Fr. fordern ſoll.

Heute wurde hier unter zahl-
reichem Geleite Herr alt Inſtruktor Hauptmann I. B. Holenſtein
beerdigt. Derſelbe ſtarb nach ganz kurzer Krankheit im Alter
von 82 Jahren und 5 Monaten.

Berneck.

Im Alter von 84 Jahren ſtarb hier am
letzten Montag der langjährige hieſige Lehrer Frei, ſeit 15 Jah-
ren penſioniert.

Bazenheid.

Eine hieſige Familie hat innert weni-
gen Tagen drei Kinder an der Diphteritis verloren.

Degersheim.

Am Sonntag iſt hier der älteſte
Bürger, Joſeph Trunz im Ifang, im Alter von 92 Jahren
geſtorben.

Schänis. (Eingeſ.)

Eingeleitet und abgeſchloſſen mit einem hübſch
vorgetragenen Männerquartettlied hielt Herr Pfarrer A. Fräfel dahier
letzten Sonntag ſeinen zweiten Vortrag über die Geſchichte Schänis.

Die beinahe 300jährige Herrſchaft der Grafen von Lenzburg bildete
den Gegenſtand des ebenſo gediegenen, als hochintereſſanten Referates.
Erſtlich die Zuhörer wertvollen Aufſchluß über die damals noch beſtehende
Leibeigenſchaft, über ihren Unterſchied von der Sklaverei, ſowie über
manche Licht und Schattenſeiten derſelben. Hierauf zeigte der Referent,
ſtreng an den Tatſachen und Schriftquellen der Geſchichte ſich haltend,
wie durch Heirat des letzten weiblichen Sprößlings der Grafen von Chur-
rhätien mit einem Lenzburger Abkömmling das Gotteshaus Schänis mit
allen rhätiſchen Beſitzungen im Gaſter an letzteres Gravenhaus überging.
Ein Jahrhundert ſpäter dann, ſoll Luitgard, aus dem Geſchlechte der
Grafen von Alt-Rapperswil, ihrem Gemahl Konrad von Lenzburg den
ausgedehnten Hof zu Benken (Bebinkoven) mit der Wandelburg daſelbſt
in die Ehe gebracht haben. Von da an war Wandelburg — ſtatt früher
Schännis — die Reſidenz der Lenzburger, ſo oft ſie im Lande weilten,
und auch der Sitz ihrer Gerichtsbarkeit im Gaſter. Da in der Folge
die Grafen von Lenzburg viele Beſitztümer an das Gotteshaus Schännis
vergabten, zum Erſatze für anderweitige, in unruhigen Kriegszeiten dem
letzteren zugefügten Beſchädigungen, ſo war inzwiſchen der Complex der
Stiftsgüter zu einem ſo bedeutenden herangewachſen, daß im Jahre 1097
dem Stifte von den lenzburgiſchen Grafen, welche die Caſtvogtei desſelben
inne hatten, ein beſonderer Gerichtsbezirk im Gaſter ausgeſchieden wurde.
Die epiſodiſch in den Vortrag eingeflochtenen Fakten und Einzelheiten
über Strafexecution, Schadenerſatzleiſtungen ꝛc. waren nicht ungeeignet,
die geſpannte Aufmerkſamkeit der Zuhörerſchaft bisweilen in abſpannende,
gemütliche Heiterkeit umzuwandeln.

Man ſah und fühlte, daß es dem Referenten nicht darum zu tun
war, durch buntfarbig ausgemalte Schilderungen der Sitten, Gebräuche
und Zuſtände jener Zeit, ſowie durch romanhafte Charakterzeichnung ihrer
Helden, das Wohlgefallen und den Applaus des Publikums zu erwirken,
ſondern einzig und allein durch wahrheits- und ſachgetreue Darſtellung
der geſchichtlichen Ereigniſſe und Hauptbegebenheiten die Zuhörer zu be-
lehren und zu unterhalten und darin liegt ein nicht geringer Vorzug
dieſer Vorträge vor ſo vieler anderer modernen Bombaſt- und Schön-
rednerei. Fürwahr, wer nur ein klein bischen Intereſſe an der Geſchichte
ſeines Landes und ſeiner Ahnen und Vorväter beſitzt und wer nur ein
Fünkchen Patriotismus im Leibe trägt, der wird mit Freuden die Fort-
ſetzung dieſer Geſchichts-Vorträge als eine Geiſt und Herz bildende, höchſt
willkommene Gabe begrüßen. Darum auf baldiges Wederſehen im
vollen Hauſe!

Bei einer größern
hieſigen Futterverſteigerung galten heute bei Anweſenheit eines
zahlreichen Gantpublikums die meiſten Abteilungen gutes Heu
und Emd je 5 Fr. 50 Rp. per 50 Kilo.

Amden.
(Eingeſ.)

