Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.Pferde-Fleisch/ und trincken viel Milch; unter dem Trincken schütteln sie das Haupt/ vermeinend/ daß sie Ruhm davon tragen/ wann sie sich toll und voll gesoffen haben. Die Tartarn/ die China erobert haben/ seyn durch die conversation mit den Chinesern am sittsamsten. Die Tartarn/ so zwischen Persien und Rußland gefunden werden/ seyn [Abbildung]die wüstesten unter allen; diese seyn schwartz-gelb an Farbe/ starck an Leib und Gliedern/ heßlich von Angesicht/ und scheinen anders nirgend zu gebohren zu seyn/ als zu stehlen und rauben/ ja sie machen ihnen gar kein Gewissen/ wann sie ihren Blut-Freunden ihre Kinder abstehlen/ und an die Perser und Türcken verkauffen. Sie seyn gute Reuter/ und wissen ihre Säbel/ Pfeil und Bogen/ als auch Geschütz und Handbüchsen wohl zu gebrauchen. Die Tartarn seyn in ihrem eigenen Sinn sehr stoltz und hochmühtig/ also daß sie / ausserhalb ihrer eigenen Nation/ keine andere in der Welt ichtwas achten. Das meiste Theil der Tartarn seyn Götzendiener/ und opffern ihren Götzen die Erstlingen an Milch und Viehe; Sie ehren auch Sonne und Mond. Pferde-Fleisch/ und trincken viel Milch; unter dem Trincken schütteln sie das Haupt/ vermeinend/ daß sie Ruhm davon tragen/ wann sie sich toll und voll gesoffen haben. Die Tartarn/ die China erobert haben/ seyn durch die conversation mit den Chinesern am sittsamsten. Die Tartarn/ so zwischen Persien und Rußland gefunden werden/ seyn [Abbildung]die wüstesten unter allen; diese seyn schwartz-gelb an Farbe/ starck an Leib und Gliedern/ heßlich von Angesicht/ und scheinen anders nirgend zu gebohren zu seyn/ als zu stehlen und rauben/ ja sie machen ihnen gar kein Gewissen/ wann sie ihren Blut-Freunden ihre Kinder abstehlen/ und an die Perser uñ Türcken verkauffen. Sie seyn gute Reuter/ und wissen ihre Säbel/ Pfeil und Bogen/ als auch Geschütz und Handbüchsen wohl zu gebrauchen. Die Tartarn seyn in ihrem eigenen Sinn sehr stoltz und hochmühtig/ also daß sie / ausserhalb ihrer eigenen Nation/ keine andere in der Welt ichtwas achten. Das meiste Theil der Tartarn seyn Götzendiener/ und opffern ihren Götzen die Erstlingen an Milch und Viehe; Sie ehren auch Sonne und Mond. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0019" n="7"/> Pferde-Fleisch/ und trincken viel Milch; unter dem Trincken schütteln sie das Haupt/ vermeinend/ daß sie Ruhm davon tragen/ wann sie sich toll und voll gesoffen haben.</p> <p>Die Tartarn/ die China erobert haben/ seyn durch die conversation mit den Chinesern am sittsamsten.</p> <p>Die Tartarn/ so zwischen Persien und Rußland gefunden werden/ seyn</p> <figure/> <p>die wüstesten unter allen; diese seyn schwartz-gelb an Farbe/ starck an Leib und Gliedern/ heßlich von Angesicht/ und scheinen anders nirgend zu gebohren zu seyn/ als zu stehlen und rauben/ ja sie machen ihnen gar kein Gewissen/ wann sie ihren Blut-Freunden ihre Kinder abstehlen/ und an die Perser uñ Türcken verkauffen.</p> <p>Sie seyn gute Reuter/ und wissen ihre Säbel/ Pfeil und Bogen/ als auch Geschütz und Handbüchsen wohl zu gebrauchen.</p> <p>Die Tartarn seyn in ihrem eigenen Sinn sehr stoltz und hochmühtig/ also daß sie / ausserhalb ihrer eigenen Nation/ keine andere in der Welt ichtwas achten.</p> <p>Das meiste Theil der Tartarn seyn Götzendiener/ und opffern ihren Götzen die Erstlingen an Milch und Viehe; Sie ehren auch Sonne und Mond.</p> </div> </body> </text> </TEI> [7/0019]
Pferde-Fleisch/ und trincken viel Milch; unter dem Trincken schütteln sie das Haupt/ vermeinend/ daß sie Ruhm davon tragen/ wann sie sich toll und voll gesoffen haben.
Die Tartarn/ die China erobert haben/ seyn durch die conversation mit den Chinesern am sittsamsten.
Die Tartarn/ so zwischen Persien und Rußland gefunden werden/ seyn
[Abbildung]
die wüstesten unter allen; diese seyn schwartz-gelb an Farbe/ starck an Leib und Gliedern/ heßlich von Angesicht/ und scheinen anders nirgend zu gebohren zu seyn/ als zu stehlen und rauben/ ja sie machen ihnen gar kein Gewissen/ wann sie ihren Blut-Freunden ihre Kinder abstehlen/ und an die Perser uñ Türcken verkauffen.
Sie seyn gute Reuter/ und wissen ihre Säbel/ Pfeil und Bogen/ als auch Geschütz und Handbüchsen wohl zu gebrauchen.
Die Tartarn seyn in ihrem eigenen Sinn sehr stoltz und hochmühtig/ also daß sie / ausserhalb ihrer eigenen Nation/ keine andere in der Welt ichtwas achten.
Das meiste Theil der Tartarn seyn Götzendiener/ und opffern ihren Götzen die Erstlingen an Milch und Viehe; Sie ehren auch Sonne und Mond.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |