[N. N.]: Theatrum Novum Politico-Historicum. Würzburg, [1686].brochen/ und haben ihren Weggleich nach Pommern fortgesetzt/ woselbst sie sich mit denen andern conjungiren/ und dann ihren Marsch nach Im Kupffer-Bergwerck in Schweden fällt ein Schacht ein wobey über 500. Personen umbkommen. Ungarn nehnem werden. Stockholmische Brieffe melden von einem grossen Unglück / so bey dem Kupffer-Bergwerck geschehen/ indem ein Schacht eingefallen/ womit über 100. Personen umbkommen/ und lebendig begraben worden/ so wäre auch der Schaden an sich selbst von nicht geringer Importanz. Der Moseowittische Abgesandte hätte seine Abfertignng bekommen. Der Königl. Dähnische Envoye Mons. Stockfleeth wolte sich auch wieder von dannen nach Hause begeben; ingleichem auch der Herr Rumpff/ welcher schon viel Jahr Holländischer Resident zu Stockholm gewesen/ resolviret wieder nacher Holland zu kehren/ diese beede Herren dörfften aber vor Th. Kön. Maj. Wiederkuntfft von Werm- und Ingermanland dero Reise nicht antretten. Ih. Königl. Maj. von Engelland haben von Hrn. Sylm Rathsverwandten allhier/ aus dessen Stutterey ein Spann weißgelber Pferde für 2000. Rhlr. kauffen lassen/ welche sehr rar/ und ehistens transportirt werden sollen. Man hat unterschiedliche Brieffe von Stockholm Wegen deß grossen Brandes/ so zu Stockbolm in Schweden vorgangen/ lauffen verschiedene Zeitungen ein. vom 9. dieses/ welche zwar einhellig von einer grossen und erschröcklichen Feuersbrunst/ welche am 8. hujus auff dem Norder Mallm gegen Mittag umb 10. Uhr entstanden/ so biß den andern Tag bey 24. Stunden lang gewähret/ auch noch im Brand gestanden/ wie die Brieffe abgegangen/ sie variiren aber sehr an der Zahl/ und wovon sieses Unglück eigentlich seinen Anfang genommen/ einer schreibt/ es seye von einer Brandweinbrennerey/ ein anderer von einem Brauer/ und noch ein anderer in einem verschlossenen Hause/ worinnen keine Leute gewesen/ hergekommen; die Zahl der eingeäscherten Häuser wird auff etlich 100. ja gar 2. a 3000. dergrössert/ so daß noch nicht recht eigentlich zu wissen/ wieviel die Summa derselben seye. Es seynd zwar an selbigem Ort viel höltzerne Gebäue/ dennoch seynd auch der Gegend schöne und considerable Häuser/ wovon man mit künfftiger Post gewisse und ausführliche Nachricht erwartet. Immittels vernimbt man/ daß in denen abgebrandten Häusern viel von der Guarde/ und fast die gartze Montirung derselben mit consumiret, worüber solche dem Campement zu Königsöhr nicht beywohnen werden; der Rede nach sollen einige Personen/ welche man wegen dieses Brandes in Verdacht hält/ apprehendiret seyn/ Gelt ersetze einem jeden seinen erlittenen Schaden reichlich wieder/ und bewahre die gantze Christenheit für dergleichen bösen Begebenheiten. Man hat nun Brieffe/ daß Ihr Hochfürstl. Durchl. von Holstein Gottorff incognito zu Antwerpen angelangt/ woselbst Ihro Durchl. dero ältesten Printzen (so am Brüsselischen Hofe) erwarten/ sich mit selbigem zu abouchiren. Daß de- brochen/ und haben ihren Weggleich nach Pommern fortgesetzt/ woselbst sie sich mit denen andern conjungiren/ und dann ihren Marsch nach Im Kupffer-Bergwerck in Schweden fällt ein Schacht ein wobey über 500. Personen umbkommen. Ungarn nehnem werden. Stockholmische Brieffe melden von einem grossen Unglück / so bey dem Kupffer-Bergwerck geschehen/ indem ein Schacht eingefallen/ womit über 100. Personen umbkommen/ und lebendig begraben worden/ so wäre auch der Schaden an sich selbst von nicht geringer Importanz. Der Moseowittische Abgesandte hätte seine Abfertignng bekommen. Der Königl. Dähnische Envoyé Mons. Stockfleeth wolte sich auch wieder von dannen nach Hause begeben; ingleichem auch der Herr Rumpff/ welcher schon viel Jahr Holländischer Resident zu Stockholm gewesen/ resolviret wieder nacher Holland zu kehren/ diese beede Herren dörfften aber vor Th. Kön. Maj. Wiederkuntfft von Werm- und Ingermanland dero Reise nicht antretten. Ih. Königl. Maj. von Engelland haben von Hrn. Sylm