Die Gemeinde Amden hat Bürger:

[Tabelle]

Da ſich Gemeindebürger von Amden auch im Ausland in aller
Herren Länder befinden, ſo darf dieſe Anzahl wohl auf 500 taxiert werden,
und es ergiebt ſich ſomit ein Ergebniß von rund 3500 Bürgern.

Zivilſtandsnachrichten pro. 1893.

Geburten, in der Gemeinde 44, außer der Gemeinde 67.

Todesfälle „ „ „ 30, „ „ „ 45.

Ehen „ „ „ 7, „ „ „ 37.

Weeſen.
(Korreſp.)

Aus allen Teilen des Landes
[Spaltenumbruch] fliegen an die öffentlichen Blätter Bulletins über die Influenza,
dieſe heimtückiſche Modekrankheit. Zur Kompletierung ihres
Sündenregiſters ſei vermerkt, daß auch Weeſen, das ſt. galliſche
Nizza, von ihr nicht verſchont geblieben iſt. Ohne um Gaſt-
freundſchaft zu bitten, drang ſie vor einigen Tagen ein, nahm
faſt jedes Haus in Beſitz und geberdet ſich darin gleich einem
ruſſiſchen Gouverneur in den polniſchen Provinzen, rückſichtslos
und ohne Erbarmen, hält alle [unleserliches Material – 1 Wort fehlt] der ſtrengſten Polizei-
aufſicht und manche ſpediert ſie auf einem adminiſtrativen Wege
über den Styx. Dieſer unheimliche Gaſt ſcheint eine beſondere
Vorliebe zu den an Jahren vorgerückten Perſonen zu haben.
Ein über die rebelliſchen Provinzen verhängter Belagerungszuſtand
würde weniger von dieſem Gaſte die Gemüter der Bewohner
drücken und beängſtigen. Der hochwürdige Seelſorger ſteht in
dieſen (doch nicht nach Falbs Konjekturen) kritiſchen Tagen wie
auf dem Piket, ſtets zum Ausmarſche parat, ſobald ein Hülfe-
ruf ertönet. Wir wollen hoffen, und darum beten wir inſtän-
dig, der liebe Gott möge uns von der verdienten und unſern
Seelen ſo heilſamen Prüfung bald möglichſt befreien. Doch
ſein heiliger Wille geſchehe, und blicken wir darum mutig und
getroſt der Zukunft entgegen!

— * Gaſter. Vermittleramtstabelle vom Jahre 1893.

[Tabelle]

Die Zahl der Vermittlungsvorſtände zeigt demnach von 1863—1893
die rapide Abnahme von 387 auf 121; es haben daher auch die Herren
Vermittler eine Geſchäftskriſis zu beſtehen, und wenn es ſo vorwärts, oder
beſſer geſagt, rückwärts geht, beſtehen dieſe Beamtungen mit der Zeit nur
noch dem Namen nach oder kommen gar auf den Ausſterbeetat.

Wie viele Streitfälle außer den obgenannten ohne vermittleramtlichen
Vorſtand noch vorgekommen und entweder von den Parteien ſelbſt ge-
ſchlichtet worden oder auf ſich beruhen blieben, kann hier nicht geſagt
werden. Die große Abnahme der vor Vermittleramt und Gericht gelangen-
den Streitfälle mag in verſchiedenen Faktoren, namentlich in dem
allenthalben vorrätigen Leder am Geldbeutel und meiſtens unrentablen
Geſchäfte des Prozeſſierens zu ſuchen und zu finden ſein. Sodann ſucht
ſich auch immer mehr jeder Gläubiger gegen das ſchwache Gedächtnis
ſeiner Schuldner durch „ein paar Buchſtaben“ zu ſchützen. Immerhin iſt
es beſſer, die Bauern melken ihre Kühe ſelber, als daß ſie dieſelben im
Streite darum von Andern melken laſſen.

Gommiswald.

Civilſtandsnachrichten:

[Tabelle]
Uznach.

Laut Jahresbericht des hieſigen katholiſchen
Geſellenvereins herrſchte im verfloſſenen Jahre eine rege Tätigkeit
in demſelben. Neben belehrenden Vorträgen wurde Unterricht
erteilt im Schreiben, Rechnen und in der Buchführung, und
ſoeben ſoll auf Wunſch einzelner Mitglieder ein Kurs im
Franzöſiſchen eröffnet werden. In die im Verein beſtehende
Sparkaſſe wurden von den Mitgliedern Einlagen gemacht im
Geſamtbetrag von 2344 Franken, welche Summe, nach Abzug
einzelner Rückzahlungen, auf der hieſigen Sparkaſſe angelegt
wurde. Der Verein unterhält auch eine eigene Herberge für
ſeine durchreiſenden Mitglieder, damit dieſelben nicht gezwungen
ſind, auf der allgemeinen Herberge Unterkunft zu ſuchen, wo
mitunter bekanntlich nicht die beſte Geſellſchaft anzutreffen iſt.
Dann beſteht auch eine eigene Krankenkaſſe im Verein. Aus
all’ dem geht deutlich hervor, daß der Verein für die junge
Arbeiterwelt eine große Wohltat iſt und die Sympathie jedes
wahren Arbeiterfreundes verdient.

