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[N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706.

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Vorrede.
auf das beste/ wolgeschmackteste und zierlichste zuzurichten/ und vor
jeder man mit Lob damit bestehen kan.

Darbey ist aber dieses allerförderst zu wissen/ daß dieses unser
Koch-Buch nicht nur vor geschickte und des Kochens mehr als zu wohl
erfahrne Köche und Köchinnen zum öffentlichen Druck beförderty
sondern meinstens nur denjenigen zu einem gründlichen und
deutlichen Nach- und Unterricht also abgefasset worden/ die sich erst in
die Kuchen/ begeben und auf vornehmen Gast-Gebotten/ Hochzeiten/
Kindstauffen und andern Frölichkeiten zum Kochen sich wollen ge-
brauchen lassen/ auch endlich für diejenigen/ die allbereit zwar im Ko-
chen schon geübt seynd/ und offt wegen anderer grossen Haus-Geschäf-
ten/ unverhofften und übereilten Zuspruchs oder Einkehrung sich
der Mühe nicht unternehmen können/ um erst nachzusinnen/ wie und
auf was Weise sie von dem vorhandenen Vorrathe nach schöner Ma-
nier/ gute Speisen/ zierlich und wohlgeschmack/ geschwind und bald zu-
bereiten und kochen wollen/ welche dann alsobalden sich aus diesem
unserm Koch-Buch/ etwas Raths erhohlen/ und in so schneller
Eile einige Anleitung finden mögen/ eine zierliche Tafel von aller-
hand wohlgekochten und zugerichteten Speisen zu bereiten/ um dar-
durch vor denen anwesenden Herren und Gästen wohl zu bestehen und
Ruhm darvon zu haben.

Es wird aber dieses Koch-Buch am meisten deßwegen in optima
forma recommendi
ret/ daß sich ein jeder curieuser Liebhaber oder
Liebhaberin der preiß würdigen Koch Kunst belieben lasse/ daraus zu
practiciren und zu erwehlen/ was ihnen bißhero unbewust gewesen/
nemlich ein selbst beliebiges Stuck nach dem andern anf die Probe zu
setzen/ darbey seinen Verstand und Wissenschafft selbst darzu anzu-
wenden/ und sich keine Mühe verdriessen/ vielweniger den scharpffen
und unannehmlichen Rauch vertreiben und davon abhalten zu lassen/
so wird und kan dann gewißlich mancher Herr und Haus-Vatter/
offt einen guten und wohl geschmacken Bissen auf seine Tafel und Ti-
sche bekommen/ wann anderst dabey auch seine Kuchen mit hierzu
dienlichen Vorrath wohl und beqnemlich versehen ist; Dannenhero
offt auch manches liebes Weib zu sagen und zu klagen sich nit enthalten
kan: Wann ich nur auch dergleichen Materialien und Sachen/ gleich

dieser
)( 3

Vorrede.
auf das beſte/ wolgeſchmackteſte und zierlichſte zuzurichten/ und vor
jeder man mit Lob damit beſtehen kan.

Darbey iſt aber dieſes allerfoͤrderſt zu wiſſen/ daß dieſes unſer
Koch-Buch nicht nur vor geſchickte und des Kochens mehr als zu wohl
erfahrne Koͤche und Koͤchinnen zum oͤffentlichen Druck befoͤrderty
ſondern meinſtens nur denjenigen zu einem gruͤndlichen und
deutlichen Nach- und Unterricht alſo abgefaſſet worden/ die ſich erſt in
die Kuchen/ begeben und auf vornehmen Gaſt-Gebotten/ Hochzeiten/
Kindstauffen und andern Froͤlichkeiten zum Kochen ſich wollen ge-
brauchen laſſen/ auch endlich fuͤr diejenigen/ die allbereit zwar im Ko-
chen ſchon geuͤbt ſeynd/ und offt wegen anderer groſſen Haus-Geſchaͤf-
ten/ unverhofften und uͤbereilten Zuſpruchs oder Einkehrung ſich
der Muͤhe nicht unternehmen koͤnnen/ um erſt nachzuſinnen/ wie und
auf was Weiſe ſie von dem vorhandenen Vorrathe nach ſchoͤner Ma-
nier/ gute Speiſen/ zierlich und wohlgeſchmack/ geſchwind und bald zu-
bereiten und kochen wollen/ welche dann alſobalden ſich aus dieſem
unſerm Koch-Buch/ etwas Raths erhohlen/ und in ſo ſchneller
Eile einige Anleitung finden moͤgen/ eine zierliche Tafel von aller-
hand wohlgekochten und zugerichteten Speiſen zu bereiten/ um dar-
durch vor denen anweſenden Herren und Gaͤſten wohl zu beſtehen und
Ruhm darvon zu haben.

