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Wiener Zeitung. Nr. 280. [Wien], 23. November 1850.

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[Beginn Spaltensatz] abermals den Minister des Jnnern wegen des Antrages
der Quästoren auf ein selbstständiges Polizei=Commissa-
riat vernommen. Der entschiedenste Gegner des Antrages
ist Herr Thiers, der auf die der administrativen Hierar-
chie und der Verfassung gebührende Achtung hinwies. Der
Minister Baroche forderte acht Tage Bedenkzeit, die ihm
auch gewährt wurden. Die Quästoren sollen übrigens den
Antrag zurücknehmen wollen.

-- Der Polizei=Commissär der National=Versamm-
lung Yon hat an den "Constitutionnel", so wie an die
anderen Journale, ein Schreiben gerichtet, worin er die
Angaben dieses Blattes als falsch zurückweist. Während
der Vertagung habe er wie immer, jeden Morgen einen
Bericht für den Präsidenten und die Quästoren verfer-
tigt. Das Protokoll habe er erst Hrn. Dupin vorgelegt,
da er ordnungsmäßig an diesen zuerst gewiesen sei. Der-
selbe habe es ihm mit dem Bedeuten zurückgestellt, das
Actenstück nach dem Gesetz zu behandeln, was auch durch
die Uebergabe desselben an den Staats=Anwalt binnen
einer halben Stunde geschehen sei. Allais, welcher dem
Polizei=Commissär Yon die erste Anzeige von dem an-
geblichen Complote machte, ist verhaftet worden.

-- Jn der siebenten Abtheilung ist gestern die noch
ausstehende Wahl in die Nationalgardegesetz=Commission
auf Ladeveze gefallen. Die Commission hat Panat zu
ihrem Präsidenten und Riancey zu ihrem Secretär er-
nannt. General Grammont hat zum Nationalgardegesetz
ein Amendement eingebracht, nach welchem freie Ver-
pflichtung und Alter von 21 Jahren die einzigen Ein-
trittsbedingungen sein sollten.

-- Der Dreidecker "Valmy" wäre beinahe in die Luft
gegangen. Jn offener See explodirte ein Theil seines
Pulvervorrathes. Zwanzig Menschen sollen todt und
schwer verwundet sein. Das Schiff, dessen Jnneres ganz
zertrümmert ist, kam mit genauer Noth in den Hafen
von Brest. Die Explosion auf dem "Valmy", welcher
den Contre=Admiral Dubourdieu an Bord hatte, ist durch
Fahrlässigkeit mit Feuerwerkskisten entstanden. Der
Luftdruck war so heftig, daß die Laternen an den Ma-
sten erloschen. Von den Verwundeten, deren Verstüm-
melungen gräßlich sind, sind bereits mehrere gestorben
und ist keine Hoffnung, die übrigen zu retten.

-- Der "Constitutionnel" bekämpft die Candidatur
Duvergier de Hauranne's im Cher=Departement.

-- Der "Moniteur" enthält heute eine Liste von Or-
densverleihungen an alte Soldaten der Republik und des
Kaiserreiches auf Antrag der dazu niedergesetzten Spe-
cial=Commission.

-- Eine Depuration der sumpfigen und fieberhaften
Gegend der Sologne hat dem Präsidenten für die beab-
sichtigte Verbesserung dieses Landstriches gedankt. Der
Präsident versicherte sie seiner besonderen Sorgfalt für
die Ackerbau=Jnteressen.

-- Die Commission zur Prüfung der für die Londo-
ner Jndustrie=Ausstellung bestimmten Gegenstände, deren
Präsident der Seine=Präfect ist, hat gestern Hericart de
Thoury zum Vice=Präsidenten und Boutrow zum Se-
cretär ernannt.

-- Zur Regelung der Benützung der Englischen, Fran-
zösischen, Belgischen und Deutschen elektrischen Tele-
graphen, ist eine internationale Commission hier zusam-
mengetreten.

-- Der Preßprozeß der "Presse" kömmt bereits Mon-
tag zur Verhandlung.

-- Die Commission über das Frachtfuhrpolizei=Gesetz
hat Darblay zum Präsidenten und Ducos zum Secre-
tär erwählt.

Großbritanien.

London, 15. November. Gestern um 2 Uhr Nach-
mittags konnte man das Jnnere des neuen Parlaments-
hauses sehen, ohne einen Penny zu zahlen. Die Proro-
gation des Ober= und Unterhauses auf den 17. December
wurde in den Räumen des ersteren mit allen üblichen
Förmlichkeiten vorgenommen. Der Lord=Kanzler, der
Graf von Carlisle und der Graf von Minto nahmen ihre
Sitze vor dem Throne ein, und ließen das Unterhaus vor-
laden. Der Ceremonienmeister des letzteren brachte darauf
einen der Secretäre mit ein Paar Ordnern des Unter-
hauses an Ort und Stelle, und diesen wurde das Proro-
gations=Decret feierlich vorgelesen.

-- Jm Ostindischen Hause wurde am 13ten in Ge-
genwart der Compagnie=Directoren der neuernannte Ober-
commandant der Ostindischen Truppenmacht und zweites
Mitglied der Bombay=Regierung, General=Lieutenant
Sir John Grey, in Eid genommen.

-- Die gesammten Unkosten der Londoner Polizei, die
Pensionen der alten Wachmänner inbegriffen, belaufen
sich für 1851 auf 40.239 Pfd. St., ungefähr das Ach-
tel des Pariser Budgets bei einer doppelten Seelenzahl.

-- Cardinal Wiseman begann am 13ten die regelmä-
ßige Erfüllung seiner geistlichen Pflichten und las um
8 Uhr die Messe in der katholischen Kathedrale St. Geor-
[Spaltenumbruch] ge's=in=the=Fields. Man sagt, er werde die ganze Woche
damit fortfahren.

