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Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 2. Solingen, 1844.

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der Herr Minister Eichhorn von jeher und noch neuer-
dings hier in Köln entschieden dafür ausgesprochen, die
Lehrer des Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums aufgefordert,
auf die nächste Zukunft ihre Blicke in dieser Beziehung
zu richten. Und viertens, wenn die Rekruten turnen,
also die Alten, so folgt vernünftigerweise, daß auch die
Jungen turnen müssen. Oder sollte wohl dem Grundsatz
gehuldigt werden, die jungen Leiber erst versteifen und
verderben zu lassen, um sie nachher verjüngen zu können,
wie es Städte gibt, die die Jugend erst verwahrlosen
lassen, um die Ehre und das Vergnügen zu haben, sie
nachher in "Correctionshäusern zu corrigiren." Was unser
Rheinisches Prov. Schul-Collegium und unsere Königl.
Regierung in Köln betrifft, so sind beide dem Turnwesen
ernstlich und aufrichtig ergeben, und befördern es nach
Kräften, desto weniger aber die städtische Behörde in
dem reichen Köln. Wie ganz anders Mainz und Frank-
furt! --

D. H.


H.
Einige Bemerkungen über die Frage, ob das
Turnen auch Mädchen und Jungfrauen zu
empfehlen sei?

Erzieher und Aerzte älterer und neuerer Zeit *)
sind, fast ohne Ausnahme, über den Nutzen der

*) Herodicus, Hippocrates, Plato, Galenus, Ce[ls]us, Otibasius, Aetius,
Hieronymus Mercurialis, Aviceuna, Sanctorius, Rivinus, Hoffmann,
Stahl, Sydenham, Boerhave, Baglivi, Johnston, Fuller, v. Swieten,
Tissot, Tronchin, Rousseau, J. P. Frank, Salzmann, Hufeland, Pestalozzi,
v. Fellenberg, Reil, v. Koenen, Bally, Niemeyer, Guthsmuths, Straß, Koch,
Lorinser, Clias, Guerin, u. s. w.

der Herr Miniſter Eichhorn von jeher und noch neuer-
dings hier in Köln entſchieden dafür ausgeſprochen, die
Lehrer des Friedrich-Wilhelms-Gymnaſiums aufgefordert,
auf die nächſte Zukunft ihre Blicke in dieſer Beziehung
zu richten. Und viertens, wenn die Rekruten turnen,
alſo die Alten, ſo folgt vernünftigerweiſe, daß auch die
Jungen turnen müſſen. Oder ſollte wohl dem Grundſatz
gehuldigt werden, die jungen Leiber erſt verſteifen und
verderben zu laſſen, um ſie nachher verjüngen zu können,
wie es Städte gibt, die die Jugend erſt verwahrloſen
laſſen, um die Ehre und das Vergnügen zu haben, ſie
nachher in „Correctionshäuſern zu corrigiren.“ Was unſer
Rheiniſches Prov. Schul-Collegium und unſere Königl.
Regierung in Köln betrifft, ſo ſind beide dem Turnweſen
ernſtlich und aufrichtig ergeben, und befördern es nach
Kräften, deſto weniger aber die ſtädtiſche Behörde in
dem reichen Köln. Wie ganz anders Mainz und Frank-
furt! —

D. H.


H.
Einige Bemerkungen über die Frage, ob das
Turnen auch Mädchen und Jungfrauen zu
empfehlen ſei?

Erzieher und Aerzte älterer und neuerer Zeit *)
ſind, faſt ohne Ausnahme, über den Nutzen der

*) Herodicus, Hippocrates, Plato, Galenus, Ce[lſ]us, Otibaſius, Aetius,
Hieronymus Mercurialis, Aviceuna, Sanctorius, Rivinus, Hoffmann,
Stahl, Sydenham, Boerhave, Baglivi, Johnſton, Fuller, v. Swieten,
Tiſſot, Tronchin, Rouſſeau, J. P. Frank, Salzmann, Hufeland, Peſtalozzi,
v. Fellenberg, Reil, v. Koenen, Bally, Niemeyer, Guthsmuths, Straß, Koch,
Lorinſer, Clias, Guerin, u. ſ. w.
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[98/0102] der Herr Miniſter Eichhorn von jeher und noch neuer- dings hier in Köln entſchieden dafür ausgeſprochen, die Lehrer des Friedrich-Wilhelms-Gymnaſiums aufgefordert, auf die nächſte Zukunft ihre Blicke in dieſer Beziehung zu richten. Und viertens, wenn die Rekruten turnen, alſo die Alten, ſo folgt vernünftigerweiſe, daß auch die Jungen turnen müſſen. Oder ſollte wohl dem Grundſatz gehuldigt werden, die jungen Leiber erſt verſteifen und verderben zu laſſen, um ſie nachher verjüngen zu können, wie es Städte gibt, die die Jugend erſt verwahrloſen laſſen, um die Ehre und das Vergnügen zu haben, ſie nachher in „Correctionshäuſern zu corrigiren.“ Was unſer Rheiniſches Prov. Schul-Collegium und unſere Königl. Regierung in Köln betrifft, ſo ſind beide dem Turnweſen ernſtlich und aufrichtig ergeben, und befördern es nach Kräften, deſto weniger aber die ſtädtiſche Behörde in dem reichen Köln. Wie ganz anders Mainz und Frank- furt! — D. H. H. Einige Bemerkungen über die Frage, ob das Turnen auch Mädchen und Jungfrauen zu empfehlen ſei? Erzieher und Aerzte älterer und neuerer Zeit *) ſind, faſt ohne Ausnahme, über den Nutzen der *) Herodicus, Hippocrates, Plato, Galenus, Celſus, Otibaſius, Aetius, Hieronymus Mercurialis, Aviceuna, Sanctorius, Rivinus, Hoffmann, Stahl, Sydenham, Boerhave, Baglivi, Johnſton, Fuller, v. Swieten, Tiſſot, Tronchin, Rouſſeau, J. P. Frank, Salzmann, Hufeland, Peſtalozzi, v. Fellenberg, Reil, v. Koenen, Bally, Niemeyer, Guthsmuths, Straß, Koch, Lorinſer, Clias, Guerin, u. ſ. w.

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Zitationshilfe: Euler, Karl (Hrsg.): Jahrbücher der deutschen Turnkunst. Bd. 2. Solingen, 1844, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_turnkunst02_1844/102>, abgerufen am 22.11.2024.