Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

des mit weissen Blüten besezt wären. Bei stärkeren und den
stärksten Vergrösserungen nimt das Phänomen an Deutlichkeit ab.

Von 1790 und 94 an beobachtete man vulkanische Feuererschei-
nungen auf dem Monde: man hält aber jezt dafür, dass
er Reflexe des Erdenlichtes im aschfarbenen Theile des Mondes
sind, die wie röthliche und weisliche Funken erscheinen: sie
stehn immer in der Nähe vom Helikon, zweifelhaft beim Platon.
Lambert hat bemerkt, dass diese Funken nur dann vorkommen,
wenn das Innere von Afrika sein Licht auf den Mond wirft.
Ich beobachtete mit Arago in Paris mehrere solche Flekken,
die wie Sterne der 3ten und 4ten Grösse erschienen, und es scheint
mir nicht unmöglich, dass es grosse spiegelnde Glimmermas-flächen
sen sein können.

Boeckh in seinem Philolaos führt alle die Meinungen an, welche
die Alten von den Bewohnern im Monde und ihren Werken
hatten, und eine Stelle im Cicero ist sehr merkwürdig für
diese Ansicht. Um aber zu bestimmen, auf eine wie grosse Ge-
nauigkeit wir bei diesen Untersuchungen rechnen können, müssen
wir zuerst die Frage beantworten, wie hoch oder wie gros mus

des mit weissen Blüten besezt wären. Bei stärkeren und den
stärksten Vergrösserungen nimt das Phänomen an Deutlichkeit ab.

Von 1790 und 94 an beobachtete man vulkanische Feuererschei-
nungen auf dem Monde: man hält aber jezt dafür, dass
er Reflexe des Erdenlichtes im aschfarbenen Theile des Mondes
sind, die wie röthliche und weisliche Funken erscheinen: sie
stehn immer in der Nähe vom Helikon, zweifelhaft beim Platon.
Lambert hat bemerkt, dass diese Funken nur dann vorkommen,
wenn das Innere von Afrika sein Licht auf den Mond wirft.
Ich beobachtete mit Arago in Paris mehrere solche Flekken,
die wie Sterne der 3ten und 4ten Grösse erschienen, und es scheint
mir nicht unmöglich, dass es grosse spiegelnde Glimmermas-flächen
sen sein können.

Boeckh in seinem Philolaos führt alle die Meinungen an, welche
die Alten von den Bewohnern im Monde und ihren Werken
hatten, und eine Stelle im Cicero ist sehr merkwürdig für
diese Ansicht. Um aber zu bestimmen, auf eine wie grosse Ge-
nauigkeit wir bei diesen Untersuchungen rechnen können, müssen
wir zuerst die Frage beantworten, wie hoch oder wie gros mus

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="session" n="23">
          <p><pb facs="#f0241" n="119r"/>
des mit weissen Blüten besezt wären. Bei stärkeren und den<lb/>
stärksten Vergrösserungen nimt das Phänomen an Deutlichkeit ab.</p><lb/>
          <p>Von 1790 und 94 an beobachtete man vulkanische Feuererschei-<lb/>
nungen auf dem Monde: man hält aber jezt dafür, dass<lb/>
er Reflexe des Erdenlichtes im aschfarbenen Theile des Mondes<lb/>
sind, die wie röthliche und weisliche Funken erscheinen: sie<lb/>
stehn immer in der Nähe vom Helikon, zweifelhaft beim Platon.<lb/><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118568876 http://d-nb.info/gnd/118568876">Lambert</persName> hat bemerkt, dass diese Funken nur dann vorkommen,<lb/>
wenn das Innere von Afrika sein Licht auf den Mond wirft.<lb/>
Ich beobachtete mit <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118847767 http://d-nb.info/gnd/118847767">Arago</persName> in Paris mehrere solche Flekken,<lb/>
die wie Sterne der 3<choice><abbr><hi rendition="#sup #uu">&#xFFFC;</hi></abbr><expan resp="#CT"><hi rendition="#sup #uu">ten</hi></expan></choice> und 4<choice><abbr><hi rendition="#sup #u">&#xFFFC;</hi></abbr><expan resp="#CT"><hi rendition="#sup #u">ten</hi></expan></choice> Grösse erschienen, und es scheint<lb/>
mir nicht unmöglich, dass es grosse spiegelnde Glimmer<subst><del rendition="#s">mas-</del><add place="superlinear">flächen</add></subst><lb/><del rendition="#s">sen</del> sein können.</p><lb/>
          <p><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118808850 http://d-nb.info/gnd/118808850">Boeckh</persName> in seinem <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118791974 http://d-nb.info/gnd/118791974">Philolaos</persName> führt alle die Meinungen an, welche<lb/>
die Alten von den Bewohnern im Monde und ihren Werken<lb/>
hatten, und eine Stelle im <persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118520814 http://d-nb.info/gnd/118520814">Cicero</persName> ist sehr merkwürdig für<lb/>
diese Ansicht. Um aber zu bestimmen, auf eine wie grosse Ge-<lb/>
nauigkeit wir bei diesen Untersuchungen rechnen können, müssen<lb/>
wir zuerst die Frage beantworten, wie hoch oder wie gros mus<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[119r/0241] des mit weissen Blüten besezt wären. Bei stärkeren und den stärksten Vergrösserungen nimt das Phänomen an Deutlichkeit ab. Von 1790 und 94 an beobachtete man vulkanische Feuererschei- nungen auf dem Monde: man hält aber jezt dafür, dass er Reflexe des Erdenlichtes im aschfarbenen Theile des Mondes sind, die wie röthliche und weisliche Funken erscheinen: sie stehn immer in der Nähe vom Helikon, zweifelhaft beim Platon. Lambert hat bemerkt, dass diese Funken nur dann vorkommen, wenn das Innere von Afrika sein Licht auf den Mond wirft. Ich beobachtete mit Arago in Paris mehrere solche Flekken, die wie Sterne der 3 und 4 Grösse erschienen, und es scheint mir nicht unmöglich, dass es grosse spiegelnde Glimmerflächen sein können. Boeckh in seinem Philolaos führt alle die Meinungen an, welche die Alten von den Bewohnern im Monde und ihren Werken hatten, und eine Stelle im Cicero ist sehr merkwürdig für diese Ansicht. Um aber zu bestimmen, auf eine wie grosse Ge- nauigkeit wir bei diesen Untersuchungen rechnen können, müssen wir zuerst die Frage beantworten, wie hoch oder wie gros mus

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Abweichungen von den DTA-Richtlinien:

  • I/J: Lautwert transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/241
Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 119r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/241>, abgerufen am 21.11.2024.