-- Jn der letzten Versammlung der Friedensfreunde
zu Wrexham berichtete Hr. Sturge über die Vermitte-
lungsschritte, welche er, Burritt und Wheeler bei der
Schleswig=Holsteinischen und der Dänischen Regierung
zum Zwecke einer Beilegung des Krieges durch Schieds-
richterausspruch nicht ohne Erfolg gethan haben, und ver-
las eine darauf bezügliche Erklärung des "Ministers der
auswärtigen Angelegenheiten für Schleswig=Holstein."
Er setzte hinzu, daß sie diese Erklärung natürlich nach
Kopenhagen überschickt und von dort die Antwort erhal-
ten hätten, man werde dieselbe in ernstliche Erwägung
ziehen.

-- Das Lord=Mayor=Bankett in der Guildhall der
City von London gab keinem früheren an Pracht, Reich-
thum und festlicher Stimmung etwas nach. Jm Namen
des diplomatischen Corps, welches sich nicht vollständig
einfand, sprach der Nord=Amerikanische Gesandte, Herr
Lawrence. Lord John Russell, der mit großem Enthu-
siasmus begrüßt wurde, versicherte die anwesenden Ver-
treter des Welthandels, daß die Regierung sich bemü-
hen werde, mit allen möglichen Anstrengungen den Frie-
den auf dem Continente zu erhalten, dessen Segnun-
gen auf Nimand reichlicher gefallen, als auf Eng-
land. Auch der Marquis von Lansdowne warf
einen Blick auf den Continent und sagte: "Die Frem-
den, die zur Ausstellung nach London strömen werden,
dürften etwas noch mehr bewundern, als die Erzeugnisse
der Britischen Jndustrie, nämlich die freien Jnstitutionen
Großbritaniens, deren Wurzel und Stamm die Gemein-
defreiheiten der City bilden." Der Lord=Mayor brachte
einen Doppel=Toast auf das Unterhaus und Lord Pal-
merston aus. Der Letztere bemerkte: "Jn diesen Tagen,
wo wir die Nationen ringsum in unglückseligen inneren
Streit verwickelt sehen, um ihre bürgerlichen und politi-
schen Rechte zu erlangen und sicherzustellen, ist es uns ein
stolzer Trost, zu wissen, das wir als ein Erbtheil mehrerer
Vorfahren in Ruhe genießen können, was Andere mit ihrem
Herzblut erst erkaufen müssen."

Jtalienische Staaten.

Jn Folge des betrübenden Hinscheidens Sr. k. Hoh.
des Erzherzogs F. M. Ferdinand Carl von Oester-
reich=Este hat Se. kais. Hoh. der Großherzog von Tos-
cana eine dreiwöchentliche und Se. k. Hoh. der Herzog
von Parma eine vierwöchentliche Hoftrauer angeordnet.

Rußland.

St. Petersburg, 16. ( 28. October ) Die neue
stehende Newa=Brücke, an der in der letzten Zeit meh-
rere tausend Menschen Tag und Nacht arbeiteten, nähert
sich sichtlich ihrer Vollendung. Alles Holzgerüste ist weg-
geräumt, man stellt bereits das Eisengeländer zwischen
Granitwürfeln auf und hat vorgstern Abends ( 26. Oct. )
den ersten Versuch mit der Gaserleuchtung auf der Brücke
gemacht. Dieselbe wird 20 große Laternen erhalten,
in deren jeder 30 Gasflammen brennen.

Tiflis, 29. Sept. ( 11. Oct. ) Der Kawkas meldet
folgendes über die Fortsetzung der Reise Sr kais. Hoheit
des Großfürsten Thronfolgers: Se. kais. Hoheit der
Großfürst Thronfolger Cäsarewitsch nahm nach seiner Ab-
reise aus Tiflis, das Frühstück im Dorfe Muchrani, beim
Fürsten David Bagration=Muchranski ein. Jn Gori traf
Se. kais. Hoheit, von freudigem Zurufe der Bewohner
empfangen, um 5 Uhr Abends ein, nahm daselbst die
Ehrenwache der 1sten Kaukasischen Batterie der Grena-
dier=Artillerie=Brigade an, ließ diese ein Exercitium aus-
führen, besichtigte die alten Festungswerke und beehrte
nach der Abendtafel das Haus der Fürsten Alexander
Eristow mit seinem Besuche.

Am 30. September ( 12. Oct. ) , um 8 Uhr Morgens,
verließ Se. kaiserl. Hoheit, von den Grusinischen Für-
sten und Adeligen begleitet, Gori, nahm das Frühstück
im Dorfe Tschali, im Hause des Fürsten Abaschidse ein
und besichtigte darauf zwischen den Stationen [unleserliches Material - 6 Zeichen fehlen]Sfuram
und Malit 2 Compagnien des 3ten und 2 Compagnien
des 4ten Bataillons des Mingrelischen Jäger=Regiments.
Auf der Station Malit wurde er vom Militär=Gou-
verneur von Kutaiß, Fürsten Gagarin, und den Fürsten
Jmeretiens begrüßt.

Am 1. ( 13. ) October, gegen 5 Uhr Nachmittags, traf
Se. kaiserl. Hoheit in Kutaiß ein und wurde hier vor
der Kirche vom Metropoliten David mit dem Kreuze und
Weihwasser empfangen. Aus der Kirche verfügte sich der
Großfürst Thronfolger in die Wohnung des Militär-
Gouverneurs, wo ihm die Jmeretischen, Gurischen und
Samursakanschen Fürsten und Adelige, desgleichen die
nach Kutaiß zur Begrüßung Sr. kaiserl. Hoheit einge-
troffenen Herren von Abchasien, Mingrelien und Swane-
tien, nebst den ihnen untergebenen Fürsten, vorgestellt
wurden. Se. kaiserl. Hoheit richtete gnädige Worte an
sie und versicherte sie des Wohlwollens Sr. Majestät des
[Spaltenumbruch] Kaisers für ihren eifrigen und treuen Dienst. Nachdem
der Großfürst die Abtheilung der Anstalt der heiligen
Nina, das Militär=Hospital und die Ruinen in der alten
Festung besichtigt, stattete er dem Metropoliten David
einen Besuch ab. Zur Abendtafel waren die Herren von
Mingrelien, Abchasien und Swanetien und andere Nota-
bilitäten geladen.