Theater in Uznach.

Die „Glarner Nochrichten“
ſchreiben: „Der hieſigen Theatergeſellſchaft wird für ihre Auf-
führung: „Joſeph und ſeine Brüder“ (Muſik v. Mehul)
großes Lob geſpendet. Die erſte Aufführung, die am letzten
Sonntag ſtattfand, wird als ſehr gelungen bezeichnet. Die Ko-
ſtüme ſeien hiſtoriſch treu, die Szenerien entſprechen den ägyp-
tiſchen Verhältniſſen. Muſik und Geſang ſeien vortrefflich und
würden einer großen Bühne Ehre machen. Die zweite Auffüh-
rung findet nächſten Sonntag ſtatt, und wird die Bevölkerung
der Umgegend und ſpeziell auch des Glarnerlandes auf dieſen
Kunſtgenuß aufmerkſam gemacht.“

— Dem „St. Gall. Tagbl.“ berichtet man aus Rappers-
wil:
„In unſerm Rivalenſtädtchen Uznach hatten wir ſoeben
das Vergnügen, der erſten Aufführung von „Joſeph und
ſeine Brüder
“ beizuwohnen. In der Tat, Uznach hat ſeinen
alten Ruf bewährt und zu ſeinen frühern Lorbeeren neue ge-
fügt. Schon das Theater an ſich iſt ein muſterhaftes zu nennen,
ebenſo das Orcheſter und das Spiel, Koſtüme und Dekorationen.
Doch, man muß eben ſelbſt hingehen, um ſich dann zu ſagen:
„Uznach iſt mit Nichten die geringſte unter den Städten
Judas.“

Jona.

(Eingeſ.)

Unſer Kirchenchor wird auch dieſes
Jahr wieder eine Abendunterhaltung zum Beſten geben. Wie
wir aus dem reichhaltigen Programm entnehmen, iſt für gehörige
Abwechslung geſorgt, indem ernſte, heitere und humoriſtiſche
Vorträge geboten werden, ſodaß uns ein ſehr gemütlicher Abend
in Ausſicht ſteht, und iſt dem ſtrebſamen Vereine eine zahlreiche
Beteiligung zu wünſchen.




Kantone.



Zürich.

Infolge eines Waſſerröhren-
bruches wurden geſtern Nacht große Warenvorräte der Seiden-
fabrik Henneberg unter Waſſer geſetzt, wodurch ein enormer
Schaden entſtanden iſt.

Schwyz.
Lehrerſeminar in Maria Rikenbach.

Hochw. Herr Seminardirektor Dr. Noſer habe ſeine Demiſſion
eingereicht. Grund hievon ſei, daß der in gegenwärtiger Zu-
ſammenſetzung der Schule etwas kühl gegenüberſtehende Regierungs-
rat, der für Straßen, Landwirtſchaft und Viehausſtellungen

