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Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647.

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Den 24 Dito entstund wiederumb ein so vnerhörter
grosser Sturm/ daß 24 Schiffe die Mastbäume abhawen
musten/ wir kamen abermahl in grosse Gefahr/ in dem vns
2 Orlogs Schiffe auff den Halß trieben. Musten derowe-
gen nothwendig vnsern grossen Mast abhawen vnnd über
Bort werffen. Solcher Mastbaum ward auff 1000
Rthal. geschetzet.

Den 26 Dito begabe ich mich mit den Herrn Prae-
sidenten
zu Lande nach Londen zu. Logirte die erste Nacht
zu Graffsende/ die ander Nacht zu Canterberg bey der
Gräffin Madame Willen. Allhie hab ich eine sehr grosse
über alle masse schöne Stifftskirche gesehen.

Den 28 Decemb. wurden wir von etlichen der Ost-
Jndianischen Compagnie mit 8 Cornetten auffm Blackwall
vor Lunden gar frölich empfangen. Jch sahe mit sonder-
licher Lust vnd Verwunderung an/ mit was feiner Manier
der Herr Praesident von seiner Liebsten die Er in 7 Jahren
nicht gesehen hatte/ empfangen ward. Jch muste bey mei-
nem lieben Freunde dem Herrn Praesidenten in seinem Hause
logiren so lange ich in Londen war.

Den 30 Dito ward ich neben den Herrn Praesidenten
von der Ost Jndianischen Compagnie/ nach dem ich dersel-
ben meine gebührende Dancksagung vnd Offerten gethan/
zu Gaste geladen vnd stattlich tractiret. Folgende Tage
wurden wir gleichfals an andere vornehme Orter gebeten.
Am H. Drey König Tage sahe ich den König von Engel-
land mit grossen Ceremonien des Königs übel curiren.
Hatte auch die Gnade selbigen Tag des Königs/ wie auch
den folgenden der Königin Hand zu küssen. Hatte sonst die
3 Monat/ so ich in Engeland zubrachte/ allerhand Lust vnd
Ergetzligkeit/ durch welche ich die außgestandene mühselig-
keit vnd gesahr der Reise ein gut theil wieder ersetzen kunte.

Dem Allerhöchsten sey für solche wunderbare gnädi-
ge Beschützung vnd Erhaltung auff so langer gehab-
ten gefährlichen Reise/ von Hertzen Danck
gesaget.

Erklä-

Den 24 Dito entſtund wiederumb ein ſo vnerhoͤrter
groſſer Sturm/ daß 24 Schiffe die Maſtbaͤume abhawen
muſten/ wir kamen abermahl in groſſe Gefahr/ in dem vns
2 Orlogs Schiffe auff den Halß trieben. Muſten derowe-
gen nothwendig vnſern groſſen Maſt abhawen vnnd uͤber
Bort werffen. Solcher Maſtbaum ward auff 1000
Rthal. geſchetzet.

Den 26 Dito begabe ich mich mit den Herꝛn Præ-
ſidenten
zu Lande nach Londen zu. Logirte die erſte Nacht
zu Graffſende/ die ander Nacht zu Canterberg bey der
Graͤffin Madame Willen. Allhie hab ich eine ſehr groſſe
uͤber alle maſſe ſchoͤne Stifftskirche geſehen.

Den 28 Decemb. wurden wir von etlichen der Oſt-
Jndianiſchen Compagnie mit 8 Cornetten auffm Blackwall
vor Lunden gar froͤlich empfangen. Jch ſahe mit ſonder-
licher Luſt vnd Verwunderung an/ mit was feiner Manier
der Herꝛ Præſident von ſeiner Liebſten die Er in 7 Jahren
nicht geſehen hatte/ empfangen ward. Jch muſte bey mei-
nem lieben Freunde dem Herꝛn Præſidenten in ſeinem Hauſe
logiren ſo lange ich in Londen war.