Am 2. ( 14ten ) October, um 9 Uhr Morgens, em-
pfing Se. kaiserliche Hoheit den Metropoliten David
und den Gurischen Erzbischof Eufim, sämmtliche Mi-
litär- und Civil=Beamten und die Notabilitäten der
Stadt, besichtigte sodann 2 Compagnien des 1sten Grusi-
schen Linien=Bataillons und schenkte, als Zeichen Jhrer
Zufriedenheit, im Namen Sr. Majestät des Kaisers
jedem Gemeinen 25 Kop. S.

Se. kaiserliche Hoheit verließ Kutaiß, übernachtete
auf der Station Belogori und traf um 7 Uhr Mor-
gens in Achalzich ein.

Dänemark.

Kopenhagen, 16. November. Die "Berling'sche
Zeitung" theilt mit, daß die Regierung den Dänischen
Gesandten in London beauftragt hatte, dort 40.000 Stück
schwere wollene Decken zum Gebrauche für die Armee
anzuschaffen, und in dieser Angelegenheit sich wo möglich
von dem Englischen Gouvernement unterstützen zu lassen.
-- Lord Palmerston sei auch dem Dänischen Gesandten
in dieser Angelegenheit aufs Bereitwilligste entgegen ge-
kommen und habe sogar veranlaßt, daß die gewünschten
40.000 Stück Decken aus dem Depot des Englischen
Kriegs=Ministeriums der Dänischen Regierung gegen den
Kostenpreis überlassen worden sind.

-- "Faedrel." bringt ein Rescript des Regierungs-
Commissärs vom 8ten, in welchem auf Antrag des De-
putirten=Collegiums 1 ) bestimmt wird, daß die Dänische
und die Deutsche Sprache als Kirchensprache [unleserliches Material - 9 Zeichen fehlen]bieselbst glei-
che Rechte haben, und daher abwechselnd Sonntag um
Sonntag entweder die Vormittags= oder die Nachmittags-
oder Frühpredigt in Dänischer Sprache gehalten, wie
auch, daß zwei Compastoren angestellt werden sollen, 2 )
wird die Dänische Sprache als Unterrichtssprache in die
Schulen eingeführt, übrigens hinzugefügt, daß für einen
gründlichen Unterricht in Deutscher Sprache gesorgt wer-
den solle.

Schweden und Norwegen.

Christiania, 4. November. Nach Beendigung
der Storthingswahlen stellt sich das Verhältniß der ver-
schiedenen Stände, welche vertreten sind, folgendermaßen:
Von 106 Repräsentanten sind 65 früher auf dem Stor-
thing gewesen, 41 dagegen neu hinzugekommen. Darunter
sind 31 Beamte ( 10 Juristen, 12 Geistliche ) , 28 Bürger
( 14 Kaufleute, 10 Handwerker ) , 47 Landeigenthümer
( 31 Bauern. ) Auf dem Storthing von 1848, der aus
105 Repräsentanten bestand, befanden sich 47 Beamte
( 23 Juristen, 16 Geistliche ) , 16 Bürger ( 13 Kaufleute,
kein Handwerker ) und 42 Landeigenthümer ( 29 Bauern. )

Dit Norwegische Regierung hat, aus Anlaß der von
Schwedischer Seite angeordneten Sperrung der Landes-
gränze und namentlich der Personen=Beförderung über
dieselbe, die Bestimmung getroffen, daß das Dampf-
schiff "Christiania" bis auf Weiteres einmal wöchentlich
zwischen Christiania und Kopenhagen fahren soll, ohne in
Gothenburg anzulaufen.

Die Norwegische Handelsflotte bestand im Jahre 1849
aus 3064 Schiffen von129.637 1 / 2 Handelslasten Trag-
fähigkeit und außerdem aus 1058 Fahrzeugen von
10.139 Handelslasten für die Binnen=Schifffahrt.

Türkei.

Eine verläßliche Mittheilung aus Constantinopel, be-
stätigt, daß die Nachricht von der Flucht Kossuths eine
Erfindung war. Es geht aus jener Mittheilung vielmehr
hervor, daß Kossuth gerade in den Tagen, in welchen die
angebliche Flucht Statt gehabt haben soll, an dem in Kiu-
taja grassirenden Typhus bettlägerig war, und auf Befehl
Soliman Bei's von einem dortigen Garnisonsarzte ärzt-
lich behandelt wurde.



Oeffentliche Gerichts=Verhandlungen.

Jm Bezirksgerichte innerer Stadt 2ter Section muß-
ten gestern ( d. 22. d. M. ) mehrere auf diesen Tag an-
beraumte Verhandlungen wegen Nichterscheines der Zeu-
gen vertagt werden, die letzte derselben betraf eine Ehren-
beleidigung, da jedoch auch der Kläger nicht erschienen
war, erachtete das Gericht, daß derselbe die Klage zu-
rückgenommen habe, die Zeugen jedoch, die der Vorla-
dung des Gerichtes nicht gefolgt waren, wurden ein Je-
der zu 10 fl. C. M. Strafe verurtheilt, welche an den
Armenfond abgeliefert werden.

Zuletzt wurde noch über die Anklage gegen den bürgerl.
Gastwirth Ferdinand S. verhandelt.

