[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].Pohlen mehr als in einem Reich zu finden seynd) und solte er auch nict einen eintzigen Morgen Ackers haben/ seine Stimm mitzugeben hat/ und ein eintziger solcher Edelmann/ wann ihm der gemachte Schluß nicht gefält/ Der Adel in Poblen hat grosse Freyheit. die gantze Versamblung zertrennen kan; so fället es ja unmöglich/ daß ein regierender König [deme jetzt erzehlter Weiß nach die Hände gleichsam gebunden seyn] in einem oder andern Fall etwas nutzbahres vor das Königreich schaffen kan/ dann viel Köpff viel Sinn/ viel Leuth/ viel Factiones, was Ein einige Stimm mag die gantze Reichs. Versamblung zertrennen. einer gut spricht/ verwirfft der andere/ was jener dem Reich vor nützlich achtet/ erkennet dieser vor schädlich / und weilen die Pohlen bey so bewanten Dingen in ihren Reichs-Tägen [da ein eintzige Stimm so viel vermag] in eine gleichlautende und zusammen stimmende hatmoni noch niemahln haben gebracht werden können/ so hat ja der Türckische Bluthund bißhero So den Türcken ein gemachtes Spiel ist. ein gewonnen Spiel gehabt/ die Pohlnische Gräntzen nach und nach immer zu beschneiden/ und noch vor etlichen Jahren das Königreich Podolien in seinen unersättlichen Rachen einzuschlucken/ deme man dieses grosse Königreich bey so erwünschter Gelegenheit der Triple-Alliantz zu dieser Zeit leicht aus dem Rachen wieder heraus reissen könte/ wann mann nur gesamter Hand das Werck angreiffen thäte/ die gewaltige Vestung Caminieck würde bald wieder in der Pohlen Hände seyn/ wann sie ihrem König etwas König in Poblen ein dapfferer Herr. mehrers zu willen stünden/ der ja in der Warheit so ein dapferer und couragioser Herr ist/ als einer seyn mag/ dann zu geschweigen der Heroischen Thaten/ so er vor diesem als Cron-Feld-Herr in vielen Occasionen verrichtet/ ist ja noch in frischen Andencken sein ruhmwürdige Verrichtung bey der Das bezengt seine Großmüthige Verrichtung vor Wien. Käys. Residentz-Stadt Wien/ da dieser generose Herr in eigener Persohn mit seiner Leibguarde gegen die Türcken den ersten Angriff gethan/ den Feind erstens wanckend gemacht/ und erstens in die Flucht getrieben/ also daß man mit Fug die Worte Ihrer Päbstl. H. Pii deß V. [so selbige ehemahls und zwar im Jahr 1571. den Don Johan d' Austria, als Generalissimo über die Alliirte Christliche Flotten wegen erhaltener glücklichen Seeschlacht wider die Türcken aus Vätterlichen Wohlmeynen beygelegt] auff diesen Großmüthigen König appliciren kan/ nemblich die Wort deß Evangelii Joh. 1. 6. Fuit Homo missus a DEO, cui nomen erat Joannes. Es ward ein Mensch von GOtt gesandt/ dessen Nahm war Johannes. Die Käys. Macht war geschwächt/ der Reichs-Succurs nicht zum stärcksten/ das beänstigte Wien lag im Zügen/ die Christenheit seuffzete und schrye ohne underlaß zu Gott umb Hülff; Sihe da ward von GOtt ein Christlicher König gesandt/ der war der König in Pohlen/ und hieß Johannes/ dem gabe der HErr Stärck von oben herab/ der schluge zu seinem ewigen Nachruhm vermtttels deß Pohlen mehr als in einem Reich zu finden seynd) und solte er auch nict einen eintzigen Morgen Ackers haben/ seine Stimm mitzugeben hat/ und ein eintziger solcher Edelmann/ wann ihm der gemachte Schluß nicht gefält/ Der Adel in Poblen hat grosse Freyheit. die gantze Versamblung zertrennen kan; so fället es ja unmöglich/ daß ein regierender König [deme jetzt erzehlter Weiß nach die Hände gleichsam gebunden seyn] in einem oder andern Fall etwas nutzbahres vor das Königreich schaffen kan/ dann viel Köpff viel Sinn/ viel Leuth/ viel Factiones, was Ein einige Stimm mag die gantze Reichs. Versamblung zertrennen. einer gut spricht/ verwirfft der andere/ was jener dem Reich vor nützlich achtet/ erkennet dieser vor schädlich / und weilen die Pohlen bey so bewanten Dingen in ihren Reichs-Tägen [da ein eintzige Stimm so viel vermag] in eine gleichlautende und zusammen stimmende hatmoni noch niemahln haben gebracht werden können/ so hat ja der Türckische Bluthund bißhero So den Türcken ein gemachtes Spiel ist. ein gewonnen Spiel gehabt/ die