Rathsverwandten allhier/ aus dessen Stutterey ein Spann weißgelber Pferde für 2000. Rhlr. kauffen lassen/ welche sehr rar/ und ehistens transportirt werden sollen. Man hat unterschiedliche Brieffe von Stockholm Wegen deß grossen Brandes/ so zu Stockbolm in Schweden vorgangen/ lauffen verschiedene Zeitungen ein. vom 9. dieses/ welche zwar einhellig von einer grossen und erschröcklichen Feuersbrunst/ welche am 8. hujus auff dem Norder Mallm gegen Mittag umb 10. Uhr entstanden/ so biß den andern Tag bey 24. Stunden lang gewähret/ auch noch im Brand gestanden/ wie die Brieffe abgegangen/ sie variiren aber sehr an der Zahl/ und wovon sieses Unglück eigentlich seinen Anfang genommen/ einer schreibt/ es seye von einer Brandweinbrennerey/ ein anderer von einem Brauer/ und noch ein anderer in einem verschlossenen Hause/ worinnen keine Leute gewesen/ hergekommen; die Zahl der eingeäscherten Häuser wird auff etlich 100. ja gar 2. à 3000. dergrössert/ so daß noch nicht recht eigentlich zu wissen/ wieviel die Summa derselben seye. Es seynd zwar an selbigem Ort viel höltzerne Gebäue/ dennoch seynd auch der Gegend schöne und considerable Häuser/ wovon man mit künfftiger Post gewisse und ausführliche Nachricht erwartet. Immittels vernimbt man/ daß in denen abgebrandten Häusern viel von der Guarde/ und fast die gartze Montirung derselben mit consumiret, worüber solche dem Campement zu Königsöhr nicht beywohnen werden; der Rede nach sollen einige Personen/ welche man wegen dieses Brandes in Verdacht hält/ apprehendiret seyn/ Gelt ersetze einem jeden seinen erlittenen Schaden reichlich wieder/ und bewahre die gantze Christenheit für dergleichen bösen Begebenheiten. Man hat nun Brieffe/ daß Ihr Hochfürstl. Durchl. von Holstein Gottorff incognito zu Antwerpen angelangt/ woselbst Ihro Durchl. dero ältesten Printzen (so am Brüsselischen Hofe) erwarten/ sich mit selbigem zu abouchiren. Daß de- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0372" n="360"/> brochen/ und haben ihren Weggleich nach Pommern fortgesetzt/ woselbst sie sich mit denen andern conjungiren/ und dann ihren Marsch nach <note place="left">Im Kupffer-Bergwerck in Schweden fällt ein Schacht ein wobey über 500. Personen umbkommen.</note> Ungarn nehnem werden. Stockholmische Brieffe melden von einem grossen Unglück / so bey dem Kupffer-Bergwerck geschehen/ indem ein Schacht eingefallen/ womit über 100. Personen umbkommen/ und lebendig begraben worden/ so wäre auch der Schaden an sich selbst von nicht geringer Importanz. Der Moseowittische Abgesandte hätte seine Abfertignng bekommen. Der Königl. Dähnische Envoyé Mons. Stockfleeth wolte sich auch wieder von dannen nach Hause begeben; ingleichem auch der Herr Rumpff/ welcher schon viel Jahr Holländischer Resident zu Stockholm gewesen/ resolviret wieder nacher Holland zu kehren/ diese beede Herren dörfften aber vor Th. Kön. Maj. Wiederkuntfft von Werm- und Ingermanland dero Reise nicht antretten. Ih. Königl. Maj. von Engelland haben von Hrn. Sylm Rathsverwandten allhier/ aus dessen Stutterey ein Spann weißgelber Pferde für 2000. Rhlr. kauffen lassen/ welche sehr rar/ und ehistens transportirt werden sollen. Man hat unterschiedliche Brieffe von Stockholm <note place="left">Wegen deß grossen Brandes/ so zu Stockbolm in Schweden vorgangen/ lauffen verschiedene Zeitungen ein.</note> vom 9. dieses/ welche zwar einhellig von einer grossen und erschröcklichen Feuersbrunst/ welche am 8. hujus auff dem Norder Mallm gegen Mittag umb 10. Uhr entstanden/ so biß den andern Tag bey 24. Stunden lang gewähret/ auch noch im Brand gestanden/ wie die Brieffe abgegangen/ sie variiren aber sehr an der Zahl/ und wovon sieses Unglück eigentlich seinen Anfang genommen/ einer schreibt/ es seye von einer Brandweinbrennerey/ ein anderer von einem Brauer/ und noch ein anderer in einem verschlossenen Hause/ worinnen keine Leute gewesen/ hergekommen; die Zahl der eingeäscherten Häuser wird auff etlich 100. ja gar 2. à 