Bei der gewöhnlichen Runde der vom Magistrate ab-
gesandten Sanitäts=Commission kam dieselbe auch in das
[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] abermals den Minister des Jnnern wegen des Antrages
der Quästoren auf ein selbstständiges Polizei=Commissa-
riat vernommen. Der entschiedenste Gegner des Antrages
ist Herr Thiers, der auf die der administrativen Hierar-
chie und der Verfassung gebührende Achtung hinwies. Der
Minister Baroche forderte acht Tage Bedenkzeit, die ihm
auch gewährt wurden. Die Quästoren sollen übrigens den
Antrag zurücknehmen wollen.

— Der Polizei=Commissär der National=Versamm-
lung Yon hat an den „Constitutionnel“, so wie an die
anderen Journale, ein Schreiben gerichtet, worin er die
Angaben dieses Blattes als falsch zurückweist. Während
der Vertagung habe er wie immer, jeden Morgen einen
Bericht für den Präsidenten und die Quästoren verfer-
tigt. Das Protokoll habe er erst Hrn. Dupin vorgelegt,
da er ordnungsmäßig an diesen zuerst gewiesen sei. Der-
selbe habe es ihm mit dem Bedeuten zurückgestellt, das
Actenstück nach dem Gesetz zu behandeln, was auch durch
die Uebergabe desselben an den Staats=Anwalt binnen
einer halben Stunde geschehen sei. Allais, welcher dem
Polizei=Commissär Yon die erste Anzeige von dem an-
geblichen Complote machte, ist verhaftet worden.

— Jn der siebenten Abtheilung ist gestern die noch
ausstehende Wahl in die Nationalgardegesetz=Commission
auf Ladeveze gefallen. Die Commission hat Panat zu
ihrem Präsidenten und Riancey zu ihrem Secretär er-
nannt. General Grammont hat zum Nationalgardegesetz
ein Amendement eingebracht, nach welchem freie Ver-
pflichtung und Alter von 21 Jahren die einzigen Ein-
trittsbedingungen sein sollten.

— Der Dreidecker „Valmy“ wäre beinahe in die Luft
gegangen. Jn offener See explodirte ein Theil seines
Pulvervorrathes. Zwanzig Menschen sollen todt und
schwer verwundet sein. Das Schiff, dessen Jnneres ganz
zertrümmert ist, kam mit genauer Noth in den Hafen
von Brest. Die Explosion auf dem „Valmy“, welcher
den Contre=Admiral Dubourdieu an Bord hatte, ist durch
Fahrlässigkeit mit Feuerwerkskisten entstanden. Der
Luftdruck war so heftig, daß die Laternen an den Ma-
sten erloschen. Von den Verwundeten, deren Verstüm-
melungen gräßlich sind, sind bereits mehrere gestorben
und ist keine Hoffnung, die übrigen zu retten.

— Der „Constitutionnel“ bekämpft die Candidatur
Duvergier de Hauranne's im Cher=Departement.

— Der „Moniteur“ enthält heute eine Liste von Or-
densverleihungen an alte Soldaten der Republik und des
Kaiserreiches auf Antrag der dazu niedergesetzten Spe-
cial=Commission.

— Eine Depuration der sumpfigen und fieberhaften
Gegend der Sologne hat dem Präsidenten für die beab-
sichtigte Verbesserung dieses Landstriches gedankt. Der
Präsident versicherte sie seiner besonderen Sorgfalt für
die Ackerbau=Jnteressen.

— Die Commission zur Prüfung der für die Londo-
ner Jndustrie=Ausstellung bestimmten Gegenstände, deren
Präsident der Seine=Präfect ist, hat gestern Hericart de
Thoury zum Vice=Präsidenten und Boutrow zum Se-
cretär ernannt.

— Zur Regelung der Benützung der Englischen, Fran-
zösischen, Belgischen und Deutschen elektrischen Tele-
graphen, ist eine internationale Commission hier zusam-
mengetreten.

— Der Preßprozeß der „Presse“ kömmt bereits Mon-
tag zur Verhandlung.

— Die Commission über das Frachtfuhrpolizei=Gesetz
hat Darblay zum Präsidenten und Ducos zum Secre-
tär erwählt.

Großbritanien.

London, 15. November. Gestern um 2 Uhr Nach-
mittags konnte man das Jnnere des neuen Parlaments-
hauses sehen, ohne einen Penny zu zahlen. Die Proro-
gation des Ober= und Unterhauses auf den 17. December
wurde in den Räumen des ersteren mit allen üblichen
Förmlichkeiten vorgenommen. Der Lord=Kanzler, der
Graf von Carlisle und der Graf von Minto nahmen ihre
Sitze vor dem Throne ein, und ließen das Unterhaus vor-
laden. Der Ceremonienmeister des letzteren brachte darauf
einen der Secretäre mit ein Paar Ordnern des Unter-
hauses an Ort und Stelle, und diesen wurde das Proro-
gations=Decret feierlich vorgelesen.

— Jm Ostindischen Hause wurde am 13ten in Ge-
genwart der Compagnie=Directoren der neuernannte Ober-
commandant der Ostindischen Truppenmacht und zweites
Mitglied der Bombay=Regierung, General=Lieutenant
Sir John Grey, in Eid genommen.

— Die gesammten Unkosten der Londoner Polizei, die
Pensionen der alten Wachmänner inbegriffen, belaufen
sich für 1851 auf 40.239 Pfd. St., ungefähr das Ach-
tel des Pariser Budgets bei einer doppelten Seelenzahl.

— Cardinal Wiseman begann am 13ten die regelmä-
ßige Erfüllung seiner geistlichen Pflichten und las um
8 Uhr die Messe in der katholischen Kathedrale St. Geor-
[Spaltenumbruch] ge's=in=the=Fields. Man sagt, er werde die ganze Woche
damit fortfahren.