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St. Gallen von 2 Ungenannt Fr. 100 und Fr. 20.</p>
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[2/0002] Präfekturen. Dieſe meiſten hierarchiſchen Stellen ſind in Miſ- ſionsländern entſtanden. Wie nimmt ſich dem gegenüber der Fortſchritt der neueſten Sekte aus? Der Altkatholizismus fühlt den Boden unter ſeinen Füßen immer mehr wanken, darum ſucht er an fremden Kirchen- gemeinſchaften, beſonders an der engliſchen und ruſſiſchen, eine Stütze. Dieſe nehmen ihn natürlich nur dann unter ihres Flügel, wenn er ſich ihnen völlig gleichförmig macht. Die proteſtantiſche „Kreuzzeitung“ in Berlin giebt den Altkatholiken den Rat, wenigſtens nicht einen ſo ſchmachvollen Selbſtmord zu begehen, wenn ſie doch nicht mehr die Kraft hätten, weiter zu exiſtieren. Erfreuliche Berichte für die katholiſche Kirche kommen aus dem hohen Norden Europas. Am 20. Oktober iſt der erſte Biſchof ſeit den Tagen der Reformation, der neugeweihte hchwſt. Herr Bitter in ſeine Hauptkirche zu Stockholm eingezogen. Die ſchwediſche Miſſion zählt bereits fünf Stationen, die aber den mehr oder minder feindſeligen Geſetzen gegenüber noch immer eine ſchwierige Stellung haben. Beſſer gehts in Norwegen und ganz gut in Dänemarck, wo es ſchon 5100 Katholiken giebt und alljährlich zahlreiche Konverſionen vorkommen. Nur in Kopenhagen traten letztes Jahr 150 Lutheraner zur katholiſchen Kirche zurück. Eidgenöſſiſches. — Etwas Unerfreuliches. Im Jahre 1892 wurden in der Schweiz 1036 Eheſcheidungen erledigt, 10 weniger als im Vorjahre. In 83 Fällen erfolgte Abweiſung der Klagen, in 72 Fällen wurde zeitweiſe Trennung ausgeſprochen, gänzlich geſchieden wurden 881 Ehen. Auf je 1000 beſtehende Ehen kommen zwei Scheidungen (genau 1,83). 229 Urteile wurden gefällt, wo im Prozeſſe der Mann, 483 wo die Frau, 314 wo beide Ehegatten als klagende Partei auftraten. Im Kanton Zürich beträgt die Zahl der gänzlichen Scheidungen 185. Im Kanton Bern beträgt die Geſamtzahl der dauernden Scheidungen 187, in Luzern 12, in Uri 0, in Schwyz 0, in Obwalden 1, Nidwalden 0, Glarus 16, Zug 3, Freiburg 8, Solothurn 30, Baſelſtadt 23, Baſellandſchaft 13, Schaffhauſen 13, Appenzell A.-Rh. 28, Appenzell I. Rh. 3, St. Gallen 63, Grau- bünden 18, Aargau 35, Thurgau 46, Teſſin 6, Waadt 77, Wallis 4, Neuenburg 51, Genf 59. — Unentgeltliche Krankenpflege und Tabakmonopol. Das Durcheinander ſpielt ſich „glücklich“ weiter. In Freiburg ſprach ſich der Piusverein auf die Vorträge der Herren Prof. Beck und Chorherr Eſſeiva für die Initiative aus, in Malters (Kanton Luzern) eine Volksverſammlung auf die Auseinander- ſetzungen des konſervativen Hrn. Nationalrat Hochſtraßer ebenſo einmütig dagegen. Auch in Wald (Zürich) behandelte eine Arbeiterverſammlung daſelbe Thema nnd votierte nach dem An- trag des Herrn Mettier, Redaktor des „Grütlianer“ für das Initiativbegehren, entgegen den Voten des Hrn. alt Nationalrat Keller und des katholiſchen Pfarrers Herger von Wald. — Die Züricher-Initiative vor dem Bundesrat. Bern, 9. Januar. Der Bundesrat werde in Mehrheit den eidgen. Räten beantragen, die Züricher Initiative als verfaſſungswidrig abzuweiſen, weil die Verfaſſung die Verquickung zweier Materien des Beſtimmteſten ausſchließe. Dies würde eine Unterdrückung der Volksrechte bedeuten! — Wir fragen: Wie lange noch ſoll das Schweizervolk ſein pures Geld hergeben für die Experimente unſerer Herren Oberſten? Wie lange noch ſoll eine kopfloſe Wirtſchaft in Bern weiter hantieren? Wie lange noch ſoll das Geld, das aus den Zöllen der großen Maſſe unſeres Volkes abgezapft wird, auf ſolche liederliche Art und Weiſe vergeudet werden? Wahrlich, es iſt hohe Zeit, daß das Schweizervolk einmal aufwacht und mit den Herren in Bern ein ernſtes Wort rede! Nicht noch mehr Monopole, nicht noch mehr Geld nach Bern — nein! Finanzausgleich zwiſchen Bund und Kantonen! — Gut erinnert. Anläßlich der jüngſten Medaillen-Ge- ſchichte erinnert das „Luzerner Volksbl.