Novalis: Heinrich von Ofterdingen. Berlin, 1802.tet sie nur ein Gaukler, kein Dichter ab. R
tet ſie nur ein Gaukler, kein Dichter ab. R
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tet ſie nur ein Gaukler, kein Dichter ab.
Überhaupt können die Dichter nicht genug
von den Muſikern und Mahlern lernen. In
dieſen Künſten wird es recht auffallend, wie
nöthig es iſt, wirthſchaftlich mit den Hülfs¬
mitteln der Kunſt umzugehn, und wie viel
auf geſchickte Verhältniſſe ankommt. Dage¬
gen könnten freylich jene Künſtler auch von
uns die poetiſche Unabhängigkeit und den in¬
nern Geiſt jeder Dichtung und Erfindung, je¬
des ächten Kunſtwerks überhaupt, dankbar
annehmen. Sie ſollten poetiſcher und wir
muſikaliſcher und mahleriſcher ſeyn — bey¬
des nach der Art und Weiſe unſerer Kunſt.
Der Stoff iſt nicht der Zweck der Kunſt,
aber die Ausführung iſt es. Du wirſt ſelbſt
ſehen, welche Geſänge dir am beſten gera¬
then, gewiß die, deren Gegenſtände dir am
geläufigſten und gegenwärtigſten ſind. Da¬
her kann man ſagen, daß die Poeſie ganz
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