— Jn der letzten Versammlung der Friedensfreunde
zu Wrexham berichtete Hr. Sturge über die Vermitte-
lungsschritte, welche er, Burritt und Wheeler bei der
Schleswig=Holsteinischen und der Dänischen Regierung
zum Zwecke einer Beilegung des Krieges durch Schieds-
richterausspruch nicht ohne Erfolg gethan haben, und ver-
las eine darauf bezügliche Erklärung des „Ministers der
auswärtigen Angelegenheiten für Schleswig=Holstein.“
Er setzte hinzu, daß sie diese Erklärung natürlich nach
Kopenhagen überschickt und von dort die Antwort erhal-
ten hätten, man werde dieselbe in ernstliche Erwägung
ziehen.

— Das Lord=Mayor=Bankett in der Guildhall der
City von London gab keinem früheren an Pracht, Reich-
thum und festlicher Stimmung etwas nach. Jm Namen
des diplomatischen Corps, welches sich nicht vollständig
einfand, sprach der Nord=Amerikanische Gesandte, Herr
Lawrence. Lord John Russell, der mit großem Enthu-
siasmus begrüßt wurde, versicherte die anwesenden Ver-
treter des Welthandels, daß die Regierung sich bemü-
hen werde, mit allen möglichen Anstrengungen den Frie-
den auf dem Continente zu erhalten, dessen Segnun-
gen auf Nimand reichlicher gefallen, als auf Eng-
land. Auch der Marquis von Lansdowne warf
einen Blick auf den Continent und sagte: „Die Frem-
den, die zur Ausstellung nach London strömen werden,
dürften etwas noch mehr bewundern, als die Erzeugnisse
der Britischen Jndustrie, nämlich die freien Jnstitutionen
Großbritaniens, deren Wurzel und Stamm die Gemein-
defreiheiten der City bilden.“ Der Lord=Mayor brachte
einen Doppel=Toast auf das Unterhaus und Lord Pal-
merston aus. Der Letztere bemerkte: „Jn diesen Tagen,
wo wir die Nationen ringsum in unglückseligen inneren
Streit verwickelt sehen, um ihre bürgerlichen und politi-
schen Rechte zu erlangen und sicherzustellen, ist es uns ein
stolzer Trost, zu wissen, das wir als ein Erbtheil mehrerer
Vorfahren in Ruhe genießen können, was Andere mit ihrem
Herzblut erst erkaufen müssen.“

Jtalienische Staaten.

Jn Folge des betrübenden Hinscheidens Sr. k. Hoh.
des Erzherzogs F. M. Ferdinand Carl von Oester-
reich=Este hat Se. kais. Hoh. der Großherzog von Tos-
cana eine dreiwöchentliche und Se. k. Hoh. der Herzog
von Parma eine vierwöchentliche Hoftrauer angeordnet.

Rußland.

St. Petersburg, 16. ( 28. October ) Die neue
stehende Newa=Brücke, an der in der letzten Zeit meh-
rere tausend Menschen Tag und Nacht arbeiteten, nähert
sich sichtlich ihrer Vollendung. Alles Holzgerüste ist weg-
geräumt, man stellt bereits das Eisengeländer zwischen
Granitwürfeln auf und hat vorgstern Abends ( 26. Oct. )
den ersten Versuch mit der Gaserleuchtung auf der Brücke
gemacht. Dieselbe wird 20 große Laternen erhalten,
in deren jeder 30 Gasflammen brennen.

Tiflis, 29. Sept. ( 11. Oct. ) Der Kawkas meldet
folgendes über die Fortsetzung der Reise Sr kais. Hoheit
des Großfürsten Thronfolgers: Se. kais. Hoheit der
Großfürst Thronfolger Cäsarewitsch nahm nach seiner Ab-
reise aus Tiflis, das Frühstück im Dorfe Muchrani, beim
Fürsten David Bagration=Muchranski ein. Jn Gori traf
Se. kais. Hoheit, von freudigem Zurufe der Bewohner
empfangen, um 5 Uhr Abends ein, nahm daselbst die
Ehrenwache der 1sten Kaukasischen Batterie der Grena-
dier=Artillerie=Brigade an, ließ diese ein Exercitium aus-
führen, besichtigte die alten Festungswerke und beehrte
nach der Abendtafel das Haus der Fürsten Alexander
Eristow mit seinem Besuche.

Am 30. September ( 12. Oct. ) , um 8 Uhr Morgens,
verließ Se. kaiserl. Hoheit, von den Grusinischen Für-
sten und Adeligen begleitet, Gori, nahm das Frühstück
im Dorfe Tschali, im Hause des Fürsten Abaschidse ein
und besichtigte darauf zwischen den Stationen [unleserliches Material – 6 Zeichen fehlen]Sfuram
und Malit 2 Compagnien des 3ten und 2 Compagnien
des 4ten Bataillons des Mingrelischen Jäger=Regiments.
Auf der Station Malit wurde er vom Militär=Gou-
verneur von Kutaiß, Fürsten Gagarin, und den Fürsten
Jmeretiens begrüßt.

Am 1. ( 13. ) October, gegen 5 Uhr Nachmittags, traf
Se. kaiserl. Hoheit in Kutaiß ein und wurde hier vor
der Kirche vom Metropoliten David mit dem Kreuze und
Weihwasser empfangen. Aus der Kirche verfügte sich der
Großfürst Thronfolger in die Wohnung des Militär-
Gouverneurs, wo ihm die Jmeretischen, Gurischen und
Samursakanschen Fürsten und Adelige, desgleichen die
nach Kutaiß zur Begrüßung Sr. kaiserl. Hoheit einge-
troffenen Herren von Abchasien, Mingrelien und Swane-
tien, nebst den ihnen untergebenen Fürsten, vorgestellt
wurden. Se. kaiserl. Hoheit richtete gnädige Worte an
sie und versicherte sie des Wohlwollens Sr. Majestät des
[Spaltenumbruch] Kaisers für ihren eifrigen und treuen Dienst. Nachdem
der Großfürst die Abtheilung der Anstalt der heiligen
Nina, das Militär=Hospital und die Ruinen in der alten
Festung besichtigt, stattete er dem Metropoliten David
einen Besuch ab. Zur Abendtafel waren die Herren von
Mingrelien, Abchasien und Swanetien und andere Nota-
bilitäten geladen.

