Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

Sohne des Cham ab; wie Hanssen ? neuerlich in seiner historia
Jemani bewiesen hat. Die Japhetitischen Stämme der Bibel
erinnern an die Japetiden der Griechen.

Die Sprachfamilien von Europa sind nicht zahlreich. Wer
alle europäischen Sprachen lernen wolte, würde doch nur 8 oder
9 ganz verschiedene vor sich haben; oder eigentlich nur 3; näm-
lich:

1, das Vaskische (Iberische)
2, den Sanskritischen Stamm.
3, das Finnische.

Man hat gefunden, das die keltischen Sprachen in der gram-
matischen Form (welche ein weit besseres Merkmal ist, als
die Wurzeln) mit dem Sanskrit Ähnlichkeit haben.

Will man 9 Sprachen annehmen: so hat man folgende, vom
Westen anfangend:

1, das Vaskische, die Sprache der Eskoaren, wie sie sich selbst
nennen, jezt nur noch 700,000 Köpfe, von denen die Meehr-
zahl auf den Philippinen und in Mexiko angesiedelt
sind. Sie scheinen früher das ganze Bekken des Mittelmeeres
umwohnt zu haben, wie man aus vielen Namenähnlich-

Sohne des Cham ab; wie Hanssen ? neuerlich in seiner historia
Jemani bewiesen hat. Die Japhetitischen Stämme der Bibel
erinnern an die Japetiden der Griechen.

Die Sprachfamilien von Europa sind nicht zahlreich. Wer
alle europäischen Sprachen lernen wolte, würde doch nur 8 oder
9 ganz verschiedene vor sich haben; oder eigentlich nur 3; näm-
lich:

1, das Vaskische (Iberische)
2, den Sanskritischen Stamm.
3, das Finnische.

Man hat gefunden, das die keltischen Sprachen in der gram-
matischen Form (welche ein weit besseres Merkmal ist, als
die Wurzeln) mit dem Sanskrit Ähnlichkeit haben.

Will man 9 Sprachen annehmen: so hat man folgende, vom
Westen anfangend:

1, das Vaskische, die Sprache der Eskoaren, wie sie sich selbst
nennen, jezt nur noch 700,000 Köpfe, von denen die Meehr-
zahl auf den Philippinen und in Mexiko angesiedelt
sind. Sie scheinen früher das ganze Bekken des Mittelmeeres
umwohnt zu haben, wie man aus vielen Namenähnlich-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="session" n="62">
          <p><pb facs="#f0780" n="388v"/>
Sohne des Cham ab; wie <persName resp="#CT" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-1020343974 http://d-nb.info/gnd/1020343974">Hanssen</persName> <add place="intralinear"><metamark>?</metamark></add>neuerlich in seiner historia<lb/>
Jemani bewiesen hat.<note resp="#BF" type="editorial">Vgl. <bibl>Johannsen, Carl Theodor: Historia Iemanae: e Codice manuscripto arabico, cui Titulus est: Bu&#x0121;yat al-mustaf&#x012B;d f&#x012B; a&#x1E2B;b&#x0101;r mad&#x012B;nat Zab&#x012B;d concinnata. Bonn 1828.</bibl> Online verfügbar: <ref target="http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:5-12102">ULB Sachsen-Anhalt, abgerufen am 13.01.2016</ref>.</note> Die Japhetitischen Stämme der Bibel<lb/>
erinnern an die Japetiden der Griechen.</p><lb/>
          <p>Die Sprachfamilien von Europa sind nicht zahlreich. Wer<lb/>
alle europäischen Sprachen lernen wolte, würde doch nur 8 <choice><abbr>od.</abbr><expan resp="#CT">oder</expan></choice><lb/>
9 ganz verschiedene vor sich haben; oder eigentlich nur 3; näm-<lb/>
lich<choice><orig>.</orig><reg resp="#CT">:</reg></choice> <list><item>1, das Vaskische (Iberische)</item><lb/><item>2, den Sanskritischen Stamm.</item><lb/><item>3, das Finnische<choice><sic/><corr resp="#CT">.</corr></choice></item></list></p><lb/>
          <p>Man hat gefunden, das die keltischen Sprachen in der gram-<lb/>
matischen Form (welche ein weit besseres Merkmal ist, als<lb/>
die Wurzeln) mit dem Sanskrit Ähnlichkeit haben.</p><lb/>
          <p>Will man 9 Sprachen annehmen: so hat man folgende, vom<lb/>
Westen anfangend:</p><lb/>
          <list>
            <item>
              <p>1, das <hi rendition="#u">Vaskische,</hi> die Sprache der <hi rendition="#u">Eskoaren</hi>, wie sie sich selbst<lb/>
nennen, jezt nur noch 700,000 Köpfe, von denen die Me<subst><del rendition="#ow">e</del><add place="across">h</add></subst>r-<lb/>
zahl auf den Philippinen und in Mexiko angesiedelt<lb/>
sind. Sie scheinen früher das ganze Bekken des Mittelmeeres<lb/>
umwohnt zu haben, wie man aus vielen Namenähnlich-<lb/></p>
            </item>
          </list>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[388v/0780] Sohne des Cham ab; wie Hanssen ? neuerlich in seiner historia Jemani bewiesen hat. Die Japhetitischen Stämme der Bibel erinnern an die Japetiden der Griechen. Die Sprachfamilien von Europa sind nicht zahlreich. Wer alle europäischen Sprachen lernen wolte, würde doch nur 8 od. 9 ganz verschiedene vor sich haben; oder eigentlich nur 3; näm- lich. 1, das Vaskische (Iberische) 2, den Sanskritischen Stamm. 3, das Finnische. Man hat gefunden, das die keltischen Sprachen in der gram- matischen Form (welche ein weit besseres Merkmal ist, als die Wurzeln) mit dem Sanskrit Ähnlichkeit haben. Will man 9 Sprachen annehmen: so hat man folgende, vom Westen anfangend: 1, das Vaskische, die Sprache der Eskoaren, wie sie sich selbst nennen, jezt nur noch 700,000 Köpfe, von denen die Mehr- zahl auf den Philippinen und in Mexiko angesiedelt sind. Sie scheinen früher das ganze Bekken des Mittelmeeres umwohnt zu haben, wie man aus vielen Namenähnlich-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Abweichungen von den DTA-Richtlinien:

  • I/J: Lautwert transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/780
Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 388v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/780>, abgerufen am 22.11.2024.