[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].zu lassen; an Schantzkörben und Faschinen ist auch ein grosser Vorrath vorhanden/ und thut der Donaufluß in Zuführung aller Nothwendigkeit einen grossen Vortheil geben: die Schiffbrücke bey der Insul St. Andreoe ist nun völlig perfectionirt/ und wird an der Insul St. Margaretha auch eine verfertiget/ umb von allen Seiten secundiren zu können. Es ist auch Ein vornehmer Türckischer Officier wird vor Ofen ertapp[unleserliches Material]t. Dessen Aussag. dato im Lager ein Gerücht erschollen/ daß unsere Vortrouppen vor drey Tagen einen gewissen vornehmen Türckischen Officierer/ als er mit vielen Bedienten vor diese Stadt spatzieren ge[unleserliches Material]i[unleserliches Material]ten/ und von unserer Ankunfft gar nichts gewust/ ertappet/ und zu dem Hertzog von Lothringen geführt haben/ welcher offentlich ausgesagt/ daß die Besatzung in Ofen in 3000. Janitscharen/ und 5000. andern Türcken effective bestehe/ welche alle sich auff das eusserste zu defendiren dem Commendanten versprochen/ als er vorhero mit der Besatzung diese Conditiones eingegangen / wie daß nemlich er ihnen zu Anfang der Belägerung einem jeden 10. Rhlr. auszahlen/ einen schon lang im Arrest sitzenden Janitscharen frey heraus lassen / und die extrema, gleich wie die zu Neuheusel/ nicht abwarten wolte. Den 21. hat man angefangen die Trencheen gegen die Wasserstadt zu führen/ und avancirt die Arbeit unter faveur der Canonen zimmlich. Die Die Chur-Bayerischen passiren die Schiffbrücken/ und langen bey den Käyserl. vo[unleserliches Material] Ofen an. Chur-Bayer. marschiren über die Schiffbrücke bereits herüber/ und werden die Attaque/ so sie vor 2. Jahren gegen das Schloß geführet/ diesesmal wiederumb fortsetzen: der Hertzog von Lothringen hingegen wird an der Seite der Wasserstadt operiren, die Chur-Brandenburgischen aber lincker Hand von der Wasserseiten. Diese Nacht haben 5. Türcken von Ofen aus sich über die Donau gesetzet/ in Meynung/ etwas von denen Chur-Bayerischen zu bekommen/ seynd aber von der Reuterwacht vermercket / 4. davon tod geschossen worden/ der fünffte hat sich mit dem mitgeha[unleserliches Material]ten Schiffe salvirt. Hr. General Palffy gebet aus Mangel Fourage mit der Cavallerie gegen Stulweissenburg. Den 22. hat sich die Reuterey unterm Commando deß General Palffy mehrentheils gegen Stulweissenburg gesetzet/ wegen der Fourage/ so bereits sehr genau zusammen gehet/ desto besser subsistiren zu können: 2000. commandirte Reuter aber allein hier stehen geblieben/ die Arbeiter zu bedecken; der Feind hat diese Nacht starck heraus geschossen / worüber 9. von den unserigen tod geschossen und blessirt worden. Den 2[unleserliches Material]. Auff eine von denen 2. Batterien seynd diese Nacht drey halbe Die Maner in der Wasserstadt wird meistens ruiniet. und 3. viertel Carthaunen geführt/ und dadurch in die Mauer an der Wasserstadt Breche gelegt worden/ mit solchem effect, daß selbige meistens herunter ligt / es scheinet/ daß der Feind nicht eben grossen Eyfer anwenden wolle/ selbige zu defenditen, indeme man fast nichts von Leuten/ wol aber zu lassen; an Schantzkörben und Faschinen ist auch ein grosser Vorrath vorhanden/ und thut der Donaufluß in Zuführung aller Nothwendigkeit einen grossen Vortheil geben: die Schiffbrücke bey der Insul St. Andreoe ist nun völlig perfectionirt/ und wird an der Insul St. Margaretha auch eine verfertiget/ umb von allen Seiten secundiren zu können. Es ist auch Ein vornehmer Türckischer Officier wird vor Ofen ertapp[unleserliches Material]t. Dessen Aussag. dato im Lager ein Gerücht erschollen/ daß unsere Vortrouppen vor drey Tagen einen gewissen vornehmen Türckischen Officierer/ als er mit vielen Bedienten vor diese Stadt spatzieren ge[unleserliches Material]i[unleserliches Material]ten/ und von unserer Ankunfft gar nichts gewust/ ertappet/ und zu dem Hertzog von Lothringen geführt haben/ welcher offentlich ausgesagt/ daß die Besatzung in Ofen in 3000. Janitscharen/ und 5000. andern Türcken effectivè