Am 2. ( 14ten ) October, um 9 Uhr Morgens, em-
pfing Se. kaiserliche Hoheit den Metropoliten David
und den Gurischen Erzbischof Eufim, sämmtliche Mi-
litär- und Civil=Beamten und die Notabilitäten der
Stadt, besichtigte sodann 2 Compagnien des 1sten Grusi-
schen Linien=Bataillons und schenkte, als Zeichen Jhrer
Zufriedenheit, im Namen Sr. Majestät des Kaisers
jedem Gemeinen 25 Kop. S.

Se. kaiserliche Hoheit verließ Kutaiß, übernachtete
auf der Station Belogori und traf um 7 Uhr Mor-
gens in Achalzich ein.

Dänemark.

Kopenhagen, 16. November. Die „Berling'sche
Zeitung“ theilt mit, daß die Regierung den Dänischen
Gesandten in London beauftragt hatte, dort 40.000 Stück
schwere wollene Decken zum Gebrauche für die Armee
anzuschaffen, und in dieser Angelegenheit sich wo möglich
von dem Englischen Gouvernement unterstützen zu lassen.
— Lord Palmerston sei auch dem Dänischen Gesandten
in dieser Angelegenheit aufs Bereitwilligste entgegen ge-
kommen und habe sogar veranlaßt, daß die gewünschten
40.000 Stück Decken aus dem Depot des Englischen
Kriegs=Ministeriums der Dänischen Regierung gegen den
Kostenpreis überlassen worden sind.

— „Faedrel.“ bringt ein Rescript des Regierungs-
Commissärs vom 8ten, in welchem auf Antrag des De-
putirten=Collegiums 1 ) bestimmt wird, daß die Dänische
und die Deutsche Sprache als Kirchensprache [unleserliches Material – 9 Zeichen fehlen]bieselbst glei-
che Rechte haben, und daher abwechselnd Sonntag um
Sonntag entweder die Vormittags= oder die Nachmittags-
oder Frühpredigt in Dänischer Sprache gehalten, wie
auch, daß zwei Compastoren angestellt werden sollen, 2 )
wird die Dänische Sprache als Unterrichtssprache in die
Schulen eingeführt, übrigens hinzugefügt, daß für einen
gründlichen Unterricht in Deutscher Sprache gesorgt wer-
den solle.

Schweden und Norwegen.

Christiania, 4. November. Nach Beendigung
der Storthingswahlen stellt sich das Verhältniß der ver-
schiedenen Stände, welche vertreten sind, folgendermaßen:
Von 106 Repräsentanten sind 65 früher auf dem Stor-
thing gewesen, 41 dagegen neu hinzugekommen. Darunter
sind 31 Beamte ( 10 Juristen, 12 Geistliche ) , 28 Bürger
( 14 Kaufleute, 10 Handwerker ) , 47 Landeigenthümer
( 31 Bauern. ) Auf dem Storthing von 1848, der aus
105 Repräsentanten bestand, befanden sich 47 Beamte
( 23 Juristen, 16 Geistliche ) , 16 Bürger ( 13 Kaufleute,
kein Handwerker ) und 42 Landeigenthümer ( 29 Bauern. )

Dit Norwegische Regierung hat, aus Anlaß der von
Schwedischer Seite angeordneten Sperrung der Landes-
gränze und namentlich der Personen=Beförderung über
dieselbe, die Bestimmung getroffen, daß das Dampf-
schiff „Christiania“ bis auf Weiteres einmal wöchentlich
zwischen Christiania und Kopenhagen fahren soll, ohne in
Gothenburg anzulaufen.

Die Norwegische Handelsflotte bestand im Jahre 1849
aus 3064 Schiffen von129.637 1 / 2 Handelslasten Trag-
fähigkeit und außerdem aus 1058 Fahrzeugen von
10.139 Handelslasten für die Binnen=Schifffahrt.

Türkei.

Eine verläßliche Mittheilung aus Constantinopel, be-
stätigt, daß die Nachricht von der Flucht Kossuths eine
Erfindung war. Es geht aus jener Mittheilung vielmehr
hervor, daß Kossuth gerade in den Tagen, in welchen die
angebliche Flucht Statt gehabt haben soll, an dem in Kiu-
taja grassirenden Typhus bettlägerig war, und auf Befehl
Soliman Bei's von einem dortigen Garnisonsarzte ärzt-
lich behandelt wurde.



Oeffentliche Gerichts=Verhandlungen.

Jm Bezirksgerichte innerer Stadt 2ter Section muß-
ten gestern ( d. 22. d. M. ) mehrere auf diesen Tag an-
beraumte Verhandlungen wegen Nichterscheines der Zeu-
gen vertagt werden, die letzte derselben betraf eine Ehren-
beleidigung, da jedoch auch der Kläger nicht erschienen
war, erachtete das Gericht, daß derselbe die Klage zu-
rückgenommen habe, die Zeugen jedoch, die der Vorla-
dung des Gerichtes nicht gefolgt waren, wurden ein Je-
der zu 10 fl. C. M. Strafe verurtheilt, welche an den
Armenfond abgeliefert werden.

Zuletzt wurde noch über die Anklage gegen den bürgerl.
Gastwirth Ferdinand S. verhandelt.

