[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].Den 11. ist grosser Kriegs-Rath gehalten/ und geschlossen worden/ den Marsch directe auff Ofen zu nehmen/ und werden theils Regimenter bey Gran/ theils bey Commorren über die geschlagene Schiffbrücke passiren. Es wird grosser Kriegs-Rath gehalten/ und resolvirt recta für Ofen zu gehen. Die Parthey/ die den 7. dito ausgangen/ ist wieder zuruck kommen/ hat aber weder vom Feind was gesehen noch gehört/ dahero diese Nacht 50. Hussaren und 30. Croaten gegen Ofen zu recognosciren ausgeschicket worden. Den 12. Mittag seynd die ausgegangene Hussaren und Croaten wieder ins Lager kommen/ und haben 2. gefangene Türcken nebst 5. Pferden/ Aussag zweyer gefangenen Türcken. so sie im Fouragiren angetroffen / eingebracht/ so viel man von ihnen vernimbt/ solle die Guarnison in Ofen in 14000. Mann starck von den besten Janitscharen und Spahi unter deß Veziers Commando/ welchem noch andere 6. Bassen zugegeben worden/ bestehen/ und daß alle darinnige Inwohner/ sowol Kauffleut/ Armenier/ und Juden/ mit ihren Haab und Gütern sich anderwärtig salvirt hätten: an Proviant wäre zwar kein Uberfluß darinnen/ doch an Munition und Kriegs-Instrumenten ein grosser Vorrath / der Feind soll noch nicht über 20000. Mann zu Feld seyn. Heut ist Ordre ergangen/ etwas näher an Barckan zu rucken/ umb morgen über hiesige Brücken gegen Gran über zu gehen. Die Käyserl. Armee passirt die Brucken zu Gran. Den 13. mit frühem Tage ist der Anfang über die Brücken gegen Gran zu passiren gemacht worden. Die Chur-Sächsische haben darbey die Avantgarde gehabt/ und hat dieses selbigen gantzen Tag und Nacht hindurch gewähret; die Chur-Bayerische seynd darauff gleich in unser Lager gerucket/ und ist dabey ein Detachement von 4. Käyserlichen Regimentern gemacht/ welche bey dem Chur-Bayerischen Corpo bleiben/ und Hatt. wann und Pest wegnehmen sollen. Unser Marsch wird gegen Stulweissenbürg eingerichtet/ umb den Feind zu veranlassen/ ein Detachement aus Ofen dahin zu schicken/ ob sich aber dadurch die in Ofen bloß geben werden / wird sich zeigen. In der Insul St. Andreoe soll eine Brücke über die Donau geschlagen werden. Langt bey Vicegrad an. Den 14. ist bey anbrechendem Tag die gantze Käyserl. Cavallerie gegen Vicegrad avancirt/ weilen aber die Pässe etwas eng/ und man nicht nach Verlangen marschiren können/ als hat die Infanterie nebst der Artollerie unterm Commando Herrn General Starenbergs zuruck bleiben müssen. Die Chur-Bayerische seynd auff der andern Seiten der Donau gegen Waitzen marschirt/ und ist alles so eingerichtet/ damit man auff den Nothfall einander secundiren könne. Den 11. ist grosser Kriegs-Rath gehalten/ und geschlossen worden/ den Marsch directè auff Ofen zu nehmen/ und werden theils Regimenter bey Gran/ theils bey Commorren über die geschlagene Schiffbrücke passiren. Es wird grosser Kriegs-Rath gehalten/ und resolvirt recta für Ofen zu gehen. Die Parthey/ die den 7. dito ausgangen/ ist wieder zuruck kommen/ hat aber weder vom Feind was gesehen noch gehört/ dahero diese Nacht 50. Hussaren und 30. Croaten gegen Ofen zu recognosciren ausgeschicket worden. Den 12. Mittag seynd die ausgegangene Hussaren und Croaten wieder ins Lager kommen/ und haben 2. gefangene Türcken nebst 5. Pferden/ Aussag zweyer gefangenen Türcken. so sie im Fouragiren angetroffen / eingebracht/ so viel man von ihnen vernimbt/ solle die Guarnison in Ofen in 14000. Mann starck von den besten Janitscharen und Spahi unter deß Veziers Commando/ welchem noch andere 6. Bassen zugegeben worden/ bestehen/ und daß alle darinnige Inwohner/ sowol Kauffleut/ Armenier/ und Juden/ mit ihren Haab und Gütern sich anderwärtig salvirt hätten: an Proviant wäre zwar kein Uberfluß darinnen/ doch an Munition und Kriegs-Instrumenten ein grosser Vorrath / der Feind soll noch nicht über 20000. Mann zu Feld seyn. Heut ist Ordre ergangen/ etwas näher an Barckan zu rucken/ umb morgen über hiesige Brücken gegen Gran über zu gehen. Die Käyserl. Armee passirt die Brucken zu Gran. Den 13. mit frühem Tage ist der Anfang über die Brücken gegen Gran zu passiren gemacht worden. Die Chur-Sächsische haben darbey die Avantgarde gehabt/ und hat dieses selbigen gantzen Tag und Nacht hindurch gewähret; die Chur-Bayerische seynd darauff gleich in unser Lager gerucket/ und ist dabey ein Detachement von 4. Käyserlichen Regimentern gemacht/ welche bey dem Chur-Bayerischen Corpo bleiben/ und Hatt. wann und Pest wegnehmen sollen. Unser Marsch wird gegen Stulweissenbürg eingerichtet/ umb den Feind zu veranlassen/ ein Detachement aus Ofen dahin zu schicken/ ob sich aber dadurch die in Ofen bloß geben werden / wird sich zeigen. In der Insul St. Andreoe soll eine Brücke über die Donau geschlagen werden. Langt bey Vicegrad an. Den 14. ist bey anbrechendem Tag die gantze Käyserl. Cavallerie gegen Vicegrad avancirt/ weilen aber die Pässe etwas eng/ und man nicht nach Verlangen marschiren können/ als hat die Infanterie nebst der Artollerie unterm Commando Herrn General Starenbergs zuruck bleiben müssen. Die Chur-Bayerische seynd auff der andern Seiten der Donau gegen Waitzen marschirt/ und ist alles so eingerichtet/ damit man auff den Nothfall einander secundiren könne. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0353" n="341"/> <p>Den 11. ist grosser Kriegs-Rath gehalten/ und geschlossen worden/ den Marsch directè auff Ofen zu nehmen/ und werden theils Regimenter bey Gran/ theils bey Commorren über die geschlagene Schiffbrücke passiren. <note place="right">Es wird grosser Kriegs-Rath gehalten/ und resolvirt recta für Ofen zu gehen.</note> Die Parthey/ die den 7. dito ausgangen/ ist wieder zuruck kommen/ hat aber weder vom Feind was gesehen noch gehört/ dahero diese Nacht 50. Hussaren und 30. Croaten gegen Ofen zu recognosciren ausgeschicket worden.</p> <p>Den 12. Mittag seynd die ausgegangene Hussaren und Croaten wieder ins Lager kommen/ und haben 2. gefangene Türcken nebst 5. Pferden/ <note place="right">Aussag zweyer gefangenen Türcken.</note> so sie im Fouragiren angetroffen / eingebracht/ so viel man von ihnen vernimbt/ solle die Guarnison in Ofen in 14000. Mann starck von den besten Janitscharen und Spahi unter deß Veziers Commando/ welchem noch andere 6. Bassen zugegeben worden/ bestehen/ und daß alle darinnige Inwohner/ sowol Kauffleut/ Armenier/ und Juden/ mit ihren Haab und Gütern sich anderwärtig salvirt hätten: an Proviant wäre zwar kein Uberfluß darinnen/ doch an Munition und Kriegs-Instrumenten ein grosser Vorrath / der Feind soll noch nicht über 20000. Mann zu Feld seyn. Heut ist Ordre ergangen/ etwas näher an Barckan zu rucken/ umb morgen über hiesige Brücken gegen Gran über zu gehen.</p> <p><note place="right">Die Käyserl. Armee passirt die Brucken zu Gran.