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Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.

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Newe Persianische
Der Russen
Convivia.

Jhre Convivia seynd gemeinlich gleich den Fisch Angelen/ mit
welchen sie mehr gewinnen als auffwenden. Dann bey jhnen der
Gebrauch ist/ daß zum offtern die Gäste den Wirthen stattliche Ver-
ehrungen mitbringen. Bevorauß wenn ein Deutscher Kauffman zu
solchen Herrligkeiten eingeladen wird/ weiß er schon wie hoch jhm die
Ehre wird zustehen kommen. Die Weywoden in den Städten/ da
viel Handel vnd Wandel getrieben wird/ seynd in solchen Fällen zwey
oder drey mahl des Jahres sehr liberal vnd Gastfrey.

Jhre meisten Schlaven werden auff den Höffen nicht gespeiset/
sondern bekommen Kostgeld/ vnd zwar so ein schlechtes/ daß sie kaum
Etlicher Muß
cowitischen
Schlaven
nächtliche
Hand[unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]rung
das Leben dardurch erhalten können. Daher gibt es in Mußcow so
viel Diebe vnd Mörder. Deren mit mehren zu gedencken/ gehet fast
keine Nacht hin/ daß nicht den Leuten in die Häuser gebrochen vnd
darauß geraubet wird. Da denn offt der Haußwirth in seiner Kam-
mer entweder durch einen Anwurff oder Krampe versperret wird/ oder
wenn er gleich die Diebe vermercket/ vnd mit den Seinen denselben zu
wiederstehen sich nicht starck gnug befindet/ stillschweigen muß/ oder
Er kömpt darüber in lebens Gefahr/ vnd wird jhm wol gar das Hauß
Die Nacht-
wache in den
Häusern.
über dem Kopffe angestecket. Darumb auff den mersten Höffen ge-
wisse Personen Wache zuhalten bestellet werden/ welche alle Stunden
sich müssen hören lassen: Jn dem sie auff einem auffgehencktem Brette
mit Knöppeln/ gleich als auff einer Heerpaucken spielen/ vnd darauff
die Zahl der Stunden langsam schlagen müssen. Weil es sich aber
offt begeben/ das solche Wächter nicht sowol für die Herrn als für die
Diebe gewachet/ die Herrn sicher/ vnd den Dieben sichern Weg ge-
machet/ mit Stehlen geholffen/ vnd darvon gelauffen/ wird jtzo keiner
zum Wechter gesetzet/ wie auch in gemein kein Gesinde angenommen/
Er habe dann bekante vnd wolgesessene Männer zu Bürgen gestellet.
Vnsicherheit
des Nachts
in Mußcow.
Solche mehr erwehnte Schlaven machen auch in Mußcow des Nach-
tes die Strassen sehr vnsicher/ daß man ohne gute Geferten vnd Ge-
wehr offt in lebens Gefahr gerahten kan/ wie es vns denn selber be-
gegnet. Dann als wir eins mals beym Großfürstlichen Leib-Me-
dico, D. Wendelino Sybelist
in einem Convivio biß in die spätte
Nacht vns verweileten/ vnd im Zuhauß gehn einer voran gieng/ wur-
de Er von zweyen Russen angefallen/ wehre auch zweiffels ohne nieder
geschlagen worden/ wenn Er seine Gefahr nicht durchs Geschrey an-
gedeutet/ vnd wir zu jhm geeilet hetten; Da dann der eine sich alsbald
darvon machete/ der ander aber so viel Schlege darvon bekam/ als Er
tragen kunte; Dieser gieng vnd rieff jmmerfort: O Sudar, Sudar!
O grosser Herr!

Also auch auff eine andere Zeit: Als vnsere Gesandten mit jhren
Völckern bey Heinrich von Ringen zu Gaste gewesen/ vnd dessen
Der Koch
erschossen.
Koch vnserm Koche das Geleite gegeben/ ist er im Rückwege/ bey der
Neglina, welches ein rechter Raub vnd Mordplatz/ erschossen worden.

Bald
Newe Perſianiſche
Der Ruſſen
Convivia.

