Opitz, Martin: Teutsche Pöemata und: Aristarchvs Wieder die verachtung Teutscher Sprach. Straßburg, 1624.In dieser Zeit nur der sterbliche dichtet/ Wie daß sein schatz sey heufftig zugerichtet/ Die Gottes furcht in dessen (ach der Noth!) Entschlaffen ist/ so sie nicht gar ist Todt. Monendum & hoc: E, vocalem, in fine dictionis positam, sequenteE. v[e]cali[a][e]. Möcht' ich dein schatten sein! in deines schattens schatten/ Vnd Echo demer stim'! auff daß ich könt' erstatten/ Was mir hat die Natur vnd die erfahrenheit/ Versaget am verstand'/ an kunst vnd wissenheit. Vt compendio dicam, nullum illarum gentium carminis genus re- Item hoc: O Kron deß Hauset: leid nur gern an in noth. DV adeliches blut/ der Welt vnd jhres Hauses Geh müssig/ wie du thust/ leid nur gern' an in noth. Vnd schlag der Tugent nach/ so wirr man dir nechst Gott/ In- Q 2
In dieſer Zeit nur der ſterbliche dichtet/ Wie daß ſein ſchatz ſey heufftig zugerichtet/ Die Gottes furcht in deſſen (ach der Noth!) Entſchlaffen iſt/ ſo ſie nicht gar iſt Todt. Monendum & hoc: E, vocalem, in fine dictionis poſitam, ſequenteE. v[e]cali[a][e]. Moͤcht’ ich dein ſchatten ſein! in deines ſchattens ſchatten/ Vnd Echo demer ſtim’! auff daß ich koͤnt’ erſtatten/ Was mir hat die Natur vnd die erfahrenheit/ Verſaget am verſtand’/ an kunſt vnd wiſſenheit. Vt compendio dicam, nullum illarum gentium carminis genus re- Item hoc: O Kron deß Hauſet: leid nur gern an in noth. DV adeliches blut/ der Welt vnd jhres Hauſes Geh muͤſſig/ wie du thuſt/ leid nur gern’ an in noth. Vnd ſchlag der Tugent nach/ ſo wirr man dir nechſt Gott/ In- Q 2
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In dieſer Zeit nur der ſterbliche dichtet/
Wie daß ſein ſchatz ſey heufftig zugerichtet/
Die Gottes furcht in deſſen (ach der Noth!)
Entſchlaffen iſt/ ſo ſie nicht gar iſt Todt.
Monendum & hoc: E, vocalem, in fine dictionis poſitam, ſequente
alterâ vocali proximi verbi initio: in quibuſcunque verſibus ſem-
per elidi. Quia verò mos hic novus eſt Germanis & inuſitatus, ne
litera (E) tam crebro abſorbenda, difficultatem rudioribus affe-
rat, non incommodè eximi poteſt, & ejus loco tale ſignum’ appo-
ni. Quod & Schvvabius docet ac obſervat. Ejus exemplum hoc
eſt.
E. vecaliae.
Moͤcht’ ich dein ſchatten ſein! in deines ſchattens ſchatten/
Vnd Echo demer ſtim’! auff daß ich koͤnt’ erſtatten/
Was mir hat die Natur vnd die erfahrenheit/
Verſaget am verſtand’/ an kunſt vnd wiſſenheit.
Vt compendio dicam, nullum illarum gentium carminis genus re-
peritur, quod Germanicâ linguâ, ut ut rudem eam vocitent ac aſpe-
rã, æmulari nequeamus. Anagrammatiſmos etiã, ſi frivolis ejuſmo-
di aureum tempus jugulandum eſt, non infeliciter ſanè conquire-
re nuper didicimus: niſi idem nobis accidit, quod Narciſſo
cui gloria formæ
Igne cupidineo proprios exarſit in artus.
Tale eſt hoc noſtrum:
Tobias Scultetus von Schwanenſehe
vnd Bregoſchitz.
Gott iſt vnſer ſchutz vnd ſchilt/ ob ſchon was
eben taue.
Item hoc:
Johannes von Landskrone der Juͤngere.
O Kron deß Hauſet: leid nur gern an in noth.
DV adeliches blut/ der Welt vnd jhres Hauſes
Geh muͤſſig/ wie du thuſt/ leid nur gern’ an in noth.
Vnd ſchlag der Tugent nach/ ſo wirr man dir nechſt Gott/
In-
Q 2
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