Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804.chen zu steigern -- gleichsam sein schlagendes Herz, Als Veronika mit diesen niederkommen woll¬ Aber die Kreisende fuhr fort; der Vater hielt chen zu ſteigern — gleichſam ſein ſchlagendes Herz, Als Veronika mit dieſen niederkommen woll¬ Aber die Kreiſende fuhr fort; der Vater hielt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0068" n="58"/> chen zu ſteigern — gleichſam ſein ſchlagendes Herz,<lb/> den Saitenſteg ſeines lauten Lebens, wenn er das<lb/> that: ſo hatt' er noch vier von ihm ſelber gezeug¬<lb/> te Haͤnde im Auge, die ihm helfen und den Steg<lb/> ſeiner hellſten Toͤne und Mistoͤne wieder ſtellen<lb/> ſollten; naͤmlich ſeine Zwillingsſoͤhne.</p><lb/> <p>Als Veronika mit dieſen niederkommen woll¬<lb/> te, hielt' er, als ſei ſie eine ſizilianiſche oder eng¬<lb/> liſche Koͤnigin, hinlaͤngliche Geburtszeugen be¬<lb/> reit, die nachher ſich in Taufzeugen eintheilten.<lb/> Das Kindbette hatt' er ins ritterſchaftliche Ter¬<lb/> ritorium geſchoben, weil es einen Sohn geben<lb/> konnte, dem man durch dieſe Bett'ſtelle der Bett'¬<lb/> ſtelle den Landesherrlichen Haͤnden entzog, die<lb/> ihm eine Soldatenbinde umlegen konnten, ſtatt<lb/> der ſchon beſtimmten Themisbinde. In der That<lb/> trat auch der Held dieſes Werkes, <hi rendition="#g">Peter Gott¬<lb/> walt</hi> ans Licht.</p><lb/> <p>Aber die Kreiſende fuhr fort; der Vater hielt<lb/> es fuͤr Pflicht und Vorſicht, das Bette dem Fuͤr¬<lb/> ſten zuzuſchieben, damit jeder ſein Recht bekom¬<lb/> me. „Hoͤchſtens giebts ein Maͤdchen, ſagte er,<lb/> oder <hi rendition="#g">was Gott will</hi>.“ Es war keines, ſon¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [58/0068]
chen zu ſteigern — gleichſam ſein ſchlagendes Herz,
den Saitenſteg ſeines lauten Lebens, wenn er das
that: ſo hatt' er noch vier von ihm ſelber gezeug¬
te Haͤnde im Auge, die ihm helfen und den Steg
ſeiner hellſten Toͤne und Mistoͤne wieder ſtellen
ſollten; naͤmlich ſeine Zwillingsſoͤhne.
Als Veronika mit dieſen niederkommen woll¬
te, hielt' er, als ſei ſie eine ſizilianiſche oder eng¬
liſche Koͤnigin, hinlaͤngliche Geburtszeugen be¬
reit, die nachher ſich in Taufzeugen eintheilten.
Das Kindbette hatt' er ins ritterſchaftliche Ter¬
ritorium geſchoben, weil es einen Sohn geben
konnte, dem man durch dieſe Bett'ſtelle der Bett'¬
ſtelle den Landesherrlichen Haͤnden entzog, die
ihm eine Soldatenbinde umlegen konnten, ſtatt
der ſchon beſtimmten Themisbinde. In der That
trat auch der Held dieſes Werkes, Peter Gott¬
walt ans Licht.
Aber die Kreiſende fuhr fort; der Vater hielt
es fuͤr Pflicht und Vorſicht, das Bette dem Fuͤr¬
ſten zuzuſchieben, damit jeder ſein Recht bekom¬
me. „Hoͤchſtens giebts ein Maͤdchen, ſagte er,
oder was Gott will.“ Es war keines, ſon¬
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