bestehe/ welche alle sich auff das eusserste zu defendiren dem Commendanten versprochen/ als er vorhero mit der Besatzung diese Conditiones eingegangen / wie daß nemlich er ihnen zu Anfang der Belägerung einem jeden 10. Rhlr. auszahlen/ einen schon lang im Arrest sitzenden Janitscharen frey heraus lassen / und die extrema, gleich wie die zu Neuheusel/ nicht abwarten wolte. Den 21. hat man angefangen die Trencheen gegen die Wasserstadt zu führen/ und avancirt die Arbeit unter faveur der Canonen zim̃lich. Die Die Chur-Bayerischen passiren die Schiffbrücken/ und langen bey den Käyserl. vo[unleserliches Material] Ofen an. Chur-Bayer. marschiren über die Schiffbrücke bereits herüber/ und werden die Attaque/ so sie vor 2. Jahren gegen das Schloß geführet/ diesesmal wiederumb fortsetzen: der Hertzog von Lothringen hingegen wird an der Seite der Wasserstadt operiren, die Chur-Brandenburgischen aber lincker Hand von der Wasserseiten. Diese Nacht haben 5. Türcken von Ofen aus sich über die Donau gesetzet/ in Meynung/ etwas von denen Chur-Bayerischen zu bekommen/ seynd aber von der Reuterwacht vermercket / 4. davon tod geschossen worden/ der fünffte hat sich mit dem mitgeha[unleserliches Material]ten Schiffe salvirt. Hr. General Palffy gebet aus Mangel Fourage mit der Cavallerie gegen Stulweissenburg. Den 22. hat sich die Reuterey unterm Commando deß General Palffy mehrentheils gegen Stulweissenburg gesetzet/ wegen der Fourage/ so bereits sehr genau zusammen gehet/ desto besser subsistiren zu können: 2000. commandirte Reuter aber allein hier stehen geblieben/ die Arbeiter zu bedecken; der Feind hat diese Nacht starck heraus geschossen / worüber 9. von den unserigen tod geschossen und blessirt worden. Den 2[unleserliches Material]. Auff eine von denen 2. Batterien seynd diese Nacht drey halbe Die Maner in der Wasserstadt wird meistens ruiniet. und 3. viertel Carthaunen geführt/ und dadurch in die Mauer an der Wasserstadt Breche gelegt worden/ mit solchem effect, daß selbige meistens herunter ligt / es scheinet/ daß der Feind nicht eben grossen Eyfer anwenden wolle/ selbige zu defenditen, indeme man fast nichts von Leuten/ wol aber <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0356" n="344"/> zu lassen; an Schantzkörben und Faschinen ist auch ein grosser Vorrath vorhanden/ und thut der Donaufluß in Zuführung aller Nothwendigkeit einen grossen Vortheil geben: die Schiffbrücke bey der Insul St. Andreoe ist nun völlig perfectionirt/ und wird an der Insul St. Margaretha auch eine verfertiget/ umb von allen Seiten secundiren zu können. Es ist auch <note place="left">Ein vornehmer Türckischer Officier wird vor Ofen ertapp<gap reason="illegible"/>t. Dessen Aussag.</note> dato im Lager ein Gerücht erschollen/ daß unsere Vortrouppen vor drey Tagen einen gewissen vornehmen Türckischen Officierer/ als er mit vielen Bedienten vor diese Stadt spatzieren ge<gap reason="illegible"/>i<gap reason="illegible"/>ten/ und von unserer Ankunfft gar nichts gewust/ ertappet/ und zu dem Hertzog von Lothringen geführt haben/ welcher offentlich ausgesagt/ daß die Besatzung in Ofen in 3000. Janitscharen/ und 5000. andern Türcken effectivè bestehe/ welche alle sich auff das eusserste zu defendiren dem Commendanten versprochen/ als er vorhero mit der Besatzung diese Conditiones eingegangen / wie daß nemlich er ihnen zu Anfang der Belägerung einem jeden 10. Rhlr. auszahlen/ einen schon lang im Arrest sitzenden Janitscharen frey heraus lassen / und die extrema, gleich wie die zu Neuheusel/ nicht abwarten wolte.</p> <p>Den 21. hat man angefangen die Trencheen gegen die Wasserstadt zu führen/ und avancirt die Arbeit unter faveur der Canonen zim̃lich. Die <note place="left">Die Chur-Bayerischen passiren die Schiffbrücken/ und langen bey den Käyserl. vo<gap reason="illegible"/> Ofen an.