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Talvj, Volkslieder der Serben, 1825

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Nicht den Türken Dienste leisten müsse,
Wasser holen, und die Kessel tragen.
Als er so das Haupt ihm abgehauen,
Grub ein Grab er seinem Rosse Scharatz;
Besser ihm, als seinem Bruder Andres! 80
In vier Stücken brach er dann den Säbel,
Daß er nicht in Türkenhände falle,
Daß die Türken sich mit ihm nicht prahlten,
Ihnen sey von Marko er geblieben,
Und darob die Christenheit ihm fluche. 85
Als den scharfen Säbel er zerbrochen,
Brach in sieben Stücken er die Lanze,
Warf die Stücken in die Tannenäste;
Nahm nach diesem den gefurchten Kolben,
Nahm den Kolben in die starke Rechte, 90
Schleuderte ihn vom Urwinaberge
Weit hin in die blaue, dicke Meerfluth.
Zu dem Kolben aber sagte Marko:
"Wenn mein Kolben aus dem Meer' zurrückkehrt,
Soll ein Held erstehen, der mir gleichet!" --95
Als er so zerstöret seine Waffen,
Zog das Schreibzeug er aus seinem Gürtel,
Aus der Tasche unbeschrieb'ne Blätter.
Einen Brief schrieb der Priliper Marko:
"Wer da kommt nach dem Gebirg' Urwina, 100
Zu dem kalten Brunnen bei den Tannen,
Und daselbst den Helden Marko findet,
Wisse hiermit, daß der Marko todt ist!
16*
Nicht den Türken Dienste leisten müsse,
Wasser holen, und die Kessel tragen.
Als er so das Haupt ihm abgehauen,
Grub ein Grab er seinem Rosse Scharatz;
Besser ihm, als seinem Bruder Andres! 80
In vier Stücken brach er dann den Säbel,
Daß er nicht in Türkenhände falle,
Daß die Türken sich mit ihm nicht prahlten,
Ihnen sey von Marko er geblieben,
Und darob die Christenheit ihm fluche. 85
Als den scharfen Säbel er zerbrochen,
Brach in sieben Stücken er die Lanze,
Warf die Stücken in die Tannenäste;
Nahm nach diesem den gefurchten Kolben,
Nahm den Kolben in die starke Rechte, 90
Schleuderte ihn vom Urwinaberge
Weit hin in die blaue, dicke Meerfluth.
Zu dem Kolben aber sagte Marko:
„Wenn mein Kolben aus dem Meer' zurrückkehrt,
Soll ein Held erstehen, der mir gleichet!“ —95
Als er so zerstöret seine Waffen,
Zog das Schreibzeug er aus seinem Gürtel,
Aus der Tasche unbeschrieb'ne Blätter.
Einen Brief schrieb der Priliper Marko:
„Wer da kommt nach dem Gebirg' Urwina, 100
Zu dem kalten Brunnen bei den Tannen,
Und daselbst den Helden Marko findet,
Wisse hiermit, daß der Marko todt ist!
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[243/0309] Nicht den Türken Dienste leisten müsse, Wasser holen, und die Kessel tragen. Als er so das Haupt ihm abgehauen, Grub ein Grab er seinem Rosse Scharatz; Besser ihm, als seinem Bruder Andres! In vier Stücken brach er dann den Säbel, Daß er nicht in Türkenhände falle, Daß die Türken sich mit ihm nicht prahlten, Ihnen sey von Marko er geblieben, Und darob die Christenheit ihm fluche. Als den scharfen Säbel er zerbrochen, Brach in sieben Stücken er die Lanze, Warf die Stücken in die Tannenäste; Nahm nach diesem den gefurchten Kolben, Nahm den Kolben in die starke Rechte, Schleuderte ihn vom Urwinaberge Weit hin in die blaue, dicke Meerfluth. Zu dem Kolben aber sagte Marko: „Wenn mein Kolben aus dem Meer' zurrückkehrt, Soll ein Held erstehen, der mir gleichet!“ — Als er so zerstöret seine Waffen, Zog das Schreibzeug er aus seinem Gürtel, Aus der Tasche unbeschrieb'ne Blätter. Einen Brief schrieb der Priliper Marko: „Wer da kommt nach dem Gebirg' Urwina, Zu dem kalten Brunnen bei den Tannen, Und daselbst den Helden Marko findet, Wisse hiermit, daß der Marko todt ist! 16*

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Zitationshilfe: Talvj, Volkslieder der Serben, 1825, S. 243. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_volkslieder_1825/309>, abgerufen am 21.11.2024.