“ an die ſchönen Worte, die Landammann Munzinger, der nachmalige Bundesrat, am eidgenöſſiſchen Schützenfeſt in Chur geſprochen. Als man ihn da ſtürmiſch begrüßte und zum Reden zwang, rief er in hoch- herzigem Unwillen von der Rednerbühne herab: Eidgenoſſen! Ich will euch ſagen, was mir an euch nicht gefällt; es iſt, daß ihr die Männer, die ihr liebt, ungemeſſen hoch erhebt, und dieſe Bildniſſe, die ihr von ihnen macht, kom- men mir vor wie kleine Statuen, mit denen ihr Götzendienſt treibt. Eidgenoſſen! Das iſt unrepublikaniſch; dadurch verderbt ihr eure Männer, daß ihnen auf ihrer Höhe ſchwindelt, daß ſie vergeſſen, daß ſie eure und des Vaterlandes Diener ſind, und ſie tief, ich möchte ſagen, bis unter den Boden herunterfallen. Nicht ſie, ihr ſeid daran ſchuld, denn ihr verderbt ſie durch euren Götzendienſt. Eidgenoſſen! Laßt das in Zukunft. St. Galliſches. — Regierungsratsverhandlungen vom 5. Januar 1894. Herr Regierungsrat Keel erhält zum Zwecke der Wiederherſtellung ſeiner angegriffenen Geſundheit und zum Kurgebrauch einen Urlaub von vier Wochen. Mit Bezug auf die vom Großen Rat in ſeiner letzten November- ſeſſion erheblich erklärte Motion betreff. Einräumung des Rechtes an die politiſchen Gemeinden zur Einführung der obligatoriſchen Arbeitsloſen- verſicherung, ſowie auf eine bezügliche Eingabe der ſt. galliſchen Arbeiter- union, wird dem nächſte Woche zu einer außerordentlichen Seſſion zu- ſammentretenden Großen Rate der Antrag auf Niederſetzung einer vorberatenden Kommiſſion unterbreitet, in dem Sinne, daß von der letztern in der ordentlichen Maiſeſſion über die Angelegenheit Bericht und Antrag erſtattet werde. Den von der kant. Straßenverwaltung aufgeſtellten Bedingungen für die Benützung der Staatsſtraße zum Zwecke der Röhrenlegung für die Waſſerverſorgung der Stadt St. Gallen wird die Genehmigung erteilt, dagegen die Feſtſetzung der Konzeſſionsbedingungen für den Waſſerbezug aus dem Bodenſee bis nach erfolgter öffentlicher Auflegung des Kon- zeſſionsgeſuches verſchoben. Nachdem der ſchweizeriſche Bundesrat das von den Regierungen der Kantone Glarus und St. Gallen gemeinſchaftlich eingereichte Geſuch um finanzielle Mitbeteiligung des Bundes für das Projekt der Fortſetzung der Wallenſeeſtraße von Mühlehorn bis Weeſen abſchlägig beſchieden hat, und damit das fragliche Projekt vorausſichtlich für eine längere Reihe von Jahren außer Betracht fällt, wird dem Regierungsrat des Kantons Glarus die Anregung unterbreitet, gleichzeitig mit der Angelegenheit der Korrektion des Rötigrenzbaches auch die Frage der Korrektion und Ver- breiterung des bereits beſtandenen Fußweges der gemeinſchaftlichen Be- ratung zu unterſtellen. Der vom Juſtizdepartement ausgearbeitete Geſetzesentwurfo über die Zivilrechtspflege im Kanton St. Gallen wird Linerinleungliedrigen Experteu- kommiſſion zur Vorberating überwieſen und dieſelbe beſtellt aus den Herren Kantonsgerichtspräſident A. Bärlocher in St. Gallen, Staats- anwalt I. Geel in St. Gallen, Kantonsrichter H. Hartmann in St. Gallen, Dr. A. Hoffmann, Advokat in St. Gallen, A. Reichel, Prof. der Rechte in Bern, B. Rickenmann, Bez.-Gerichtspräſ. in Rapperswil, H. Scherrer, Advokat in St. Gallen, S. Wädenſchwyler, Bezirksgerichtspräſident in Rorſchach, und G. Wolf, alt Oberrichter in Zürich. Die durch den Hinſchied des langjährigen Regiſtrators der Staats- kanzlei, Herrn I. Jöhl, vakant gewordene Stelle mit Anmeldungstermin bis zum 23. d. Mts. wird zur freien Bewerbung ausgeſchrieben. Zur Vorlage gelangt der Kommunalbericht über die Gemeinde Straubenzell. An Vergabungen zu Gunſten der Freibetten des Kantonsſpitals ſind eingegangen: durch Hrn. Armbruſter-Baumann in St. Gallen vom Cercle français de bienfaisance Fr. 20 und durch Herrn Dr. Sonderegger in St. Gallen von 2 Ungenannt Fr. 100 und Fr. 20. — St. Gallen. Es ſcheint mit dem Abſtinenten- Verein in unſerm Kanton ernſt werden zu wollen. Der Hauptförderer dieſer Bewegung