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Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.

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stalt abgebildet/ darumb das ihre Gottheit/ wie sie vorgaben/ zu groß und zu mächtig wäre.

Hernacher seyn die Teutschen ohngefehr im Jahr Christi 700. durch beforderung der Könige von Franckreich zum Christlichen Glauben gebracht/ und haben sich unter dem Gehorsam des Römischen Pabsts begeben. Endlich seyn Martinus Lutherus, Ulricus Zvinglius, und Johannes Calvinus auffgestanden/ und habe sich wieder des Pabsts Ablaß gesetzet/ und der Römischen Kirchen so wohl in ihren Schrifften als täglichen Prädigten/ öffentlich wiedersprochen.

Die stets währende Unbeständigkeit so den Wohlstand des teutschen Reichs immerdar gene[unleserliches Material]det/ hat verschiedene einheimische Auffrühre und Kriege erreget/ unter welchen die Vornehmeste gewesen/ der Bauren-Krieg/ hernach der Kayser-Krieg / der Krieg vor die gefangene Evangelische Fürsten/ und endlich der schwere langwierige Krieg/ welchen der großmühtige König in Schweden/ Gustavus Adolphus, vor die Gewissens Freyheit/ und Wolstand der Evangelischen Kirchen / mit grossen Kosten/ Verödung vieler Länder und Städte/ und vieler Christen Blut-Vergiessung/ geführet hat.

Von dem Römischen Käyser in Teutschland.

DAs römische Käyser-Reich hat seinen Nahmen von der Stadt Rom und Cajo Julio Cesare, dem ersten Monarchen des römischen Reichs/ entfangen; Und seyn nach diesem Julio Caesare die nachfolgende Ober-Häubter des römischen Reiches Caesares, das ist Käysere/ genennet worden.

Die Stadt Rom war Vorzeiten die Residence dieser gewaltigen Monarchie, hernach hat Constantinus Magnus dieselbe nacher Constantinopel in Griechenland verleget / und wurden Italien, Teutschland/ und angehörige Landschafften/ durch seine Vicarios und Stadthalter regieret. Endlich hat Carolus Magnus, nach dem er der Teutschen König Wedekindum durch drey Feld-Schlachten überwunden und selbigen gar wunderlicher Weise zum Christlichen Glauben gebracht/ die Grundfeste dero Käyserlichen Majestätt wieder in ihr Wesen auffgerichtet/ also/ daß die mächtige römische Herrschafft in 2. absonderliche Reiche/ daß eine ins Osten / daß andere ins Westen/ ist getheilet worden;

stalt abgebildet/ darumb das ihre Gottheit/ wie sie vorgaben/ zu groß und zu mächtig wäre.

Hernacher seyn die Teutschen ohngefehr im Jahr Christi 700. durch beforderung der Könige von Franckreich zum Christlichen Glauben gebracht/ und haben sich unter dem Gehorsam des Römischen Pabsts begeben. Endlich seyn Martinus Lutherus, Ulricus Zvinglius, und Johannes Calvinus auffgestanden/ und habë sich wieder des Pabsts Ablaß gesetzet/ und der Römischen Kirchen so wohl in ihren Schrifften als täglichen Prädigten/ öffentlich wiedersprochen.

Die stets währende Unbeständigkeit so den Wohlstand des teutschen Reichs immerdar gene[unleserliches Material]det/ hat verschiedene einheimische Auffrühre und Kriege erreget/ unter welchen die Vornehmeste gewesen/ der Bauren-Krieg/ hernach der Kayser-Krieg / der Krieg vor die gefangene Evangelische Fürsten/ und endlich der schwere langwierige Krieg/ welchen der großmühtige König in Schweden/ Gustavus Adolphus, vor die Gewissens Freyheit/ und Wolstand der Evangelischen Kirchen / mit grossen Kosten/ Verödung vieler Länder und Städte/ und vieler Christen Blut-Vergiessung/ geführet hat.

Von dem Römischen Käyser in Teutschland.

DAs römische Käyser-Reich hat seinen Nahmen von der Stadt Rom und Cajo Julio Cesare, dem ersten Monarchen des römischen Reichs/ entfangen; Und seyn nach diesem Julio Caesare die nachfolgende Ober-Häubter des römischen Reiches Caesares, das ist Käysere/ genennet worden.

Die Stadt Rom war Vorzeiten die Residence dieser gewaltigen Monarchie, hernach hat Constantinus Magnus dieselbe nacher Constantinopel in Griechenland verleget / und wurden Italien, Teutschland/ und angehörige Landschafften/ durch seine Vicarios und Stadthalter regieret. Endlich hat Carolus Magnus, nach dem er der Teutschen König Wedekindum durch drey Feld-Schlachten überwunden und selbigen gar wunderlicher Weise zum Christlichen Glauben gebracht/ die Grundfeste dero Käyserlichen Majestätt wieder in ihr Wesen auffgerichtet/ also/ daß die mächtige römische Herrschafft in 2. absonderliche Reiche/ daß eine ins Osten / daß andere ins Westen/ ist getheilet worden;

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[82/0094] stalt abgebildet/ darumb das ihre Gottheit/ wie sie vorgaben/ zu groß und zu mächtig wäre. Hernacher seyn die Teutschen ohngefehr im Jahr Christi 700. durch beforderung der Könige von Franckreich zum Christlichen Glauben gebracht/ und haben sich unter dem Gehorsam des Römischen Pabsts begeben. Endlich seyn Martinus Lutherus, Ulricus Zvinglius, und Johannes Calvinus auffgestanden/ und habë sich wieder des Pabsts Ablaß gesetzet/ und der Römischen Kirchen so wohl in ihren Schrifften als täglichen Prädigten/ öffentlich wiedersprochen. Die stets währende Unbeständigkeit so den Wohlstand des teutschen Reichs immerdar gene_ det/ hat verschiedene einheimische Auffrühre und Kriege erreget/ unter welchen die Vornehmeste gewesen/ der Bauren-Krieg/ hernach der Kayser-Krieg / der Krieg vor die gefangene Evangelische Fürsten/ und endlich der schwere langwierige Krieg/ welchen der großmühtige König in Schweden/ Gustavus Adolphus, vor die Gewissens Freyheit/ und Wolstand der Evangelischen Kirchen / mit grossen Kosten/ Verödung vieler Länder und Städte/ und vieler Christen Blut-Vergiessung/ geführet hat. Von dem Römischen Käyser in Teutschland. DAs römische Käyser-Reich hat seinen Nahmen von der Stadt Rom und Cajo Julio Cesare, dem ersten Monarchen des römischen Reichs/ entfangen; Und seyn nach diesem Julio Caesare die nachfolgende Ober-Häubter des römischen Reiches Caesares, das ist Käysere/ genennet worden. Die Stadt Rom war Vorzeiten die Residence dieser gewaltigen Monarchie, hernach hat Constantinus Magnus dieselbe nacher Constantinopel in Griechenland verleget / und wurden Italien, Teutschland/ und angehörige Landschafften/ durch seine Vicarios und Stadthalter regieret. Endlich hat Carolus Magnus, nach dem er der Teutschen König Wedekindum durch drey Feld-Schlachten überwunden und selbigen gar wunderlicher Weise zum Christlichen Glauben gebracht/ die Grundfeste dero Käyserlichen Majestätt wieder in ihr Wesen auffgerichtet/ also/ daß die mächtige römische Herrschafft in 2. absonderliche Reiche/ daß eine ins Osten / daß andere ins Westen/ ist getheilet worden;

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678/94>, abgerufen am 19.05.2024.