Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716.

Bild:
<< vorherige Seite

Beſchreibung des Fichtelbergs.
Einfluͤßen der obern in die untere einigen Zugang geſtatten wollen/
werden ſagen/ die Metallen waͤren ſchon im Anfang der Welt ge-
ſchaffen/ ohne daß ſie weiter wachſen/ ſondern nur duͤrffen ausge-
graben werden/ daher geben ſie auch denen Metallen keinen Saa-
men zu/ ſondern meinen/ daß das Waſch- oder Seiffen-Gold nur
durch die Suͤndfluth von ſeinen Kluͤfften und Gaͤngen ſey abge-
ſtoſſen worden/ oder aber/ daß es zum wenigſten die Fluͤße/ worin-
nen es gefunden wuͤrde/ noch heute zu Tage abſtieſſen/ und es alſo
keinesweges in denen Waſſern wuͤchſe. Allein wann wir auf die
Beſchaffenheiten der Sachen genau acht haben/ ſo lehret uns dies-
falls die Erfahrung gar ein anders: Dann 1) hat es ſich offt und viel
zugetragen/ daß man dieſer Orten/ wo die Goldfuͤhrende Waſſer ih-
ren Urſprung/ Lauff/ u. Striech haben/ eingeſchlagen/ tieffe Schach-
ten geſencket/ langſtreckende Stollen getrieben/ ober nicht ein Flaͤm-
lein oder Staͤublein Gold angetroffen/ da doch der am Tage dabey ja
gar daruͤber ſtreichẽde Fluß nach wievor ſeine Gold-Koͤꝛner gezeuget/
alſo/ daß wuͤrckl. und in der That Gold im Waſſer/ aber keines unter
der Erden daſelbſt anzutreffen geweſen/ daß es das Waſſer haͤtte koͤn-
nen abſtoſſen/ und mit ſich fuͤhren. 2) Findet man wunderſelten ge-
diegen Gold in denen Bergen/ am Fichtelberg aber gar nicht/ ſon-
dern es muß alles von ſeinem Kieß mit großer Muͤhe durch Waſſer
und Feuer erſt herausgebracht werden. Dieſes in denen Fluͤßen aber
iſt ſo rein/ und fein/ als wann es aus dem Cement gekommen. 3) Lauffen
etliche Waſſer/ worinnen dieſe Gold-Koͤrner gefunden werden/ ſo
ſtille/ und ſeynd dabey an einigen Orten ſo ſchwach/ daß ſie unmoͤglich
etwas vom Gang abſtoſſen koͤnten. 4) Bezeuget es ſo wohl die Kunſt/
daß durch bloſſes Zuthun der Lufft ohne einige andere Materie/ Gold
und Qveckſilber/ Schwefel/ und Salz/ im Waſſer koͤnnen ge-
zeuget werden/ wovon unten/ wenn wir von der Fichtelbergiſchen
Lufft werden zu reden kommen/ eine wunderbahre/ aber doch ge-
wiſſe und wahrhaffte Geſchicht/ ſoll erzehlet werden. Als 5)
auch die Natur durch folgendes Augenſcheinliches Exempel/ wel-
ches Herr Acxtelmeier in ſeiner Idea barmonicæ correſpondentiæ ſu-
periorum cum inferioribus, p. m. 126.-128.
mit folgenden Worten an-
fuͤhret: Ein wohl nachdencklich Exempel eines Wachsthums des ge-

diegenen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pachelbel_fichtelberg_1716
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pachelbel_fichtelberg_1716/59
Zitationshilfe: Pachelbel-Gehag, Johann Christoph von: Ausführliche Beschreibung Des Fichtel-Berges, Jn Norgau liegend. Leipzig, 1716, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pachelbel_fichtelberg_1716/59>, abgerufen am 19.02.2025.