iſt der hochwſt. Biſchof Augu- ſtinus. Es iſt aus ſeiner Feder ſoeben ein Flugblatt erſchienen, das ſich über dieſen Gegenſtand: gänzliche Enthaltung von be- rauſchenden Getränken, verbreitet, zum Beitritt einladet und be- reits Statuten vorlegt. Der Hauptzweck iſt, dem Trinkunheil entgegenzuwirken. Mitglied kann jeder nach erfülltem 14. Jahre werden, der wenigſtens einen Monat lang vom Genuſſe jeden geiſtigen Ge- tränkes ſich enthalten hat und durch eigenhändige Unterſchrift den feſten Vorſatz kundgiebt, ſich wenigſtens drei Monate lang zu enthalten. Wenn auch nicht alle Leſer und Leſerinnen des „Volksblattes“ eintreten werden, ſo werden doch alle gern oder ungern bekennen müſſen, dieſe Bewegung könne viel Gutes ſtiften und viel Böſes verhindern. — Maul- und Klauenſeuche. Laut „Toggenburger Bote“ iſt in Dicken, Mogelsberg, Wald, St. Peterzell und Bächle-Hemberg bis zum 6. Januar die verderbliche Viehkrank- heit konſtatiert worden. — St. Gallen. Das Kriegsgericht der ſiebenten Diviſion verurteilte in ſeiner Sitzung vom 8. ds. den Sol- daten Emil Harzenmoſer von St. Gallen, der vom 24. Oktober bis 21. November v. Is. ſich widerrechtlich mit den Gradabzeichen eines Offiziers-Aſpiranten im In- und Auslande herumgetrieben hatte und ſich dabei wiederholter Betrügereien im Werte von ca. 200 Fr. und einer Veruntreuung von 6 Fr. 90 Cts. ſchuldig gemacht hatte, wegen ſchwerer Dienſtver- letzung, Betrug und Veruntreuung zu einer Zuchthausſtrafe von zwei Jahren und ſechs Monaten und erklärte denſelben für alle Zeiten zum Dienſte eines ſchweizeriſchen Wehrmannes unwürdig. — Rorſchach. In der Seminargärtnerei werden auf 1. März wieder drei Lehrlinge aufgenommen. Der Lehrkurs dauert 2½ Jahre und iſt unentgeltlich. Die Anmeldungen ſind bis zum 22. Februar an Seminardirektor Heinzelmann zu richten. Die Bewerber müſſen ein Alter von 16 Jahren haben. — Sargans. Als Feſtort für das Bezirksgeſang- feſt wurde Sargans beſtimmt. Der Wirteverein des Bezirks Sargans hat lt. „Sarganſer- länder“ beſchloſſen, ſich mit einer Eingabe an die Regierung zu wenden, welche die Erhöhung der Abgaben der Kleinverkäufer auf 50 ‒ 100 Fr. fordern ſoll. — Kirchberg, 10. Jan. Heute wurde hier unter zahl- reichem Geleite Herr alt Inſtruktor Hauptmann I. B. Holenſtein beerdigt. Derſelbe ſtarb nach ganz kurzer Krankheit im Alter von 82 Jahren und 5 Monaten. — Berneck. Im Alter von 84 Jahren ſtarb hier am letzten Montag der langjährige hieſige Lehrer Frei, ſeit 15 Jah- ren penſioniert. — Bazenheid. Eine hieſige Familie hat innert weni- gen Tagen drei Kinder an der Diphteritis verloren. — Degersheim. Am Sonntag iſt hier der älteſte Bürger, Joſeph Trunz im Ifang, im Alter von 92 Jahren geſtorben. — Schänis. (Eingeſ.) Eingeleitet und abgeſchloſſen mit einem hübſch vorgetragenen Männerquartettlied hielt Herr Pfarrer A. Fräfel dahier letzten Sonntag ſeinen zweiten Vortrag über die Geſchichte Schänis. Die beinahe 300jährige Herrſchaft der Grafen von Lenzburg bildete den Gegenſtand des ebenſo gediegenen, als hochintereſſanten Referates. Erſtlich die Zuhörer wertvollen Aufſchluß über die damals noch beſtehende Leibeigenſchaft, über ihren Unterſchied von der Sklaverei, ſowie über manche Licht und Schattenſeiten derſelben. Hierauf zeigte der Referent, ſtreng an den Tatſachen und Schriftquellen der Geſchichte ſich haltend, wie durch Heirat des letzten weiblichen Sprößlings der Grafen von Chur- rhätien mit einem Lenzburger Abkömmling das Gotteshaus Schänis mit allen rhätiſchen Beſitzungen im Gaſter an letzteres Gravenhaus überging. Ein Jahrhundert ſpäter dann, ſoll Luitgard, aus dem Geſchlechte der Grafen von Alt-Rapperswil, ihrem Gemahl Konrad von Lenzburg den ausgedehnten Hof zu Benken (Bebinkoven) mit der Wandelburg daſelbſt in die Ehe gebracht haben. Von da an war Wandelburg — ſtatt früher Schännis — die Reſidenz der Lenzburger, ſo oft ſie im Lande weilten, und auch der Sitz ihrer Gerichtsbarkeit im Gaſter. Da in der Folge