Jhre Convivia ſeynd gemeinlich gleich den Fiſch Angelen/ mit
welchen ſie mehr gewinnen als auffwenden. Dann bey jhnen der
Gebrauch iſt/ daß zum offtern die Gaͤſte den Wirthen ſtattliche Ver-
ehrungen mitbringen. Bevorauß wenn ein Deutſcher Kauffman zu
ſolchen Herꝛligkeiten eingeladen wird/ weiß er ſchon wie hoch jhm die
Ehre wird zuſtehen kommen. Die Weywoden in den Staͤdten/ da
viel Handel vnd Wandel getrieben wird/ ſeynd in ſolchen Faͤllen zwey
oder drey mahl des Jahres ſehr liberal vnd Gaſtfrey.

Jhre meiſten Schlaven werden auff den Hoͤffen nicht geſpeiſet/
ſondern bekommen Koſtgeld/ vnd zwar ſo ein ſchlechtes/ daß ſie kaum
Etlicher Muß
cowitiſchen
Schlaven
naͤchtliche
Hand[unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]ꝛung
das Leben dardurch erhalten koͤnnen. Daher gibt es in Mußcow ſo
viel Diebe vnd Moͤrder. Deren mit mehren zu gedencken/ gehet faſt
keine Nacht hin/ daß nicht den Leuten in die Haͤuſer gebrochen vnd
darauß geraubet wird. Da denn offt der Haußwirth in ſeiner Kam-
mer entweder durch einen Anwurff oder Krampe verſperret wird/ oder
wenn er gleich die Diebe vermercket/ vnd mit den Seinen denſelben zu
wiederſtehen ſich nicht ſtarck gnug befindet/ ſtillſchweigen muß/ oder
Er koͤmpt daruͤber in lebens Gefahr/ vnd wird jhm wol gar das Hauß
Die Nacht-
wache in den
Haͤuſern.
uͤber dem Kopffe angeſtecket. Darumb auff den merſten Hoͤffen ge-
wiſſe Perſonen Wache zuhalten beſtellet werden/ welche alle Stunden
ſich muͤſſen hoͤren laſſen: Jn dem ſie auff einem auffgehencktem Brette
mit Knoͤppeln/ gleich als auff einer Heerpaucken ſpielen/ vnd darauff
die Zahl der Stunden langſam ſchlagen muͤſſen. Weil es ſich aber
offt begeben/ das ſolche Waͤchter nicht ſowol fuͤr die Herꝛn als fuͤr die
Diebe gewachet/ die Herꝛn ſicher/ vnd den Dieben ſichern Weg ge-
machet/ mit Stehlen geholffen/ vnd darvon gelauffen/ wird jtzo keiner
zum Wechter geſetzet/ wie auch in gemein kein Geſinde angenommen/
Er habe dann bekante vnd wolgeſeſſene Maͤnner zu Buͤrgen geſtellet.
Vnſicherheit
des Nachts
in Mußcow.
Solche mehr erwehnte Schlaven machen auch in Mußcow des Nach-
tes die Straſſen ſehr vnſicher/ daß man ohne gute Geferten vnd Ge-
wehr offt in lebens Gefahr gerahten kan/ wie es vns denn ſelber be-
gegnet. Dann als wir eins mals beym Großfuͤrſtlichen Leib-Me-
dico, D. Wendelino Sybeliſt
in einem Convivio biß in die ſpaͤtte
Nacht vns verweileten/ vnd im Zuhauß gehn einer voran gieng/ wur-
de Er von zweyen Ruſſen angefallen/ wehre auch zweiffels ohne nieder
geſchlagen worden/ wenn Er ſeine Gefahr nicht durchs Geſchrey an-
gedeutet/ vnd wir zu jhm geeilet hetten; Da dann der eine ſich alsbald
darvon machete/ der ander aber ſo viel Schlege darvon bekam/ als Er
tragen kunte; Dieſer gieng vnd rieff jmmerfort: O Sudar, Sudar!
O groſſer Herꝛ!

Alſo auch auff eine andere Zeit: Als vnſere Geſandten mit jhren
Voͤlckern bey Heinrich von Ringen zu Gaſte geweſen/ vnd deſſen
Der Koch
erſchoſſen.
Koch vnſerm Koche das Geleite gegeben/ iſt er im Ruͤckwege/ bey der
Neglina, welches ein rechter Raub vnd Mordplatz/ erſchoſſen worden.