</note> Chur-Bayer. marschiren über die Schiffbrücke bereits herüber/ und werden die Attaque/ so sie vor 2. Jahren gegen das Schloß geführet/ diesesmal wiederumb fortsetzen: der Hertzog von Lothringen hingegen wird an der Seite der Wasserstadt operiren, die Chur-Brandenburgischen aber lincker Hand von der Wasserseiten. Diese Nacht haben 5. Türcken von Ofen aus sich über die Donau gesetzet/ in Meynung/ etwas von denen Chur-Bayerischen zu bekommen/ seynd aber von der Reuterwacht vermercket / 4. davon tod geschossen worden/ der fünffte hat sich mit dem mitgeha<gap reason="illegible"/>ten Schiffe salvirt.</p> <p><note place="left">Hr. General Palffy gebet aus Mangel Fourage mit der Cavallerie gegen Stulweissenburg.</note> Den 22. hat sich die Reuterey unterm Commando deß General Palffy mehrentheils gegen Stulweissenburg gesetzet/ wegen der Fourage/ so bereits sehr genau zusammen gehet/ desto besser subsistiren zu können: 2000. commandirte Reuter aber allein hier stehen geblieben/ die Arbeiter zu bedecken; der Feind hat diese Nacht starck heraus geschossen / worüber 9. von den unserigen tod geschossen und blessirt worden.</p> <p>Den 2<gap reason="illegible"/>. Auff eine von denen 2. 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zu lassen; an Schantzkörben und Faschinen ist auch ein grosser Vorrath vorhanden/ und thut der Donaufluß in Zuführung aller Nothwendigkeit einen grossen Vortheil geben: die Schiffbrücke bey der Insul St. Andreoe ist nun völlig perfectionirt/ und wird an der Insul St. Margaretha auch eine verfertiget/ umb von allen Seiten secundiren zu können. Es ist auch dato im Lager ein Gerücht erschollen/ daß unsere Vortrouppen vor drey Tagen einen gewissen vornehmen Türckischen Officierer/ als er mit vielen Bedienten vor diese Stadt spatzieren ge_ i_ ten/ und von unserer Ankunfft gar nichts gewust/ ertappet/ und zu dem Hertzog von Lothringen geführt haben/ welcher offentlich ausgesagt/ daß die Besatzung in Ofen in 3000. Janitscharen/ und 5000. andern Türcken effectivè bestehe/ welche alle sich auff das eusserste zu defendiren dem Commendanten versprochen/ als er vorhero mit der Besatzung diese Conditiones eingegangen / wie daß nemlich er ihnen zu Anfang der Belägerung einem jeden 10. Rhlr. auszahlen/ einen schon lang im Arrest sitzenden Janitscharen frey heraus lassen / und die extrema, gleich wie die zu Neuheusel/ nicht abwarten wolte.
Ein vornehmer Türckischer Officier wird vor Ofen ertapp_ t. Dessen Aussag. Den 21. hat man angefangen die Trencheen gegen die Wasserstadt zu führen/ und avancirt die Arbeit unter faveur der Canonen zim̃lich. Die Chur-Bayer. marschiren über die Schiffbrücke bereits herüber/ und werden die Attaque/ so sie vor 2. Jahren gegen das Schloß geführet/ diesesmal wiederumb fortsetzen: der Hertzog von Lothringen hingegen wird an der Seite der Wasserstadt operiren, die Chur-Brandenburgischen aber lincker Hand von der Wasserseiten. Diese Nacht haben 5. Türcken von Ofen aus sich über die Donau gesetzet/ in Meynung/ etwas von denen Chur-Bayerischen zu bekommen/ seynd aber von der Reuterwacht vermercket / 4. davon tod geschossen worden/ der fünffte hat sich mit dem mitgeha_ ten Schiffe salvirt.
Die Chur-Bayerischen passiren die Schiffbrücken/ und langen bey den Käyserl. vo_ Ofen an. Den 22. hat sich die Reuterey unterm Commando deß General Palffy mehrentheils gegen Stulweissenburg gesetzet/ wegen der Fourage/ so bereits sehr genau zusammen gehet/ desto besser subsistiren zu können: 2000. commandirte Reuter aber allein hier stehen geblieben/ die Arbeiter zu bedecken; der Feind hat diese Nacht starck heraus geschossen / worüber 9. von den unserigen tod geschossen und blessirt worden.
Hr. General Palffy gebet aus Mangel Fourage mit der Cavallerie gegen Stulweissenburg. Den 2_ . Auff eine von denen 2. Batterien seynd diese Nacht drey halbe und 3. viertel Carthaunen geführt/ und dadurch in die Mauer an der Wasserstadt Breche gelegt worden/ mit solchem effect, daß selbige meistens herunter ligt / es scheinet/ daß der Feind nicht eben grossen Eyfer anwenden wolle/ selbige zu defenditen, indeme man fast nichts von Leuten/ wol aber
Die Maner in der Wasserstadt wird meistens ruiniet.
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