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Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 2. Leipzig, 1846.

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"Er ist Arbeiter in der Fabrik des Herrn Felchner bei Hohenthal?"

"Ja!"

"Er ist diesen Morgen bei Ihnen angekommen?"

"Nein!"

"Nein? -- Leugnen Sie nicht -- es wird Ihnen Nichts helfen, die Polizei täuscht man nicht so leicht."

"Ich habe keinen Grund Etwas zu leugnen, das meinen Mann und seine Brüder betrifft," sagte Amalie beleidigt. "Er hat zwei Brüder, sein jüngster Bruder Bernhard ist gestern Abend mit dem Militär hier angekommen, bei dem er steht, und vorhin bei mir gewesen -- -- jetzt hilft er mein Kind begraben -- --" und bei den letzten Worten ward ihre Stimme wieder undeutlich und sie versank wieder in ihren Schmerz.

Die Beiden machten wieder ihre betroffenen und verdutzten Gesichter.

Auguste zeigte als nächsten Beweis auf Bernhards Soldatenmantel, welchen derselbe zurückgelassen hatte.

"Sie kennen aber Ihren Schwager, den Fabrikarbeiter Franz Thalheim?"

"Er ist nur ein Mal vor drei Jahren ein paar Tage hier gewesen."

"Das ist wunderlich."

"Gar nicht -- denn die armen Fabrikarbeiter haben

„Er ist Arbeiter in der Fabrik des Herrn Felchner bei Hohenthal?“

„Ja!“

„Er ist diesen Morgen bei Ihnen angekommen?“

„Nein!“

„Nein? — Leugnen Sie nicht — es wird Ihnen Nichts helfen, die Polizei täuscht man nicht so leicht.“

„Ich habe keinen Grund Etwas zu leugnen, das meinen Mann und seine Brüder betrifft,“ sagte Amalie beleidigt. „Er hat zwei Brüder, sein jüngster Bruder Bernhard ist gestern Abend mit dem Militär hier angekommen, bei dem er steht, und vorhin bei mir gewesen — — jetzt hilft er mein Kind begraben — —“ und bei den letzten Worten ward ihre Stimme wieder undeutlich und sie versank wieder in ihren Schmerz.

Die Beiden machten wieder ihre betroffenen und verdutzten Gesichter.

Auguste zeigte als nächsten Beweis auf Bernhards Soldatenmantel, welchen derselbe zurückgelassen hatte.

„Sie kennen aber Ihren Schwager, den Fabrikarbeiter Franz Thalheim?“

„Er ist nur ein Mal vor drei Jahren ein paar Tage hier gewesen.“

„Das ist wunderlich.“

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[31/0037] „Er ist Arbeiter in der Fabrik des Herrn Felchner bei Hohenthal?“ „Ja!“ „Er ist diesen Morgen bei Ihnen angekommen?“ „Nein!“ „Nein? — Leugnen Sie nicht — es wird Ihnen Nichts helfen, die Polizei täuscht man nicht so leicht.“ „Ich habe keinen Grund Etwas zu leugnen, das meinen Mann und seine Brüder betrifft,“ sagte Amalie beleidigt. „Er hat zwei Brüder, sein jüngster Bruder Bernhard ist gestern Abend mit dem Militär hier angekommen, bei dem er steht, und vorhin bei mir gewesen — — jetzt hilft er mein Kind begraben — —“ und bei den letzten Worten ward ihre Stimme wieder undeutlich und sie versank wieder in ihren Schmerz. Die Beiden machten wieder ihre betroffenen und verdutzten Gesichter. Auguste zeigte als nächsten Beweis auf Bernhards Soldatenmantel, welchen derselbe zurückgelassen hatte. „Sie kennen aber Ihren Schwager, den Fabrikarbeiter Franz Thalheim?“ „Er ist nur ein Mal vor drei Jahren ein paar Tage hier gewesen.“ „Das ist wunderlich.“ „Gar nicht — denn die armen Fabrikarbeiter haben

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Zitationshilfe: Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 2. Leipzig, 1846, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_schloss02_1846/37>, abgerufen am 23.11.2024.