Es wird aber dieſes Koch-Buch am meiſten deßwegen in optima
forma recommendi
ret/ daß ſich ein jeder curieuſer Liebhaber oder
Liebhaberin der preiß wuͤrdigen Koch Kunſt belieben laſſe/ daraus zu
practiciren und zu erwehlen/ was ihnen bißhero unbewuſt geweſen/
nemlich ein ſelbſt beliebiges Stuck nach dem andern anf die Probe zu
ſetzen/ darbey ſeinen Verſtand und Wiſſenſchafft ſelbſt darzu anzu-
wenden/ und ſich keine Muͤhe verdrieſſen/ vielweniger den ſcharpffen
und unannehmlichen Rauch vertreiben und davon abhalten zu laſſen/
ſo wird und kan dann gewißlich mancher Herꝛ und Haus-Vatter/
offt einen guten und wohl geſchmacken Biſſen auf ſeine Tafel und Ti-
ſche bekommen/ wann anderſt dabey auch ſeine Kuchen mit hierzu
dienlichen Vorrath wohl und beqnemlich verſehen iſt; Dannenhero
offt auch manches liebes Weib zu ſagen und zu klagen ſich nit enthalten
kan: Wann ich nur auch dergleichen Materialien und Sachen/ gleich

dieſer
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[0013] Vorrede. auf das beſte/ wolgeſchmackteſte und zierlichſte zuzurichten/ und vor jeder man mit Lob damit beſtehen kan. Darbey iſt aber dieſes allerfoͤrderſt zu wiſſen/ daß dieſes unſer Koch-Buch nicht nur vor geſchickte und des Kochens mehr als zu wohl erfahrne Koͤche und Koͤchinnen zum oͤffentlichen Druck befoͤrderty ſondern meinſtens nur denjenigen zu einem gruͤndlichen und deutlichen Nach- und Unterricht alſo abgefaſſet worden/ die ſich erſt in die Kuchen/ begeben und auf vornehmen Gaſt-Gebotten/ Hochzeiten/ Kindstauffen und andern Froͤlichkeiten zum Kochen ſich wollen ge- brauchen laſſen/ auch endlich fuͤr diejenigen/ die allbereit zwar im Ko- chen ſchon geuͤbt ſeynd/ und offt wegen anderer groſſen Haus-Geſchaͤf- ten/ unverhofften und uͤbereilten Zuſpruchs oder Einkehrung ſich der Muͤhe nicht unternehmen koͤnnen/ um erſt nachzuſinnen/ wie und auf was Weiſe ſie von dem vorhandenen Vorrathe nach ſchoͤner Ma- nier/ gute Speiſen/ zierlich und wohlgeſchmack/ geſchwind und bald zu- bereiten und kochen wollen/ welche dann alſobalden ſich aus dieſem unſerm Koch-Buch/ etwas Raths erhohlen/ und in ſo ſchneller Eile einige Anleitung finden moͤgen/ eine zierliche Tafel von aller- hand wohlgekochten und zugerichteten Speiſen zu bereiten/ um dar- durch vor denen anweſenden Herren und Gaͤſten wohl zu beſtehen und Ruhm darvon zu haben. Es wird aber dieſes Koch-Buch am meiſten deßwegen in optima forma recommendiret/ daß ſich ein jeder curieuſer Liebhaber oder Liebhaberin der preiß wuͤrdigen Koch Kunſt belieben laſſe/ daraus zu practiciren und zu erwehlen/ was ihnen bißhero unbewuſt geweſen/ nemlich ein ſelbſt beliebiges Stuck nach dem andern anf die Probe zu ſetzen/ darbey ſeinen Verſtand und Wiſſenſchafft ſelbſt darzu anzu- wenden/ und ſich keine Muͤhe verdrieſſen/ vielweniger den ſcharpffen und unannehmlichen Rauch vertreiben und davon abhalten zu laſſen/ ſo wird und kan dann gewißlich mancher Herꝛ und Haus-Vatter/ offt einen guten und wohl geſchmacken Biſſen auf ſeine Tafel und Ti- ſche bekommen/ wann anderſt dabey auch ſeine Kuchen mit hierzu dienlichen Vorrath wohl und beqnemlich verſehen iſt; Dannenhero offt auch manches liebes Weib zu ſagen und zu klagen ſich nit enthalten kan: Wann ich nur auch dergleichen Materialien und Sachen/ gleich dieſer )( 3

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die Curieuse [...] Köchin. Nürnberg, 1706, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/oa_koechin_1706/13>, abgerufen am 09.11.2024.