Pohlnische Gräntzen nach und nach immer zu beschneiden/ und noch vor etlichen Jahren das Königreich Podolien in seinen unersättlichen Rachen einzuschlucken/ deme man dieses grosse Königreich bey so erwünschter Gelegenheit der Triple-Alliantz zu dieser Zeit leicht aus dem Rachen wieder heraus reissen könte/ wann mann nur gesamter Hand das Werck angreiffen thäte/ die gewaltige Vestung Caminieck würde bald wieder in der Pohlen Hände seyn/ wann sie ihrem König etwas König in Poblen ein dapfferer Herr. mehrers zu willen stünden/ der ja in der Warheit so ein dapferer und couragioser Herr ist/ als einer seyn mag/ dann zu geschweigen der Heroischen Thaten/ so er vor diesem als Cron-Feld-Herr in vielen Occasionen verrichtet/ ist ja noch in frischen Andencken sein ruhmwürdige Verrichtung bey der Das bezengt seine Großmüthige Verrichtung vor Wien. Käys. Residentz-Stadt Wien/ da dieser generose Herr in eigener Persohn mit seiner Leibguarde gegen die Türcken den ersten Angriff gethan/ den Feind erstens wanckend gemacht/ und erstens in die Flucht getrieben/ also daß man mit Fug die Worte Ihrer Päbstl. H. Pii deß V. [so selbige ehemahls und zwar im Jahr 1571. den Don Johan d' Austriâ, als Generalissimo über die Alliirte Christliche Flotten wegen erhaltener glücklichen Seeschlacht wider die Türcken aus Vätterlichen Wohlmeynen beygelegt] auff diesen Großmüthigen König appliciren kan/ nemblich die Wort deß Evangelii Joh. 1. 6. Fuit Homo missus à DEO, cui nomen erat Joannes. Es ward ein Mensch von GOtt gesandt/ dessen Nahm war Johannes. Die Käys. Macht war geschwächt/ der Reichs-Succurs nicht zum stärcksten/ das beänstigte Wien lag im Zügen/ die Christenheit seuffzete und schrye ohne underlaß zu Gott umb Hülff; Sihe da ward von GOtt ein Christlicher König gesandt/ der war der König in Pohlen/ und hieß Johannes/ dem gabe der HErr Stärck von oben herab/ der schluge zu seinem ewigen Nachruhm vermtttels deß <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0110" n="98"/> Pohlen mehr als in einem Reich zu finden seynd) und solte er auch nict einen eintzigen Morgen Ackers haben/ seine Stimm mitzugeben hat/ und ein eintziger solcher Edelmann/ wann ihm der gemachte Schluß nicht gefält/ <note place="left">Der Adel in Poblen hat grosse Freyheit.</note> die gantze Versamblung zertrennen kan; so fället es ja unmöglich/ daß ein regierender König [deme jetzt erzehlter Weiß nach die Hände gleichsam gebunden seyn] in einem oder andern Fall etwas nutzbahres vor das Königreich schaffen kan/ dann viel Köpff viel Sinn/ viel Leuth/ viel Factiones, was <note place="left">Ein einige Stimm mag die gantze Reichs. Versamblung zertrennen.</note> einer gut spricht/ verwirfft der andere/ was jener dem Reich vor nützlich achtet/ erkennet dieser vor schädlich / und weilen die Pohlen bey so bewanten Dingen in ihren Reichs-Tägen [da ein eintzige Stimm so viel vermag] in eine gleichlautende und zusammen stimmende hatmoni noch niemahln haben gebracht werden können/ so hat ja der Türckische Bluthund bißhero <note place="left">So den Türcken ein gemachtes Spiel ist.</note> ein gewonnen Spiel gehabt/ die Pohlnische Gräntzen nach und nach immer zu beschneiden/ und noch vor etlichen Jahren das Königreich Podolien in seinen unersättlichen Rachen einzuschlucken/ deme man dieses grosse Königreich bey so erwünschter Gelegenheit der Triple-Alliantz zu dieser Zeit leicht aus dem Rachen wieder heraus reissen könte/ wann mann nur gesamter Hand das Werck angreiffen thäte/ die gewaltige Vestung Caminieck würde bald wieder in der Pohlen Hände seyn/ wann sie ihrem König etwas <note place="left">König in Poblen ein dapfferer Herr.</note> mehrers zu willen stünden/ der ja in der Warheit so ein dapferer und couragioser Herr ist/ als einer seyn mag/ dann zu geschweigen der Heroischen Thaten/ so er vor diesem als Cron-Feld-Herr in vielen Occasionen verrichtet/ ist ja noch in frischen Andencken sein ruhmwürdige Verrichtung bey der <note place="left">Das bezengt seine Großmüthige Verrichtung vor Wien.