die Grafen von Lenzburg viele Beſitztümer an das Gotteshaus Schännis vergabten, zum Erſatze für anderweitige, in unruhigen Kriegszeiten dem letzteren zugefügten Beſchädigungen, ſo war inzwiſchen der Complex der Stiftsgüter zu einem ſo bedeutenden herangewachſen, daß im Jahre 1097 dem Stifte von den lenzburgiſchen Grafen, welche die Caſtvogtei desſelben inne hatten, ein beſonderer Gerichtsbezirk im Gaſter ausgeſchieden wurde. Die epiſodiſch in den Vortrag eingeflochtenen Fakten und Einzelheiten über Strafexecution, Schadenerſatzleiſtungen ꝛc. waren nicht ungeeignet, die geſpannte Aufmerkſamkeit der Zuhörerſchaft bisweilen in abſpannende, gemütliche Heiterkeit umzuwandeln. Man ſah und fühlte, daß es dem Referenten nicht darum zu tun war, durch buntfarbig ausgemalte Schilderungen der Sitten, Gebräuche und Zuſtände jener Zeit, ſowie durch romanhafte Charakterzeichnung ihrer Helden, das Wohlgefallen und den Applaus des Publikums zu erwirken, ſondern einzig und allein durch wahrheits- und ſachgetreue Darſtellung der geſchichtlichen Ereigniſſe und Hauptbegebenheiten die Zuhörer zu be- lehren und zu unterhalten und darin liegt ein nicht geringer Vorzug dieſer Vorträge vor ſo vieler anderer modernen Bombaſt- und Schön- rednerei. Fürwahr, wer nur ein klein bischen Intereſſe an der Geſchichte ſeines Landes und ſeiner Ahnen und Vorväter beſitzt und wer nur ein Fünkchen Patriotismus im Leibe trägt, der wird mit Freuden die Fort- ſetzung dieſer Geſchichts-Vorträge als eine Geiſt und Herz bildende, höchſt willkommene Gabe begrüßen. Darum auf baldiges Wederſehen im vollen Hauſe! — Maſeltrangen, 11. Januar. Bei einer größern hieſigen Futterverſteigerung galten heute bei Anweſenheit eines zahlreichen Gantpublikums die meiſten Abteilungen gutes Heu und Emd je 5 Fr. 50 Rp. per 50 Kilo. — Amden. (Eingeſ.) Die Gemeinde Amden hat Bürger: Da ſich Gemeindebürger von Amden auch im Ausland in aller Herren Länder befinden, ſo darf dieſe Anzahl wohl auf 500 taxiert werden, und es ergiebt ſich ſomit ein Ergebniß von rund 3500 Bürgern. Zivilſtandsnachrichten pro. 1893. Geburten, in der Gemeinde 44, außer der Gemeinde 67. Todesfälle „ „ „ 30, „ „ „ 45. Ehen „ „ „ 7, „ „ „ 37. — Weeſen. (Korreſp.) Aus allen Teilen des Landes fliegen an die öffentlichen Blätter Bulletins über die Influenza, dieſe heimtückiſche Modekrankheit. Zur Kompletierung ihres Sündenregiſters ſei vermerkt, daß auch Weeſen, das ſt. galliſche Nizza, von ihr nicht verſchont geblieben iſt. Ohne um Gaſt- freundſchaft zu bitten, drang ſie vor einigen Tagen ein, nahm faſt jedes Haus in Beſitz und geberdet ſich darin gleich einem ruſſiſchen Gouverneur in den polniſchen Provinzen, rückſichtslos und ohne Erbarmen, hält alle _ der ſtrengſten Polizei- aufſicht und manche ſpediert ſie auf einem adminiſtrativen Wege über den Styx. Dieſer unheimliche Gaſt ſcheint eine beſondere Vorliebe zu den an Jahren vorgerückten Perſonen zu haben. Ein über die rebelliſchen Provinzen verhängter Belagerungszuſtand würde weniger von dieſem Gaſte die Gemüter der Bewohner drücken und beängſtigen. Der hochwürdige Seelſorger ſteht in dieſen (doch nicht nach Falbs Konjekturen) kritiſchen Tagen wie auf dem Piket, ſtets zum Ausmarſche parat, ſobald ein Hülfe- ruf ertönet. Wir wollen hoffen, und darum beten wir inſtän- dig, der liebe Gott möge uns von der verdienten und unſern Seelen ſo heilſamen Prüfung bald möglichſt befreien. Doch ſein heiliger Wille geſchehe, und blicken wir darum mutig und getroſt der Zukunft entgegen! — * Gaſter. Vermittleramtstabelle vom Jahre 1893. Die Zahl der Vermittlungsvorſtände zeigt demnach von 1863—1893 die rapide Abnahme von 387 auf 121; es haben daher auch die Herren Vermittler eine Geſchäftskriſis zu beſtehen, und wenn es ſo vorwärts, oder beſſer geſagt, rückwärts geht, beſtehen dieſe Beamtungen mit der Zeit nur noch dem Namen nach oder kommen gar auf den Ausſterbeetat. Wie viele Streitfälle außer den obgenannten ohne vermittleramtlichen