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[Pahl, Johann Gottfried]: Geheimnisse eines mehr als fünfzigjährigen wirtembergischen Staatsmannes. [Heilbronn], 1799.

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Frankreich geschlossen ward, ein Korps d'Armee entstehen, das sich bis auf 17,000 Mann erstreckte. Auch hier war alles nur auf Schimmer und Pracht angelegt. Kostbare Uniformen, schöne Pferde bey der Kavallerie, die höchste Reinlichkeit in Ansehung der Montirung und Waffen, eine gezirkelte Gleichförmigkeit im Haarputze, und eine pedantische Pünktlichkeit im Dienste, - das war der Charakter dieser Truppen. Man wollte keine gute, sondern schöne Soldaten haben; und bey der Anstellung der Officiere empfahl eine hohe Geburt, zumal wenn noch die Abstammung aus einem fremden Lande hinzu kam, weit nachdrücklicher, als alle Verdienste. Die Gemeinen wurden durch Werbungen und verfassungswidrige Auswahlen herbeygeschleppt, und dann durften die armen Schelme, bey dem kärglichsten Solde, der noch dazu oft sehr unrichtig bezahlt wurde, und bey einer Kleidung, die den Körper zwar zierte, aber nicht bedeckte, hungern und frieren. Stuttgard und Ludwigsburg

Frankreich geschlossen ward, ein Korps d’Armee entstehen, das sich bis auf 17,000 Mann erstreckte. Auch hier war alles nur auf Schimmer und Pracht angelegt. Kostbare Uniformen, schöne Pferde bey der Kavallerie, die höchste Reinlichkeit in Ansehung der Montirung und Waffen, eine gezirkelte Gleichförmigkeit im Haarputze, und eine pedantische Pünktlichkeit im Dienste, – das war der Charakter dieser Truppen. Man wollte keine gute, sondern schöne Soldaten haben; und bey der Anstellung der Officiere empfahl eine hohe Geburt, zumal wenn noch die Abstammung aus einem fremden Lande hinzu kam, weit nachdrücklicher, als alle Verdienste. Die Gemeinen wurden durch Werbungen und verfassungswidrige Auswahlen herbeygeschleppt, und dann durften die armen Schelme, bey dem kärglichsten Solde, der noch dazu oft sehr unrichtig bezahlt wurde, und bey einer Kleidung, die den Körper zwar zierte, aber nicht bedeckte, hungern und frieren. Stuttgard und Ludwigsburg

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[39/0039] Frankreich geschlossen ward, ein Korps d’Armee entstehen, das sich bis auf 17,000 Mann erstreckte. Auch hier war alles nur auf Schimmer und Pracht angelegt. Kostbare Uniformen, schöne Pferde bey der Kavallerie, die höchste Reinlichkeit in Ansehung der Montirung und Waffen, eine gezirkelte Gleichförmigkeit im Haarputze, und eine pedantische Pünktlichkeit im Dienste, – das war der Charakter dieser Truppen. Man wollte keine gute, sondern schöne Soldaten haben; und bey der Anstellung der Officiere empfahl eine hohe Geburt, zumal wenn noch die Abstammung aus einem fremden Lande hinzu kam, weit nachdrücklicher, als alle Verdienste. Die Gemeinen wurden durch Werbungen und verfassungswidrige Auswahlen herbeygeschleppt, und dann durften die armen Schelme, bey dem kärglichsten Solde, der noch dazu oft sehr unrichtig bezahlt wurde, und bey einer Kleidung, die den Körper zwar zierte, aber nicht bedeckte, hungern und frieren. Stuttgard und Ludwigsburg

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Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Geheimnisse eines mehr als fünfzigjährigen wirtembergischen Staatsmannes. [Heilbronn], 1799, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_geheimnisse_1797/39>, abgerufen am 21.11.2024.