</note> Käys. Residentz-Stadt Wien/ da dieser generose Herr in eigener Persohn mit seiner Leibguarde gegen die Türcken den ersten Angriff gethan/ den Feind erstens wanckend gemacht/ und erstens in die Flucht getrieben/ also daß man mit Fug die Worte Ihrer Päbstl. H. Pii deß V. [so selbige ehemahls und zwar im Jahr 1571. den Don Johan d' Austriâ, als Generalissimo über die Alliirte Christliche Flotten wegen erhaltener glücklichen Seeschlacht wider die Türcken aus Vätterlichen Wohlmeynen beygelegt] auff diesen Großmüthigen König appliciren kan/ nemblich die Wort deß Evangelii Joh. 1. 6. Fuit Homo missus à DEO, cui nomen erat Joannes. Es ward ein Mensch von GOtt gesandt/ dessen Nahm war Johannes. Die Käys. Macht war geschwächt/ der Reichs-Succurs nicht zum stärcksten/ das beänstigte Wien lag im Zügen/ die Christenheit seuffzete und schrye ohne underlaß zu Gott umb Hülff; Sihe da ward von GOtt ein Christlicher König gesandt/ der war der König in Pohlen/ und hieß Johannes/ dem gabe der HErr Stärck von oben herab/ der schluge zu seinem ewigen Nachruhm vermtttels deß </p> </div> </body> </text> </TEI> [98/0110]
Pohlen mehr als in einem Reich zu finden seynd) und solte er auch nict einen eintzigen Morgen Ackers haben/ seine Stimm mitzugeben hat/ und ein eintziger solcher Edelmann/ wann ihm der gemachte Schluß nicht gefält/ die gantze Versamblung zertrennen kan; so fället es ja unmöglich/ daß ein regierender König [deme jetzt erzehlter Weiß nach die Hände gleichsam gebunden seyn] in einem oder andern Fall etwas nutzbahres vor das Königreich schaffen kan/ dann viel Köpff viel Sinn/ viel Leuth/ viel Factiones, was einer gut spricht/ verwirfft der andere/ was jener dem Reich vor nützlich achtet/ erkennet dieser vor schädlich / und weilen die Pohlen bey so bewanten Dingen in ihren Reichs-Tägen [da ein eintzige Stimm so viel vermag] in eine gleichlautende und zusammen stimmende hatmoni noch niemahln haben gebracht werden können/ so hat ja der Türckische Bluthund bißhero ein gewonnen Spiel gehabt/ die Pohlnische Gräntzen nach und nach immer zu beschneiden/ und noch vor etlichen Jahren das Königreich Podolien in seinen unersättlichen Rachen einzuschlucken/ deme man dieses grosse Königreich bey so erwünschter Gelegenheit der Triple-Alliantz zu dieser Zeit leicht aus dem Rachen wieder heraus reissen könte/ wann mann nur gesamter Hand das Werck angreiffen thäte/ die gewaltige Vestung Caminieck würde bald wieder in der Pohlen Hände seyn/ wann sie ihrem König etwas mehrers zu willen stünden/ der ja in der Warheit so ein dapferer und couragioser Herr ist/ als einer seyn mag/ dann zu geschweigen der Heroischen Thaten/ so er vor diesem als Cron-Feld-Herr in vielen Occasionen verrichtet/ ist ja noch in frischen Andencken sein ruhmwürdige Verrichtung bey der Käys. Residentz-Stadt Wien/ da dieser generose Herr in eigener Persohn mit seiner Leibguarde gegen die Türcken den ersten Angriff gethan/ den Feind erstens wanckend gemacht/ und erstens in die Flucht getrieben/ also daß man mit Fug die Worte Ihrer Päbstl. H. Pii deß V. [so selbige ehemahls und zwar im Jahr 1571. den Don Johan d' Austriâ, als Generalissimo über die Alliirte Christliche Flotten wegen erhaltener glücklichen Seeschlacht wider die Türcken aus Vätterlichen Wohlmeynen beygelegt] auff diesen Großmüthigen König appliciren kan/ nemblich die Wort deß Evangelii Joh. 1. 6. Fuit Homo missus à DEO, cui nomen erat Joannes. Es ward ein Mensch von GOtt gesandt/ dessen Nahm war Johannes. Die Käys. Macht war geschwächt/ der Reichs-Succurs nicht zum stärcksten/ das beänstigte Wien lag im Zügen/ die Christenheit seuffzete und schrye ohne underlaß zu Gott umb Hülff; Sihe da ward von GOtt ein Christlicher König gesandt/ der war der König in Pohlen/ und hieß Johannes/ dem gabe der HErr Stärck von oben herab/ der schluge zu seinem ewigen Nachruhm vermtttels deß
Der Adel in Poblen hat grosse Freyheit.
Ein einige Stimm mag die gantze Reichs. Versamblung zertrennen.
So den Türcken ein gemachtes Spiel ist.
König in Poblen ein dapfferer Herr.
Das bezengt seine Großmüthige Verrichtung vor Wien.
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