Bei der gewöhnlichen Runde der vom Magistrate ab-
gesandten Sanitäts=Commission kam dieselbe auch in das
[Ende Spaltensatz]

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[3547/0005] 3547 abermals den Minister des Jnnern wegen des Antrages der Quästoren auf ein selbstständiges Polizei=Commissa- riat vernommen. Der entschiedenste Gegner des Antrages ist Herr Thiers, der auf die der administrativen Hierar- chie und der Verfassung gebührende Achtung hinwies. Der Minister Baroche forderte acht Tage Bedenkzeit, die ihm auch gewährt wurden. Die Quästoren sollen übrigens den Antrag zurücknehmen wollen. — Der Polizei=Commissär der National=Versamm- lung Yon hat an den „Constitutionnel“, so wie an die anderen Journale, ein Schreiben gerichtet, worin er die Angaben dieses Blattes als falsch zurückweist. Während der Vertagung habe er wie immer, jeden Morgen einen Bericht für den Präsidenten und die Quästoren verfer- tigt. Das Protokoll habe er erst Hrn. Dupin vorgelegt, da er ordnungsmäßig an diesen zuerst gewiesen sei. 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Lord John Russell, der mit großem Enthu- siasmus begrüßt wurde, versicherte die anwesenden Ver- treter des Welthandels, daß die Regierung sich bemü- hen werde, mit allen möglichen Anstrengungen den Frie- den auf dem Continente zu erhalten, dessen Segnun- gen auf Nimand reichlicher gefallen, als auf Eng- land. Auch der Marquis von Lansdowne warf einen Blick auf den Continent und sagte: „Die Frem- den, die zur Ausstellung nach London strömen werden, dürften etwas noch mehr bewundern, als die Erzeugnisse der Britischen Jndustrie, nämlich die freien Jnstitutionen Großbritaniens, deren Wurzel und Stamm die Gemein- defreiheiten der City bilden.“ Der Lord=Mayor brachte einen Doppel=Toast auf das Unterhaus und Lord Pal- merston aus. Der Letztere bemerkte: „Jn diesen Tagen, wo wir die Nationen ringsum in unglückseligen inneren Streit verwickelt sehen, um ihre bürgerlichen und politi- schen Rechte zu erlangen und sicherzustellen, ist es uns ein stolzer Trost, zu wissen, das wir als ein Erbtheil mehrerer Vorfahren in Ruhe genießen können, was Andere mit ihrem Herzblut erst erkaufen müssen.“ Jtalienische Staaten. Jn Folge des betrübenden Hinscheidens Sr. k. Hoh. des Erzherzogs F. M. Ferdinand Carl von Oester- reich=Este hat Se. kais. Hoh. der Großherzog von Tos- cana eine dreiwöchentliche und Se. k. Hoh. der Herzog von Parma eine vierwöchentliche Hoftrauer angeordnet. Rußland. St. Petersburg, 16. ( 28. October ) Die neue stehende Newa=Brücke, an der in der letzten Zeit meh- rere tausend Menschen Tag und Nacht arbeiteten, nähert sich sichtlich ihrer Vollendung. Alles Holzgerüste ist weg- geräumt, man stellt bereits das Eisengeländer zwischen Granitwürfeln auf und hat vorgstern Abends ( 26. Oct. ) den ersten Versuch mit der Gaserleuchtung auf der Brücke gemacht. Dieselbe wird 20 große Laternen erhalten, in deren jeder 30 Gasflammen brennen. Tiflis, 29. Sept. ( 11. Oct. ) Der Kawkas meldet folgendes über die Fortsetzung der Reise Sr kais. Hoheit des Großfürsten Thronfolgers: Se. kais. Hoheit der Großfürst Thronfolger Cäsarewitsch nahm nach seiner Ab- reise aus Tiflis, das Frühstück im Dorfe Muchrani, beim Fürsten David Bagration=Muchranski ein. Jn Gori traf Se. kais. Hoheit, von freudigem Zurufe der Bewohner empfangen, um 5 Uhr Abends ein, nahm daselbst die Ehrenwache der 1sten Kaukasischen Batterie der Grena- dier=Artillerie=Brigade an, ließ diese ein Exercitium aus- führen, besichtigte die alten Festungswerke und beehrte nach der Abendtafel das Haus der Fürsten Alexander Eristow mit seinem Besuche. Am 30. September ( 12. Oct. ) , um 8 Uhr Morgens, verließ Se. kaiserl. Hoheit, von den Grusinischen Für- sten und Adeligen begleitet, Gori, nahm das Frühstück im Dorfe Tschali, im Hause des Fürsten Abaschidse ein und besichtigte darauf zwischen den Stationen ______Sfuram und Malit 2 Compagnien des 3ten und 2 Compagnien des 4ten Bataillons des Mingrelischen Jäger=Regiments. Auf der Station Malit wurde er vom Militär=Gou- verneur von Kutaiß, Fürsten Gagarin, und den Fürsten Jmeretiens begrüßt. Am 1. ( 13. ) October, gegen 5 Uhr Nachmittags, traf Se. kaiserl. Hoheit in Kutaiß ein und wurde hier vor der Kirche vom Metropoliten David mit dem Kreuze und Weihwasser empfangen. Aus der Kirche verfügte sich der Großfürst Thronfolger in die Wohnung des Militär- Gouverneurs, wo ihm die Jmeretischen, Gurischen und Samursakanschen Fürsten und Adelige, desgleichen die nach Kutaiß zur Begrüßung Sr. kaiserl. Hoheit einge- troffenen Herren von Abchasien, Mingrelien und Swane- tien, nebst den ihnen untergebenen Fürsten, vorgestellt wurden. Se. kaiserl. Hoheit richtete gnädige Worte an sie und versicherte sie des Wohlwollens Sr. Majestät des Kaisers für ihren eifrigen und treuen