Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804.mich vorhin nicht einmal mehr Herr genannt, Der Notar rief es durch das Zimmer, der Die Mutter warf nur die Bemerkung, wie mich vorhin nicht einmal mehr Herr genannt, Der Notar rief es durch das Zimmer, der Die Mutter warf nur die Bemerkung, wie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0131" n="121"/> mich vorhin nicht einmal mehr Herr genannt,<lb/> was doch ſo allgemein. Wonne herrſche jezt! —<lb/> Aber Ihr H. Bruder, deſſen Sie gedachten, lebt<lb/> noch und im Flore. Ein lebhafter H. Van der<lb/> Harniſch vergewiſſerte mich deſſen, zohe mich<lb/> aber in eine unerlaubte Ausſchwazung Ihres<lb/> Hauſes hinein, fuͤr die mir Ihre Verzeihung ſo<lb/> wenig entſtehe, als Ihnen die meine!“</p><lb/> <p>Der Notar rief es durch das Zimmer, der<lb/> Bruder lebe noch. — „Im erzgebuͤrgiſchen Elter¬<lb/> lein traf ihn der Herr in der Stadt,“ ſagte Scho¬<lb/> macker. — „O Gott, er kommt gewis heut oder<lb/> morgen, beſte Eltern, rief Walt entzuͤkt.“ —<lb/> „'Soll mir lieb ſeyn, ſagte der Schulz, ich werd'<lb/> ihm unter der Hausthuͤre mit der HabernSenſe<lb/> die Beine abmaͤhen, und ihn mit einem Holz¬<lb/> apfel erſtecken, einen ſolchen Vagabunden!“ —<lb/> Gottwalt aber trat zu Goldinen, die er weinen<lb/> ſah, und ſagte: o ich weis es woruͤber, Gute —<lb/> und ſezte leiſe hinzu: uͤber das Gluͤk Ihres Freun¬<lb/> des.“ — Ja bei Gott! antwortete ſie, und ſah<lb/> ihn entzuͤkter an.</p><lb/> <p>Die Mutter warf nur die Bemerkung, wie<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [121/0131]
mich vorhin nicht einmal mehr Herr genannt,
was doch ſo allgemein. Wonne herrſche jezt! —
Aber Ihr H. Bruder, deſſen Sie gedachten, lebt
noch und im Flore. Ein lebhafter H. Van der
Harniſch vergewiſſerte mich deſſen, zohe mich
aber in eine unerlaubte Ausſchwazung Ihres
Hauſes hinein, fuͤr die mir Ihre Verzeihung ſo
wenig entſtehe, als Ihnen die meine!“
Der Notar rief es durch das Zimmer, der
Bruder lebe noch. — „Im erzgebuͤrgiſchen Elter¬
lein traf ihn der Herr in der Stadt,“ ſagte Scho¬
macker. — „O Gott, er kommt gewis heut oder
morgen, beſte Eltern, rief Walt entzuͤkt.“ —
„'Soll mir lieb ſeyn, ſagte der Schulz, ich werd'
ihm unter der Hausthuͤre mit der HabernSenſe
die Beine abmaͤhen, und ihn mit einem Holz¬
apfel erſtecken, einen ſolchen Vagabunden!“ —
Gottwalt aber trat zu Goldinen, die er weinen
ſah, und ſagte: o ich weis es woruͤber, Gute —
und ſezte leiſe hinzu: uͤber das Gluͤk Ihres Freun¬
des.“ — Ja bei Gott! antwortete ſie, und ſah
ihn entzuͤkter an.
Die Mutter warf nur die Bemerkung, wie
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