Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.

Bild:
<< vorherige Seite

Unvermuthet tratt aber ein neuer Umstand in die Mitte, der die Stunde der Trennung vor dem Liebenden entfernte. Der Bruder des Fürsten diente als Obrist unter den kaiserlichen Truppen. Auch er wohnte dem Rachezuge gegen die Franken bey. Er beurlaubte sich auf dem Marsche, und gieng nach Frankfurt, um dort die Krönung des Kaisers Franz zu sehen, in einem Schreiben voll brüderlicher Liebe lud er den regierenden Fürsten zu sich. Nichts hätte diesem willkommener seyn können. So konnte er das schöne Kind eine beträchtliche Strecke begleiten.

Man reiste ungesäumt ab. In dem ersten Wragen fuhren Se. Durchlaucht und die Familie d' Ossan, und in dem zweyten Simpert, Steinbock und meine Wenigkeit. Die Illuminaten wünschten uns Glück auf die Reise, und dachten nicht daran, wie viele Stärke unsere Maschinen durch die Entfernung gewinnen müßten. Die Reise war das Produkt eines tief geschöpften Planes, den die beyden uns begleitenden Kavaliere eingeleitet hatten. Sie hatten nämlich zuvor mit dem Prinzen korespondirt, und ihm die ganze Lage der Dinge

Unvermuthet tratt aber ein neuer Umstand in die Mitte, der die Stunde der Trennung vor dem Liebenden entfernte. Der Bruder des Fürsten diente als Obrist unter den kaiserlichen Truppen. Auch er wohnte dem Rachezuge gegen die Franken bey. Er beurlaubte sich auf dem Marsche, und gieng nach Frankfurt, um dort die Krönung des Kaisers Franz zu sehen, in einem Schreiben voll brüderlicher Liebe lud er den regierenden Fürsten zu sich. Nichts hätte diesem willkommener seyn können. So konnte er das schöne Kind eine beträchtliche Strecke begleiten.

Man reiste ungesäumt ab. In dem ersten Wragen fuhren Se. Durchlaucht und die Familie d' Ossan, und in dem zweyten Simpert, Steinbock und meine Wenigkeit. Die Illuminaten wünschten uns Glück auf die Reise, und dachten nicht daran, wie viele Stärke unsere Maschinen durch die Entfernung gewinnen müßten. Die Reise war das Produkt eines tief geschöpften Planes, den die beyden uns begleitenden Kavaliere eingeleitet hatten. Sie hatten nämlich zuvor mit dem Prinzen korespondirt, und ihm die ganze Lage der Dinge

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0174" n="174"/>
Unvermuthet tratt aber ein neuer Umstand in die Mitte, der die Stunde der Trennung vor dem Liebenden entfernte. Der Bruder des Fürsten diente als Obrist unter den kaiserlichen Truppen. Auch er wohnte dem Rachezuge gegen die Franken bey. Er beurlaubte sich auf dem Marsche, und gieng nach <hi rendition="#g">Frankfurt</hi>, um dort die Krönung des Kaisers <hi rendition="#g">Franz</hi> zu sehen, in einem Schreiben voll brüderlicher Liebe lud er den regierenden Fürsten zu sich. Nichts hätte diesem willkommener seyn können. So konnte er das schöne Kind eine beträchtliche Strecke begleiten.</p>
        <p>Man reiste ungesäumt ab. In dem ersten Wragen fuhren Se. Durchlaucht und die Familie <hi rendition="#g">d' Ossan</hi>, und in dem zweyten <hi rendition="#g">Simpert</hi>, <hi rendition="#g">Steinbock</hi> und meine Wenigkeit. Die Illuminaten wünschten uns Glück auf die Reise, und dachten nicht daran, wie viele Stärke unsere Maschinen durch die Entfernung gewinnen müßten. Die Reise war das Produkt eines tief geschöpften Planes, den die beyden uns begleitenden Kavaliere eingeleitet hatten. Sie hatten nämlich zuvor mit dem Prinzen korespondirt, und ihm die ganze Lage der Dinge
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[174/0174] Unvermuthet tratt aber ein neuer Umstand in die Mitte, der die Stunde der Trennung vor dem Liebenden entfernte. Der Bruder des Fürsten diente als Obrist unter den kaiserlichen Truppen. Auch er wohnte dem Rachezuge gegen die Franken bey. Er beurlaubte sich auf dem Marsche, und gieng nach Frankfurt, um dort die Krönung des Kaisers Franz zu sehen, in einem Schreiben voll brüderlicher Liebe lud er den regierenden Fürsten zu sich. Nichts hätte diesem willkommener seyn können. So konnte er das schöne Kind eine beträchtliche Strecke begleiten. Man reiste ungesäumt ab. In dem ersten Wragen fuhren Se. Durchlaucht und die Familie d' Ossan, und in dem zweyten Simpert, Steinbock und meine Wenigkeit. Die Illuminaten wünschten uns Glück auf die Reise, und dachten nicht daran, wie viele Stärke unsere Maschinen durch die Entfernung gewinnen müßten. Die Reise war das Produkt eines tief geschöpften Planes, den die beyden uns begleitenden Kavaliere eingeleitet hatten. Sie hatten nämlich zuvor mit dem Prinzen korespondirt, und ihm die ganze Lage der Dinge

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-29T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-29T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Der Seitenwechsel erfolgt bei Worttrennung nach dem gesamten Wort.
  • Geviertstriche (—) wurden durch Halbgeviertstriche ersetzt (–).
  • Alle redaktionellen Texte dieses Projektes stehen unter der Lizenz CC-BY-SA 2.0 deutsch



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/174
Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/174>, abgerufen am 21.11.2024.