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Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687.

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Die Indianer dieser Orten haben grossen Nutzen von diesen Thieren; Dann die jungen Lämmer dienen ihnen zur Speise/ und seyn nicht unangenehm zu essen. Sie machen auch von diesen Vieh geräuchert Fleisch/ welches lange Zeit dauren kan / und von den Einwohnern viel gegessen wird.

Auß der Wolle bereiten die Einwohner Kleider/ Tischtücher/ Decken/ Tapeten / und Lacken mit künstlicher Arbeit welche mit einigen Säfften von Kräutern gefärbet werden/ und einen so schönen Glantz von sich geben/ als ob sie halb auß Seide gemacht währen.

Diese Schaffe werden auch an statt der lasttragenden Thiere/ und den reisenden Mann über weg zu führen gebrauchet; Wann sie zu Zorn gereitzet werden/ werffen sie einen faulen Gestanck auß den Munde/ nach dem jenigen zu/ der sie schlägt oder stosset.

Von dem Hund.

DIe Gestalt der Hunde ist menniglichen sowol bekannt/ daß nicht nötig/ selbige mit vielen Worten außzudrücken; Der grösseste Unterscheid bestehet entweder in ihren Tugenden/ in dem ihrer etliche scharffriechende Spürhunde/ etliche schnelle Winde/ Wachtelhunde/ oder Jagt-Hunde und dergleichen sind: oder in dem Orthe/ da sie gefallen/ als da sind Schottische/ Englische/ Malthesische / Türckische und dergleichen Hunde.

In ihrer Speise sind sie gemeiniglich nicht zärtlich/ doch wird von ihnen das Fleisch ihres eigenen Geschlechts/ und das/ so vom Wetter getroffen/ nicht berühret. Wann ihr Magen verdorben/ essen sie Graß/ und werden dadurch purgiret. Wann die Hündin läuffig wird/ geschwillet ihr der Hintertheil des Leibes/ und wird feucht: Ihre Spiel-Zeit wird mit 14. Tagen beschräncket. In der Vermischung bleiben sie aneinander hangen: Nach 60. oder 63. Tagen gebähret die Zaupe unterschiedliche blinde Jungen. Fünff Tage vorher/ ehe dann sie werffen/ oder auch noch 4. Tage eher/ lässet sich die Milch bey ihnen verspüren.

Die Naturkündiger haben das Alter der Hunde in die Schrancken innerhalb zehen / zwölffe/ fünffzehen und zwantzig Jahre beschlossen.

Es sind die Hunde vor allen andren unvernünfftigen Thieren mit sonderbahren Sinn-Tugenden begabet/ welche würdig sind/ daß sie männiglich durch einige Beyspiele vor Augen

Die Indianer dieser Orten haben grossen Nutzen von diesen Thieren; Dann die jungen Lämmer dienen ihnen zur Speise/ und seyn nicht unangenehm zu essen. Sie machen auch von diesen Vieh geräuchert Fleisch/ welches lange Zeit dauren kan / und von den Einwohnern viel gegessen wird.

Auß der Wolle bereiten die Einwohner Kleider/ Tischtücher/ Decken/ Tapeten / und Lacken mit künstlicher Arbeit welche mit einigen Säfften von Kräutern gefärbet werden/ und einen so schönen Glantz von sich geben/ als ob sie halb auß Seide gemacht währen.

Diese Schaffe werden auch an statt der lasttragenden Thiere/ und den reisenden Mann über weg zu führen gebrauchet; Wann sie zu Zorn gereitzet werden/ werffen sie einen faulen Gestanck auß den Munde/ nach dem jenigen zu/ der sie schlägt oder stosset.

Von dem Hund.

DIe Gestalt der Hunde ist menniglichen sowol bekannt/ daß nicht nötig/ selbige mit vielen Worten außzudrücken; Der grösseste Unterscheid bestehet entweder in ihren Tugenden/ in dem ihrer etliche scharffriechende Spürhunde/ etliche schnelle Winde/ Wachtelhunde/ oder Jagt-Hunde und dergleichen sind: oder in dem Orthe/ da sie gefallen/ als da sind Schottische/ Englische/ Malthesische / Türckische und dergleichen Hunde.

In ihrer Speise sind sie gemeiniglich nicht zärtlich/ doch wird von ihnen das Fleisch ihres eigenen Geschlechts/ und das/ so vom Wetter getroffen/ nicht berühret. Wann ihr Magen verdorben/ essen sie Graß/ und werden dadurch purgiret. Wann die Hündin läuffig wird/ geschwillet ihr der Hintertheil des Leibes/ und wird feucht: Ihre Spiel-Zeit wird mit 14. Tagen beschräncket. In der Vermischung bleiben sie aneinander hangen: Nach 60. oder 63. Tagen gebähret die Zaupe unterschiedliche blinde Jungen. Fünff Tage vorher/ ehe dann sie werffen/ oder auch noch 4. Tage eher/ lässet sich die Milch bey ihnen verspüren.