Vorſtand noch vorgekommen und entweder von den Parteien ſelbſt ge- ſchlichtet worden oder auf ſich beruhen blieben, kann hier nicht geſagt werden. Die große Abnahme der vor Vermittleramt und Gericht gelangen- den Streitfälle mag in verſchiedenen Faktoren, namentlich in dem allenthalben vorrätigen Leder am Geldbeutel und meiſtens unrentablen Geſchäfte des Prozeſſierens zu ſuchen und zu finden ſein. Sodann ſucht ſich auch immer mehr jeder Gläubiger gegen das ſchwache Gedächtnis ſeiner Schuldner durch „ein paar Buchſtaben“ zu ſchützen. Immerhin iſt es beſſer, die Bauern melken ihre Kühe ſelber, als daß ſie dieſelben im Streite darum von Andern melken laſſen. — Gommiswald. Civilſtandsnachrichten: — Uznach. Laut Jahresbericht des hieſigen katholiſchen Geſellenvereins herrſchte im verfloſſenen Jahre eine rege Tätigkeit in demſelben. Neben belehrenden Vorträgen wurde Unterricht erteilt im Schreiben, Rechnen und in der Buchführung, und ſoeben ſoll auf Wunſch einzelner Mitglieder ein Kurs im Franzöſiſchen eröffnet werden. In die im Verein beſtehende Sparkaſſe wurden von den Mitgliedern Einlagen gemacht im Geſamtbetrag von 2344 Franken, welche Summe, nach Abzug einzelner Rückzahlungen, auf der hieſigen Sparkaſſe angelegt wurde. Der Verein unterhält auch eine eigene Herberge für ſeine durchreiſenden Mitglieder, damit dieſelben nicht gezwungen ſind, auf der allgemeinen Herberge Unterkunft zu ſuchen, wo mitunter bekanntlich nicht die beſte Geſellſchaft anzutreffen iſt. Dann beſteht auch eine eigene Krankenkaſſe im Verein. Aus all’ dem geht deutlich hervor, daß der Verein für die junge Arbeiterwelt eine große Wohltat iſt und die Sympathie jedes wahren Arbeiterfreundes verdient. — Theater in Uznach. Die „Glarner Nochrichten“ ſchreiben: „Der hieſigen Theatergeſellſchaft wird für ihre Auf- führung: „Joſeph und ſeine Brüder“ (Muſik v. Mehul) großes Lob geſpendet. Die erſte Aufführung, die am letzten Sonntag ſtattfand, wird als ſehr gelungen bezeichnet. Die Ko- ſtüme ſeien hiſtoriſch treu, die Szenerien entſprechen den ägyp- tiſchen Verhältniſſen. Muſik und Geſang ſeien vortrefflich und würden einer großen Bühne Ehre machen. Die zweite Auffüh- rung findet nächſten Sonntag ſtatt, und wird die Bevölkerung der Umgegend und ſpeziell auch des Glarnerlandes auf dieſen Kunſtgenuß aufmerkſam gemacht.“ — Dem „St. Gall. Tagbl.“ berichtet man aus Rappers- wil: „In unſerm Rivalenſtädtchen Uznach hatten wir ſoeben das Vergnügen, der erſten Aufführung von „Joſeph und ſeine Brüder“ beizuwohnen. In der Tat, Uznach hat ſeinen alten Ruf bewährt und zu ſeinen frühern Lorbeeren neue ge- fügt. Schon das Theater an ſich iſt ein muſterhaftes zu nennen, ebenſo das Orcheſter und das Spiel, Koſtüme und Dekorationen. Doch, man muß eben ſelbſt hingehen, um ſich dann zu ſagen: „Uznach iſt mit Nichten die geringſte unter den Städten Judas.“ — Jona. (Eingeſ.) Unſer Kirchenchor wird auch dieſes Jahr wieder eine Abendunterhaltung zum Beſten geben. Wie wir aus dem reichhaltigen Programm entnehmen, iſt für gehörige Abwechslung geſorgt, indem ernſte, heitere und humoriſtiſche Vorträge geboten werden, ſodaß uns ein ſehr gemütlicher Abend in Ausſicht ſteht, und iſt dem ſtrebſamen Vereine eine zahlreiche Beteiligung zu wünſchen. Kantone. Zürich. Zürich, 10. Jan. Infolge eines Waſſerröhren- bruches wurden geſtern Nacht große Warenvorräte der Seiden- fabrik Henneberg unter Waſſer geſetzt, wodurch ein enormer Schaden entſtanden iſt. Schwyz. Lehrerſeminar in Maria Rikenbach. Hochw. Herr Seminardirektor Dr. Noſer habe ſeine Demiſſion eingereicht. Grund hievon ſei, daß der in gegenwärtiger Zu- ſammenſetzung der Schule etwas kühl gegenüberſtehende Regierungs- rat, der für Straßen, Landwirtſchaft und Viehausſtellungen

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Zitationshilfe: St. Galler Volksblatt. Nr. 4, Uznach, 13. 01. 1894, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_stgaller4_1894/2>, abgerufen am 21.11.2024.