</note> Den 13. mit frühem Tage ist der Anfang über die Brücken gegen Gran zu passiren gemacht worden. Die Chur-Sächsische haben darbey die Avantgarde gehabt/ und hat dieses selbigen gantzen Tag und Nacht hindurch gewähret; die Chur-Bayerische seynd darauff gleich in unser Lager gerucket/ und ist dabey ein Detachement von 4. Käyserlichen Regimentern gemacht/ welche bey dem Chur-Bayerischen Corpo bleiben/ und Hatt. wann und Pest wegnehmen sollen. Unser Marsch wird gegen Stulweissenbürg eingerichtet/ umb den Feind zu veranlassen/ ein Detachement aus Ofen dahin zu schicken/ ob sich aber dadurch die in Ofen bloß geben werden / wird sich zeigen. In der Insul St. Andreoe soll eine Brücke über die Donau geschlagen werden.</p> <p><note place="right">Langt bey Vicegrad an.</note> Den 14. ist bey anbrechendem Tag die gantze Käyserl. Cavallerie gegen Vicegrad avancirt/ weilen aber die Pässe etwas eng/ und man nicht nach Verlangen marschiren können/ als hat die Infanterie nebst der Artollerie unterm Commando Herrn General Starenbergs zuruck bleiben müssen. Die Chur-Bayerische seynd auff der andern Seiten der Donau gegen Waitzen marschirt/ und ist alles so eingerichtet/ damit man auff den Nothfall einander secundiren könne.</p> </div> </body> </text> </TEI> [341/0353]
Den 11. ist grosser Kriegs-Rath gehalten/ und geschlossen worden/ den Marsch directè auff Ofen zu nehmen/ und werden theils Regimenter bey Gran/ theils bey Commorren über die geschlagene Schiffbrücke passiren. Die Parthey/ die den 7. dito ausgangen/ ist wieder zuruck kommen/ hat aber weder vom Feind was gesehen noch gehört/ dahero diese Nacht 50. Hussaren und 30. Croaten gegen Ofen zu recognosciren ausgeschicket worden.
Es wird grosser Kriegs-Rath gehalten/ und resolvirt recta für Ofen zu gehen. Den 12. Mittag seynd die ausgegangene Hussaren und Croaten wieder ins Lager kommen/ und haben 2. gefangene Türcken nebst 5. Pferden/ so sie im Fouragiren angetroffen / eingebracht/ so viel man von ihnen vernimbt/ solle die Guarnison in Ofen in 14000. Mann starck von den besten Janitscharen und Spahi unter deß Veziers Commando/ welchem noch andere 6. Bassen zugegeben worden/ bestehen/ und daß alle darinnige Inwohner/ sowol Kauffleut/ Armenier/ und Juden/ mit ihren Haab und Gütern sich anderwärtig salvirt hätten: an Proviant wäre zwar kein Uberfluß darinnen/ doch an Munition und Kriegs-Instrumenten ein grosser Vorrath / der Feind soll noch nicht über 20000. Mann zu Feld seyn. Heut ist Ordre ergangen/ etwas näher an Barckan zu rucken/ umb morgen über hiesige Brücken gegen Gran über zu gehen.
Aussag zweyer gefangenen Türcken. Den 13. mit frühem Tage ist der Anfang über die Brücken gegen Gran zu passiren gemacht worden. Die Chur-Sächsische haben darbey die Avantgarde gehabt/ und hat dieses selbigen gantzen Tag und Nacht hindurch gewähret; die Chur-Bayerische seynd darauff gleich in unser Lager gerucket/ und ist dabey ein Detachement von 4. Käyserlichen Regimentern gemacht/ welche bey dem Chur-Bayerischen Corpo bleiben/ und Hatt. wann und Pest wegnehmen sollen. Unser Marsch wird gegen Stulweissenbürg eingerichtet/ umb den Feind zu veranlassen/ ein Detachement aus Ofen dahin zu schicken/ ob sich aber dadurch die in Ofen bloß geben werden / wird sich zeigen. In der Insul St. Andreoe soll eine Brücke über die Donau geschlagen werden.
Die Käyserl. Armee passirt die Brucken zu Gran. Den 14. ist bey anbrechendem Tag die gantze Käyserl. Cavallerie gegen Vicegrad avancirt/ weilen aber die Pässe etwas eng/ und man nicht nach Verlangen marschiren können/ als hat die Infanterie nebst der Artollerie unterm Commando Herrn General Starenbergs zuruck bleiben müssen. Die Chur-Bayerische seynd auff der andern Seiten der Donau gegen Waitzen marschirt/ und ist alles so eingerichtet/ damit man auff den Nothfall einander secundiren könne.
Langt bey Vicegrad an.
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