Die Naturkündiger haben das Alter der Hunde in die Schrancken innerhalb zehen / zwölffe/ fünffzehen und zwantzig Jahre beschlossen.

Es sind die Hunde vor allen andren unvernünfftigen Thieren mit sonderbahren Sinn-Tugenden begabet/ welche würdig sind/ daß sie männiglich durch einige Beyspiele vor Augen

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        <p>In ihrer Speise sind sie gemeiniglich nicht zärtlich/ doch wird von ihnen das                      Fleisch ihres eigenen Geschlechts/ und das/ so vom Wetter getroffen/ nicht                      berühret. Wann ihr Magen verdorben/ essen sie Graß/ und werden dadurch                      purgiret. Wann die Hündin läuffig wird/ geschwillet ihr der Hintertheil des                      Leibes/ und wird feucht: Ihre Spiel-Zeit wird mit 14. Tagen beschräncket. In                      der Vermischung bleiben sie aneinander hangen: Nach 60. oder 63. Tagen gebähret                      die Zaupe unterschiedliche blinde Jungen. Fünff Tage vorher/ ehe dann sie                      werffen/ oder auch noch 4. Tage eher/ lässet sich die Milch bey ihnen                      verspüren.</p>
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        <p>Es sind die Hunde vor allen andren unvernünfftigen Thieren mit sonderbahren                      Sinn-Tugenden begabet/ welche würdig sind/ daß sie männiglich durch einige                      Beyspiele vor Augen
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[76/0080] Die Indianer dieser Orten haben grossen Nutzen von diesen Thieren; Dann die jungen Lämmer dienen ihnen zur Speise/ und seyn nicht unangenehm zu essen. Sie machen auch von diesen Vieh geräuchert Fleisch/ welches lange Zeit dauren kan / und von den Einwohnern viel gegessen wird. Auß der Wolle bereiten die Einwohner Kleider/ Tischtücher/ Decken/ Tapeten / und Lacken mit künstlicher Arbeit welche mit einigen Säfften von Kräutern gefärbet werden/ und einen so schönen Glantz von sich geben/ als ob sie halb auß Seide gemacht währen. Diese Schaffe werden auch an statt der lasttragenden Thiere/ und den reisenden Mann über weg zu führen gebrauchet; Wann sie zu Zorn gereitzet werden/ werffen sie einen faulen Gestanck auß den Munde/ nach dem jenigen zu/ der sie schlägt oder stosset. Von dem Hund. DIe Gestalt der Hunde ist menniglichen sowol bekannt/ daß nicht nötig/ selbige mit vielen Worten außzudrücken; Der grösseste Unterscheid bestehet entweder in ihren Tugenden/ in dem ihrer etliche scharffriechende Spürhunde/ etliche schnelle Winde/ Wachtelhunde/ oder Jagt-Hunde und dergleichen sind: oder in dem Orthe/ da sie gefallen/ als da sind Schottische/ Englische/ Malthesische / Türckische und dergleichen Hunde. In ihrer Speise sind sie gemeiniglich nicht zärtlich/ doch wird von ihnen das Fleisch ihres eigenen Geschlechts/ und das/ so vom Wetter getroffen/ nicht berühret. Wann ihr Magen verdorben/ essen sie Graß/ und werden dadurch purgiret. Wann die Hündin läuffig wird/ geschwillet ihr der Hintertheil des Leibes/ und wird feucht: Ihre Spiel-Zeit wird mit 14. Tagen beschräncket. In der Vermischung bleiben sie aneinander hangen: Nach 60. oder 63. Tagen gebähret die Zaupe unterschiedliche blinde Jungen. Fünff Tage vorher/ ehe dann sie werffen/ oder auch noch 4. Tage eher/ lässet sich die Milch bey ihnen verspüren. Die Naturkündiger haben das Alter der Hunde in die Schrancken innerhalb zehen / zwölffe/ fünffzehen und zwantzig Jahre beschlossen. Es sind die Hunde vor allen andren unvernünfftigen Thieren mit sonderbahren Sinn-Tugenden begabet/ welche würdig sind/ daß sie männiglich durch einige Beyspiele vor Augen

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 2. Osnabrück, 1687, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz02_1678/80>, abgerufen am 21.11.2024.