Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.Bangverweinte Jahre haben Diesen schlechten Thon verklärt, Und ein Bild ihm eingegraben, Das ihm Ewigkeit gewährt. Jene lange Zahl von Tagen Dünkt mir nur ein Augenblick; Werd ich einst von hier getragen Schau ich dankbar noch zurück. Alle waren auf das angenehmste überrascht, Nach einigem Suchen trafen sie in ei¬ Bangverweinte Jahre haben Dieſen ſchlechten Thon verklärt, Und ein Bild ihm eingegraben, Das ihm Ewigkeit gewährt. Jene lange Zahl von Tagen Dünkt mir nur ein Augenblick; Werd ich einſt von hier getragen Schau ich dankbar noch zurück. Alle waren auf das angenehmſte überraſcht, Nach einigem Suchen trafen ſie in ei¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0177" n="169"/> <lg n="4"> <l>Bangverweinte Jahre haben</l><lb/> <l>Dieſen ſchlechten Thon verklärt,</l><lb/> <l>Und ein Bild ihm eingegraben,</l><lb/> <l>Das ihm Ewigkeit gewährt.</l><lb/> </lg> <lg n="5"> <l>Jene lange Zahl von Tagen</l><lb/> <l>Dünkt mir nur ein Augenblick;</l><lb/> <l>Werd ich einſt von hier getragen</l><lb/> <l>Schau ich dankbar noch zurück.</l><lb/> </lg> </lg> <p>Alle waren auf das angenehmſte überraſcht,<lb/> und wünſchten ſehnlichſt den Sänger zu ent¬<lb/> decken.</p><lb/> <p>Nach einigem Suchen trafen ſie in ei¬<lb/> nem Winkel der rechten Seitenwand, einen<lb/> abwärts geſenkten Gang, in welchen die<lb/> Fußtapfen zu führen ſchienen. Bald dünkte<lb/> es ihnen, eine Hellung zu bemerken, die ſtär¬<lb/> ker wurde, je näher ſie kamen. Es that ſich<lb/> ein neues Gewölbe von noch größerm Um¬<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [169/0177]
Bangverweinte Jahre haben
Dieſen ſchlechten Thon verklärt,
Und ein Bild ihm eingegraben,
Das ihm Ewigkeit gewährt.
Jene lange Zahl von Tagen
Dünkt mir nur ein Augenblick;
Werd ich einſt von hier getragen
Schau ich dankbar noch zurück.
Alle waren auf das angenehmſte überraſcht,
und wünſchten ſehnlichſt den Sänger zu ent¬
decken.
Nach einigem Suchen trafen ſie in ei¬
nem Winkel der rechten Seitenwand, einen
abwärts geſenkten Gang, in welchen die
Fußtapfen zu führen ſchienen. Bald dünkte
es ihnen, eine Hellung zu bemerken, die ſtär¬
ker wurde, je näher ſie kamen. Es that ſich
ein neues Gewölbe von noch größerm Um¬
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