3000. dergrössert/ so daß noch nicht recht eigentlich zu wissen/ wieviel die Summa derselben seye. Es seynd zwar an selbigem Ort viel höltzerne Gebäue/ dennoch seynd auch der Gegend schöne und considerable Häuser/ wovon man mit künfftiger Post gewisse und ausführliche Nachricht erwartet. Immittels vernimbt man/ daß in denen abgebrandten Häusern viel von der Guarde/ und fast die gartze Montirung derselben mit consumiret, worüber solche dem Campement zu Königsöhr nicht beywohnen werden; der Rede nach sollen einige Personen/ welche man wegen dieses Brandes in Verdacht hält/ apprehendiret seyn/ Gelt ersetze einem jeden seinen erlittenen Schaden reichlich wieder/ und bewahre die gantze Christenheit für dergleichen bösen Begebenheiten. Man hat nun Brieffe/ daß Ihr Hochfürstl. Durchl. von Holstein Gottorff incognito zu Antwerpen angelangt/ woselbst Ihro Durchl. dero ältesten Printzen (so am Brüsselischen Hofe) erwarten/ sich mit selbigem zu abouchiren. Daß de- </p> </div> </body> </text> </TEI> [360/0372]
brochen/ und haben ihren Weggleich nach Pommern fortgesetzt/ woselbst sie sich mit denen andern conjungiren/ und dann ihren Marsch nach Ungarn nehnem werden. Stockholmische Brieffe melden von einem grossen Unglück / so bey dem Kupffer-Bergwerck geschehen/ indem ein Schacht eingefallen/ womit über 100. Personen umbkommen/ und lebendig begraben worden/ so wäre auch der Schaden an sich selbst von nicht geringer Importanz. Der Moseowittische Abgesandte hätte seine Abfertignng bekommen. Der Königl. Dähnische Envoyé Mons. Stockfleeth wolte sich auch wieder von dannen nach Hause begeben; ingleichem auch der Herr Rumpff/ welcher schon viel Jahr Holländischer Resident zu Stockholm gewesen/ resolviret wieder nacher Holland zu kehren/ diese beede Herren dörfften aber vor Th. Kön. Maj. Wiederkuntfft von Werm- und Ingermanland dero Reise nicht antretten. Ih. Königl. Maj. von Engelland haben von Hrn. Sylm Rathsverwandten allhier/ aus dessen Stutterey ein Spann weißgelber Pferde für 2000. Rhlr. kauffen lassen/ welche sehr rar/ und ehistens transportirt werden sollen. Man hat unterschiedliche Brieffe von Stockholm vom 9. dieses/ welche zwar einhellig von einer grossen und erschröcklichen Feuersbrunst/ welche am 8. hujus auff dem Norder Mallm gegen Mittag umb 10. Uhr entstanden/ so biß den andern Tag bey 24. Stunden lang gewähret/ auch noch im Brand gestanden/ wie die Brieffe abgegangen/ sie variiren aber sehr an der Zahl/ und wovon sieses Unglück eigentlich seinen Anfang genommen/ einer schreibt/ es seye von einer Brandweinbrennerey/ ein anderer von einem Brauer/ und noch ein anderer in einem verschlossenen Hause/ worinnen keine Leute gewesen/ hergekommen; die Zahl der eingeäscherten Häuser wird auff etlich 100. ja gar 2. à 3000. dergrössert/ so daß noch nicht recht eigentlich zu wissen/ wieviel die Summa derselben seye. Es seynd zwar an selbigem Ort viel höltzerne Gebäue/ dennoch seynd auch der Gegend schöne und considerable Häuser/ wovon man mit künfftiger Post gewisse und ausführliche Nachricht erwartet. Immittels vernimbt man/ daß in denen abgebrandten Häusern viel von der Guarde/ und fast die gartze Montirung derselben mit consumiret, worüber solche dem Campement zu Königsöhr nicht beywohnen werden; der Rede nach sollen einige Personen/ welche man wegen dieses Brandes in Verdacht hält/ apprehendiret seyn/ Gelt ersetze einem jeden seinen erlittenen Schaden reichlich wieder/ und bewahre die gantze Christenheit für dergleichen bösen Begebenheiten. Man hat nun Brieffe/ daß Ihr Hochfürstl. Durchl. von Holstein Gottorff incognito zu Antwerpen angelangt/ woselbst Ihro Durchl. dero ältesten Printzen (so am Brüsselischen Hofe) erwarten/ sich mit selbigem zu abouchiren. Daß de-
Im Kupffer-Bergwerck in Schweden fällt ein Schacht ein wobey über 500. Personen umbkommen.
Wegen deß grossen Brandes/ so zu Stockbolm in Schweden vorgangen/ lauffen verschiedene Zeitungen ein.
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