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[134/0180] Newe Perſianiſche Jhre Convivia ſeynd gemeinlich gleich den Fiſch Angelen/ mit welchen ſie mehr gewinnen als auffwenden. Dann bey jhnen der Gebrauch iſt/ daß zum offtern die Gaͤſte den Wirthen ſtattliche Ver- ehrungen mitbringen. Bevorauß wenn ein Deutſcher Kauffman zu ſolchen Herꝛligkeiten eingeladen wird/ weiß er ſchon wie hoch jhm die Ehre wird zuſtehen kommen. Die Weywoden in den Staͤdten/ da viel Handel vnd Wandel getrieben wird/ ſeynd in ſolchen Faͤllen zwey oder drey mahl des Jahres ſehr liberal vnd Gaſtfrey. Jhre meiſten Schlaven werden auff den Hoͤffen nicht geſpeiſet/ ſondern bekommen Koſtgeld/ vnd zwar ſo ein ſchlechtes/ daß ſie kaum das Leben dardurch erhalten koͤnnen. Daher gibt es in Mußcow ſo viel Diebe vnd Moͤrder. Deren mit mehren zu gedencken/ gehet faſt keine Nacht hin/ daß nicht den Leuten in die Haͤuſer gebrochen vnd darauß geraubet wird. Da denn offt der Haußwirth in ſeiner Kam- mer entweder durch einen Anwurff oder Krampe verſperret wird/ oder wenn er gleich die Diebe vermercket/ vnd mit den Seinen denſelben zu wiederſtehen ſich nicht ſtarck gnug befindet/ ſtillſchweigen muß/ oder Er koͤmpt daruͤber in lebens Gefahr/ vnd wird jhm wol gar das Hauß uͤber dem Kopffe angeſtecket. Darumb auff den merſten Hoͤffen ge- wiſſe Perſonen Wache zuhalten beſtellet werden/ welche alle Stunden ſich muͤſſen hoͤren laſſen: Jn dem ſie auff einem auffgehencktem Brette mit Knoͤppeln/ gleich als auff einer Heerpaucken ſpielen/ vnd darauff die Zahl der Stunden langſam ſchlagen muͤſſen. Weil es ſich aber offt begeben/ das ſolche Waͤchter nicht ſowol fuͤr die Herꝛn als fuͤr die Diebe gewachet/ die Herꝛn ſicher/ vnd den Dieben ſichern Weg ge- machet/ mit Stehlen geholffen/ vnd darvon gelauffen/ wird jtzo keiner zum Wechter geſetzet/ wie auch in gemein kein Geſinde angenommen/ Er habe dann bekante vnd wolgeſeſſene Maͤnner zu Buͤrgen geſtellet. Solche mehr erwehnte Schlaven machen auch in Mußcow des Nach- tes die Straſſen ſehr vnſicher/ daß man ohne gute Geferten vnd Ge- wehr offt in lebens Gefahr gerahten kan/ wie es vns denn ſelber be- gegnet. Dann als wir eins mals beym Großfuͤrſtlichen Leib-Me- dico, D. Wendelino Sybeliſt in einem Convivio biß in die ſpaͤtte Nacht vns verweileten/ vnd im Zuhauß gehn einer voran gieng/ wur- de Er von zweyen Ruſſen angefallen/ wehre auch zweiffels ohne nieder geſchlagen worden/ wenn Er ſeine Gefahr nicht durchs Geſchrey an- gedeutet/ vnd wir zu jhm geeilet hetten; Da dann der eine ſich alsbald darvon machete/ der ander aber ſo viel Schlege darvon bekam/ als Er tragen kunte; Dieſer gieng vnd rieff jmmerfort: O Sudar, Sudar! O groſſer Herꝛ! Etlicher Muß cowitiſchen Schlaven naͤchtliche Hand__ꝛung Die Nacht- wache in den Haͤuſern. Vnſicherheit des Nachts in Mußcow. Alſo auch auff eine andere Zeit: Als vnſere Geſandten mit jhren Voͤlckern bey Heinrich von Ringen zu Gaſte geweſen/ vnd deſſen Koch vnſerm Koche das Geleite gegeben/ iſt er im Ruͤckwege/ bey der Neglina, welches ein rechter Raub vnd Mordplatz/ erſchoſſen worden. Bald Der Koch erſchoſſen.

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Zitationshilfe: Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647. , S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647/180>, abgerufen am 21.11.2024.