Den 30 Dito ward ich neben den Herꝛn Præſidenten
von der Oſt Jndianiſchen Compagnie/ nach dem ich derſel-
ben meine gebuͤhrende Danckſagung vnd Offerten gethan/
zu Gaſte geladen vnd ſtattlich tractiret. Folgende Tage
wurden wir gleichfals an andere vornehme Orter gebeten.
Am H. Drey Koͤnig Tage ſahe ich den Koͤnig von Engel-
land mit groſſen Ceremonien des Koͤnigs uͤbel curiren.
Hatte auch die Gnade ſelbigen Tag des Koͤnigs/ wie auch
den folgenden der Koͤnigin Hand zu kuͤſſen. Hatte ſonſt die
3 Monat/ ſo ich in Engeland zubrachte/ allerhand Luſt vnd
Ergetzligkeit/ durch welche ich die außgeſtandene muͤhſelig-
keit vnd geſahr der Reiſe ein gut theil wieder erſetzen kunte.

Dem Allerhoͤchſten ſey fuͤr ſolche wunderbare gnaͤdi-
ge Beſchuͤtzung vnd Erhaltung auff ſo langer gehab-
ten gefaͤhrlichen Reiſe/ von Hertzen Danck
geſaget.

Erklaͤ-
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[32.[32]/0620] Den 24 Dito entſtund wiederumb ein ſo vnerhoͤrter groſſer Sturm/ daß 24 Schiffe die Maſtbaͤume abhawen muſten/ wir kamen abermahl in groſſe Gefahr/ in dem vns 2 Orlogs Schiffe auff den Halß trieben. Muſten derowe- gen nothwendig vnſern groſſen Maſt abhawen vnnd uͤber Bort werffen. Solcher Maſtbaum ward auff 1000 Rthal. geſchetzet. Den 26 Dito begabe ich mich mit den Herꝛn Præ- ſidenten zu Lande nach Londen zu. Logirte die erſte Nacht zu Graffſende/ die ander Nacht zu Canterberg bey der Graͤffin Madame Willen. Allhie hab ich eine ſehr groſſe uͤber alle maſſe ſchoͤne Stifftskirche geſehen. Den 28 Decemb. wurden wir von etlichen der Oſt- Jndianiſchen Compagnie mit 8 Cornetten auffm Blackwall vor Lunden gar froͤlich empfangen. Jch ſahe mit ſonder- licher Luſt vnd Verwunderung an/ mit was feiner Manier der Herꝛ Præſident von ſeiner Liebſten die Er in 7 Jahren nicht geſehen hatte/ empfangen ward. Jch muſte bey mei- nem lieben Freunde dem Herꝛn Præſidenten in ſeinem Hauſe logiren ſo lange ich in Londen war. Den 30 Dito ward ich neben den Herꝛn Præſidenten von der Oſt Jndianiſchen Compagnie/ nach dem ich derſel- ben meine gebuͤhrende Danckſagung vnd Offerten gethan/ zu Gaſte geladen vnd ſtattlich tractiret. Folgende Tage wurden wir gleichfals an andere vornehme Orter gebeten. Am H. Drey Koͤnig Tage ſahe ich den Koͤnig von Engel- land mit groſſen Ceremonien des Koͤnigs uͤbel curiren. Hatte auch die Gnade ſelbigen Tag des Koͤnigs/ wie auch den folgenden der Koͤnigin Hand zu kuͤſſen. Hatte ſonſt die 3 Monat/ ſo ich in Engeland zubrachte/ allerhand Luſt vnd Ergetzligkeit/ durch welche ich die außgeſtandene muͤhſelig- keit vnd geſahr der Reiſe ein gut theil wieder erſetzen kunte. Dem Allerhoͤchſten ſey fuͤr ſolche wunderbare gnaͤdi- ge Beſchuͤtzung vnd Erhaltung auff ſo langer gehab- ten gefaͤhrlichen Reiſe/ von Hertzen Danck geſaget. Erklaͤ-

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Zitationshilfe: Olearius, Adam: Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse. Schleswig, 1647. , S. 32.[32]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/olearius_reise_1647/620>, abgerufen am 24.11.2024.