Dienst. Nachdem der Großfürst die Abtheilung der Anstalt der heiligen Nina, das Militär=Hospital und die Ruinen in der alten Festung besichtigt, stattete er dem Metropoliten David einen Besuch ab. Zur Abendtafel waren die Herren von Mingrelien, Abchasien und Swanetien und andere Nota- bilitäten geladen. Am 2. ( 14ten ) October, um 9 Uhr Morgens, em- pfing Se. kaiserliche Hoheit den Metropoliten David und den Gurischen Erzbischof Eufim, sämmtliche Mi- litär- und Civil=Beamten und die Notabilitäten der Stadt, besichtigte sodann 2 Compagnien des 1sten Grusi- schen Linien=Bataillons und schenkte, als Zeichen Jhrer Zufriedenheit, im Namen Sr. Majestät des Kaisers jedem Gemeinen 25 Kop. S. Se. kaiserliche Hoheit verließ Kutaiß, übernachtete auf der Station Belogori und traf um 7 Uhr Mor- gens in Achalzich ein. Dänemark. Kopenhagen, 16. November. Die „Berling'sche Zeitung“ theilt mit, daß die Regierung den Dänischen Gesandten in London beauftragt hatte, dort 40.000 Stück schwere wollene Decken zum Gebrauche für die Armee anzuschaffen, und in dieser Angelegenheit sich wo möglich von dem Englischen Gouvernement unterstützen zu lassen. — Lord Palmerston sei auch dem Dänischen Gesandten in dieser Angelegenheit aufs Bereitwilligste entgegen ge- kommen und habe sogar veranlaßt, daß die gewünschten 40.000 Stück Decken aus dem Depot des Englischen Kriegs=Ministeriums der Dänischen Regierung gegen den Kostenpreis überlassen worden sind. — „Faedrel.“ bringt ein Rescript des Regierungs- Commissärs vom 8ten, in welchem auf Antrag des De- putirten=Collegiums 1 ) bestimmt wird, daß die Dänische und die Deutsche Sprache als Kirchensprache _________bieselbst glei- che Rechte haben, und daher abwechselnd Sonntag um Sonntag entweder die Vormittags= oder die Nachmittags- oder Frühpredigt in Dänischer Sprache gehalten, wie auch, daß zwei Compastoren angestellt werden sollen, 2 ) wird die Dänische Sprache als Unterrichtssprache in die Schulen eingeführt, übrigens hinzugefügt, daß für einen gründlichen Unterricht in Deutscher Sprache gesorgt wer- den solle. Schweden und Norwegen. Christiania, 4. November. Nach Beendigung der Storthingswahlen stellt sich das Verhältniß der ver- schiedenen Stände, welche vertreten sind, folgendermaßen: Von 106 Repräsentanten sind 65 früher auf dem Stor- thing gewesen, 41 dagegen neu hinzugekommen. Darunter sind 31 Beamte ( 10 Juristen, 12 Geistliche ) , 28 Bürger ( 14 Kaufleute, 10 Handwerker ) , 47 Landeigenthümer ( 31 Bauern. ) Auf dem Storthing von 1848, der aus 105 Repräsentanten bestand, befanden sich 47 Beamte ( 23 Juristen, 16 Geistliche ) , 16 Bürger ( 13 Kaufleute, kein Handwerker ) und 42 Landeigenthümer ( 29 Bauern. ) Dit Norwegische Regierung hat, aus Anlaß der von Schwedischer Seite angeordneten Sperrung der Landes- gränze und namentlich der Personen=Beförderung über dieselbe, die Bestimmung getroffen, daß das Dampf- schiff „Christiania“ bis auf Weiteres einmal wöchentlich zwischen Christiania und Kopenhagen fahren soll, ohne in Gothenburg anzulaufen. Die Norwegische Handelsflotte bestand im Jahre 1849 aus 3064 Schiffen von129.637 1 / 2 Handelslasten Trag- fähigkeit und außerdem aus 1058 Fahrzeugen von 10.139 Handelslasten für die Binnen=Schifffahrt. Türkei. Eine verläßliche Mittheilung aus Constantinopel, be- stätigt, daß die Nachricht von der Flucht Kossuths eine Erfindung war. Es geht aus jener Mittheilung vielmehr hervor, daß Kossuth gerade in den Tagen, in welchen die angebliche Flucht Statt gehabt haben soll, an dem in Kiu- taja grassirenden Typhus bettlägerig war, und auf Befehl Soliman Bei's von einem dortigen Garnisonsarzte ärzt- lich behandelt wurde. Oeffentliche Gerichts=Verhandlungen. Jm Bezirksgerichte innerer Stadt 2ter Section muß- ten gestern ( d. 22. d. M. ) mehrere auf diesen Tag an- beraumte Verhandlungen wegen Nichterscheines der Zeu- gen vertagt werden, die letzte derselben betraf eine Ehren- beleidigung, da jedoch auch der Kläger nicht erschienen war, erachtete das Gericht, daß derselbe die Klage zu- rückgenommen habe, die Zeugen jedoch, die der Vorla- dung des Gerichtes nicht gefolgt waren, wurden ein Je- der zu 10 fl. C. M. Strafe verurtheilt, welche an den Armenfond abgeliefert werden. Zuletzt wurde noch über die Anklage gegen den bürgerl. Gastwirth Ferdinand S. verhandelt. Bei der gewöhnlichen Runde der vom Magistrate ab- gesandten Sanitäts=Commission kam dieselbe auch in das

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Susanne Haaf, Rahel Hartz, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation
Rahel Hartz: Artikelstrukturierung

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Zitationshilfe: Wiener Zeitung. Nr. 280. [Wien], 23. November 1850, S. 3547. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wiener280_1850/5>, abgerufen am 01.06.2024.